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AUSGABE SEPTEMBER 2009
DAS MAGAZIN DER SMA RAILWAY TECHNOLOGY GMBH
ZUVERLÄSSIGE QUALITÄT UNTER NEUEM NAMENDIE SMA RAILWAY TECHNOLOGY GMBH
ADHÄSIVE FÜGETECHNIKKLEBEN STATT SCHWEISSEN
BERLIN-WARSZAWA-EXPRESS BEqUEM UND SCHNELL NACH POLEN
RAILFOCUS
RailfocusBahntechnik MagazinHerausgeber: SMA Railway Technology GmbH Miramstrasse 87 34123 Kassel Germany Tel. +49 561 50634-6000 Fax +49 561 50634-6001
Verantwortlich für den InhaltDirk.Wimmer＠SMA-Railway.comKoordinationDaniela.Wagner＠[email protected]
Railfocus Bahntechnik Magazin erscheint zweimal jährlichDeutsche Ausgabe: 2.000Internationale Ausgabe: 2.000 Titelbild: Ausstellungszug „Expedition Zukunft“. © ArchiMeDesAlle Warenzeichen werden anerkannt, auch wenn sie nicht gesondert gekennzeichnet sind. Fehlende Kennzeichnung bedeutet nicht, eine Ware oder ein Zeichen seien frei. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100% chlorfreiem Papier.
Alle Rechte vorbehalten. © 2009 SMA Railway Technology GmbH
02 Impressum
Inhalt 03
Besuchen Sie uns auf unserer neuen Internetseite:www.SMA-Railway.com
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Editorial
News
Zuverlässige Qualität unter neuem Namen
Berlin-Warszawa-Express
Adhäsive Fügetechnik
Höchstgeschwindigkeit in Spanien
Und das Licht geht an
Reiseziel Schonen
Expedition Zukunft
Service & Messen
Ausblick
LIeBe LeSeRIn, LIeBeR LeSeR,im Verlauf des letzten Jahres haben sich viele Veränderungen für den Bereich Bahntechnik bei SMA ergeben. Der Bereich Bahntechnik, der mittlerweile mehr als 20 Jahre bei der SMA besteht, hat ein neues Gesicht bekommen: ende 2008 konnten wir ein neues Gebäude beziehen, das uns räumlich die Möglichkeit bietet, in den nächsten Jahren weiter zu wachsen und dieses Wachstum auch zu bewältigen. Alles ist unter einem Dach: von der entwicklung über die Fertigung bis hin zum Prüffeld und Kundenservice.
Diese räumliche Veränderung ging auch mit einem neuen namen der Bahntechnik einher: Seit Juni 2008 ist der Bereich Bahntechnik in einem eigenen Unternehmen, das wir SMA Railway Technology GmbH genannt haben, zusammengefasst. Mit diesem Schritt haben wir die organisatorischen Strukturen des Unternehmens in Hinblick auf Größe und strategische Ausrichtung angepasst. Mit inzwischen etwa 200 Mitarbeitern am Standort in Kassel ist das Unternehmen einerseits groß genug, um in neue Technologien zu investieren. Andererseits ist es auch klein genug, um weiterhin schnell und flexibel am Markt agieren zu können.
Dieser wichtige Schritt wurde durch eine sehr dynamische Auftragsentwicklung belohnt. Die ersten Monate als SMA Railway Technology GmbH waren erfolgreicher, als wir es uns jemals erhofft hatten. Trotz eines Rekord-umsatzes von mehr als 26 Mio. euro in 2008 ist der Auftragsbestand inzwischen auf über 50 Mio. euro an-gestiegen. Mehrere große Aufträge sichern eine kontinuierlich hohe Auslastung für die nächsten 5 Jahre. Mit neuen entwicklungsprojekten haben wir zusätzlich auch technologisch die Weichen in eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Die SMA Railway Technology GmbH ist damit hervorragend aufgestellt, um die erfolgsgeschichte weiter fortschreiben zu können.
