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A SEA SYMPHONY - bachakademie.de · Werk in der Gattung ist – und die Sinfonie in England eigentlich keine bedeutende Tradition hatte – sind Umfang und Ambitionen immens: über

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AKADEMIEKONZERT IV A SEA SYMPHONY Saison 2017 / 2018

Samstag, 03. März 2018 | 19:00 UhrSonntag, 04. März 2018 | 19:00 Uhr

Stuttgart, Liederhalle, Beethoven-Saal

Konzerteinführung: 18:15 Uhr im Beethoven-Saal mit Dr. Henning Bey

Konzertdauer ca. 1,5 StundenKeine Pause

Laura Aikin SopranJames Rutherford Bariton

Gaechinger CantoreySWR SymphonieorchesterDennis Russell Davies Dirigent

Inhalt

Programm 3

Einführungtext 4

Gesangstexte „A Sea Symphony“

No.1 A Song for All Seas, All Ships 9

No.2 On the Beach at Night, Alone 10

No.3 Scherzo - The Waves 11

No.4 The Explorers 12

Biographien

Laura Aikin 16

James Rutherford 17

Gaechinger Cantorey – Der Chor der Bachakademie 18

SWR Symphonieorchester 20

Dennis Russell Davies 24

Vorschau 26

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PROGRAMM

Keelmen Heaving in Coals by Moonlight | Joseph Mallord William Turner (1835) @gemeinfrei

Felix Mendelssohn (1809-1847)Meeresstille und glückliche Fahrt op. 27

Ralph Vaughan Williams (1872-1958)A Sea Symphony

Für OrchesterBesetzung: Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 2 Hörner, 3 Trompeten, Pauken, Streicher

Adagio – Molto allegro e vivace

Text aus Walt Whitmans Gedichtzyklus Leaves of Grass

Für Sopran, Bariton, Chor (S, A, T, B) und OrchesterBesetzung: Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 3 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Orgel und Streicher

I.

II.

III.

IV.

A Song for All Seas, All Ships Moderato maestoso

On the Beach at Night, AloneLargo sostenuto

Scherzo - The WavesAllegro brillante

The ExplorersGrave e molto adagio

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EINFÜHRUNGSTEXT

Metaphorische See-Bilder in der musikalischen Romantik: Felix Mendelssohns Meeresstille und Glückliche Fahrt und Ralph Vaughan Williams‘ A Sea Symphony

Die Romantik – sei es in der Literatur, Bildenden Kunst oder der Musik – ist generell von einer Faszination von der Natur geprägt, und in diesem Zusammenhang ganz besonders vom Wasser. Romantik ist ein Streben nach dem Anderen, dem Übergang, dem räumlich oder zeitlich Fernen, Unerreichbaren, der Faszination mit dem Dunklen und Mysteriösen – »jener unruhvollen, unnennbaren Sehnsucht, jener Ahnung des wunderbaren Geisterreichs«, wie E. T. A. Hoffmann es ausdrückte. Für den Entwurf entsprechender poetischer Ideen bietet sich Wasser in vieler Hinsicht an: Es ist für das Landgeschöpf Mensch das grundlegende Medium des Anderen, mit geheimnisvollen Unterwassergefilden, fernen Fantasieländern jenseits weiter Meere und abenteuerlichen, sturmgepeitschten Reisen dorthin.

Wiewohl auch das beschaulich-idyllische Wasser der Epoche nicht fremd ist – man den-ke an das »Bächlein helle« in Schuberts Forelle, aber selbst dort macht der Fischer das Wasser »tückisch trübe« um an sein Ziel zu gelangen – ist es vor allem dieses unbekannte, gefährliche, dunkle Wasser, das die Imaginationskraft von Dichtern und Komponisten auf sich zog. Unter der Wasseroberfläche verbergen sich Nixen und Wassergeister, die nichtsahnende Menschenkinder in ihr feuchtes Reich locken wollen, was entweder für den Manschen oder das Wassergeschöpf tödlich ausgehen muss: Diverse Undine-Vertonungen fallen ebenso in diese Kategorie wie Mendelssohns Ouvertüre zur schönen Melusine sowie sein Loreley-Fragment, Antonín Dvořáks Rusalka und letztlich auch Wagners Ring des Nibelungen. Die Schlechtwetter-Romantik der Entdeckerfahrt auf hoher See findet dagegen wohl im Fliegenden Holländer seine bekannteste Manifestation.

So tief verankert ist diese Vorstellung vom Meer als Assoziationsraum für Ferne, Weite, für das Streben nach dem (und möglicherweise Erreichen des) Anderen, dass seine Wirk-samkeit nicht von der Umsetzung eines konkreten programmatischen oder szenischen Sujets abhängt, sondern auch als reine Metapher funktioniert – in der Musik unterstützt durch etablierte tonmalerische Topoi wie Wellengang oder Sturm. In diese Kategorie fallen auch die beiden hier zur Debatte stehenden Werke, Felix Mendelssohns Meeresstille und Glückliche Fahrt sowie Ralph Vaughan Williams‘ A Sea Symphony, die beide schon im Titel deutlich machen, dass es sich nicht um eine bestimmte Seefahrt handelt, sondern um die Idee der Seefahrt an sich. Beide beruhen zwar auf literarischen Vorlagen – bei Mendelssohn als Folie zu einem Instrumentalwerk, bei Vaughan Williams als vertonter Text – die aber beide lyrisch-kontemplativer und nicht dramatisch-szenischer Natur sind.

Die Komposition von Meeresstille und Glückliche Fahrt (1828 komponiert, aber erst 1832 uraufgeführt) fällt in eine Zeit, in der Mendelssohn intensiv mit der Integration poetischer Ideen in seinen Instrumentalwerken experimentierte, oft in der Vermischung von literari-schen Vorlagen mit Naturbildern, so auch in den beiden zeitnah verfassten Hebriden- und Melusine-Ouvertüren oder in der 1829 begonnenen Schottischen Sinfonie. Meeresstille und Glückliche Fahrt greift dabei auf gleich zwei Vorlagen zurück, beide verfasst von Künstlern, die für ihn absolute Vorbildfunktion hatten: ein Gedichtpaar von Goethe und die Vertonung derselben Verse durch Beethoven in der Form einer Kantate für Chor und Orchester (op. 112 von 1814 / 15). Mendelssohn verzichtet zwar anders als Beethoven auf die vokale Präsentation des Textes, greift aber in Struktur und musikalischem Charakter in vieler Hinsicht auf Beethoven zurück, etwa in der Umsetzung der »tiefen Stille« am Anfang durch lange liegende D-Dur-Akkorde oder die Wellenbewegung der »glücklichen Fahrt« im zweiten Teil durch Achtelnoten-Läufe in den Streichern.

