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AMBULANTE DIENSTE AM MARIENKRANKENHAUS Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

am Marienkrankenhaus

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AMBULANTE DIENSTE AMMARIENKRANKENHAUSSchwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

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Gerhard Emmerich

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Nun halten Sie sie in IhrenHänden.Die erste Information vonMitarbeitern der AmbulantenDienste für Mitarbeiter undauch für Interessierte.Hinter uns liegt eine äußerstinteressante,herausfordernde, aber auchintensive Zeit. Zusammenmit Mitarbeitern haben wir diese Informationerstellt. Vom ersten bis zum letzten Satz. Mit allenBildern und Berichten. Wir haben viel gelernt,gelacht und auch gelitten. Die Gespräche,Interviews und Artikel haben die Arbeit dereinzelnen Kollegen untereinander transparentergemacht und das Team enger„zusammengeschweißt“. Wir wollten damit zeigen,wie anspruchsvoll und attraktiv die Arbeit in einemPflegedienst sein kann. Ohne zu verschweigen,dass auch bei uns nicht immer alles perfekt ist.Wir wollen Ihnen unsere Qualitäten als Arbeitgeberund Dienstleister einmal in einer etwas anderenForm präsentieren. Wir möchten Menschenerreichen, die auf der Suche nach einemanspruchsvollen und qualitätsorientiertenArbeitgeber sind. Diese Informationsschrift sollaber auch dazu dienen, uns bei allen aktuellenMitarbeitern zu bedanken. Sie leisten tagaus tageineinen wertvollen Dienst „am Menschen“, ganz imSinne der Leitlinien und Ziele der SeniorenhilfeSMMP. Dass es dabei manchmal zu Problemenund Interessenkonflikten kommt, ist absolutmenschlich und auch davon soll berichtet werden.Seit 1996 gibt es den ambulanten Dienst amMarienkrankenhaus. Seitdem hat sich vielverändert. Auch davon ist hier die Rede. Aktuellstehen wir gut da. Nicht zuletzt haben uns externeund interne Prüfungen ein gutes Zeugnisausgestellt. Ohne unsere Beschäftigten wären diese Erfolgenie möglich gewesen. Noch einmal vielen Dankdafür!Gerhard EmmerichBetriebsleiter

42Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

38Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

37Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigenInformationen?

35Wie ist die Arbeit hier organisiert?

30Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

29Wie unterstützt die Einrichtung meine beruflicheEntwicklung?

28Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

27Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

26Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

25Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zuvertreten?

24Was ist, wenn ich krank werde?

23Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheitachten kann?

21Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander inEinklang bringen?

19Welche Unterstützungsangebote gibt es?

16Mit wem arbeite ich hier zusammen?

14Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten undMitarbeitenden?

12Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?9Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

7Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

Inhalt

Welt der Regeln und Verträge

Welt der Vorgesetzten und Kollegen

Welt der Unterstützung und Förderung

Welt der Bildung und Karriere

Welt der Organisation und Ergebnisse

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Schwester Aloisia

Muss ich einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören, um hier zu arbeiten?

„Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares ProfilAls Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somit sindauch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet, dass wir denSendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns im Sinn des Evangeliumsden Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren Einrichtungenanvertraut sind.

Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise Verantwortung inunseren Einrichtungen, daher erwarten wir von ihnen die Zugehörigkeitzur katholischen Kirche oder zumindest zu einer christlichenGlaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlich erwarten wir bei unserenMitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindestdas Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinienund Zielen zum Ausdruck kommen.

Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profil haben.Das erwarten die Menschen, die in unsere Häuser kommen. Daserwarten auch die meisten derer, die sich bei uns bewerben. Darummüssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist.

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte desGlaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf demWeg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben. Deshalb istes nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem Konfessionslosen oder einemAndersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In Leitungspositionen, wo unser Profil in derÖffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdings ausgeschlossen.

Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtungangesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Zieleund Werte erwarten und einfordern.

Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mitüber 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichenGottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und daswollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen.

Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, dieTeilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unsererOrdensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma derOrdensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterneröffnen.

Schwester Aloisia Höing, Generaloberin

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Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, gibt derGeschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der Schwestern der heiligen Maria MagdalenaPostel, Ludger Dabrock, zu verstehen. Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum welche Tarife gelten und welche Möglichkeiten es gibt, besondere Leistungen zu honorieren.

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?

Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- undMenschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln. Pflegende beispielsweise gehörenohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsereGesellschaft. Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent über dem Niveaumancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichenwollen wir für eine faire und angemessene Bezahlung sorgen.

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?

Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit denPflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibtes Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgerndarstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip giltauch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einerEinrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das  ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus ihrer Sicht– eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbeikeine wesentliche Rolle.Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als dieErhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist dieBezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellenAufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unserer Einrichtungen zu kompensieren – wozudie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen.Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschenzuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigstenArbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respektund unsere Anerkennung verdient.

Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?

Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also diePflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unseremGehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich voreinigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den biszu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtigwar uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neugegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter vonSMMP.

Fortsetzung nächste Seite

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Fortsetzung des Interviews mit Geschäftsführer Ludger Dabrock

Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip derBesitzstandswahrung. Bei den anderen haben wir die Gehaltszahlungenschrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt.Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie dasUrlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht inderselben Höhe – erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden.Rückblickend müssen wir aber feststellen, dass sie wesentlich dazubeigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze –insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltigwirtschaftlich abzusichern.

Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?

Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften  ein kleiner Teil des Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahltwird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Ende des Jahreseinen Bonus erhalten.  Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeignete Kriterienzu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent derjeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitereErhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen desTarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderesEngagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht dieseEntwicklung in die richtige Richtung.Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine:etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Unsist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für einaußergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht vonSMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin MariaMagdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau – in der Normandie vor vielen Jahrenbegann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.

Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock, Leiter Servicebereich Öffentlichkeitsarbeit

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Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

AndreaStarkgraff,Geschäftsfeldleiterin

Bezahlung nach Tarif

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter„Wir bezahlen nach AVR“ - das sage ich immer, wenn es um die Frage nach derBezahlung geht. Schließlich bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den sogenannten Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des DeutschenCaritasverbandes (AVR) den Rahmen für den monatlichen Verdienst der Pflege- undBetreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte.

Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat, wo maneingesetzt wird und was zu den täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird ineine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der Gruppen die richtige ist,hängt vom Ausbildungsabschluss, nachgewiesenen Erfahrungen und möglichenZusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht einen ersten Vorschlag,nachdem die Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben undvon der Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehenist. Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. FürFührungskräfte entscheidet die Geschäftsführung.

Andrea Starkgraff (Geschäftsleiterin)

Regeln für mehr LohnDie Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt für uns alle. Deshalb ist die Frage nach derLohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar geregelt. Es gelten Tarife und indenen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb derAVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinanderaus. Für die Mitarbeiter im Küchenbereich handeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander dieBezahlung aus, welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in derGesellschaft für Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie vielGeld die Mitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissender anderen Arbeitsbereiche. Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligenVorgesetzten ausgehandelt, sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen.

Erfolgsbonus ist möglichWer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die Einrichtung engagiert oder ineinen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung wechselt, kann mehr Geld verdienen. Dabei wirddarauf geachtet, ob es sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handelt oder sie auf Dauerangelegt ist. Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt fest, wieviel das ist. Wer zeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabe übernimmt, kann eine individuelleZulage vereinbaren. Wie hoch diese ist, entscheiden letztendlich die Geschäftsfeldleitung und dieGeschäftsführung. Diese hängt natürlich von der Höhe der Verantwortung ab, die von dem jeweiligenMitarbeiter übernommen wird.

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Gehaltsabrechnung oft unverständlich

"Ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen"Eines möchte ich vorweg klarstellen: Ich mag meinen Job, meinen Chef  und meine Kollegen! Die Arbeit mitden Patienten macht mir Spaß. Eines muss ich aber auch deutlich sagen: Ich gehe arbeiten, um Geld zuverdienen! Da ist es schon manchmal  unbefriedigend, wenn ich jeden Monat fragend auf dieGehaltsabrechnung schaue und sie nicht verstehe.

Ich  hoffe jeden Monat, dass nicht wieder irgendwelche Umstände dazu führen,  dass sich beispielsweise dieAbzüge verdoppelt haben oder mehr ausgezahlt wird, als mir zusteht. Im nächsten Monat bekomme ich dasdann wieder abgezogen. Dies passiert mir immer dann – quasi als Belohnung –, wenn ich an Feiertagengearbeitet habe. Das hängt wohl damit zusammen, dass ich freiwillige Rentenbeiträge zahle. So hat mir dasFrau Restel aus der Personalverwaltung mal erklärt. Im nächsten Monat wird dann verrechnet. Schön, abertrotzdem blöde und das „Warum??“ verstehe ich  auch nicht wirklich.

Urlaub ist auch so ein Thema! Wie viele Tage hat man denn? Niemand kann das so genau sagen. ImNovember gebe ich "Wunschurlaubstage“ für die geschätzte Zahl der mir zustehenden  Urlaubstage für dasnächste Jahr ab. Meistens sind die ersten Urlaubstage im April schon genommen, bis die Personalabteilungüberhaupt den genehmigten Schein zurück gibt.

Wieso weiß ich nicht vor der Planung im November, wie viel Urlaub mir zusteht? Auch der Resturlaub ist miroft nicht bekannt.

Ich dokumentiere schon seit einiger Zeit selbst. Dadurch habe ich für mich einen groben Überblick. Leidermache ich die Erfahrung, dass meine Zahlen oft nicht mit den Daten der Personalabteilung übereinstimmen.Das muss sich dringend verbessern. !?  ;-)

Eine 400 Euro-Kraft

Angela Hollricher,Menüservice

Wichtig ist, was man tut

Service wie im HotelDie Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben zweiServicegesellschaften. Die Mitarbeiter dort sind für die sekundärenArbeitsbereiche (z.B. Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft, ambulante Betreuung)und die tertiären Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler Menüservice, Haustechnik,Reinigung) zuständig. Die Gesellschaften sind zum einen die GastronomischeDienstleitungs- und Servicegesellschaft mbH (GDS) sowie die Gesellschaft fürServicedienste mbH (GfS). Die Mitarbeiter der GDS arbeiten im Menüservice undsorgen dafür, dass  die Kunden ausgewogene und ansprechend angerichteteMahlzeiten  erhalten. Hier richtet sich der Verdienst nach dem Tarif, der auch fürHotels und Gaststätten in Deutschland gilt. Für den Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend, was einMitarbeiter gelernt hat und wo er eingesetzt wird. Über den konkreten Verdienst entscheidet am Endeimmer die Geschäftsleitung der Servicegesellschaft. Bei den Beschäftigten der Servicedienste hängt derVerdienst davon ab, was sie im Unternehmen tun. Wer Zimmer reinigt und dafür sorgt, dass das  Hausinsgesamt sauber ist, wird nach dem so genannten Reinigertarif vergütet. Wer als  Betreuungsassistent,ambulante Pflege- oder Betreuungshilfskraft, Haustechniker oder Verwaltungsmitarbeiter bei der GfSangestellt wird, für den gibt es so genannte Allgemeine Arbeitsvertrags-Bedingungen. In diesemTarifsystem schlägt zuerst die Personalabteilung anhand der Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor.Die endgültige Entscheidung  trifft auch hier die Geschäftsführung der  Servicegesellschaft.

Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung)

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Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristeteArbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einer langfristigenZusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an.Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig habensowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es miteinander klappt.Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung derAufgaben oder wirtschaftliche Probleme in der Einrichtung gibt.

