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DEUTSCHER HANDBALLBUND DEUTSCHER HANDBALLBUND C-TRAINER-AUSBILDUNG H1 INDIVIDUELLE ABWEHRSCHULUNG AUFNEHMEN DES KÖRPERKONTAKTS IN TORNÄHE (KNOTENPUNKTE) ARBEITSBLATT 1 Seite 1 von 2 A Grundposition und Timing Armtechnik Die Grundposition an der Wurfarmschulter des Gegners ausrichten. Diagonale Fußstellung: Gegen Rechtshänder ist der linke Fuß vorn. Der Körperkontakt erfolgt im Moment der Täuschung des Angreifers. Wichtig: nach vorne verteidigen und den Gegner stoppen. Beachte: Der Abwehrspieler agiert und greift an! Aufrechte Körperhaltung mit einer Grundspannung Ziele Vor dem Gegenspieler agieren. Möglichst immer die frontale Grundposition beibehalten. Mit Sicherheitsabstand vor dem Gegner verschieben. Beachte: Sicherheitsabstand ca. eine Armlänge; je nach individuellen Stärken eines Gegenspielers (z. B. schneller Spieler) kann der Abstand auch taktisch variiert und z. B. vergrößert werden. Sicherheit ausstrahlen! Mit einer Hand Gegendruck am Oberarm/ Ellbogen des Wurfarms er- zeugen, mit der anderen am Becken. Hände/Ellbogen vor dem Körper Den Schwung des Angreifers mit angewinkelten Armen abfangen („Stoßdämpfer“). Den Angreifer mit kurzem Körperkontakt stoppen. Je nach Position/Tor- gefahr Kontakt wieder lösen. Nicht aktiv stoßen. Technikalternative im Tiefenraum: Gegendruck am Oberkörper (Schwung stoppen), da keine direkte Torgefahr Beachte: Nicht permanent klammern/festhalten – auf alles, was der Angreifer vorgibt, mit den Beinen „antworten“! Ziele Geschwindigkeit des Gegenspielers abfangen. Wurf oder Abspiel stören/verhindern Gegenspieler v. a. im Tiefenraum annehmen, Geschwindigkeit/Schwung aus dessen Bewegung nehmen Gegenspieler auf Distanz halten und mit guter Beinarbeit auf Folge- handlungen reagieren. Beachte: Mit Armen und Beinen verteidigen!

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INDIVIDUELLE ABWEHRSCHULUNG

AUFNEHMEN DES KÖRPERKONTAKTS IN TORNÄHE(KNOTENPUNKTE)

ARBEITSBLATT 1 Seite 1 von 2A

Grundposition und Timing

Armtechnik

� Die Grundposition an der Wurfarmschulter des Gegners ausrichten.� Diagonale Fußstellung: Gegen Rechtshänder ist der linke Fuß vorn.� Der Körperkontakt erfolgt im Moment der Täuschung des Angreifers. � Wichtig: nach vorne verteidigen und den Gegner stoppen.� Beachte: Der Abwehrspieler agiert und greift an!� Aufrechte Körperhaltung mit einer Grundspannung

Ziele� Vor dem Gegenspieler agieren.� Möglichst immer die frontale Grundposition beibehalten.� Mit Sicherheitsabstand vor dem Gegner verschieben.� Beachte: Sicherheitsabstand ca. eine Armlänge; je nach individuellen

Stärken eines Gegenspielers (z. B. schneller Spieler) kann der Abstandauch taktisch variiert und z. B. vergrößert werden.

� Sicherheit ausstrahlen!

� Mit einer Hand Gegendruck am Oberarm/ Ellbogen des Wurfarms er-zeugen, mit der anderen am Becken.

� Hände/Ellbogen vor dem Körper� Den Schwung des Angreifers mit angewinkelten Armen abfangen

(„Stoßdämpfer“).� Den Angreifer mit kurzem Körperkontakt stoppen. Je nach Position/Tor-

gefahr Kontakt wieder lösen. Nicht aktiv stoßen.� Technikalternative im Tiefenraum: Gegendruck am Oberkörper

(Schwung stoppen), da keine direkte Torgefahr� Beachte: Nicht permanent klammern/fest halten – auf alles, was der

Angreifer vorgibt, mit den Beinen „antworten“!