Meeres Stille

Tiefe Stille herrscht im Wasser,

Ohne Regung ruht das Meer,

Und bekümmert sieht der Schiffer

Glatte Fläche ringsumher.

Keine Luft von keiner Seite!

Todesstille fürchterlich!

In der ungeheuern Weite

Reget keine Welle sich.

Glückliche Fahrt

Die Nebel zerreißen,

Der Himmel ist helle,

Und Äolus löset

Das ängstliche Band.

Es säuseln die Winde,

Es rührt sich der Schiffer.

Geschwinde! Geschwinde!

Es teilt sich die Welle,

Es naht sich die Ferne;

Schon seh ich das Land!

Johann Wolfgang von Goethe (gedruckt 1796 in Schillers Musenalmanach)

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Wie Goethe in seinem Gedicht schildert Mendelssohn keine dramatischen Abläufe; statt-dessen werden Bilder tableauartig nebeneinander gestellt – der Komponist scheint, wie R. Larry Todd schreibt, »eher eine synästhetische Verwebung des Visuellen und Musikalischen und eine Hervorhebung der malerischen Attribute der Musik im Blick zu haben als die Umsetzung einer dramatischen Erzählung«. Der erste Teil der Ouvertüre symbolisiert die Meeresstille (»Tiefe Stille herrscht im Wasser / Ohne Regung ruht das Meer« etc.) und der zweite Teil die glückliche Fahrt (»Die Nebel zerreißen / Der Himmel ist helle« etc.), wobei Mendelssohn noch eine triumphale Coda anschließt und damit das bei Goethe nur antizipierte Ein-laufen in den sicheren Hafen (»Es naht sich die Ferne / Schon seh‘ ich das Land«) explizit vertont. Dass Mendelssohn und sein Zirkel genau dies im Sinn hatten, belegt ein Brief seiner Schwester Fanny an den gemeinsamen Freund Karl Klingemann: »Felix schreibt ein großes Instrumentalstück Meeresstille und glückliche Fahrt nach Goethe. Es wird sehr seiner würdig. Er hat eine Ouverture mit Introduktion vermeiden wollen und das Ganze in zwei nebeneinanderstehenden Bildern gehalten.« Gewiss mangelt es dem Werk nicht an tonma-lerischen Effekten, die den Inhalt und die Stimmung des Gedichtes bildhaft umsetzen, von der »Totenstille« des Anfangs über die »rauschenden Wellen« der Glücklichen Fahrt bis zu den Pauken und Trompeten, die die Einfahrt in den Hafen ankündigen; aber die Ouver-türe bindet eben die Einbildungskraft des Hörers nur teilweise durch konkrete ‚Malerei‘. Spezifische Assoziationen sind möglich, aber nicht zwingend, und Mendelssohn wandte sich in den späten 1820er Jahren ohnehin von expliziter Programmatik in der Instrumen-talmusik ab, hin zu einer Poetik, in der der Musik ihre eigene Bedeutsamkeit innewohnt, die sich in Worte nicht fassen lässt. Entsprechend ironisch reagierte er auf den Versuch seines Freundes Julius Schubring, der die Meeresstille-Ouvertüre romantisch zu deuten suchte – Schubring erinnert sich in seinen Memoiren: »In der Ouvertüre Meeresstille und glückliche Fahrt tritt eine gar reizende Gesangsmelodie als Wiederaufnahme der ersten Noten des Einganges auf, die erst mit der Terz, dann sich steigernd mit der Quinte und endlich mit der Octave einsetzt. Ich sagte Mendelssohn, dass ich aus derselben die Töne der Liebe herausfühle, welche bei der glücklichen Fahrt dem Ziele ihrer Sehnsucht stetig näher und näher kommt. Er antwortete, das habe er sich dabei nicht gedacht, sondern ihm sei gewesen, als wenn ein gar freundlicher alter Mann hinten auf dem Schiffe sitze und mit vollen Backen zur glücklichen Fahrt in die Segel blase.«

Ralph Vaughan Williams‘ A Sea Symphony – begonnen 1903 und uraufgeführt am 12. Oktober 1910, dem 38. Geburtstag des Komponisten auf dem Musikfest in Leeds – ist ein Werk ganz anderer Dimensionen, aber dennoch desselben Geistes Kind, was das Verhältnis von Vorlage und musikalischer Umsetzung betrifft. Dafür, dass die Sea Symphony sein erstes Werk in der Gattung ist – und die Sinfonie in England eigentlich keine bedeutende Tradition hatte – sind Umfang und Ambitionen immens: über 70 Minuten Spielzeit, Soli, Chor und großes Orchester (mit umfangreichem Schlagwerk, Harfen und Orgel). Vaughan Williams reiht sich damit ein in die Tradition der oratorischen Vokalsymphonie, die mit Beethovens Neunter ihren Anfang nimmt, und über Mendelssohns Lobgesang in Mahlers »Symphonie der Tausend« gipfelt, und die alle eine universal-transzendentale Botschaft eint. Und Vaughan Williams reiht sich ganz explizit in diese Tradition ein: Im historischen Kontext Englands als einer Seefahrernation, die sich auf dem Höhepunkt des Empire befand,

hätte es für Vaughan Williams nahe gelegen, eine nationalistische Huldigung an die See zu entwerfen, zumal im Kontext eines Musikfestes, in England wie anderswo traditionell der Ort nationaler Selbstvergewisserung durch Musik; aber die Wahl der Texte wie deren Vertonung weist in eine andere Richtung. Die Vorlagen sind der Gedichtsammlung Leaves of Grass (Grashalme) des amerikanischen Dichters Walt Whitman (1819-1892) entnommen, der nichts weniger als ein Nationalist war. Die gewählten Verse gehen auch gar nicht auf die See oder die Seefahrt als konkrete Realität ein, sondern nehmen diese vielmehr als metaphorischen Ausgangspunkt für Reflektionen über die heldenhafte Überwindung von Hindernissen, die (letztlich vergebliche) Suche nach Wahrheit und Glück, das Verlorensein in der unendlichen Weite des Kosmos: »a song for all seas, all ships […] a spiritual woven signal for all nations«. Der Vaughan-Williams-Forscher fasst dies so zusammen: »the poem’s themes of exploration and the discovery of far-flung lands are portrayed in A Sea Symphony as futile quests, leaving restlessness, dissatisfaction, and unhappiness in their wake.«

