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2573 1223896
7375
Region
Auszubildende und Umschüler geprüft
Teilnehmer berufliche WeiterbildungEhrenamtliche
engagieren sich
ZUSAMMENARBEIT
kostenfreie Vorträge, Workshops
und Sprechtage
AusbildungINNOVATION & WACHSTUM
BERICHT 2017/18
38.562Exportdokumente ausgestellt Wirtschaft
Herausgeber: Oldenburgische Industrie- und Handelskammer
Moslestraße 6, 26122 Oldenburg
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ihk-oldenburg.de
Telefon: 0441 2220-0
Verantwortlich: Dr. Joachim Peters (Hauptgeschäftsführer)
Redaktion: Michael Bruns, Lisa Schwarzien
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden
wir in diesem Bericht meist die männliche Form.
Es sind in der Regel aber Personen männlichen und
weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint.
Fotografie: Andreas Burmann (Seiten 8, 10, 16, 24-26, 28, 29),
FM2 - Fotolia.com (S. 13), fotmart – Fotolia.com (S. 14/15),
Foto- und Bilderwerk (S. 30: 4,7,8), iStock_Andy Nowack
(S. 12 o.), iStock_danchooalex (S. 4-5), iStock_pichitstocker
(S. 18), iStock_somchaij (S. 13), iStock_UberImages (U4),
Liron Koll (AHK Israel) (S. 27), BirgitKorber – Fotolia.com
(S. 22), Lukas Lehmann (S. 20), Monkey Business – Fotolia.
com (S. 23), Oliver Perkuhn (S. 12 li.), Rehau (S.6), stokkete –
Fotolia.com (S. 19)
Druck: Prull-Druck GmbH & Co. KG, Oldenburg
Design und Grafik: ideendirektoren GbR, Oldenburg
Redaktionsschluss: 16. März 2018
Impressum
Gründung und Förderung
Neues Start-up-Zentrum in Oldenburg 20Nachfolger sind Mangelware –
und gefragter denn je 21
Recht und Steuern
Datenschutz: Die Uhr tickt 22Umgang mit Registrierkassen verschärft 23
Innovation, Energie, Umwelt
Auf dem Weg in die digitale Wirtschaft 24Azubis helfen Firmen beim Energiesparen 25
Geschäfte weltweit
Regionale Wirtschaft international stark 26Unsere digitalen Services fürs Auslandsgeschäft 27
Ihre IHK
Impressionen aus dem Geschäftsjahr 28Engagement ist Ehrensache 30IHK-Beitrag gesenkt 30
Unsere Region
Die Ausgangs lage für 2018 ist exzellent 6Handel im digitalen Wandel 8Kaufkraft 2017 in der IHK-Region 11Mit guter Infrastruktur auf die Überholspur 13
Ausbildung und Weiterbildung
Für eine starke Wirtschaft: Ausbildung first 16Neues Siegel für „Top-Ausbildung“ 18
Highlights
Rot-Schwarz und Schwarz-Rot – das sind die
Farbkombinationen, die jetzt in Niedersachsen
und in ganz Deutschland die Politik bestimmen.
Nach der raschen Regierungsbildung in Hannover
ist auch die langwierige in Berlin vollbracht.
Rot, gelb und grün – mit den Farben einer Ampel
lassen sich die Ankündigungen dieser beiden
Koalitionen und ihre möglichen Auswirkungen
auf unsere regionale Wirtschaft bewerten. Als
Maßstab legen wir die Positionen
der IHK-Vollversammlung zugrunde.
Sie ist unser „Parlament“ mit 71
gewählten Unternehmerinnen und
Unternehmern.
Beispiel Infrastruktur: Beim Aus-
bau der wichtigen Verkehrsprojekte
Küstenautobahn A 20 und E 233
zwischen Cloppenburg und Meppen
geht es voran. Also grün. Auch die Ankündigung
von Bund und Land, in die Digitalisierung – end-
lich! – erkleckliche Summen zu stecken, ist zu
begrüßen. Also auch grün oder besser gelb, denn
dieser Absicht müssen jetzt, wie bei manch ande-
ren, große Taten folgen.
