Upload
syifa-oktaviani-sofwan
View
213
Download
1
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Task
Citation preview
M.Wunderlich
Allgemeine Informationen zum Laborversuch
Viskositätsmessungen an Motorölen
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Motoröles ist die Viskosität (Zähflüssigkeit). Sie ist ein
Ausdruck für die innere Reibung einer Flüssigkeit.
Die Viskosität eines Motorenöls sollte bei tiefen Temperaturen nicht zu hoch sein, um den Kaltstart
im Winter zu gewährleisten und eine rasche Ölversorgung aller kritischen Schmierstellen zu
sichern. Auf der anderen Seite muss bei hohen Öltemperaturen, wie sie bei Vollgasfahrten im
Sommer auftreten können (Heißbetrieb), eine Mindestviskosität garantiert werden, damit
Verschleißschutz und Kolbenabdichtung sichergestellt sind.
Viskositätsmessungen bilden die Basis des ersten Motorenöl-Klassifikationssystem, die SAE-
Viskositätsklassen (SAE = Society of Automotive Engineers). Grundlage der Klassifikation sind
die kinematische Viskosität bei 100o C und die dynamische Viskosität bei verschiedenen tiefen
Temperaturen.
Tabelle:
Auszug aus
SAE-Viskositätsklassen für
Motorenöle
Klassifizierung nach Fließverhalten
Für Mehrbereichöle werden 2 Zahlen angegeben z.B. 15W-40. Die Zahl vor dem W beschreibt das
Fließverhalten in der Kälte. Je niedriger die W-Klasse ist, umso tiefer liegt die Temperatur, bei der
eine bestimmte dynamische Viskosität nicht überschritten werden darf. Die Zahl nach dem W
beschreibt die kinematische Viskosität (Quotient aus dynamischer Viskosität und Dichte) bei
100oC.
SAE
Viskositäts-
klasse
max. dynamische
Viskosität in mPas
bei °C
min. kinematische
Viskosität in mm²/s
bei 100°C
max. kinematische
Viskosität in mm²/s
bei 100°C
0W 6200 bei -35°C 3,8 -
5W 6600 bei -30°C 3,8 -
10W 7000 bei – 25°C 4,1 -
15W 7000 bei – 20°C 5,6 -
20W 9500 bei – 20°C 5,6 -
25W 13000 bei – 10°C 9,3 -
20 - 5,6 < 9,3
30 - 9,3 < 12,5
40 - 12,5 < 16,3
50 - 16,3 < 21,9
60 - 21,9 < 26,1
M.Wunderlich
Wasserbad
Thermoelement
Abb.: Verschiedene Glaskapillarviskosimeter zur
Bestimmung der kinematischen Viskosität. Von links nach
rechts: Cannon-Fenske, Ostwald, Ubbelohde, Vogel- Ossag
Die Kinematische Viskosität lässt sich in einfachen und preiswerten
Kapillarviskosimetern ermitteln. Gemessen wird die Zeit, die eine bestimmte Menge an Flüssigkeit
bei Prüftemperatur benötigt um eine Kapillare bekannter Weite und Länge zu durchfließen.
Die Dynamische Viskosität ist die Kraft, die nötig ist, um in einer Flüssigkeitsschicht von 1m²
Fläche und 1m Schichthöhe die obere Schicht parallel zur unteren mit der Geschwindigkeit 1 m/s
hinwegzubewegen. Zur Ermittlung der dynamischen Viskosität ist Fremddruck notwendig. Die
Bestimmung kann in einem Rotationsviskosimeter durchgeführt werden. Die Messsubstanz
(Motoröl) befindet sich bei diesem Verfahren in einem Ringspalt zwischen zwei konzentrisch
angeordneten Zylindern bzw. im Keilspalt zwischen einer Platte und einem Kegel. Der
Innenzylinder bzw. Kegel wird durch einen Elektromotor angetrieben und rotiert mit vorgegebener
Drehzahl. Aus dem erforderlichen Drehmoment errechnet sich die dynamische Viskosität.
Abb.: Platte - Kegelsystem
Abb.: Zylindermesssystem
Thermostat
Kapillarviskosimeter
Druckanschluss
Vorratsgefäß mit
Messsubstanz
Abb. : Versuchsaufbau Laborversuch Bestimmung der kinematischen Viskosität