Ähnlich Schiller in seiner Ode an die Freude spricht Whitman transzendentale Themen ohne explizit christliche Konnotationen an – es handelt sich hier wie dort um einen universa-listischen Deismus, der aber in der Vertonung durch Vaughan Williams (wie schon in der Vertonung Beethovens vor ihm) sakrale Anklänge auslöst, mit choralhaften und hymnischen Tonfällen an exponierter Stelle. Insgesamt jedoch hält der Komponist an der traditionellen instrumentalen Sinfonieform fest, mit vier Sätzen in der üblichen Reihenfolge schneller Sonatensatz – langsamer Satz – Scherzo – Finale. Dies ist möglich, da wie erwähnt die Verse kein Drama entfalten oder eine Geschichte erzählen, sondern Bilder entwerfen, die über Allgemeinmenschliches reflektieren. Die entsprechenden Stimmungen – und die vom Komponisten hierfür ausgewählten Gedichte – lassen sich umstandslos in die typischen Satzcharaktere der Sinfonieform integrieren: Der eröffnende Sonatensatz exponiert Kampf und Heldentum, der langsame Satz nachdenkliches Innehalten (»On the beach at night, alone«), das Scherzo ruhelose Energie (»myriad waves hastening […], Tending in ceaseless flow«). Nur das allein über eine halbe Stunde dauernde Finale bricht mit Hergebrachtem: nicht Zusammenfassung, Fazit des Vorhergegangenen, sondern rhapsodisches Fantasieren in frei reihender Kantatenform in drei (den drei zugrunde gelegten Gedichten entsprechen-den) Großabschnitten über die ruhelose Suche nach einem transzendenten Lebenssinn, die nicht in der Erfüllung endet, sondern im Eingeständnis, dass solches Streben zwar dem Menschen innewohnt und insofern notwendig ist, aber immer ein Weg und nie ein Ziel ist. Vaughan Williams beschließt die Sinfonie mit den Worten »O farther, farther, farther sail!« im ins Unendliche weisenden Pianissimo.

Dr. Thomas Schmidt

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No. 1 A Song for All Seas, All Ships

Behold, the sea itself, And on its limitless, heaving breast, the ships; See, where their white sails, bellying in the wind, speckle the green and blue, See, the steamers coming and going, steaming in or out of port, See, dusky and undulating, the long pennants of smoke. Today a rude brief recitative, of ships sailing the seas, each with its special flag or ship-signal, Of unnamed heroes in the ships, of waves spreading and spreading far as the eye can reach, Of dashing spray, and the winds piping and blowing, And out of these a chant for the sailors of all nations, Fitful, like a surge, of sea-captains young or old, and the mates, and of all intrepid sailors, Of the few, very choice, taciturn, whom fate can never surprise nor death dismay. Picked sparingly without noise by thee old oce-an, chosen by thee,Thou sea that pickest and cullest the race in time, and unitest the nations, Suckled by thee, old husky nurse, embodying thee,Indomitable, untamed as thee. Flaunt out O sea

Nr. 1 Ein Lied für alle Meere, alle Schiffe

Sieh, das Meer selbst, Und auf seiner grenzenlosen, wogenden Brust die Schiffe; Sieh, wo ihre weißen Segel, im Winde sich blä-hend, das Grün und Blau besprenkeln, Sieh, die Dampfer, kommend und gehend, zum Hafen hinein und hinaus, Sieh, die langen Rauchfahnen, dunkel und wallend. Heute ein unverblümt kurzes Rezitativ, von Schiffen, welche die Meere segeln, jedes mit eigener Flagge und eigenem Signal, Von namenlosen Helden an Bord,von Wellen, sich ausbreitend weiter und weiter, soweit das Auge reicht, Von peitschender Gischt, und den Winden, pfeifend und wehend, Und daraus entspringend ein Gesang für die Seeleute aller Nationen, Unberechenbar, wie eine Woge,von Kapitänen, jung und alt, und Maaten, und allen unerschrockenen Seeleuten, Von den wenigen, besonders auserlesen, wort-karg, die nie das Schicksal überraschen noch der Tod je schrecken kann. Sorgsam und lautlos von dir bestimmt, alter Ozean, von dir erlesen,Du Meer, mit der Zeit wählend und auslesend und Nationen vereinend, Von dir, alte raue Amme, gesäugt, dir Ausdruck verleihend, Unbezwingbar, ungezähmt wie du. Stelle sie nur zur Schau, O Meer,

GESANGSTEXTE

A Sea Symphony

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your separate flags of nations! Flaunt out visible as ever the various ship-signals! But do you reserve especially for yourself and for the soul of man one flag above all the rest, a spiritual woven signal for all nations, emblem of man elate above death, Token of all brave captains and all intrepid sailors and mates, And all that went down doing their duty, Reminiscent of them, twined from all intrepid captains young or old, A pennant universal, subtly waving all time, o’er all brave sailors, All seas, all ships.