Andrea Starkgraff,GeschäftsfeldleiterinSMMP

Interview mit Andrea Starkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge

Da müssen wir genauer hinschauenFrau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eineunbefristete Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diese Idee?AS: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zweiJahre zu großer Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen,dass wir die meisten Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir dasauch gleich sein lassen.Was würde sich dadurch ändern?AS: In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Mitarbeiter die Probezeitvon sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen undnachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln. Außerdem müssten wir

gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen wir aber nicht bei Null an.Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?AS: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wirmöchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen.Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen?AS: Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den FlexiblenArbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltetwird, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werdenkönnen. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiterverlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden, die je nach Arbeitsanfall möglich sind. Bezahltwerden am Ende die tatsächlich geleisteten Stunden.

Das Interview führte Roland Weigel, KCR Gelsenkirchen

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Wartung ist anders...

Dienstwagen

My car is my castleBei uns hat jeder Mitarbeiter in seiner Dienstzeit einen Dienstwagen, der ein Teil des Arbeitsplatzes ist. Egal,ob er in der Pflege, der Betreuung oder im Menüservice unterwegs ist.

Die Pflege der Fahrzeuge ist selbstverständlich und von jedemMitarbeiter in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Dasentsprechende Reinigungsmaterial befindet sich in der Garage.

Gewaschen wird in der Waschstraße unserer Vertragswerkstatt.

Die Sauberkeit unserer Fahrzeuge ist wichtig. Schließlich sindunsere Autos so etwas wie eine Visitenkarte.

Schlüssel gibt es im Büro und die Papiere findet jeder imHandschuhfach. Da findet jeder Mitarbeiter auch die Tankkarte.Bei uns ist jeder Mitarbeiter nämlich auch für das Tankenverantwortlich. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber nichtfür jeden. Da muss der Chef gelegentlich lautstark nachfassen.Für die Wartung ist ebenfalls jeweils ein Mitarbeiterverantwortlich. In eigener Regie werden Termine abgesprochenund die Kosten mit dem Betriebsleiter abgestimmt. Belege sind natürlich immer im Büro abzugeben. Auch daachtet der Chef drauf.

Ulrike Annas, ADN Nassau

UnfallmeldungBei einem Unfall sind ohne Ausnahme zu informieren:

                        - Polizei     (zur Aufnahme des Unfalls, der Personalien,

                                                der Versicherungsdaten der Beteiligten)

                        - der Betriebsleiter der Ambulanten Dienste oder in Abwesenheit

                              die Stellvertretung (im Büro oder auf dem Diensthandy)

Abends nach 19 Uhr Info auf das Bereitschaftshandy, auch wegen eventuellen Dienstplanänderungenoder Ersatzdiensten, wenn nötig.

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Klamottenvielfalt...

Dienstkleidung

Für das äußere Erscheinungsbild ist jeder selbst verantwortlichDie Frage der Kleiderauswahl löst bei uns morgens keine Panikattacke aus…

denn wir tragen im Dienst immer weiße Hose oder Rock und weißePolo-Shirts, dünne Blousons oder blaue Jacken. Die Sachen werden vomAmbulanten Dienst gestellt. Die Shirts und Jacken sind mit unserem Emblembestickt und sollen im Dienst getragen werden. Ein weißer Berufskittel mitdezenten farbigen Akzenten ist auch okay.

Bei ansteckenden Erkrankungen sind besondere Schutzkleidung zu tragenund Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Diese je nach Krankheitsbildunterschiedliche spezielle Schutzausrüstung ist im Büro erhältlich.

Gabriele Becker, ADN

Lasst Blumen sprechen für: Ulrike Annas undJohannes Colucci

Ein Geschenk kommt von Herzen… doch die Annahme ist normalerweise nicht erlaubt

Eine Freude für alleDie Annahme von Geschenken und Zuwendungen jeglicher Art sind bei uns grundsätzlich nicht erlaubt. Esgibt jedoch Patienten oder Angehörige, die uns durchaus eine Freude mit einer Nascherei machen wollen.Ausnahmsweise kann man diese annehmen, da die Patienten sich sonst abgewiesen fühlen können.

Damit wollen sie uns ihre Wertschätzung und Anerkennung zeigen und freuen sich darüber, uns etwasschenken zu dürfen. Dies wird dann für alle sichtbar im Büro hinterlegt.

Deshalb sieht es manches Mal in unserem Büro recht verlockend aus. Die Milka Herzen von Frau Mayer unddie Nussschokolade von Herrn Weber verführen jeden gerne. Wir alle freuen uns darüber, denn auch wirwissen: Diese Freude

kommt von Herzen!

Gabriele Becker, ADN

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Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?

Benny und Melvin auf dem Michelsmarkt inNassau

Du schon wieder?

Teildienste... Lust oder FrustMorgens halb sechs, mein Tag beginnt, erst mal einen Kaffee...Auf zum Frühdienst...

"Oh Benny, du schon wieder?" – meine Antwort auf solcheFragen meiner Patienten lautet meist: "Na klar, von Nix kommtNix".

Ich persönlich finde Teildienste gar nicht so schlimm. Ich höre oftAussagen, dass dadurch der ganze Tag verplant ist. Ichversuche den Leuten dann immer klar zu machen, dass es baresGeld ist. Wenn ich einen ganzen Monat nur Spätdienst, meistensso um die zweieinhalb Stunden, mache oder nur Frühdienst, jenach Tourenlänge, komme ich nicht auf ein ausreichendesGehalt. Also wäre es doch ganz schön "blöd" von mir, wenn ichmir die Zusatzstunden entgehen lasse.

Ich muss zugeben, dass es auch schon mal ganz schön stressigwerden kann, wenn man morgens viel gearbeitet hat und mittags

heimkommt. Da macht sich die Arbeit ja auch nicht von alleine. Drei Stunden später bin ich wieder imAbenddienst unterwegs. Trotz allem sehe ich es nicht als Last, sondern als einen Vollzeitjob mit einerausgiebigen Mittagspause.

Auch meinem Sohn tut meine lange Mittagspause sehr gut, ich erlebe ihn in seiner aktivsten Zeit am Tag. Wirkönnen gemeinsam zu Mittag essen, einen Mittagsschlaf machen und ausgiebig spielen, im Sommer insSchwimmbad gehen, oder Oma und Opa besuchen. Wer kann das, ohne große finanzielle Abstriche machenzu müssen oder überhaupt arbeiten zu gehen?

Ich schon!

Benjamin Großstück, Pflegedienst

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Niels Stecher bei der Dienstplanung

Fehler können immer mal passieren... Interview mit einem Planendem

Dienstplanung ist gar nicht so leicht Wann fängst Du mit dem Plan für den nächsten Monat an?

Anfang des Jahres steht der Rahmenplan für jeden Monat.Allerdings werden die Feinheiten bis ca.zum 15. des Vormonatserledigt.

Hast du ein bestimmtes Konzept?

Ja klar. Der Rahmenplan ist eines der wichtigsten Instrumentefür meine Arbeit. Mit ihm ordne ich vor jedem neuen Jahr allenMitarbeitern einen Arbeitsrhythmus zu Und stimme das dann mitihnen ab.

Was sind die Kriterien?

Heutzutage gibt es sehr, sehr viele verschiedene Arbeitsverträgeund unterschiedliche Arbeitszeiten. Nicht wie früher: Vollzeit und Halbtags…!Da gibt es diese flexibel arbeitenden Mitarbeiter, die geringfügig Beschäftigten, die 75er, die 50er und soweiter. Das allesamt unter einen Hut zu bekommen ist häufig eine Kunst für sich.Trotzdem versuche und schaffe ich es auch fast immer, die Wünsche der Mitarbeiter zu befriedigen.

Wie lange dauert die Planung?

Bis zum 15. des Vormonats arbeite ich fast täglich einige Zeit an den Feinheiten. Ab dem 16. liegt der Plan alsVorplan für fünf Tage aus, um den Mitarbeitern die Chance zum „Fehlerfinden“ zu geben. Danach wird dieserEDV-unterstützte Plan in DIN A3 und in Farbe ausgedruckt. Dies ist für alle das Zeichen: „Nichts geht mehr…!Änderungen sind ab dem 20. des Vormonats nur noch durch Diensttausch möglich. 

    Was würdest Du gern einmal an aus deiner Sicht an die Mitarbeiter weitergeben?

Einfach nur das Verständnis, dass Fehler passieren können, und mehr Anerkennung dafür, dass dasDienstplangestalten auch Arbeit ist, und in meiner Gesamtarbeit nur einen prozentualen Anteil von ca. zehn10 % hat…!

Niels Stecher (ehemaliger stellv. Leiter der ambulanten Dienste)

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Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?

Herr Emmerich im Gespräch mit derMitarbeiterin Frau Zimmerschied

Aufgaben umfassend vermitteln

Gemacht für den täglichen BedarfIn den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten so genannteAufgabenbeschreibungen erarbeitet worden. Weil dieseBeschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemachtsind, werden sie in regelmäßigen Abständen überprüft undaktualisiert. Verantwortlich dafür ist die Geschäftsfeldleitung.

Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganzpersönliche Aufgabenbeschreibung. Diese wird von demjeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiterunterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweiteExemplar wird in der Personalakte archiviert.

Neben der Aufgabenbeschreibung existiert einEinarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen Abfolgeauch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer

bestimmten Qualifikation und Funktion einhergehen. Auch hier ist ersichtlich, für welche Aufgaben derjeweilige Mitarbeiter zuständig ist.

Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch. Auch hierwerden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven,Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Ziele besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. DasProtokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie für seineUnterlagen.

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Schwester Placida trommelte im Drachenbootden Takt – Ein Superteam

Drachenbootrennen in Bad Ems

Klinikverbund ganz stark im RennenDas elfte Drachenbootrennen in Bad Ems: Erstmals saß eineOrdensfrau im Boot und trommelte den Takt. Schwester PlacidaFennenkötter, Pflegedirektorin der Hufeland-Klinik Bad Ems unddes Marienkrankenhauses in Nassau, brachte ihr Superteamtüchtig ins Schwitzen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Klinikverbundes und der Ambulanten Dienste amMarienkrankenhaus, die sich als „Blue Nurse Group“, wackerschlugen, war die Teilnahme am Wettbewerb eine Premiere.

Sammeln im Fahrerlager am Wasserturm: Die Hobbyruderinnenund -ruderer fallen durch ihre blauen OP-Kittel und durch ihregute Stimmung auf. Trotz des nur einmaligen Trainings sind allemental bestens drauf. „Auch Schwester Placida war direktdabei“, freut sich Mannschafts-Kapitän Hendrik. Sie wird mit derMannschaft in einem Boot sitzen und an der Trommel Takt undTempo der Ruderschläge vorgeben. Schwester Placida trommelt ja auch sonst im Haus. Die Schwester hatihr Team im Griff. „Wir haben einen guten Rhythmus gefunden. Es macht viel Spaß“, sagt sie.

44 Mannschaften gehen an den zwei Renntagen an den Start. Die Plätze sind ausgelost, es erfolgen letzteAnweisungen vom Käptn: “Am Anfang machen wir Tempo. Guckt auf den Vordermann. Wer aus dem Taktkommt, wird über Bord geschmissen. Es ist wichtig, dass die Schläge sitzen. Also mit dem Ruder richtig insWasser stechen“.

Und wie sie stechen, angefeuert vom Trommelschlag der Ordensfrau, die für ihre Gemeinschaft besondersFlagge zeigt. Vor dem Start hat Herr Emmerich, der Leiter der Ambulanten Dienste am Marienkrankenhaus,noch schnell das Jubiläums-Emblem des Ordens mit dem Slogan „Auf dem Weg der Barmherzigkeit“ auf dieBootsfahne geklebt. Als gutes Omen flattert es der Klinik-Mannschaft voran.

Die „Blue Nurse Group“ gibt alles. Pitschnass kommen die Ruderer von ihrem ersten Zieldurchlauf zurück.Ebenso vom zweiten Lauf, eine gute Stunde später. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichenTemperaturen sind kühlende Wasserspritzer eine angenehme Begleiterscheinung. Davon will man mehr.