Beispiel Einzelhandel: Derzeit ist eine rechts-
sichere Planung von verkaufsoffenen Sonntagen
ohne einen Anlass wie ein traditionelles Fest
nicht möglich. Die Landesregierung hat sich noch
nicht für eine flexiblere Lösung im Sinne des
Handels entschieden. Die Ampel steht hier auf rot.
Unsere Einschätzungen und Argumente vermit-
teln wir nicht nur über unsere medialen Kanäle,
sondern in diesem Jahr verstärkt im direkten
Gespräch mit den Abgeordneten, die unsere
Region in Land und Bund vertreten. Vieles im
Sinne der Wirtschaft ist nur mit Verbündeten
durchzusetzen. Das tun wir über die IHK Nieder-
sachsen (IHKN), die Ansprechpartner der Politik in
Hannover ist; das tun wir außerdem über die IHK
Nord, über die wir mit IHKs aus fünf Bundeslän-
Farbkombinationen
dern die wirtschaftlichen Interessen Norddeutschlands
artikulieren. In diesen Organisationen sind wir als Mit-
glied der Geschäftsführung bzw. als Vorsitzender an der
Spitze vertreten.
Die Wirtschaft im Oldenburger Land ist in so guter Verfas-
sung wie lange nicht. Es wird mehr investiert, neue Jobs
werden entstehen. Das darf unseren Blick nicht für Risi-
ken trüben, die sich verschärfen. An erster Stelle ist dies
der nicht mehr vollständig zu befriedigende Fachkräfte-
bedarf. Oder die Gefahr eines eskalierenden Handels-
streits: Weil unsere regionale Industrie ein Viertel ihres
Umsatzes im Ausland erwirtschaftet, ist freier Handel für
sie lebenswichtig.
Die digitale Transformation der Wirtschaft ist in vollem
Gange. Dabei brauchen besonders kleine Firmen Unter-
stützung. Es ist eine gute Nachricht, dass Oldenburg
Standort eines Kompetenzzentrums für Digitalisierung
werden wird, das genau diese Hilfe leisten soll. Und
unsere Rolle? Wir unterstützen Sie als Mitgliedsunterneh-
men auf diesem Gebiet durch Informationsveranstaltun-
gen und Workshops. Aber eben auch durch den laufenden
digitalen Wandel Ihrer IHK. Er soll in erster Linie den Ser-
vice für Sie weiter verbessern.
Oldenburg, März 2018
Gert Stuke Dr. Joachim Peters
Präsident Hauptgeschäftsführer
» Endlich stecken Bund und Land erkleckliche Summen in die Digitalisierung «
| 33Vorwort
13.850
1406
128
67.494Mitgliedsunternehmen
Besucher der Ausbildungsmesse job4u
Teilnehmer an kostenlosen Veranstaltungen in der Reihe „Wirtschaft konkret“
ÜberBlick Sachverständige
sind bestellt und vereidigt
www.ihk-oldenburg.de/UeberBlick
Zahlen beziehen sich auf die IHK-Region und auf das Jahr 2017
141
10.864216
Businesspläne online über IHK-Mentor erstellt
Ausbildungsberufe
Ausbildungsverhältnisse in 3225 Unternehmen
Die deutsche Wirtschaft läuft auf Hochtouren. Sie wächst
seit neun Jahren. 2017 nahm das Bruttoinlandsprodukt
sogar um 2,2 Prozent zu. Ein wesentlicher Grund für
dieses Wachstum war die spürbare Belebung der Unter-
nehmensinvestitionen. Vor allem Industrieunternehmen
waren nach langer Zeit der Zurückhaltung wieder bereit,
ihre Kapazitäten zu erneuern und sogar auszuweiten.
