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Freie Energie „Änderungen an der Software“ Frequenzen statt Skalpell Nina Hawranke Die Energetische und Informationsmedizin, im englischen Sprach- raum „Energy Medicine“ genannt, ist ein relativ jun- ger Bereich der Medizin, der für Diagnose und Therapie nicht-invasive Mittel wie Licht, Schall und elektroma- gnetische Felder einsetzt. H eilen mittels elektromagnetischer Felder, Schall, Schwingungen und Licht, ja gar mit Skalarwellen, kurz: mit „Energie“ – das klingt zunächst phantastisch. Dennoch befasst sich ein relativ junger Bereich der Medizin unter der interdisziplinären Einbeziehung von (Quanten-)Physik und neuen technischen Geräten mit eben diesen „Energien“: Die „Energy Medicine“, die sich im deutschsprachigen Raum „Energetische und Infor- mationsmedizin“ (EIM) nennt, versteht sich als ganzheit- licher, komplementär zur klinischen Medizin stehender Therapieansatz, der statt des jeweiligen dysfunktionellen Einzelaspekts im Körper die übergeordnete Steuerungs- bzw. Informationsebene betrachtet und auf dieser wirkt – Krankheit wird, vereinfacht gesagt, von der EIM als fehlerhafte bzw. fehlende Informationsübertragung im Organismus verstanden. 64 NEXUS 33 Februar – März 2011 www.nexus-magazin.de

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Heilen mittels elektromagnetischer Felder, Schall, Schwingungen und Licht, ja gar mit Skalarwellen, kurz: mit „Energie“ – das klingt zunächst phantastisch. Dennoch befasst sich ein relativ junger Bereich der Medizin unter der interdisziplinären Einbeziehung von (Quanten-)Physik und neuen technischen Geräten mit eben diesen „Energien“: Die „Energy Medicine“, die sich im deutschsprachigen Raum „Energetische und Informationsmedizin“ (EIM) nennt, versteht sich als ganzheitlicher, komplementär zur klinischen Medizin stehender Therapieansatz, der statt des jeweiligen dysfunktionellenEinzelaspekts im Körper die übergeordnete Steuerungsbzw. Informationsebene betrachtet und auf dieser wirkt– Krankheit wird, vereinfacht gesagt, von der EIM als fehlerhafte bzw. fehlende Informationsübertragung imOrganismus verstanden ... Auszug aus NEXUS 33, Vorabdruck für die DGEIM mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

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Freie Energie

„Änderungen an der Software“

Frequenzen statt Skalpell

Nina Hawranke

Die Energetische und Informationsmedizin, im englischen Sprach-raum „Energy Medicine“ genannt, ist ein relativ jun-ger Bereich der Medizin, der für Diagnose und Therapie nicht-invasive Mittel wie Licht, Schall und elektroma-gnetische Felder einsetzt.

Heilen mittels elektromagnetischer Felder, Schall, Schwingungen und Licht, ja gar mit Skalarwellen,

kurz: mit „Energie“ – das klingt zunächst phantastisch. Dennoch befasst sich ein relativ junger Bereich der Medizin unter der interdisziplinären Einbeziehung von (Quanten-)Physik und neuen technischen Geräten mit eben diesen „Energien“: Die „Energy Medicine“, die sich im deutschsprachigen Raum „Energetische und Infor-mationsmedizin“ (EIM) nennt, versteht sich als ganzheit-licher, komplementär zur klinischen Medizin stehender Therapieansatz, der statt des jeweiligen dysfunktionellen Einzelaspekts im Körper die übergeordnete Steuerungs- bzw. Informationsebene betrachtet und auf dieser wirkt – Krankheit wird, vereinfacht gesagt, von der EIM als fehlerhafte bzw. fehlende Informationsübertragung im Organismus verstanden.

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Energiemedizin

„Energiebegriff unzureichend“

Ein Artikel über die Energetische und Informations-medizin sollte konsequenterweise zunächst eine

Definition von „Energie“ liefern, da dieser Begriff vage und nebulös ein breites Feld an möglichen Bedeutungen umfasst – „Energie“ ist oft das „große Unsichtbare“, das allenfalls in Gestalt seiner Wirkung wahrnehm-bar ist, selbst aber bislang von niemandem gesehen wurde. Angesichts dieser semantischen Unschärfe ist die Verwendung des Wortes kritisch zu betrachten. Im Interview definiert Dr. Hendrik Treugut, der Vorsitzen-de der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e. V. (DGEIM), „Energie“ im Sinne der EIM wie folgt:

„Hier ist nicht die physikalische Energie gemeint, sondern die physikalisch nicht fassbare ‚Lebens-Energie‘, die Lebenskraft. Die gebräuchlichsten Bezeichnungen hierfür sind Chi, Ki, Prana usw., alles Bezeichnungen aus asiatischen Ländern. Es gibt in nahezu allen Kulturkreisen über 100 ver-schiedene Namen für diese Lebenskraft bzw. Ener-gie, nur die moderne westliche Wissenschaft ist die einzige, die sie weder kennt noch kennen will und sich so aller damit verbundenen Heilungs-möglichkeiten [verschließt], sehr zum Nachteil für die Patienten.“

Problematisch ist der Energiebegriff jedoch nicht nur aufgrund seiner aus westlich-konservativer Sicht schwer zu umgrenzenden Bedeutung, sondern noch aus einem weiteren Grund, wie Prof. Harald Walach, Professor für Forschungsmethodik komplementärer Medizin und Heilkunde an der Europa-Universität Viadrina in Frank-furt / Oder, aufzeigt. Er bezeichnet den Begriff Energie gar als „irreführend“, weil dieser „einen kausalen Signalisationsprozess suggeriert“ und so eine nicht-lokale, nicht signalgebundene informatorische Kopplung ausschließt,1 die, wie weiter unten gezeigt wird, eine wichtige Rolle in neueren Forschungsansätzen wie auch in der EIM spielt. Dementsprechend hält auch Dr. Hendrik Treugut den „Energiebegriff [für] unzureichend“, da er „nicht den Feldaspekt des Organismus“ erfasse:

„Es handelt sich hier weniger um eine Energie-übertragung als eine Auslösung (Triggerung) von Prozessen durch Informationsübertragung.“ 2

Aufgrund dieser Kontroverse wird der Begriff „Ener-gie“ im Folgenden weitestgehend gemieden und, je nach Kontext, durch „Wirkung“ oder „Information“ ersetzt.

Was ist „Information“?

Die EIM versteht „Krankheit“ vor allem als eine Stö-rung im Informationsfluss des Körpers. Was aber

meint „Information“ im Hinblick auf den Körper? Dr. Hendrik Treugut erklärt, dass es sich bei „Information“ gleichsam um eine Botschaft handelt, die eine Verände-rung im Empfänger bewirkt und nicht notwendigerweise substanzgebunden sein muss:

„Das informatorische Element – das sind Infor-mationen, ‚Informations-Entitäten‘. Dies ist ein Bereich, in dem vonseiten der Wissenschaft viel diskutiert wird und wenig Übereinstimmung be-steht; die Shannon’sche Definition von Information greift hier nicht. Es handelt sich stattdessen dabei um Veränderungen einer Substanz oder kodierte Energie, die eben eine bestimmte Aussage, eine Absicht oder einen Sinn transportiert. Wesentlich dabei ist, dass damit etwas übertragen wird, das im menschlichen Organismus oder Bewusstsein Veränderungen hervorruft. Klassisches Beispiel da-für ist die Homöopathie, die eben nur Information ohne Substanz und ohne Energie überträgt. Wer

ihr (wie in der aktuellen Diskussion) anlastet, dass da ja ‚nichts‘ ist, hat das Wesen der Information nicht verstanden. Die gesamte Informationstech-nologie, ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor, über-trägt weder Substanz noch Energie, sondern nur Informationen.“

Der menschliche Organismus ist ein komplexes System, dessen Funktionsweise auf zahlreichen ver-schiedenen Regelmechanismen beruht, und ebenso vielfältig ist das Wesen der Informationen, die für eine Koordination innerhalb und zwischen den Systemen sorgen: „Die gesamte lebende Matrix ist alles zugleich – ein mechanisches, schwingendes (vibratorisches oder oszillierendes), energetisches, elektronisches und Informationsnetzwerk“, so beschreibt es der Biophysiker und Zellbiologe James L. Oschman, ein Pionier der Energiemedizin.3

Oschman zufolge gibt es auch im Bereich der EIM keine einheitliche „Lebenskraft“ bzw. „Energie“, sondern eine Vielzahl komplex miteinander verknüpfter Informa-

Energiemedizin versteht Krankheit vor allem als eine Störung im Informationsfluss des Körpers.

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Energiemedizin

tions- und Regelsysteme. Der Funktionsweise dieses von ihm als „lebende Matrix“ bezeichneten synergetischen Netzwerks legt er einen elektromagnetischen Informa-tionstransfer zugrunde, was die Bedeutung chemischer Botenstoffe, die in der konventionellen Vorstellung eine große Rolle spielen, in den Hintergrund rücken lässt:

„Früher dachten wir, die ‚Sprache des Lebens‘ be-stünde aus Nervenimpulsen und Molekülen, aber jetzt sehen wir, dass diesen vertrauten Prozes-sen noch eine tiefere Kommunikation zugrunde liegt. Unter den relativ langsam beweglichen Ak-tionspotentialen und ‚Billardkugelinteraktionen‘ von Molekülen befindet sich das Reich sehr viel schnellerer und subtilerer Interaktionen von sub-atomarer, energetischer, elektromagnetischer und wellenartiger Dimension. Chemische Botenstoffe übertragen ihre Informationen letztlich elektro-magnetisch. Daher ist der elektromagnetische tat-sächlich auch der primäre Code.“ 4

Dieser Definition liegt ein Kompromiss zugrunde, denn „im Grunde wissen wir eigentlich immer noch nicht genau, was Elektrizität und Magnetismus wirklich sind“, schreibt Oschman. „Grundeinheit ist das Elek-tron, und es besitzt Eigenschaften wie Ladung, Masse und Schwerkraft, doch eine tiefer gehende Erklärung, wodurch sie zustande kommen, fehlt noch immer.“ 5 Doch auch, wenn der zugrunde liegende Mechanismus unbekannt ist, lässt sich die Wirkung im und auf den menschlichen Organismus recht präzise beobachten und beschreiben.

Der Körper spricht somit zwei „Sprachen“: eine che-mische und eine elektromagnetische.