Spaß hat es gemacht. Und darum ging es. „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei“, so der einhelligeEntschluss. Das Team glänzte beim elften Drachenbootrennen auf einem sensationellen 13. Platz. DieMitarbeiter machten auf sehr sympathische Art und Weise eine ausgefallene Werbung für SMMP.

Gerhard Emmerich

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Mit wem arbeite ich hier zusammen?

Gabriele Becker,Altenpflegerin

"Hier war fast alles Neuland für mich"

Volltreffer gelandetAls ich im Juni 2010 eine 400 Euro-Stelle bei den Ambulanten Diensten in Nassauantrat, war das für mich erst einmal nur die Gelegenheit, etwas Geld dazu zuverdienen. Ich hatte von der Stelle in unserem Verbandsgemeindeblättchen gelesen.Zu der Zeit hatte ich nämlich „nur“ eine Dreiviertel-Stelle in einer Reha-Klinik. Vonden Dienstplänen her ließ sich das ganz gut miteinander vereinbaren.Nach einem sehr informativen und für mein Empfinden schönenVorstellungsgespräch begann ich mit meiner neuen Herausforderung. DieEinarbeitung war ausführlich und fachlich sehr interessant. Auch die Patientenmachten es mir nicht schwer, mich an sie und an die völlig andere Art der Betreuungund Zuwendung zu gewöhnen.Schon nach wenigen Einsätzen war klar: Hier fühle ich mich wohl. MeineVorgesetzten und Kollegen, aber auch unser „Blümchen“ im Büro, sind so freundlichund offen, wie ich es selten in meiner langen Berufserfahrung erlebt habe. Keineschiefen Gesichter, keine genervten Antworten, auch wenn ich noch so oft diegleichen Fragen gestellt habe. Für mich war ja wirklich fast alles „Neuland“. Ich hattenie den Eindruck der „Neuen“, die nicht dazu gehört und das war toll!Seit dem 01. Dezember 2010 arbeite ich nun als feste 75%-Kraft hier. Ich habe nicht lange überlegt, als meinBetriebsleiter, Herr Emmerich fragte, ob ich Interesse hätte, aus einer geringfügigen Stelle eine festeAnstellung zu machen. Nach 18 ½ Jahren habe ich meine Stelle in der Klinik gekündigt und bin voll hiereingestiegen. Diesen Entschluss habe ich bis heute nicht bereut und ich würde es jeder Zeit genauso wiedermachen. Für mich war und ist es ein Volltreffer!

Gabriele Becker (Pflegedienst)

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Ewa Günther,Pflegeassistentin

Es kann manchmal auch witzig sein

Betreuung immer wieder gerneWas sollen wir denn heute unternehmen, Frau Linkenbach? Die Sonne scheint soschön und ich habe Lust, mit ihnen ein wenig rauszugehen! „So oder so ähnlich fängtmeist meine Begegnung mit meinen Kunden an, denn ich arbeite in der Betreuungder Ambulanten Dienste am Marienkrankenhaus in Nassau. Also packen wir denRollstuhl ein und drehen eine Runde im Park oder gehen auch mal ins Cafe. Gutgelaunt und mit ein wenig „Sonne im Herzen" geht es dann wieder nach Hause.Wenn das Wetter allerdings nicht zum Spaziergang einlädt, kann ich mit HerrnBröder auch ein Spiel spielen wie zum Beispiel Mühle, denn da ist er seit seiner Zeitals Jugendmeister im Mühlespiel Es ist jedoch nicht bei allen zuunschlagbar.

Betreuenden so, dass sie noch Hobbys haben, die ich mit ihnen aus der Erinnerung holen kann. Manche sindnicht mehr in der Lage ein Spiel zu spielen oder sie haben ganz einfach keine Lust dazu, wie Frau Wilhelm,die dann meint, sie sei doch kein Kind mehr…. In solchen Momenten lasse ich mir gerne alte Fotos von früherzeigen oder höre mir Geschichten aus ihrem Leben an und Frau Wilhelm hat hiervon eine Menge zu erzählen. 

Auch Handarbeiten bringen manchmal Abwechslung. Traurig machen mich die Kunden, die bettlägerig sindund nichts mehr tun können. Frau Klein lese ich dann aus einem Buch oder der Bibel vor. Manchmal schauenwir auch fern, allerdings sind gute Gespräche meist die bessere Wahl und auch dann merke ich immerwieder, wie viel jeder einzelne Mensch an Erfahrung gemacht hat und ich behalte das ein oder andere oftmalslange in Erinnerung. So geht es mir bei Herrn Grebke, den wir schon länger betreuen. Er erzählt gerne und oftWitze und obwohl ich mir normalerweise Witze schlecht merken kann, ist mir einer in Erinnerung geblieben:

Ein Ehepaar bucht eine Woche Südsee. Leider kann die Frau aus beruflichen Gründen erst einen Tag späterals ihr Mann fliegen. Am Urlaubsziel angekommen, bezieht er das Hotelzimmer und schickt seiner Frausogleich eine E-Mail. Dummerweise hat er sich bei der Eingabe der Adresse vertippt. So landete die E-Mailbei einer Witwe, die gerade von der Beerdigung ihres Mannes kommt und nun die Beileidsbekundungen, dieper E-Mail kamen, in ihrem Computer abruft. Als ihr Sohn das Zimmer betritt, sieht er gerade seine Mutterbewusstlos zusammensinken. Sein Blick fällt auf den Bildschirm:

AN: Meine zurückgebliebene Frau

VON: Deinem vorgereisten Gatten

BETREFF: Bin gut angekommen, Liebste. Habe mich hier bereits eingelebt und habe für deine Ankunft allesschon vorbereitet. Wünsche dir eine gute Reise und erwarte dich morgen. P.S. Verdammt heiß hier unten!

Ewa Günther, Betreuung

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Der blaue WäschekorbEs ist kurz nach acht. Das Telefon klingelt bei den ambulanten Diensten. "Hallo ich brauche dreiWäschekörbe von Aldi, aber keinen blauen!“

„Ich gebe es weiter an Frau Haase. Einen schönen Tag noch, erwidert Frau Blümle-Harenbrock. UnsereVerwaltungsmitarbeiterin kennt Frau Haase, die oft mehrmals täglich anruft. Die Dame wohnt alleine in einemetwas chaotischen Haushalt, wird von uns täglich versorgt.

Unser Mitarbeiter Johannes zieht ihr morgens Kompressionsstrümpfe an. Dabei arbeitet er sich über Kistenund Kartons hinauf ins Schlafzimmer.

„Johann, wenn Sie morgen kommen, bringen Sie mir bitte drei Wäschekörbe von ALDI  mit, aber bloß keineblauen!“ Sie hat die Körbe aus dem Werbeblättchen ausgeschnitten. Das Geld ist abgezählt im Umschlag. EinCent, zehn Cent und 50 Cent-Stücke nimmt der Altenpfleger entgegen.

Es ist fast Mittag. Kollegin Christel vom Menüservice erscheint im Büro. Meuternd erklärt sie:“ Nix findet manbei Frau Haase. So ein Chaos! Ich hab die Deckel vom Geschirr gesucht, einer lag im Backofen, der andereim Altpapier. Übrigens hätte sie gerne drei Wäschekörbe von ALDI, aber keinen blauen.“

Währenddessen bei Frau Haase: Melanie von der Hauswirtschaft stolpert beim Putzen mit dem Schrubberüber Hocker, Eimer und Kartons mit Altpapier. Nach ihrer Arbeit fährt sie zu ALDI und besorgt  dreiWäschekörbe.

Am nächsten Morgen, 6.50 Uhr: Im Büro stehen drei Wäschekörbe mit Zettel von Melanie: Bitte mit zu FrauHaase nehmen.

Ulrike erscheint wenig später, beladen mit drei Wäschekörben.

Als Johannes schließlich erscheint, gibt es kein Halten mehr vor Lachen. Auch er balanciert dreiWäschekörbe.

Neun Wäschekörbe stehen nun in Reih und Glied im Büro.

Ein blauer war nicht dabei.

Ulrike Annas, Martina Zimmermann, Nassau

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Welche Unterstützungsangebote gibt es?

Heike Stendebach und Ulrike Annas bei einerinternen Fortbildung

Neues vom Wundverlauf bei Wunden

Ein Haufen InputAnnette Hölz und ich starten den HSK-PX 24. Auf geht’s mit dem silbernen Fox zum Wundkongress nachKoblenz. Bundesgartenschau wäre auch schön… Vielfältige Themen erwarten uns: Desinfektion,Debridement, Lasern, Wundauflagen, Wunduhr… Sehr interessant: Wundverlauf bei Wunden nach einerVulvektomie im muslimischen Umfeld… Viele Proben und Kugelschreiber. Die hat einer so gut versteckt undnun ist keiner mehr da…Wir haben viel gelernt… Der Chef ermuntert uns, im nächsten Teamgespräch dieFrüchte unserer Arbeit zu teilen… O-Ton: „Außer, dass ihr chinesisch essen wart, weiß ich noch nichts !"

Und Früchte gab es durchaus: Wir haben ganz ohne Wundtherapeutin und Arzt einen riesigen Dekubitus„zugekriegt“, haben uns nur die nötigen Materialien verordnen lassen, hatten durch den Hausarzt freie Hand.

Auch intern bilden wir uns fort. In jedem Teamgespräch, einmal im Monat, werden Themen  angesprochen,die der Weiterbildung dienen. Aktuell ist die Aktion Zäpfchen dran: Einführung von neuen Formularen, um diePflegedokumentation auf einen optimalen Stand zubringen.

Unser Träger, die Seniorenhilfe SMMP, hat eine eigene Gesundheits- und Bildungsakademie, diePflegekräften und solchen, die es werden wollen, einen Haufen Input gibt. Aromatherapie,Kontrakturenprophylaxe, Kinästhetik,  Pflege von Menschen mit Tracheostoma, Umgang mit Dementen,basale Stimulation, um einige zu nennen…

Und dieser Artikel wäre auch nicht entstanden ohne die Fortbildung: Storytelling, im Bergkloster in Bestwig, imRahmen des Projekts Rückenwind.....

Wenn du eine Geschichte hast: erzähl sie!

Martina Zimmermann

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Coaching und Mediation für Mitarbeiter

Mitarbeiter werden nicht allein gelassenManchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unserenEirichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger Zeit. Dasist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermittelt bekommen. Diefinanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal die Belegung ein.Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider manchmal auch darüberhinaus. Deshalb bietet SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und Teamberatungen in Form eines Coachingsan. Wir unterstützen Mitarbeiter in dem wir sie in schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal ob essich um berufliche oder private Dinge handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von„Burn-Out“ an sich feststellen oder die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehrklarkommen. Manchmal haben wir es auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun. 

Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im Landumher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“ lächelt der DiplomSozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen Berater durchlaufenhat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem Vorgesetzten buchen. Ichversuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber manchmal muss man auch ein wenigwarten können!“ Das nicht etwa, weil er ständig in den Einrichtungen “Brände löschen und Konflikteschlichten“ muss, sondern weil er auch in die internationale Arbeit der Ordensgemeinschaft eingebundenist. Wenn er nicht in Rumänien und Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in den Einrichtungengebraucht. „Manchmal bin ich schlichtweg ausgebucht! Ich begleite Teamklausuren, coache Mitarbeiterund Leitungskräfte, stehe für eine Karriereplanung zur Verfügung und helfe bei der Planung sowieSteuerung von Projekten“, umreißt der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld.

Natürlich unterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt derGeneraloberin unterstellt.  

Winfried Meilwes (SMMP, Bestwig)

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Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen?