Ziele � Geschwindigkeit des Gegenspielers abfangen.� Wurf oder Abspiel stören/verhindern� Gegenspieler v. a. im Tiefenraum annehmen, Geschwindigkeit/Schwung

aus dessen Bewegung nehmen� Gegenspieler auf Distanz halten und mit guter Beinarbeit auf Folge-

handlungen reagieren.� Beachte: Mit Armen und Beinen verteidigen!

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ARBEITSBLATT 1 Seite 2 von 2A

Taktische Grundprinzipien

� Nur in Tornähe (bei direkter Torgefahr) Körper kontakt aufnehmen.

� Ziele des Körperkontakts:– dem Angreifer die Dynamik nehmen– den Angreifer in der Vorwärtsbewegung stoppen

� Längeren Körperkontakt möglichst vermeiden: Kontakt aufnehmen,lösen, mit den Beinen vertei digen.

� Nur in einer Grundposition zwischen Gegner und Tor Körperkontaktaufnehmen.

� Dem Gegner vor einem Richtungswechsel das Tempo nehmen.

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INDIVIDUELLE ABWEHRSCHULUNG

KNOTENPUNKTE BEI DER 1 GEGEN 1-ABWEHR

ARBEITSBLATT 2A

Detailkorrekturen sind beim Erlernen des individuellen Abwehrspiels eine wichtige Aufgabe des Trainers.

Antizipativ verteidigen

Agieren statt reagieren

• Gegner unterDruck setzen

• Fehler provozieren

• Passwege angreifen

• Cleverness zeigen

SchnelleHände

SchnelleBeine

Arme alsStoßdämpfer

StellungWurfarmseite

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INDIVIDUELLE ABWEHRSCHULUNG

TRAININGSBAUSTEINE IM ABWEHRTRAINING

ARBEITSBLATT 3A

GRUNDSPIELE UND ÜBUNGEN

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TaktischeGrund-

prinzipien

(1:5, 3:3, 3:2:1)

Überzahl-abwehr

Unterzahl-abwehr

Gegenstoß -abwehr

Grundlagen Kooperation

(Feldspieler, Torwart)

BeinarbeitWahr-

nehmungs-schulung

1 gegen 1-Abwehr

(Technik/Taktik)

TEAMGEIST Antizipatives Abwehrverhalten

(Gruppe, Mannschaft)

WILLENSFÄHIGKEITENAUSBILDEN

Antizipatives Abwehrverhalten

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TRAININGSBAUSTEINE IM ABWEHRTRAINING

„Wer nichts sieht, kann auch nicht verteidigen“ – diese sa-loppe Formulierung aus der Beschreibung des dritten Trai-ningsbausteins unterstreicht die Bedeutung einer wieder- kehrenden Schulung der Wahrnehmungsprozesse. Die Ver-besserung der handballspezifischen Wahrnehmungsfähigkeitbezieht sich überwiegend auf die schnelle Verarbeitung op-tischer Signale.

Die Wahrnehmungsschnelligkeit von für die folgende Ab-wehraktion relevanten visuellen Signalen und derenschnellstmögliche Verarbeitung wird in der Praxis durch ver-schie dene Spielformen mit entsprechendem Abwehrcharak-ter geschult. Hier gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, dieim Rahmen des Aufwärmens regelmäßig ihren Platz habenkönnen.

ARBEITSBLATT 4 Seite 1 von 2A

Kooperatives Basketballspiel

2 gegen 1 auf einen Korb spielen, was gerade in Hallen mitmehreren Basketballkörben gut möglich ist. Der Spieler, dersich den Rebound erkämpft, bestimmt mit seinem ersten Passseinen Mitspieler beim folgenden Angriff. Der dritte Spieler istVerteidiger.

