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Android ohne Google Die besten Alternativen für Dienste, Karten & Apps WhatsApp & Co. Telefonieren ohne Rufnummer China-Handys Top-Smartphones für kleines Geld Strom für unterwegs Test: Powerbanks für Smartphones & Tablets Security-Gau Meltdown & Spectre: Diese Smartphones sind betroffen Android Android c Android www.ctspecial.de Aktion: 20% Rabatt auf OTG-Kabel und Powerbanks Mehr aus Smartphones und Tablets rausholen Privacy-Checklisten Step by Step: Diese einfachen Maßnahmen schützen Sie wirklich

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Android ohne GoogleDie besten Alternativen für Dienste, Karten & Apps

WhatsApp & Co.Telefonieren ohne Rufnummer

China-HandysTop-Smartphones für kleines Geld

Strom für unterwegsTest: Powerbanks für Smartphones & Tablets

Security-GauMeltdown & Spectre: Diese Smartphones sind betroffen

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dro

idwww.ctspecial.deAktion: 20% Rabatt auf OTG-Kabel und Powerbanks

Mehr aus Smartphones und Tablets rausholen

Privacy-ChecklistenStep by Step: Diese einfachen Maßnahmen schützen Sie wirklich

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3c’t Android 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,Längst telefonieren Sie nicht nur mit Ihrem Smartphone, son-dern fotografieren, facebooken, whatsappen, spielen, hörenMusik, lesen Bücher und schauen Filme oder Serien, erledigenvielleicht sogar Ihre Geldgeschäfte. Klappt ja alles auch gut, Android ist vielseitig und hochgradig konfigurierbar. In unsererAuswahl der besten Android-Artikel aus der c’t zeigen wir, wiedas alles noch ein bisschen besser geht.

Ist Ihnen Ihr Handy zu langsam, zu klein, zu alt, zu zerkratzt?Unser Test der Spitzengeräte zeigt neue Wunschkandidaten,eine Kaufberatung über Tablets entwirrt das aktuelle Angebot.Falls es ein vermeintliches Schnäppchen-Smartphone direkt ausChina sein soll, finden Sie Tipps zu Import und Konfiguration.

Danach erklären wir, was besonders oft kaputt geht und was Sievon Handy-Versicherungen erwarten dürfen. Wir zeigen, wie SieIhre Festnetznummer auf dem Handy nutzen – und wie Sie alter-nativ ganz ohne Nummer über Messenger telefonieren.

Je mehr Sie mit dem Handy machen, desto wichtiger werden diefolgenden, leider lästigen Themen: Wir beschreiben, wie Sie einzuverlässiges Backup aller Apps und Daten erstellen. Und dannder Datenschutz! Nach einigen einfach zu befolgenden Privacy-Checklisten geht es ausführlich darum, wie Sie der DatenkrakeGoogle den Zugriff auf Ihr Handy so schwer wie möglich machen. Auch zu Auswirkungen von Meltdown und Spectre aufAndroid und weitere Security-Themen informieren wir.

Uff, Zeit für Angenehmes: Tests von kabellosen Kopfhörern,Smartphone-Hüllen, Powerbanks (auch mit Solarmodul), Hinter-grundwissen zur Satellitenpositionierung, zu Custom-ROMs undzum Aufmöbeln alter Handys runden das Heft ab.

Viel Spaß beim Lesen

Jörg Wirtgen

Editorial

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Inhalt

4 c’t Android 2018

Hardwarekauf 6 China-Handys: Hürden beim Kauf

überwinden* 10 Neun High-End-Smartphones und das iPhone X im Vergleich

20 Ratgeber: Lichtstärke bei Smartphone- Kameras

22 10-Zoll-Tablets von 150 bis 600 Euro 30 Große Umfrage über Smartphone-Defekte 34 Geräteversicherungen für Smartphones

und Tablets

Telefonieren 40 Festnetznummer auf dem Handy nutzen 44 Telefonieren ohne Rufnummer 48 Apps mit Internet-Telefonie im Vergleich

Android-Backups 56 Apps fürs Handy-Backup 62 Lückenlose Backups per Root-Tool 64 Backups ohne Root und ohne Google

Privacy-Checklisten 68 Mehr Datenschutz mit wenig Aufwand 70 Checkliste Android 72 Checkliste Chat 73 Checkliste Cloud-Speicher 74 Checkliste Facebook 75 Checkliste Google

* Titelthemen sind gelb markiert.

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Android ohne Google 76 Google-Apps und -Dienste einschränken 80 UnifiedNlp und microG statt Google Play

Services 84 Kalender, Kontakte und Aufgaben ohne

Google 88 Quellen für Apps abseits des Play Stores 92 Mapillary: Street View ohne Google

Know-how 96 Root-Zugriff und Custom-ROMs

100 Technische Smartphone-Mythen102 Sicherheitslücken Meltdown und Spectre105 Meltdown und Spectre versus Android

und ARM-CPUs106 Googles Schutzpaket Play Protect110 Satellitennavigation im Smartphone116 Die Technik der Drahtlos-Lader118 Ältere Smartphones kaufen und aufmöbeln

Zubehör122 Powerbanks für Smartphones, Tablets

und Notebooks128 Mobile Energiequellen für den Akku134 Robuste Hüllen für iPhone und

Samsung Galaxy138 Kabellose In-Ears und Hearables

mit smarten Sonderfunktionen144 Bluetooth-Ohrhörer Google Pixel Buds145 Samsung Gear IconX

Aktion146 USB-Adapter und Powerbanks

günstiger von kurze-kabel.de

Zum Heft 3 Editorial133 Impressum

c’t Android 2018 5

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L eicht entpuppt sich das vermeint -liche Schnäppchen von exotischenchinesischen Herstellern als Fehl-kauf. Informieren Sie sich daher

vorab über mögliche Schwierigkeiten beiChina-Handys. Wenn Sie bereit sind, etwasAufwand in die Auswahl von Gerät undHändler sowie die Anpassung der Softwarezu stecken, bekommen Sie viel Leistungfür sehr wenig Geld. Denn technisch ste-

hen die Geräte aus China ihren Pendantsvon bekannteren Herstellern in kaumetwas nach.

