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Aus der Klinik und Poliklinik für Orthopädie
der Universität Würzburg
Direktor: Professor Dr. med. Jochen Eulert
Der Einfluss einer LBS-Tenodese auf das Ergebnis einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion. Eine Matched-Pair-Analyse von
Patienten mit bzw. ohne LBS-Tenodese
Inaugural – Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde der
Medizinischen Fakultät
der
Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg
vorgelegt von
Julia Ebenhöh aus Würzburg
Würzburg, Dezember 2005
Referent: Prof. Dr. med. Frank Gohlke
Koreferent: Prof. Dr. med. dent. Alfred Renk
Dekan: Prof. Dr. Georg Ertl
Tag der mündlichen Prüfung: 10.02.2006
Die Promovendin ist Zahnärztin
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung........................................................................................................ 1
2. Material und Methoden................................................................................... 5
2.1 Bildung von Matched-Pairs ....................................................................... 5 2.2 Operationsmethode .................................................................................. 5 2.3 Erstellung des Fragebogens ..................................................................... 7
2.3.1 Constant-Murley-Score ...................................................................... 7 2.3.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 13 2.3.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 14
2.4 Statistik ................................................................................................... 15 3. Ergebnisse ................................................................................................... 16
3.1 Matched Pair isolierter Supraspinatus–Defekt ........................................ 16 3.1.2 Constant-Score, operierte Seite.......................................................... 16
3.1.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 20 3.1.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 21
3.2 Matched Pair isolierter Subscapularis-Defekt ......................................... 22 3.2.1 Constant - Score, operierte Seite ..................................................... 22 3.2.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 26 3.2.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 27
3.3 Matched Pair kombinierter Supraspinatus-/Infraspinatus-Defekt ............ 28 3.3.1 Constant-Score, operierte Seite ....................................................... 28 3.3.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 33 3.3.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 34
3.4 Matched Pair kombinierter Supraspinatus-/Subscapularis- und Infraspinatus-Defekt...................................................................................... 36
3.4.1 Constant - Score, operierte Seite ..................................................... 36 3.4.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 40 3.4.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 41
3.5 Kombinierter Supraspinatus-/Subscapularis-Defekt ............................... 43 3.5.1 Constant-Score, operierte Seite ....................................................... 43 3.5.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 46 3.5.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen .................................................... 47
3.6 Vergleich der Ergebnisse aller Matched-Pair- Patienten ohne Berücksichtigung der Lokalisation ................................................................ 48
3.6.1 Constant-Score, operierte Seite ....................................................... 48 3.6.2 Simple Shoulder Test ....................................................................... 49 3.6.3 Op-Zufriedenheit .............................................................................. 50
3.7 Vergleich des Constant-Murley Scores, unabhängig von Lokalisation und Operationsmethode, an der operierten und der nicht operierten Seite ......... 50
4. Diskussion .................................................................................................... 52
5. Zusammenfassung....................................................................................... 61
6. Literaturverzeichnis ...................................................................................... 64
7. Anhang......................................................................................................... 68
7.1 Fragebogen ............................................................................................ 68
7.2 Abkürzungen........................................................................................... 73
1. Einleitung Die Rotatorenmanschette setzt sich aus den Sehnen des M. subscapularis
(SSC), M. supraspinatus (SSP), M. infraspinatus (ISP) und des M. teres minor
(Tmin) zusammen. Die Sehnen des SSP, des ISP und des SSC setzen als ein-
heitliche Sehnenmanschette an den Tubercula majus und minus des Hume-
ruskopfes an, wo die SSC-Sehne ventral, die SSP-Sehne kaudal und die ISP-
Sehne dorsal zu liegen kommen [19]. Biomechanisch besteht die wesentliche
Funktion der Rotatorenmanschette darin, den Oberarmkopf in gelenkrichtiger
Stellung zu zentrieren und zu stabilisieren [28]. An dieser Aufgabe sind alle Antei-
le der Rotatorenmanschette gleichermaßen beteiligt [1]. Neben ihren zentrieren-
den Funktionen hat der Muskel-Sehnen-Komplex der Rotatorenmanschette vor
allem bedeutsame Bewegungsfunktionen. Der Musculus subscapularis ist der
einzige Innenrotator der Rotatorenmanschette, sein oberer Anteil dient der Ante-
version des abduzierten Armes. Der M. supraspinatus ermöglicht die Abduktion
und das Heben des Armes nach vorne außen, die Außenrotation des adduzierten
Armes, sowie die Retroversion des abduzierten Armes. Die Funktion des M.
infraspinatus besteht hauptsächlich in der Außenrotation, einer schwachen Ad-
duktion des gesenkten Armes und des erhobenen Armes [19]. Das Areal, das
den Übergang zwischen dem vorderen Rand der SSP-Sehne und dem kranialen
Rand der SSC-Sehne umfasst, wird als Rotatorenintervall (RI) bezeichnet. Das
RI bildet somit die Überdachung der langen Bizepssehne und wird durch das su-
periore glenohumorale Ligament (SGHL) und das Lig. coracohumorale (CHL)
ligamentär verstärkt [19]. Der laterale Anteil des RI bildet eine U-förmige Aufhän-
geschlinge um die LBS. Ventral wird die Schlinge durch die Insertion der SSC-
Sehne, dorsokranial durch die SSP-Sehne begrenzt [49]. Die aus dem SGHL,
CHL und tiefen Fasern der SSC- und der SSP-Sehne gebildete Schlinge hat für
die LBS eine stabilisierende Funktion [50; 49]. Der Ursprung der langen Bizeps-
sehne variiert: hinteres oberes Labrum (ca. 50%), Tuberculum supraglenoidale
(ca. 20%) oder beide Strukturen [19]. Die durchschnittlich 9,2 cm lange Sehne
verläuft über den Humeruskopf in den vom Lig. humeri transversum bedeckten
Sulcus bicipitalis. Sie wird distal schmaler und geht ventral am Humerus in den
1
Muskel über. Die SSP-Sehne und die Kapsel sind mit Verstärkungsbändern drei-
dimensional verwoben [8] und tragen wesentlich zur intraartikulären Führung der
LBS bei. Die Bedeutung der langen Bizepssehne für die Gelenkstabilität und -
funktion ist umstritten: HABERMEYER [21] schrieb der Sehne eine gelenksi-
chernde Wirkung bei der Rotation zu und bezeichnete sie als wichtigen Stabilisa-
tor für das Schultergelenk. Auch RODOSKY et al. [41] ordneten der LBS eine
unterstützende Funktion der anterioren Schulterstabilität und eine protektive Rol-
le für das Lig. glenohumorale zu. SETHI et al. [43] bezeichneten diesen Effekt
aber als klein und möglicherweise unwichtig.
Zur Pathogenese von Rotatorenmanschettendefekten werden verschiedenste
Theorien diskutiert. Man geht heute von multifaktoriellen Ursachen aus, die zu
einer Dysfunktion führen, welche sich dann klinisch manifestiert. Eine Schädi-
gung der Rotatorenmanschette kann sich akut zeigen oder die Kontinuitätstren-
nung resultiert aus einem degenerativen Geschehen [29; 30]. Nach NEER [35]
führt eine mechanische Irritation der Sehnen zu Degeneration. Von ihm stammt
die Theorie verschiedener Impingementstadien. Der subakromiale Raum zwi-
schen Humeruskopf und Schulterdach ist anatomisch relativ eng und besitzt ge-
ringe Volumenreserven. Jede Volumenvermehrung im subakromialen Raum führt
zu Kontaktphänomenen zwischen den dort liegenden Strukturen. NEER [1] er-
kannte die vordere und untere Kante des Akromions mit dem Ligamentum cora-
coacromiale als wesentliche Kontaktzone. Auch bestimmte anatomische Varian-
ten des Akromions, ein Os acromiale oder kaudale Osteophyten können zusätz-
lich raumfordernd sein. Im Gegensatz zu diesen „extrinsischen“ Faktoren sahen
UHTHOFF und SAKAR [46] die primäre Tendopathie als Ausgangspunkt für die
fortschreitende Erkrankung und führten sie somit auf „intrinsische“ Ursachen zu-
rück. Ernährungs- und Alterungsfaktoren bestimmen den Prozess der Degenera-
tion. Vor allem in der von CODMAN [9] beschriebenen hypovaskularisierten Zo-
ne, im Ansatzbereich des SSP, kommt es infolge von Zellarmut und Nekrosen
zur Bildung von Mikrorupturen, Granulationsgewebe oder zu dystrophischen
Kalkeinlagerungen. Diese Veränderungen können zur Schwächung des Sehnen-
ansatzes führen und sind als Vorstadium von Rupturen zu verstehen [46].
2
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Defekt der vorgeschädigten Sehnen entsteht,
steigt mit zunehmendem Alter der Patienten [7; 39; 40]. Schädigungen der Rota-
torenmanschette können auch bei relativ jungen Patienten im Alter von 20-35
Jahren vorkommen. Dabei handelt es sich meist um Leistungssportler, die schul-
terintensive Sportarten wie Turnen, Diskus- und Speerwerfen usw. ausüben [41]
oder um jüngere Patienten mit Instabilität des Glenohumoralgelenks [36]. Durch
das wiederholte Ausschlagen der Sehne bei Wurf-Schlagbewegung (v. a. bei
Sportlern) und durch die Instabilität des Gelenks können Mikrotraumatisierungen
bzw. Mikrorupturen des Gewebes entstehen. Bei einer Verletzung durch ein adä-
quates Trauma kommt es in der Regel zu einer isolierten Schädigung der SSC-
Sehne [7]. Somit sprechen eine Luxation der LBS und Zerstörung des Rotato-
renintervalls im Rahmen einer SSC-Sehnenruptur für eine traumatische Ursache
[7; 29; 37]. Ganz allgemein besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen
Läsionen oder Instabilitäten der LBS und Läsionen der SSC-Sehne [20; 42; 43].
Die LBS wird von den Degenerationsprozessen der Rotatorenmanschette mit
beeinflusst [34; 37; 43]. Schädigungen der LBS können durch entzündliche Ver-
änderungen in und in der Umgebung der Sehne, durch Instabilität oder Traumata
entstehen [20; 43]. Besonders bei Rotatorenintervalldefekten mit Schädigungen
des SGHL/CHL-Komplexes kann es zu Subluxationen der LBS und damit zu De-
fekten dieser Sehne kommen [2; 50].
Sehnendegenerationen beginnen ab dem 30. bis 35. Lebensjahr und sind pro-
gredient [40]. In der Literatur beträgt das durchschnittliche Alter von Patienten,
die mit einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion versorgt wurden, zwischen 55
und 62,5 Jahren [10; 14; 18; 37; 47; 48]. Männer sind dabei häufiger betroffen als
Frauen [10; 14; 18; 21; 36; 37; 47; 48]. Rotatorenmanschettendefekte treten
häufiger an der dominanten Seite auf [10; 14; 18; 36; 40; 47; 48]. Immer wieder-
kehrende Belastungen im Beruf und Haushalt (v.a. Überkopfarbeiten und Arbei-
ten in Kopfhöhe) sollen mitverantwortlich sein für die Progression der degenerati-
ven Prozesse [10; 40]. Die SSP-Sehne ist hierbei am häufigsten betroffen [15;
18; 24; 42], nach Untersuchungen von HEDTMANN und FETT [24] war sie bei
95% der Rotatorenmanschettendefekte beteiligt, wohingegen die ISP-Sehne bei
3
ca. 40% und die SSC-Sehne bei ca. 10% der Fälle beteiligt waren. Bei etwa der
Hälfte lag ein isolierter Sehnendefekt des SSP vor, isolierte Defekte der ISP- und
der SSC-Sehne traten nur bei ca. 1-2% der Fälle auf. Häufiger als isolierte SSC-
Sehnendefekte treten sogenannte antero-superiore Rotatorenmanschettendefek-
te auf. Hierbei handelt es sich um eine Läsion des Rotatorenintervalls mit den
angrenzenden Sehnen des SSP und des SSC [42], seltener ist ein Defekt, der
zusätzlich noch die ISP-Sehne mit einbezieht [18; 37; 47]. Kombinierte Sehnen-
defekte von SSP und ISP, sogenannte postero-superiore Läsionen, liegen bei
etwa einem Drittel der Patienten mit Rotatorenmanschettendefekt vor [19] .
In der Literatur werden Werte von 11% [10; 45] bis 30% [23; 24; 34] für die Häu-
figkeit einer Schädigung der LBS im Rahmen von Rotatorenmanschettendefek-
ten angegeben. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Läsionen
der LBS und Defekten der SSC-Sehne [23; 24; 37; 42]. Bei zunehmender De-
fektgröße der Rotatorenmanschette kommt es häufiger zu Schädigungen der
LBS [10; 34].
In vorliegender retrospektiver Studie sollte untersucht werden, ob eine Tenodese
der langen Bizepssehne im Rahmen einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion
einen Einfluss auf das postoperative klinische Ergebnis hat. Hierzu wurden zwei
Gruppen mit identischen Defektlokalisationen der Rotatorenmanschette gebildet.
Eine Gruppe hatte aufgrund von Pathologien der LBS den erweiterten Eingriff mit
einer Tenodese der LBS, die andere Gruppe eine Rotatorenmanschettenre-
konstruktion ohne LBS-Tenodese. Zur genaueren Analyse wurden fünf Unter-
gruppen entsprechend der anatomischen Defektlokalisation gebildet, welche im
einzelnen hinsichtlich ihrer klinischen Ergebnisse, gemessen mit dem Constant-
Score, untersucht wurden.
4
2. Material und Methoden 2.1 Bildung von Matched-Pairs 95 konsekutive Patienten, die zwischen Januar 1997 und Dezember 1999 in der
orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus im Rahmen einer Rotatorenmanschet-
tenrekonstruktion zusätzlich eine Tenodese der LBS erhielten, wurden entspre-
chend der Lokalisation der Defekte in folgende fünf Gruppen unterteilt: isolierte
SSP-, isolierte SSC-, kombinierte SSP+ISP-, kombinierte SSP+SSC- und kombi-
nierte SSP+SSC+ISP-Sehnendefekte. Anschließend wurden zu jeder Gruppe
Patienten ausgewählt, die im gleichen Zeitraum im König-Ludwig-Haus wegen
eines Rotatorenmanschettendefektes operiert worden sind, jedoch keine LBS-
Tenodese erhielten und in Alter und Geschlecht den Patienten mit Tenodese ent-
sprachen. Mit 132 Personen (67 „mit Tenodese“ und 65 „ohne Tenodese“) konn-
ten Matched-Pairs gebildet werden. In der Gruppe mit kombinierten SSP+SSC-
Sehnendefekten war dies nicht möglich, da bei Vorliegen eines derartigen De-
fekts und der daraus resultierenden Instabilität stets eine Tenodese der LBS
durchgeführt wurde. In Tabelle 1 sind die Anzahl und das Durchschnittsalter der
für die Matched-Pairs ausgewählten Patienten und Patientinnen dargestellt.
Tenodese ohne Tenodese Männer Frauen Männer Frauen
n ∅ Alter n ∅ Alter n ∅ Alter n ∅ AlterSSP-Defekt 22 57,6 8 59,4 21 58,5 9 58,9SSC-Defekt 5 54,8 1 53,0 4 54,0 1 54,0SSP+ISP-Defekt 10 57,3 3 54,3 10 57,1 1 65,0SSP+SSC+ISP-Defekt 15 54,0 3 65,0 16 56,4 3 62,3SSP+SSC-Defekt 14 54,8 3 67,0 n=Anzahl, ∅ Alter = Altersdurchschnitt Tabelle 1: Gegenüberstellung der Matched-Pairs mit Angabe von Anzahl,
Alter und Geschlecht.