Annette Hölz,Pflegefachkraft

Familie und Arbeit unter einen Hut bringen

Die Arbeit hört bei Dienstschluss ja nicht aufNach einer langen Familienpause von fast 15 Jahren bin ich wieder in meinen Beruf als Krankenschwestereingestiegen. Nach dieser langen Auszeit war ich froh, bei den Ambulanten Diensten am Marienkrankenhausdiese Chance zu bekommen.

Besonders wichtig ist mir meine wöchentliche Arbeitszeit. Die muss klar begrenzt und verbindlich geplantwerden. Ich arbeite ja auch noch als Familienmanagerin. Da ist es oft so, dass meine Arbeit mit dem Ablegender Dienstkleidung ja noch nicht aufhört, jetzt fordert die Familie meine Leistung als Ehefrau und Mutter.  

Hilfreich ist bei uns in der Station der so genannte Wunschzettel.

Auf diesem Wunschzettel kann ich eintragen, wann und wie oft ich arbeiten möchte. Einen Monat im Vorausgebe ich ihn ab und dann kann die Planung meine Wünsche berücksichtigen. Das klappt ganz ausgezeichnet.

Grundsätzlich sind Abenddienste super für mich.

In der Zeit brauche ich mal nicht für die Familie da zu sein. Da lasse ich dann meinen Mann das Ruder zuHause übernehmen... und ich bin ganz für meine Patienten da.

Annette Hölz; Pflegefachkraft

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Benny im Einklang mitsich selbst

Freundin in der Ausbildung , Kind im Bauch…

Was nun?„Wie soll es weitergehen? Wie bekommen wir das bloß hin? Brauchen wir HARTZIV?“Das alles waren Fragen, die wir uns stellen mussten. Aber noch keine Antworten.Wir entschieden uns für das Kind. Eine Riesenherausforderung, aber auch viele tolleund wunderschöne Erlebnisse. Und wir bereuen nichts.Mein Sohn ist nun schon fast ein Jahr alt. Und es hätte gar nicht besser laufenkönnen.Nach vielen Überlegungen stand eine Entscheidung fest:Meine Freundin macht erst mal ihre Ausbildung als examinierte Altenpflegerin fertigund ich gehe in Elternzeit. Nach circa zwei Monaten wurde es mir langweilig so „ untätig“ zu Hause zu sein. Ichentschied mich, eine 400 Euro Stelle in meinem erlernten Beruf zu suchen. Währendmeiner Ausbildung als examinierter Altenpfleger hatte ich ein Praktikum bei denAmbulanten Diensten in Nassau gemacht. Die Arbeit und das Team haben mir superviel Spaß gemacht. Also entschied ich mich kurzerhand, dort einfach malnachzufragen. Herr Emmerich guckte sehr verdutzt, denn ein 22jähriger Mann, dereine Stelle auf 400 Euro Basis sucht, ist eher selten. Das konnte man seinemGesicht deutlich ablesen.Nachdem er jedoch die Hintergründe kannte, hat er mir spontan zugesagt. Ichkonnte sogar bestimmen, wann es losgehen sollte. Im Dezember 2010 war essoweit. Ich konnte wieder arbeiten.

Nach einer ausführlichen Einarbeitung ging es los und ich fand mich bei meiner Arbeit und im Team superzurecht. Sie machten mir den Umstieg von stationärer Arbeit in einen ambulanten Dienst viel leichter alsgedacht. Hier bin ich oft mein eigener "Chef“. Das ist ein angenehmes Gefühl.Wenn man sich dann doch mal nicht ganz sicher ist, stehen die Kollegen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Nach einem halben Jahr hat mir mein Chef angeboten, meinen Stellenumfang zu erhöhen. Dieses Angebotnahm ich dankend an, denn ich kann mir im Moment nicht vorstellen, ein gleichwertiges Team zu finden. Seitdem 1. September 2011 ist Schluss mit der Elternzeit, wodurch natürlich das Elterngeld wegfällt. Also mussdas Geld, wegen dem man eigentlich auch arbeiten geht, stimmen.

Meine Freundin hat mittlerweile ihre Ausbildung abgeschlossen. Wir entschieden uns jedoch alles soweiterlaufen zu lassen. Jetzt arbeiten wir beide. Wir können die Dienst gut abstimmen. Da hilft das Teamprima mit. Sehr zur Freude unseres Sohnes. Der hat nämlich, bis auf wenige Ausnahmen, ständig Mama oderPapa um sich herum.

Benny Großstück, Pflegedienst

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Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?

Vera Hofmann und Annette Hölz beimKinästhetik-Kurs

Ich habe Rücken!

MOVEO ERGO SUMIm Büro vor Dienstbeginn: “Mensch ich hab`s im Kreuz. HerrMeier ist total schwer“, klagt Ingrid. “Ich weiß gar nicht wie ich ihnheute Morgen aus dem Bett bekommen soll.“ „Mir geht esgenauso, ich hab' mich ganz schön verhoben bei ihm“, erwidertKollegin Vera.

Ingrid wartet auf die Schülerin, um sie zur Unterstützungmitzunehmen.

Kurz darauf erscheint diese. Sie schaut sehr wehleidig drein. “Ichhab' Rücken, ich bin euch heute keine große Hilfe.“

Soviel zum Thema Unterstützung!!

Ingrid zieht allein ihrer Wege. Auch alle anderen brechen zumDienst auf.

Vier Stunden später. Ingrid erscheint leicht gebeugt im Büro: "Hat jemand einen Tipp, wie manrückenschonender heben kann? Auf Dauer geht das so nicht!“

Herr Emmerich, Leiter der ambulanten Dienste, reagiert sofort. Nur drei Monate später gibt es eineFortbildung zum Thema Heben und Tragen mit dem schönen Titel:

„Moveo ergo sum - ich bewege, also bin ich“.

Hört sich interessant an. Die Teilnehmerliste ist im Nu voll. Fast alle Mitarbeiter haben sich angemeldet.

In bequemen Klamotten mit Decken und Matten bepackt, erscheinen alle lernbegeisterten Teilnehmer imMotomed-Raum des Marienkrankenhauses. Zweimal wöchentlich. Mit viel Gelächter und unzähligenInteraktionsübungen geht der mehrstündige Kurs über die Bühne.

Sogar unsere Ordensschwester Maria Richarda tauscht ihre Tracht gegen den Jogginganzug. Und sieverzichtet auf den Schleier. Man hat sie zuerst kaum erkannt.

Ingrid ist begeistert: “Endlich weiß ich, wie ich meinen Rücken schonen kann.“

Auf Stühlen, im Pflegebett und auf dem Schoß eines Kollegen wird die Theorie in die Praxis umgesetzt. Allesind erstaunt, wie man tatsächlich ohne großen Kraftaufwand bewegen kann.

Und auch für den Patienten ist die Kinästhetik angenehm. Das haben wir am eigenen Leib erfahren.

Ulrike Annas

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Was ist, wenn ich krank werde?

Ingrid Sommer und Martina Zimmermann beider Frage: Wer kann Einspringen?

Was ist, wenn ich krank werde....

Gute BesserungKurz vor sechs bei Coluccis im Schlafzimmer: Das Bereitschaftshandy klingelt. Altenpfleger Johannesschreckt aus dem Schlaf. Er ist verwirrt.

„Nein, ich habe nicht geträumt, es ist tatsächlich das blöde Ding“, brummelt er schlaftrunken.

Am Apparat ist eine Kollegin. Sie wurde nachts von einem Magen- und Darmvirus überrascht. Sie kannunmöglich zum Dienst kommen.

„Okay, ich kümmere mich darum, gute Besserung“. sagt er. Er angelt die Telefonliste aus dem Nachttisch.Hannes denkt kurz nach. Er ruft eine Kollegin an und schildert die Lage: “Notfall! Könntest du die F5 fahren,es fällt jemand aus."

Funkstille am anderen Ende. „Ja, muss ja! Ich muss nur kurz überlegen, wer die Kinder zur Schule bringt“,ertönt es nach einer Weile.

Erleichtert legt Johannes sich noch eine Viertelstunde ins Bett. An Schlafen ist natürlich nicht mehr zudenken.

So einfach läuft es nicht immer ab, wenn jemand ausfällt. Oft müssen mehrere Telefonate geführt werden, bisErsatz gefunden ist. Im schlimmsten Fall wird die Tour aufgeteilt. Dann übernehmen einige Kollegen diePatienten und versorgen sie mit.

Wichtig ist, dass der erkrankte Mitarbeiter sich telefonisch abmeldet. Auf dem Bereitschaftshandy, im Bürooder beim Chef. Krankmeldungen via SMS oder E-Mail sind grundsätzlich verboten. Am dritten Tagspätestens muss ein Attest vom Arzt vorliegen.

Ist der Mitarbeiter wieder arbeitsfähig, muss er sich zurückmelden. Somit kann der Dienstplan entsprechendgestaltet werden. Und dass ich mich nach meiner Tour erkundige, versteht sich von selbst.

Zum Glück kommt es nicht oft vor, dass sich jemand krank meldet.

Wir arbeiten nach der Devise: Schlimmer geht immer …

Ulrike Annas/ Martina Zimmermann

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Page 25: am Marienkrankenhaus

Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?

Tanja Meyer, Gisela Asbach undJohannes Colucci

Mitarbeitervertretung hat viel Neuland betreten

Wer Schwierigkeiten hat, kommt vorbeiIch bin seit fast drei Jahren Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) der Ambulanten Dienste amMarienkrankenhaus Nassau.

Wir sind zu dritt und vertreten insgesamt 30 Kolleginnen und Kollegen. Einmal im Monat treffen wir uns.Manchmal fallen die Treffen auch aus. Wenn keine aktuellen Themen zu besprechen sind, vergrößern wir dieAbstände.

Da wir alle noch neu sind, müssen wir uns selbst oft Rat und Hilfe holen. Ganz am Anfang habe ich ersteinmal Seminare besucht. Themen wie Arbeitsrichtlinien (AVR) und  Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO)waren Neuland für mich. Ich habe schnell begriffen, dass es mit einem Seminar auch nicht getan ist. Dazuändert sich zu viel. Ich muss mich ständig auf dem Laufenden halten.

Da ich selber noch in der Pflege unterwegs bin, können mich die Kolleginnen und Kollegen jederzeitansprechen. Das gilt auch für Johannes und Tanja. Es ist hier nicht so wie in den Riesenbetrieben.Sprechstunden und Formalitäten braucht es nicht. Wer Schwierigkeiten hat, kommt vorbei. Manchmal geht esaber nicht ohne den Chef oder die Geschäftsführung.

Wir sorgen auch dafür, dass Änderungsvorschläge der Mitarbeiter ernst genommen werden. Das betrifft inerster Linie die Tourenplanung oder die jährliche Urlaubsplanung. Die machen wir jetzt immer am Ende desJahres für das Folgejahr.

Wir versuchen alle Fragen zu beantworten. Wo ich nicht weiterkomme, wende ich mich an dieHauptmitarbeitervertretung des Caritas-Verbandes. Manchmal setzen wir uns auch mit der Betriebsleitungoder den Kollegen aus der Personalabteilung zusammen. Die müssen auch schon einmal in Büchernnachschlagen, um eine gute Lösung zu finden.

Mindestens einmal jährlich organisieren wir eine Vollversammlung aller Mitarbeiter. Da berichten wir dannüber das zurückliegende Jahr und sammeln Anregungen der Mitarbeiter.

Bei Neueinstellungen wirken wir auch mit. Wir achten sehr darauf, dass die Kollegen richtig eingruppiert sindund das Gehalt bekommen, das ihnen zusteht. Bei Kündigungen müssen wir informiert und angehört werden.

Neuanschaffungen werden miteinander besprochen. Auch bei Betriebsübernahmen muss uns dieGeschäftsleitung informieren und wir müssen zustimmen.