Viel Spaß beim Lesen des aktuellen Railfocus wünscht Ihnen
Birgit WildeGeschäftsführerin SMA Railway Technology GmbH
Editorial 05
06 news
Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB hat die SMA Railway Technology GmbH mit der Lieferung von Bord-netzumrichtern für die Modernisierung ihrer euroCity-Reisezugwagen beauf-tragt. Dabei handelt es sich um den größten Auftrag in der Geschichte der SMA. Von 2009 bis 2014 sollen ins-gesamt 240 Reisezugwagen mit den mehrspannungsfähigen Bordnetzum-richtern vom Typ Mee-nTLD der Firma SMA ausgerüstet werden.
Im umfangreichen Modernisierungspro-gramm der SBB werden die euroCity-Wagen umgebaut, um für weitere 25 Jahre im nationalen und internationalen Fernver-kehr eingesetzt werden zu können. Dazu gehört auch die Ausrüstung der Fahr-
SMA Railway gewinnt Ausschreibung der SBB
zeuge mit neuen, mehrspannungsfähigen Bordnetzumrichtern von SMA: Sie erzeu-gen aus den verschiedenen Fahrleitungs-spannungen eine für die Verbraucher im Schienenfahrzeug geeignete Stromspan-nung. Auf diese Weise ermöglichen sie beispielsweise den Betrieb von Klimaan-lagen oder die Bereitstellung von Steck-dosen in nah- und Fernverkehrszügen. Die SMA Railway Technology GmbH spezialisierte sich schon sehr früh auf die entwicklung und Fertigung von
mehrspannungsfähigen Bordnetzum-richtern, die durch ihren kompakten und modularen Aufbau an die viel-fältigen Anforderungen im internatio-nalen Schienenverkehr angepasst werden können. Alle entwicklungs- und Produktionsschritte erfolgen im Werk in Kassel. Bereits im Früh-jahr 2009 wurden die ersten SMA Bordnetzumrichter zur Montage in das SBB-Werk Olten ausgeliefert.
SMA Railway Technology GmbH liefert die Bordnetzumrichter für die neuen Monorail-Fahrzeuge für Bombay. Diese Fahrzeuge werden von Scomi Rail Berhad in Kuala Lumpur mit unseren Systemen ausgerüstet. Die insgesamt 60 zu liefernden Bordnetz- umrichter gehören zur Mee-nTSD-Plattform von SMA, die bereits in ähnlicher Form in den RegioCitadis-Fahrzeugen in Kassel und Den Haag im einsatz ist. Bereits im Frühsommer 2009 haben die Lieferungen von SMA begonnen und werden ca. ein Jahr in Anspruch nehmen.
SMA liefert Bordnetzumrichter für Bombay Monorail
neWS
SMA Railway Technology GmbH wird nach den Mee-nTSD Bord-netzumrichtern für den ICM 1/2 auch die Systeme für den ICM 3/4 liefern. Der ICM 3/4 ist ein vierteiliger Triebzug, der von der niederlän-dischen eisenbahn als InterCity-Zug eingesetzt wird. Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung erhält jeder ICM 3/4 eine neue, redundant ausgeführte energieversorgung, die von zwei unabhängigen Mee-nTSD Bordnetzumrichtern realisiert wird. Die Lieferungen begannen im Juni 2009 und werden bis ende 2011 abgeschlossen sein. Die Moderni-sierung der Fahrzeuge erfolgt bei nedTrain in Haarlem (niederlande).
Mee-nTSD Bordnetzumrichter für ICM 3/4
News 07
Der spanische Hersteller von Schienen- fahrzeugen CAF hat SMA mit der Lieferung von insgesamt 134 Bord-netzumrichtern für die neuen Regio-naltriebzüge für Izban (Izmir, Türkei) sowie für die neuen Fahrzeuge der Metro São Paulo (Brasilien) beauf-tragt. Die sehr leichten Mee-nTSD
Bordnetzumrichter für Izmir und São Paulo basieren auf den sich bereits in Kaohsiung erfolgreich im Fahr-gasteinsatz befindlichen Geräten. Die Lieferungen für beide Projekte haben im Juni 2009 begonnen und werden im Frühsommer 2010 abgeschlossen sein.