Das Kommunikationssystem des Körpers

Was das Kommunikationsnetzwerk der „lebenden Matrix“ auszeichnet, ist nicht nur die Präzision

der Übertragung, sondern auch deren Geschwindigkeit. Mit der Diffusion chemischer Botenstoffe allein ist der rasche Informationstransfer kaum zu erklären. Der konventionellen Biologie zufolge tauschen Moleküle, um sich zu verständigen, Informationen aus, indem sie in Billardkugel-Manier zusammenprallen. Nach diesem Modell geschehen die Zusammenstöße relativ zufällig, was der Praxis allerdings schon deshalb widerspricht, weil inzwischen entdeckt wurde, dass die Zelle kein mit Flüssigkeit gefüllter „Sack“ ist, der genügend Platz für das Billardkugel-Prinzip bieten würde, sondern vom

sogenannten Zytoskelett zusammengehalten wird, einem feinen Netzwerk aus Röhrchen und Fasern, welches das Zellwasser großenteils bindet.6

Zahlreiche Studien belegen, dass Moleküle auch ohne direkte Berührung miteinander kommunizieren. Wenn sich ein Hormon einem Rezeptor nähert, wandelt sich die elektronische Beschaffenheit beider Moleküle. Beide „erkennen“ sich an ihrer spezifischen Frequenz und re-agieren aufeinander, indem sie Photonen aussenden und absorbieren, noch bevor es zu einem physischen Kontakt kommt.7 Dass sich die „richtigen“ Moleküle finden und erkennen, beruht laut Oschman auf einer mit Radio-sender und Empfänger vergleichbaren Koresonanz. Die vorwiegend elektromagnetische Natur molekularer Signale erklärt für ihn die „schnelle, subtile und inte-grierte Funktionsweise lebender Systeme“; Belege, auf die Oschman sein elektromagnetisches Resonanzmodell stützt, beinhalten Studien von J. Benveniste und C. W. Smith, die nachwiesen, dass Rezeptoren auf akustische elektromagnetische Signale genauso reagierten, „als

wären die Signalmoleküle selbst vorhanden“.8

Eine informatorische Wechselwirkung bleibt jedoch laut Oschman nicht auf die spezifische Botenstoff-Rezep-tor-Verbindung beschränkt, sondern zieht sich – ähnlich den durch einen Steinwurf ausgelösten kreisförmigen Wellen in einem See – durch die gesamte lebende Matrix. Was in konventionellen Modellen vereinfacht als Sum-mierung einzelner Teile dargestellt wird, ist Oschman zufolge ein untrennbares synergetisches Ganzes, das nur in seiner Gesamtheit betrachtet verstanden wer-den kann, denn „in der lebenden Matrix gibt es keine Grundeinheit, keinen zentralen Aspekt und keinen Teil, der zuerst da gewesen oder am wichtigsten wäre.“ 9 Das bedeutet, so Oschman, dass eine Veränderung der Merkmale an einer Stelle der Matrix zugleich Verände-rungen im gesamten übrigen System bedingt – zu dem auch das Genom zählt.

Doch das bioelektrische Feld könnte neben der in-formatorischen Stimulation von Prozessen zudem eine wesentliche strukturierende Aufgabe versehen – eine entsprechende Hypothese stellte der amerikanische Anatomieprofessor Harold Saxton Burr bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Burr vertrat die Ansicht, dass elektromagnetische Felder eine Art „Blaupause“ für lebende Systeme liefern:

„Das Muster oder die Struktur eines biologischen Systems wird von einem elektrischen Feld festge-legt, das von seinen Komponenten abhängt und zugleich deren Ausrichtung bestimmt. Das Feld

Der Körper spricht zwei „Sprachen“: eine chemische und eine elektromagnetische.

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hält das Muster inmitten des ständigen Flusses der Komponenten aufrecht. Durch diesen Mecha-nismus kommen Ganzheit, Organisation und Kon-tinuität zustande.“ 10

Burr, der 40 Jahre lang einen Lehrstuhl an der School of Medicine der Universität Yale innehatte, befasste sich sein Leben lang mit den Auswirkungen elektrischer Felder auf den menschlichen und pflanzlichen Orga-nismus. Viele seiner Thesen, die zu seinen Lebzeiten auf starke Ablehnung stießen, wurden später durch Studien belegt.11

„Unter Strom“ – das bioelektrische Feld

Über aufgekratzte Mitmenschen sagt man oft, sie stünden „unter Strom“. Doch „unter Strom zu stehen“

ist nicht stimmungsabhängig – jeder Mensch tut dies in jeder Verfassung, selbst im Schlaf. Unsere Muskeln erzeugen durch Kontraktionen permanent elektrische Felder, allen voran der Herzmuskel. „Wir wissen jetzt, dass jeder Herzschlag mit einem elektrischen Impuls im Herzmuskel beginnt“, so Oschman:

„Diese Elektrizität kommt durch Teilchen mit elek-trischer Ladung zustande (Natrium-, Kalium-, Chlorid-, Calcium- und Magnesiumionen), die in großer Zahl durch Muskelzellmembranen fließen und Kontraktionen auslösen können. Diese Ströme breiten sich auch im umliegenden Gewebe aus.“ 12

Nachweisbar sind diese elektrischen Felder mittels der Elektromyographie. Ein im Vergleich zum Herz relativ schwaches elektrisches Feld geht auch vom Gehirn aus, wobei die Wertung „stark“ oder „schwach“ in diesem Zusammenhang nichts über die biologische Bedeutung aussagt – ein schwacher Strom ist nicht „unwichtiger“ als ein starker, sondern versieht lediglich eine andere, aber gleichwertige Funktion. Die Erzeugung elektrischer Felder ist nicht auf das Muskelgewebe beschränkt, auch Knochen und andere Gewebearten generieren bei Kompression bzw. Dehnung ein spezifisches elektrisches Muster, das laut Oschman als „Information“ durch die gesamte Matrix geschickt wird:

„Der wichtige Punkt ist, dass winzige elektrische Pulsationen erzeugt wer-den, wenn ein Knochen oder Knorpel komprimiert, eine Sehne oder ein Band gedehnt wird oder wenn sich die Haut z. B. an einem Gelenk straffen oder fal-ten muss. Diese Oszillationen geben mit ihren Harmonien genau wieder, welche

Kräfte auf die beteiligten Gewebe einwirken. Mit anderen Worten, sie enthalten genaue Informati-onen zu den Bewegungen, die gerade stattfinden. Diese Informationen werden elektrisch und elek-tronisch durch die lebende Matrix geleitet und spielen eine Rolle bei der Kontrolle der Form.“ 13

Eine wichtige Funktion, so sagt Oschman weiter, kommt hierbei dem alles umschließenden Bindegewebe und den Zytoskeletten des Körpers zu. Diese bilden ein Halbleiter-Netzwerk, das bioelektronische Signale durch die gesamte Matrix transportiert. Auch das Blut ist auf-grund seines hohen Salzgehalts ein elektrischer Leiter und überträgt die elektrischen Impulse des Herzens bis in den letzten Winkel des Organismus – weshalb sich ein Elektrokardiogramm (EKG) überall auf der Haut aufzeichnen lässt.

Die inzwischen bestätigte Halbleiter-These14 stammt von dem ungarischen Mediziner, Biochemiker und No-belpreisträger Albert Szent-Györgyi. Er betrachtete das elektrische Informationssystem des Körpers bereits 1941 als „Energiekontinuum“, in dem „einzelne Elektronen nicht länger nur zu einem oder zwei Atomen [gehören], sondern stattdessen zum ganzen System“.15 Auch der ös-terreichische Arzt Alfred Pischinger, zu seinen Lebzeiten Professor für Histologie und Embryologie in Wien, wies im Rahmen seiner Forschungen zum System der Grund-regulation einen nicht eingrenzbaren „elektrostatischen Grundtonus“ im Matrixsystem des Bindegewebes nach, dem eine wesentliche Bedeutung bei der Verteilung von Hormonen, Neurotransmittern und pharmakologisch wirksamen Stoffen zukommt.16

Wie leicht sich die bioelektrischen Prozesse aus dem Gleichgewicht bringen lassen, zeigt sich am Beispiel von Emotionen, die „primär elektrische Ereignisse im Nervensystem [sind], die im Gehirn starten und sich von

Das sind keine Tattoos, das ist Graffity. Ich bin eines Nachts auf der Straße eingeschlafen.

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dort aus über den Körper ausbreiten“, so der deutsche Arzt und Experte für Psychokinesiologie Dr. Dietrich Klinghardt. Unterdrückte Gefühle bauen Klinghardt zufolge statische elektrische Ladungen im Gehirn auf, die sich nicht über den gesamten Körper entladen, sondern in einem messbaren Nervenstrom über den Hypothalamus, wodurch es zu einer Vielzahl an körper-lichen Symptomen, z. B. einer verminderten Blutzufuhr in bestimmten Organen, kommen kann, die letztlich alle auf einen gestörten elektrischen Informationsfluss zurückzuführen sind – was in diesem Fall allerdings von einer psychischen Grundkomponente angestoßen wurde.17

Subtile Kräfte – das biomagnetische Feld

Ebenso, wie jeder Muskel im Körper bei jeder Bewe-gung ein elektrisches Feld erzeugt, erzeugt er auch

ein magnetisches. Dabei generiert jede Kontraktion ein spezifisches Magnetfeldmuster, eine „biomagnetische Kennung“ sozusagen, die über den Körper hinaus auch in den umliegenden Raum ausgesendet wird. Für die me-dizinische Diagnose ist die Entdeckung biomagnetischer Felder von großem Wert, denn diese geben über Prozesse und Dysfunktionen im Körper oftmals präziser Auskunft

als das bioelektrische Feld, auf dessen Grundlage ver-schiedene Mess- und Diagnosegeräte arbeiten. So kann die Magnetoenzephalographie (MEG) – beispielsweise in Form des SQUID-Magnetometers – ein genaueres Bild der Hirnaktivität liefern als die Elektroenzephalographie (EEG), da Magnetfelder im Gegensatz zu elektrischen Signalen Schädelknochen und Hirngewebe mühelos durchdringen können, ohne verzerrt zu werden.18

Das biomagnetische Feld des Körpers wird u. a. durch das elektrische Feld des Herzens erzeugt. Graphisch dargestellt gleicht es dem Magnetfeld, das von einer Spule ausgeht, durch die elektrischer Strom fließt. Auch in anderer Hinsicht weist der Körperaufbau Parallelen zu physikalisch-elektrotechnischen Geräten auf, wie Oschman beschreibt:

„Das biomagnetische Feld des ganzen Körpers wird in erster Linie von einem ersten Satz senk-rechter Leiter ausgestrahlt, die aus den Muskeln und Bindegeweben der Wirbelsäule und der gro-ßen Blutgefäße bestehen.