Gisela Asbach, Pflegedienst, MAV-Vorsitzende

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Page 26: am Marienkrankenhaus

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

Bleifuß in Nassau

Dienstwagen im Einsatz

Ohne anzuklopfen durch die TürEs war der erste Tag der Sommerferien. Ich weiß das noch so genau, weilwir am Vortag den Abschied unserer Kollegin Brigitte gefeiert haben.Außerdem waren meine Kinder erstmals ganz allein zu Hause.Beiregenasser Straße fuhr ich von Schweighausen kommend im Corsa inRichtung Scheuern. Ich war – zugegeben – etwas rasant unterwegs und wohlnicht ganz bei der Sache, als mir ein LKW entgegenkam. Zum Glück konnteder Fahrer mir noch rechtzeitig ausweichen. Ich aber schleuderte, michmehrmals um die eigene Achse drehend, geradewegs auf einen Schuppenzu. Es gab einen Riesenenknall und ich fuhr ohne anzuklopfen durch die Tür.Als ich schließlich zum Stehen kam, sah ich Dreck und Staub auf die Scheiberieseln…Alles war dunkel um mich herum. DieTür ging problemlos auf undnachdem ich ausgestiegen war, traute ich meinen Augen kaum. Ich hatteeinwandfrei und kerzengerade im Holzschuppen eingeparkt. Der Traum eines

jeden Fahrschülers. Mein Fahrlehrer wäre stolz auf mich gewesen. Mit schlotternden Knien schlich ich umden Corsa herum. Und jetzt die zweite Überraschung: Es war kein einziger Kratzer zu sehen!

Da soll Mann sagen, Frauen können nicht einparken.

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, bin ich dann zum Schuppenbesitzer gelaufen undhabe ihm von meinem „Mißgeschick“ berichtet. Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass ein Auto vomPflegedienst im Geräteschuppen einparkt. Auch der LKW Fahrer und ein Passant waren da, um meine"Fahrkünste“ zu bestaunen. Alle waren völlig perplex, dass mir nichts passiert war.Der Schuppenbesitzererzählte uns, dass der Bügel des Schlosses immer nur locker eingehängt, aber niemals abgeschlossen ist.Das war mein Glück. Somit flogen das Schloss aus dem Riegel und ich schnurgerade in den Schuppen!

Der bis dato weiße Corsa glich nach der Aktion farblich eher einem braunen UPS Auto. Also bin ich schnell indie Waschanlage gefahren, bevor ich unserem Chef von meinem Mißgeschick berichtete.

Heute – einige Jahre später – gibt es den Schuppen nicht mehr. Er wurde aufgrund des Straßenausbausabgerissen. Der Ausbau der Straße und der damit verbundene Abriss des Schuppens waren aber schonlange vor meinem Unfall geplant.

Ulrike Annas ( Pflegekraft )

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Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

Niels Stecher, ehem. stellv. PDL

Wer kann da schon Nein sagen?

Leiten ohne FührerscheinAuch ein Stellvertreter muss leiten können. Diese einfacheErkenntnis hatte für mich große Konsequenzen. Seit meinemEinstieg bei der Seniorenhilfe SMMP war ich stellvertretenderPflegedienstleiter. Allerdings ohne dafür besonders ausgebildetworden zu sein. Das konnte nicht immer so weitergehen. Alsosprach mich nach fast fünf Jahren "Leiten ohne Führerschein"unsere Geschäftsfeldleiterin Frau Starkgraff an, ob ich mich nichtzum Betriebsleiter weiterbilden lassen wollte. Wer kann da schonNein sagen.

Nun ist der ambulante Dienst in Nassau eine Art „Außenposten“der Seniorenhilfe SMMP.

Die meisten Einrichtungen – auch das Bildungswerk – befindensich ja in Nordrhein-Westfalen. Die Folge: Dienstreisen dauern immer mindestens zweieinhalb Std. Von April2009 bis Mai 2010 habe ich diesen Weg sehr oft zurückgelegt. In dieser Zeit habe ich nämlich denLeitungskurs besucht. Die Kosten dafür hat die Seniorenhilfe übernommen. Natürlich bin ich nicht nur Autogefahren. In erster Linie habe ich gelernt, gelernt und noch einmal gelernt.  …bis zur Prüfung im Mai 2010.

Der Druck für mich war schon enorm. Schließlich habe ich nebenbei noch Vollzeit gearbeitet und einefünfköpfige Familie betreut. Natürlich wollte ich auch die Prüfung unbedingt bestehen. Ich wollte mich ja vormeinem Team nicht blamieren.

Die Prüfung habe ich bestanden und darf jetzt ganz offiziell stellvertretender PDL sein. Auf den ersten Blickhat sich nicht viel geändert. Aber ich muss schon sagen, dass ich den zwölf Monaten eine Menge gelernthabe und heute viele Dinge bewusster und reflektierter tue.

Niels Stecher (ehemaliger stellv. PDL, Pflegedienst)

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Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

Maria, unsere Azubine..

Was erwartet mich im Alter

Immer 100 Prozent gebenMaria, wie kam es, dass Du examinierte Altenpflegerin werden wolltest?

Durch eine AG in meiner Schulzeit. Das Projekt nannte sich "Jung und Altgemeinsam“. Jede Woche sind wir mit mehreren Schülern in ein Altenheim gegangen und habendie Bewohner betreut, indem wir mit ihnen Brettspiele spielten, vorlasen oder einfachnur zugehört haben, was sie uns aus ihrem Leben erzählten. Das war eine schöneund spannende Zeit, denn ich konnte viel aus den verschiedenen Leben erfahren.   

Wann begann Deine Ausbildung?                            

Ich bin seit dem 1. November 2011 als Auszubildende zur examinierten Altenpflegerin eingestellt.

Wie kommst Du zu unserer Einrichtung bzw. warum gerade wir?

Lächelt….Durch meine Oma, die hier in der Einrichtung ambulant betreut wird. Und weil ich der Meinung bin,dass eine stationäre Einrichtung nicht die Familie ersetzen kann. Hier kann man die Patienten individuellerpflegen oder auf persönliche Wünsche stärker eingehen, als im stationären Bereich. Aber auch, weil ichmeine, dass es abwechslungsreicher ist.

Was hat sich für Dich geändert, seitdem du die Ausbildung machst?

Es ist natürlich schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Kind, Schule, Praxiseinsätze, Haushalt…. aberdank der Unterstützung meiner Familie habe ich es bisher ganz gut geschafft. Oma und Opa sind stolz aufihren Enkel und freuen sich über die Nähe und Betreuung mit ihm. Wenn man sich mit kranken und altenMenschen beschäftigt, fängt man an, sich Gedanken zu machen, wie es mal selbst später bei mir aussehenwird. Wann sterbe ich? Werde ich auch krank oder bettlägerig? Wie sieht mein Lebensabend aus? Dazukommt unweigerlich die intensive Beschäftigung mit dem Thema Tod, obwohl ich hoffe noch weit davonentfernt zu sein.

Was würdest Du Anderen mit auf den Weg geben, die diesen Berufswunsch haben?

Immer 100 Prozent geben, freundlich, optimistisch und einfühlsam sein. Aber auch auf sich aufpassen, um dieDistanz zu wahren und nicht alles so nah an sich ran zu lassen.

Das Interview mit Maria Staffel führte Gabriele Becker

 

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Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?

Johannes in froherErwartung..

Ausbildung

Den Abschluss im VisierEndlich ist sie da: die erste Auszubildende. Jetzt kann ich zeigen, was ich gelernthabe. Darauf habe ich mich lange und gut vorbereitet.

Ich arbeite seit zehn Jahren als Pflegefachkraft bei den Ambulanten Diensten amMarienkrankenhaus in Nassau. Da ich meinen Job sehr gerne mache und ich meineArbeit für sehr wichtig halte, habe ich mich 2010 zum Praxisanleiter ausbildenlassen.Über ein Jahr lang bin ich regelmäßig nach Wiesbaden gefahren. Die Kostenwurden vom Arbeitgeber bezahlt. Da wir bislang keinen Auszubildenden hatten, habeich zwischenzeitlich unsere Pflegehilfskräfte und Praktikanten begleitet undunterstützt. Das war eine prima Übung. Außerdem habe ich gemerkt, dass dieAusbildung genau das Richtige für mich war. Mir macht es nämlich Freude, meinelangjährige Berufserfahrung in der ambulanten Pflege an andere weiterzugeben.

Seit dem 1. November 2011 haben wir nun eine Auszubildende zur Altenpflegerin, bei der ich das Gelernteanwenden und umsetzen kann. Ich bin dann dafür verantwortlich, dass sie sich schnell zurechtfindet und sichbei uns im Team und bei der täglichen Arbeit wohl fühlt. Natürlich habe ich auch den Ehrgeiz, dass dieAuszubildende viel lernt und einen guten Abschluss bekommt.

Mal sehen, wie mir das gelingt...

Johannes Colucci

Mentor

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Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

Investition in die Qualität

Fortbildung nicht mit der GießkanneFrau Starkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter?

Zunächst ist es mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die Qualität unsererEinrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der Mitarbeiter verstehen. Wirgeben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus.

Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten werden?

Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam ein Konzept fürinnerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und Weiterbildungen nichtmehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. Stattdessen fließen Hinweise von Kunden,Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben in die Planung ein. Auch dieEinrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den Standorten spielen eine wichtige Rolle. Nichtzuletzt werden Absprachen aus den Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.

Welche Themen stehen im Vordergrund?

Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen Stand sind, als auch demjeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zu diesem Zweckwerden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wieein Grundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte.

Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?

Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern erreichen soll,werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten wir sehr genau darauf,welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und welche Mitarbeiter die Kompetenzenmitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses können Qualifikationen sein wie Musikgeragoge,die Arbeit mit Klangschalen, Kneippanwendungen, Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auchHygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung.

Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?

Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend umgesetzt undweitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die Zielsetzung der jeweiligenSchulung seitens der Leitung klar definiert werden und den Mitarbeitern bekannt sein.

Das Gespräch mit der Geschäftsfeldleiterin Andrea Starkgraff führte Roland Weigel

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Seminare für Führungskräfte

Auszeit vom AlltagFührungskräfte in der Pflege tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn man sichdann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer Atmosphärestattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an einem ganzbesonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit Stil und Ambiente. Hier kann manungestört lernen.

Viele Referentinnen und Referenten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag undübernachten im Hotel Feldschlösschen. Kathleen Stach, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast imFeldschlösschen meint: „Hier kann ich mich richtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber undfreundlich und das Frühstücksbuffet ist echt spitze!“

: Hotel Feldschlösschen, Salzkottener Str. 42, 59590 GesekeInfo

http://www.hotel-feldschloesschen.de/

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Ansprechpartner im Bildungswerk und Fachseminar

Service BildungswerkLeitung Bildungswerk:  

Detlef Burkhardt; E-Mail: [email protected]

       Leitung Fachseminar für Altenpflege:

Edis Ahmetspahic; E-Mail: [email protected]

                                                             Sekretariat:

Karin Schulte (13.00 – 16.00 Uhr); E-Mail: [email protected]

Telefon: 02942 595-141; Fax: 02942 595-288

Wenn es um Aus-, Fort- und Weiterbildungen in der Pflege geht, kann man uns rund um die Uhr online eineMitteilung zusenden unter . Persönlich sind wir montags bis freitags vonwww.gesundheitsakademie-smmp.de8.00 bis 15.30 Uhr zu sprechen.