2.2 Operationsmethode Bei allen Patienten wurde eine offene Operation zur Rekonstruktion der Rotato-
renmanschette durchgeführt. Dazu legte man zunächst einen anterolateralen
Zugang an, der M. deltoideus wurde subperiostal mit Elektrokauterisation abge-
löst und das Ligamentum coracoacromiale durchtrennt. Bei allen Patienten führte
5
man eine vordere Akromioplastik durch. Anschließend wurde der Defekt analy-
siert und die Sehnen vorsichtig mobilisiert. Wenn zur Mobilisierung des SSP eine
Gleitinzision nötig war, hat der Operateur diese abhängig von der Spannungs-
verteilung ventral oder dorsal durchgeführt. Bei ausgefranster, (partiell) gerisse-
ner oder entzündlich stark veränderter langen Bizepssehne erfolgte eine Teno-
dese im Sulcus bicipitalis. Hierzu löste man die LBS zunächst vom Glenoid ab
und fixierte sie anschließend transossär mittels 3er Ethibond™-Faden im Sulcus.
Es folgte die Mobilisierung der Muskulo-Tendinösen-Einheiten der Rotatoren-
manschette um sie bis an die ursprünglichen Insertionsstellen bringen zu können.
Nach Anfrischung der Wundränder wurden die Insertionsstellen der Sehen am
Tuberculum majus von Gewebe befreit und mit einer Ahle transossäre Kanäle für
den Durchzug der Fäden angelegt. Die transossären Nähte führte man entweder
mit Ethibond™-Faden der Stärke 3 oder mit geflochtenen Polydioxanone-Kordeln
(PDS™) von 2,0 mm Dicke durch. Nach spannungsfreier Readaption der Sehnen
an die originären Insertionsstellen wurden die transossären Nähte über eine
Knochenspanne von mindestens 1 cm verknotet. Dabei befand sich der Arm in
Neutral-Position. So wurden die Sehnen an ihrem ursprünglichen Insertionsort
befestigt. Anschließend fixierte man das Deltoid wieder mit Ethibond™-Faden der
Stärke 2 am Acromion. Bei Patienten mit zusätzlicher AC-Gelenksresektion wur-
de die AC-Kapsel verschlossen. Nach Subkutannaht und fortlaufender Hautnaht
wurde ein steriler Verband angelegt und der Arm auf einem Abduktionskissen
gelagert.
Die Nachbehandlung erfolgte bei allen Patienten standardisiert, mit Abdukti-
onskissen, CPM (kontrollierte passive Bewegung) und passive Physiotherapie für
sechs Wochen, gefolgt von sechs Wochen mit aktiver Physiotherapie ohne kraft-
aufbauende Übungen. Nach 3 Monaten wurde mit Kräftigungsübungen begon-
nen. Bei Versorgung mit einer LBS-Tenodese durften die Patienten die ersten
sechs Wochen nach der Operation keine aktiven Übungen für den Bizeps aus-
führen.
6
2.3 Erstellung des Fragebogens Zur Bewertung der Schulterfunktion wurde ein Fragebogen erstellt und an die
ausgewählten 149 Patienten versendet. Der erste Teil des Bogens (Abschnitte I-
IV) ist an den Constant-Murley Score angelehnt [12], der zweite Teil besteht aus
dem Simple Shoulder Test (Abschnitt V) [27]. Im dritten Teil wurden Fragen zur
Operationszufriedenheit, zur beruflichen Situation, zu Restbeschwerden, nach
einer weiteren OP und dem Wunsch zu einer Nachuntersuchung, gestellt.
2.3.1 Constant-Murley-Score
Im ersten Abschnitt des Fragebogens wurden nach dem Constant-Murley Score
[11] subjektive (35%) und objektive (65%) Parameter zu maximal 100 Punkten
zusammengefasst. Die Untersuchung bezog sich auf vier Sektionen: Schmerz,
Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), aktive schmerzfreie Beweglichkeit und
Kraft.
Die vom Patienten angegebenen Schmerzen und seine Aussagen zu seinen All-
tagsaktivitäten zählen zu den subjektiven Parametern und wurden mit maximal
15 (Schmerz) und 20 (Alltagsaktivitäten) Punkten bewertet. Zur Beschreibung
seiner Schmerzen hatte der Patient die Möglichkeit auf einer visuellen Analog-
skala von 0 bis 15 seine Schmerzintensität anzukreuzen (siehe Abbildung 1).
Kein Schmerz (0 auf der Analogskala) wurde mit 15 Punkten, maximaler
Schmerz (15 auf der Analogskala) mit 0 Punkten bewertet.
rechts 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
links 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
⎮ ⎮ kein Schmerz mittlerer Schmerz maximaler Schmerz
Abb. 1: visuelle Schmerz-Analogskala
7
Hatte der Patient keine Einschränkungen bei den Kategorien Arbeitsfähigkeit und
Freizeitaktivitäten / Sport / Hobby, konnte er jeweils vier Punkte erreichen (siehe
Tab. 2).
War der Schlaf durch die Schulter beeinträchtigt, so dass der Patient ein gele-
gentliches Aufwachen angab, wurde ein Punkt vergeben, gab der Patient stärke-
rer gestörten Schlaf an, so erhielt er keinen Punkt. Stellte die Schulter keine Be-
einträchtigung beim Schlafen dar, wurde dies mit zwei Punkten bewertet (Tab. 2).
Wenn es dem Patienten möglich war, Tätigkeiten mit der Hand über den Kopf
hinaus auszuüben wurde dies mit 10 Punkten bewertet. Erreichte er eine gerin-
gere Höhe, wurden entsprechend weniger Punkte verteilt (siehe Tab. 2).
PunkteSchmerz 0 – 15Arbeitsfähigkeit voll gegeben 4 mehr als zur Hälfte 3 zur Hälfte eingeschränkt 2 weniger als zur Hälfte 1 arbeitsunfähig 0Freizeit / Sport / Hobby keine Einschränkung 4 mehr als zur Hälfte 3 zur Hälfte eingeschränkt 2 weniger als zur Hälfte 1 komplett eingeschränkt 0Schlaf ungestört 2 gelegentliches Aufwachen 1 stark gestört 0Tätigkeiten mit der Hand sind zur Gürtellinie 2möglich bis zum Brustbein 4 zum Hals 6 zum Scheitel 8 über den Kopf hinaus 10Gesamt 35
Tabelle 2: Punktetabelle subjektiver Parameter
Die schmerzfreie Beweglichkeit und die Kraft zählen zu den objektiven Parame-
tern und wurden mit maximal 40 (Beweglichkeit) und 25 (Kraft) Punkten bewertet.
8
Dabei konnten jeweils maximal 10 Punkte bei schmerzfreier Anteversion, Abduk-
tion, Außenrotation und Innenrotation erreicht werden. Anhand von Bildern (siehe
Abb. 2, Abb. 3, Abb. 4, Abb. 5) sollte der Patient die dargestellten Bewegungen
nachahmen und jeweils die Position ankreuzen, die er in der Lage war schmerz-
frei auszuführen. Für eine schmerzfreie Beweglichkeit von mehr als 150° bei An-
teversion und Abduktion erhielt der Patient 10 Punkte. Eine geringere schmerz-
freie Beweglichkeit wurde, wie in Tabelle 3 dargestellt, entsprechend niedriger
bewertet.
Anteversion Punkte Abduktion Punkte0-30° 0 0-30° 0
31-60° 2 31-60° 261-90° 4 61-90° 4
91-120° 6 91-120° 6121-150° 8 121-150° 8151-180° 10 151-180° 10
Tabelle 3: Punktetabelle für schmerzfreie Anteversion bzw. Abduktion
0 2 4 6 8 10
bb. 2: Bilder und Punkteverteilung zur Abstufung des Bewegungsum-
bb. 3: Bilder und Punkteverteilung zur Abstufung des Bewegungsum-
Afangs bei der Anteversion
0 2 4 6 8 10 Afangs bei der Abduktion
9
Das Aussendrehen des Armes wurde in fünf verschiedenen Positionen (siehe
Außenrotation Punkte
Abb. 4) untersucht, wobei hier jede schmerzfrei erreichbare Position einzeln mit
zwei Punkten bewertet wurde. Konnten alle dargestellten Stellungen schmerzfrei
ausgeführt werden, wurden 10 Punkte vergeben. Die einzelnen Positionen und
die Punkteverteilung sind in Tabelle 4 aufgelistet.
Hand im Nacken, Ellenbogen vorne 2 Hand auf Scheitel, Ellenbogen vorne 2 Hand im Nacken, Ellenbogen seitlich 2 Hand auf Scheitel, Ellenbogen seitlich 2 Hand über Kopf, Ellenbogen seitlich 2 Gesamt 10
Tabelle 4: Punktetabelle für schmerzfreie Außenrotation
bb. 4: Bilder zur Abstufung des Bewegungsumfangs bei der Außenrota-
as Innendrehen des Armes wurde durch die erreichte Höhe beim anliegenden
Hand auf Scheitel Hand im Nacken
Hand auf Scheitel
Hand im Nacken
Hand über Kopf h Ellenbogen seitlicEllenbogen seitlich Ellenbogen seitlichEllenbogen vorne Ellenbogen vorne
Ation D
Handrücken an der Wirbelsäule bemessen (siehe Abb. 5). Bei schmerzfreiem
Erreichen der Interskapularregion wurde die maximale Punktzahl von 10 Punkten
vergeben. Konnte der Patient nur eine tiefer gelegene Region erreichen, wurden,
wie in Tabelle 5 dargestellt, entsprechend weniger Punkte vergeben.
10
Innenrotation Punkte Handrücken auf Außenseite d. Oberschenkels 0 Handrücken auf Gesäß 2 Handrücken auf lumbosakralem Übergang 4 Handrücken auf Gürtellinie 6 Handrücken auf Th 12 8 Handrücken zwischen den Schulterblättern 10
Tabelle 5: Punktetabelle für die schmerzfreie Innenrotation
0 2 4 6 8 10
Abb. 5: Bilder zur Abstufung und Punkteverteilung des Bewegungsum-fangs bei der Innenrotation Zur Kraftmessung wurden die Patienten aufgefordert, in der in Abbildung 6 dar-
gestellten Position, eine Tüte mit 1 Liter Tetra-Pak-Tüten für fünf Sekunden zu
halten. Die Patienten sollten angeben, wie viele Tetra-Pak-Tüten sie in der vor-
gegebenen Zeit halten konnten. Personen die 12 Liter und mehr halten konnten,
erreichten die maximale Punktzahl 25. Waren es weniger als 12 Liter, so wurde
die angegebene Literzahl gemäß den Angaben in der Literatur [4] bewertet (Ta-
belle 6).
11
Tüte gefüllt mit: Punkte0 Liter 01 Liter 22 Liter 43 Liter 74 Liter 95 Liter 116 Liter 137 Liter 158 Liter 189 Liter 2010 Liter 2211 Liter 2412 Liter 25> 12 Liter 25
Tabelle 6: Punktetabelle für die Abduktionskraft
Abb. 6: Sitzposition und Armhaltung bei der Kraftmessung
ei Patienten, die zu einer klinischen Nachuntersuchung kamen, wurde die
Somit konnte im ersten Teil des Fragebogens eine maximale Punktzahl von 100
Nach Untersuchungen von Böhm et al. hat sich jedoch gezeigt, dass bei schul-
tergesunden Frauen eine durchschnittliche Kraft von 4,8 kg, bei schultergesun-
B
Kraftmessung mit dem Nottingham Myometer durchgeführt. Die Messvorrichtung
wurde beim stehenden Patienten am Handgelenk angebracht. Der Proband wur-
de aufgefordert, mit gestrecktem Arm in der Skapularebene 90° zu abduzieren.
Für jedes erreichte Pfund wurde ein Punkt vergeben, maximal wurden 25 Punkte
für 12,5 kg gezogene Kraft verteilt.
erreicht werden.
12
den Männern eine von 9,2 kg erreicht werden kann. In derselben Studie wurde
gezeigt, dass die Kraft mit steigenden Lebensalter bei Männern und Frauen er-
heblich abnimmt [3]. Daher wurden die Rohwerte des CS, entsprechend den von
GERBER [16] angegebenen alters- und geschlechtsadaptierten Werten des
Constant-Murely-Scores, umgerechnet (Tabelle 7). Der durchschnittliche CS ei-
ner 65 jährigen Frau beträgt zum Beispiel 70 Punkte, der eines gleichaltrigen
Mannes 83 Punkte.
Alter ∅ Punktwert Frauen ∅ Punktwert Männer 20-30 97 98 31-40 90 93 41-50 80 92 51-60 73 90 61-70 70 83 71-80 69 75 81-90 64 66 91-100 52 56
Tabelle 7: Alters- und Geschlechtsadaptierter Constant-Murley-Score
Die Gesamtergebnisse der Patienten im Constant-Score wurden mit den Durch-
sch n.
Test
Im zweiten Teil des Fragebogens wurde der Patient aufgefordert die zwölf Fra-
[27] zu beantworten. Dieser dichotom aufgebaute
nittsergebnissen entsprechend dem Geschlecht und dem Alter abgegliche
Daraus ergab sich ein Prozentwert, der beim Alters- und Geschlechtsadaptierten
Score angegeben wird.
2.3.2 Simple Shoulder
gen des Simple Shoulder Tests
Fragebogen erfasst zwölf schulterspezifische Funktionen, welche nur die Antwor-
ten ja oder nein zulassen. Anzukreuzen war, welche Tätigkeiten der Patient mit
seiner betroffen Schulter ausführen kann, beziehungsweise welcher Zustand zu-
trifft. Die einzelnen Fragen des Simple Shoulder Tests sind in Tabelle 8 aufge-
führt.
13
Fragen des Simple Shoulder Tests ja nein
Haben Sie Schmerzen bei anliegendem Arm?
Können Sie problemlos schlafen?
Erreichen Sie Ihre Lendenwirbelsäule, um ein Hemd mit der be-troffenen Hand in die Hose zu stecken?
Können Sie Ihre Hände hinter dem Kopf verschränken?
Können Sie mit gestrecktem Arm eine Münze auf einen Regalbo-den in Schulterhöhe legen?
Können Sie ein Gewicht von ½ kg mit gestrecktem Arm auf Schul-terhöhe anheben?
Können Sie ein Gewicht von 4 kg mit gestrecktem Arm über Kopf hochheben?
Können Sie eine Einkaufstüte (Gewicht 9 kg) seitlich tragen?
Können Sie einen Ball unter Schulterhöhe schleudern (ca. 9m weit)?
Können Sie einen Ball über Schulterhöhe werfen (ca. 18m weit)?
Können Sie das Schulterblatt der nicht betroffenen Schulter wa-schen?
Können Sie mit der betroffenen Schulter Ihrer Berufs- bzw. Alltags- Tätigkeit vollschichtig nachgehen?
Tabelle 8: Fragen des Simple Shoulder Tests
2.3.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
Im letzten Abschnitt des Fragebogens sollte der Patient mit einer Schulnote seine
Zufriedenheit mit der Operation angeben und ankreuzen ob er sich nochmals
operieren lassen würde, bzw. ob er erneut operiert worden sei. Des weiteren
wurden Fragen nach dem Beruf des Patienten gestellt, ob er noch berufstätig sei
und wie lange er nach der Operation arbeitsunfähig war. Dabei konnte er ange-
ben ob er dies weniger als drei Monate, bis zu sechs Monaten oder länger als
sechs Monate war. Außerdem wurde der Patient nach Restbeschwerden, explizit
nach Schmerzen am Ellenbogen (Bizepsinsertion) befragt. Zusätzlich wurde dem
Patienten die Möglichkeit zu einer Nachuntersuchung im König-Ludwig-Haus an-
geboten.
14
2.4 Statistik Die statistische Auswertung des Fragebogen erfolgte nach der Bildung von Mat-
ched- Pairs mit SPSS 11.0 für Windows. Zur Berechnung der statistischen Unter-
schiede zwischen den beiden Gruppen wurde in dieser Arbeit der Mann-Whitney
U-Test verwendet. Dieser Test eignet sich zur Berechnung bei zwei vorliegenden
Gruppen kleinen Umfangs und von unterschiedlicher Größe, bei denen keine
Normalverteilung und Paarung vorliegt [25]. Durch die Bildung von Matched-Pairs
lagen bei dieser Arbeit zwei Gruppen vor, die in ihrem Umfang pro Gruppe <30
Personen stark waren und somit als klein angesehen werden können. Eine Nor-
malverteilung bei den Ergebnissen konnte nicht festgestellt werden. Die Ergeb-
nisse in den einzelnen Gruppen sind voneinander unabhängig und somit unge-
paart. Das hier benutzte statistische Verfahren ist damit für die Auswertung der
Ergebnisse zulässig. Das übliche Signifikanzniveau von 0,05 wurde zugrunde
gelegt.