No. 2 On the Beach at Night, Alone

On the beach at night, alone, As the old mother sways her to and fro singing her husky song, As I watch the bright stars shining, I think a thought of the clef of the universes and of the future. A vast similitude interlocks all.All distances of space however wide, all distances of time, All souls, all living bodies though they be ever so different, All nations, all identities that have existed or may exist, All lives and deaths, all of the past, present, future, This vast similitude spans them, and always has spanned, And shall forever span them, and shall compac-tly hold and enclose them.

die einzelnen Flaggen der Nationen! Lass nur wie immer deutlich sie sehen, die viel-fältigen Signale! Doch hebe um deiner selbst und des Menschen Seele willen eine Flagge gesondert über allen andern auf, ein von Geist gewobenes Signal aller Nationen, Emblem des Menschen, über den Tod erhaben, Zeichen aller mutigen Kapitäne, aller kühnen Seeleute und Maate, Und all jener, die ihre Pflicht erfüllend unter-gingen, An sie erinnernd, gewirkt aus allen unerschrockenen Kapitänen jung und alt, Ein universales Banner, alle Zeit sacht wehend über allen mutigen Seeleuten, Allen Meeren, allen Schiffen.

Nr. 2 Am Strand des Nachts, allein

Am Strand des Nachts, allein, Während die alte Mutter hin und her wiegend ihr raues Lied singt, Während ich die strahlenden Sterne beobach-te, denke ich einen Gedanken an den Schlüssel des Universums und an die Zukunft. Eine gewaltige Ähnlichkeit verkettet alles. Alle Entfernungen des Raumes, seien sie noch so weit, alle Entfernungen der Zeit, Alle Seelen, alle Körper, so unterschiedlich sie auch sein mögen, Alle Nationen, alle Wesen, die existiert haben oder existieren mögen, Alle Leben und alle Tode, alle Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Diese gewaltige Ähnlichkeit umfasst sie und hat sie immer umfasst, Und wird sie für immer umfassen und wird sie eng halten und umschließen.

No. 3 Scherzo - The Waves

After the sea-ship, after the whistling winds, After the white-gray sails taut to their spars and ropes, Below, a myriad, myriad waves hastening,lifting up their necks, Tending in ceaseless flow toward the track of the ship, Waves of the ocean bubbling and gurgling, blithely prying, Waves, undulating waves, liquid, uneven, emu-lous waves, Toward that whirling current, Laughing and buoyant, with curves, Where the great vessel

Nr. 3 Scherzo - Die Wellen

Dem Schiffe nach und den pfeifenden Winden, Den weißgrauen Segeln, straff an ihren Hölzern und Seilen, Unten Myriaden von Wellen, hastend, ihre Köpfe hebend, Im endlosen Fluss auf die Bahn des Schiffes zustrebend, Wellen des Ozeans, glucksend und gurgelnd, übermütig spähend, Wellen, wogende Wellen, fließende, unebene,nacheifernde Wellen, Lachend und heiter, in Bögen auf jenen wirbelnden Strudel hinzu,

Fishing Boats with Hucksters Bargaining for Fish, Joseph Mallord William Turner (1837 / 1838) @gemeinfrei

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sailing and tacking displaced the surface, Larger and smaller waves in the spread of the ocean yearnfully flowing, The wake of the sea-ship after she passes, flas-hing and frolicsome under the sun, A motley procession with many a fleck of foam and many fragments, Following the stately and rapid ship, in the wake following.

No. 4 The Explorers

O vast Rondure, swimming in space,Covered all over with visible pow’r andbeauty,Alternate light and day and the teemingspiritual darkness,Unspeakable high processions of sun and moon and countless stars above,Below, the manifold grass and waters,With inscrutable purpose, some hidden prophetic intention,Now first it seems my thought begins tospan thee.

Down from the gardens of Asiadescending, Adam and Eve appear,then their myriadprogeny after them,Wandering, yearning, with restless explorations,With questionings, baffled, formless,feverish, with never-happy hearts,With that sad incessant refrain,Wherefore, unsatisfied soul?Whither O mocking life?Ah who shall soothe these feverishchildren?Who justify these restless explorations?Who speak the secret

of the impassive earth?Yet soul be sure the first intent remains,and shall be carried out,Perhaps even now the time has arrived.After the seas are all crossed,after the great captains haveaccomplished their work,After the noble inventors,Finally shall come the poet worthy thatname,The true son of God shall come singing his songs.

O we can wait no longer,We too take ship O soul,Joyous we too launch out on trackless seas,Fearless for unknown shores on waves ofecstasy to sail,Amid the wafting winds, Thou pressingme to thee, I thee to me, O soul,Caroling free, singing our song of God,Chanting our chant of pleasantexploration.O soul thou pleasest me, I thee,Sailing these seas or on the hills, or waking in the night,Thoughts, silent thoughts, of Time and Space and Death, like waters flowing,Bear me indeed as through regionsinfinite,Whose air I breathe, whose ripples hear,lave me all over,Bathe me O God in thee, mounting to thee,I and my soul to range in range of thee.O thou transcendent,Nameless, the fibre and the breath,Light of the light, shedding forthuniverses, thou centre of them.Swiftly I shrivel at the thought of God, At Nature and its wonders, Time and Space and Death,

Wo das mächtige Schiff, segelnd und kreuzend die Oberfläche durchtrennte, Größere und kleinere Wellen, in der Weite des Ozeans sehnsuchtsvoll strömend, Das Kielwasser des vorüberziehenden Schiffes, blitzend und ausgelassen in der Sonne, Eine kunterbunte Prozession, Schaumflocken und manches Fragment, Folgend dem prächtigen und schnellen Schiff, in seinem Kielwasser folgend.

Nr. 4 Die Entdecker

O unermessliche Rundung, im RaumSchwimmend, über und über mit sichtbarer Kraft und Schönheit bedeckt,Licht und Tag wechselnd mit mannigfachergeistiger Dunkelheit,Hoch oben unaussprechbar erhabeneProzessionen von Sonne und Mond und unzähligen Sternen,Tief unten die vielfältigen Gräser und Wasser,Mit unergründlicher Entschlossenheit, einer verborgenen, prophetischen Absicht,Erstmals beginnt mein Gedanke dich, scheint es, zu umfassen.