Hintergrund: Wie Chinesendie Handy-Preise drückenImmer mehr unbekannte Hersteller wie Xi-aomi, Elephone, LeEco, Meizu, Ulefone oderVernee drängen mit günstigen Smart -

phones auf den deutschen Markt. Sie bie-ten Handys für deutlich unter 200 Euromit USB-C-Anschluss, Fingerabdruckscan-ner, Full-HD-Display und üppigem Spei-cher an. Da fragt man sich zurecht, wiebei dieser Ausstattung ein so niedrigerPreis zustande kommt. Die Antwort istsimpel: Die Hersteller vermeiden Kosten,sparen aber nicht an Bauteilen. Sie kon-zentrieren sich auf wenige Märkte und

6 c’t Android 2018

Larissa Bielert, Alexander Spier, Jörg Wirtgen und Christian Wölbert

China-Handys: Hürden beim Kauf überwindenHigh-End-Geräte für wenig Geld – das Angebot von China-Handys ist verlockend. Aber wo ist der Haken? Der Kauf ist mit einem höheren Risiko verbunden. c’t Android 2018 erklärt, was es zu beachten gilt.

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betreiben selbst dort nur eingeschränktesMarketing.

Bei den Billig-Smartphones ist das Ziel,möglichst sichtbar bei den Schnäppchender großen Händler aufzutauchen, da dieKunden im unteren Preissegment kaumnach Marken kaufen. Außerdem halten siedie Anzahl der Zwischenstufen bis zumKäufer möglichst gering. Die Smartphone-Entwicklung und -Fertigung findet zumgroßen Teil in China statt, weshalb langeTransportwege entfallen. Auch der Ver-trieb wird aus China organisiert, sodassBüros im Ausland nur selten notwendigsind. Die Logistik wird überwiegend vonHändlern wie Amazon übernommen. AucheBay ist ein beliebter Anlaufpunkt für zahl-reiche Versender, die aus Hongkong oderdem direkt anschließenden Shenzhen heraus agieren.

SteuerproblematikDie Hersteller verschaffen sich aber auchmit unlauteren Methoden Vorteile gegen-über der Konkurrenz. Beim Versand ausDeutschland oder dem EU-Ausland nutzensie Lücken, um die Umsatzsteuer des je-weiligen Empfängerlandes zu umgehen.Amazon, eBay & Co. kümmert die Maschewenig, sie sehen sich als Dienstleister.Auch beim Direktversand aus China wirdgetrickst: Eine Einfuhrumsatzsteuer wirdbei allen Importen erst ab 22 Euro (inklu -sive Versandkosten) fällig. Also deklarierenviele Versender ihre Ware mit niedrigerenWerten oder als Geschenk und hoffen,vom Zoll verschont zu bleiben.

Man sollte nicht davon ausgehen, dasssolche Pakete immer klaglos durchgehen.Nach Einrechnen der Nebenkosten ent-puppt sich ein vermeintliches Schnäpp-chen möglicherweise als teure Angele-genheit. Ein richtiges Problem hat man,wenn der Zoll das Paket öffnet und aufdem Gerät das CE-Zeichen fehlt. Dann darfdie Ware nicht eingeführt werden undwird entweder zurückgeschickt oder ver-nichtet – die Kosten dafür trägt in derRegel der Kunde.

Ein weiterer Faktor für die niedrigenPreise der China-Smartphones ist der rui-nöse Kampf um Marktanteile auf demHeimatmarkt. Laut Xiaomis ehemaligemVizepräsidenten Hugo Barra verdienendie Firmen nichts am Verkauf der Geräte,sie möchten vielmehr die Nutzer ins eige-ne Ökosystem holen und damit langfristigGeld verdienen. Außerdem kommen dieattraktivsten Modelle im Ausland regulärgar nicht auf den Markt. Das erspart demHersteller Anpassungen der Software,

Varianten für verschiedene LTE-Frequenz-bereiche, kostspielige Zertifizierungen,aufwendige Logistik und den Support inanderen Sprachen.

Hürde 1: Die Wahl des HändlersZahlreiche internationale Händler im Netzwie cect-shop.com, trading shenzhen.comoder honorbuy.com haben sich auf China-Smartphones spezialisiert. Aber woraufsollte ich beim Händler achten? SchauenSie nach, wie der Händler bewertet ist undwo sich der Sitz befindet. Ist er in Deutsch-land oder zumindest der EU angesiedelt,braucht man sich nicht um Einfuhrum -satzsteuer und Zollkontrollen kümmern.Wenn ein Defekt auftritt, muss sich der

Verkäufer an das Gewährleistungsrechthalten, also kostenlos reparieren oder Er-satz liefern.

Händler mit Sitz in China bieten aller-dings mehr Auswahl zu noch niedrigerenPreisen. Achten Sie bei diesen Händlerndarauf, dass sie ausdrücklich deutscheKunden ansprechen (z.B. durch eine .de-Domain oder eine deutsche Rufnummer).Ist dies der Fall, gilt theoretisch ebenfallsdas Gewährleistungsrecht. Wenn sich derVerkäufer in der Praxis aber querstellt, hatman kaum eine Chance, Ansprüche durch-zusetzen. Ist ein Gerät defekt, muss es derKunde fast immer auf eigene Kosten zu-rück nach China senden. Will man nichtunverhältnismäßig viel Geld für den Ex-pressversand ausgeben, dauert die Proze-dur meist mehrere Wochen.

7c’t Android 2018

China-Smartphones | Hardwarekauf

Die Ausstattung der China-Smart phones ist in jeder

Preisklasse üppig; ein Finger-abdruckscanner ist schon bei

etwa 100 Euro dabei. DemHersteller muss man dabei

allerdings vertrauen.

Bei GearBest wählt man unter „Warehouse Options“ zwischen Versand direkt aus Hongkong(HK-2) oder einem EU-Zwischenlager (EU). Fehlt so eine Wahlmöglichkeit, sollte man voneinem Versand direkt aus China ausgehen. Nur beim EU-Versand kümmert sich der Händlerum Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.