15
3. Ergebnisse 3.1 Matched Pair isolierter Supraspinatus–Defekt 3.1.2 Constant-Score, operierte Seite Bei der Gruppe der Patienten „ohne Tenodese“ konnten die Daten von 24 Perso-
nen erhoben werden. Dazu lagen 23 vollständig ausgefüllte Fragebögen vor.
Acht Fragebögen stammten von Frauen, 15 von Männern. Hinzu kam noch das
Gesamtergebnis eines Patienten, das aus vorherigen Untersuchungen bekannt
war. Das durchschnittliche Alter dieser Patienten betrug 58,5 Jahre. In der Grup-
pe „mit Tenodese“ konnten Daten von 26 Patienten zur Auswertung herangezo-
gen werden. Sie stammten aus 23 vollständig ausgefüllte Fragebögen. Zusätzlich
konnte noch die Gesamtpunktzahl von drei Patienten aus früheren Untersuchun-
gen verwendet werden. In dieser Gruppe wurden sieben komplett bearbeitete
Fragebögen von Frauen und 16 Fragebögen von Männern an uns versendet. Der
Alterdurchschnitt lag hier bei 58,7 Jahren. Nach der statistischen Auswertung
konnte bei keinem Parameter ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen
den beiden Gruppen festgestellt werden. Die Ergebnisse im einzelnen sind in den
folgenden Abschnitten beschrieben und in Tabelle 9 festgehalten. In Abbildung 7
sind die durchschnittlich erreichten Punkte in den vier Sektionen des Constant-
Scores (Schmerz, Alltagsaktivitäten, Beweglichkeit, Kraft), sowie das Gesamter-
gebnis und der altersadaptierter Score graphisch dargestellt.
3.1.1.1 Schmerzempfinden Der Mittelwert des Parameters „Schmerz“ betrug bei Patienten, die ohne Teno-
dese versorgt worden sind 10,9 Punkte. Patienten die mit einer Tenodese ope-
riert wurden erreichten im Mittel 9,3 Punkte. Die Standardabweichung war bei der
Patientengruppe „mit Tenodese“ höher (4,884) als bei der Gruppe „ohne Teno-
dese“ (3,476). In beiden Gruppen konnten Patienten die maximale Punktzahl er-
reichen, das niedrigste Ergebnis waren bei den Patienten „ohne Tenodese“ fünf
Punkte, bei den Patienten „mit Tenodese“ null Punkte.
16
3.1.1.2 Arbeitsfähigkeit Die durchschnittliche Punktzahl bei der Arbeitsfähigkeit lag bei den Patienten
„ohne Tenodese“ mit 2,8 Punkten höher als bei den Patienten „mit Tenodese“,
die durchschnittlich 2,4 Punkte erreichten. In beiden Gruppen wurden die mini-
male und die maximale Punktzahl vergeben.
3.1.1.3 Freizeit / Sport / Hobby Patienten „ohne Tenodese“ wurden im Durchschnitt mit mehr Punkten (2,9) be-
wertet als Patienten „mit Tenodese“ (2,3). Die Höchstpunktzahl wurde in beiden
Gruppen erreicht, das niedrigste Ergebnis war bei „ohne Tenodese“ eins, in der
anderen Gruppe null.
3.1.1.4 Schlaf Patienten „ohne Tenodese“ erreichten eine höhere mittlere Punktzahl (1,4) als
Patienten „mit Tenodese“ (1,3) .
3.1.1.5 Arbeitshöhe Auch bei diesem Parameter lag der Durchschnittspunktwert bei Patienten „ohne
Tenodese“ mit 8,1 Punkten höher als bei der anderen Patientengruppe mit 7,8
Punkten. Der kleinste erreichte Wert war bei beiden Gruppen zwei, der größte
zehn.
3.1.1.6 Anteversion Hier lag die durchschnittliche Punktzahl bei den Patienten „ohne Tenodese“ wie-
der mit 8,7 Punkten (121-150°) höher als bei den Patienten, die mit einer Teno-
dese versorgt wurden (7,9 Punkte ≅ 91-120°).
3.1.1.7 Abduktion Die Patientengruppe „ohne Tenodese“ wurde mit 8,0 Punkten (≅ 121-150°) mit
einer höheren durchschnittlichen Punktzahl bewertet. Die mittlere Punktzahl der
Gruppe „mit Tenodese“ lag bei 6,6 Punkten (≅ 91-120°). Der kleinste Wert lag bei
der letztgenannten Gruppe mit null Punkten unter dem Minimalwert der anderen
Gruppe.
17
3.1.1.8 Außenrotation Bei der Außenrotation lag der Mittelwert in der Gruppe „ohne Tenodese“ (8,2)
abermals über dem der Patienten, die mit einer Tenodese versorgt worden sind
(7,3).
3.1.1.9 Innenrotation Der Mittelwert war auch hier in Gruppe „ohne Tenodese“ etwas größer (7,2) als in
der Gruppe „mit Tenodese“ (7,1). Der kleinste erreichte Wert war in der erstge-
nannten Gruppe zwei, in der Gruppe „mit Tenodese“ null.
3.1.1.10 Kraft Patienten „ohne Tenodese“ erreichten durchschnittlich höhere Punktwerte (10,7)
als Patienten aus der anderen Gruppe (8,6). Die Maximalpunktzahl dieses Para-
meters wurde in keiner der beiden Gruppen erreicht, der kleinste Wert war in der
Gruppe „mit Tenodese“ mit null Punkten niedriger als in der anderen Gruppe, wo
er bei 4 Punkten lag.
3.1.1.11 Gesamtpunktzahl Die mittlere Gesamtpunktzahl lag in der Gruppe „ohne Tenodese“ 6,7 Punkte
über dem Durchschnitt der anderen Gruppe, es bestand jedoch kein signifikanter
Unterschied (p = 0,404). Das Minimum betrug bei den Patienten ohne Tenodese
32 Punkte, das höchste Ergebnis 94 Punkte. In der Gruppe „ohne Tenodese“ lag
das Minimum bei 14 Punkten, das Maximum bei 94.
3.1.1.12 Altersadaptierter Score Aufgrund des vergleichbaren Alters entsprechen die Ergebnisse denen der Ge-
samtpunktzahl.
18
ohne Tenodese Tenodese
n ∅ min max SD n ∅ min max SD
p
Schmerz 23 10,9 5 15 3,476 23 9,3 0 15 4,884 0,292Arbeitsfähigkeit 23 2,8 0 4 1,166 23 2,4 0 4 1,373 0,353
Freizeit 23 2,9 1 4 1,179 23 2,3 0 4 1,329 0,146
Schlaf 23 1,4 0 2 0,647 23 1,3 0 2 0,689 0,680
Arbeitshöhe 23 8,1 2 10 2,592 23 7,8 2 10 2,758 0,754
Anteversion 23 8,7 4 10 1,964 23 7,9 2 10 2,859 0,401
Abduktion 23 8,0 2 10 2,828 23 6,6 0 10 3,640 0,207
Außenrotation 23 8,2 0 10 3,010 23 7,3 0 10 3,936 0,394
Innenrotation 23 7,2 2 10 2,235 23 7,1 0 10 2,881 0,794
Kraft 23 10,7 4 19 5,766 23 8,6 0 22 6,777 0,169
Gesamtpunktzahl 24 68,7 32 94 18,894 26 62 14 94 24,364 0,404
Altersadaptiert in %
24 84,8 39 121 23,113 26 76,4 19 120 29,281 0,256
n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung
Tabelle 9: SSP-Defekt, operierte Seite
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Schmerz ADL Bewegung Kraft Gesamt Altersadaptiert %
Ohne Tenodese
Tenodese
Abb. 7: Constant-Score bei isoliertem SSP-Defekt
19
3.1.2 Simple Shoulder Test Nach der Auswertung aller positiven und negativen Antworten des Simple Shoul-
der Tests konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen
festgestellt werden (p = 0,536). Im Durchschnitt gaben allerdings die Patienten,
die ohne eine Tenodese versorgt worden sind, häufiger positive Antworten als die
Patienten „mit Tenodese“. Die Fragen des Simple Shoulder Tests sind aus Tabel-
le 8 zu entnehmen. Tabelle 10 zeigt die Anzahl der positiven und negativen Ant-
worten bei den einzelnen Fragen. Es wurden nicht immer alle Bögen komplett
beantwortet, daher ergaben sich für die einzelnen Antworten des Simple Shoul-
der Tests eine unterschiedlich hohe Anzahl an verwertbaren Daten. In Abbildung
8 sind alle positiven und negativen Antworten der beiden Gruppen graphisch ge-
genübergestellt.
Ohne Tenodese Tenodese Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten
Fragen des SST:
n Prozent n Prozent n Prozent n Prozent 1 19 90,5% 2 9,5% 22 91,7% 2 8,3%2 13 59,1% 9 40,9% 12 50,0% 12 50,0%3 22 100,0% 0 0,0% 21 87,5% 3 12,5%4 21 95,5% 1 4,5% 19 86,4% 3 13,6%5 22 100,0% 0 0,0% 21 91,3% 2 8,7%6 21 95,5% 1 4,5% 17 77,3% 5 22,7%7 9 45,0% 11 55,0% 8 36,4% 14 63,3%8 13 65,0% 7 35,0% 16 69,6% 7 30,4%9 13 61,9% 8 38,1% 15 62,5% 9 37,5%10 10 47,6% 11 52,4% 8 33,3% 16 66,7%11 14 66,7% 7 3,3% 19 79,2% 5 20,8%12 12 60,0% 8 40,0% 12 50,0% 12 50,0%n=Anzahl
Tabelle 10: SSP-Defekt, Antworten beim Simple Shoulder Test
20
Simple Shouldertest SSP
0
2
4
6
8
10
12
ohne Tenodese mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb. 8: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoulder Test
3.1.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
In der Gruppe „mit Tenodese“ bewerteten zehn Patienten das Operationsergeb-
nis mit „sehr gut“, sieben Patienten mit „gut“, ein Patient mit „befriedigend“, zwei
Patienten mit „ausreichend“, zwei Patienten mit „mangelhaft“ und zwei Patienten
dieser Gruppe empfanden das Operationsergebnis als „ungenügend“. Mit Schul-
noten berechnet ergab sich für die Gruppe „mit Tenodese“ somit ein Durchschnitt
von 2,4. Die Patienten „ohne Tenodese“ kamen auf eine Durchschnittsnote von
1,8. Zehn Patienten „ohne Tenodese“ bewerteten das Operationsergebnis mit
„sehr gut“, ebenfalls zehn Patienten mit „gut“, ein Patient mit „befriedigend“ und
ein Patient mit „ungenügend“ (siehe Tabelle 11). Ein statistisch signifikanter Un-
terschied zwischen den beiden Gruppe lag nicht vor (p=0,363).
Ohne Teno-dese
Tenodese
sehr gut 10 (45,5%) 10 (41,7%)gut 10 (45,5%) 7 (29,2%)befriedigend 1 (4,5%) 1 (4,2%)ausreichend 0 2 (8,3%)mangelhaft 0 2 (8,3%)ungenügend 1 (4,5%) 2 (8,3%)n=Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 11: Op-Zufriedenheit, SSP-Defekt
21
Auf die Frage, ob man die gleiche Operation noch mal durchführen lassen würde
antworteten in der Gruppe „ohne Tenodese“ 19 Patienten (86,4%) mit „ja“, drei
Patienten (13,6%) mit „nein“. In der Gruppe „mit Tenodese“ bejahten 19 Patien-
ten (82,6%) die Frage, vier Patienten (17,4%) verneinten.
Sechs Patienten (25%) „mit Tenodese“ und vier Patienten (18,2%) „ohne Teno-
dese“ gaben an, noch beruftätig zu sein. In der Gruppe „mit Tenodese“ waren 18
Patienten (75%) , in der Gruppe „ohne Tenodese“ ebenso 18 Patienten (81,8%)
nicht mehr beruftätig.
Auf die Frage wie lange man nach der Operation arbeitsunfähig gewesen sei,
kreuzten in der Gruppe „mit Tenodese“ sieben Patienten (35%) und in der Grup-
pe „ohne Tenodese“ drei Patienten (16,7%) „weniger als drei Monate“ an. Elf Pa-
tienten (61,1%) „ohne Tenodese“ und fünf Patienten (25%) „mit Tenodese“ waren
bis zu sechs Monaten arbeitsunfähig. Vier Patienten (22,2%) der Gruppe „ohne
Tenodese“ und acht Patienten (40%) der Gruppe „mit Tenodese“ waren länger
als sechs Monate arbeitsunfähig.
20 Patienten (90,9%) „ohne Tenodese“ und 15 Patienten (65,2%) „mit Tenodese“
gaben an, keine Restbeschwerden zu haben. Zwei Patienten (9,1%) aus der
Gruppe „ohne Tenodese“ und acht Patienten (34,8%) der Gruppe „mit Tenode-
se“ litten unter Restbeschwerden.
3.2 Matched Pair isolierter Subscapularis-Defekt 3.2.1 Constant - Score, operierte Seite
Für die Gruppe „ohne Tenodese“ konnten die Daten von fünf Patienten mit aus-
gefüllten Fragebögen zur Auswertung herangezogen werden. Einer dieser Fra-
gebögen stammte von einer Frau, die übrigen vier von männlichen Patienten.
Das durchschnittliche Alter betrug in dieser Gruppe 54 Jahre. In der Gruppe „mit
Tenodese“ konnten die Daten von vier Patienten erhoben werden. Drei vollstän-
dig ausgefüllte Fragebögen und das „Gesamtergebnis“ eines Patienten, das be-
reits aus einer klinischen Untersuchung bekannt war, wurden ausgewertet. Auch
in dieser Gruppe wurde ein Fragebogen von einer Frau beantwortet. Der Alters-
22
durchschnitt lag hier bei 55,8 Jahren. Aufgrund der geringen Patientenanzahl bei
diesem Matched-Pair wurde bei der Statistik auf eine Signifikanzprüfung verzich-
tet. Im folgenden werden die Ergebnisse im Detail beschrieben und in Tabelle 12
aufgeführt. In Abbildung 9 sind die durchschnittlich erreichten Punkte in den vier
Sektionen des Constant-Scores (Schmerz, Alltagsaktivitäten, Beweglichkeit,
Kraft), sowie das Gesamtergebnis und der altersadaptierter Score graphisch dar-
gestellt.
3.2.1.1 Schmerzempfinden Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“ konnten mit Punkten zwischen fünf und
15 bewertet werden, Patienten „mit Tenodese zwischen sieben und 15 Punkten.
Der Mittelwert lag in der Gruppe „ohne Tenodese“ (11,8) niedriger als in der
Gruppe „mit Tenodese“ (12,3).
3.2.1.2 Arbeitsfähigkeit Hier erreichten Patienten „mit Tenodese“ mit 3,7 Punkten, bei einem Minimum
von drei und einem Maximum von vier Punkten, einen höheren Durchschnittswert
als die Patienten der anderen Gruppe mit 3,2 Punkten. Der kleinste Punktwert
der letztgenannten Gruppe betrug einen Punkt, der höchste vier Punkte.
3.2.1.3 Freizeit / Sport / Hobby Bei diesem Parameter lag der Mittelwert in der Gruppe „ohne Tenodese“ mit 2,8
Punkten über dem der anderen Gruppe, die im Durchschnitt 2,7 Punkte erreich-
ten. In beiden Gruppen lag das Minimum bei einem, das Maximum bei vier Punk-
ten.
3.2.1.4 Schlaf Für die Gruppe „mit Tenodese“ konnte ein etwas höherer Mittelwert (1,7) errech-
net werden als für Patienten „ohne Tenodese“ (1,6), alle Patienten beider Grup-
pen konnten mit einem oder zwei Punkten bewertet werden.