VariationNach dem Rebound werden mehrere Pässe zwischen allendrei Spielern gespielt. Mit dem ersten Bodenpass bestimmtder vorherige ‘Rebounder’ seinen neuen Mitspieler, währendder dritte Spieler diese Situation schnell wahrnehmen unddie Aufgabe des abwehrenden Spielers übernimmt.

BAUSTEIN: SCHULUNG DER WARHNEHMUNGSFÄHIGKEIT

Hinweise• Aufgrund ihrer Belastungsstruktur ist diese Spielform auchals Einstieg in eine Trainingseinheit geeignet.• Die schnelle Umschaltfähigkeit von der Angreifer- auf dieAbwehrolle ist gefordert.

Huckepack-Parteiball

In einem begrenzten Raum (hier: 1/3 Spielfeld) wird 6 ge-gen 6 gespielt. Die ballbesitzende Mannschaft erzielt einenPunkt, wenn ein ‘Huckepack-Spieler’ einen Pass erhält unddiesen zu einem Mitspieler zurückpassen kann. Die Verteidi-ger spielen Manndeckung und versuchen, die (hohen) Pässezu verhindern.

VariationAuch geschicktes Stellungsspiel/Ballgewinne werden mit1 Punkt belohnt.

Hinweise• Der ‘Turm’ ist tabu! Keine Berührung des eventuell labi-len Turms!• Gutes Abwehrverhalten erfordert eine schnelle Wahrneh-mung: Wo befindet sich gerade ein ‘Turm’, welche Arm arbeitermöglicht es, die hohen Passwege zu versperren.

• Aufgrund der evtl. kurzfristig hohen Belas tung (Wirbel-säule) für den tragenden Spieler ist diese Spielform erst abdem Aufbautraining geeignet.

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ARBEITSBLATT 4 Seite 2 von 2A

3 gegen 3 im längsgeteilten Spielfeld

3 gegen 3 im längsgeteilten Spielfeld spielen (eventuell par-allel in beiden Hälften = 2 mal 6 Spieler). Ein Punkt ist er-zielt, wenn der Ball im gegnerischen Torkreis abgelegt wird.Tippen und Prellen sind verboten.

Hinweise• Ständig aktives Abwehrverhalten zeigen. Der Gegner wird durch gutes ‘Timing’ im Spiel 1 gegen 1 ständig unter Druck gesetzt. Die Arme sind als Distanzhalter nach vornegerichtet.• Gute Beinarbeit sichert die frontale Position vor dem An-greifer. Es gilt die Grundregel: Mein Angreifer ist vor, meinTorraum hinter mir. Die schnelle Wahrnehmung der verän-derten Position der Gegenspieler ermöglicht ein schnellesAngreifen von Pass wegen und ein antizipatives Abwehr -verhalten.

• Bei dieser sehr intensiven Spielform ist unbedingt die Belastungszeit zu beachten: Im Aufbautraining kann z. B. die(kurze!) Spielzeit 3 bis 4 mal 30 Sekunden betragen (voll-ständige Pausen: ca. 1 Minute!).

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TRAININGSBAUSTEINE IM ABWEHRTRAINING

ARBEITSBLATT 5A

Henne und Habicht

• Der ‘Habicht’ (mit Ball, Bild 1) ver-sucht, prellend das an die ‘Henne’ an-gehängte ‘Küken’ zu berühren. DieHenne (Abwehr spieler) verhindert diesmit schneller Bein arbeit und hält denHabicht mit den Armen auf Dis tanz. Mitschnellen Händen kann der Abwehr-spieler durch das Herausspielen desBalls die Aktion beenden.• Ohne Ball (Bild 2) erfordert das Spielgegen den jetzt schnelleren Angreifereine raschere Wahrnehmung von Täu-

BAUSTEIN: VERKNÜPFUNG VON WAHRNEHMUNGUND BEINARBEIT

schungen und entsprechend frühesAgieren, um die Berührung des Kükens

zu verhindern.