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Ob ein Händler aus China oder Zwi-schenlagern in der EU versendet, erkenntman in China-Shops wie GearBest oder TinyDeal auf den Produktseiten: Oft kannman zwischen „HK Warehouse“ (alsoHongkong) und „EU Warehouse“ wählen.Auf Amazon.de erkennt man den EU-Ver-sand anhand „Verkauf durch XYZ, Versanddurch Amazon“, auf eBay anhand des Arti-kelstandorts. Kommt das Paket aus Chinaund liegt der Warenwert über 22 Euro,muss man 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuerbezahlen. Diesen Betrag kassiert entwederder Zoll oder der Paketdienst. Wird dasPaket aus der EU verschickt, sind keineZölle und Steuern fällig, Pakete von Ama-zon.de kann man zudem innerhalb 30Tagen zurückschicken, wenn sie „unge-braucht und unbeschädigt“ sind.

Hürde 2: Die Sprach -einstellungenBei Smartphones mit internationalem An-droid ist die Einstellung der Sprache einKinderspiel. Oft ist Englisch ausgewähltund Deutsch schnell zu finden. Bei chinesi-schen Geräten sieht das anders aus: Meistmuss man sich für die Installation einesSprachpakets Apps vom Hersteller oderwindigen Seiten besorgen. Beim Entziffernchinesischer Hinweise oder Fehlermeldun-

gen mag ein zweites Handy mit dem Goo-gle Translator helfen.

Darüber hinaus ist bei einigen Gerätendie Installation von adb – der AndroidDebug Bridge, ein Teil von Googles offiziel-ler und kostenloser Entwicklungsumge-bung für Android-Geräte unter Windows,Mac OS und Linux – erforderlich. Zusätzlichbenötigt man unter Windows passendeUSB-Treiber. Gleiches gilt für die Installa -tion von Google Play (s.u.).

Hürde 3: Google DienstefehlenWer sein China-Handy einrichtet, suchtvergebens nach Google-Apps, Play Storeund Play-Diensten und findet stattdessenzahlreiche rein chinesische Apps. Das liegtdaran, dass China zum einen die meistenGoogle-Dienste blockt und zum anderenGoogle in China keine Käufe über den PlayStore zulässt. Die Lösung für das Problem:Selber nachrüsten oder eine angepassteVersion kaufen.

Einige Hersteller bieten Installationsan-leitungen für die fehlenden Dienste oderdirekt eine internationale Firmware an.Nutzer-Foren oder auf China-Handys spe-zialisierte Seiten wie chinamobilemag.deoder chinahandys.net können ebenfallsweiterhelfen. Wenn das alles fehlt, mussman sich um ein Custom-ROM – also einalternatives Betriebssystem – kümmern.Dabei gilt jedoch: Je unbekannter dasGerät, desto kleiner das unterstützendeTeam und damit die Chancen auf fehler-freie Custom-ROM mit langfristigen Up-dates. Für die Recherche und das Einpflan-zen eines Custom-ROM sollte man daherein wenig Zeit einplanen.

Alle diese Informationen – ob der PlayStore installiert ist, wie ich ihn andernfallsnachträglich installiere, ob es als letztenAusweg ein Custon-ROM gibt – trägt mansinnvollerweise für sein Wunsch-Modellvor dem Kauf zusammen. Obige Foren hel-fen dabei. Findet man keine sichere Lö-sung, ist vom Kauf abzuraten.

Hürde 4: Sicherheitslückenbei SoftwareWenn sich ein fehlerhafter oder gar be-wusst so konstruierter Updater als Rootkitmissbrauchen lässt – so wie es zuletzt beimehreren Millionen China-Smartphoneder Fall war – zeugt dies nicht von einerhohen Sicherheit bei der Original-Firmwa-re. Das Problematische: Der Nutzer kannnichts unternehmen, da sich Apps nichtdeinstallieren bzw. nicht immer deaktivie-

ren lassen und auch Virenscanner nichthelfen. Bisher sind glücklicherweise nurfehlerhafte Apps und nicht ernsthafteSpionageversuche bekannt.

Doch allzu oft verlangen vorinstallierteStandardprogramme wie der Browser un-gewöhnliche Rechte wie den Zugriff aufKontakte oder den Standort, ansonstenlaufen sie erst gar nicht. Deshalb kann manmit dem Aufspielen eines Custom-ROM fürRuhe sorgen. Ein angepasstes ROM vomHändler ist allerdings keine Garantie füreine saubere Software: Unseriöse Händlerverdienen sich mit unerwünschter Wer-bung ein Zubrot.

Hürde 5: Die LTE-FrequenzenWährend WLAN, Bluetooth oder USB welt-weit gleich funktionieren, gibt es bei denMobilfunkfrequenzen Unterschiede, undzwar besonders bei den LTE-Bändern, weildie LTE-Chips gerade der günstigen Gerätenur eine beschränkte Zahl an Bändern un-terstützen.

In Deutschland sind derzeit hauptsäch-lich die Bänder 3, 7, 20 sowie mittlerweile8 (LTE900) im Einsatz, zukünftig mög -licherweise 28 (ehemals DVB-T), 1 (nochUMTS) und punktuell 32 (nur Vodafone).Besonders auf Band 20 sollte man achten,da es zum einen hierzulande vorrangigfür die Versorgung außerhalb der Bal-lungszentren zum Einsatz kommt undzum anderen in vielen asiatischen Varian-ten der LTE-Modems fehlt. Die Handyswürden sich dann nur per UMTS/HSPAeinbuchen, oder gar nur per EDGE, weildie Provider den 3G-Ausbau mittlerweilezurückfahren. Immerhin verliert dieseHürde mit jeder Gerätegeneration anHöhe, weil die LTE-Modems immer mehrBänder unterstützen.