Mee-nTSD für Izban und São Paulo
© Leen Dortwegt
Seit Juni 2008 firmiert der erfolgreiche SMA Bahn-technik-Bereich unter dem neuen Namen SMA Railway Technology GmbH. Durch die Ausgliede-rung kann die 100-prozentige Tochter der SMA Solar Technology AG noch effizienter und unab-hängiger als bisher auf dem Markt für Bahntechnik agieren.
Anspruchsvolle Technologien und zahlreiche Innovationen in der Leistungselektronik sorgten in den letzten Jahren für eine ausgezeichnete Marktposition. Mehr als 4.000 Schienen- fahrzeuge weltweit fahren heute mit SMA Systemen. Dabei reicht das Spektrum der Produkte von Batterielade-geräten bis hin zu kompletten energieversorgungs- und
Diagnosesystemen. Allein im Jahre 2008 konnte ein Umsatz von rund 25 Mio. euro erzielt werden, zahlreiche neuaufträge sind zu verzeichnen. eine solche Dynamik wurde erst durch die Ausgliederung als 100-prozentige Tochter ermöglicht. „Die SMA Bahntechnik, deren Produkte für eine leichte und hocheffiziente Leistungselektronik mit höchster Zuverlässigkeit stehen, hat in der Vergangenheit hervorragende ergebnisse erzielt. Wir möchten, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird und die Sparte schneller wächst als der Markt für Bahntechnik“, so Günther Cramer, Vorstandssprecher der SMA Solar Technology AG. „Dies setzt allerdings eine angepasste Organisations- struktur und einen eigenständigen Status innerhalb der SMA Gruppe voraus, die sich inzwischen nahezu ausschließlich
08 Sonderartikel
ZUVeRLÄSSIGe QUALITÄT UnTeR neUeM nAMen
DIe SMA RAILWAY TeCHnOLOGY GMBH
auf die Solartechnik konzentriert. Die Ausgliederung kann daher den Grundstein für ein stärkeres Wachstum der Bahn-technik legen.“ Als Geschäftsführer zeichnen die Diplom- Ingenieure Andreas Berger, Birgit Wilde und Dirk Wimmer verantwortlich, die bereits über mehrere Jahre die Bahn-technik geleitet haben. „Unsere entscheidung, unabhän-gig und eigenständig zu werden, wurde durch die posi-tive Rückmeldung seitens der Kunden und der Mitarbeiter bestätigt“, resümiert Birgit Wilde. „Mit der erfolgreichen Arbeit bereits vor der Ausgliederung sowie der hohen Motivation unserer Mitarbeiter konnte für das Jahr 2008 ein rasantes Wachstum erzielt werden – ein Trend, der sich auch im Jahr 2009 fortsetzen wird.“ Bei der Ausgliederung wurde auch an die etwa 110
Mitarbeiter, die damals in der Bahntechnik beschäftigt sind, gedacht: Alle Mitarbeiter wurden in den entscheidungspro-zess mit einbezogen, Arbeitsverträge, Betriebsvereinba-rungen sowie die bisherigen weiteren Leistungen konnten unverändert übernommen werden. Seit der Ausgliederung ist die Anzahl der Mitarbeiter auf ca. 200 Mitarbeiter her-angewachsen, ein Zeichen für die überaus positive Auf-tragsentwicklung in der SMA Railway Technology GmbH. „Die neuen Mitarbeiter stärken nicht nur den Fertigungsbe-reich, sondern vor allem auch die entwicklungsabteilung. Auf diese Weise sehen wir uns für die technologische Weiterentwicklung national wie auch international sehr gut aufgestellt“, so Birgit Wilde.
Links:Prototypenbau Gerd Kobold
Rechts oben:Geschäftsführung Dirk Wimmer, Birgit Wilde, Andreas Berger
Rechts unten:Das neue Logo von SMA Railway Technology
Sonderartikel 09
10 Applikation
Der Name „Berlin-Warszawa-Express“ steht für die enge Zusammenarbeit der DB und der Polnischen Staatsbahn auf der Strecke Berlin - Posen - Warschau. Die Züge verkehren dreimal täglich von Berlin über Frankfurt (Oder), Poznan/Posen nach Warschau/Warszawa.