Schiedsrichterball

• Spieler A eröffnet durch einenSchiedsrichterball zwischen B und C.Wer den Ball erkämpft (Bild 1), versuchtschnellstmöglich mit A 5 Pässe zu spie-len. Der Verlierer des Hochballs wird so-fort Abwehrspieler und versucht, dieszu verhindern (Bild 2).

Hinweise• Ziele sind das Verstellen des Pass-wegs, ein ständiges Wahrnehmen ver-änderter Angreiferpositionen im Raum,

Angreifen der Passwege/Ballgewinn.• Schnelle Beinarbeit sichert die best-

mög liche Abwehrposition.

Intelligenztest

A (Nr. 5) passt zu B (Nr. 4) (Bild 1) undverteidigt dann sofort gegen C (Nr. 7)(Bild 2). B passt zu C und verteidigt un-mittelbar nach dem Pass gegen A, Cspielt zu A, verteidigt nun gegen B usw.

VariationWettkampf: Punktgewinn bei Ballge-winn

Hinweise• Ein blitzschnelles Umschalten vonder Angriffs- auf die Abwehraktion(Umstellungsfähigkeit) ist gefordert.

Schon mit dem Spielen des Passes mussder neue Abwehr spieler den ‘Fuß in dieTür’ bekommen, um den Pass weg zumnächsten Spieler anzugreifen.

• Anspruchsvoll für die Wahrnehmungund Abwehrtechnik/-taktik der Spieler• Eventuell ist die Eingrenzung desRaums durch Markierungen nötig!

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BAUSTEIN: SCHULUNG DER 1 GEGEN 1-ABWEHRTECHNIKEN

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TRAININGSBAUSTEINE IM ABWEHRTRAINING

ARBEITSBLATT 6 Seite 1 von 5A

1 gegen 1-Überschlagspiel

Die Grundaufstellung über die Hallen-breite in der Dreiergruppe eignet sichsehr gut, um fortlaufend und unter Zeit-druck ein schnelles Umschalten zwi-schen Angreifer- und Verteidigeraufga-ben einzufordern. Das 1 gegen 1-Über-schlagspiel ist als Prellwettkampf oder– schwieriger – nach ‘Ballcheck‘ (Hin-und Rückpass zwischen Angreifer undVerteidiger) in abgegrenzten Zonen aufHütchentore spielbar.

AblaufNach dem Auftaktpass beginnt die1 ge gen 1-Aktion. Schafft es der Spie-ler mit der Trikotnummer 10, das Hüt-chentor zu erreichen, oder aber derAbwehrspieler erkämpft den Ball, sowird Spieler Nr. 10 Abwehr spieler andiesem Hütchentor und der vorherigeAbwehrspieler (Nr. 8) greift gegen denSpieler mit der Nr. 2 auf das vordereHütchentor an usw. (Bilder 1 und 2).

Hinweise und KorrekturenIn dieser Organisationsform sind dieGrundtechniken individuellen Abwehr-verhaltens gut ersichtlich. Wichtig:Ständige Korrekturen durch Trainer!• Ein ‘Parken’ vor dem eigenen Hüt-chentor begünstigt einen Vorsprungdes Angreifers: Tempo des Gegners un-bedingt durch offensive Stellung ent-schärfen, dessen hohe Aktionsge-schwindigkeit auspendeln und den An-greifer ständig vor sich halten! Abdrän-gen in Richtung Sektorbegrenzung!• Die Arme als Stoßdämpfer zum Ab-drängen in Richtung der Außenbegren-zung der Zone nutzen (Bild 3).• Frontale Grundposition des Abwehr-spielers zum Angreifer durch optimaleBeinarbeit verwirklichen.• Laufwege aufzwingen oder versper-ren!