FazitDer Kauf eines China-Smartphones ist mithöheren Risiken verbunden, woran sich soschnell nichts ändern wird. Doch die Ge-fahr eines kompletten Reinfalls ist gering,wenn man sich von windigen Händlernund undurchsichtigen Angeboten fern-hält. Wer bereit ist, etwas Aufwand in dieRecherche und Anpassung zu stecken, be-kommt viel Leistung fürs Geld. Auch dieShops sind professioneller geworden, dieAbläufe eingespielt, der Versand aus Chinaläuft erstaunlich problemlos. Kompliziertwird es erst, wenn nicht alles nach Planläuft. Dann bleibt nur zu hoffen, dass Shopund Hersteller an einer schnellen Lösunginteressiert sind. (jow) c

Hardwarekauf | China-Smartphones

8 c’t Android 2018

Vorinstallierte Werbe-Apps verstopfenschnell die Status anzeigen.

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10 c’t Android 2018

Hannes A. Czerulla und Alexander Spier

Neun High-End-Smartphones und das iPhone X im VergleichDoppelkamera, fast randlose Displays, Stifteingabe, Zusatzmodule, Spieleoptimierung,schnelle Updates – die Spitzen-Smartphones glänzen mit min-destens einem solcherVorzüge. Und die üblichen Fähigkeiten wie Displayqualität, Laufzeit und Schnelligkeitsollen natürlich auch top sein. Wir überprüfen, welche Pakete gut geschnürt sind.

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B isher kamen die neuen Smart -phone-Flaggschiffe eher im Früh-jahr auf den Markt, im Herbst leg-ten nur Apple ein iPhone und

manchmal Samsung ein Note vor. Doch in-zwischen bringen einige Hersteller zweiTop-Geräte im Jahr oder richten sich nichtnach überholten Messezyklen. Die Gründedahinter können dem Kunden herzlichegal sein, jedenfall gab es 2017 eine be-sonders große, frische Auswahl für denWeihnachtsbaum. Die meisten Spezial-funktionen nützen allerdings nur einerkleinen Zielgruppe etwas.

Ein gutes Beispiel ist das Samsung Ga-laxy Note 8. Technisch handelt es sichhauptsächlich um ein leicht umgestaltetesGalaxy S8+ mit besserer Kamera, dochhinzu kommt der Stylus, auf den die An-hänger der Stiftbedienung nicht verzich-ten möchten. Ähnlich speziell wirbt dieGaming-Hardware-Marke Razer für ihr„Phone“. Es soll die erste Wahl für Spielersein, da schnelle Hardware und ein Dis-play mit 120 Hertz eingebaut sind. DasOnePlus 5T ist eine hauptsächlich äußer-lich aktualisierte Version des OnePlus 5und hat weiterhin den Ruf, ein besondersgutes Preis/Leistungsverhältnis zu haben.Sonys Xperia XZ1 ist im Gegensatz zu sei-nem Vorgänger technisch wieder auf derHöhe der Zeit und sticht durch sein in ver-schiedenen Farben erhältliches Alumi -niumgehäuse optisch aus dem Testfeld hervor.

Das Lenovo Moto Z Force ist in Europanie erschienen, wurde aber in vielen Re-zensionen gelobt. Der Nachfolger Moto Z2Force wird auch hierzulande verkauft undkann ebenfalls mithilfe von Modulen in sei-nen Funktionen erweitert werden. Hinterdem Nokia 8 steht der Hersteller HMD Glo-bal, der zum Teil aus ehemaligen Nokia-Mitarbeitern besteht. Durch regelmäßigeAndroid-Updates und ein sauberes Systemohne Schnickschnack soll es sich hervor-tun. Mit dem Mate 10 Pro hat Huawei dasP10 als Spitzenmodell abgelöst, sein 6-Zoll-Display sitzt fast randlos im Gehäuse.Das LG V30 kommt mit ebenfalls 6 Zollgroßem OLED-Bildschirm und Superweit-winkel-Kamera.

Bleiben noch Google und Apple. Erste-rer schickt das Pixel 2 XL ins Rennen, dasdirekt mit Updates versorgt wird und gele-gentlich sogar Funktionen spendiert be-kommt, auf die andere Android-Gerätenoch Monate warten müssen. Apple bietetmit dem iPhone X endlich wieder ein kon-kurrenzfähiges High-End-Smartphone an,nach jahrelanger unspektakulärer, fast sta-gnierend wirkender Entwicklung. Das HTC

U11 Plus hatte es nicht mehr rechtzeitigbis Redaktionsschluss geschafft.

GehäuseZwischen 430 und 1150 Euro kosten dieSmartphones im Test, und was so teuer ist,soll auch gut aussehen. Tadellos verarbeitetsind alle Geräte. Weiterhin schwanken dieHersteller bei den Gehäusematerialien zwi-schen Aluminium und Glas. Nokia, Razer,Sony, OnePlus, Google und Lenovo setzenauf ersteres. Das silberne Gehäuse unseresNokia-Testgeräts wirkt etwas generisch ge-staltet und fast schon billig. Das Gerät gibtes aber auch in hochglanzpolierten Varian-ten. Razer beschichtet die Gehäuserückseitemit mattem Lack, was dazu führt, dass siewie Plastik wirkt. Wer sich an das Cloud-Smartphone Nextbit Robin erinnert, wirddas kantige, funktionelle Design wiederer-kennen – Razer hatte den Hersteller Anfangdieses Jahres gekauft. Google hält am De-sign der letztjährigen Pixel fest: Etwa dreiViertel der Gehäuserückseite besteht ausmattem Aluminium, das obere Viertel ausGlas. Dadurch wirkt das Gerät von hintenetwas zusammengebastelt. Sony hat demXperia XZ1 hingegen ein sehr elegantes Ge-häuse spendiert, das wie aus einem Gusswirkt. Mithalten kann da das Lenovo MotoZ2 Force, das wegen seines besonders fla-chen Bodys an alte Razer-Modelle erinnert.

Die Vorteile der Alugehäuse zeigen sichmeist erst, wenn man sie mal fallen lässt.Während die Glasgehäuse dabei gerne zer-splittern, bekommen die Metall-Modellemit etwas Glück nur eine Beule, Schram-men oder Lackkratzer ab. Die Display-Scheibe neigt natürlich bei allen Modellen

zum Springen – obwohl alle Spezialglaswie Corning Gorilla Glass 5 verwenden, dasgegen Kratzer und Risse gewappnet seinsoll. Das Moto Z2 Force hält sogar mit einerSpezialversiegelung dagegen und garan-tiert das für vier Jahre. Bislang ging abernoch jede Smartphone-Scheibe nach demeinen oder anderen unglücklichen Aufprallzu Bruch. Selbst Mikrokratzer gehören wei-terhin zu den alltäglichen Problemen.