Polen ist nah und fern zugleich: nur 600 Kilometer im „Berlin-Warschau-express“ liegen zwischen den beiden Hauptstädten. Und doch war für die meisten Deutschen bislang der nachbar im Osten weit weg. Geändert hat sich das erst mit dem 1. Mai 2004: Seit dem eU-Beitritt Po-lens ist das Interesse der Deutschen plötzlich groß, während die Polen sich schon immer nach Westeuropa orientiert
haben. So pendeln zahlreiche Polen Woche für Woche nach Deutschland, um dort ihr Geld zu verdienen.Das typische Pendlerlos. Rund sechs Stunden braucht der Berlin-Warschau-express von Hauptstadt zu Haupt-stadt. Viele der Pendler empfinden die Reise als erholung und sehen es als behutsamen Wechsel von einem Leben zum anderen. Zwischen Abfahren und Ankommen liegt vor allem eins: Zeit. Viel Zeit um sich in eine polnische Zei-tung zu vertiefen oder um sich mit Freunden im Zugrestau-rant auf einen Kaffee zu verabreden. Für den kleinen und großen Hunger werden den Fahrgästen im Restaurantwa-gen Getränke und einige typische polnische Gerichte wie z.B. „Schabowy“ (Schnitzel) serviert.
BeRLIn-WARSZAWA-exPReSS
BeQUeM UnD SCHneLL nACH POLen
Applikation 11
Unten links:Berlin-Warszawa-Express vor seiner Abfahrt © Benno Koch
Oben:Berlin-Warszawa-Express mit SMA Energieversorgung © Benno Koch
Bistrowagen mit MEE-NTLD
Um die Gerichte ofenfrisch und das Bier frisch gezapft servieren zu können, wurden sechs Bistrowagen der DB AG mit einer neuen mehrspannungsfähigen energie-versorgungsanlage Mee-nT von SMA ausgerüstet. Die Anlage hat eine Leistung von 75 kW und ist in zwei Un-terflurbehältern montiert. Sie besteht aus einem Hochspan-nungsumrichter sowie einem Batterieladegerät und einem Drehrichter für die Versorgung der elektrischen Küchenver-braucher im Wagen. Der Drehrichter für die Klimaanlage befindet sich in einem separaten Behälter/Rollrahmen, der ebenfalls unter dem Wagen montiert ist und auch SMA Technologie beinhaltet.
Kühlanlage mit Notbetrieb
Für die sichere Versorgung der Galley-Kühlanlage wurde das Drehrichtermodul für die Küchenverbraucher so kon-zipiert, dass ein normal- und notbetrieb realisiert werden kann. Im normalbetrieb wird der Drehrichter aus dem Zwischenkreis der energieversorgungsanlage mit +/- 400 V DC versorgt. Für den Fall, dass keine Zugsammelschienen-spannung vorhanden ist, schaltet der Drehrichter automatisch in den notbetrieb und wird über die Wagenbatterie versorgt. Zur Spannungsanpassung und galvanischen Trennung ist dem Drehrichter für diese Betriebsform ein Transformator nachgeschaltet, welcher die Kühlanlage im Wagen weiter versorgt. Wer jetzt Lust bekommen hat, einmal von Berlin nach Warschau mit dem Zug zu reisen, sollte dort unbedingt die zahlreichen Theater, Kinos, Dutzende von Museen und Galerien besuchen.
Technische Daten
eingangsspannung 700 V AC ... 5.000 V DCAC-Ausgang 3x230/400 V AC, 50 Hz, 35 kVADC-Ausgang 24 V DC, 6,6 kW
Mehrspannungsfähiger Bordnetzumrichter
12 Fachartikel
Die Klebetechnik hat in den letzten Jahren in allen uns bekannten Verkehrsmitteln Einzug erhalten – dank der Entwicklung hochfester und zäher Kleb-stoffe, die auch Crashbelastungen standhalten.
Gegenüber dem Schweißen bietet die Klebetechnik einen entscheidenden Vorteil: Werden Bauteile mit einem ent-sprechenden Strukturklebstoff dauerhaft verbunden, weist die Konstruktion eine höhere Steifigkeit und Crashtauglich-keit sowohl bei statischer als auch schwingender Belas-tung auf. Diese eigenschaften möchte auch SMA Railway bei der mechanischen Konzeption ihrer Behälter nutzen.