Die Adresse lautet: Gesundheitsakademie SMMP, Gerberstr. 13, 59590 Geseke

Zitat:„Hallo Herr Burkhardt,

Sie können sich sicher noch an mich erinnern. Ich bin Bianca Jost und habe die Weiterbildung WBL und PDLin Ihrem Haus absolviert. Da mir dies ja nun nicht reicht, wollte ich ja auch noch meinenEinrichtungsleiterschein machen. Ihr Haus bietet dies ja nun leider nicht an, also suchte ich die Konkurrenzauf.

Zu Beginn der Weiterbildung gab es noch einige Dinge, die ich noch mit „kann ich mit leben“ einstufte. Aberich finde es schon etwas deprimierend, wenn die Dozenten untereinander keine Absprachen treffen und sichso etwas dann auch in der Prüfung widerspiegelt. Kurzum: Ich habe gestern meine Prüfung gehabt und auchbestanden, aber unter was für Bedingungen. Es war eine einzige Katastrophe. Keine Vorbereitung, keineGetränke für die Prüflinge, ein Klassenraum, der nicht vorbereitet war, ein Sektempfang ohne anschließendesZusammentreffen. (…) Und Dozenten, die noch nicht einmal die Facharbeit gelesen haben, und dies auchzugaben. Wenn ich meine Mitarbeiter zu einer Weiterbildung schicken sollte, dann sicher nicht dorthin. Dennich habe echt gemerkt, was ich bei Ihnen gelernt habe und wie ich in der Zeit begleitet wurde bei SMMP:Einfach sehr positiv. (…) Und wenn jemand Kritik äußert, schicken Sie ihn mal zur Konkurrenz, er kommtschnell wieder, denn er wird merken, was er an Ihnen hat.“ (E-Mail von Bianca Jost, 16.10.2011)

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Page 33: am Marienkrankenhaus

„Themen entstehen im Gespräch“

Bildungswerk gibt schon mal RabattInterview mit Detlef Burkhardt, dem Leiter des Bildungswerkes SMMP

Herr Burkhardt, Sie sind Leiter des Bildungswerkes. Wie kommt man an einen solchen Posten?

Anfangs war ich pädagogischer Mitarbeiter im Fachseminar. Als die Stelle der Bildungswerkleitung neu zubesetzen war, hat mich die Geschäftsführung angesprochen, ob ich mir das zutrauen würde und nun macheich dies schon seit 2007.

Was machen Sie denn so den ganzen Tag?

Das ist ganz unterschiedlich. Mein Kerngeschäft ist es aber, Fort- und Weiterbildungskurse zu organisieren,Telefonate und E-Mails zu beantworten, Absprachen mit den Dozenten zu treffen und die Qualität der Kursezu prüfen. Außerdem erstelle ich individuelle Angebote bei Anfragen zu innerbetrieblichen Fortbildungen vorOrt.

Unterrichten Sie auch noch selbst?

Ja, in einigen Weiterbildungen, in innerbetrieblichen Fortbildungen und in Tagesveranstaltungen aus demJahresprogrammheft. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf den Expertenstandards des DNQP, zum Beispiel zurDekubitus- oder Sturzprophylaxe.

Haben Sie eigentlich Zeit, um selber noch etwas zu lernen?

Ich versuche, mein eigenes Fachwissen auf dem neusten Stand zu halten. Dazu besuche ich Tagungen undKongresse, um auch zu hören, was in der Praxis an Themen gefragt ist.

Wie kommen Sie eigentlich auf neue Themen?

Das ist unterschiedlich. Manchmal durch Anfragen von außen oder Ideen von Dozenten. Aber auch über denBesuch von Tagungen und Messen. Oder, indem ich Fachzeitschriften lese. Viele Themen entstehen aber,wenn ich bei Kundenkontakten Gespräche führe und bei der Begleitung von Facharbeiten unsererWeiterbildungsteilnehmer. Da sieht und hört man, welche Themen gewünscht und gebraucht werden.

Was sind die beliebtesten Kurse?

Zurzeit sind der Auffrischungstag für Wundexperten und der Vertiefungstag Hygiene ziemlich ausgebucht. Beiden Weiterbildungen ist unser „ILQP“, die integrierte Leitungsqualifizierung für Pflegefachkräfte sehr gefragt.Das waren früher die PDL-Kurse. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Kurse im Jahr 2012, vor allem dieWeiterbildung zum Beauftragten für Arzneimittelsicherheit und den Palliative Care-Kurs.

Wie viele Teilnehmer sind aus SMMP-Einrichtungen?

Bei innerbetrieblichen Fortbildungen in SMMP-Häusern natürlich alle! Bei den frei zu buchenden Kursen istdas sehr unterschiedlich, wir haben mal ausgerechnet, dass  circa zwölf Prozent unserer TeilnehmerMitarbeiter von SMMP sind.

Gibt es Rabatte für SMMP-Angestellte?

In der Regel ja. Allerdings orientiert sich das an der Anmeldezahl des Kurses. Teilweise starten wir auch mitfünf Teilnehmern, können dann aber keinen Rabatt für SMMP-Angestellte gewähren.

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Detlef Burkhardt, Leiter desBildungswerkes SMMP

Bildung und Karriere

Können lernen...Das Bildungswerk gehört zur SMMP-Seniorenhilfe und ist Teil  derGesundheitsakademie. Angefangen hat alles 1996 mit einigen wenigenFortbildungen und Tagesveranstaltungen. Aktuell werden alleine für Pflege-und Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine im Jahr angeboten. Dazukommt noch ein spezielles Programm für Erzieher und Pädagogen, dieFührungskräfte-Schulungen und Fortbildungen vor Ort in den Einrichtungen.

„Unser Ziel ist es, die Teilnehmer zu „Könnern“ werden zu lassen. Das Mottolautet deswegen „Können lernen“. Wir vermitteln Inhalte so, dass man sie imechten Leben anwenden kann“, sagt Detlef Burkhardt, Leiter desBildungswerks. Gelernt wird in überschaubaren Gruppen von acht bis zwölfPersonen.

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Wie ist die Arbeit hier organisiert?

Die ehem. MitarbeiterinMelanie Stecher warunterwegs mit Herz..

Hauswirtschaftliche Versorgung mit Herz

Auch Frauen können reparierenMelanie, gestern ging mir die Butter aus und Eier habe ich auch keine mehr….Dieser Satz erinnert mich an meine Aufgabe. Den Einkauf!

Was daheim meist in einem Durcheinander zwischen Kind 1, 2, 3, kochen undGartenarbeit auf die Schnelle erfolgt, kann ich hier meist in aller Ruhe tun. Nachgenauem Überlegen und erstellen der Einkaufsliste geht es ab in den Supermarkt.Wie alle anderen achtet Frau Dellberg auf die günstigsten Angebote. Aber natürlichkostet meine Arbeit auch Geld. Wenn ich in vielen Geschäften einkaufen muss, kanndas schon mal teuer werden. Seit zwei Jahren mache ich das jetzt schon. Da ichhauswirtschaftliche Verrichtungen als Mutter von drei Kindern gut von daheim kenne,ist es für mich kein Problem. Zwei Dinge sind jedoch viel besser als zu Hause.Erstens: Hier freut sich jemand über meine Bemühungen, und zweitens: Ichbekomme sogar noch Geld dafür, was ja im eigenen Haushalt nicht der Fall ist.

Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse meiner Kunden, und da diese oft körperlich beeinträchtigt sind, fallendie Aufgaben ganz unterschiedlich und sehr vielfältig aus. Hauptsächlich liegt der Schwerpunkt meinerUnterstützung in der Reinigung der Wohnung. Vielen älteren Menschen fällt das Säubern von Fußböden,Möbeln und Fenstern schwer, und sie freuen sich, wenn meine Kollegen und ich sie bei den Aufgabenunterstützen oder sie ganz übernehmen. Nach dem Auspacken und dem richtigen Lagern der Lebensmittelbereite ich auf Wunsch auch kleinere Mahlzeiten zu, da für ein Drei-Gänge-Menü unser hauseigenerMenüservice zuständig ist. Dieser wird gerne von vielen Kunden in Anspruch genommen.

Eine besondere Freude sind für mich kleinere Reparaturarbeiten. Man kann sich kaum vorstellen, was alles inso einem Haushalt anfällt. Quietscht die Tür, dann habe ich mit ein paar Tropfen Öl schnell Abhilfegeschaffen. Wackelt oder fehlt eine Schraube an Schränken oder Tischen, dann bin ich schnell mit einemSchraubenzieher zur Hand. Und auch der rutschende Teppich bringt mich nicht an die Grenzen meinerhandwerklichen Fähigkeiten, wenn es auch mal fürs Erste nur das Klebeband an allen vier Ecken ist, damitsich der Teppich nicht mehr aufrollt. Das meiste was ich so erledige, finden die Kunden gut. Nur eins macheich manchmal auch unter Protest meiner Kunden: das Lüften der Wohnung… obwohl ich dies doch sooooogerne und auch ohne Aufforderung mache.

Irgendwie  komisch, oder ???                                                                                                                                       

Melanie Stecher, ehem. Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft

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Einarbeitung neuer Mitarbeiter

Hand in Hand durch's Nassauer LandHalb acht Uhr im Nassauer Land, Pflegeassistentin Ulrike fährt Richtung Winden. An einem Feldweg fällt ihrein Kombi auf und sie denkt„ aha“, wieder mal ein Blitzer.“ Sie warnt sofort ihren Kollegen Johannes, der indie gleiche Richtung fährt.„ Blitzalarm, gleich hinter Nassau. Pass auf!" Wenig später fährt der Altenpflegeram Kombi vorbei. Er grüßt fröhlich. So arbeiten wir Hand in Hand miteinander.

Ulrike trifft inzwischen bei ihrer Patientin Frau Will ein, die bettlägerig ist und liebevoll vom 92-jährigenEhemann versorgt wird. Er geht dem Pflegepersonal zur Hand und sucht das Gespräch. Herr Will war Dirigentdiverser Chöre und unterhält sich gern darüber sowie über seine spektakuläre Rettung aus dem U-Boot 556während des Zweiten Weltkrieges. Ebenso gesprächig ist Margot Elstner. Sie möchte morgens denWetterbericht. Ulrike macht den „ Kachelmann“, bevor sie Frau Elstner duscht. Ihr Sohn lebt in Amerika undmöchte die Mutter bestens versorgt wissen. Die Mitarbeiterin fährt zum nächsten Patienten- der Blitzer stehtimmer noch! Sie prescht lahnaufwärts Richtung Obernhof, wo ihr Schwester Martina mit der neuen KolleginSybill die eingearbeitet wird, winkend entgegenfliegt .Sie haben heute schon zwölf Leute mitBehandlungspflegen versorgt. Soeben haben sie bei Theresia Albert, 93 Jahre alt, einen Katheter gelegt. Sieist nach einem Schlaganfall ans Bett gefesselt. Frau Albert kennt uns genau: „zeitweise lacht sie und freutsich, wenn sie ein Stück Schokolade bekommt “ berichtet Martina.

Inzwischen heißt es für Ulrike „Gas geben“, der Agila wird  von den Kollegen benötigt, die das Betreuen unddie hauswirtschaftliche Versorgung übernehmen.Im fliegenden Wechsel erfolgt der Autotausch, eine kurzeInfo über´s Tanken, Waschen und Saugen. “Ich tanke später, saugen kann ich auch. Gib mir noch denSchlüssel von Frau Elstner“, sagt Silke von unserer Betreuungstruppe und düst los. Absprache ist wichtig, dawir von  manchen Patienten nur einen Schlüssel haben.

