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weuig Alkohol gelost und unter Scbiitteln absoluter Aether in kleinen Xntheilen zugefiigt, wodurch ein Theil des Salzes ziigleicb mit den farbenden Verunreinigungen gefallt wird. Die dadurch vom Farb- stoff befreite L8sung lherschichtet inan vorsichtig niit Aether und lIsst dann im verschlossenen Gefhss in der Kalte stehen. Das 'qeiue Chlorhydrat krystallisirt langsam in schonen, weissen, concentrisch gruppirten Prismen aus, die bei 164" schmelzen und im Gegensatz zuu salzsauren Salz der Pyridazinbase nicht hygroskopisch sind. Das Salz ist auseerst leicht loslich in Wasser und Alkohol. Bus der Mutterlauge und aus den zuerst abgekchiedenen syruposen Antheilen des Salzes konnten durch fractionirte Pallung der alko- holischen Lomug mit Aether noch weitere Mengen des reinen Chlor- hydiats gewonnen werden. 0.102 g Sbst.: 0.098 g AgCI. CsHtaN2.HCI. Ber, $1'21 24.25. Gef. IICl 24.44. Die Versuche zur Darstellung von Gold-, Platin- und Quecksilber- Chioridsalzen misslangen, cla die Base resp. dereu Chlorhydrat rasch Rehuction unter A bscbeidung dar betreffenden Metalle bewirkte. I 672. P. D. Zacharias: Bemerkungen zur Arbeit von Wilhelm Biltz: Beitrage zur Theorie des Farbevorganges. (Eingegangen aiu 1. October 1904.) Hr. W. Biltz hat Tor lrurzem eine Arbeit BUeher die gegen- seitige Beeinflussung colloidal geloster Stoffec *) und im Anschluss damp auch >Beitrage zur Theorie dee Flrbevorgangesu z, veroffentlicht, weiche mich zu folgender kurzen Notiz nothigen. Hr. Biltz hat eine Reibe von Versuchen niit anorgnnischeu Colloidallosungen \-on Elementarsubstanzen und Metallsulfiden, sowie anderen Verbindungen ausgefijhrt ond damit das Thatsachenmaterial in dankenswertber Weise bereichert. Was abei seine Oedauken uiid Sch~ussl'olgerunge~~ beti ilft, so kann er auf Prioritlit keine Anspruciie erheben, da alles in meinen Publicationen3) Gber die Tbeorie des Farberorganges, den Zustand und die Eigenschaften der Colloide uiid die .Chemie der Textilfasern enthalten ist. A___ ' Diese Berichte 37, 1095-1llG [1904]. a) ebenda S. 1766-1775. Firberzeitung 1901, 149, 165. Zeitschr. f. physik. Chem. 39, 465 [1905]. Cheniiker-Zeitong 1902, !90. Zeitschr. f. Farben- u. Textil-Chemie 2, 235 [1903]. Ai Oswglhr zis ,:ag+. Atben 1900. [Ein Band in 80. 146 Seiteu.] Bericlite d. D chom.Gesellschaft Jdug XXXVII. 279

672. Bemerkungen zur Arbeit von Wilhelm Biltz: Beiträge zur Theorie des Färbevorganges

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Page 1: 672. Bemerkungen zur Arbeit von Wilhelm Biltz: Beiträge zur Theorie des Färbevorganges

weuig Alkohol gelost und unter Scbiitteln absoluter Aether in kleinen Xntheilen zugefiigt, wodurch ein Theil des Salzes ziigleicb mit den farbenden Verunreinigungen gefallt wird. Die dadurch vom Farb- stoff befreite L8sung lherschichtet inan vorsichtig niit Aether und l Iss t dann im verschlossenen Gefhss in der Kalte stehen. Das 'qeiue Chlorhydrat krystallisirt langsam in schonen, weissen, concentrisch gruppirten Prismen aus, die bei 164" schmelzen und im Gegensatz z u u salzsauren Salz der Pyridazinbase nicht hygroskopisch sind. Das Salz ist auseerst leicht loslich in Wasser und Alkohol.

Bus der Mutterlauge und aus den zuerst abgekchiedenen syruposen Antheilen des Salzes konnten durch fractionirte Pallung der alko- holischen L o m u g mit Aether noch weitere Mengen des reinen Chlor- hydiats gewonnen werden.

0.102 g Sbst.: 0.098 g AgCI. CsHtaN2.HCI. Ber, $1'21 24.25. Gef. IICl 24.44.

Die Versuche zur Darstellung von Gold-, Platin- und Quecksilber- Chioridsalzen misslangen, cla die Base resp. dereu Chlorhydrat rasch Rehuction unter A bscbeidung dar betreffenden Metalle bewirkte.