Die Aspekte Steifigkeit, Crashtauglichkeit und Festigkeit spielen bei der entwicklung mechanischer Konstrukte eine zentrale Rolle. Bei der Festigkeit, also der Fähigkeit der Struktur, bestimmten Belastungen standzuhalten, ohne Schaden zu nehmen, kommt den Verbindungsmitteln eine besondere Bedeutung zu. Aus der Überlegung heraus, wie diese eigenschaften optimiert werden können, entschied sich die SMA Railway für den einsatz hochfester Struk-turklebstoffe bei der Konstruktion ihrer Behältersysteme.
ADHÄSIVe FÜGeTeCHnIK KLeBen STATT SCHWeISSen
Oben:Vom virtuellen Prototypen ...
Rechte Seite:... zum hochbelastbaren Behältersystem
Fachartikel 13
Höchste Ansprüche an die Planung
Um die eigenschaften der geklebten Behälterverbindungen genau einschätzen zu können, wird in einer CAD-Anwen-dung ein virtueller Prototyp des Behältersystems erzeugt. An diesem Modell wird der Charakter des Fahrzeugs mit seinen Funktionen und eigenschaften simuliert, so dass die fahrzeugbedingten einflüsse auf den Behälter in Hinblick auf Sicherheit und Belastbarkeit eingeschätzt werden können.
Vorteile: Die „adhäsive Fügetechnik“, wie sie im Fachjargon genannt wird, hat im einzelnen folgende Vorteile: • Bauteilversteifung durch großflächige Verbindung • Verhinderung von galvanischer Korrosion • Vibrationsdämpfung • Abdichtungsfunktion
[email protected]@SMA-Railway.com
Oben:Vom virtuellen Prototypen ...
Rechte Seite:... zum hochbelastbaren Behältersystem
Das spanische HochgeschwindigkeitsnetzDas breitspurige netz der staatlichen eisenbahngesellschaft RenFe wurde durch ein normalspuriges Hochgeschwindig-keitsnetz AVe ergänzt. Schon heute erreicht das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz eine Länge von ca. 1.500 km Länge. Ziel ist es, dass alle Provinzhauptstädte von Ma-drid innerhalb von 4 Stunden mit der Bahn erreichbar sind. Von Barcelona soll das innerhalb von 6,5 Stunden mög-lich sein. Damit ist der Hochgeschwindigkeitsverkehr eine echte Alternative zum Flugzeug. Damit das möglich wird, sind noch gewaltige Anstrengungen notwendig. So soll das Hochgeschwindigkeitsnetz mittelfristig auf 7.000 km und langfristig auf sogar 10.000 km wachsen. Auf diesen Strecken sollen dann Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gefahren werden. Mit vielen geplanten Verbin-dungen auch nach Frankreich und Portugal ist das der mit Abstand ambitionierteste Plan zum Ausbau eines schienen-gebundenen Hochgeschwindigkeitsnetzes europaweit.
Mit Spanien verbinden wir vor allem Som-mer, Sonne und Meer. Und richtig, Spanien ist gleich nach Frankreich das zweitbeliebteste Urlaubsland weltweit. Insbesondere wir Deut-schen haben Spanien zu unserem beliebtesten Ferienziel auserkoren.
Die parlamentarische Monarchie auf der iberischen Halb-insel ist aber auch eine wirtschaftliche erfolgsgeschichte. So stieg Spanien innerhalb der letzten 20 Jahre durch einen langanhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung zur achtgrößten Volkswirtschaft der Welt auf. Das Brutto- inlandsprodukt stieg allein in den letzten 10 Jahren um 3 bis 5 % jährlich. Mit der wirtschaftlichen entwicklung ging ein verstärkter Ausbau der Infrastruktur einher. Dabei genoss der Ausbau der eisenbahn von Anfang an eine hohe Priorität.