Ein Vorteil der Glasgehäuse – und auchder Grund, warum Apple wieder umgesat-telt hat – ist deren bessere Durchlässigkeitfür elektromagnetische Wellen, also unteranderem Funk. Während die Hersteller beiAlugehäusen überlegen müssen, wie siedie Antennen außen am Gehäuse verlegen,können sie bei Glasgehäusen innen liegen.Unabdingbar wird diese Eigenschaft auchbeim kabellosen Laden per Qi, wie es imTest das iPhone X, V30 und Note 8 beherr-

11c’t Android 2018

High-End-Smartphones | Hardwarekauf

Das Objektiv des iPhone X steht weit vor.Das zieht Schmutz und Kratzer an.

Für das Moto Z2Force gibt es

Module, die um dieRückseite gepapptwerden. Darunter

auch ein Gamepad,Lautsprecher, und360-Grad-Kamera.

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schen. Ihre Glasgehäuse wirken durchwegwertig und auf den ersten Blick ein Stückeleganter als die Alu-Kollegen. Allerdingskommen schmierige Finger abdrücke deut-licher zur Geltung. Stört man sich daran,sollte man eher zu den helleren Farbvarian-ten greifen, auf denen die Abdrücke zumin-dest nicht ganz so auffallen.

Gegen kurzzeitiges Untertauchen sinddas iPhone X, Pixel 2 XL und Mate 10 Pro

nach IPx7 geschützt, das Moto Z2 Forcemit einer Nanobeschichtung ohne Zertifi-zierung. Das Note 8, V30 und Xperia XZ1dürfen sogar länger unter Wasser liegenbleiben. Damit überstehen sie alle einenSturz, eignen sich aber nicht als Kamera fürSchnorchel- oder gar Tauchgänge. Zumeinen überschreitet man dabei schnell dievorgesehene Wassertiefe, zum anderengilt der Schutz nicht in Salzwasser – und

garantieren mag das sowieso kein Herstel-ler. Zudem lassen sich die Touchscreensunter Wasser nicht benutzen.

Einen kräftigen Regenguss überstehensie erst recht; vorsichtig muss man nurbeim OnePlus und Razer sein. Die meistenGeräte wollen auch per IP6x gegen Ein-dringen von Staub geschützt sein, wasaber nur vor dauerhaften Beschädigungenim Inneren schützt. Die USB-, Lightning-

Hardwarekauf | High-End-Smartphones

12 c’t Android 2018

Google Pixel 2 XL

Kaum ein Smartphone wurde so kon-trovers diskutiert wie das große Pixel 2.Doch das XL ist problemloser als seinRuf, für die heftigen 940 Euro be-kommt man ein sehr gutes High-End-Gerät mit langer Laufzeit. Die Kameragehört auch ohne zweites Objektivzum Besten, was der Markt zu bietenhat. Google liefert allerhand Software-komfort wie die Bildanalyse GoogleLens, permanente Offline-Musikerken-nung und kostenlosen Cloud-Speicherfür Fotos.

Das 18:9-Display überzeugt dankOLED-Technik mit starkem Kontrastund schicken Farben. Doch die mäßigeHelligkeit, der Blaustich bei geringenBlickwinkelveränderungen und einsichtbares Muster auf einfarbigen Flä-chen werfen es hinter die OLED-Kon-kurrenz zurück. Dazu fehlen Kopfhörer-anschluss und passendes Headset. FürGoogles Geräte spricht die dreijährigeVersorgung mit Updates, das liefertkein anderer Android-Hersteller. Die 5-Zoll-Version ist 140 Euro günstiger, hatdas bessere Display, aber breitete Rän-der drum herum.

Ä Spitzenkamera Ä brandaktuelles Android ä mäßiger Bildschirm

Huawei Mate 10 Pro

Das Huawei Mate 10 Pro lockt mit schi-ckem Design, tadelloser Verarbeitungund besonders hellem OLED-Display.Die vergleichsweise niedrige Auf lösungvon 2160 x 1080 fällt nur auf der Aus-stattungsliste negativ auf, zu sehen istder Unterschied zu höher auflösendenModellen nicht. Die Fotoqualität liegtknapp unter dem Niveau der Spitzen-reiter. Bei schlechten Lichtverhältnis-sen rauschen die Bilder, gelegentlichfehlt es an Schärfe. Die angeprieseneFoto-KI erkennt nur wenige Objekteund nützt daher kaum – trotz einesspeziellen Co-Prozessors. In den Bench-marks leistet der Prozessor Kirin 970gute Arbeit und liegt auf dem Niveaudes Snapdragon 835 in den anderenAndroid-Smartphones. Dazu fühlt sichdie Oberfläche sehr flott an, was auchan Android 8 liegen dürfte.

Schließt man per DisplayPort- oderHDMI-Adapter einen Monitor an, gehtdas Mate in einen Desktop-Modus, dermit Desktop, Taskleiste und Programm-fenstern an Windows erinnert. Tastaturund Maus lassen sich via Bluetooth ver-binden.

Ä helles OLED-Display Ä Desktop-Modus ä Platzierung Fingerabdrucksensor

Apple iPhone X

Nach Jahren stagnierender Design-Entwicklung hat Apple mit dem iPho-ne X endlich wieder ein Smartphoneim Portfolio, das mit den technischfortschrittlichsten Android-Konkur-renten mithält. Vor allem der Umstiegauf ein kontraststarkes, helles OLED-Display (von Samsung) hat sich imTest als gute Entscheidung erwiesen.Kein anderer Telefon-Bildschirm ist soexakt auf den Farbraum DCI-P3 kali-briert. Die Einbuchtung am oberenBildschirmrand stört nicht so sehr wiedie Tatsache, dass viele Apps nochnicht auf das neue Seitenverhältnis19,5:9 optimiert sind.