Die Kollagenfasern des Bindegewebes sind in Wirk-lichkeit spiralig in Form einer Tripelhelix angeord-net. In elektronischen Schaltkreisen gibt es drei Arten, Spulen zu verbinden: Reihen-, Parallel- oder Reihen-Parallelschaltung. Der Aufbau des Binde-gewebesystems im Körper lässt sich am besten als Reihen-Parallelschaltung beschreiben.“ 19

Oschman zufolge spielen für einen geregelten Mag-netfluss Körperhaltung und Zustand des Gewebes eine wichtige Rolle, denn nur bei einer achsenparallelen Ausrichtung der Fasern ist laut ihm ein ungehemmter Fluss gewährleistet. Jede Beeinflussung dieser Anord-nung in Form einer körperlichen Fehlhaltung wirkt sich seiner Ansicht nach unmittelbar schwächend auf das Magnetfeld aus.20

Das Biomagnetfeld kann bewusst durch „Willenskraft“ beeinflusst bzw. verstärkt werden. So wies eine japa-nische Studie von Seto et al. nach, dass Menschen, die Kampfkunst- oder Meditationstechniken praktizieren, die Stärke ihres körpereigenen Magnetfeldes um das Tausendfache steigern können.21 Und der amerikanische Forscher Dr. John Zimmerman von der Universität Colo-rado fand mit Hilfe eines SQUID-Magnetometers heraus, dass auch Heiler, die die Therapeutic-Touch-Methode (heilendes Handauflegen) anwenden, durch Konzentra-

tion das von ihren Händen ausgehende Magnetfeld ext-rem intensivieren können – so sehr, dass das Messgerät in seinem Versuch neu justiert werden musste, um die Höhe der Feldstärke erfassen zu können.22

Das menschliche Biomagnetfeld ist, wie die einzelnen körperinternen Regelkreise, kein separates Etwas mit festen Grenzen, so Oschman, sondern nach außen hin offen – und somit auch offen für Einflüsse von außen. Dass beispielsweise geomagnetische Stürme und geopa-thischer Stress in Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Problemen, Krämpfen, Epilepsie und Gemütsveränderungen stehen, ist hinrei-chend bewiesen.23 Auf die Bedeutung all dessen für die medizinische Praxis wird weiter unten eingegangen.

Molekularer „Fingerabdruck“ – elektromagnetische Frequenzen

Die kleinsten materiellen Informationsträger im Körper sind die Moleküle. Moleküle enthalten

verschiedene elektrisch geladene Bestandteile (z. B.

Das menschliche Biomagnetfeld ist, wie die einzelnen körperinternen Regelkreise, kein separates

Etwas mit festen Grenzen.

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Protonen, Elektronen und Aminosäuren) mit jeweils eigenem, nach außen strahlendem elektromagneti-schen Feld, das sich entsprechend der Bewegungen der Molekülkomponenten permanent wandelt. Moleküle können ihrerseits elektromagnetische Felder aus ihrer Umgebung absorbieren, die wiederum Einfluss auf die Bewegung der Ladungen im Molekül nehmen. Es besteht also eine Wechselwirkung. Dabei verfügt jedes Molekül über spezifische Eigenschaften:

„Der Fachbegriff für das Strahlungs- oder Absorp-tionsmuster lautet ‚Emissions-‘ bzw. ‚Absorptions-Spektrum‘. […] Das Spektrum eines Moleküls ist seine elektromagnetische ‚Signatur‘ oder ‚Finger-abdruck‘, ein Erkennungsmerkmal, das mit äu-ßerster Präzision die Bewegungen der Teilchen wiedergibt, aus denen es besteht. Diese ‚Finger-abdrücke‘ sind so charakteristisch, dass Chemiker sie zur Identifizierung unbekannter Substanzen heranziehen können.“ 24

Ein jahrzehntelanges Dilemma, das Biologen und Physiker in zwei Lager spaltete, war auf die Beobachtung der Biologen zurückzuführen, dass Tiere und andere Organismen selbst auf schwächste elektromagnetische Reize sensibel reagieren – was die Physiker für unmög-lich hielten, da sie lebende Organismen wie jede andere Art von Materie behandelten und schlussfolgerten, dass schwache Umgebungsfelder gemäß den physikalischen Gesetzen keinerlei Wirkung auf Pflanzen und Tiere haben dürften. Der Widerspruch löste sich, als kürzlich entdeckt wurde, dass belebte Materie weit komplexer auf Reize reagiert als unbelebte und sich nicht unbedingt den konventionellen physikalischen Gesetzen gemäß „logisch“ verhält, denn „in lebenden Systemen können schwache Felder eine starke Wirkung haben, während starke Felder oft nur eine schwache oder gar keine Reak-tion auslösen“.25 Wie sich eine Einflussnahme auswirkt, hat also nicht zwangsläufig etwas damit zu tun, ob ein elektromagnetischer Stimulus stark oder schwach ist, sondern mit dem spezifischen Frequenzmuster. So kann, um als Beispiel das moderne Phänomen „Elektrosmog“ heranzuziehen, ein schwach strahlendes Elektrogerät unter Umständen größere Störungen im Kommunikati-onsnetzwerk des Körpers auslösen als ein stark strahlen-des. Es wurde nachgewiesen, dass Magnetfelder von 60 Hertz in einem „Fenster“ von zwei bis zwölf Milligauss die Zellproliferation bei Brustkrebs fördern, während das therapeutisch genutzte Diapulse-Gerät mit seinen

27 Megahertz Wundheilung und Nervenregeneration anregen und Schmerzen lindern kann.26

Krankheit als Kommunikationsstörung

Angesichts der komplexen Grundlagen dieses aus vernetzten Kommunikationspfaden bestehenden

menschlichen Steuersystems erscheint es unzureichend, den menschlichen Körper diagnostisch und therapeu-tisch in einzelne Teile zerlegt zu betrachten, wie es die konventionelle westliche Medizin praktiziert. Die ver-schiedenen Regelkreise des Körpers verhalten sich nicht wie separate, linear verbundene Instanzen, sondern wie ein verwobenes Muster aus Wechselwirkungen über alle Ebenen hinweg. Während sich die herkömmliche Medizin in Diagnose und Therapie zumeist auf einzelne Organe und Körperfunktionen konzentriert und die synergetischen Verbindungen ausklammert bzw. sich ihrer gar nicht bewusst ist, bezieht die EIM bereits bei

der Diagnose mit ein, dass „die lebende Matrix […] eher ein dynamisches als ein statisches (fixiertes) System“ ist.

Jeder Schritt innerhalb eines Regelkreises geschieht laut Oschman unter dem Einfluss des Gesamtenergie-felds des Körpers (sowie äußerer sekundärer Felder), denn „das Verhalten eines Systems resultiert aus dem Verhältnis von Signalempfang und Signalverarbeitung“.27 Oft, so meint er, lässt sich nicht sagen, ob ein bestimmter Rezeptor hormonell oder elektromagnetisch stimuliert wurde – einige Regelkreise könnten gar vollständig auf elektromagnetischer Übertragung beruhen, weshalb Oschman neben der chemischen die Notwendigkeit einer „energetischen“ Pharmakologie sieht.28

Neuere wissenschaftliche Ansätze gehen davon aus, dass elektromagnetische Interaktionen für die Steuerung der Körpersysteme gar bedeutsamer als molekularche-mische sein könnten. Als „ein neues Grenzgebiet“ be-zeichnete der australische Neurowissenschaftler William Ross Adey dieses wissenschaftlich junge Terrain, auf dem sich abzeichnet, dass „die biologische Organisation eher auf physikalischen Prozessen auf atomarer Ebene als auf chemischen Reaktionen zwischen Biomolekülen beruht“.29 Hierfür spricht auch die Entdeckung von Smith et al., dass sich bei organischen Funktionsstörungen gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen lassen, wenn statt einer medizinisch wirksamen Substanz deren elektromagnetische „Signatur“ übertragen wird. Mit dieser „Signatur“ lassen sich oft ebenso wirkungsvoll

Elektromagnetische Interaktionen könnten für die Steuerung der Körpersysteme bedeutsamer als

molekularchemische sein.

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Regenerations- und Abwehrprozesse einleiten wie mit chemisch wirkenden Pharmazeutika, dabei aber nebenwirkungsfrei.30

Aus einer physikalischen Steuerung biochemischer Prozesse ergibt sich Oschman zufolge ein Schluss mit weitreichenden Folgen für die Medizin:

„Obwohl sich eine pathologische Veränderung als chemisches Ungleichgewicht manifestieren kann, ist ihre eigentliche Ursache immer elektromagne-tischer Natur. Daher lässt sich das Gleichgewicht oft schon dadurch wiederherstellen, dass man dem Organismus die richtige oder ‚gesunde‘ Frequenz zur Verfügung stellt, damit seine Schwingungen durch den Mechanismus des ‚Entrainment‘ wie-der zur Kohärenz zurückfinden.“ 31

Zwischenfazit

Betrachtet man das menschliche System als ein auf Informationsfluss beruhendes, synergetisches

Regelkreis-Netzwerk, dann ließe sich „Krankheit“ als Unterbrechung dieses Informationsflusses verstehen. Daraus ergeben sich – im Rahmen dieser These – zwei Folgerungen: Zum einen, dass „Krankheit“ nie auf nur eine Körperregion beschränkt ist, sondern sich eine Blockade des Kommunikationsstroms immer auf das gesamte Netzwerk auswirkt, was bei der Diagnose und Therapie zu berücksichtigen wäre. Zum anderen eröffnet die in diesem Kontext gegebene Definition von „Gesundheit“ als funktionierendem Informationsfluss die aus therapeutischer Sicht elegante Möglichkeit, die betroffenen Informationskanäle wieder zu öffnen und dadurch eine ganzheitliche und im wahrsten Sinne systematische Heilung herbeizuführen.

Diagnose- und Therapieformen der EIM

Das Diagnose- und Behandlungsspektrum der EIM umfasst u. a. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

die folgenden Methoden bzw. Einzelaspekte dieser Methoden: Akupressur, Akupunktur / Elektroakupunk-tur, Bachblütentherapie, Biofeedback, Biofeldtherapie, Bioinformative Medizin, Biophotonen-Analyse, Biore-sonanztherapie, Chiropraktik, Farbtherapie, Felden-krais-Methode, Frequenztherapie, Homöopathie

(Resonanzprinzip / Informationsübertragung), Kine-siologie (energetische / psychologische), Klangtherapie, Lichttherapie, Magnetfeldtherapie, Meridiandiagnos-tik, Mora-Diagnostik und -Therapie, Quantenmedizin, Rolfing, Segmentardiagnostik, Skalarwellentherapie, Softlaser-Therapie, Transkranielle Magnetstimulation (TMS) und Zelluläre Matrix-Revitalisierungstherapie. Dr. Hendrik Treugut fasst das Spektrum der EIM wie folgt zusammen:

„[Die EIM] ist eine Medizin, die elektrische Ströme, Magnetfelder, elektromagnetische Schwingungen (wie z. B. auch Licht) und akustische Signale zur Diagnostik und Therapie einsetzt, also physikali-sche Signale. Daneben verwendet sie jedoch auch nichtphysikalische Signale wie Informationen und sogenannte feinstoffliche Energien, deren wissen-schaftliche Einordnung schwierig ist.“

Zu den für EIM-Diagnose und -Therapie relevanten Messparametern zählen u. a. elektrischer Haut- bzw. Gewebewiderstand, elektrische Leitfähigkeit der Meri-diane, Pulsschlag, Atemfrequenz, Hirnwellen, Blutdruck und Temperatur. Auf alle Diagnose- und Therapieme-thoden im Einzelnen einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, in dem es vorwiegend um die der EIM zugrunde liegenden Wirkmechanismen geht. Vereinfachend lässt sich als gemeinsamer Nenner all dieser Methoden ausmachen, dass sie den Informati-onsfluss innerhalb des vernetzten Systems des Körpers messen und / oder regulierend auf diesen einwirken. Exemplarisch werden einige der oben genannten Me-thoden im Folgenden näher ausgeführt.