Von den Gärten Asiens herniedersteigend,erscheinen Adam und Eva, gefolgt von denMyriaden ihrer Nachkommenschaft,Wandernd, sehnsuchtsvoll, rastlos forschend, mit Fragen, verblüfft, formlos, fiebernd, mit niemals-glücklichen Herzen,Mit jenem traurigen, unablässigen Refrain,Warum, niemals zufriedene Seele?Wohin, O spottendes Leben?Ah, wer wird diese fiebrigen Kinderbesänftigen?Wer diesem rastlosen Forschen einen Sinngeben?Wer das Geheimnis der gleichgültigen Erde

aussprechen?Dennoch, Seele, sei sicher – die erste Absichtbleibt und wird erfüllt,Vielleicht ist schon jetzt die Zeit gekommen.Nachdem alle Meere überquert sind,nachdem die großen Kapitäne ihre Arbeitvollendet haben,Nach den noblen Erfindern,Wird endlich der Dichter kommen, diesesNamens würdig,Der wahre Sohn Gottes wird kommen, seine Lieder singend.

O wir können nicht länger warten, Auch wir, o Seele, stechen in See, Freudig brechen auch wir auf, auf weglosen Meeren, Um furchtlos auf Wellen der Ekstase zu unbe-kannten Ufern zu segeln, Inmitten der wehenden Winde,Du mich an dich drückend, ich dich an mich, O Seele, Frei jubilierend, unser Gotteslied singend, Unseren Gesang der frohen Erforschung anstim-mend. O Seele du erfreuest mich und ich dich, Diese Meere segelnd oder auf den Hügeln oder in der Nacht erwachend, Gedanken, stille Gedanken, von Zeit und Raum und Tod, wie Wasser fließend, Tragen mich wahrhaftig, wie durch unendliche Gefilde, Deren Luft ich atme, deren Rauschen ich höre, reinige mich ganz und gar, Bade mich O Gott in dir, emporsteigend zu dir, dass ich und meine Seele in deiner Nähe woh-nen mögen. O alles übersteigendes Du, Namenlos, die Faser und der Atem, Licht des Lichts, Universen hervorbringend, du in ihrem Zentrum.Schnell schreckte mich der Gedanke an Gott, An die Natur und ihre Wunder, Zeit und Raum und Tod,

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But that I, turning, call to thee O soul, thou actual me, And lo, thou gently masterest the orbs, thou matest Time, smilest content at Death, and fillest, Swellest full the vastnesses of Space. Greater than stars or suns, Bounding o soul thou journeyest forth; away, o soul! Hoist instantly the anchor! Cut the hawsers – haul out – shake out ev’ry sail! Sail forth – steer for the deep waters only, Reckless, O soul, exploring, I with thee, and thou with me, For we are bound where mariner has not yet dared to go.

O my brave soul! O farther, farther sail! O daring joy, o farther, farther, farther sail!

Riefe ich nicht, mich umwendend, dir zu, O Seele, du mein wahres Ich, Und siehe da, du beherrschst sanft die Gestirne, vermählst dich mit der Zeit, lächelst beglückt dem Tode zu, und füllst, Lässt bis zur Fülle anschwellen die ungeheuren Weiten des Raumes. Größer als Sterne oder Sonnen, Schnellst du O Seele auf die Reise; Fort, O Seele! Lichte unverzüglich den Anker! Kappe die Trosse – gehe auf Kurs – setze alle Segel! Ziehe aus – halte den Kurs nur in tiefe Gewässer, Leichtsinnig, O Seele, erkundend, Ich mit dir und du mit mir,Denn wir sind unterwegs, wohin kein Seemann bisher sich wagte

O meine tapfere Seele! O weiter, weiter segle! O kühne Freude, o weiter, weiter, weiter segle!

Text von Walt Whitman Übersetzung: Bettina Reinke-Welsh

LIVE-AUFZEICHNUNG AUS DEM FORUM AM SCHLOSSPARK IN LUDWIGSBURG, MÄRZ 2017

Getanzt von Schülern aus Stuttgart und Umgebung, aus Minden und Pforzheim sowie von VivaTanz. Idee & Choreographie: Friederike Ra-demann. Musiziert von herausragenden Solisten und der Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann. Eine Produktion von Accentus Music: »Die zwischen den Ensembles agierenden jungen Tänzer sind mit einer von den Kameras immer wieder gut eingefange-nen Konzentration bei der Sache, die unmittelbar anrührt» (nmz 11 / 17). Nominiert für die International Classical Music Awards (ICMA) in der Kategorie »DVD Performance».

DOPPEL-DVDBACHBEWEGT! TANZ! 2017Johann Sebastian Bach »Matthäus-Passion» BWV 244

ZUM

TRA

ILER

BACHBEWEGT! TANZ! KOMMT INS FERNSEHEN

J.S. Bach Matthäus-Passion BWV 244Live-Aufzeichnung aus dem Forum am Schlosspark in Ludwigsburg, März 2017

Karfreitag, 30.3.2018, 09:00 UhrIm SWR Fernsehen

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LAURA AIKIN

Ihre Laufbahn begann als Mitglied des Ensembles der Deutschen Staatsoper Berlin von 1992 bis 1998 unter der künstlerischen Leitung von Daniel Barenboim, wo sie in mehr als 300 Aufführun-gen Partien sang. Als regelmäßiger Gast an den weltweit führenden Opernhäusern tritt sie an der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, der Bayerischen Staatsoper München, der Opéra National de Paris, Santa Fe Opera, San Francisco Opera, der Metropolitan Opera New York u.v.m. auf. Als Konzertsängerin ist Laura Aikin weltweit mit bedeutenden Orchestern wie den Berliner, Münchner und Wiener Philharmonikern, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Symphonie-orchestern in Chicago, Cleveland und Wien, dem BBC Symphony Orchestra, dem WDR, SWR und MDR Sinfonieorchester sowie dem Ensemble Intercontemporain, Les Arts Florissants, Concerto Köln und dem Concentus Musicus zu erleben. Zu den Höhepunkten der vergangenen Jahre zählten ihr Debut als Giunia / Lucio Silla am Gran Teatro del Liceu in Barcelona, Lucia / Lucia di Lammermoor an der Opéra de Montpellier, Lulu in Paris und in Lyon, an der Scala und bei den Wiener Festwochen, Rossinis Semiramide in Neapel, Marguérite / Les Huguenots in Strassburg und Marilyn Monroe in De Raaffs Uraufführung von Waiting for Miss Monroe an der De Nederlandse Opera. Des Weiteren stand sie mit Zimmermanns Die Soldaten an der Mailänder Scala sowie Morton Feldmans Oper Neither an der Staatsoper im Schillertheater und bei der Ruhrtriennale sowie in zahlreichen Opern- und Konzert- auftritten bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne (u.a. im Sommer 2013 in Birtwistles Gawain). Laura Aikin hat außerdem an hochgelobten Aufnahmen mitgewirkt wie u.a. bei Beethovens Christus am Ölberg mit Daniel Barenboim und dem Chicago Symphony Orchestra, Schönbergs Jakobsleiter mit dem Symphonie Orchester des Südwestfunks sowie bei DVDs von Lulu (Opernhaus Zürich), Henzes L‘Upupa und Die Entführung aus dem Serail (beide Salzburger Festspiele); eine Soloaufnahme von Liedern und Zyklen von Rorem mit dem Pianist Donald Sulzen (Orfeo), sowie Beethovens Christus am Ölberg und dessen Missa solemnis – beides unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt (SONY).