HöCHST- GeSCHWInDIGKeIT In SPAnIen
14 Applikation
Besondere Anforderungen an die FahrzeugeDas Hochgeschwindigkeitsnetz wird in normalspur ausge-führt und mit 25 kV AC, 50 Hz elektrifiziert. In der Regel wurden Hochgeschwindigkeitszüge namhafter europä-ischer Hersteller beschafft, die ausschließlich auf den neu-baustrecken verkehren. eine besondere Herausforderung stellt aber die Anbindung des vorhandenen RenFe-netzes dar. Dies ist in Breitspur realisiert und mit 3 kV DC elektri-fiziert.
nicht immer ist eine normalspurige neubaustrecke wirt-schaftlich sinnvoll. Gleichzeitig hat sich aber heraus-gestellt, dass umsteigefreie Zugverbindungen von den Passagieren deutlich besser angenommen werden. Der spanische Hersteller von Schienenfahrzeugen CAF liefert eine Reihe von Hochgeschwindigkeitszügen für die RenFe. Dazu gehören auch Fahrzeuge der Baureihen 120 und 121, die in beiden Spursystemen und an beiden Fahrleitungsspannungen arbeiten können.
ein besonderes Highlight dieser Züge sind die BRAVA-Drehgestelle von CAF, die ein Umspuren des Zuges ohne Anhalten innerhalb von nur 1 Minute erlauben.
Die bisher ausgelieferten Hochgeschwindigkeitszüge mit variabler Spurweite sind in ihrer Höchstgeschwindigkeit noch auf 250 km/h im normalspurigem Hochgeschwindig-keitsnetz und auf 220 km/h im breitspurigem RenFe-netz begrenzt. Zukünftige Versionen werden dieser einschrän-kung aber nicht mehr unterliegen.
Für diese neue Generation von Hochgeschwindigkeitszügen entwickelt SMA derzeit einen Mee-nT Bordnetzumrichter mit einer Gesamtleistung von 300 kVA. Das Gerät wird über eine mittelfrequente Potentialtrennung verfügen und damit deutlich leichter als vergleichbare Wettbewerbsge-räte sein. Schon im Sommer 2009 wird die erprobung des Bordnetzumrichters beginnen.
Applikation 15
Unten links:RNFE 120 © Thierry Leleu
Oben:Impressionen aus Spanien
UnD DAS LICHT GeHT An
Singapur, die grüne High-Tech-Stadt mitten in den Tropen, ist eine Stadt der Gegensätze. Wolkenkratzer neben chinesischen Tempeln, Amphibien-fahrzeuge neben Bumboots, Fast Food neben Spas – die Wirtschaftsmetropole wartet mit zahlreichen Kontrasten auf. Hier pulsiert das Leben: 4,2 Mio. einwohner wohnen in der Stadt mit dem wichtigsten Containerhafen der Welt – ein Schmelztiegel der Kulturen im Süden von Malaysia.
Präventive Wartung der Infrastruktur
Singapur hat ein vorbildliches und preiswertes nahver-kehrssystem, das eine kontinuierliche und regelmäßige Wartung und einen systematischen Ausbau erfordert. Zu den Wartungsarbeiten gehört die regelmäßige Inspektion der Schienen. Sicherheitsrelevante Fehler müssen sofort er-fasst und behoben werden. Optische Inspektionssysteme können entsprechende Fehler automatisch erfassen – mit dem Vorteil, dass der Verkehrsbetrieb durch die Wartungs-arbeiten nicht beeinträchtigt wird. Solche Lösungen setzt nun auch Singapur ein.
Zusätzliche Energieversorgung
RailCheck ist ein optisches Inspektionssystem der Firma bvSys (www.bvsys.de), das für die Schieneninspektion eingesetzt werden kann. Bei bis zu 200 km/h Fahrge-schwindigkeit wird über Kameras am Zug der Zustand des Oberbaus erfasst, ausgewertet und protokolliert. ent-scheidend für die Qualität der Daten ist jedoch eine ausrei-chende und konstante Beleuchtung: Halogenscheinwerfer leuchten den Inspektionsbereich aus und gewährleisten so eine optimale Kontrastbildung bei trockenen und nassen Witterungsbedingungen.
Die für das Inspektionssystem erforderlichen Spannungen liefern die Hilfsbetriebeumrichter von SMA. Sie stellen die notwendige zusätzliche energieversorgung sicher, so zum Beispiel in einem Fahrzeug des Typs C651, das mit RailCheck ausgerüstet, Singapurs Schienennetz inspiziert.