3.2.1.5 Arbeitshöhe Patienten „mit Tenodese“ erreichten durchschnittlich eine höhere Punktzahl (8,0)
als Patienten „ohne Tenodese“ (7,2). In beiden Gruppen wurde die Höchstpunkt-
23
zahl erreicht, das kleinste Ergebnis der Gruppe „ohne Tenodese“ lag bei zwei
Punkten, in der Gruppe „mit Tenodese“ bei vier Punkten.
3.2.1.6 Anteversion Der Mittelwert lag auch bei diesem Parameter in der Gruppe „mit Tenodese“ mit
8,7 Punkten (121-150°) und einem Minimum von sechs Punkten, über dem der
Gruppe „ohne Tenodese“ mit acht Punkten (121-150°). In dieser Gruppe war das
niedrigste Ergebnis vier Punkte, die Höchstpunkzahl wurde in beiden Gruppen
erzielt.
3.2.1.7 Abduktion Hier erreichten die Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“ einen um 1,1 Punkte
höheren Mittelwert (8,4 Punkte ≅ 121-150°) als die Patienten der anderen Gruppe
(7,3 Punkte ≅ 91-120°). Das Minimum lag in beiden Gruppen bei zwei Punkten,
das Maximum bei zehn.
3.2.1.8 Außenrotation Bei der Außenrotation lag der Mittelwert der Gruppe „mit Tenodese“ höher (8,0)
als bei den Patienten „ohne Tenodese“ (7,6). Das Maximum betrug in beiden
Gruppen zehn Punkte, das Minimum bei der Gruppe „ohne Tenodese“ zwei, bei
den Patienten „mit Tenodese“ vier Punkte.
3.2.1.9 Innenrotation Die Durchschnittswerte waren in beiden Gruppen genau gleich groß (6,0). Die
Standardabweichung war in der Gruppe „mit Tenodese“ größer. In beiden Grup-
pen lag der niedrigste Punktwert bei zwei, der höchste bei acht Punkten.
3.2.1.10 Kraft Der Mittelwert lag hier bei der Gruppe „ohne Tenodese“ mit 12,4 Punkten 5,1
Punkte über dem Mittelwert bei den Patienten „mit Tenodese“ (7,3). In der erst-
genannten Gruppe lag das höchste Ergebnis bei 21 Punkten, in der anderen
Gruppe bei 13 Punkten.
24
3.2.1.11 Gesamtpunktzahl Patienten, die ohne eine Tenodese versorgt worden sind, erreichten durchschnitt-
lich eine höhere Gesamtpunktzahl (69). Das höchste Ergebnis lag in dieser
Gruppe bei 83 Punkten, das niedrigste bei 26,4 Punkten. In der Gruppe „mit Te-
nodese“ lag das niedrigste Ergebnis bei 34,2 Punkten, das höchste bei 86,0
Punkten und der Mittelwert bei 63,5 Punkten.
3.2.1.12 Altersadaptierter Score Aufgrund des vergleichbaren Alters entsprechen die Ergebnisse denen der Ge-
samtpunktzahl.
Ohne Tenodese Tenodese
n ∅ min max SD n ∅ min max SD
Schmerz 5 11,8 5 15 4,147 3 12,3 7 15 4,619Arbeitsfähigkeit 5 3,2 1 4 1,304 3 3,7 3 4 0,577
Freizeit 5 2,8 1 4 1,095 3 2,7 1 4 1,528
Schlaf 5 1,6 1 2 0,548 3 1,7 1 2 0,577
Arbeitshöhe 5 7,2 2 10 3,899 3 8,0 4 10 3,464
Anteversion 5 8,0 4 10 2,828 3 8,7 6 10 2,309
Abduktion 5 8,4 2 10 3,578 3 7,3 2 10 4,618
Außenrotation 5 7,6 2 10 3,578 3 8,0 4 10 3,464
Innenrotation 5 6,0 2 8 2,449 3 6,0 2 8 3,464
Kraft 5 12,4 4 21 7,367 3 7,3 2 13 5,420
Gesamtpunktzahl 5 69,0 26 83 24,384 4 63,5 34 86 22,932
Altersadaptiert in % 5 80,8 32 97 27,483 4 79,9 37,2 114,6 36,262
n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung
Tabelle 12: SSC-Defekt, operierte Seite
25
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Schmerz ADL Bewegung Kraft Gesamt Altersadaptiert %
Ohne Tenodese
Tenodese
Abb. 9: Constant-Score bei isoliertem SSC-Defekt 3.2.2 Simple Shoulder Test
Die Anzahl der positiven und negativen Antworten beim Simple Shoulder Test
sind in Tabelle 13 dargestellt. Die einzelnen Fragen des Simple Shoulder Tests
sind Tabelle 8 zu entnehmen. Bei zwei Fragebögen der Gruppe „ohne Tenodese“
war der Simple Shoulder Test nicht komplett beantwortet. In Abbildung 10 sind
alle positiven und negativen Aussagen der beiden Gruppen graphisch gegen-
übergestellt.
26
Ohne Tenodese Tenodese Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten
Fragen des SST:
n Prozent n Prozent n Prozent n Prozent 1 5 100,0% 0 0,0% 2 66,7% 1 33,3%2 3 60,0% 2 40,0% 2 66,7% 1 33,3%3 4 80,0% 1 20,0% 2 66,7% 1 33,3%4 4 80,0% 1 20,0% 2 66,7% 1 33,3%5 5 100,0% 0 0,0% 3 100,0% 0 0,0%6 5 100,0% 0 0,0% 3 100,0% 0 0,0%7 2 66,7% 1 33,3% 1 33,3% 2 66,7%8 3 75,0% 1 25,0% 3 100,0% 0 0,0%9 4 80,0% 1 20,0% 2 66,7% 1 33,3%10 2 40,0% 3 60,0% 2 66,7% 1 33,3%11 4 80,0% 1 20,0% 2 66,7% 1 33,3%12 4 80,0% 1 20,0% 3 100,0% 0 0,0%
Tabelle 13: SSC-Defekt, Antworten beim Simple Shoulder Test
Simple Shouldertest SSC
0
2
4
6
8
10
12
ohne Tenodese mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb.10: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoulder
Test
3.2.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
Vier Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“ bewerteten das Operationsergebnis
mit „sehr gut“, ein Patient dieser Gruppe gab ein „gut“ als Note. Daraus ergab
27
sich eine Durchschnittsnote von 1,2. Die durchschnittliche Note in der Gruppe
„mit Tenodese“ betrug 1,3, da zwei Patienten „sehr gut“ und ein Patient „gut“ mit
dem Operationsergebnis zufrieden waren (siehe Tabelle 14).
ohne Tenode-se
Tenodese
sehr gut 4 (80%) 2 (67%)gut 1 (20%) 1 (33%)befriedigend 0 0ausreichend 0 0mangelhaft 0 0ungenügend 0 0n=Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 14: Op-Zufriedenheit, SSC-Defekt
Auf die Frage, ob man eine solche Operation noch mal durchführen lassen wür-
de, antworteten alle Patienten „ohne Tenodese“ und zwei Patienten „mit Tenode-
se“ mit „ja“. Ein Patient „mit Tenodese“ würde sich nicht noch mal einer Operation
unterziehen.
In der Gruppe „ohne Tenodese“ übten vier Patienten (80%) ihren Beruf noch aus,
ein Patient arbeitete nicht mehr. Alle Patienten dieser Gruppe waren bis zu sechs
Monaten arbeitsunfähig. Bei den Patienten „mit Tenodese“ waren zwei Personen
noch im Arbeitsleben, eine war nicht mehr berufstätig. Dabei war ein Patient die-
ser Gruppe weniger als drei Monate arbeitsunfähig, einer bis zu sechs Monaten
und einer länger als sechs Monate. Keiner der Patienten aus beiden Gruppen litt
unter Restbeschwerden.
3.3 Matched Pair kombinierter Supraspinatus-/Infraspinatus-Defekt 3.3.1 Constant-Score, operierte Seite
Für die Gruppe „ohne Tenodese“ konnten die Daten von acht Patienten erhoben
werden. Sechs ausgefüllte Fragebögen und zusätzlich das „Gesamtergebnis“
eines Patienten und einer Patientin aus einer klinischen Untersuchung wurden
28
ausgewertet. Der Altersdurchschnitt dieser Patienten lag bei 57,9 Jahren. Bei der
Gruppe „mit Tenodese“ lagen neun Fragebögen vor, die zur Auswertung heran-
gezogen werden konnten. Einer davon stammte von einer Frau, die übrigen von
Männern. Das durchschnittliche Alter war hier 56,9 Jahre. Im folgenden werden
die Ergebnisse im Detail beschrieben und in Tabelle 15 aufgeführt. In Abbildung
11 sind die durchschnittlich erreichten Punkte in den vier Sektionen des
Constant-Scores (Schmerz, Alltagsaktivitäten, Beweglichkeit, Kraft), sowie das
Gesamtergebnis und der altersadaptierter Score graphisch dargestellt.
3.3.1.1 Schmerzempfinden Die mittlere Punktzahl dieses Parameters lag bei Patienten „ohne Tenodese“ mit
14,2 Punkten deutlich über dem Mittelwert der Gruppe „mit Tenodese“ (9,6). Das
niedrigste Ergebnis in der Gruppe „ohne Tenodese“ betrug 13 Punkte, in der
Gruppe „mit Tenodese“ vier Punkte. Die Maximalpunktzahl von 15 konnte in bei-
den Gruppen erreicht werden. Bei der Schmerzempfindung lag zwischen den
beiden Gruppen ein signifikanter Unterschied vor (p=0,020).
3.3.1.2 Arbeitsfähigkeit In der Gruppe „ohne Tenodese“ konnten alle Patienten mit der Maximalpunktzahl
bewertet werden (4,0). Bei den Patienten der Gruppe „mit Tenodese“ lagen die
Werte zwischen null und vier Punkten, der Durchschnittswert bei 2,1 Punkten. Es
bestand ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen
(p=0,003).
3.3.1.3 Freizeit / Sport / Hobby Der Durchschnittswert war bei der Gruppe „ohne Tenodese“ mit 3,8 Punkten hö-
her als bei „mit Tenodese“ (1,8). In der erstgenannten Gruppe erreichten die Pa-
tienten entweder drei oder vier Punkte, das kleinste Ergebnis der Gruppe „mit
Tenodese“ lag hingegen bei null Punkten, das Maximum bei vier. Die beiden
Gruppen unterschieden sich bei diesem Parameter signifikant (p=0,005).
3.3.1.4 Schlaf In der Gruppe „mit Tenodese“ wurden die Patienten mit einem oder zwei Punkten
bewertet, durchschnittlich erreichten sie 1,2 Punkte. Patienten „ohne Tenodese“
29
erreichten alle die Maximalpunktzahl. Die Abweichungen zwischen den Gruppen
waren statistisch signifikant (p=0,004).
3.3.1.5 Arbeitshöhe Auch bei diesem Parameter konnten alle Patienten „ohne Tenodese“ die Maxi-
malpunktzahl zehn erreichen. In der Gruppe „mit Tenodese“ lagen die Werte zwi-
schen zwei und zehn Punkten, durchschnittlich bei 7,1 Punkten. Dieser Unter-
schied zeigte sich auch bei der statistischen Auswertung als signifikant
(p=0,016).
3.3.1.6 Anteversion Die Armbewegung nach vorne war für die Patienten „ohne Tenodese“ in allen
dargestellten Positionen möglich, jeder dieser Gruppe wurde mit zehn Punkten
(≅151-180°) bewertet. Das niedrigste Ergebnis in der Gruppe „mit Tenodese“ wa-
ren vier Punkte, das höchste zehn, der Mittelwert 7,1 Punkte (≅ 91-120°). Die
Abweichungen zwischen den beiden Gruppen waren statistisch signifikant
(p=0,016).
3.3.1.7 Abduktion Auch beim seitlichen Armheben konnten Patienten „ohne Tenodese“ alle Bewe-
gungen ausführen (10, Punkte ≅ 151-180°). In der Gruppe „mit Tenodese“ lagen
die Werte zwischen zwei und zehn Punkten, durchschnittlich bei 7,1 Punkten (≅
91-120°). Bei der statistischen Auswertung wurde ein signifikanter Unterschied
errechnet (p=0,016).
3.3.1.8 Außenrotation Bei diesem Parameter erreichten wiederum alle Patienten „ohne Tenodese“ die
volle Punktzahl zehn. In der anderen Gruppe konnten zwischen zwei und zehn
Punkte vergeben werden, der Mittelwert lag bei 7,3 Punkten. Auch hier lag ein
signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen vor (p=0,035).
3.3.1.9 Innenrotation Zwischen den beiden Gruppen konnte bei diesem Parameter kein statistisch sig-
nifikanter Unterschied festgestellt werden. Durchschnittlich erreichten Patienten
„ohne Tenodese“ 1,78 Punkte mehr als die andere Gruppe. Das Minimum lag in
30
der Gruppe „mit Tenodese“ bei zwei, der niedrigste Wert in der anderen Gruppe
war sechs. In beiden Gruppen konnten Patienten die Maximalpunktzahl errei-
chen.
3.3.1.10 Kraft Patienten „ohne Tenodese“ kamen durchschnittlich auf 13,4 Punkte, Patienten
„mit Tenodese“ auf 3,7. In der Gruppe „ohne Tenodese“ wurden Punkte zwischen
vier und 19 vergeben. Bei Patienten „mit Tenodese“ lagen die Punktwerte zwi-
schen null und elf. Nach der statistischen Auswertung konnte ein signifikanter
Unterschied festgestellt werden (p=0,005).
3.3.1.11 Gesamtpunktzahl Die durchschnittliche Gesamtpunktzahl lag in der Gruppe „ohne Tenodese“ mit
85,1 Punkten 31,2 Punkte über dem Durchschnitt der Gruppe „mit Tenodese“
(53,9). Das niedrigste Ergebnis der letztgenannten Gruppe waren 29 Punkte, das
höchste 85 Punkte. Patienten „ohne Tenodese“ erreichten zwischen 72 und 92
Punkte. Auch bei der Gesamtpunktzahl lag eine statistisch bedeutsame Abwei-
chung zwischen den Patientengruppen vor (0,002).
3.3.1.12 Altersadaptierter Score Aufgrund des vergleichbaren Alters entsprechen die Ergebnisse denen der Ge-
samtpunktzahl.
31
Ohne Tenodese Tenodese p
n ∅ min max SD n ∅ min max SD
Schmerz 6 14,17 13 15 0,753 9 9,56 4 15 3,609 0,020*Arbeitsfähigkeit 6 4,00 4 4 0,000 9 2,11 0 4 1,269 0,003*
Freizeit 6 3,83 3 4 0,408 9 1,78 0 4 1,202 0,005*
Schlaf 6 2,00 2 2 0,000 9 1,22 1 2 0,441 0,004*
Arbeitshöhe 6 10,00 10 10 0,000 9 7,11 2 10 2,848 0,016*
Anteversion 6 10,00 10 10 0,000 9 7,11 4 10 2,667 0,016*
Abduktion 6 10,00 10 10 0,000 9 7,11 2 10 2,848 0,016*
Außenrotation 6 10,00 10 10 0,000 9 7,33 2 10 3,162 0,035*
Innenrotation 6 8,67 6 10 1,633 9 6,89 2 10 2,667 0,177
Kraft 6 13,40 4 19 5,692 9 3,67 0 11 3,300 0,005*
Gesamtpunktzahl 8 85,05 72 92 7,948 9 53,89 29 85 19,635 0,002*
Altersadaptiert in %
8 101,24 91 108 4,968 9 65,21 32 98 26,556 0,001*
n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung, *=statistisch signifikanter Wert
Tabelle 15: SSP+ISP-Defekt, operierte Seite
32
0
20
40
60
80
100
120
Schmerz ADL Bewegung Kraft Gesamt Altersadaptiert %
Ohne Tenodese
Tenodese
Abb. 11: Constant-Score bei kombiniertem SSP+ISP-Defekt 3.3.2 Simple Shoulder Test
Die einzelnen Antworten auf die Fragen des Simple Shoulder Tests sind aus Ta-
belle 16 ersichtlich. Da nicht alle Patienten den Simple Shoulder Test komplett
bearbeitet haben, stimmt die Anzahl der verwertbaren Daten nicht mehr Patien-
tenanzahl überein. Nach der statistischen Auswertung der positiven und negati-
ven Antworten konnte zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unter-
schied festgestellt werde. (p=0,102). Im Durchschnitt gaben jedoch die Patienten
„ohne Tenodese“ häufiger positive Antworten als die Patienten „mit Tenodese“. In
Abbildung 12 ist dies graphisch dargestellt.