Die konventionelle Medizin betrachtet die elektroma-gnetischen Felder des Körpers zwar für die Diagnose als bedeutsam, sieht diese jedoch zugleich als ein reines Nebenprodukt zellulärer Aktivität und daher als für die Therapie irrelevant an. So haben zwar EKG, EEG und MEG in Krankenhäusern und Arztpraxen Einzug gehalten, doch bei der Behandlung setzt man dort weiterhin vor allem auf chemische Pharmakologie und invasive Therapieformen. Dr. Hendrik Treugut bemängelt zudem die Ausklammerung anderer Ebenen als der rein körperlichen:

„Ich sehe das Manko im […] Negieren der subti-len (Lebens-)Energie und dem Missachten höherer Steuerungsebenen im multidimensionalen Organis-mus, also z. B. der informatorischen, psychischen

In der Sichtweise der EIM gibt es weder Endgültigkeit noch Unveränderlichkeit; der Befund „chronisch“ wird

hier durch „stagnierend“ ersetzt.

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Energiemedizin

und spirituellen Ebenen. Kybernetisch gesehen ent-spricht der konventionellen Medizin lediglich die ‚Störgrößenelimination‘ in Akutsituationen, [sie] ist also recht schmalspurig und beschränkt sich weit überwiegend auf den rein somatischen Be-reich, die Körperebene. Sie ist zudem einem wis-senschaftlichen Weltbild verbunden, das bereits vor über 100 Jahren als überholt galt.“

Der EIM dagegen ist an einer Harmonisierung des gesamten Körpersystems gelegen anstatt an der Ausmer-zung einzelner Symptome, oder kurz: „Statt Reparaturen an der Hardware Änderungen an der Software.“ 32

In der Praxis bedeutet dies, dass die konventionelle Medizin beispielsweise die Ursache eines Leberproblems allein in der Leber sucht und auch dort behandelt. Die EIM bezieht mit ein, dass die Leber-Funktion nicht allein dem Leber-Organ entspricht, sondern im gesamten Kör-per nachweisbar ist und eine Störung dieser Funktion an verschiedenen Punkten die elektromagnetischen Eigenschaften des Gewebes verändert, weshalb „dem Arzt klar sein [sollte], dass er nicht am letzten Glied einer Beziehungskette, sondern besser an vorgeschalteten wichtigen Schaltstellen therapeutisch ansetzen sollte“.33

Dass eine „Krankheit“ mit einem veränderten elektro-magnetischen Feld einhergeht, ist durch Studien belegt: So wies die Molekularbiologin Barbara Brewitt nach, dass die Leitfähigkeit von krankhaft verändertem Ge-webe, z. B. Tumorgewebe, im Allgemeinen zunimmt, was eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglicht, noch bevor ein Tumor zu erkennen ist. Zurückzuführen ist dies auf Veränderungen im Ionen- und Wassergehalt sowie pH-Wert der extrazellulären Flüssigkeit. Auch als Methode zur Früherkennung von Brustkrebs hat sich die Messung der Gewebeleitfähigkeit bewährt.34

In der Sichtweise der EIM gibt es weder Endgültigkeit noch Unveränderlichkeit; der schulmedizinische Befund „chronisch“ wird hier durch „stagnierend“ ersetzt, denn durch „die Anwendung therapeutischer Energiefelder ‚kann sich ein stagnierender Heilungsprozess in einen aktiven Reparaturvorgang umwandeln‘, selbst nach 40 Jahren erfolgloser Heilungsversuche“.35

Doch auch in der herkömmlichen Medizin vollzieht sich aufgrund neuer Erkenntnisse ein Wandel. So finden Polaritätstherapie, Reiki und vergleichbare Methoden zu-nehmend auch in konventionellen Kreisen Anerkennung, und Akupunktur, Homöopathie, Magnetfeldtherapie und Chiropraktik haben sich so gut wie etabliert. Insbeson-dere der positive Einfluss der Magnetfeldtherapie wurde hinreichend nachgewiesen.36 Bei der PEMF-Therapie (PEMF steht für „pulsierendes Elektromagnetfeld“) wer-den beispielsweise durch ein künstlich erzeugtes Mag-netfeld Ströme im Körpergewebe induziert, die identisch sind mit den bewegungsbedingten elektromagnetischen Aktivitäten in Knochen. Dies kann einen regelrechten „Schnellstart“ bei der Heilung von Frakturen bewirken. Doch nicht nur Hartgewebe, sondern auch Weichteilver-letzungen können durch künstliche Magnetfelder positiv beeinflusst werden. Beobachtet und nachgewiesen wurden u. a. Effekte wie vermehrte Kapillarisierung, ein Rückgang bei Schwellungen, Schmerzlinderung und eine beschleunigte Nervenregeneration. Wirksam zeigt sich die Magnetfeldtherapie deshalb, weil sie „eine Kaskade von Signaltransduktionsprozessen fördert, die von der Zellmembran zum Zellkern und bis ins genetische Material hinein reicht“.37

Zudem spielen in der EIM zwei Begriffe eine Rolle, die in der konventionellen Schulmedizin vernachlässigt werden: Zum einen soll durch die systemischen Diag-noseverfahren nicht nur der Ist-Zustand eines lebenden Organismus erfasst werden können, sondern auch die

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Energiemedizin

Entwicklungstendenz; dies wird als Objektivierung bezeichnet.38 Zum anderen steht der schematisierenden Vorgehensweise der Schulmedizin eine Individualisie-rung von Patient und Krankheitsbild gegenüber. Eine Behandlung wird spezifisch angepasst, „damit sie zum richtigen Zeitpunkt gegen bestimmte Beschwerden eines bestimmten Patienten hilft“.39 Individualisierung bedeutet auch, dass der Arzt als diagnostizierende und heilende Instanz hinter den Patienten zurücktritt:

„Die individualisierte Form der Energiemedizin kombiniert die Evidenz (digitalisierte Befunde) mit einer Individualisierung und ist damit prinzipiell allen anderen Arten der Medizin überlegen. […] Die Methodik [der Meridian- und Segmentardiag-nostik] läuft ab als ein Frage-Antwort-Spiel mit der Ganzheit des Organismus, dessen Wissen über sich selbst das des Arztes immer übersteigt. Der Arzt agiert in diesem Procedere als Lenker und Inter-preter, aber nicht als Entscheider. Entscheiden soll derjenige, der anschließend die Heilung zu vollzie-hen hat, und das ist der Körper des Patienten.“ 40

Objektivierung und Individualisierung sind zentrale Aspekte im Bereich der EIM und verbinden Diagnose und

Therapie zu einem holistischen Ansatz. Zudem sollen mittels der EIM nicht nur Symptome einer ausgereiften „Krankheit“ erfasst werden, sondern auch Vor- und Frühstadien zum Zweck der gezielten Prävention. An-statt wie die konventionelle Medizin bloße „Störgrößen-elimination“ zu betreiben, wie Dr. Hendrik Treugut es nennt,41 setzt die EIM darauf, die Selbstregulation des Körpers zu fördern bzw. wiederherzustellen – möglichst bevor eine Erkrankung entsteht.

In der Diagnose bemüht sich die EIM darum, sensible, aber störanfällige und subjektive Methoden mit stabilen und somit mess- und reproduzierbaren, dafür aber weniger sensiblen Untersuchungstechniken zu kombi-nieren, um den Zustand des Patienten so authentisch wie möglich erfassen zu können. Laut Dr. Manfred Doepp haben sich hier vor allem die Meridian- sowie die Segmentardiagnostik als „so sensibel wie möglich [und] so stabil wie nötig“ bewährt.42

Die Meridiandiagnostik bedient sich der Messung der elektrischen Hautwiderstände an den 364 offiziellen Akupunkturpunkten des Körpers. Aus einem erhöhten Widerstand an bestimmten Punkten sollen sich diag-noserelevante Informationen ableiten lassen. Bei der Segmentardiagnostik wird anstelle des Hautwiderstands

der Meridianpunkte die Leitfähigkeit der verschiedenen Gewebearten, der Organe und anderer Strukturen im Körper gemessen. Daraus ergibt sich laut Doepp „quasi ein Ganzkörper-Scan“, bei dem mittels sechs auf der Haut angebrachter Elektroden 22 Stromflusskanäle bzw. „Segmente“ erzeugt werden. Kurze, schwache Stromimpulse werden durch den Körper geschickt und dann aufgezeichnet, und anhand der Veränderungen sollen Rückschlüsse auf etwaige Blockaden bzw. Sys-temstörungen wie Über- oder Unterfunktion gezogen werden können.43

Die richtige Wellenlänge

Wie und ob ein künstlich erzeugtes elektromagneti-sches Feld auf das körpereigene Kommunikations-

system wirkt, hängt nicht von der Stärke, sondern von der Schwingungsfrequenz ab. Als therapeutisch von Bedeutung haben sich insbesondere pulsierende Magnet-felder mit einer Frequenz im sogenannten ELF-Bereich erwiesen (ELF steht für „Extremely Low Frequency“, also für „extrem niedrige Frequenz“). Als ELF-Wellen gelten Wellen mit einer Schwingungsfrequenz von bis zu 100 Hertz, wobei sich in der Therapie vor allem der

Bereich bis 30 Hertz bewährt hat.In Forschung und Praxis hat sich bestätigt, dass eine

Frequenz von zwei Hertz die Regeneration von Nerven anregt, sieben Hertz Knochenwachstum und -reparatur fördern und zehn Hertz die Heilung von Bändern an-stoßen. Frequenzen von 15, 20 und 72 Hertz hemmen Hautnekrosen und stimulieren Kapillarisierung sowie Fibroblastenproliferation.44 Die von Dr. John Zimmerman nachgewiesenen Felder, die von Therapeutenhänden ausgehen, bewegen sich in einem Frequenzbereich von 0,3 bis 30 Hertz, liegen meist jedoch bei sieben bis acht Hertz.