I

672. P. D. Zacharias: Bemerkungen zur Arbeit von Wilhelm Biltz: Beitrage zur Theorie des Farbevorganges.

(Eingegangen aiu 1. October 1904.)

Hr. W. B i l t z hat Tor lrurzem eine Arbeit BUeher die gegen- seitige Beeinflussung colloidal geloster Stoffec *) und im Anschluss damp auch >Beitrage zur Theorie dee Flrbevorgangesu z, veroffentlicht, weiche mich zu folgender kurzen Notiz nothigen.

Hr. B i l t z hat eine Reibe von Versuchen niit anorgnnischeu Colloidallosungen \-on Elementarsubstanzen und Metallsulfiden, sowie anderen Verbindungen ausgefijhrt ond damit das Thatsachenmaterial in dankenswertber Weise bereichert. Was a b e i seine Oedauken uiid Sch~ussl 'olgerunge~~ beti ilft, so kann er auf Prioritlit keine Anspruciie erheben, da alles in meinen Publicationen3) Gber die Tbeorie des Farberorganges, den Zustand und die Eigenschaften der Colloide uiid d i e .Chemie der Textilfasern enthalten ist. A___

' Diese Berichte 37, 1095-1llG [1904]. a) ebenda S. 1766-1775. Firberzeitung 1901, 149, 165. Zeitschr. f. physik. Chem. 39, 465 [1905].

Cheniiker-Zeitong 1902, !90. Zeitschr. f. Farben- u. Textil-Chemie 2, 235 [1903]. Ai Oswglhr zis ,:ag+. Atben 1900. [Ein Band in 80. 146 Seiteu.]

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Die erste Bekinntmachung meiner Theorie des Farberorganges i d 1900 auf dern Pariser IV. internationalen Congress fiir angewandte Cliemie erfolgt. Das Wcsen der directen Fiirbuag mit Anilinfarb- stoffen und mit Lacken beizenziehender Farbstoffe nach der Einbad- methode, auch das Beizec mit Metallealzen in einem Bade ist als von der Colloidalnatur des geltisten Riirpers herriihrend erkaont worden, ilidem der colloidal geliiste Fitrbstoff, Lack oder dns Metnlloxyd in d e Faser diffundirt u n d dariri gefiillt wird, ebenso wie im Bade selbst. ])ass aucli colloidale Metallsiilfidlosuogen ond iihnliche Liisungen von C.;rundstofleii direct flrben k8nnten, war evident. Hr. B i l t z hat also iiichts Nelles rorgebrnctit, sondern durch seibe allerdings interessanten T-ersuche meine Arbeite? glluzend bestatigt und erweitert. Darnach sind die 1 3 i l t z'schen LSsungen wirklichs Parbstoff losungen nach nieiner Definition des FarbstoKbegrifl'es, und es kann wunderlich er- echeinen, dass Hr. B i l t z , i d e m .er nach Beiuer l'estlegung der De- finition des I'arbstoff begriffes&, urn eirie 1dent.ificirung seiner Ltjsungen als Farbstoff zu gewinnen, sucht, meine Arbeiten ganz ubersieht. Auf rneirie Arbeiten verweist er durch eine kleine Fussnote; er konntg aiich nichts anderea tbun, wenn er seine Ausfiihrungen so zum Aus- druck bring\,, da a l l e s i n meinen Arbeiten bereits fertig rorlug. Naher hierauf einzugehen, beabsichtige ich rorlaofig nicht, da in kiirzer Zeit die deutsche Ansgabe meiner diesbeziglichen, ausfiibrlichen, griecbischen Publication erfolgen wird. ,

A t h e n , den 4. September 1904.

673. W. B o r s c h e und E. Booker: U e b e r die Constitution der a r o m a t i s c h e n Purpursauren.

VI. Die Purpuratreection bei den 2.6-Dinitro-phenolen. [Aus dem chemisclien Institut der Universitiit G6ttingen.J

(Eingegangen arn 14. November 1901.)

In unserer letzten Mittheilung iiber die Constitution der aromati- schen Purpursauren I) haben wir gezeigt , dass die 2.4-Dinitrophenole durch Cyankalium in wassriger oder ~erdiinnt-alltoholischer Losung in die Raliurnsalze von Cyanhydroxylaminonitrophenolen verwandelt werden. Wir erwabnten bei dieser Gelegenheit bereits, dnss Cyan- kalium auf 2.G-Dinitrophenole im Priiicip in ganz ahnlicber Weise einwirkt. D a aber der Verlauf der Reaction hier durch secundare Vorgange complicirt wird, schien es uns zweckmissig , die Piirpurat- - - _ _ .

I) V. Mittheilung: Dicse Berichte 37, 1543 [1901].