33
Ohne Tenodese Tenodese Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten
Fragen des SST:
n Prozent n Prozent n Prozent n Prozent 1 6 85,7,% 1 14,3% 8 100,0% 0 0,0% 2 5 71,4% 2 28,6% 4 50,0% 4 50,0% 3 7 100,0% 0 0,0% 7 77,8% 2 22,2% 4 6 85,7% 1 14,3% 7 77,8% 2 22,2% 5 6 85,7% 1 14,3% 8 88,9% 1 11,1% 6 6 85,7% 1 14,3% 6 66,7% 3 33,3% 7 4 66,7% 2 33,3% 1 11,1% 8 88,9% 8 6 100,0% 0 0,0% 7 77,8% 2 22,2% 9 4 66,7% 2 33,3% 4 44,4% 5 55,6% 10 5 83,3% 1 16,7% 1 11,1% 8 88,9% 11 6 100,0% 0 0,0% 6 66,7% 3 33,3% 12 5 83,3% 1 16,7% 3 33,3% 6 66,7%
Tabelle 16: SSP+ISP-Defekt, Antworten beim Simple Shoulder Test
Simple Shouldertest SSP + ISP
0
2
4
6
8
10
12
ohne Tenodese mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb. 12: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoul-
der Test 3.3.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
Von den Patienten die ohne eine Bizepssehnentenodese operiert worden sind,
bewerteten fünf Personen das Operationsergebnis mit „sehr gut“ und ein Patient
34
mit „gut“. Daraus ergab sich eine durchschnittliche Bewertung von 1,2. Die
Durchschnittsnote der Gruppe „mit Tenodese“ lag bei 2,1, da vier Patienten das
Ergebnis mit „sehr gut“, drei Patienten mit „gut“, ein Patient mit „befriedigend“ und
ein Patient mit „ungenügend“ benoteten (siehe Tabelle 17). Der Unterschied zwi-
schen den beiden Gruppen war statistisch nicht signifikant (p=0,122).
ohne Tenode-se
Tenodese
sehr gut 5(83,3%) 4 (44,4%)gut 1(16,7%) 3 (33,3%)befriedigend 0 1 (11,1%)ausreichend 0 0mangelhaft 0 0ungenügend 0 1 (11,1%)n=Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 17: Op-Zufriedenheit, SSP+ISP-Defekt
Ein Patient, der mit einer Bizepssehnentenodese versorgt wurde, würde diese
Operation nicht noch einmal durchführen lassen. Die übrigen Patienten beider
Gruppen würden sich abermals einer Operation unterziehen.
Ein Patient aus der Gruppe „ohne Tenodese“ und vier Patienten „mit Tenodese“
gaben an noch berufstätig zu sein. Fünf Patienten „ohne Tenodese“ und fünf Pa-
tienten „mit Tenodese“ übten ihren Beruf nicht mehr aus. Vier Patienten „ohne
Tenodese“ waren nach der Operation weniger als drei Monate arbeitsunfähig, ein
Patient dieser Gruppe war bis zu sechs Monate arbeitsunfähig. Von den Patien-
ten „mit Tenodese“ konnten zwei Patienten nach weniger als drei Monaten, vier
Patienten nach bis zu sechs Monaten und zwei Patienten nach länger als sechs
Monaten, ihre Arbeit wieder aufnehmen. In der Gruppe „mit Tenodese“ litt ein
Patient unter Restbeschwerden, die übrigen acht Patienten nicht. Zwei Patienten
der Gruppe „ohne Tenodese“ gaben an, Restbeschwerden zu empfinden die üb-
rigen vier Patienten hatten keine Restbeschwerden.
35
3.4 Matched Pair kombinierter Supraspinatus-/Subscapularis- und Infraspinatus-Defekt
3.4.1 Constant - Score, operierte Seite
Für die Gruppe „ohne Tenodese“ konnten die Daten von 16 Patienten erhoben
werden. 14 verwertbare Fragebögen lagen vor, elf von Männern und drei von
Frauen, zusätzlich das „Gesamtergebnis“ zweier Patienten aus einer klinischen
Untersuchung. Der Altersdurchschnitt betrug 57,9 Jahre. In der Gruppe „mit Te-
nodese“ waren 15 vollständig ausgefüllte Fragebögen auswertbar, davon stamm-
ten wiederum drei Bögen von Frauen. In dieser Gruppe waren die Patienten
durchschnittlich 54,9 Jahre alt. Nach der statistischen Auswertung konnte ein
signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen nur bei dem Parameter
„Außenrotation“ festgestellt werden. Im folgenden werden die Ergebnisse im De-
tail beschrieben und in Tabelle 18 aufgeführt. In Abbildung 13 sind die durch-
schnittlich erreichten Punkte in den vier Sektionen des Constant-Scores
(Schmerz, Alltagsaktivitäten, Beweglichkeit, Kraft), sowie das Gesamtergebnis
und der altersadaptierter Score graphisch dargestellt.
3.4.1.1 Schmerzempfinden Bei diesem Parameter konnten in der Gruppe „ohne Tenodese“ durchschnittlich
11,2 Punkte vergeben werden, in der Gruppe „mit Tenodese“ 8,9 Punkte. Das
niedrigste Ergebnis der Gruppe „ohne Tenodese“ lag bei fünf Punkten, null Punk-
te waren es in der Gruppe „mit Tenodese“. In beiden Gruppen konnten Patienten
mit der maximalen Punktzahl 15 bewertet werden.
3.4.1.2 Arbeitsfähigkeit Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“ erreichten mit 3,4 Punkten im Mittel eine
höhere Punktzahl als Patienten der anderen Gruppe mit 1,9 Punkten. Die Punkt-
verteilung lag bei beiden Gruppen zwischen null und vier Punkten.
3.4.1.3 Freizeit / Sport / Hobby Auch bei diesem Parameter konnten Patienten „ohne Tenodese“ mit 2,7 Punkten
durchschnittlich höher bewertet werden als Patienten „mit Tenodese“ (2,1). Das
36
Minimum der letztgenannten Gruppe lag bei null, in der Gruppe „ohne Tenodese“
bei eins. In beiden Gruppen konnte das Maximum vier erreicht werden.
3.4.1.4 Schlaf Wiederum lagen die Durchschnittswerte der Gruppe „ohne Tenodese“ (1,4) hö-
her als die der Gruppe „mit Tenodese“ (1,0).
3.4.1.5 Arbeitshöhe Patienten „ohne Tenodese“ konnten auch hier im Mittel mit 7,1 Punkten höher
bepunktet werden als Patienten „mit Tenodese“ mit 6,9 Punkten. In beiden Grup-
pen lagen die Punktzahlen zwischen zwei und zehn Punkten.
3.4.1.6 Anteversion Die Durchschnittswerte der Patienten „ohne Tenodese“ (7,7 ≅ 91-120°) waren
höher als die der anderen Gruppe (6,0 ≅ 91-120°). In der letztgenannten Gruppe
konnten zwischen zwei und zehn Punkte vergeben werden, die Punktverteilung
bei den Patienten „ohne Tenodese“ lag zwischen vier und zehn Punkten.
3.4.1.7 Abduktion Wiederum kamen Patienten „ohne Tenodese“ (7,4 ≅ 91-120°) auf höhere Durch-
schnittswerte als Patienten mit Tenodese“ (5,2 ≅ 61-90°). Patienten „ohne Teno-
dese“ konnten zwischen vier bis zehn Punkte erreichen, Patienten „mit Tenode-
se“ zwischen zwei und zehn Punkten.
3.4.1.8 Außenrotation Bei diesem Parameter konnte ein statistisch relevanter Unterschied der beiden
Gruppen festgestellt werden (p=0,011). Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“
erzielten mit 8,3 Punkten einen höheren Durchschnittswert als Patienten „mit Te-
nodese“ mit 4,2 Punkten. Das Minimum lag in der erstgenannten Gruppe bei vier,
das Maximum bei zehn. Bei der Gruppe „mit Tenodese“ konnte Werte zwischen
null und zehn Punkten vergeben werden.
3.4.1.9 Innenrotation Patienten „ohne Tenodese“ kamen durchschnittlich mit 6,7 Punkten auf einen
höheren Punktwert als die Patienten „mit Tenodese“ (5,1). Bei den Patienten der
37
erstgenannten Gruppe lagen die Werte zwischen vier und acht Punkten, bei den
Patienten „mit Tenodese“ zwischen null und acht Punkten.
3.4.1.10 Kraft Der Mittelwert war bei diesem Parameter bei der Gruppe „mit Tenodese“ (6,0)
größer als bei Patienten „ohne Tenodese“ (5,6). In beiden Gruppen konnten Pati-
enten als höchstes Ergebnis 19 Punkte erreichen, das Minimum lag in beiden
Gruppen bei null.
3.4.1.11 Gesamtpunktzahl Patienten „ohne Tenodese“ konnten insgesamt mit 60,5 Punkten und somit mit
durchschnittlich 12,9 Punkten mehr als Patienten „mit Tenodese“ bewertet wer-
den, deren Mittewert bei 47,6 Punkten lag. Das niedrigste Ergebnis der Patienten
„ohne Tenodese“ lag bei 34 Punkten, das höchste bei 92 Punkten. In der Gruppe
„mit Tenodese“ waren das Minimum elf, das Maximum 89 Punkte.
3.4.1.12 Altersadaptierter Score Aufgrund des vergleichbaren Alters entsprachen die Ergebnisse denen der Ge-
samtpunktzahl.
38
Ohne Tenodese Tenodese
n ∅ min max SD n ∅ min max SD
p
Schmerz 14 11,2 5 15 2,806 15 8,9 0 15 5,249 0,346
Arbeitsfähigkeit 14 2,4 0 4 1,216 15 1,9 0 4 1,033 0,263
Freizeit 14 2,7 1 4 1,139 15 2,1 0 4 1,335 0,190
Schlaf 14 1,4 1 2 0,497 15 1,0 0 2 0,655 0,128
Arbeitshöhe 14 7,1 2 10 2,685 15 6,4 2 10 2,604 0,820
Anteversion 14 7,7 4 10 2,199 15 6,0 2 10 3,381 0,170
Abduktion 14 7,4 4 10 1,989 15 5,2 0 10 3,189 0,052
Außenrotation 14 8,3 4 10 2,199 15 4,4 0 10 4,154 0,011*
Innenrotation 14 6,7 4 8 1,267 15 5,1 0 8 2,712 0,108
Kraft 14 5,6 0 19 4,437 15 6,0 0 19 4,731 0,739
Gesamtpunkt- zahl
16 60,5 34 92 14,501 15 47,6 11 89 22,665 0,082
Altersadaptiert in %
16 74,4 41 105 18,531 15 56,9 12 112 28,808 0,058
n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung, *=statistisch signifikanter Wert
Tabelle 18: SSP+SSC+ISP-Defekt, operierte Seite
39
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Schmerz ADL Bewegung Kraft Gesamt Altersadaptiert %
Ohne Tenodese
Tenodese
Abb. 13: Constant-Score bei kombiniertem SSP+SSC+ISP-Defekt
3.4.2 Simple Shoulder Test
Die einzelnen Antworten in beiden Gruppen sind in Tabelle 19 wiedergegeben.
Die Fragen des Simple Shoulder Test wurden zum Teil nicht vollständig bearbei-
tet, daraus ergab sich, dass die Anzahl der verwertbaren Daten nicht mit der An-
zahl der Patienten übereinstimmt. Statistisch lag zwischen den Gruppen kein sig-
nifikanter Unterschied vor (p=0,107). Die Patienten der Gruppe „mit Tenodese“
gaben allerdings häufiger negative Antworten als die Patienten „ohne Tenodese“.
In Abbildung 14 ist die Gesamtzahl der positiven und negativen Antworten darge-
stellt.
40
Ohne Tenodese Tenodese Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten Positive Ant-
worten Negative Ant-
worten
Fragen des SST:
n Prozent n Prozent n Prozent n Prozent 1 12 85,7,% 2 14,3% 11 73,3% 4 26,7%2 8 57,1% 6 42,9% 6 40,0% 9 60,0%3 13 92,9% 1 7,1% 10 66,7% 5 33,3%4 14 100,0% 0 0,0% 9 60,0% 6 40,0%5 13 100,0% 0 0,0% 12 80,0% 3 20,0%6 13 92,9% 1 7,1% 10 66,7% 5 33,3%7 2 15,4% 11 84,6% 2 14,3% 12 85,7%8 11 78,6% 3 21,4% 7 50,0% 7 50,0%9 9 75,0% 3 25,0% 7 50,0% 7 50,0%10 2 14,3% 12 85,7% 2 13,3% 13 86,7%11 7 53,8% 6 46,2% 4 28,6% 10 71,4%12 9 64,3% 5 35,7% 5 35,7% 9 64,3%
Tabelle 19:SSP+SSC+ISP-Defekt, Antworten beim Simple Shoulder Test
Simple Shouldertest SSP + SSC + ISP
0
2
4
6
8
10
12
ohne Tenodese mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb. 14: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoul-
der Test 3.4.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
In der Gruppe „ohne Tenodese“ bewerteten drei Patienten das Operationsergeb-
nis mit „sehr gut“, neun Patienten mit „gut“ und zwei Patienten mit „befriedigend“.
41
Daraus ergab sich eine Durchschnittsnote von 1,9. Die durchschnittliche Bewer-
tung der Gruppe „mit Tenodese“ betrug 2,9, da drei Patienten dieser Gruppe das
Ergebnis mit „sehr gut“, fünf Patienten mit „gut“, zwei Patienten mit „befriedi-
gend“, drei Patienten mit „ausreichend“ und zwei Patienten mit „ungenügend“
benoteten (siehe Tabelle 20). Nach der statistischen Auswertung lag kein signifi-
kanter Unterschied zwischen den Gruppen vor (p=0,124).
ohne Tenodese Tenodese
sehr gut 3 (21,4%) 3 (20,0%) gut 9 (64,3%) 5 (33,3%) befriedigend 2 (14,3%) 2 (13,3%) ausreichend 0 3 (20,0%) mangelhaft 0 0 ungenügend 0 2 (13,3%)
n=Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 20: Op-Zufriedenheit, SSP+SSC+ISP-Defekt
Alle 14 Patienten der Gruppe „ohne Tenodese“ würden die gleiche Operation
noch mal durchführen lassen, aus der Gruppe „mit Tenodese“ zehn Patienten.
Zwei Patienten dieser Gruppe würden sich nicht nochmals einem solchen Eingriff
unterziehen.
Vier Patienten „mit Tenodese“ und drei Patienten „ohne Tenodese“ waren noch
berufstätig. Die übrigen zehn Patienten „ohne Tenodese“ und die restlichen elf
Patienten „mit Tenodese“ übten ihren Beruf nicht mehr aus.
Fünf Patienten aus der Gruppe „ohne Tenodese“ waren weniger als drei Monate
nach der Operation arbeitsunfähig, acht Patienten dieser Gruppe waren bis zu
sechs Monate arbeitsunfähig und ein Patient länger als sechs Monate. In der
Gruppe „mit Tenodese“ konnten vier Patienten nach weniger als drei Monaten
wieder arbeiten, zwei Patienten nach bis zu sechs Monaten und sieben Patienten
erst nach mehr als sechs Monaten. Vier Patienten „mit Tenodese“ und ein Pati-
42
ent „ohne Tenodese“ litten unter Restbeschwerden. Die übrigen zwölf Patienten
„ohne Tenodese“ und neun Patienten „mit Tenodese“ hatten keine Schmerzen.