Auch dass eine dynamische Wechselbeziehung zwi-schen dem elektromagnetischen Feld von Patient und Therapeut bestehen kann – das Feld des Therapeuten also möglicherweise auf das des Patienten „eingeht“ –, wies Dr. Zimmerman mit seinem SQUID-Gerät nach: Er fand heraus, dass das „vom Therapeuten ausgesandte Signal […] weder stetig noch konstant [ist], sondern [es] ‚wischt‘ oder ‚tastet‘ sich über eine bestimmte Bandbrei-te von Frequenzen“, wobei diese Bandbreite besagter Bereich zwischen 0,3 und 30 Hertz ist.45

Die regenerierende Wirkung von bestimmten Fre-quenzen ergibt sich daraus, dass sie Information auf

Gewebe übertragen.

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Energiemedizin

Die regenerierende Wirkung von bestimmten Fre-quenzen ergibt sich laut Oschman daraus, dass „sie ‚Information‘ auf Gewebe übertragen.“ 46

Darin zeigen sich Parallelen zwischen einem von außen zugeführten elektromagnetischen Feld und dem körpereigenen Informationsprozess, der im Falle einer Verletzung bzw. Systemstörung in Gang gesetzt wird und in dem die perineuralen Zellen, die jede Nervenfaser im Körper mit einer Art Bindegewebshülle umgeben, Oschman zufolge eine wichtige Rolle spielen:

„Vom perineuralen System geht ein [von den im ELF-Bereich schwingenden Hirnwellen gesteuer-ter] ‚Verletzungsstrom‘ aus, der die Geweberepa-ratur nach Verletzungen kontrolliert. […] Er wird ‚vor Ort‘ von Wunden erzeugt und besteht so lange weiter, bis die Reparatur abgeschlossen ist. Ver-letzungsstrom dürfte unter anderem die Funk tion haben, den restlichen Körper auf die Lage und Ausdehnung einer Verletzung aufmerksam zu ma-chen. Von ihm werden auch bewegliche Zellen aus der Haut, weiße Blutkörperchen und Fibroblasten angelockt, damit sich die Wunde verschließt und abheilt. Schließlich liefert der Verletzungsstrom an-grenzenden Geweben ein Feedback über den Stand der Reparatur, indem er sich mit fortschreitender Heilung des verletzten Gewebes verändert.“ 47

Robert O. Becker, Spezialist für Elektrotherapie und zu Lebzeiten Professor am Upstate Medical Center der State University of New York, hat sich eingehend mit der koordinierenden Rolle des Perineuriums bei Verletzun-gen befasst. Er fand heraus, dass das perineurale System hochsensibel auf Magnetfelder reagiert, womit er die Basis für die Magnetfeldtherapie schaffte.

Doch Becker fand noch mehr heraus: Durch eine elektromagnetisch angestoßene Entdifferenzierung von Fibroblasten in infizierten oder verletzten Körperarealen gelang es ihm, eine hohe Zahl embryonaler (und somit totipotenter) Zellen zu erzeugen, wodurch eine raschere Heilung von Knochen-, Haut- und Weichgewebe angeregt wurde. Auf einen möglichen Nutzen für die Krebsthe-rapie wird von Oschman hingewiesen.48

Doch elektromagnetische bzw. Informationsfelder sind nicht nur im Hinblick auf Wundheilung und Kno-chenregeneration relevant. So fand der britische Wis-senschaftler Dr. Cyril W. Smith heraus, dass sich mittels elektromagnetischer Felder allergische Reaktionen unterbinden lassen, und zwar „unabhängig davon, ob

es sich um eine chemisch, umwelt-, ernährungs- oder elektrisch bedingte allergische Reaktion handelt“. Smith führt eine Studie an, im Rahmen derer Monro et al. Allergien mit neutralisierenden Frequenzen behandelten anstatt mit verdünnten Allergenen. Die Wirkung war vergleichbar.49

Das Bewusstsein als „primärer Schaltkreis“ – Körper und Information

Einen Erklärungsansatz für die Funktionsweise der verschiedenen EIM-Therapieformen allein im

medizinisch-physikalischen Bereich zu suchen, erweist sich wegen des zugrunde liegenden holistischen Prinzips als problematisch. Daher scheint ein interdisziplinärer Ansatz unter Miteinbeziehung von Quantenphysik, Neurowissenschaft und Bewusstseinsforschung sinnvoll. Dass insbesondere letzterer Bereich von Bedeutung ist, zeigen die bereits erwähnten Untersuchungen von Seto, Klinghardt und Zimmerman.

Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass dem sub-til wirkenden Kommunikationsnetzwerk des Körpers ein noch viel subtileres steuerndes System zugrunde liegt, das im allgemeinen Sprachgebrauch als „Bewusstsein“ bezeichnet wird. Synonym zu „Bewusstsein“ werden häufig Begriffe wie „Geist“, „Seele“ oder „(freier) Wille“

verwendet; dem hier verwendeten Bewusstseinsbegriff wird jedoch die „eigenschaftslose“, religiös und phi-losophisch unbelastete Definition des Ingenieurs und Grenzwissenschaftlers Jörg Starkmuth zugrunde gelegt, die besagt, dass das Bewusstsein „der Wesenskern des Menschen“ ist: „Das, was übrig bleibt, wenn man alle mit dem Körper und dem Gehirn [Denken, Verstand, Ego etc.] verbundenen Eigenschaften und Interpretationen wegnimmt“, denn „das Bewusstsein agiert auf einer reinen Informationsebene“ 50 und ist Starkmuth zufolge gleichsam der Navigator im unendlichen quantenphy-sikalischen Möglichkeitsraum, der durch fokussierte Wahrnehmung die Strukturen formt, die wir als „Re-alität“ erfassen. Dass die fokussierte Ausrichtung des Bewusstseins die materielle „Welt“ beeinflusst und dabei unser Raum-Zeit-Bezugssystem überwindet, ist hinrei-chend bewiesen, nicht zuletzt durch die Experimente des Physikers Helmut Schmidt und der Wissenschaftler Robert G. Jahn und Brenda J. Dunne von der Princeton University.51 Vor diesem Hintergrund ließe sich Adeys Annahme einer eher auf physikalischen Prozessen als

Dass die fokussierte Ausrichtung des Bewusstseins die materielle Welt beeinflusst und dabei Raum und

Zeit überwindet, ist hinreichend bewiesen.

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Energiemedizin

auf chemischen Reaktionen beruhenden biologischen Organisation um die immaterielle Größe „Bewusstsein“ erweitern, die den physikalischen Prozessen regulierend und formend vorgeschaltet ist. Das Bewusstsein wäre somit eine Art „Meta-Informationsfeld“ des Körpers. „Information“ – nach dem Quantenphysiker David Bohm „in-formierend“, also in Form bringend oder formgebend – hat in diesem Zusammenhang zwar einen physisch wahrnehmbaren Effekt, ist jedoch selbst keine Form von „Energie“, sondern nach Carl Friedrich von Weizsäcker die „Ursubstanz“ der Erscheinungsformen „Energie“ und Materie (die auf grundlegendster Ebene ebenfalls nicht-stofflich ist). Hierzu Jörg Starkmuth:

„Information ist einfach nur Information, Struktur, etwas mit Sinn. Das Bewusstsein nimmt reine In-formation wahr. Wenn unser Bewusstsein die Welt beobachtet, die wir über die Sinne wahrnehmen, beobachtet es tatsächlich nichts anderes als die von unserem Gehirn verarbeitete Information.“ 52

Dass Bewusstsein, Gedanken, Gefühle und Erinne-rungen ein reines Produkt neuronaler Prozesse sind, wie einige materialistisch orientierte Wissenschaftler postulieren, ist bis heute eine unbewiesene Hypothese geblieben. Zwar besteht eine nachgewiesene korrelative Beziehung zwischen Bewusstseinserfahrungen und Gehirnaktivität, doch sagt eine Korrelation allein nichts darüber aus, welcher Aspekt die Ursache und welcher die Folge ist. Vielmehr sprechen „Abnormitäten“ wie Menschen ohne Gehirn53 oder „Phänomene“ wie Nahto-derfahrungen und Neuroplastizität dafür, dass das Be-

wusstsein bzw. die Bewusstseinsebene das ursächliche Prinzip ist und das Gehirn sowie die DNS lediglich als Schnittstelle zwischen Körper und Bewusstsein dienen.

Der Gedanke selbst ist nicht neu: Schon Wissenschaft-ler wie Roger Penrose, Charles S. Sherrington, Alva Noë und John C. Eccles gingen davon aus, dass das Gehirn zwar Bewusstsein übermittelt und die Erfahrung einer subjektiven Realität ermöglicht, das Bewusstsein aber nicht erschafft.54 Hier nun kommt die Quantenphysik mit dem Phänomen der Nicht-Lokalität ins Spiel. Nicht-Lokalität beschreibt einen nicht den Beschränkungen der Raumzeit unterliegenden und daher ohne zeitliche Verzögerung – instantan – stattfindenden Kommunikati-onsprozess, den der theoretische Nuklearphysiker Amit Goswami als „signallose Fernwirkung“ bezeichnet.55

Quantenphysikalische Begriffe im Zusammenhang mit makroskopischen, lebenden Systemen zu verwenden, ist etwas, das viele Quantenphysiker kritisch betrachten, da quantenphysikalische Prinzipien ursprünglich als ausschließlich auf kohärente, in sich geschlossene, mikroskopische Systeme anwendbar galten. Lebende Systeme zeichnen sich hingegen aufgrund ihres Infor-mationsaustauschs mit der Umgebung durch Dekohärenz aus, was die Möglichkeit einer Quantenkohärenz eigent-lich ausschließen würde.56 Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass Interferenz und somit auch Kohärenz sehr wohl in makroskopischen Systemen auftreten können, wie beispielsweise ein Experiment mit Fulleren-Mole-külen bewies, das der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger schildert.57 Für ihn liegt die Proble-matik, Quanteneigenschaften auf den Makrokosmos zu übertragen, weniger darin, dass makroskopische Objekte keine solchen Eigenschaften aufweisen, sondern vielmehr in den beschränkten Möglichkeiten unserer Wahrnehmung.58

Auch der eingangs erwähnte Prof. Harald Walach von der Europa-Universität Viadrina weist auf die Wahr-nehmungsschwierigkeiten in Bezug auf Verschränkung und Nicht-Lokalität makroskopischer Systeme hin, die „vielleicht auf einem sehr subtilen Niveau [stattfinden], das unserem alltäglichen Zugriff entzogen ist“:

„Unsere Theorie der Welt ist im Wesentlichen kau-sal. Deshalb denken wir vornehmlich kausal, neh-men hauptsächlich kausal wahr, rekonstruieren die Welt in unseren wissenschaftlichen Theorien kausal […]. Das ändert aber nichts an der Tatsa-che, dass möglicherweise parallel oder komplemen-tär zum kausalen Strom der Welt ein korrelativer, nicht-lokaler verläuft, dessen Phänomenologie und Struktur noch weitestgehend unklar ist.“ 59

Mit seiner „Schwachen Quantentheorie“, einer gene-ralisierten Form der quantenmechanischen Theorie, macht Walach alle Arten von Systemen – biologische, psychologische, materielle wie immaterielle – im ab-strakten Modell quantenphysikalisch behandelbar. Dass

Schick‘ mir einfach eine SMS als Erinnerung, dass ich dir eine Email schreiben soll, um

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diskutieren können.