Inzwischen treffen Martina und Sybill bei Frau Lorenz ein. Kollegin Ute, eine Pflegeassistentin  ist schon zumWaschen da. „Wir helfen dir beim Lagern, du kannst uns beim Verbinden assistieren.“ Klar“, sagt Ute, wirmachen das Hand in Hand!“ Die drei verabschieden sich. „Ich fahre noch tanken“, sagt Ute, „wir sehen uns imBüro“. Dafür bleibt mir keine Zeit, ich muss noch Pflegeplanungen schreiben“, entgegnet Martina. Im Konvoifahren sie aus Familie Lorenz´s  Hof und  trudeln  gut gelaunt im Büro ein. “Moin, Moin“, grüßen sie, schaltenden PC ein und holen sich Kaffee. Schon geht die Arbeit weiter. Pflegeplanung von Frau Korn ist angesagt.„Ach, die kenne ich auch“, sagt Annette und setzt sich gemeinsam mit Martina an den PC. Auch hier gilt unserMotto „Hand in Hand durch´s Nassauer Land“

Martina Zimmermann und Ulrike Annas

Hand in Hand

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Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?

Sigrid Knoth mit MDA-Gerät

Erfahrung einer Schwesternhelferin

Technik mit TückenVor fünf Jahren begann auch bei uns das digitale Zeitalter. Unser Chefkündigte die neue Technik an. Im Anschluss sprachen alle nur noch von dem"Gerät“. Ich konnte mir anfangs nichts Konkretes darunter vorstellen.Schließlich bin ich als Angehörige der älteren Generation noch ohneComputer aufgewachsen.

Im Januar 2007 war es dann soweit. Herr Emmerich stellte uns die MobilenDigital Assistenten – kurz MDA – vor. Eigentlich sind das Minicomputer imHandyformat. Man kann mit ihnen Pflegetouren planen, den Verlaufdokumentieren und Daten austauschen. Außerdem kann man damit auchnoch telefonieren. Ich war ganz schön erschrocken über die Möglichkeiten,

die ein solches Gerät bietet. Dabei war bislang doch alles so einfach. Jeder bekam morgens eine Liste mitNamen und Anschrift "seiner“ Patienten, die an diesem Tag anzufahren waren. Darauf stand dann auch,wasgemacht werden sollte und wie viel Zeit dafür eingeplant war. Wir selbst mussten dann nur noch dietatsächliche Ankunfts- und Abfahrtszeit eintragen.

Und jetzt sollte alles ganz anders werden!

In den MDAs sind alle Mitarbeiter und Patienten eingespeichert. Ich sehe auf einen Blick, für welche Tour icheingeteilt bin, welche Schlüssel ich benötige oder wer der Hausarzt ist. Auch die Telefonnummern derAngehörigen sind eingespeichert. Nach der Tour kann dann die Pflegedienstleitung an ihrem Computersehen, wie die Touren gefahren und wie viel Zeit für den jeweiligen Patienten benötigt wurden.

Ehrlich gesagt fühlte ich mich in der ersten Zeit mit dem MDA wie der „gläserne Mitarbeiter“. Probleme hatteich mit dem Eingabestift. Ständig war ich auf der Suche nach dem kleinen Ding. Einmal fand ich ihn zwischenden Autositzen, ein anderes Mal in der Seitenablage. Und einmal glaubte ich schon beichten zu müssen, dassich den Stift wohl verloren habe. Einigen Kollegen ist er auch abgebrochen und die ausgeführte„Wundtherapie“ mit Pflaster und Isolierband konnte nichts mehr retten. In weiser Voraussicht hatte unser ChefErsatzstifte angeschafft. Diese fanden reißenden Absatz.

Die Benutzung des Gerätes verlangt mir immer wieder Disziplin ab. Noch heute passiert es mir, dass ich beimPatienten ankomme, ihn im Display anklicken will und feststelle, ich habe das Ende der Pflege vomvorherigen Kunden noch nicht eingegeben.

Trotz allem muss ich sagen, dass mir mein MDA zu einem echten Helfer geworden ist. Außerdem bin auchich dadurch irgendwie im digitalen Zeitalter angekommen, ohne es vorgehabt zu haben.

Sigrid Knoth, Schwesternhelferin

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Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

Qualität mit Kalorien

Qualitätsmanagement

Yes we canZunächst mal, was ist ein Qualitätsmanagement? Kann man dasessen? Nein ganz bestimmt nicht!  Dazu ist es viel zu sperrigund schwer verdaulich. In unserem Qualitätsmanagement – auchkurz QM genannt – stecken alle Maßnahmen, die ein Produktoder in unserem Fall eine Dienstleistung verbessern. Das fängtim Kleinen an und spiegelt sich in allen Bereichen unsererEinrichtung wieder: Exzellente Pflege, motivierte Mitarbeiter,gute Leitung, optimale Tourenplanung, durchdachtePflegedokumentationen, regelmäßige Teambesprechungen. Dasginge alles nicht ohne unseren Qualitätsmanager, Herrn Stecher:Er hat in verschiedenen Arbeitskreisen unseres Trägersmitgearbeitet.

Die Teilnehmer haben ein Qualitätshandbuch ausgearbeitet,genau nach den Vorgaben des Medizinischen Dienstes der

Krankenkassen (MDK). Darin sind alle betrieblichen Abläufe und unsere Konzepte beschrieben. DieLeistungen, das Pflegekonzept, unser Leitbild, der Umgang mit Personal, die Stellenbeschreibungen, unsereVorgehen in der Personalentwicklung, die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, der Umgang mit Fort- undWeiterbildung, die Dienstanweisungen, die Pflegestandards, und nicht zuletzt das Beschwerdemanagement...um nur ein paar zu nennen.

Die Spitze unseres Qualitätsmanagements aber ist die Zertifizierung durch die EFQM. Das System gibt esseit 1988. Hüter des Verfahrens ist die "European Foundation for Quality Management". Wir nutzen diesesSystem, um in Selbstbewertungen unsere Stärken und unser Verbesserungspotential zu ermitteln. Darausmachen wir dann Projekte. Diese Projekte werden anschließend – wenn sie sich bewährt haben – in denAlltag übertragen. Das machen wir inzwischen so gut, dass wir seit 2010 von der EFQM vier Sternebekommen haben, der fünfte ist in Arbeit. Das klappt, wenn wir uns an unseren PDCA-Zyklus halten: plan, do,check, act.

Erkenne,            

wo du stehst,    

wo du hin willst.

Mach deinen Plan,    

und dann geh!

Martina Zimmermann, Nassau

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Andrea Starkgraff,Geschäftsfeldleiterin, SMMP

Der Regelkreis dreht sich

Gut für das WIR-GefühlAus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen, umsetzen,überprüfen und verbessern. So sieht der Pflegeprozess auf dem Papier undhoffentlich im realen Arbeitsleben aus. Im Qualitätsmanagement machen wires genauso. Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagementimmer was mit Papier, Formularen,  Anforderungen, Kontrollenund so weiterzu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm. Wir führen aber darüberhinaus alle zwei Jahre eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung durch. DieLeitungen werten diese gemeinsam mit Mitarbeitern aus, benennen Stärkenund auch Verbesserungsbereiche. Diese gilt es, in den nächsten 15 Monatenzu bearbeiten. Dazu wird jeweils ein Projekt- und Maßnahmenplan erstellt,deren Erfüllung durch die zentrale Ebene überprüft wird. Die Maßnahmen

sind sehr praxisnah, so dass hierdurch den einzelnen Arbeitsbereichen geholfen werden soll. Wir nennen dieMaßnahmen auch „Low-Hanging-Fruits“. Das sind niedrighängende Früchte, die man quasi im Vorbeigehenpflücken kann. So etwas ist beispielsweise mal die Vergrößerung der Beschilderung im Aufzug undWohnbereich oder die Installation einer Fotowand der gerade anwesenden Mitarbeiter.

„Klar, muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea Starkgraff alsverantwortliche Geschäftsfeldleiterin. „Unsere Einrichtungen sind es inzwischen gewohnt mit großen undkleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der Stelle zu treten. Dieses setzt voraus, dass die Kollegen dieseDinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sich dann aber auch ein: „Wir stehenwirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren, wir leiden nicht unterFluktuation von Mitarbeiter und wir arbeiten gerne arbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen. Dasschafft ein WIR-Gefühl!

Diese Stärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich halt immerweiter!

Andrea Starkgraff

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Andrea Starkgraff,Geschäftsfeldleiterin, SMMP

Mit EFQM in die erste Liga

Wir wollen einfach immer besser werdenBei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeiter gleich wieder aneine neue Infektionskrankheit und sehen schon einen neuenExpertenstandard vor sich. Wobei EFQM auch ansteckend sein kann.Übersetzt heißt unser Qualitätsmanagementsystem „European FoundationQuality Management“ oder ganz frei übersetzt „Die Selbstauflage derpermanenten Verbesserung“, bzw. „Selbstverpflichtung zur permanentenVerbesserung“ – oder noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas Trockenes wieQualitätsmanagement eine begeisternde und ansteckende Wirkung hat. Seit2004 wühlen wir uns durch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir

lassen unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir messen, erheben undbeobachten. Jedes Jahre ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte durch. Mit einem Ziel:„Wir wollen einfach immer besser werden!“  2010 hatten wir dann genug! Jetzt  sollten uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es das4-Sterne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der Championsleague sindSie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns alle sehr beflügelt undeinige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir das auch mit allen gebührend gefeiert. Das war gut fürunser Selbstbewusstsein. Davon haben wir nämlich in der Pflege oft zu wenig.

Andrea Starkgraff

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Marianne Strugholtz

Qualitätsmanagement in der Praxis

Die ruhige Feuerwehr„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst derKrankenkassen( MdK) in Heiden waren wir fertig“, erzählt MarianneStrugholtz, “wir haben zwei Stunden auf der Rückfahrt im Auto kein Wortreden können.“ Die Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blicktzurück auf eine der ersten Prüfungen nach den neuen Transparenzkriterien –den Prüfungen „mit Note“. „Die haben uns auseinandergenommen -andererseits haben wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“, berichtetsie weiter.

Kampferprobt ist Marianne Strugholtz durch 18 Jahre als stellvertretendePflegedienstleitung und fünf Jahre als Qualitätsbeauftragte in einemKrankenhaus. Seit Oktober 2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar imweitesten Sinne auch Pflege, aber doch eine ganz andere Welt als derKrankenhausbereich“, sagt die examinierte Krankenpflegerin. Beim Ordenhat sie – wohl wegen ihrer Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar„Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich intensiver um ihreeigentlichen Aufgaben kümmern konnte.

„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne Strugholtz rückblickend, „hatmir aber auch einen intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“

gegeben. Das war eine gute Basis  für unser eigenes  Auditsystem.“

Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement aufgestellt.„Nun ging es darum, eng an den MdK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zu entwickeln.Neudeutsch nennt man sowas `Audit´“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir wichtig“, so MarianneStrugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MdK realitätsnah zu simulieren und gleichzeitig die Kollegen inden Einrichtungen und Diensten zu beraten.“

„Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute Ideen undVerfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiter entwickeln kann. Fürdie drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was mit den Leitungen gemeinsamrichtig gut gelungen ist“, erläutert sie weiter.

„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne Strugholtz schmunzelnd. „Wenn diePrüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen. Ich bin dann eher dieRuhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht nur fachlich helfen.“ Prüfungenmachen halt immer Stress. Marianne Strugholtz behält die Übersicht und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeitwesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertetund benotet werden. Und sprachlos bleibt danach auch keiner mehr.  

Stefan Mühlenbeck

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Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

Vater und Tochter

Interview mit Frau Hinterwald

Unbeschwert in den UrlaubFrau Hinterwald ist die Tochter eines Patienten der AmbulantenDienste am Marienkrankenhaus in Nassau.

Auch ihre Mutter wurde bis zu ihrem Tod von den AmbulantenDiensten gepflegt und betreut.

Frau Hinterwald, seit wann sind Sie Kunde bei uns?

Oh, das ist jetzt schon eine ziemlich lange Zeit. 2005 wurdemeine Mutter pflegebedürftig und konnte nicht mehr ohne fremdeHilfe leben. Mein Vater ist nämlich ebenfalls gesundheitlichbeeinträchtigt.