3.5 Kombinierter Supraspinatus-/Subscapularis-Defekt 3.5.1 Constant-Score, operierte Seite
Bei diesem Defekt konnten keine Matched Pairs gebildet werden, da Patienten
mit dieser Defektlokalisation stets mit einer Tenodese der langen Bizepssehne
versorgt worden sind. Die Daten von 14 Patienten konnten erhoben werden. 13
Patienten, elf Männer und zwei Frauen, schickten einen vollständig auswertbaren
Fragebogen zurück, zusätzlich kam noch die „Gesamtpunktzahl“ eines Patienten,
die aus einer klinischen Untersuchung bekannt war, zur Auswertung hinzu. Das
Durchschnittsalter der Patienten lag bei 57,6 Jahren. Im folgenden werden die
Ergebnisse im Detail beschrieben und in Tabelle 21 aufgeführt. In Abbildung 15
sind die durchschnittlich erreichten Punkte in den vier Sektionen des Constant-
Scores (Schmerz, Alltagsaktivitäten, Beweglichkeit, Kraft), sowie das Gesamter-
gebnis und der altersadaptierter Score graphisch dargestellt.
3.5.1.1 Schmerzempfinden Das kleinste Ergebnis waren vier, das größte 15 Punkte, daraus ergab sich ein
Mittelwert von 9,7 Punkten.
3.5.1.2 Arbeitsfähigkeit Die Patienten konnten zwischen null und vier Punkten bewertet werden, der Mit-
telwert lag bei 2,8 Punkten.
3.5.1.3 Freizeit / Sport / Hobby Durchschnittlich konnten 2,3 Punkte vergeben werden, die Punktverteilung lag
zwischen null und vier Punkten.
3.5.1.4 Schlaf Das Minimum war bei diesem Parameter null, das Maximum zwei Punkte. Der
Mittelwert betrug 1,2 Punkte.
43
3.5.1.5 Arbeitshöhe Durchschnittlich erreichten die Patienten 7,1 Punkte. Das niedrigste Ergebnis war
null das höchste zehn Punkte.
3.5.1.6 Anteversion Einige Patienten konnten die maximale Punktzahl zehn erreichen, das kleinste
Ergebnis wurde mit zwei Punkten bewertet. Die durchschnittliche Punktzahl lag
bei 8,2 Punkten (≅121-150°).
3.5.1.7 Abduktion Wiederum lagen die Ergebnisse zwischen zwei und zehn Punkten, daraus ergab
sich ein Mittelwert von 6,9 Punkten (≅ 91-120°).
3.5.1.8 Außenrotation Das niedrigste Ergebnis wurde bei diesem Parameter mit null Punkten bewertet,
das höchste mit zehn Punkten. Nach der Mittelwertsberechnung ergab sich ein
Punktedurchschnitt von 7,7 Punkten.
3.5.1.9 Innenrotation Zwischen zwei und zehn Punkte wurde bei der Innenrotation erreicht. Der Mittel-
wert betrug 6,5 Punkte.
3.5.1.10 Kraft Das durchschnittliche Ergebnis war 7,3 Punkte. Die Patienten konnten Werte
zwischen null und 16 Punkten erzielen.
3.5.1.11 Gesamtpunktzahl Insgesamt konnten durchschnittlich 59,8 Punkte verteilt werden. Das höchste
Ergebnis in dieser Gruppe waren 91 Punkte, das niedrigste elf Punkte.
3.5.1.12 Altersadaptierter Score Im Mittel lagen die Patienten bei 71,3 %. Das niedrigste Gesamtergebnis war
13%, das höchste 110 % .
44
Tenodese
n ∅ min max SD Schmerz 13 9,7 4 15 3,903 Arbeitsfähigkeit 13 2,8 0 4 1,166 Freizeit 13 2,3 0 4 1,377 Schlaf 13 1,2 0 2 0,599 Arbeitshöhe 13 7,1 0 10 3,427 Anteversion 13 8,2 2 10 2,511 Abduktion 13 6,9 2 10 3,226 Außenrotation 13 7,7 0 10 3,250 Innenrotation 13 6,5 2 10 2,961 Kraft 13 7,3 0 16 4,954 Gesamtpunktzahl 14 59,8 11 91 23,129 Altersadaptiert in % 14 71,3 13 110 27,461
n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung
Tabelle 21: SSP+SSC-Defekt, operierte Seite
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Schmerz ADL Bewegung Kraft Gesamt Altersadaptiert %
Ohne Tenodese
Tenodese
Abb. 15: Constant-Score bei kombiniertem SSP+SSC Defekt
45
3.5.2 Simple Shoulder Test Die einzelnen Antworten auf die Fragen des Simple Shoulder Tests (Tab.8) sind
in Tabelle 22 wiedergegeben. Nicht alle Patienten hatten den Test komplett aus-
gefüllt, so dass die Anzahl der verwertbaren Daten geringer war als die Anzahl
der Patienten. Abbildung 16 zeigt die Gesamtanzahl aller positiven und negati-
ven Aussagen beim Simple Shoulder Test.
Tenodese
Positive Antworten Negative Antworten Fragen des SST:
n Prozent n Prozent 1 12 92,3% 1 7,7% 2 5 38,5% 8 61,5% 3 8 61,5% 5 38,5% 4 8 66,7% 4 33,3% 5 11 84,6% 2 15,4% 6 9 75,0% 3 25,0% 7 5 41,7% 7 58,3% 8 8 61,5% 5 38,5% 9 3 27,3% 8 72,7% 10 2 20,0% 8 80,0% 11 9 69,2% 4 30,8% 12 4 30,8% 9 69,2%
Tabelle 22: SSP+SSC-Defekt, Antworten beim Simple Shoulder Test
46
Simple Shouldertest SSC + SSP
0
2
4
6
8
10
12
mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb. 16: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoul-
der Test 3.5.3 Spezielle Schulterfunktionsfragen
Durchschnittlich bewerteten die Patienten dieser Gruppe das Operationsergebnis
mit 1,8. Sieben Patienten gaben ein „sehr gut“, drei Patienten ein „gut“, zwei Pa-
tienten ein „befriedigend“ und ein Patient benotete das Operationsergebnis mit
„ausreichend“ (siehe Tabelle 23).
Tenodese sehr gut 7 (53,8%)gut 3 (23,1%)befriedigend 2 (15,4%)ausreichend 1 (7,7%)mangelhaft 0ungenügend 0
n=Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 23: Op-Zufriedenheit, SSP+SSC-Defekt
Zehn Patienten würden nochmals eine solche Operation durchführen lassen,
zwei Patienten nicht mehr.
47
Sechs Patienten dieser Gruppe übten ihren Beruf noch aus, sieben Patienten
waren nicht mehr erwerbstätig. Nach der Operation waren fünf Patienten bis zu
sechs Monate arbeitsunfähig, die übrigen sechs Patienten waren länger als
sechs Monate nicht arbeitsfähig.
An Restbeschwerden, wie Schmerzen am Ellenbogen litten vier Patienten, die
restlichen neun Personen verspürten keine Restbeschwerden.
3.6 Vergleich der Ergebnisse aller Matched-Pair- Patienten ohne Be-rücksichtigung der Lokalisation Unabhängig von der Defektlokalisation wurden ausgewählte Ergebnisse, der Pa-
tienten, die mit einer Tenodese versorgt worden sind, den Patienten, die ohne
eine Tenodese operiert worden sind, gegenübergestellt. Die Patienten mit kom-
biniertem SSP+SSC-Defekt wurden hier nicht mit berücksichtigt, da bei dieser
Defektlokalisation kein Matched-Pair gebildet werden konnte.
3.6.1 Constant-Score, operierte Seite
Insgesamt konnten bei der Gruppe „ohne Tenodese“ die Daten von 53 Patienten
erhoben werden. Sie stammen aus 48 vollständig ausgefüllten Fragebögen, da-
von waren 13 Fragebögen von Frauen. Zusätzlich konnten noch die Gesamt-
punktzahl von fünf Patienten berücksichtigt werden, die aus früheren Untersu-
chungen bekannt waren. In der Gruppe „mit Tenodese“ konnten 54 Patientenda-
ten ausgewertet werden. 50 vollständig bearbeitete Fragebögen wurden zur
Auswertung herangezogen, davon stammten 13 Bögen von Frauen. Hinzu kam
noch die Gesamtpunktzahl von vier Patienten aus vorherigen Untersuchungen.
Abgesehen von den Parametern „Tätigkeiten mit der Hand“ und „Innenrotation“
konnte nach der statistischen Auswertung bei allen anderen Punkten ein signifi-
kanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen beschrieben werden. Die mitt-
lere Punktzahl lag bei allen Parametern in der Gruppe „ohne Tenodese“ über der,
der Gruppe „mit Tenodese“. Die Ergebnisse im einzelnen sind in Tabelle 24 dar-
gestellt.
48
ohne Tenodese n SD Tenodese n SD p Schmerz 11,5 48 3,235 9,4 50 4,712 0,050*Arbeitsfähigkeit 2,9 48 1,203 2,3 50 1,262 0,022*Freizeit 2,9 48 1,119 2,2 50 1,299 0,003*Schlaf 1,5 48 0,582 1,2 50 0,639 0,043*Arbeitshöhe 8,0 48 2,689 7,4 50 2,712 0,291 Anteversion 8,5 48 2,083 7,2 50 3,021 0,041*Abduktion 8,1 48 2,557 6,3 50 3,413 0,007*Außenrotation 8,4 48 2,663 6,5 50 3,991 0,010*Innenrotation 7,1 48 2,017 6,4 50 2,886 0,389 Kraft 9,7 48 6,092 6,9 50 5,788 0,011*Gesamtpunktzahl 68,7 53 18,289 56,7 54 23,346 0,010*Altersadaptiert in %
83,7 53 21,726 69,4 54 29,737 0,012*
n=Anzahl, SD=Standardabweichung, *= statistisch signifikanter Wert
Tabelle 24: Gesamtvergleich, operierte Seite
3.6.2 Simple Shoulder Test
Die positiven und negativen Antworten beim Simple Shoulder Test aller Patienten
sind in Abbildung 17 graphisch dargestellt. Die statistische Auswertung ergab
keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p=0,075).
Simple Shouldertest
0
2
4
6
8
10
12
ohne Tenodese mit Tenodese
SST negativSST positiv
Abb. 17: Vergleich positiver und negativer Aussagen beim Simple Shoul-der Test
49
3.6.3 Op-Zufriedenheit
Die Bewertung der Zufriedenheit aller Patienten mit der Operation ist aus Tabelle
25 ersichtlich. Zwischen den beiden Gruppen ließ sich bezüglich der Op-
Zufriedenheit ein statistisch signifikanter Unterschied feststellen (p=0,045).
ohne Tenodese Tenodese
sehr gut 22 (46,8%) 19 (37,3%) gut 21 (44,7%) 16 (31,4%) befriedigend 3 (6,4%) 4 (7,8%) ausreichend 0 5 (9,8%) mangelhaft 0 2 (3,9%) ungenügend 1 (2,1%) 5 (9,8%)
n= Anzahl der Patienten (% dieser Gruppe)
Tabelle 25: Op-Zufriedenheit
3.7 Vergleich des Constant-Murley Scores, unabhängig von Lokalisa-tion und Operationsmethode, an der operierten und der nicht operier-ten Seite Die einzelnen Ergebnisse unterschieden sich signifikant bei jedem Parameter
(siehe Tabelle 26). Da nicht alle Patienten den Fragebogen auch unter Berück-
sichtigung der nicht operierten Seite beantworteten, lagen für die nicht betroffene
Seite weniger Ergebnisse vor. Aufgrund des großen Umfangs ist jedoch ein sta-
tistischer Vergleich aussagekräftig.
50
OP-Seite nicht OP-Seite
∅ n SD ∅ n SD
p
Schmerz 10,3 111 4,131 11,8 80 3,837 0,006*Arbeitsfähigkeit 2,6 111 1,247 3,2 82 1,467 0,002*Freizeit / Sport / Hobby 2,5 111 1,278 3,1 82 1,510 0,002*Schlaf 1,3 111 0,618 1,5 82 0,689 0,012*Arbeitshöhe 7,6 111 2,783 8,9 82 2,203 0,000*Anteversion (schmerzfrei) 7,9 111 2,640 9,0 74 1,759 0,006*Abduktion (schmerzfrei) 7,2 111 3,139 8,6 74 2,113 0,003*Außenrotation (schmerzfrei) 7,4 111 3,476 8,9 73 2,470 0,004*Innenrotation (schmerzfrei) 6,7 111 2,555 8,1 73 2,293 0,000*Kraft 8,2 111 5,950 12,1 80 8,425 0,001*Gesamtpunktzahl 62,4 121 21,833 75,5 73 20,029 0,000*Altersadaptiert in % 75,9 121 26,938 92,4 73 26,576 0,000*n=Anzahl, ∅=durchschnittlich erreichte Punktzahl, SD=Standardabweichung, *= statistisch signifikanter Wert
Tabelle 26: Gesamtvergleich, operierte Seite und nicht operierte Seite
51
4. Diskussion
Für die vorliegende retrospektive Studie wurden Daten von 121 Patienten mit
Rotatorenmanschettendefekten ausgewertet. Deren durchschnittliches Alter bei
der Operation 57,5 Jahren betrug. Ein ähnlicher Altersdurchschnitt findet sich in
der Literatur [10; 14; 18; 23; 37; 47; 48].
Die Aussagen von mehreren Autoren [15; 18; 24; 42], dass die SSP-Sehne am
häufigsten betroffen sei, wird durch unsere Untersuchung bestätigt. Insgesamt
war bei 112 Patienten (92,6%) die SSP-Sehne an der Ruptur beteiligt, 50 Patien-
ten (41,3%) wurden wegen eines isolierten SSP-Defekts operiert. Dies steht im
Einklang zu Untersuchungen von HEDTMANN und FETT [24]. Bei 31 Patienten
(25,6%) bestand ein Drei-Sehnendefekt, bei 17 Patienten (14,1%) eine Läsion
von SSP+ISP-Sehne und bei 14 Personen (11,6%) lag eine Schädigung von
SSP+SSC-Sehne vor. Bei der letztgenannten Gruppe war stets die lange Bi-
zepssehne so geschädigt, dass in dieser Gruppe bei allen Patienten eine Teno-
dese durchgeführt werden musste. Auch in der Literatur wurde ein Zusammen-
hang zwischen Läsionen der LBS und SSC-Defekten beschrieben [23; 24; 37;
42].
Da die Schädigung unterschiedlicher Sehnen und unterschiedlicher Sehnenkom-
binationen einen wichtigen Einfluss auf das postoperative Ergebnis haben [6; 17;
18; 47], wurden fünf unterschiedliche Gruppen entsprechend der Defektlokalisa-
tion gebildet. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Patienten mit und oh-
ne LBS-Tenodese zu erreichen, wurden wie in der Literatur bereits beschrieben,
Matched-Pairs gebildet [31]. Innerhalb der einzelnen Gruppen lagen vergleichba-
res Alter, Geschlecht und Lokalisation des Defekts vor. Vor allem Defekte, die
das Rotatorenintervall miteinbeziehen, können von einer Schädigung der LBS
begleitet sein. Nach CORDASCO und BIGLIANI [13] sollte eine Tenodese nur
bei einem Riss der Sehne mit klinischer Symptomatik (Schmerzen, Krämpfe)
durchgeführt werden. HARRIS et al. [22] berichteten bei einem Patienten über
das Auftreten von heterotoper Ossifikation nach erfolgter Bizepssehnentenodese
52
und empfahlen, die Indikation zur Durchführung einer Tenodese sehr eng zu ste-
cken.
Bei allen Patienten der hier vorliegenden Untersuchung erfolgte die gleiche stan-
dardisierte Nachbehandlung, mit der Ausnahme, dass bei den Patienten mit Bi-
zepssehnentenodese aktive Übungen für den Bizeps in den ersten sechs Wo-
chen nicht erlaubt waren. Zur Nachbehandlung der operativ versorgten Rotato-
renmanschettenruptur gehörten für sechs Wochen Abduktionskissen, CPM und
passive Physiotherapie.