74 NEXUS 33 Februar – März 2011www.nexus-magazin.de

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Energiemedizin

dieses Modell auch in der Praxis seine Berechtigung hat, deutet die nachgewiesene nicht-lokale Informations-übertragung – oder besser informatorische Korrelation60 – innerhalb und zwischen lebenden Systemen an, auf die noch eingegangen wird.

Der Kardiologe und Nahtod-Forscher Pim van Lommel geht ebenfalls von einer Anwendbarkeit quantenphysi-kalischer Prinzipien auf lebende Systeme aus und nimmt an, dass das Bewusstsein nicht-lokal ist und die primäre steuernde und formende Basis des Körpers darstellt: „Wir haben einen Körper, doch wir sind Bewusstsein.“ 61 Gemäß der quantenphysikalischen Komplementarität schreibt er dem Bewusstsein einen Wellen- und einen Teilchenaspekt zu, wobei der „Teilchenaspekt – der physische Aspekt unseres Bewusstseins in der materi-ellen Welt, der als Wachbewusstsein erlebt wird – aus dem Wellenaspekt des ‚vollkommenen‘ und ‚endlosen‘ Bewusstseins des nicht-lokalen Raums [entsteht], durch ein Kollabieren der Wellenfunktion“.62 Unterstützung erhält sein nicht-lokales Modell durch neuere For-schungsergebnisse, u. a. des Neurobiologen Herms

Romijn und des Computerspezialisten Simon Berkovich, die belegen, dass eine rein anatomische Speicherung und Verarbeitung sämtlicher bewusst erfasster und erfassbarer Informationen im Körper schlicht unmöglich ist – eine Erklärung ergibt sich ihnen zufolge nur in Form einer nichtmateriellen Speicherung.63 Auch dass die materielle Struktur des Körpers sich permanent verändert, weil sich die Quarks und Gluonen, aus denen die Neutronen und Protonen der Körperzellen bestehen, alle 10-23 Sekunden erneuern und unser Körper sich somit alle 10-23 Sekunden ab- und wieder aufbaut, könnte ein Indiz für den nicht-lokalen Charakter des Bewusstseins sein, das ansonsten – ebenso wie die diversen Körper-prozesse – in seiner Konstanz gestört werden müsste. Ein „morphogenetisches Zellbewusstsein“ könnte die Kontinuität eines lebenden Systems trotz der permanen-ten Neustrukturierung auf materieller Ebene erklären.64

Die Wellenfunktion des nicht-lokalen Bewusst-seins könnte Van Lommel zufolge über die bio-elektromagnet ischen Felder mit dem Körper kommunizieren:

„Diese Wellenfunktionen, in denen alle Aspekte des Bewusstseins als Informationen gespeichert sind, sind ständig (nicht-lokal) im Körper und in seinem Umfeld gegenwärtig. Das Gehirn und der Körper funktionieren nur wie eine Empfangssta-tion, die in unserem Wachbewusstsein einen Teil des gesamten Bewusstseins und einen Teil unse-

rer Erinnerungen in Form messbarer und sich ständig wandelnder elektromagnetischer Felder empfängt. Diese elektromagnetischen Felder des Gehirns werden in diesem Ansatz nicht als Ursa-che, sondern als Auswirkungen und Folgeerschei-nungen des endlosen Bewusstseins betrachtet.“ 65

Körperliche Reaktionen unter Hypnose oder die orga-nisch nachweisbare Wirkung von Placebos unterstützen ebenfalls die Sicht, dass dem Bewusstsein eher ein ursächlicher als ein symptomatischer Charakter zuzu-schreiben ist. Dies spricht deutlich gegen die Hypothese vom Bewusstsein als „Nebenprodukt neuronaler Aktivi-tät“ und somit als bloße Illusion, denn „wie könnte eine Illusion nachweisbare Veränderungen in der Struktur und Funktion des Gehirns bewirken?“ 66

Das wohl stärkste Indiz dafür, dass Nicht-Lokalität und Verschränkung nicht nur im quantenphysikalischen, sondern auch im medizinisch-biologischen Kosmos eine Rolle spielen, findet sich in der nicht-lokalen informa-torischen Kopplung, die zwischen lebenden Systemen

besteht und durch Experimente nachgewiesen wurde. In mehreren Versuchen von Jacobo Grindberg-Zylberbaum et al. beispielsweise wurden sich nahestehende Test-personen in isolierten faradayschen Räumen unterge-bracht und eine der beiden Personen durch Lichtreize stimuliert. Für beide Probanden wurden parallel Elek-troenzephalogramme erstellt, die zeigten, dass auch die nicht stimulierte Person reagierte, und zwar ohne zeitliche Verzögerung in exakt dem Moment, in dem der Versuchspartner den Lichtreizen ausgesetzt wurde. Da eine elektromagnetische „Verständigung“ aufgrund der faradayschen Abschirmung ausgeschlossen ist, liegt eine nicht-lokale informatorische Korrelation nahe.67 Auch J. L. Standish und weitere Wissenschaftler konnten teils mittels EEG-Korrelationen, teils durch fMRT-Studien (fMRT steht für „funktionelle Magnetresonanz-Tomogra-phie“) nachweisen, dass zwischen voneinander isolierten Personen eine nicht-lokale Verschränkung zu bestehen scheint – zumindest jedoch ein nicht mit herkömmlichen physikalischen Methoden nachweisbarer Kommunikati-onsfluss bzw. eine informatorische Kopplung.68 Dr. Jean-ne Achterberg, Karin Cooke et al. zeigten im Rahmen eines Experiments mit hawaiianischen Heilern, dass eine gezielte Fokussierung des Heilers die Gehirnfunktion des Probanden durch Aktivierung bestimmter Areale nachweislich verändern kann.69

Der Physiker Herbert Fröhlich verglich das kohärente Verhalten von Molekülen und Zellen mit einem Bose-Einstein-Kondensat, das, vereinfacht ausgedrückt, in

Ein „morphogenetisches Zellbewusstsein“ könnte die Kontinuität eines lebenden Systems erklären.

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Energiemedizin

der Quantenphysik einen Zustand bezeichnet, in dem sämtliche Teilchen eines Systems nicht nur einheitlich handeln, sondern zu einer Einheit werden. Ein solches absolut kohärentes Verhalten wurde von Ashkan Farhadi und Kollegen nachgewiesen:70

„Eine Anzahl von [Epithelzellen des Darms] wur-de durch toxische Substanzen geschädigt und si-gnifikant verändert. Identische ‚Detektor‘-Zellen, die sich in einer gewissen Distanz zu diesen Zel-len befanden und chemisch und mechanisch von ihnen getrennt waren, veränderten sich ebenfalls in signifikanter Weise, obwohl sie diesen toxischen Substanzen nicht ausgesetzt waren. Dies deutet auf eine nicht-chemische und nicht-elektronische Kommunikation zwischen diesen Zellen über Di-stanzen hinweg hin: Ohne in direktem Kontakt zueinander zu stehen, reagieren die Zellen syn-chron (kohärent).“ 71

Farhadi und Kollegen halten es für möglich, dass diese Form der informatorischen Kopplung mittels Biophotonen72 stattfinden könnte; Van Lommel zieht auch „virtuelle Photonen“ in Betracht. Als mögliche Grundlage einer nicht-lokalen informatorischen Kor-relation zwischen Organismen zieht er die Quanten-spinkohärenz heran, die in der Photosynthese lebender Systeme bereits nachgewiesen wurde.73 Eine nicht-lokale Quantenverschränkung zwischen Materie und Licht und die Informationsübertragung auf Grundlage von Elektronenspinresonanz, die Parallelen zu Van Lommels Modell aufweist, wiesen Dzmitry Matsukevich und Kollegen nach.74

All diese Erkenntnisse könnten die Mechanismen verschiedener EIM-Therapieformen erklären helfen. So ließe sich beispielsweise die Wirkung der Homöo-pathie als ein nicht-lokaler Effekt deuten, ein Ansatz, der kürzlich durch einen Versuch von Huping Hu und Maoxin Wu untermauert wurde. Die beiden Wissen-schaftler belegten die scheinbar nicht-lokale „Wirkung“ bestimmter Medikamente und Narkotika, indem sie das pharmakologische Material in einem Glasbehälter zwischen den Kopf des Probanden und eine Magnetspule hielten, die gepulste Magnetstrahlung im Bereich von fünf Hertz und zehn Kilohertz abgab. Während in der Kontrollgruppe, in der den Testpersonen nur Wasser oder eine leere Phiole unter magnetischer Bestrahlung an die Stirn gehalten wurde, „keinerlei ungewöhnliche Empfindungen“ zu verzeichnen waren, erwies sich die Wirkung auf die übrigen Versuchspersonen als immens:

„Im Gegensatz [zur Kontrollgruppe] zeitigten sämt-liche getesteten herkömmlichen Narkotika eine eindeutige und absolut reproduzierbare Wirkung auf das Gehirn von jeweils unterschiedlicher Stär-ke und Dauer, ganz so, als hätten die Probanden das jeweilige Narkotikum inhaliert. Diese Auswir-kungen auf das Hirn konnten zunächst um die sti-mulierte Stelle herum lokalisiert werden, ehe sie sich im gesamten Gehirn ausbreiteten und nach mehreren Stunden allmählich schwanden. Eine zerebrale Restwirkung (‚Kater‘) hielt jedoch in den meisten Fällen noch über zwölf Stunden lang an.“ 75

Die gleiche Wirkung wurde allerdings auch erzielt, wenn die Probanden Wasser zu sich nahmen, das zuvor mittels Laserlicht, Blitzlicht oder Mikrowellen „infor-miert“ worden war. Hu und Wu vermuten als zugrunde liegendes Prinzip dieser nicht-lokalen informatori-schen Kopplung eine Quantenverschränkung zwischen

Kern- bzw. Elektronenspin im Wasser und Kern- bzw. Elektronenspin im Hirn.