Bei guten Lichtverhältnissen produ-ziert das X sehr schöne kontraststarkeBilder, fällt aber bei wenig Licht hin-ter die besten Konkurrenten, weil sichein deutlicher Rotstich zeigt. Dankdes ausgezeichneten Stabilisators inbeiden Kameras filmt kein Smartphonebesser. Selbst 4K-Videos kann manmit 60 fps drehen. An die Gesten-steuerung ohne Homebutton mussman sich gewöhnen; Face ID klapptso zuverlässig wie Touch ID.

Ä Spitzendisplay Ä schnellste Hardware ä teurer geht nicht

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und Kopfhörerbuchsen können sich trotz-dem mit Staub und Flusen zusetzen unddann nicht mehr funktionieren. ZuSmartphone-Schäden sowie Schutzhüllenhaben wir in den Artikeln ab Seite 30 undSeite 134 zusätzlich weitere Informationenzusammengetragen.

Da die Displays bei den meistenSmartphones die gesamte Vorderseite ein-nehmen, ist dort kein Platz mehr für Home-

buttons und folglich auch nicht für Finger-abdrucksensoren. Wohin also damit?

Fingerabdrucksensorenversus Face IDSamsung, OnePlus und Huawei lösen dasProblem pragmatisch und verbannen denFingerabdrucksensor auf die Gehäuse -rückseite. Ideal platziert ist er dort nicht:

Liegt das Telefon auf dem Tisch, mussman es aufheben, um per Finger zu ent-sperren. Hat man das Gerät in der Handund sich noch nicht die Position des Sen-sors gemerkt, toucht man oft danebenoder hält den Finger zu schräg. Außerdemliegen die Sensorflächen bei Samsung undHuawei so nahe an den Kameralinsen,dass man sie regelmäßig versehentlich be-schmiert.

13c’t Android 2018

High-End-Smartphones | Hardwarekauf

LG V30

LG ist mit dem V30 ein schickes Gerätgelungen. Mit seinem Mix aus abgerun-detem Glas und Metallrahmen liegt esbesser in der Hand als das gleich großePixel 2 XL. Die sehr dünnen Ränderoben und unten erzeugen einen nahe-zu randlosen Eindruck. Das POLED-Dis-play weist einen blickwinkelabhängi-gen Blaustich und ein schwach sichtba-res Muster auf einfarbigen Flächen auf.Dazu kam eine inhomogene Hellig-keitsverteilung, am rechten Rand fieldie Helligkeit sichtbar ab.

Bei den Laufzeiten ordnet sich dasGerät im Mittelfeld ein. Es ist ebenfallsschnell, drosselt aber in den Grafik-Benchmarks eher als andere. Die Dop-pelkamera erlaubt extrem weitwinkligeAufnahmen, die Bildqualität ist generelleher mau und die Software dreht dieFarben unrealistisch auf. Ein Kopfhörer-ausgang ist vorhanden und gleich vierAudiowandler bieten genug Power, umauch Kopfhörer mit hoher Impedanzanzusprechen. Gewöhnungsbedürftigist die unübersichtliche Android-Ober-fläche, die LG mit zahlreichen Zusatz-funktionen erweitert hat.

Ä Audioqualitäten ä mäßiges Display ä überladene Android-Oberfläche

Lenovo Moto Z2 Force

Aus dem Smartphone-Einerlei stichtdas erweiterbare Moto Z2 Force op-tisch hervor. Lenovos Gerät ist sehrleicht und dünn, nur die Doppel-Ka-mera steht weit hervor. Trotz des klei-nen Akkus sind die Laufzeiten gut. EinKopfhöreranschluss fehlt. Die prakti-schen Moto Mods lassen sich magne-tisch an die Rückseite des Handys pap-pen, um es funktional zu erweitern,etwa um einen größeren Akku mit Qi,Game-Controller, Beamer oder Laut-sprecher.

Der Zusatz Force hat das Gerät seinembruchfestem Display zu verdanken. DieSplitterschutzschicht spürt man aller-dings durch harte, vorstehende Kantenbesonders am Fingerabdrucksensor.An der Bildqualität ändert sie nichts,der POLED-Schirm macht seine Sachebesser als beim Pixel 2 XL: Das Weiß istweniger dreckig, die Helligkeit höherund ein Blaustich nicht vorhanden. Ku-rios ist der Doppelblitz der Selfie-Ka-mera. Bei der Software setzt Lenovodagegen weniger auf Gimmicks, son-dern verwendet ein sehr dezent erwei-tertes Android.

Ä erweiterbar Ä bruchfestes Displayglas Ä dünnstes und leichtestes Gerät

Nokia 8

Trotz des mit Abstand geringstenPreises im Test bringt das Nokia 8 eineordentliche Ausstattung mit. Perfor-mance und Speicherausstattung lie-gen auf dem hohen Niveau der Kon-kurrenten. Das helle Display weist gardie höchste Pixeldichte im Feld aufund sieht entsprechend scharf aus.Farbraum und Kontrast fallen etwasgeringer aus als bei den Konkurren-ten, was nur im direkten Vergleichauffällt.

Die Verarbeitung ist gut, wegen spitzzulaufender Gehäusekanten liegt das8 aber nicht gut in der Hand. BreiteDisplayränder und hässliche Anten-nenbänder wirken zudem nicht mehrzeitgemäß. Die Kamera ist dieschlechteste im Tests. Deren Fotossind meistens brauchbar, verwackelnallerdings leicht und sind bei wenigLicht detailarm. Hier wird der niedrigePreis am deutlichsten. Ein Pluspunktist das unverbastelte Android, daszudem zeitnah mit Sicherheitsupda-tes versorgt wird. Android 8 hatte esallerdings nicht rechtzeitig zum Testaufs Gerät geschafft.

Ä günstig Ä zeitnahe Android-Updates ä schwache Kamera

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Sony und Razer bauen den Fingerab-drucksensor in die Stand-by-Knöpfe an denGehäuseflanken ein. Hat man sich an dieschmalen Flächen gewöhnt, geht diesesKonzept einigermaßen auf. Zusätzlich zumDaumen kann man beispielsweise den Zei-gefinger registrieren, um das Gerät ent-sperren zu können, während es liegt. NurLenovo und Nokia haben genug Platz füreine Sensorfläche an der Front gelassen.

