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Erfolg AFI Aktivitäten 2007/2008 Projekte Forschung Krankheit Aktivität

AFI Aktivitäten 2007-2008

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Der Bericht "Aktivitäten 2007/08" informiert neben der Aufschlüsselung der Mittelverwendung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. auch über wichtige Aktionen des letzten Geschäftsjahres.

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Erfolg AFI

Aktivitäten 2007/2008

Projekte ForschungKrankheit Aktivität

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Höchste Fördersumme in AFI GeschichteMehr als 500.000 Euro stellt dieAlzheimer Forschung Initiativee.V. in diesem Geschäftsjahr für dieForschungsprojekte von 10 Wis-senschaftlern bereit. Die Projekteuntersuchen verschiedene Aspek-te der Krankheit mit dem Ziel,Ansatzpunkte für eine Therapie zuentdecken. Die AFI fördert diesesMal drei Pilotprojekte junger For-scher und fünf Arbeiten etablierter Wissenschaftler in Deutschland.Für zwei Projekte der französi-schen Schwesterorganisation leistetdie AFI eine Anschubfinanzierungvon 50.000 Euro.

Diagnosestellung verbessernDr. Florian Metzger und r Dr. Valen-tin Riedl erhalten je 35.000 Euro für ihre Pilotprojekte. Schon früh sind die Kerne des zehnten Hirnnervsbei Alzheimer-Patienten betroffen.Deshalb versucht die Forscher-gruppe um Dr. Florian Metzgeran der Universität Würzburg mitHilfe von elektrischer Stimulationund Hirnstrommessungen diesesHirnnervs die Krankheit schon imFrühstadium zu erkennen. DieseMethode ist leicht anwendbar, kos-tengünstig, ungefährlich, beliebigoft wiederholbar und unabhängigvon bestimmten Fähigkeiten der Patienten.

Kürzlich wurden anhand der funktionellen Magnetresonanzto-mographie mehrere funktionelleNetzwerke im Gehirn entdeckt, diesich während einer Ruhemessungabbilden lassen. In solchen Ruhe-netzwerken arbeiten verschiedeneHirnregionen synchron, ähnlichdem Zusammenspiel einzelner Instrumente in einem Orchester.Dr. Valentin Riedl vom KlinikumRechts der Isaar der TechnischenUniversität München möchteMaße entwickeln, mit denen sichbei Alzheimer-Kranken die Ver-bindungsstärke in Ruhenetzwerkenermitteln lassen.

Aß-Peptide genauer erforschenVermutlich wird die Alzheimer-Krankheit durch einen spezifischen strukturellen Zustand des Aß-Peptids ausgelöst. Ob und wenn ja, welche Aß-Strukturen für den Krankheitsprozess bedeutend sind, untersuchen Dr. Marcus Fändrichund sein Team an der Max-Planck-Forschungsstelle in Halle (Saale). Die AFI fördert das Projekt mit 72.000 Euro.

Die Aß-Peptide entstehen durch den Abbau des Vorläuferproteins. Dr. Lisa Münter an der Freien Uni-rversität Berlin hat mit Kollegen herausgefunden, dass die paarwei-se Verbindung von zwei Vorläu-fermolekülen mit der Bildung von Aß-Peptiden zusammenhängt. In dem von der AFI mit 36.000 Euro geförderten Projekt erforscht sie, ob diese Zweierverbindung die Entstehung von Alzheimer för-dert.

Dr. Gunter Eckert an der Univer-sität Frankfurt vermutet, dass Aß mit den Zellwänden der Nerven-zellen über das sogenannte Gang-liosid GM-1 interagiert und so die Bildung aus dem Vorläuferprotein beschleunigt. Mit Hilfe von Mas-senspektrometrie und Fluoreszenz-techniken will Dr. Eckert diese Interaktion genau untersuchen und Proteine identifizieren, die bei der Bindung von Aß an GM-1 wichtig sind. Die AFI fördert sein Projekt mit 72.000 Euro.

Die Rezeptoren CD14 und TLR4 der angeborenen Immunität sind an der Aß-vermittelten Entzündung beteiligt. Bei Alzheimer-Patienten treten solche Rezeptoren in den Mikroglia, den Entzündungszel-len des Gehirns, gehäuft auf. Dr. Yang Liu an der Universität des Saarlandes will für alle bekannten Mitglieder dieser Rezeptorenfami-lie prüfen, ob sie an Aß binden und

welche Rolle sie bei Aß-induzierten Entzündungsprozessen spielen. Für diese Forschungsarbeit stellt AFI 67.600 Euro bereit.