Dieses Prinzip einer nicht-lokalen informatorischen Korrelation könnte überall dort greifen, wo in der Therapie keine unmittelbare chemische und / oder elek-tromagnetische Einflussnahme zu beobachten ist – bzw. könnte es, gemäß dem Modell Van Lommels, auch der Kommunikation von Körperzellen mittels elektromagne-tischen Schwingungen und biochemischen Botenstoffen zugrunde liegen. Ein eindrucksvoller Hinweis darauf, dass die Bewusstseinsebene die interzelluläre Kommu-nikation steuert, findet sich in einer Art Einstein’scher „spukhafter Fernwirkung“ von Zellen desselben Or-ganismus aufeinander, die beispielsweise von Cleve Backster nachgewiesen wurde:

„In Backsters Versuchen wurden in dem Moment, in dem man der Testperson aufwühlende oder sexuell erregende Bilder zeigte, Reaktionen ihrer [zuvor entnommenen] weißen Blutkörperchen verzeich-net, selbst wenn diese Zellen zwischen zwölf und zwanzig Kilometer entfernt von der Testperson, der sie entnommen worden waren, aufbewahrt wur-den. Diese Aktivität der Zellen konnte sogar nach-gewiesen werden, wenn die Blutkörperchen sich abgeschirmt gegen elektromagnetische Strahlung in einem faradayschen Käfig befanden.“ 76

Van Lommel vermutet, dass dieser Verschränkung ein nicht-lokaler Informationsaustausch – oder korrekter: eine informatorische Kopplung bzw. Korrelation – über

So ließe sich die Wirkung der Homöopathie als ein nicht-lokaler Effekt deuten.

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Energiemedizin

die individuelle DNS zugrunde liegt, in der er einen „Resonanzort für das personenspezifische, nicht-lokale Bewusstsein“ sieht.77 Da die EIM auf der Ebene der physikalischen wie auch der nicht-lokalen Informati-onspfade zwischen Bewusstsein und Körper ansetzt und selbst „in-formierend“ wirkt,78 anstatt am Ende der Informationskette auf der Ebene der bereits „in-formierten“ Materie zu arbeiten, wie es die Schulmedizin praktiziert, sieht sie für sich eine größere Bandbreite an therapeutischen Möglichkeiten.

Wenn aber letztlich das Bewusstsein über Gesund-heit oder Krankheit entscheidet, warum kann sich dann nicht jeder Patient einfach „gesund denken“? Eine interessante Theorie hierzu hat Jörg Starkmuth aufgestellt. Sie besagt, dass wir uns im Alltag zumeist innerhalb eines aus Überzeugungen, Meinungen und Glaubenssätzen bestehenden Bezugssystems bewegen, in dem „Weltbild“ und „Wahrnehmung“ sich gegenseitig bedingen und eine koordinierende Rückkopplungsschlei-fe bilden: „Ich glaube, was ich sehe, und ich sehe, was ich glaube.“ 79 Oder anders ausgedrückt: „Weltbild“ und „Wahrnehmung“ wirken wie zwei Scheuklappen, die uns nur eine eingeschränkte Sicht auf den unendlichen

quantenphysikalischen Möglichkeitsraum gewähren und dementsprechend eine eingeschränkte Auswahl an möglichen „Pfaden“ oder „Wirklichkeiten“ bereit-halten – nämlich nur jene, die sich nicht außerhalb unseres „Sichtfensters“ bzw. Erwartungshorizonts befinden.80 Das Bezugssystem, in dem wir uns bewegen, wirkt gleichsam wie ein Realitätsfilter, der unsere Wahrnehmung in festgelegten Bahnen hält und dafür sorgt, dass wir das Potential, über das wir als autonome Bewusstseinsinstanz verfügen, auf Körperebene nicht voll ausschöpfen können – zumindest nicht, solange wir die „Scheuklappen“ nicht ablegen. Dr. Hendrik Treugut beschreibt die Rolle der EIM vor diesem Hintergrund im Interview wie folgt:

„Das Primat des Bewusstseins steht außer Zweifel. Das Bewusstsein ist letztlich alles und kann alles – aber nicht jeder kann alles und auch nicht jeder-zeit, wie wir wissen. Solange wir über menschli-ches Alltagsbewusstsein nicht hinauskommen, brauchen wir Hilfen, brauchen wir Krücken. [Die Informations- und] Energiemedizin ist ein sol-ches Hilfsmittel unter vielen anderen. Neben den großen medizinischen Möglichkeiten besitzt [die Informations- und] Energiemedizin zudem eine eigene besondere Faszination und kann das Tor

für eine neue erweiterte Weltsicht, zu neuen Di-mensionen darstellen.“

Die Situation der EIM

Das große Manko, mit dem die EIM zu ringen hat, besteht derzeit noch in einem Mangel an aussa-

gekräftigen Studien, bedingt durch einen Mangel an Fördergeldern. Laut Dr. Hendrik Treugut besteht hier ein „großes Forschungsdefizit“, zurückzuführen auf fehlendes Interesse vonseiten des Staates und der Indus-trie. Staatliche Mittel, darauf weisen er und Doepp in einem Aufsatz hin, blieben aus, weil das Prinzip, mittels biologischer Felder zu therapieren, gemessen an den bereits angesprochenen „konventionellen“ Parametern zu exotisch anmute, und privatwirtschaftliche Gelder flössen nicht, da die Industrie an keiner „Billigmedizin“ interessiert sei, die mit wenigen kostengünstigen Gerä-ten und wirksamer Prophylaxe auskomme, anstatt auf einem Fundament aus teuren Medikamenten, teuren Geräten und umfangreichen invasiven Heilverfahren zu fußen.81

Eine „Statistik“ existiert daher momentan vorwiegend in Form von Ärzte- und Patientenberichten. In den USA durchgeführte Erhebungen zeigen, dass die Beliebtheit komplementärer Therapiemethoden in der amerikani-schen Bevölkerung wächst. Eine Harvard-Studie zeigte, dass die US-Bürger 1994 insgesamt 13 Milliarden Dollar für komplementär- und alternativmedizinische Behand-lungsmethoden ausgaben, und im Jahr 1997 waren es bereits 27 Milliarden Dollar, also mehr als das Doppelte. Im November 1998 schließlich berichtete das Journal of the American Medical Association (JAMA), dass 42 Prozent der US-Bevölkerung auf alternativmedizinische Methoden zurückgreife und die Zahl von insgesamt 629 Millionen Konsultationen bei Alternativmedizinern die Anzahl der Besuche bei Allgemeinärzten überflügelt habe.82 Die EIM stellt einen Teilbereich dieser komple-mentär- und alternativmedizinischen Methoden dar, lässt sich jedoch aus den statistischen Werten, die allein Auskunft über die Beliebtheit, nicht aber über die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden geben, nicht isolieren.

Die Notwendigkeit einer ernsthaften wissenschaft-lichen Auseinandersetzung mit der EIM sieht Treugut schon allein deshalb gegeben, weil die noch weitgehende Ignoranz dieses jungen Bereichs durch die konservative Forschung und Medizin die Entstehung einer undurch-

Das Bezugssystem, in dem wir uns bewegen, wirkt gleichsam wie ein Realitätsfilter, der unsere

Wahrnehmung in festgelegten Bahnen hält.

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Energiemedizin

sichtigen „Grauzone“ mit teilweise rein finanziellen Interessen fördere. Daher spricht sich Treugut für kompetente Aufklärung und eine wissenschaftlich gestützte Reglementierung aus:

„[In dieser Grauzone] sind nicht nur Ärzte, sondern auch Heilpraktiker und selbsternannte Therapeu-ten tätig und es ist mittlerweile eine schillernde und durchaus nicht immer seriöse Szene entstan-den. Es erscheint als ein Gebot der Vernunft und der Verantwortung gegenüber einer nichtmedi-zinischen Öffentlichkeit, diesen Bereich wissen-schaftlich zu durchleuchten und Transparenz zu schaffen.“ 83

Das vorrangige Problem des mangelnden Interesses an der EIM durch die „konventionelle“ Medizin besteht darin, dass ein nach wie vor breites Feld der Wissen-schaft den winzigen Bereich des Lebens, den sie begreift, als einzig existente Wirklichkeit betrachtet, ohne Raum für den weit größeren Prozentsatz dessen zu lassen, was sie – als systemimmanent „blinder“ Teil des Lebens – nicht begreift. Das Ausklammern unbekannter Wirk-mechanismen zugunsten altbewährter Systeme ist noch immer die Regel in vielen Wissenschaftsbereichen, auch

wenn „selbst die waghalsigsten Prophezeiungen [der Wissenschaft] langfristig – und oftmals auch kurzfristig – lächerlich konservativ erscheinen“, wie der Radar-Spezialist, Physiker, Erfinder und Sciencefiction-Autor Arthur C. Clarke anmerkt.84

Mehr Offenheit ließe sich beispielsweise durch ein gezielt interdisziplinäres Herangehen fördern, wie es die EIM-Forschung bereits praktiziert, denn „Wissenschaft bedeutet […], aus einer offenen Geisteshaltung heraus Fragen zu stellen“.85 Es bedeutet vor allem auch, solche Fragen überhaupt zuzulassen und ernst zu nehmen, auch wenn die Antworten die Mauern des Bekannten einzureißen drohen. Dabei sind die physikalischen Grundlagen der EIM laut Oschman mit der konventio-nellen Wissenschaft durchaus vereinbar:

„Keine der Arbeiten über elektromagnetische In-teraktionen zwischen Molekülen verletzt die aner-kannten Gesetze der Chemie, Physik oder Biologie. Der Übergang von einer Biologie starrer, zufällig zusammenstoßender Strukturen zu einer Biolo-gie von Informationen, die mit Lichtgeschwin-digkeit reisen, lässt sich ohne ‚wissenschaftliche

Revolution‘ vollziehen. Alle Teile des Puzzles sind anerkannt.“ 86

Ohnehin sagt die Bewertung „konventionell“ bzw. „unkonventionell“ nichts über die Berechtigung einer medizinischen Methode aus – eine wirksame Methode ist nicht weniger wirksam, nur weil sie erst wenige Jahre alt ist und auf anderen als den herkömmlichen, bekannten Prinzipien beruht. Zur Abgrenzung „unkonventioneller“ medizinischer Methoden vom etablierten Mainstream sagt der Wirtschaftsjournalist und Autor Andritzky:

„Dass solche Methoden gemeinhin als unkonventi-onell bezeichnet werden, bedeutet im Grunde nur, dass sie nicht Teil des staatlich zum Monopol er-klärten konventionellen Medizinsystems sind.“ 87

„Unkonventionell“ kann somit nur als wertneutrale Klassifizierung, nicht aber als qualitatives Urteil gelten, das alle andersartigen Ansichten als minderwertig brandmarkt.