Für die hier vorliegende Untersuchung wurde ein Fragebogen versendet, der
sich aus drei Teilen zusammensetzte: Dem modifizierten Constant-Murley-Score
[11], dem Simple Shoulder Test [27] und zusätzlichen Fragen zur Zufriedenheit
mit der Operation und zur beruflichen Situation. Der in dieser Studie eingesetzte
CS-Fragebogen hat sich in den Untersuchungen von BÖHM et al. [4] als verläss-
liches und valides Instrument erwiesen.
Entsprechend den von GERBER [16] angegeben alters- und geschlechtsabhän-
gigen Normalwerten wurden die ermittelten Normwerte des Constant-Scores
modifiziert und ein alters- und geschlechtsadaptierter Score entwickelt, der auch
in dieser Studie zum Einsatz gekommen ist. Aufgrund der sehr guten Überein-
stimmung der Kraftmessung mit der Tetra.Pak-Methode zu der Kraftmessung mit
dem Nottingham Myometer, unter Berücksichtigung des Umrechnungsfaktors,
schien es zulässig, die Ergebnisse aus den verschickten Fragebögen mit den
Ergebnissen aus den Nachuntersuchungen gleichzusetzen und gemeinsam aus-
zuwerten.
Der dichotom aufgebaute Simple Shoulder Test enthält zwölf die Schulterfunktion
betreffende Fragen. Allerdings können mit diesem Test keine genauen Aussagen
über Bewegungsausmaß, Schmerz oder Kraft gemacht werden. Objektive Werte
können mit dem Simple Shoulder Test nicht ermittelt werden, somit sind auch
keine Feinabstufungen möglich. Es konnte dennoch eine gute Korrelation zwi-
schen dem Simple Shoulder Test mit dem ASES-Score und dem SPADI be-
53
schrieben werden [19]. Nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette zeigte
sich eine signifikante Verbesserung des Simple Shoulder Tests [19; 44].
Allen Patienten, die an der vorliegenden Studie teilgenommen haben, wurde am
Ende des Fragebogens, die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Operationser-
gebnis gestellt. Die Bewertung erfolgte mit „Schulnoten“. Gleichfalls sollten die
Patienten angeben, ob sie eine solche Operation nochmals durchführen lassen
würden. WATSON und SONNABEND [48] beschrieben, dass das Hauptanliegen
der Patienten die Schmerzreduktion sei. Patientenzufriedenheit und die Einwilli-
gung zu einer potentiellen zweiten Operation wurden als Indikator für eine erfolg-
reiche Operation gewertet. Nach WATSONS und SONNABENDS Auffassung
dient die operative Rotatorenmanschettenrekonstruktion eher der Schmerzbesei-
tigung als der Wiederherstellung von Schulterkraft und –Funktion. Zur Schulter-
funktionsbeurteilung ist die Frage nach der Operationszufriedenheit nicht aussa-
gekräftig. Zu viele individuelle Besonderheiten spielen hier eine Rolle. Man darf
jedoch nicht vergessen, dass es für den Patienten selbst wichtiger ist, eine
Schmerzreduktion zu erfahren und somit durch die Operation eine Verbesserung
der Lebensqualität zu erlangen. Daher wurde in den, in der Studie eingesetzten
Fragebogen, die Op-Zufriedenheit als ein zentraler Punkt integriert.
Im Durchschnitt betrug der Constant-Score aller Patienten der hier vorliegenden
Studie 62,4 Punkte, bzw. 75,9% beim alters- und geschlechtsadaptierten Score.
Von den Patienten, bei denen keine Tenodese der LBS notwendig war, erreich-
ten 28 (52,8%) ein ausgezeichnetes Ergebnis, drei (5,7%) ein gutes, acht
(15,1%) ein befriedigendes, vier (7,5%) ein ausreichendes und zehn (18,9%) Pa-
tienten ein schlechtes Ergebnis beim alters- und geschlechtsadaptierten Score
[19]. Von den Patienten, bei denen eine LBS-Tenodese notwendig war, erzielten
24 (35,3%) Personen ein ausgezeichnetes, fünf (7,4%) ein gutes, sechs (8,8%)
ein befriedigendes, sieben (10,3%) ein ausreichendes und 26 (38,2%) ein
schlechtes Ergebnis.
97,9% aller Patienten „ohne Tenodese“ und 79,7% aller Patienten „mit Tenode-
se“ bewerteten das Operationsergebnis als zufriedenstellend. Ähnliche Daten
54
finden sich bei WATSON und SONNABEND [48], wo 87,5% der Patienten das
Operationsergebnis als zufriedenstellend beurteilten. Bei der Gegenüberstellung
aller Matched-Pairs ergab sich, bezüglich der Operationszufriedenheit, ein statis-
tisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p=0,045). Im Ge-
samt-Constant-Score, sowie bei den meisten einzelnen Parametern, bestanden
zwischen den Patienten „mit Tenodese“ und „ohne Tenodese“ statistisch signifi-
kante Unterschiede, außer bei den Parametern Arbeitshöhe und Innenrotation. In
der Literatur besteht Uneinigkeit darüber, inwieweit eine Schädigung der LBS zu
einem schlechteren Operationsergebnis führt. Laut GERBER et al. [18] hat der
Zustand der LBS keinen Einfluss auf das Operationsergebnis bei einer massiven
Rotatorenmanschettenruptur, während andere Autoren bei einer Schädigung der
LBS eine negative Auswirkung auf das Operationsergebnis beschrieben [6; 21;
26]. Nach COFIELD et al. [10] hat ein Riss der LBS keinen Einfluss auf die Funk-
tion bei Abduktion, Außenrotation und Innenrotation. Bei unseren Ergebnissen
traf das allerdings nur für die Innenrotation zu. BOKOR et al. [5] beschrieben kei-
nen Unterschied zwischen intakter und gerissener LBS bei Aktivität, aktivem und
passivem Bewegungsumfang, beim Parameter Schmerz, sowie im ASES-
Shoulder-Score, allerdings schlechtere Ergebnisse bei geschädigter LBS bei der
Anteversion und der Abduktion. Auch in der hier vorliegenden Untersuchung
konnten bei der Anteversion, bei der Abduktion, Schmerz und in der Gesamt-
punktzahl des Constant-Scores signifikante Unterschiede zwischen Patienten mit
und ohne Tenodese herausgefunden werden. Der Simple Shoulder Test zeigte
keine statistisch signifikanten Unterschiede.
Die Patienten des Matched-Pairs der hier vorliegenden Untersuchung, bei denen
eine isolierte SSP-Schädigung vorlag, erreichten eine durchschnittliche Gesamt-
punktzahl im Constant-Score von 69 Punkten („ohne Tenodese“), bzw. von 62
Punkten („mit Tenodese“). Ein signifikanter Unterschied ließ sich bei keinem Pa-
rameter zwischen den beiden Gruppen feststellen. MACHNER et al. [31] stellten
bei ihrer Matched-Pair-Studie ebenfalls Patienten mit isoliertem SSP-Defekt ge-
genüber. Das durchschnittliche Ergebnis des Constant-Scores lag in dieser Ar-
beit bei 60,7 Punkten und damit etwas niedriger als bei den für die hier vorlie-
gende Studie untersuchten Patienten.
55
Einige Autoren berichteten darüber, dass bei einer isolierten SSP-Schädigung
eine günstigere Prognose für ein gutes Operationsergebnis vorläge, als bei einer
Schädigung von mehreren Sehnen [6; 17; 18; 21; 38; 47]. Diese Aussagen konn-
ten mit der vorliegenden Untersuchung nicht eindeutig bestätigt werden. Zwar
erzielten die Patienten mit isoliertem SSP-Defekt durchschnittlich höhere Ergeb-
nisse als die Patienten mit einem Drei-Sehnen-Defekt, doch waren die Gesamt-
ergebnisse der Patienten mit isoliertem SSC-Defekt und mit kombiniertem
SSP+SSC-Defekt etwa genauso hoch wie bei isoliertem SSP-Defekt.
Patienten, die wegen eines isolierten SSC-Defektes operiert wurden, erreichten
beim alters- und geschlechtsadaptierten Constant-Score 81% („ohne Tenodese“)
bzw. 80% („mit Tenodese“). Diese Gesamtergebnisse lagen etwa in der gleichen
Größenordnung wie beim isolierten SSP-Defekt. Auch HABERMEYER [21] beur-
teilte die Prognose für eine erfolgreiche Operation einer isolierten SSC-Läsion
etwa gleich gut wie für eine isolierte SSP-Schädigung. MANSAT et al. [32] spra-
chen allerdings bei einer Beteiligung der SSC-Sehne von einer ungünstigeren
Voraussetzung. Als besonders wichtig wurde ein frühzeitiger operativer Eingriff
[6; 21; 32] eingeschätzt. Der M. subscapularis hat eine zentrale Funktion für die
ventrale Stabilisation und die aktive Innenrotation [6]. Die Patienten mit isolierter
SSC-Läsion erreichten bei Parameter Innenrotation durchschnittlich 6,0 Punkte,
das Matched-Pair SSP-Defekt lag mit 7,2 Punkten („ohne Tenodese“) bzw. 7,1
Punkten („mit Tenodese“) etwas höher. Aufgrund der sehr geringen Patienten-
zahl dieses Matched-Pairs sind die Unterschiede hier nur als Tendenz zu werten.
Bei der Matched-Pair-Gruppe mit kombiniertem SSP+ISP-Defekt zeigte sich bei
allen Parametern, abgesehen von der Innenrotation ein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen den Patienten „ohne Tenodese“ und den Patienten „mit
Tenodese“. Das Gesamtergebnis des Constant-Scores der Patienten „ohne Te-
nodese“ lag beim alters- und geschlechtsadaptierten Score bei mehr als 100%
(101,2%) und somit auch im Vergleich zu den anderen Matched-Pairs am höchs-
ten. Damit konnte für die Patienten der hier vorliegenden Untersuchung nicht die
Aussage HABERMEYERS [21] bestätigt werden, dass die Prognose für einen
kombinierten SSP+ISP-Defekt ungünstiger sei als für eine Ein-Sehnen-Läsion. In
56
der Literatur wurde berichtet, dass nach Rotatorenmanschettenrekonstruktion bei
einem SSP+ISP-Defekt, vor allem Defizite in der Kraft, der Außenrotation und der
Abduktion vorlägen [10; 18; 21; 23]. In der hier vorliegenden Studie traf dies für
die Patienten „ohne Tenodese“ nicht zu. Denn diese Patienten erzielten beim
Parameter Kraft mit durchschnittlich 13,4 Punkten und bei der Abduktion sowie
der Außenrotation mit durchschnittlich 10 Punkten höhere Ergebnisse als Patien-
ten mit einem Ein-Sehnen-Defekt. Patienten die bei SSP+ISP-Defekt zusätzlich
mit einer LBS-Tenodese versorgt wurden, erreichten beim Constant-Score dage-
gen durchschnittlich 65%. Auffällig erschienen bei der Matched-Pair-Gruppe mit
kombiniertem SSP+ISP-Defekt die starken Abweichungen bei den Ergebnissen
der Patienten mit und ohne Tenodese, wobei hier die geringe Anzahl der Patien-
ten zu berücksichtigen ist. Doch könnte man aufgrund der statistischen Unter-
schiede bei den Ergebnissen des Constant-Scores bei SSP+ISP-Defekten an-
nehmen, dass bei zusätzlicher Schädigung der langen Bizepssehne zu dem rein
postero-superioren Defekt durch Beteiligung des Bizeps-Pulleys eine wesentliche
ventrale Komponente dazugekommen ist und dass der nachfolgende größere
operative Eingriff hier einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Schul-
terfunktion besitzt. Auch die Ergebnisse des Simple Shoulder Tests bei diesem
Matched-Pair unterstützen diese Aussage. Was die Zufriedenheit der Patienten
mit der Operation betrifft, zeigten sich jedoch keine signifikanten Unterschiede
zwischen den beiden Gruppen.
Die Aussage einiger Autoren [1; 13; 17; 18; 21; 23], dass Drei-Sehnen-Defekte
eine ungünstigere Prognose für ein gutes Operationsergebnis besitzen als Ein-
und Zwei-Sehnen-Defekte, lässt sich auch bei der hier vorliegenden Untersu-
chung bestätigen. So erzielten die Patienten „mit Tenodese“ bei SSP+SSC+ISP-
Defekt 56,9% und damit das insgesamt niedrigste Ergebnis im Vergleich zu den
übrigen Gruppen. Laut HARRYMAN et al. [23] schneiden Patienten mit
SSP+SSC+ISP-Defekt signifikant schlechter beim Parameter Innenrotation ab,
als Patienten mit Ein- und Zwei-Sehnen-Defekten. Diese Aussage traf für die Pa-
tienten „mit Tenodese“ zu, die mit durchschnittlich 5,1 Punkten das niedrigste
Ergebnis von allen Gruppen bei diesem Parameter erreichten. Doch lag das Er-
57
gebnis der Patienten „ohne Tenodese“ mit Drei-Sehnen-Defekt höher als beim
Matched-Pair SSC-Defekt.
GERBER et al. [18] erhoben den postoperativen Constant-Score bei zehn Pati-
enten mit SSP+SSC+ISP-Defekt. Die von diesen Autoren ermittelten Werte lie-
gen in etwa derselben Größenordnung wie bei den Patienten der hier vorliegen-
den Studie, die ohne Bizepssehnentenodese versorgt worden sind und damit
höher als die Punktzahlen der Patienten dieses Matched-Pairs „mit Tenodese“.
Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen lies sich
aber nur bei der Außenrotation feststellen. Laut GERBER et al. [18] soll der Zu-
stand der langen Bizepssehne bzw. deren operative Versorgung keinen Einfluss
auf das Operationsergebnis bei massiven Rotatorenmanschettendefekten haben.
Betrachtet man beim Matched-Pair SSP+SSC+ISP-Defekt das Gesamtergebnis
des Constant-Scores, Simple Shoulder Test und die Zufriedenheit der Patienten
mit der Operation, so finden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwi-
schen beiden Gruppen. Bemerkenswert scheint jedoch die Außenrotation. Hier
konnten bei Drei-Sehnen-Defekten, wie auch bei kombinierten SSP+ISP-
Defekten, statistisch signifikante schlechtere Ergebnisse bei Patienten mit LBS-
Tenodese festgestellt werden. Auch bei den übrigen Ergebnissen dieses Mat-
ched-Pairs ist die Tendenz erkennbar, dass ein schlechterer Zustand der LBS
sich möglicherweise negativ auf das Operationsergebnis auswirken könnte.
Bei den Patienten der vorliegenden Studie mit kombinierten SSP+SSC-Defekten
wurde, aufgrund der daraus resultierenden Instabilität der LBS, stets eine Teno-
dese durchgeführt. Durchschnittlich erreichten die Patienten im Constant-Score
58,8 Punkte (71,3%). Nach der Operation massiver Rotatorenmanschettenruptu-
ren, berichtete GERBER [18] bei vorliegender SSP+SSC-Läsion von einem post-
operativem Constant-Score mit 74,5 Punkten (90,5%). Auch bei den einzelnen
Parametern lagen die Ergebnisse GERBERS [18] höher als bei den Patienten
SSP+SSC-Defekt der hier vorliegenden Studie. Allerdings ist aus GERBERS [18]
Veröffentlichung nicht zu entnehmen, ob und wie oft eine LBS-Tenodese bei den
Patienten durchgeführt wurde. PAVLIDIS et al. [37] untersuchten 15 Patienten,
bei denen in zwölf Fällen eine SSP+SSC-Läsion vorlag und in drei Fällen eine
58
SSP+SSC+ISP-Läsion. Alle Patienten wurden mit einer Tenoplastik der LBS ver-
sorgt. Das durchschnittliche Gesamtergebnis beim Constant-Score lag bei PAV-
LIDIS et al. für die operierte Seite bei 82,7 Punkten und damit auch über dem
Gesamtergebnis der Patienten der hier vorliegenden Studie. Besonders beim
Parameter Schmerz werden die unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Unter-
suchungen deutlich. Die Patienten bei der o.g. Studie gaben durchschnittlich ei-
nen Schmerzwert von 13,3 Punkten an, während der Schmerzwert beim Kollektiv
der hier vorliegenden Untersuchung bei 9,7 Punkten lag. Auffällig ist jedoch, dass
die Patienten von PAVLIDIS et al. auch für die nicht operierte Seite deutlich mehr
Punkte im Constant-Score erreichten als die hier untersuchten Personen.