16 Applikation
Technische Daten
eingangsspannung 750 V DCAC-Ausgang 3 x 400 V AC, 50 Hz, 30 kVAAbmessungen 1,100 x 450 x 350 (mm)Gewicht 115 kg
Bordnetzumrichter
Applikation 17
Oben und Unten rechts:Impressionen aus Singapur
Unten links:Metrofahrzeug vom Typ C751
18 Applikation
Egal, ob im Sommer oder Winter – Schonens Gärten laden immer zu einem erlebnisreichen Besuch ein, weil sich hier die unterschiedlichsten Stilrichtungen von französischem Barock bis hin zu japanischem Minimalismus abwechseln.
Wem ein gemütlicher Spaziergang oder ein Picknick in einem der vielen öffentlichen und privaten Gärten nicht ausreicht, findet im Rahmen der verschiedenen Gartenfeste Ablenkung, die das Tourismusbüro von Schonen anbietet: So zum Beispiel das überregional bekannte Tulpenfest in Simrishamn, bei dem die Gärten von Apotekarn und Ber-genkrenska historische Tulpen präsentieren. Oder man
Schonen (schwed. Skåne) ist für viele seit er-scheinen der Bücher von Henning Mankell über Kommissar Wallander eng mit Mord und krimi-nalistischem Gespür verknüpft. Dabei ist Scho-nen im Süden Schwedens ein beliebtes Reiseziel: Mit einer über 500 km langen Küste, zahlreichen historischen Plätzen und einem vielfältigen Kultur-angebot kann Schonen den Touristen aufwarten.
ReISeZIeL SCHOnen enTDeCKe DIe VIeLFALT!
Applikation 19
begibt sich auf Spargelsafari, nimmt an einer Tomatenfüh-rung bei der Aktion „Garten à la carte“ teil und taucht auf diese Weise in die botanische Welt Schonens ein.
natürlich lässt sich Schonen auch per Bahn erkunden. ein enges Bahnnetz sorgt für eine schnelle Anbindung, nicht zuletzt seit eröffnung der öresundbrücke, die für einen enormen Anstieg des Pendlerverkehrs auch im eisenbahn-bereich sorgte. Im Auftrag von Skånetrafiken betreiben die schwedischen Staatlichen eisenbahnen den gesamten Schienenverkehr in der Region Schonen. So auch den Coradia nordic von Alstrom Transport. nachdem bereits die Coradio nordic x60-Flotte mit SMA Technologien ausgestattet ist, werden nun insgesamt 49 Triebzüge vom
Typ Coradia nordic 61 mit den ultraleichten Mee-nTSD Bordnetzumrichtern mit aktiver Redundanz ausgerüstet.
Der Bordnetzumrichter versorgt die verschiedenen Span-nungsebenen des Bordnetzes. Alle Komponenten des Leistungsteils sind redundant ausgeführt, d. h. jeweils zwei Geräte des gleichen Typs speisen parallel eine Spannungs-ebene. Auch die Systemsteuerung des HBU ist redundant ausgeführt.
Links:Coradia Nordic © Alstom 2009/Foto
Rechts:Insel in Schweden
Technische Daten
eingangsspannung 1.5 kV DCAC-Ausgang 3 x 230 /400 V AC, 50 Hz, 105 kVADC-Ausgang 110 V DC 18 kW
Mehrspannungsfähiger Bordnetzumrichter
20 Applikation
die Zukunft gezeigt, die sich mit globalen Herausforderungen wie Klimawandel, energieverknappung und demografischem Wandel auseinandersetzen. Insgesamt 60 Städte in der Bun-desrepublik fährt der Zug an und macht für jeweils 3 Tage Station, um den Besuchern wissenschaftliche und technische Themen – von der Kosmologie über Medizin und Landwirt-schaft bis hin zur ernährung – näherzubringen.Die Züge wurden im DB-Werk Wittenberge und Berlin-Grunewald umgerüstet. Sie sind mit einer aufwendigen Innenarchitektur ausgestattet. Das Konzept orientiert sich an dem „Science express“, der bereits von Oktober 2007 bis Juni 2008 den indischen Subkontinent bereist hat. Federführend für die „expedition Zukunft“ ist die Max-Planck-Gesellschaft, gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschland fährt seit Frühjahr der Ausstellungszug „expe-dition Zukunft“ insgesamt 60 Städte in Deutschland an, um kleine und große Besucher zu einer entdeckungstour quer durch die Wissenschaften einzuladen.