Am geschicktesten löst allerdings Appledas Problem und verzichtet gleich kom-plett auf den Fingerabdruck als Identifika-tionsmöglichkeit. Stattdessen erfasst dasiPhone X das Profil und bestimmte Merk-male des Nutzergesichts. Dazu hat es eineInfrarotkamera und -lichtquelle eingebaut,die beim Einrichten 30.000 unsichtbareMesspunkte aufs Gesicht projiziert. Darausberechnet das iPhone ein Modell des Ge-sichts und speichert es in einem besondersgesicherten Hardware-Bereich, der „SecureEnclave“. Laut Hersteller lässt sich das Ge-sicht nicht aus diesen Daten reproduzie-ren. Im Test funktionierte die Entsperrunggenauso zuverlässig wie Touch ID, alsoetwa in neun von zehn Fällen. Selbst in ab-soluter Dunkelheit oder mit starkem Ge-genlicht erkannte Face ID den Nutzer.Meist ist das Smartphone bereits entsperrt,wenn man es anschaut.

Samsung und OnePlus bauen zusätzlichzum Fingerabdruckscanner ebenfalls eineGesichtserkennung ein. Ganz so präziseund schnell wie die von Apple arbeiten sienicht, und bei allen dreien muss man sichweit über ein auf dem Tisch liegendes Te-lefon beugen oder es in die Hand nehmen.

DisplaysMittlerweile finden sich in der High-End-Klasse mehr Geräte mit OLED-Display alsmit LCD. Selbst Apple hat sich mit demiPhone X zu der Technik bekannt und kannin dieser Disziplin endlich wieder mithal-ten. Für OLED spricht viel: Offensichtlichs-ter Vorteil sind kräftigere Farben und eingrößerer darstellbarer Farbraum – einigesind auf DCI-P3 kalibriert. Das nutzen vorallem Streaming-Dienste aus und gebenHDR-Videos auf einigen Geräten in vollerPracht wieder. Fotos wirken jedoch man-gels farbprofilfähiger Apps überstrahlt –woran man sich wiederum schnell ge-wöhnt. So wirkt das iPhone X bei Fotos imVergleich trotz OLED etwas blass, was aberdaran liegt, dass iOS inzwischen Fotos kali-briert mit natürlichen Farben im sRGB-Farbraum anzeigt.

Weiterer Vorteil der OLED-Technik istder deutlich höhere Kontrast. Während

die LCDs im Test maximal 2342:1 errei-chen, liegen die Werte der OLED-Gerätemit über 10ˇ000:1 außerhalb unseresMessbereichs. In der Praxis heißt das:Schwarz ist Schwarz. Die LCDs des XperiaXZ1 und Nokia 8 müssen aber kein Aus-schlusskriterium darstellen. Gerade dasXZ1 zeigt, dass auch LC-Displays lebendi-ge Farben darstellen können und generellzumindest sehr gute Messwerte liefern.

Auch bei den hellsten Bildschirmen mitdeutlich über 600 cd/m2 handelt es sichum OLED-Anzeigen. Ungeschlagen ist dasMate 10 Pro mit 746 cd/m2. Doch fast alleSmartphones sind hell genug, um sie auchin der Sonne einigermaßen ablesen zukönnen. Nur das Razer Phone bleibt zudunkel und wird selbst von einigen Billig-Smartphones übertroffen. In der Preisklas-se über 700 Euro hat so ein dunkler Bild-schirm nichts zu suchen.

Da die Displays im Test mindestensFull-HD-Auflösung zeigen, sind sie allemehr als scharf genug für alle Anwendun-gen. Stufige Objektkanten oder gar einzel-ne Pixel wird man bei keinem im Alltag-seinsatz bemerken. Samsung reduziert dieAuflösung sogar von Werk aus. Das spartetwas Energie und der Unterschied istkaum zu merken. Wer möchte, dreht dieAuflösung manuell hoch, wie auch beimMate 10 Pro, Phone und V30.

KamerasNote 8, Pixel 2 XL und iPhone X habennicht nur die besten Kameras im Test, son-dern insgesamt von allen Smartphones:hohe Schärfe, natürliche Farben, guteKontraste, verhältnismäßig wenig Rau-schen; auch die Videoqualität ist dank ef-fektiver Stabilisatoren hervorragend. Un-tereinander gibt es kaum relevante Unter-schiede, alle drei überholen die allermeis-ten Kompaktkameras. Der zweite Sensordes iPhone X und Note 8 ist als Zweifach-Tele ausgelegt – lächerlich wenig im Ver-gleich zu dedizierten Kameras, aber länge-re Brennweiten gibt die Technik in diesemFormfaktor derzeit nicht her. Beide Telesarbeiten dank Stabilisator auch bei wenigLicht, anders als beispielsweise die Telesdes iPhone 8 Plus und 7 Plus und des 5T-Vorgängers OnePlus 5.

Etwas abgeschlagen folgt dahinter dieKamera das Mate 10 Pro. Beide Sensorenhaben die gleiche Brennweite, der zweitenimmt in Schwarzweiß auf und erhöht di-gital verarbeitet Kontrast und Schärfe desFarbbilds. Auch Lenovo macht das beimMoto Z2 Force so, doch Huawei gelingtdas am besten – ohne aber ganz an die

Qualität von Apple, Google und Samsungheranzukommen.

Schlecht sind die Huawei- und Lenovo-Kameras allerdings beileibe nicht, und auchdie Sony-Kamera liefert schöne Fotos,wenn auch mit etwas matschigen Details.Etwas deutlicher landet das LG V30 hinterder Spitzengruppe, dessen zweite Kameraals Weitwinkel arbeitet. Dahinter kommendas Razer mit einer unfertig wirkendenFoto-App und das OnePlus 5T nun mit kon-trastverstärkendem Zweitsensor statt wie

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14 c’t Android 2018

OnePlus 5T

Für 500 Euro ist das 5T weiterhineines der günstigsten High-End-Smart phones. Dank Metallgehäuseund gestrecktem Display fällt der Un-terschied zu den Premium-Gerätenoptisch kaum auf. Es hat sogar einenpraktischen Stummschalter wie dasiPhone und einen Kopfhörerausgang.Nur wasserdicht ist das Gehäuse nicht.