In der Literatur wird die Prognose für ein gutes Operationsergebnis bei einem
vorliegenden SSP+SSC-Defekt ungünstiger als für einen SSP+ISP-Defekt be-
wertet [21; 47]. Vergleicht man bei der hier vorliegenden Studie die Ergebnisse
der Patienten „mit Tenodese“, bei denen ein Zwei-Sehnen-Defekt vorlag, so er-
reichten die Patienten mit SSP+SSC-Läsion einen durchschnittlich höheren
Constant-Score als die Patienten mit SSP+ISP-Defekt. Vor allem beim Parame-
ter Kraft, wo nach HABERMEYER [21] bei SSP+ISP-Läsion Defizite vorliegen,
war ein deutlicher Unterschied erkennbar. Die Patienten mit SSP+SSC-Defekt
erreichten durchschnittlich 7,3 Punkte gegenüber 3,7 Punkten bei SSP+ISP-
Defekt in der Gruppe „mit Tenodese“. Bei der Patientenzufriedenheit und dem
Simple Shoulder Test lagen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Pati-
enten mit SSP+SSC- und denen mit SSP+ISP-Defekt vor.
Auch wenn bei den einzelnen Matched-Pairs nur einzelne Parameter statistisch
signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zeigten, so zeichnet
sich dennoch die Tendenz ab, dass Patienten, die mit einer Tenodese versorgt
wurden, bei den in dieser Studie untersuchten Parametern weniger Punkte er-
zielten als Patienten ohne Tenodese. Es handelte sich jedoch hier um eine retro-
spektive Studie, bei der der präoperative Zustand nicht genauer untersucht wur-
de. Möglicherweise lagen vermehrt bei den Patienten „mit Tenodese“ Einfluss-
größen vor, die eine ungünstigere Prognose für ein gutes Operationsergebnis
besitzen, wie z.B. eine höhere Schmerzsymptomatik, eine schlechtere Sehnen-
59
qualität, fettige Muskelatrophie etc.. Der Fragebogen war vom Patienten selbst
auszufüllen, daher sind einige Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Inwieweit die
einzelnen Übungen tatsächlich ausgeführt worden sind lässt sich nicht beweisen.
Vor allem beim Parameter Kraft forderte der Bogen großes Engagement des Pa-
tienten. Berücksichtigt man jedoch, dass bei der größeren Stichprobe (Gesamt-
anzahl der Patienten) sich die einzelnen Ergebnisse stärker unterschieden, war
feststellbar, dass Patienten ohne Tenodese besser abschnitten als Patienten mit
Tenodese. Inwieweit der Zustand der LBS einen Einfluss auf die Funktion hat
konnte mit der vorliegenden Studie nicht vollständig geklärt werden. Weitere Un-
tersuchungen sind notwendig. Auch neuere Methoden wie die Marker-gestützte
3D-Analyse der Armbewegungen könnten dazu zukünftig eingesetzt werden [33].
60
5. Zusammenfassung Für diese retrospektive Studie wurden 95 konsekutive Patienten herausgesucht,
die zwischen Januar 1997 und Dezember 1999 im König-Ludwig-Haus im Rah-
men einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion zusätzlich eine LBS-Tenodese
erhielten. Diese Patienten wurden anhand der Defektlokalisation, d. h. isolierter
SSP-, isolierter SSC-, kombinierter SSP+ISP-, kombinierter SSP+SSC-Defekt
und kombinierter SSP+SSC+ISP-Defekt in fünf Gruppen eingeteilt. Für jede
Gruppe wurden Matched-Pairs gebildet. Hierzu wurden Patienten gleicher De-
fektlokalisation und Rotatorenmanschettenrekonstruktion, jedoch ohne Versor-
gung mit einer LBS-Tenodese ausgewählt, die in Alter und Geschlecht den Pati-
enten „mit Tenodese“ entsprachen. Mit 132 Personen (67 „mit Tenodese“ und 65
„ohne Tenodese“) konnten Matched-Pairs gebildet werden. Für die 17 Patienten
mit SSP+SSC-Defekt war dies nicht möglich, da bei einer derartigen Defektsitua-
tion stets eine Tenodese der LBS durchgeführt worden war. Somit wurde 149
Patienten ein Fragebogen zugeschickt, der den Constant-Murley Score, den
Simple Shoulder Test und spezielle Schulterfunktionsfragen enthielt. 111 Patien-
ten (63 „mit Tenodese“ und 48 „ohne Tenodese“) füllten die Fragebögen aus und
sendeten sie zurück.
Die Fragebögen wurden statistisch ausgewertet und die Ergebnisse der Patien-
ten „ohne Tenodese“ denen „mit Tenodese“ gegenübergestellt - sowohl in den
Matched-Pairs, als auch bei der Betrachtung aller Patienten unabhängig von der
Lokalisation des Rotatorenmanschettendefektes. Zusätzlich wurden bei der Aus-
wertung noch die Gesamtergebnisse des Constant-Scores von zehn Patienten,
die aus einer vorherigen Untersuchung bekannt waren, berücksichtigt.
Bei der Bewertung der Operationszufriedenheit und beim Simple Shoulder Test
zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden
Gruppen.
Beim Gesamtvergleich aller Patienten unabhängig von der Defektlokalisation,
erzielten die Patienten „ohne Tenodese“ (n=53) einen durchschnittlichen
Constant-Score von 68,7 Punkten und bei jedem Parameter höhere Ergebnisse
61
als die Patienten „mit Tenodese“ (n=54), deren durchschnittlicher Constant-Score
56,7 Punkte betrug. Abgesehen von den Parametern Arbeitshöhe und Innenrota-
tion waren diese Unterschiede bei allen vier Sektionen des Constant-Scores sta-
tistisch signifikant.
Beim Matched-Pair der Patienten mit isoliertem SSP-Defekt lag bei keinem Pa-
rameter ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den 26 Patienten mit
und den 24 Patienten ohne Tenodese vor, doch erzielten die Patienten „ohne
Tenodese“ durchschnittlich höhere Werte. Im Durchschnitt betrug der Constant-
Score der Patienten „ohne Tenodese“ 68,7 Punkte gegenüber 62 Punkten bei
den Patienten mit Tenodese.
Für das Matched-Pair der Patienten mit isoliertem SSC-Defekt wurde aufgrund
der geringen Patientenzahl keine Signifikanzprüfung durchgeführt, doch zeigte
sich auch hier, dass die vier Patienten „mit Tenodese“ ein niedrigeres Ergebnis
im Constant-Score (63,5 Punkte) erreichten als die fünf Patienten ohne LBS-
Tenodese (69 Punkte).
Die Patienten des Matched-Pairs SSP+ISP-Defekt „ohne Tenodese“ (n=8) er-
reichten, abgesehen von der Innenrotation, bei allen Parametern ein signifikant
höheres Ergebnis als Patienten „mit Tenodese“(n=9) und erzielten das höchste
Ergebnis im Constant-Score (85,1 Punkte) von allen Gruppen.
Bei einem vorliegendem Drei-Sehnen-Defekt konnte zwischen den beiden Grup-
pen nur bei der Außenrotation ein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt
werden, doch waren auch hier die einzelnen Ergebnisse bei Patienten „ohne Te-
nodese“ (n=16) stets höher als bei der Gruppe „mit Tenodese“ (n=15), die hier
das niedrigste Gesamtergebnis (47,6 Punkte) von allen Gruppen erreichte.
Obwohl nicht bei jedem Parameter statistisch signifikante Unterschiede heraus-
gefunden werden konnten, kann man dennoch beobachten, dass die Patienten,
bei denen keine LBS-Tenodese durchgeführt werden musste, tendenziell besse-
re Ergebnisse erzielen konnten als die Patienten „mit Tenodese“.
62
Inwieweit sich eine vorbestehende Schädigung der LBS auf das Ergebnis einer
Rotatorenmanschettenrekonstruktion auswirkt ist mit dieser vorliegenden retro-
spektiven Studie nicht vollständig geklärt, weitere Untersuchungen sind daher
notwendig.
63
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67
7. Anhang 7.1 Fragebogen
König-Ludwig-Haus Lehrstuhl für Orthopädie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Leiter Prof. Dr. med. J. Eulert Brettreichstrasse 11 97074 Würzburg Patientendaten
Datum:
Name:
Vorname: Geburtsdatum:
Rechtshänder Linkshänder Betroffene Seite: rechts links I. Schmerz (Bitte kreuzen Sie Ihren momentanen Schmerz-Zustand auf der von links ansteigen-den Skala an) rechts 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
links 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
⎮ ⎮ kein Schmerz mittlerer Schmerz maximaler Schmerz
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II. Alltagsaktivitäten (Bitte Zutreffendes für beide Seiten ankreuzen)
1.Arbeitsfähigkeit a. voll gegeben re li b. mehr als zur Hälfte re li c. zur Hälfte eingeschränkt re li d. weniger als zur Hälfte re li e. arbeitsunfähig re li 2. Freizeitaktivitäten/Sport/Hobby a. keine Einschränkung re li b. mehr als zur Hälfte re li c. zur Hälfte eingeschränkt re li d. weniger als zur Hälfte re li e. komplett eingeschränkt re li 3.Schlaf (aufgrund Schulterschmerzen) a. ungestört re li b. gelegentliches Aufwachen re li c. stark gestört re li 4. Tätigkeiten mit der Hand sind möglich bis a. zur Gürtellinie re li b. zum Brustbein re li c. zum Hals re li d. zum Scheitel re li e. über den Kopf hinaus re li
69
III. Beweglichkeit Bitte kreuzen Sie diejenige Abbildung an, welche die Position zeigt, die Sie schmerzfrei aus-führen können: 1. NACH VORN HEBEN DES ARMES
R L R L R L R L R L R L 2. SEITLICHES ANHEBEN DES ARMES
R L R L R L R L R L R L 3. AUßENDREHEN DES ARMES (BITTE JEDES BILD EINZELN BEWERTEN !!!)
R L R L R L R L R L
Hand über Kopf Ellenbogen seitlich
Hand im Nacken Ellenbogen vorne
Hand auf Scheitel Ellenbogen vorne
Hand im Nacken Ellenbogen seitlich
Hand auf Scheitel Ellenbogen seitlich
4. INNENDREHEN DES ARMES
R L R L R L R L R L R L
70
IV. Kraft Zur Kraftmessung füllen Sie bitte eine Plastiktragetasche mit 1 Liter Tetra-Pak-Tüten (Milch/Saft) (bis zu 6 l) und halten Sie diese in der unten abgebildeten Stellung für 5 Sekunden. Kreuzen Sie dann die maximale Anzahl an 1Liter Milch/Safttüten an, die Sie halten können.
von vorne von hinten
R L
Tüte gefüllt mit: keinem Tetra-Pak keinem Tetra-Pak 1 Liter 1 Liter 2 Liter 2 Liter 3 Liter 3 Liter 4 Liter 4 Liter 5 Liter 5 Liter 6 Liter 6 Liter 7 Liter 7 Liter 8 Liter 8 Liter 9 Liter 9 Liter 10 Liter 10 Liter 11 Liter 11 Liter 12 Liter und mehr 12 Liter und mehr
V. Simple Shoulder Test Bitte beantworten Sie alle folgenden Fragen. Kreuzen Sie bitte an welche Tätigkeit Sie mit der betroffenen Schulter ausführen können, bzw. welcher Zustand zutrifft.
1. Haben Sie Schmerzen bei anliegendem Arm ? ja nein
2. Können Sie problemlos schlafen ? ja nein
3. Erreichen Sie Ihre Lendenwirbelsäule, um ein Hemd mit der betroffenen Hand in die Hose zu stecken ? ja nein
71
4. Können Sie Ihre Hände hinter dem Kopf verschränken (siehe 3.Außendrehen des Armes Bild 3) ? ja nein
5. Können Sie mit gestrecktem Arm eine Münze auf einen Regalboden in Schulterhöhe
legen ? ja nein 6. Können Sie ein Gewicht von ½ kg mit gestrecktem Arm auf Schulterhöhe anheben?
ja nein 7. Können Sie ein Gewicht von 4 kg mit gestrecktem Arm über Kopf hochheben?
ja nein
8. Können Sie eine Einkaufstüte (Gewicht 9 kg) seitlich tragen ? ja nein
9. Können Sie einen Ball unter Schulterhöhe schleudern (ca. 9m weit)?
ja nein
10. Können Sie einen Ball über Schulterhöhe werfen (ca. 18m weit)? ja nein
11. Können Sie das Schulterblatt der nicht betroffenen Schulter waschen?
ja nein
12. Können Sie mit der betroffenen Schulter Ihrer Berufs- bzw. Alltags- Tätigkeit voll-schichtig nachgehen? ja nein
VI. Op-Zufriedenheit Inwieweit sind Sie mit dem Operationsergebnis zufrieden ?
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Würden Sie die gleiche Operation noch mal durchführen lassen ? ja nein VII. Sonstige Fragen Welchen Beruf üben Sie aus / haben Sie ausgeübt ? Sind Sie noch berufstätig ? ja nein Wie lange waren Sie nach der Operation arbeitsunfähig ?
weniger als 3 Monate bis zu 6 Monaten länger als 6 Monate Restbeschwerden – Haben Sie Schmerzen am Ellenbogen ? ja nein Wurden Sie erneut operiert ? ja nein Wünschen Sie eine Nachuntersuchung in unserer Klinik ? ja nein
72
7.2 Abkürzungen
CHL coracohumorales Ligament
CPM Continuous Passive Motion
CS Constant-Murley Score
ISP Musculus infraspinatus
LBS lange Bizepssehne
RI Rotatorenintervall
SD Standardabweichung
SGHL superiores glenohumorales Ligament
SPADI Shoulder Pain and Disability Index
SSC Musculus subscapularis
SSP Musculus supraspinatus
SST Simple Shoulder Test
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Danksagung Herrn Prof. Dr. J. Eulert möchte ich für die Unterstützung und das Bereitstellen aller Einrichtungen, die für die Bearbeitung des Themas notwendig waren, dan-ken. Herrn Prof. Dr. A. Renk danke ich für die freundliche Übernahme des Korefera-tes. Herrn Prof. Dr. F. Gohlke danke ich für die Überlassung des Dissertationsthe-mas und für die Unterstützung bei der Fertigstellung der Arbeit. Herrn Dr. D. Böhm möchte ich für die Unterstützung bei der Auswertung der Daten danken und für die unermüdliche Betreuung, die letztendlich die Fertig-stellung der Arbeit ermöglichte. Besonderen Dank gebührt Herrn Michael Ratz, der durch seine Unterstützung und tatkräftigen Beistand die Bearbeitung des Themas mitgetragen hat.
Lebenslauf Name Julia Ebenhöh Geburtstag 24.02.1977 Geburtsort Nürnberg Staatsangehörigkeit deutsch Familienstand ledig Ausbildungsgang: 1987-1988 Celtis Gymnasium Schweinfurt 1989-1993 Gesamtschule Wächtersbach (gymnasialer
Zweig) 1993-1996 Grimmelshausen Gymnasium Gelnhausen 1996 Abitur 1996-1997 Studium der Geschichte und Anglistik
Julius-Maximilians-Universität Würzburg 1997-2002 Studium der Zahnmedizin Julius-Maximilians-
Universität Würzburg Nov. 2002 zahnärztliche Prüfung ab Feb. 2003 Beschäftigung als Assistenzzahnärztin in einer
zahnärztlichen Praxis in Würzburg ab Nov. 2003 Beschäftigung als Assistenzzahnärztin in der
Poliklinik für zahnärztliche Prothetik der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
Würzburg, 08.12.05 Julia Ebenhöh