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JAMES RUTHERFORD

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Geboren in Norwich, studierte James Rutherford zunächst Theologie an der Durham University, dann Gesang am Royal College of Music und dem National Opera Studio. Er war ein BBC New Generation Artist und Gewinner zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Gast-verpflichtungen führten ihn seither u.a. an die Opera North, die Welsh National Opera, nach Glyndebourne und an die Opéra de Paris. Seit 2009 singt er regelmäßig am Opernhaus Graz, seit der Saison 2015 / 2016 an der Oper Frankfurt. Sein Debut bei den Bayreuther Festspielen erfolgte 2010 mit der Partie des Hans Sachs / Meistersinger. In der letzten Zeit konzentrierte er sich v.a. auf das dramatische deutsche Fach und sang Partien wie Jochanaan / Salome (Staatsoper Unter den Linden und Wiener Staatsoper), verschiedene Partien im Ring des Nibelungen, Orest / Elektra (Carnegie Hall), den Hans Sachs (San Francisco, Hamburg, Wien und Budapest), den Mandryka / Arabella (Amsterdam und Hamburg) sowie den Kurwenal / Tristan und Isolde (Was-hington und Oper Graz). Letzte Saison debütierte James Rutherford in der Titelpartie von Wagners Fliegendem Holländer (Staatsoper Stuttgart) und als Wolfram / Tannhäuser (Deutsche Oper Berlin). Künftige Verpflichtungen führen ihn an das Royal Opera House (Graf Monterone / Rigoletto), an das Teatro San Carlo (Vater / Hänsel und Gretel und Orest / Elektra) sowie an die Oper Frankfurt, Deutsche Oper am Rhein, Hamburgische Staatsoper und an das Teatro Real in Madrid (Wotan / Ring des Nibelungen). James Rutherford hat Englische Lieder des frühen 20. Jahrhunderts (BIS), Wagner-Arien mit dem Bergen Philharmonic Orchestra sowie Schuberts Schwanengesang mit dem Pianisten Eugene Asti auf CD eingespielt.

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GAECHINGER CANTOREY – DER CHOR DER BACHAKADEMIE

Im Sommer 2016 fand eine Neuformation der Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart statt: Das neu gegründete Barockorchester und der reformierte Chor treten seitdem unter dem gemeinsamen Namen Gaechinger Cantorey auf. Nach einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt und 1954 von Helmuth Rilling gegründet, gilt der Chor der Internationalen Bachakademie (damals die Gächinger Kantorei Stuttgart) seit Jahrzehnten als einer der herausragenden Konzertchöre der Welt. Neben Auftritten mit dem damaligen Part-ner-Ensemble Bach-Collegium Stuttgart arbeitete und arbeitet der Chor bis heute auch mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, New York Philharmonic, Israel Philharmonic, dem SWR Symphonieorchester und dem Sinfonieorchester Basel zusammen.

Seit August 2013 stehen die Ensembles der Bachakademie unter der künstlerischen Leitung von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann. Unter der Trägerschaft der Bachakademie gestaltet der Chor (auch unabhängig vom dazugehörigen Barockorchester) eine Vielzahl an Konzerten, Hörfunk- und CD-Aufnahmen entscheidend mit. Im Zentrum der Chorarbeit steht neben vielfältiger Mitwirkung am Musikfest Stuttgart die eigene Konzertreihe der Internationalen Bachakademie, mit oratorischen Programmen von Schütz bis zu zeitgenös-sischen Auftragswerken. Einen besonderen Schwerpunkt bildet seit jeher die Interpretation der Vokalwerke von Johann Sebastian Bach.

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Die Debüt-CD der neuformierten Gaechinger Cantorey »Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort« mit Reformationskantaten von J.S. Bach erschien im Mai 2017 beim Stuttgarter Carus-Verlag. Die Kritik war begeistert: »Die Gaechinger Cantorey ist in neuer Besetzung und Ausrichtung ganz oben dabei im Konzert der deutschen Barockensembles.» (kulturradio des rbb)

BESETZUNG

SopranLore AgustiClaudia BöhmeMirjam BorchertLucy de ButtsIsabel DelemarreBeate HeitzmannNatasha HogarthBirgit Jakobi-KircheisKatja KunzeEllen MajerSusanne MüllerChristiane OpfermannSina OskedraAlevtina ProkhorenkoAnais SarkissianUta ScheirleAnja SchergAgnieszka TrzecieckaAnna UllrichSusanne VogelmannLeonie Zehle

AltChristine EisenschmidMagdalena FischerElisabeth GantertJennifer GleinigCarola GoebelAnne Hartmann

Tanja HaßlerSusanne HermannAnia KrawczukWiebke KretzschmarAndrea LehöczVeronika LutzAngela MüllerRebekka NeetzFranziska NeumannJudith RautenbergKatrin RüsseAdam SchillingClaudia van HasseltPatricia WagnerSusanne Wehse

TenorDieter BernhardtJörg DeutschewitzSebastian FranzWolfgang Frisch-CatalanoMartin FrobeenChristoph HaßlerDaniel KäsmannAndrejus KalinovasDaniel KarraschPaul KmetschJens KrekelerMartin MöllerClaudius Pobbig

Steffen SchaffGabriel SinVladimir TarasovHannes Wagner

BassAndrey AkhmetovTobias AyMatias BocchioSzabols HamoriMartin HermannJulian MillánStefan Müller-RuppertHartmut OpfermannHanns PommerienGeorg PreißlerAlexander ReisewitzJan SauerAlexander SchmidtFlorian Schmitt-BohnVolker SpiegelPhilipp UngerStefan WeilerAndreas Würtenberger

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DAS SWR SYMPHONIEORCHESTER

Das SWR Symphonieorchester geht hervor aus der Zusammenführung des Radio- Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg im September 2016. Das SWR Symphonieorchester ist zwar noch neu, es hat aber bereits Musikgeschichte geschrieben. Die bedeutenden Traditionslinien aus den beiden Vorgänger-Ensembles kommen in ihm überein. Teodor Currentzis wird ab September 2018 erster Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters.