Klinische ProjekteVerschiedene klinische Studien beschreiben eine Verbindung zwi-schen Typ-2-Diabetes und Alzhei-mer. 60.000 Euro erhält Dr. med. Markus Schubert, Universität Köln, für die Erforschung der Bedeutung von Insulin im Gehirn bei der Ent-stehung der Alzheimer-Krankheit.

Bekannt ist, dass vermehrte kör-perliche und geistige Aktivität in mittlerem Alter eine Alzheimer-vorbeugende Wirkung haben kann. Ob mehr körperliche und kognitive Aktivität den bei Alzheimer auftre-tenden Neuronenverlust in frühen Stadien verhindert, will Dr. Oliver Wirths an der Universität Göttingenherausfinden. Dafür unterstützt die AFI ihn mit 72.000 Euro.

Alle Arbeiten wurden von inter-nationalen Gutachtern und vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI als förderungswürdig ausgezeich-net, da sie zum Erfolg im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit beitragen.

Dr. Florian MetzgerDr. Florian Metzger

Dr. Valentin RiedlDr. Valentin Riedl

Dr. Marcus FändrichDr. Marcus Fändrich

Dr. Lisa MünterDr. Lisa Münter

Dr. Gunter EckertDr. Gunter Eckert

Dr. Yang LiuDr. Yang Liu

Amyloide Plaques und Fibrillen

Normales Neuron Alzheimer-Plaquesund -Fibrillen

Dr. Oliver WirthsDr. Oliver Wirths

Dr. med Markus SchubertDr. med Markus Schubert

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Trotz beginnender Finanzkrise blie-ben die Spender und Spenderinnender Alzheimer Forschung Initia-tive e.V. (AFI) im Geschäftsjahr 2007/2008 treu. Die Spenden stie-gen gegenüber dem Vorjahr sogar leicht. Die Gesamteinnahmen lagen

AFI in Euro und Cent

Spenden 1.617.218,45 5 88,94 %

Erbschaften 174.707,90 5 9,61 %

Sonstige Erträge 26.415,00 5 1,45 %

1.818.341,35 1 818 341 35 55 100,0 %100 0%

Zuführung zur Rücklage 0,29 %

Gewinnung neuer Spender 6,13 %

Verwaltung 6,17 %

Spenden 88,94 %

Erbschaften 9,61 %

Sonstige Erträge 1,45 %

Forschungsförderung 775.699,78 5 42,66 %

Beratung, Aufklärung, Informationsmaterial für Interessierte und Betroffene

813.702,59 5 44,75 %

Verwaltung 112.182,65 5 6,17 %

Gewinnung neuer Spender 111.492,90 5 6,13 %

Zuführung zur Rücklage 5.263,43 5 0,29 %

1.818.341,351 818 341 35 55 100,00 %100 00 %

Beratung, Aufklärung undInformations material für Interessierte und Betroffene 44,75 %

Forschungs-förderung 42,66 %

etwas unter dem des vergangenenRekordjahres. Von jedem erhalte-nen Euro flossen rund 88 Cent indie Erfüllung der Satzungszwe-cke. Gleichzeitig wurde deutlichmehr in die Forschungsförderunginvestiert, so dass die AFI zum

ersten Mal in ihrer Geschichte 10Forschungsprojekte unterstützenkann. Die niedrigen Verwaltungs-kosten von rund 6 Prozent belegen,dass die AFI großen Wert darauf legt, vertrauensvoll mit erhaltenenSpendengeldern umzugehen.

Einnahmen 2007/2008Mit rund 89 Prozent resultiert der überwiegende Teil der Einnahmenaus Spenden von Privatpersonenund Stiftungen. Ergänzt wurde dieEinnahmenseite durch Erbschaf-ten und Vermächtnissen zuguns-

ten der AFI. Sie tragen mit fast 10Prozent zum Gesamtvolumen bei.Die sonstigen Erträge von rund 1,5Prozent entfallen zum Großteil auf erhaltene Bußgelder.

Ausgaben 2007/2008Für die beiden SatzungszweckeForschungsförderung und Informa-tion der Öffentlichkeit wurden rund 88 Prozent der Einnahmen verwen-det. Im Geschäftsjahr 2007/2008gab die AFI für die Forschungs-förderung annähernd so viel auswie für die Informationsarbeit für Interessierte und Betroffene. Dazugehören neben dem Service der gebührenfreien Rufnummer, diekostenlose Bereitstellung und Ver-sendung unserer Publikationen,die regelmäßige Aktualisierungunserer Internetseiten und diekostenlose Versendungen unse-res 6-wöchigen E-Mail Newslet-ters. Die Bestellung von mehr als27.000 Publikationen sowie mehr als 150.000 Besuche auf unserer Website belegen eindrucksvoll dassteigende Interesse an hochwerti-gen Informationen über die Alzhei-mer-Krankheit. Rund 6 Prozent der Einnahmen investierte die AFI, umneue Spender und Spenderinnen zugewinnen.