Wie klappt das Zusammenspiel mit dem Pflegedienst?

Wir sind mit dem Unternehmen sehr zufrieden. Es gab schoneinige Dinge, die nicht so gut gelaufen sind, aber darüber habenwir immer reden können. Wenn etwas schief gelaufen ist, sichdie Situation geändert hat, konnte ich jederzeit jemanden erreichen und es wurden Lösungen zu meinerZufriedenheit gefunden.

Was hat Sie besonders angesprochen?

Als meine Mutter starb, war das schon für alle eine schwere Situation. Da haben uns die Pflegekräfte ganzbesonders unterstützt. Es ist schon gut, dass die Ambulanten Dienste alles aus einer Hand anbieten.

Wie zeigt sich das?

Ich kann beispielsweise unbeschwert in den Urlaub fahren, da ich weiß, dass mein Vater gut versorgt ist. Erbekommt das Essen geliefert, für den Haushalt gibt es Hilfe und die Pflege arbeitet prima mit den anderenBereichen zusammen.

Und was klappt nicht so gut?

Optimal ist es, wenn möglichst wenig verschiedene Pflegekräfte zu meinem Vater kommen. Da geben sie ihrBestes. Es ist klar, dass ab und zu viele Pflegekräfte kommen, wenn das Stammpersonal krank oder imUrlaub ist. Dies ist wahrscheinlich nicht zu verhindern. Meine Freundin, die in einem anderen Pflegedienstarbeitet, ist immer wieder erstaunt, wie gut alles klappt, das ist nicht selbstverständlich.

Das Interview mit Frau Hinterwald führte Annette Hölz

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WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEITBEZAHLT?

Im Pflegebereich nach AVR, im hauswirtschaftlichenBereich und im Bereich der Menü-Fahrer nach denTarifsystemen der Servicegesellschaft.

nein

im AVR-Bereich ist der Mitarbeiter bei der KirchlichenZusatzversorgungskasse angemeldet.

im Bereich der AVR tariflich geregelt.

Ja, für die Mitarbeiter im Pflegebereich und innerhalbder GDS.

im AVR-Bereich tariflich geregelt

ist je nach Tarifvertrag, Arbeitstellengröße und Alterunterschiedlich geregelt

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAGAUS?

Je nach Stellenausschreibung und später nachÄnderung des Arbeitsvertrages

Teildienste sind je nach Arbeitsanfall zu leisten.

Nach Rücksprache und Genehmigung durch denArbeitgeber ist dies möglich.

Unserem Leitbild folgend wollen wir gemäß dem Auftragdes Evangeliums auf die Nöte der jeweiligen Zeitreagieren. Das kann ich nur, wenn ich mich mit demchristlichen Glauben identifiziere.

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDEREFORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGEREZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHEVERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINEALTERSVORSORGE)?

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UNDFEIERTAGSARBEIT?

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEITARBEITEN MÖCHTE?

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNETEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER ZU ARBEITEN?

ja

WIE SIND MEINE DIENSTZEITENGEREGELT?

5,5-Tage Woche, jedes zweite Wochenende Dienst

Zwei Wochen vor Ablauf des Monats steht derFolgemonat fest.

mündlich bei der Pflegediensleitung

Früh- und Abendienst

Nachts nur Bereitschaftsdienst über ein Diensthandy

Je nach Arbeitsanfall Früh- und Spätdienste

Bei Bedarf werden auch Überstunden angeordnet.

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZUKÖNNEN?

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIERGEARBEITET?

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTENUND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIERGEARBEITET?

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCHNACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINENEIGENEN NACHTDIENST?

GIBT ES TEILDIENSTE?

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?

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Page 44: am Marienkrankenhaus

WIE IST DER UMGANG ZWISCHENVORGESETZTEN UNDMITARBEITENDEN?

Die Leitung des ambulanten Dienstes.

Betriebsleitung oder Stellvertretung ist überDienst-Handy erreichbar.

MIT WEM ARBEITE ICH HIERZUSAMMEN?

Ja, je nach Qualifikation und Arbeitsvertrag

sehr selten, viele langjährige Mitarbeiter im Team

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AMWOCHENENDE ERREICHBAR?

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITENMÖCHTE

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?

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Page 45: am Marienkrankenhaus

WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTEGIBT ES?

nur bei Bedarf

Betriebsleitung ist bei Anwesenheit immer ansprechbar,vieles wird im Team geklärt.

Nein, aber es werden bei gleicher Qualifikation auchBehinderte eingestellt, wenn sie trotz Behinderung fürdie Tätigkeit geeignet sind.

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUFMITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?

nach den gesetzlichen Vorgaben

Nein, jedoch werden nach Absprache die Arbeitszeitensoweit wie möglich an die Kinderbetreuung angepasst.

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUFMEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?

Ja

Im Außengelände

In den Bergklöstern in Heiligenstadt und Bestwigwerden viele Angebote gemacht, welche auch von denMitarbeitern genutzt werden können.

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?

Leitung wird unmittelbar informiert; ab dem 3.Krankheitstag ist die Vorlage einer AU notwendig..

GIBT ES SUPERVISION?

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEIPERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGENWENDEN KANN?

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜRMENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODERANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZURKINDERBETREUUNG?

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UMUNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜRRAUCHER?

GIBT ES BESONDERE KUR- ODERERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALLVERHALTEN?

evtl. Wiedereingliederung zusammen mit denKrankenkassen

sehr gering

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UNDBELANGE ZU VERTRETEN?

an die Betriebsleitung und an die Mitarbeitervertretung

ja

mindestens einmal jährlich beimMitarbeiter-Jahresgespräch, alle zwei Jahre in derKunden- und Mitarbeiterbefragung oder bei aktuellenAnlässen.

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZAUSGESTATTET?

alle Mitarbeiter verfügen über die für ihren Bereichvorgesehenen Zugangsberechtigungen

Der öffentliche Nahverkehr ist über Bus- undBahnverbindungen sicher gestellt. Die Dienstzeiten sindjedoch mit den Fahrplänen schwer zu vereinbaren.

Es gibt für Mitarbeiter genügend Parkmöglichkeiten amHaus

ja, in der Tiefgarage

Unverzüglich die Pflegedienstleitung informieren.

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACHLÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINENARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IMUNTERNEHMEN?

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICHMICH BESCHWEREN MÖCHTE?

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINEMITARBEITERVERTRETUNG?

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHENUND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUMCOMPUTER UND ANDEREN WICHTIGENKOMMUNIKATIONSMITTELN?

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜRMITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜRFAHRRÄDER?

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICHWEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIGAUSFALLE?

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WIE KANN ICH MICH FORT- UNDWEITERBILDEN?

Interne Angebote über prospektiven Fortbildungsplan;externe Angebote über Fort- undWeiterbildungsprogramm des Caritasverbandes

der Arbeitgeber

bei Weiterbildungsmaßnahmen werdenVerpflichtungserklärungen unterschrieben.

Zum Teil, der Mitarbeiter hat aber auch diegrundsätzliche private Pflicht zur Fort- undWeiterbildung in seinem Berufsbild.

WIRD IN DER EINRICHTUNGAUSGEBILDET?

zurzeit keine

Das in der Nähe von unserem ambulanten Dienst; hierbesteht Wahlfreiheit, je nach freier Platzkapazität.

Je nach Stellenplan grundsätzlich ja.

nach Tarif der AVR Caritas

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UNDWEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBERBEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBENVERPFLICHTEN?

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGENARBEITSZEIT?

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICHBESUCHEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DERAUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNGMEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?

Nach sorgfältiger Überprüfung abgelehnt oderangenommen.

Wenn dies mit dem Dienstplan vereinbar ist, kann diesgenehmigt werden.

WIE WERDEN MITARBEITENDEBEURTEILT?

Die Leitung des ambulanten Dienstes. ImMitarbeiterjahresgespräch werden die Leistungenbesprochen.

bei der Einarbeitung durch entsprechendeEinarbeitungsformulare und beimMitarbeiterjahresgespräch

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGENUMGEGANGEN?

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCHSTUDIEREN?

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINERARBEIT?

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Page 47: am Marienkrankenhaus

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?

alle Konzepte liegen schriftlich im Qualitätshandbuchvor und können vom Mitarbeiter jederzeit eingesehenwerden.

Organigramm; Aufgabenbeschreibungen;Prozessbeschreibungen im QM-Handbuch

alle Standards sind im Ordner "Standards" für alleMitarbeiter jederzeit einsehbar.

die Pflegetour wird im Bezug auf den Stellenumfang undder Qualifikation sowie den gewünschten Leistungenbeim Patienten geplant.

ist jederzeit möglich.

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINEARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?

durch Aushang, bei Teamgesprächen, mit Rundbriefen,im Übergabebuch, durch Informationsschreiben desTrägers.

es liegt eine klare Regelung vor und man wird schriftlichüber Aushang eingeladen.

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UNDVERANTWORTUNG GEREGELT?

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EINMITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBEREIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGEENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNGINFORMIERT?

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHENÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENTORGANISIERT?

EFQM-System

bei der Erstellung der Qualitätshandbücher in AGsbeteiligt, die Mitarbeiter arbeiten danach

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DASUNTERNEHMEN?

sehr positiv, Rückmeldungen über Kunden- undAngehörigenbbefragung alle zwei Jahre

man schlägt sich so durch...

sehr zufrieden, Rückmeldungen alle zwei Jahre überMitarbeiterbefragungen.

NACH WELCHEMQUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DASUNTERNEHMEN?

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMENWIRTSCHAFTLICH?

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?

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Die Schwestern der heiligenMaria Magdalena Postel

Die Ordensgemeinschaft der Schwestern derheiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreichgegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige SchwesterPlacida Viel, gründete 1862 die erste deutscheNiederlassung im Eichsfeld. Im thüringischenHeiligenstadt befindet sich das Generalat desdeutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus derEuropäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwigim Sauerland.

Getreu dem Motto der Gründerin "Die Jugendbilden, die Armen unterstützen und nach KräftenNot  lindern" sind die Schwestern mit ihrenzahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternheute international in Schulen, Krankenhäusern,Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderensozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagierensich in Deutschland und den Niederlanden sowie inBrasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik.

In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – einschließlichaller Mehrheitsbeteiligungen.

Die Einrichtungen aus dem Bereich derSeniorenhilfe gehören unter das Dach derSeniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören siebenstationäre Einrichtungen, zumeist mit betreutenSeniorenwohnanlagen, drei ambulantePflegedienste, zwei Tagespflegen und eineambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudemzählen die Gesundheitsakademie SMMP mit demFachseminar für Altenpflege, dem BildungswerkSMMP und der Bildungsakademie fürTherapieberufe Bergkloster Bestwig sowie dasJulie-Poste-Haus in Bestwig zu diesemGeschäftsfeld.

2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von derEuropäischen Gesellschaft für Qualität diezweithöchste Auszeichnung mit 4 Sternen„Recognised for Execellence.“

Impressum

Herausgeber:

Seniorenhilfe SMMP GmbH

Bergkloster 1; 59909 Bestwig

Telefon: 02904 808-249; Fax: 02904 808-180

www.smmp.de

Geschäftsführer: Ludger Dabrock

Amtsgericht Arnsberg HRB 4916

V.i.S.d.P: Ludger Dabrock

Ulrike Annas, MartinaRedaktionsteam:Zimmermann, Annette Hölz, Benjamin Großstück,Gabriele Becker, Ewa Günther, Gisela Asbach,Johannes Colucci, Sigrid Knoth

Erstauflage: August 2012

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

Grafik/Design:FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.

Weiterführende Informationen:http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de