Seit der Gründung 1945 / 46 formten profilierte Chefdirigenten die SWR-Orchester: In Baden-Baden / Freiburg waren es Hans Rosbaud, Ernest Bour, Michael Gielen, Sylvain Cambreling und François-Xavier Roth, in Stuttgart Hans Müller-Kray, Sergiu Celibidache, Sir Neville Marriner, Gianluigi Gelmetti, Georges Prêtre, Sir Roger Norrington und Stéphane Denève.

Zum Profil des SWR Symphonieorchesters gehören neben der Neuen Musik die sinfoni-sche Orchesterliteratur vorangegangener Epochen sowie Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis. Die Vermittlung anspruchsvoller Musik an alle Altersstufen ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen.

Dirigenten von Weltrang wie Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt, David Zinman, Peter Eötvös, Sir Roger Norrington, Ingo Metzmacher und Jakub Hrůša sind beim SWR

Symphonieorchester zu Gast. Unter den hochkarätigen Solisten finden sich u. a. Gil Shaham, Tzimon Barto, Julia Fischer, Fazil Say, Patricia Kopatchinskaja, Mischa Maisky, Renaud Capuçon und Martin Grubinger.

Neben zahlreichen Auftritten in den SWR-eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim ist das SWR Symphonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen und den Schwetzinger Festspielen präsent. Einladungen führten bzw. führen das SWR Symphonieorchester u. a. nach Salzburg, London, Madrid, München, Edinburgh, Barcelona, Warschau, Basel und Tallinn, zum Rheingau Musik Festival, zum Heidelberger Frühling und zum Festival Acht Brücken in Köln, in die Elbphilharmonie Hamburg, zum Musikfest Berlin sowie für eine mehrtägige Residenz in das Konzerthaus Dortmund.

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Besetzung Orchester

1. ViolineMila Georgieva Phillip Roy Gabriele Turck Anca Ionita Lukas FriederichWolfgang GreserStefan BornscheuerJohannes BlumenrötherDorothea JügeltGesa Jenne-DönnewegStefan KnoteHelke BierFelix BorelHwa-Won RimmerAndreas RitzingerAndreea Chiriac

2. ViolineDavid Maurer *Silke Meyer-Eggen Uta TerjungHarald PaulMargret MacDuffiePeter Lauer Ada Gosling-Pozo Michael Mayer-FreyholdtAlina Abel Karin Adler Maria Stang Maria KranzfelderLarissa Manz Soo Eun Lee

ViolaJean-Eric Soucy *Raphael Sachs Jean-Christophe Garzia Christina NicolaiSally Clarke Theresa JansenMitsuko NakanDora Scheili

Jakob LustigChristian NasBohye LeeBarbara Weiske

VioloncelloOren ShevlinSolo *Marin Smesnoi Rahel Krämer Thomas NicolaiDita LammerseMarkus TillierWolfgang DüthornBlanca Coines EscricheAlexander RichtbergYae Ji Choi **

KontrabassMatthias Weber * Axel Schwesig Bertram EppingerAstrid StutzkeChristoph DornLars SchaperJosef SemelederValentin Vacariu

FlöteTatjana Ruhland *Anne RomeisDaniel Werner

OboePhilippe Tondre *Michael RosenbergFlorian Hasel

KlarinetteSebastian Manz * Jürgen DemmlerRudolf König Anton Hollich

FagottLibor Sima * Eduardo Calzada Angela Bergmann

HornJoachim Bänsch *Thomas Flender Horst Ziegler Raymond Warnier

TrompeteJörge Becker *Christof SkupinLászló Kunkli **

PosauneMayumi Shimizu * Klaus Schiesser Harald Matjaschitz

TubaJürgen Wirth

PaukeJochen Brenner

SchlagzeugFranz Lang Robert Kette Franz Bach Nico Wolbert **

HarfeUrsula EisertKirsten Ecke

OrgelChristian Schmitt

* Stimmführer** Volontäre

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DENNIS RUSSELL DAVIES

Dennis Russell Davies wurde in Toledo (Ohio) geboren und studierte Klavier und Dirigieren an der New Yor-ker Juilliard School. Seine Tätigkeit als Dirigent in Oper und Konzert, als Pianist und Kammermusiker ist gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur jüngsten Moderne reicht, durch spannende und durchdachte Programm-Konstellationen und durch eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, William Bolcom, John Cage, Manfred Trojahn, Philip Glass, Heinz Winbeck, Laurie Anderson, Philippe Manoury, Aaron Copland, Hans Werner Henze, Michael Nyman und Kurt Schwertsik.

Nach seinen ersten Positionen als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra (1972-1980) und des American Composers Orchestra, New York (1977-2002) übersiedelte er 1980 nach Deutschland und Österreich. Es folgten Generalmusikdirektoren-Posten am Württembergischen Staatstheater Stuttgart (1980-1987) und beim Orchester der Beethovenhalle, dem Internationalen Beethovenfest und der Oper Bonn (1987-1995). 1997-2002 war er Chefdi-rigent des Radio Symphonie Orchesters Wien, wurde 1997 als Professor an die Universität Mozarteum Salzburg berufen und war von 1995 bis Saisonende 2006 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, mit dem er von 1998 bis 2009 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns auf CD aufnahm, weltweit die dritte Gesamteinspielung dieser Werke überhaupt.

Ab 2009 war Davies für sieben Spielzeiten Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Von 2002 bis 2017 war Dennis Russell Davies Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz und Opernchef am Landestheater Linz. 2014 wurde ihm dort der Titel »GMD« verliehen.