Der Jahresabschluss wurde voneinem unabhängigen Wirtschafts-prüfer erstellt und dem zuständigenFinanzamt Düsseldorf-Altstadt zur Prüfung vorgelegt. Als langjährigesMitglied im Deutschen Spendenrathat sich die AFI darüber hinauszur Veröffentlichung ihrer Zahlensowie einer sachgemäßen Mittel-verwendung verpflichtet.

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Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln • Kontonummer: 806 34 00 • Bankleitzahl: 370 205 00IBAN: DE19 3702 0500 0008 0634 00 • SWIFT/BIC: BFS WDE 33

Alzheimer Forschung Initiative e.V.Grabenstraße 540213 DüsseldorfTelefon: 0211- 86 20 66 0Telefax: 0211- 86 20 66 11Internet: www.alzheimer-forschung.de

Internet-Aktion „Flagge zeigen“Neue Wege beschritt die AFI imFrühsommer 2008, um jungen Alz-heimer-Forschern unter die Armezu greifen. Mit dem Titel „Flaggezeigen für junge Forscher“ warbdie AFI in ihrem ersten Online-Spendenmarathon für den besten

Projektantrag des Jahres. Von den 11 eingereichten Anträgen junger Forscher gab das internationale Gutachtergremium Dr. Lisa Mün-ters Projekt „Einfluss der APP-Dimerisierung auf die Aß-Bildung“ die beste Bewertung.

Dank vieler Spender und Spen-derinnen kamen in diesem 20 Wochen dauernden Spendenma-rathon 8.888 Euro zusammen, die in die Förderung von Dr. Münters Projekt flossen.

Im Gespräch mit Alzheimer-Forschern in Berlin und MarktbreitProf. Dr. Thomas Willnow, Leiter des Bereiches Molekulare Herz-Kreislauf-Forschung am Max-Dellbrück-Centrum für Moleku-lare Medizin in Berlin-Buch lud Förderer der AFI Anfang Juni zum „Gespräch mit Alzheimer-For-schern“ ein. Diese Veranstaltungs-reihe bietet Gelegenheit, geförderte Forschungsprojekte vor Ort kennen zu lernen und mit den Forschern persönlich zu sprechen.

In Berlin erhielten vierzig Förderer eine Einführung in die Grundla-gen der Alzheimer-Forschung und insbesondere in das von der AFI geförderte Projekt, bei dem es um die Identifizierung von genetisch bedingten Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit ging. Lang-fristiges Ziel ist die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapie-möglichkeiten, um die Alzhei-mer-Krankheit sehr frühzeitig zu bekämpfen.

Danach konnten die AFI-Förderer imGläsernen Labor selbst „forschen“und DNA aus Gemüse und Obst iso-lieren. Die Veranstaltung schloss miteiner lebhaften Gesprächsrunde imKreis der AFI-Förderer und Forscher,in der Fragen und Antworten zu vielenAspekten der Alzheimer-Krankheitdiskutiert wurden.

Zum Welt-Alzheimer-Tag trafen sichim September sieben Spender der AFIim Geburtshaus Alois Alzheimers inMarktbreit. Dort stellte Dr. ThomasPolak von der Universität Würzburgein von AFI gefördertes Projekt vor,das sich mit neuen Diagnosemög-lichkeiten durch die Stimulation desVagusnervs im Gehirn beschäftigt. ImMittelpunkt der anschließenden Dis-kussion mit dem Forscher stand diePrävention der Alzheimer-Krankheit.der Alzheimer-Krankheit.

Wir danken und gedenken:

Friedrich Rudolf Waldemar Beil aus Wasserburg, Elsa Buchholz aus Heidelberg, Ingeborg Caspar aus Borgholzhau-sen, Alfred Dinter aus Hann. Münden, Helga Jarzabek aus Berlin, Katharina Oßwald aus Müllheim, Inge Weidert aus München, Margit Zachrau aus Hamburg.Ihre Vermächtnisse und Erbschaften helfen, die Alzheimer-Forschung voranzubringen.

Freunde und Förderer der AFI vor dem Geburtshaus A. Alzheimers in Marktbreit

Original-Mikrosskopvon Alois Alzheimer

AFI-Förderer „forschen“ im Gläsernen Labor in Berlin-Buch

20-Wochen Spendenmarathonzugunsten junger Forscher