Eine Veränderung im „konventionellen“ Konsens zeichnet sich Dr. Hendrik Treugut zufolge in Ansätzen bereits ab. Er schätzt die gegenwärtige und zukünftige Situation der EIM alles in allem vielversprechend ein:

„Die gegenwärtige Situation der Energiemedizin sieht so aus: an der Oberfläche beobachtet man eine langsam, aber stetig wachsende Bekanntheit und einen zunehmenden Einsatz energiemedizini-scher Verfahren (nicht zuletzt durch die vielfältigen Aktivitäten der DGEIM!) bei Ärzten und Patienten, was von den Universitäten und Medizinfunktionä-ren jedoch weitgehend ignoriert wird.

Hinter den Kulissen haben die große Politik und das große Geld die Energiemedizin jedoch schon lange entdeckt und wissen, dass diese neue Me-dizin nicht aufzuhalten ist und auch einen neuen interessanten Markt darstellt. In Deutschland und der Schweiz z. B. formieren sich bereits potente Anbieter in einzelnen Medizinsparten und wer-den demnächst in der Öffentlichkeit erscheinen, in den USA überlegen einzelne Bundesstaaten schon, wie sie energiemedizinische Hersteller in ihre Technologieparks locken. Auch die Kassen und Versicherungen kennen das Ergebnis des Preis-Leistungs-Vergleichs mit der konventionellen Me-dizin. Der erwartete große Crash, von dem alle informierten Leistungsträger auszugehen schei-

„Dass solche Methoden als unkonventionell bezeich-net werden, bedeutet im Grunde nur, dass sie nicht

Teil des staatlichen Medizinsystems sind.“

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Energiemedizin

Endnoten1 Walach, Prof. Dr. Dr. Harald: „Generalisierte Quanten-

theorie – Eine theoretische Basis zum Verständnis trans-personaler Phänomene“ in Die andere Realität, 2010, Nr. 2, S. 27

2 Treugut, Dr. med. Hendrik und Doepp, Dr. med. Man-fred: „Energetische und Informationsmedizin (energy medicine)“, http://tinyurl.com/27zyofq, S. 1

3 Oschman, James L.: „Energiemedizin: Konzepte und ihre wissenschaftliche Basis“ (München: Urban & Fischer, 2009), S. 37

4 Ebd., S. 194

5 Ebd., S. 21

6 Ebd., S. 34

7 Ebd., S. 105f.

8 Ebd., S. 151f.

9 Ebd., S. 35f.

10 Ebd., S. 169f.

11 Ebd., S. 14ff.

12 Ebd., S. 26

13 Ebd., S. 39

14 Church, Dawson: „The Genie In Your Genes: Epigene-tic Medicine and the New Biology of Intention“ (Fulton: Elite Books, 2009), S. 139ff.

15 Zitiert ebd., S. 46

16 Oschman: „Energiemedizin“, S. 45

17 Klinghardt, Dr. Dietrich: „Lehrbuch der Psycho-Kinesio-logie“ (Freiburg: Verlag Hermann Bauer, 1996), S. 55f.

18 Oschman: „Energiemedizin“, S. 26

19 Ebd., S. 129f.

20 Ebd.

21 Ebd., S. 61ff.

22 Ebd.

23 Ebd., S. 143, 154f.

24 Ebd., S. 99

25 Ebd., S. 136

26 Ebd., S. 71, 155

27 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 7

28 Oschman: „Energiemedizin“, S. 105

29 Ebd., S. 193

30 Ebd., S. 109

31 Ebd., S. 105f.

32 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 19

33 Ebd., S. 2

34 Oschman: „Energiemedizin“, S. 17f.

35 Ebd., S. 72

36 Thuile, Christian: „Magnetfeldtherapie: Theoretische Grundlagen, Indikationen, praktische Anwendung“ (Stuttgart: Verlag Haug, 2005), S. 68ff.

37 Oschman: „Energiemedizin“, S. 59ff., 137

38 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 10

39 Oschman: „Energiemedizin“, S. 194

40 Doepp, Dr. Manfred: „Energie und Kosmos. Die Medizin des 21. Jahrhunderts. Grundlagen und Fortschritte der Energiemedizin“ (Edition CO’MED, 2008), S. 147, 246

41 http://tinyurl.com/323m8mw

42 Doepp: „Energie und Kosmos“, S. 63

43 Ebd., S. 68f.

44 Oschman: „Energiemedizin“, S. 70

45 Ebd., S. 62

46 Ebd., S. 72

47 Ebd., S. 75f.

48 Ebd., S. 47f., 178

49 Ebd., S. 112

50 Starkmuth, Jörg: „Die Entstehung der Realität. Wie das Bewusstsein die Welt erschafft“ (Bonn: Eigenverlag, 2008), S. 122ff.

51 Lipton, Bruce und Bhaerman, Steve: „Spontane Evolu-tion: Wege zum neuen Menschen“ (Burgrain: Koha-Ver-

nen und dem vielleicht noch ganz andere System-veränderungen folgen könnten, würde sicher auch das Gesundheitssystem durchschütteln. Wir sind dafür gerüstet, denn wir haben echte Alternati-ven anzubieten.“

Treugut sieht das Potential der EIM vor allem darin, dass sie „sanft, kostengünstig und vor allem effektiv in Bereichen [ist], wo die konventionelle Medizin wenig an-zubieten hat, wie z. B. bei den chronischen Krankheiten“.

Einen wichtigen Schritt in Richtung wachsende Be-kanntheit stellte der 2002 ins Leben gerufene Masterstu-diengang „Komplementäre Gesundheitswissenschaften“ in Graz dar, der allerdings im Winter 2010 eingestellt wird. Alternativ hierzu besteht an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) seit dem Sommersemester 2009 die Möglichkeit, den Masterstudiengang „Komple-mentäre Medizin – Kulturwissenschaften – Heilkunde (Master of Arts)“ zu belegen. Zu diesem Partnerprojekt

zwischen der Europa-Universität und der Internationa-len Gesellschaft für Biologische Medizin e. V. hat sich seit dem Sommersemester 2010 auch die DGEIM gesellt. Das zu diesem Studiengang gehörende Wahlpflichtmodul „Energiemedizin“ kann auch als separater Lehrgang belegt werden, für den keine akademische Ausbildung als Zugangsvoraussetzung notwendig ist und der mit einem Zertifikat abgeschlossen wird.88

Anmerkung der Redaktion

Die Website der Deutschen Gesellschaft für Energe-tische und Informationsmedizin e. V. (DGEIM) finden Sie unter www.dgeim.de; ihr amerikanisches Pendant, die International Society for the Study of Subtle Energies and Energy Medicine (ISSSEEM), unter der Adresse www.issseem.org.

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Energiemedizin

lag, 2009); Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, S. 191ff.

52 Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, S. 122

53 www.rifters.com/real/articles/Science_No-Brain.pdf

54 Van Lommel, Pim: „Endloses Bewusstsein. Neue medi-zinische Fakten zur Nahtoderfahrung“ (Patmos-Verlag, 2009) S. 217

55 Goswami, Amit: „Das bewusste Universum“ (Stuttgart: Lüchow-Verlag, 2007), S. 89

56 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 267

57 Zeilinger, Anton: „Einsteins Schleier – Die neue Welt der Quantenphysik“ (München: Verlag C. H. Beck, 2004), S. 102ff.

58 Ebd., S. 105

59 Walach: „Generalisierte Quantentheorie“, S. 28

60 „Nicht-lokale Informationsübertragung“ ist im Grunde ein Widerspruch, denn wo Raum und Zeit keine Gültig-keit haben, kann auch nichts „übertragen“ werden, und ebenso wenig gibt es auf Quantenebene eine „Wirkung“, da auch sie Kausalität voraussetzt. Da unsere in der Raumzeit verankerte Sprache aber keine Begriffe bereit-hält, um derartige Sachverhalte adäquat zu vermitteln (und Verstand und Wahrnehmung mit der Vermittlung ohnehin überfordert wären), bleibt nur der Gebrauch sol-cher „semantischer Krücken“. Vorstellen darf man sich den „Übertragungs“-Prozess zwischen zwei Instanzen eher als Zugriff beider auf den gleichen Teilbereich des quantenphysikalischen Informationsfeldes.

61 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 339

62 Ebd., S. 284f.

63 Ebd., S. 208f.

64 Ebd., S. 299, 315

65 Ebd., S. 283

66 Ebd., S. 213f., 216f.

67 Ebd., S. 288

68 Ebd., S. 288f.

69 www.jeanneachterberg.com/achetal.pdf

70 Farhadi, Ashkan et al.: „Evidence for non-chemical, non-electrical intercellular signaling in intestinal epithelial cells“; http://tinyurl.com/2b46gp2

71 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 312f.

72 Zu Biophotonen s. Bischof, Marco: „Biophotonen: Das Licht in unseren Zellen“ (Verlag Zweitausendeins, 2005) sowie Popp, Fritz-Albert: „Biophotonen – Neue Horizonte in der Medizin: Von den Grundlagen der Biophotonik“ (Verlag Haug, 2006).

73 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 295f.

74 Ebd.; auch http://tinyurl.com/2c4nnef

75 http://tinyurl.com/2c2wy84, S. 3

76 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 317ff.

77 Ebd., S. 319

78 Auf eine potentielle Verschränkung von Therapeuten- und Patientenbewusstsein einzugehen, würde den Rah-men des Artikels sprengen. Zur Verschränkung von „Individuen“ auf Bewusstseinsebene s. Lipton / Bhaer-man: „Spontane Evolution“.

79 Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, S. 167. Hinzu mag eine Art Gruppenbewusstsein / kollektive Realitäts-schöpfung kommen, auf die Starkmuth ebenfalls eingeht.

80 Eine ausführlichere Darstellung von Starkmuths The-orie zum Verhältnis zwischen Wahrnehmung, Weltbild und Realität s. Starkmuth: „Die Entstehung der Reali-tät“, S. 121ff.

81 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 18

82 Ebd., S. 16f.

83 Ebd., S. 15

84 Clarke, Arthur C.: „The Exploration of Space“ (Har-per & Brothers, 1951), S. 111

85 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 281

86 Oschman: „Energiemedizin“, S. 153

87 Zitiert unter http://tinyurl.com/27zyofq, S. 14

88 Näheres zum Studiengang „Komplementäre Medizin“ unter http://tinyurl.com/y9dzog2 sowie unter www.intrag-online.eu.

Nina Hawranke ist Jahrgang 1976 und studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Literaturübersetzen. Im Jahr 2004 erhielt sie für den besten Abschluss in ihrem Studiengang den Preis des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer. Seit 2003 ist sie als freie Übersetzerin, Journalistin und Kolumnistin für verschiedene Verlage tätig.

Nina Hawranke hat bereits vier Artikel für das deutsche NEXUS-Magazin verfasst, zuletzt „OPC – der Stoff, aus dem die Jugend ist“ (Ausgabe 26) und „Der Tod ist nicht der Tod – Instrumentelle Transkommunikation als Draht zur Ewigkeit“ (Ausgabe 27).

Sie ist per Email unter [email protected] zu erreichen.

Über die Autorin

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