Als Gast dirigierte Davies u. a. Cleveland und Philadelphia Orchestra, Chicago, San Francis-co und Boston Symphony, das New York Philharmonic Orchestra, und das Yomiuri Nippon SO, in Europa u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, die Bamberger Symphoniker, die Münchner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Orchestra Filarmonica della Scala Milano, die Accademia di Santa Cecilia di Roma, das Orquesta Nacional de España und die St. Petersburger Philharmoniker.

Nach seinem Debut bei den Bayreuther Festspielen (1978-1980) gastierte er mit einem viel-fältigen Opernrepertoire u.a. bei den Salzburger Festspielen, dem Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera, der Hamburger und der Bayerischen Staatsoper, der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York, der Opéra National de Paris, dem Teatro Réal in Madrid und an der Wiener Staatsoper.

In seine Zeit als GMD in Linz fällt die Eröffnung des neuen Musiktheaters im April 2013, an-lässlich derer Dennis Russell Davies die Weltpremiere von Philip Glass’ Spuren der Verirrten ebenso leitete wie Richard Strauss’ Rosenkavalier. Weiters leitete er im neuen Haus Neuproduk-tionen aller Ring des Nibelungen – Teile ebenso wie u.a. Pelléas et Mélisande, Falstaff, Salome, die europäische Erstaufführung von McTeague sowie Uraufführungen von Moritz Eggert und Michael Obst.

Auch im Konzertbereich prägte er das Bruckner Orchester Linz nachhaltig, u.a. durch eine Öffnung zur Moderne und zu neuen Publikumsschichten, durch rege Tourneetätigkeit, aber auch durch die beständige Arbeit am Kernrepertoire – abgebildet u.a. in der Einspielung aller Bruckner-Symphonien in allen Fassungen.

2016 / 17 / 18 gastiert Dennis Russell Davies u.a. beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem DSO Berlin, dem SWR Stuttgart, dem Orchestra Sinfonica Nazionale (RAI Torino), dem Orquesta Sinfonica de Galicia, dem New Japan Philharmonic und dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, sowie beim Prager Frühling (mit der Filharmonie Brno) und dem Ravenna Festival.

Mit Beginn der Spielzeit 2018 / 19 wird Dennis Russell Davies seine neue Position als Künst-lerischer Leiter und Chefdirigent der Filharmonie Brno antreten.

Dennis Russell Davies ist seit 2009 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Im Dezember 2014 wurde ihm der Titel »Commandeur des Arts et des Lettres« verliehen, im Juli 2017 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.

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VORSCHAU

SONDERKONZERT

Konzert zu Bachs 333. Geburtstag Mittwoch, 21. März 2018 | 19:00 UhrStuttgart, Stiftskirche

Johann Sebastian BachMesse in h-Moll BWV 232

Johanna Winkel | Sopran Anke Vondung | Alt Daniel Johannsen | Tenor Arttu Kataja | Bass Dresdner KammerchorGaechinger Cantorey | Orchester Hans-Christoph Rademann | Dirigent

Es folgen weitere Konzerte in Dresden / Kul-turpalast (22. März), Münster / Lamberti- kirche (1. April), Arnstadt / Bachkirche (2. April) und Paris / Théâtre des Champs-Élysées (11. April).

MUSIKALISCHER SALON

Donnerstag, 19. April 2018 | 19:00 UhrStuttgart, Hospitalhof, Café

Thema: Händel – Ligeti – Messiaen - Bach

Dr. Henning Bey im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Seedorf (Hochschule für Musik Karlsruhe)

KONZERTCLUB

Sonntag, 22. April 2018

Ort: »Die Note«, Berliner Platz (Gebäude der Liederhalle)Uhrzeit: nach dem Akademiekonzert Pro Person: 19,50 € Buffet inkl. Getränke (vor Ort zu bezahlen)

Anmeldung:0711 6 19 [email protected] Anmeldefrist: 15.04.2018

AKADEMIEKONZERT V

Samstag, 21. April 2018 | 19:00 UhrSonntag, 22. April 2018 | 19:00 UhrStuttgart, Liederhalle, Beethoven-Saal

Konzerteinführung 18:15 Uhr im Beethoven-Saal mit Dr. Henning Bey

Georg Friedrich HändelDixit Dominus HWV 232

György LigetiLux aeterna

Olivier MessiaenO sacrum convivium

Johann Sebastian BachChrist lag in Todesbanden BWV 4

Johanna Winkel | Sopran Isabel Schicketanz | Sopran Raffaele Pè | Countertenor Daniel Johannsen | Tenor Lisandro Abadie | Bass Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann | Dirigent

GASTSPIEL & TOURNEE

Fidelio

Dienstag, 13. März 2018Grenoble, Konzerthalle

Samstag, 17. März 2018Ludwigsburg, Forum am Schlosspark

Montag, 19. März 2018Wien, Theater an der Wien

Ludwig van BeethovenFidelio (konzertante Aufführung)

Annette Dasch | SopranRegula Mühlemann | SopranKlaus Florian Vogt | TenorGaechinger CantoreyKammerorchester BaselGiovanni Antonini | Leitung

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ZUWENDUNGSGEBER

SPONSOREN & PARTNER & FÖRDERER

BE SONDEREN DANK AN

MEDIENPARTNER

Besonderer Dank gilt allen Mitgliedern des Förderkreises, die zu einem persönlichen Anlass Spenden an den Förderkreis erbeten haben.

WIR DANKEN:großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren, Partner und Förderer möglich. Wir danken ihnen allen sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musikalische Erlebnisse!

www.bachakademie.de

Internationale Bachakademie Stuttgart

Vorsitzender des Vorstandes Helmut Nanz Akademieleiter Prof. Hans-Christoph Rademann Intendant Gernot Rehrl Redaktion Dr. Christiane Plank-Baldauf Dr. Henning Bey Einführungstext Der Einführungstext ist ein Originalbeitrag von Prof. Dr. Thomas Schmidt für dieses Programmheft Umschlaggestaltung LässingMüller Werbeagentur GmbH & Co. KG Satz gusedesign | Hannes Guse Druck W. Kohlhammer Druckerei

Änderungen vorbehalten