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• Blick zum Ball und zu den Beinen desprellenden Angreifers, um Täuschungenund Richtungsänderungen frühestmög-lich wahrzunehmen.• Mit dem Gegner spielen: schnelleBein arbeit (auch seitwärts/rückwärts!),aktive Täuschungen einbringen, mit derHand den geprellten Ball herausspielen(Bild 4), Arme als Distanzhalter immervorn – Klammern und Stoßen vermei-den.• Den Durchbruch zur Wurfarm-seite durch schnelle Beinarbeit undOrientierung der linken Abwehrhandzum rechten Wurfarm des Angreifersverhindern. Die ballzugewandte Handschirmt bei diagonaler Fußstellung denWurfarm ab, mit der anderen Hand wirdam Körper (Becken) Gegendruck er-zeugt und damit die Vorwärtsbewe-gung des Angreifers kontrolliert.• Durchbruch zur Wurfarmgegen-seite durch Überzieher mit einerHand am Becken (Steue rung durch den

Abwehrspieler) und der anderen amWurfarm verteidigen. Eine Ballorientie-rung ist bei dieser 1 gegen 1-Aktionnicht zu realisieren – mit schneller Bein-arbeit kann durch ein Versperren desDurchbruchswegs ein Angreiferfoul er-reicht werden. Wichtig: Den Laufwegdes Angreifers nach vorn in frontalerGrundposition rechtzeitig blockieren!• Vollständiges Aufsetzen der Fußsoh-len vermeiden. Nur auf den Fußballenkann der Verteidiger seine schnelleBein arbeit ausspielen.

Variationen• Als Erweiterung 2 gegen 2 spielen.• Mit zwei Weichböden als Ablegeballspielen.• Zur Schulung der Passqualitäten (Bo-denpässe, Legerpässe etc.) und derenAbwehr ist diese Organisationsformauch auf kleinerem Raum mit ‘Kreis-spieler’ spielbar.

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ARBEITSBLATT 6 Seite 2 von 5A

1 gegen 1-Wettkampf in Handfassung startend

AblaufZwei Spieler laufen mit Handfassungdie Mittellinie entlang auf den Trainerzu, der den Ball ins Spiel bringt (Bas-ketballfeld als Grenze). Wer den Ball er-kämpft, ist Angreifer, der andereVer teidiger (Bilder 1 und 2).

Hinweise und Korrekturen• Die frühzeitige frontale Stellung zumAngreifer und das Nutzen der Armeund Hände als Distanzhalter ist ent-scheidend.• Hier wären schnellere Seitwärts-/Rück wärtsschritte nötig, um den opti-malen Abstand zu halten (Bilder 3 und4).• Der Abwehrspieler drängt den An-greifer zur Seite ab – die Spielfeldbe-grenzung dient ihm als taktische Hilfe.(Bilder 4 und 5)!

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1 gegen 1-Wettkampf aus der Spielfeldecke startend

AblaufZwei Spieler starten aus der Spielfeld-ecke Richtung Spielfeldmitte (Angreiferrückwärts/Abwehrspieler vorwärts).Ir-gendwann startet der Angreifer die1 ge gen 1-Aktion und versucht, ein Torzu erzielen.

Hinweise und Korrekturen• Den Angreifer zur Seitenlinie drängen(Bild 3).• Der Abwehrspieler hat die Hände ‘inden Hosentaschen’ (Bild 2). Die Arm-haltung nach vorne würde ein Heraus-spielen des vom Angreifer geprelltenBalls ermöglichen.• Der Abwehrspieler nimmt die Täu-schung nicht früh genug wahr und wirdvom Angreifer überlaufen (Bilder 3 und4), woraufhin der Angreifer frei zumWurf kommt (Bild 5).

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ARBEITSBLATT 6 Seite 3 von 5A

2 gegen 2-Wettkampf aus der Spielfeldecke startend

AblaufDasselbe Grundspiel 2 gegen 2 spielen.

Hinweise und Korrekturen• Zunächst verteidigen die Abwehr-spieler durch eine gute Grundstellungerfolgreich. Nr. 9 könnte antizipativer –in diesem Fall offensiver – agieren ( Bild1). Kreuzen aber die Angreifer oderspielen Übergänge, so empfiehlt sichein sicheres Übergeben/ Übernehmen,das hier nicht gelingt (Bild 2).