Der OLED-Schirm sieht homogeneraus als bei LG V30 und Pixel 2 XL,könnte aber noch einen Tick hellersein. Flott ist das 5T ohnehin, aberauch die Laufzeiten überzeugen. DerAkku ist mit dem proprietären Dash-Ladegerät schneller als bei den ande-ren wieder voll. Die Doppelkameramacht insgesamt gute Schnappschüs-se, gerät aber bei schwachem Licht er-kennbar an die Grenzen. Ebenso fehltein optischer Bildstabilisator. OnePlusmixt sein eigenes Android, hält sichjedoch erfreulich nah an GooglesStandard und erweitert ihn behutsamum praktischen Kleinkram.

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beim Vorgänger einem x2-Tele. Beide lei-den vor allem unter einem recht geringenKontrastumfang in den Schatten, zudemfehlt ein Stabilisator. Das Nokia 8 ist mitflauen Farben und einer starken Tendenzzum Verwackeln keine Konkurrenz.

Viele der Kandidaten rechnen aufWunsch den Motivhintergrund digital un-scharf, meist Porträtmodus oder ähnlichgenannt. Das funktioniert vor allem bei denDoppelkamera-Geräten ziemlich gut, aberauch Google und OnePlus kriegen ein an-

sehnliches Digital-Bokeh hin. Das ist allesweit weg von einer echten Tiefenunschärfedurch eine Offenblende und funktioniertauch nicht bei allen Motiven, ergibt abermeistens durchaus schöne Fotos.

Diese und andere Spielereien finden inden vorinstallierten Foto-Apps statt. Dasführt erstens dazu, dass die unbearbeitetenFotos (Raws, DNGs) einiger Modelle nahezuunbrauchbar sind, falls die App sie über-haupt erlaubt. Offenbar stecken einige Her-steller weniger Arbeit in den Sensor samt

Optik und Firmware, sondern erschlagendortige Qualitätsprobleme mit Rechenkraft.Zweitens liefern alternative Foto-Appsdeutlich schlechtere Fotos, da ihnen dieseDigitalstufe fehlt; sie werden daher quasinutzlos. Mehr zu Kameras lesen Sie auch imnachfolgenden Artikel ab Seite 20.

Laufzeiten und LadenAm längsten hält das OnePlus 5T durch,lange Laufzeiten erreicht auch das Huawei

15c’t Android 2018

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Sony Xperia XZ1

Ein bisschen scheint das Xperia XZ1 ausder Zeit gefallen, wenn es neben denanderen Geräten liegt. Ein dicker Ge-häusestreifen umrahmt das LC-Display,wodurch das Gerät weit weniger Bild-schirmfläche im Verhältnis zu Gehäuse-rand bietet als die Konkurrenten. Abge-sehen davon wirkt das Gehäuse ausAluminium sehr ästhetisch und hebtsich angenehm von den immer glei-chen Hochglanzoberflächen ab.

Je nach eingestelltem Farbmodus sindFarben extrem übersättigt oder neutralgehalten. Der Kontrast von 1312:1 liegtfernab der OLED-Werte, und selbstunter den LCDs kann das XZ1 damitnicht brillieren. Der Hauptkamera fehlteine optische Stabilisierung, was zu ei-nigen Detailunschärfen führt. Bilderüberstrahlen im Freien unschön, beiwenig Licht rauscht es mehr als bei denbesten Kameras. Mit 960 Bildern pro Se-kunde nimmt sie die schnellste Zeitlu-pe auf – aber nur für eine Sekunde. Diebesten Szenen verpasst man damit.

Ä aktuelles Android 8.0 Ä ästhetisches Alu-Gehäuse ä dicker Display-Rand

Razer Phone

Voll auf Gaming soll das Razer Phoneausgelegt sein, und zwar mit gutenStereolautsprechern, wenn man dasGerät quer hält, und mit einem beson-deren LC-Display: Es hat eine Bildwie-derholrate von bis zu 120 Hertz, wo-durch Spiele und Scroll-Animationenflüssiger laufen sollen. Den 120-Hertz-Modus muss man erst manuell aktivie-ren und selbst bei den wenigen daraufausgelegten Spielen sieht man denUnterschied nicht. Mit 285 cd/m2 istdas Display viel zu dunkel.

Generell wirkt das Razer unausgegoren:Das Netzteil fiept, Schriften erscheinenzu klein und scheinen nicht an die Auf-lösung angepasst. Die Kamera-App bie-tet kaum Einstellungen und unterstütztdas Zweifach-Tele nur unzureichend;sie soll erst mit späteren Updates ihrevolle Funktionalität erreichen. Fotoszeigen überbetontes Rot und zu gerin-gen Kontrast. Weil ein optischer Bildsta-bilisator fehlt, verwackeln 4K-Videosund Full-HD-Filme zittern.

Ä geschmeidige Darstellung ä Display zu dunkel ä Software unausgereift

Samsung Galaxy Note 8

Die Ausstattungsliste des Samsung Ga-laxy Note 8 lässt nichts vermissen, dasie der des Galaxy S8 beziehungsweiseS8+ gleicht: schneller hauseigener Pro-zessor Exynos 7 und ein helles, hoch-auflösendes OLED-Display, das an denSeiten nach hinten gebogen ist.

Hinzu kommen etwas mehr RAM, eineDoppelkamera mit Zweifach-Tele, dieein paar der besten Fotos im Testschießt, und der namengebende Stift.Letzterer hat eine so geringe Latenzund so dünne Spitze, dass sich Noti-zen fast wie mit einem echten Kugel-schreiber schreiben und Liebhaber derNote-Serie darauf nicht mehr verzich-ten möchten. Auch andere Notizen-Apps wie Squid, Evernote oder One-Note erkennen den Stift. Der insSmartphone eingebaute Iris-Scannerist nicht ansatzweise so schnell undzuverlässig wie Apple Face ID. Um denFingerabdrucksensor auf der Gehäu-serückseite blind zu erreichen, mussman üben.

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