Themenzug Wissenschaft und Technik
es handelt sich dabei um eine mobile Ausstellung, die auf 60 Jahre Forschung in Deutschland zurückblickt. In zwölf Themenzügen wird die Welt der Wissenschaft und Technik mit umfassender multimedialer Ausstattung, Hands-on-expo-naten und weiteren interaktiven Möglichkeiten präsentiert. Dabei werden auch aktuelle Forschungstrends mit Blick in
exPeDITIOn ZUKUnFT
Applikation 21
SMA Bordnetzumrichter für die Versorgung der Klimaanlagen
SMA lieferte insgesamt zwölf Bordnetzumrichter für die in den Wagen befindlichen Klimaanlagen sowie für die Ver-sorgung der multimedialen einrichtung. Die Bordnetzum-richter befinden sich in Unterflurbehältern und werden an 1000 V, 16,7 Hz betrieben. Für die Versorgung der Klimaanlage liefert SMA einen Bordnetzumrichter mit einer Leistung von 10 kVA, der über einen integrierten Hochspannungstransformator versorgt wird. Die interne Stromversorgung des Bord-netzumrichters wird über den sekundärseitigen Abgriff des Hochspannungstransformators realisiert. Dieses bietet den Vorteil, dass für die interne Versorgung des Gerätes keine Wagenbatterie erforderlich ist.
Technische Daten
Unten Links:Themenwelt Nano- und Biowissenschaften © ArchiMeDes
Oben links:Zukunft des Menschen ... © ArchiMeDes
Oben rechts:... Fabrik der Zukunft? © ArchiMeDes
eingangsspannung 1.000 V, 16,7 Hz und 50 HzAusgangsspannung 3 x 230 / 400 V, 50 Hznennleistung 10 kVA
Bordnetzumrichter für Klimaanlagen
22 Service
SeRVICe & MeSSen
suissetraffic 2009
11.11.2009 bis 14.11.2009Internationale Fachmesse des öffentlichen Verkehrs, Messezentrum Bern (BeA bern expo)Bern, Schweiz
APTA exPO 201102.10.2011 bis 04.10.2011Internationale Ausstellung für öffentlichen Verkehr und Transport, ernest n. Morial Convention Center, Stand nr. 5849new Orleans, USA
InnoTrans 201020.09.2010 bis 23.09.2010Internationale Fachmesse für Verkehrs- technik, ICC Messezentrum BerlinBerlin, Deutschland
Messetermine
ServiceUnsere Serviceline Mitarbeiter stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner Montag bis Freitag von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr bei Fragen gerne zur Verfügung.
Serviceline:Tel. +49 561 50634-6600
Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, können Sie uns gerne eine E-Mail senden.
Service E-Mail: [email protected]
Business on Rails10.11.2009 bis 12.11.2009Größte Ausstellung für öffentlichen Verkehr und Transport Lateinamerikas. expo Center norteSão Paulo, Brasilien
Ausblick 23
Mit dem Auftrag über die Lieferung der neuen mehrspannungsfähigen Bordnetzum-richter für die Modernisierung der euroCity-Reisezugwagen der SBB hat SMA den bisher größten Auftrag der Firmengeschichte erhalten.
Dies ist Grund genug, um im nächsten Heft ausführlich über das Projekt zu berichten.
SMA liefert Bordnetzumrichter für SBB
AUSBLICK
São Paulo ist mit mehr als 20 Mio. ein-wohnern eine der größten Städte der Welt und ein dynamisches Wirtschaftszentrum Brasiliens. natürlich kommt dem öffentlichen Personennahverkehr eine besondere Bedeu-tung zu. Wir werden im nächsten Heft São Paulo vorstellen und weitere Informationen über die SMA Bordnetzumrichter für die neuen Fahrzeuge der Metro in São Paulo liefern.
Die Metropole São Paulo
RAILFOCUS
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