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1 gegen 1-Prellwettkampf

AblaufDer Abwehrspieler startet nach einem‘Ballcheck’) die 1 gegen 1- Aktion (Bild1). Der Angreifer soll innerhalb der ‘hei-ßen Zone’ (abgegrenzter Sektor imAbwehrzentrum) ein Tor erzielen. DerAb wehrspieler soll dies verhindern(Bild 4).

Variationen• Als Mannschafts-Wettkampf: Ein Toraus der ‘heißen’ Zone bringt 2 Punkte,ein Tor aus dem äußeren Sektor 1Punkt (für Angreifer).• Ballgewinne des Abwehrspielerswer den mit 2 Punkten belohnt.• Nach einem Durchgang Rollenwech-sel.

Hinweise und Korrekturen• Gegen die Körpertäuschung bzw.gegen schnelle Richtungsänderung desAngreifers mit einer guten Beinarbeitverteidigen und immer wieder die Lauf-richtung nach außen anbieten (Bilder 3und 4). • Ein weit außen ausgeführter Wurf istschwieriger und daher ungefährlicherals ein Wurf im Spielfeldzentrum.

Fehler• Der Blick des Abwehrspielers ist nichtauf Ball und Beine des Angreifers ge-richtet! Sonst könnte er den Ball mit derHand schnell herausspielen (Bild 2).

• Der Verteidiger legt seinen Oberkör-per zu weit nach vorn.

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ARBEITSBLATT 6 Seite 4 von 5A

1 gegen 1-Wettkampf in der Nahwurfzone

AblaufAuf ein optisches/akustisches Signaldes Trainers starten Angreifer (Nr. 10)und Abwehr spieler (Nr. 8) den Linien-sprint zur Freiwurf- und wieder zur Tor-raumlinie, bevor sich der Angreifer fürein Anspiel vom Trainer freilaufen muss(Bild 2). Die Rollen sind vorher klar ver-teilt – nach drei Aktionen wechseln.

Hinweise• Die gute Beinarbeit des Verteidigersermöglicht eine frontale Grundstellung(Bild 3).

Fehler• Beim Durchbruchsversuch zur Wurf-armseite setzt der Abwehrspieler zu

spät mit schneller Beinarbeit ein, derKörperschwerpunkt ist nicht mehr überden Beinen (Bild 4).• Das Abdrängen gelingt gerade noch,bei besserer Beinarbeit wäre hier einballorientiertes Agieren beim Prellen

des Angreifers möglich gewesen.

Variation• Angreifer und Abwehrrolle sind vor-her nicht bekannt (erfordert Hand-lungsschnelligkeit!)

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ARBEITSBLATT 6 Seite 5 von 5A

2 mal 1 gegen 1 ohne und mit Ball

Defensiver Verteidiger(Bildreihe)Dreiergruppen bilden. Nach dem Auf-taktpass zum am Torraum befindlichenVerteidiger (Bild 1) muss sich der An-greifer zunächst in einer vorgelagertenZone ohne Ball gegen den ersten Ab-wehrspieler durchsetzen (Bilder 2 und3). Danach beginnt nach Rückpass vomzweiten Abwehrspieler (Bild 4) eine 1gegen 1-Aktion mit Ball gegen den de-fensiven Verteidiger (Bild 5). In der Ab-bildung Situation A.

Offensiver VerteidigerNach identischem Auftakt ist die zweite1 ge gen 1-Aktion gegen einen offensi-ven Verteidiger zu bewältigen, der vorder Freiwurflinie agiert. In der Abbil-dung Situation B.

Hinweise• Die Lauftäuschung muss sehr dyna-misch sein. • Der erste Abwehrspieler soll unbe-dingt in seinem abgegrenzten Raumbleiben. • Der Angreifer muss seinen Torwurfder defensiven/offensiven Grundstel-

lung des Abwehrspielers anpassen undeine entsprechende Wurfvariante (hierSchlagwurf) wählen.• Der Abwehrspieler übt Blockvarian-ten (Bild 5 oben zeigt einen einarmigeVersuch) bzw. soll die zuvor geübten In-halte – Abdrängen nach außen, ballori-entiertes Verteidigen – umsetzen.

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