Eine hohe Inlandsnachfrage und das Anspringen der
Weltkonjunktur, insbesondere aber die wirtschaftliche
Entwicklung bei unseren europäischen Nachbarn, sorgten
für Zuversicht. Allein die Exporte nahmen im Vergleich zu
2016 um über sechs Prozent zu. Die starke Zunahme der
Erwerbstätigen und steigende Löhne haben die Konsum-
Das Unternehmen Rehau hat
2017 in Brake kräftig investiert.
(Bild: Lackieranlage)
ausgaben weiter erhöht und für einen zusätzlichen Wachstumsschub
gesorgt. Die Konjunktur steht somit auf einem breiten Fundament.
Auch die mittelständischen Unternehmen im Oldenburger Land blicken
auf ein sehr gutes Jahr 2017 zurück. Binnen- und Auslandsnachfrage
haben für eine dynamische Entwicklung der Investitionstätigkeit
gesorgt. In allen Branchen und Regionen äußerte sich der Mittelstand
mit der Auftragslage zufrieden – in unseren vierteljährlichen Konjunk-
turumfragen lagen die Salden aus positiven und negativen Antworten
zur aktuellen Lage jeweils bei über 30 Prozent, zum Jahresende sogar
über 40 Prozent. Besonders gute Rückmeldungen gaben das Dienst-
leistungsgewerbe sowie das Transport- und Logistikgewerbe. Unser
Konjunkturklimaindex, das wichtigste Stimmungsbarometer der olden-
burgischen Wirtschaft, schloss zum Jahresende mit über 126 Punkten
ab, dem höchsten Wert seit sechs Jahren.
Die Industrieunternehmen im Oldenburger Land erzielten 2017 einen
Jahresumsatz von über 23 Milliarden Euro. Das ist ein Plus gegenüber
dem Vorjahr von über acht Prozent (plus 1,7 Milliarden Euro). Fast über
das ganze Jahr verzeichnete die regionale Industrie hohe Umsatzzu-
wächse, nur im Februar fiel das Plus mit 0,7 Prozent schmal aus. Das
Auslandsgeschäft trug zum Umsatzwachstum bei. Der Export stieg um
fast acht Prozent auf 6,1 Milliarden Euro (plus 437 Millionen Euro). Spit-
zenreiter in der Umsatzentwicklung war der Landkreis Ammerland mit
einem Plus von fast 20 Prozent. Hier nahm auch das Exportgeschäft
überdurchschnittlich um über 27 Prozent zu. Hohe Umsatzzuwächse
von jeweils über zehn Prozent gab es im Landkreis Friesland sowie in
den Städten Delmenhorst und Oldenburg. Nur in Wilhelmshaven waren
Umsatzrückgänge zu beobachten, die allerdings in erster Linie auf
eine betriebliche Neuordnung – also auf einen statistischen Effekt –
zurückzuführen sind.
Die Ausgangslage für 2018 ist exzellent
60 %sehen den Mangel
an Fachkräften als
Risiko Nr. 1
Unsere Region
Das Ernährungsgewerbe konnte seine dominante Stellung halten. Im
Maschinenbau gab es einen kräftigen Umsatzanstieg aufgrund eines her-
vorragenden Exportgeschäfts. In der Kunststoffindustrie blieb das Umsatz-
volumen im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Die Zahl der in der Industrie Beschäftigten stieg um fünf Prozent. Im Jah-
resdurchschnitt waren hier über 66.800 Personen tätig. Rund 3000 neue
Arbeitsplätze wurden geschaffen.
Der Einzelhandel war mit der Geschäftslage 2017 insgesamt zufrieden.
Die Marktanteile des Online-Handels stiegen im Vergleich zu den Vorjah-
ren zwar abgeschwächt, aber stetig. Der Anteil der Einzelhändler, die die
Chancen der Digitalisierung nutzen wollen und selbst ihre Produkte online
vermarkten, stieg. Der Großhandel verzeichnete im zweiten Halbjahr eine
etwas schwächere Geschäftsentwicklung als in den ersten sechs Monaten,
allerdings eine auf gutem Niveau. Sehr zufrieden mit dem Geschäftsverlauf
im Jahr 2017 war die Dienstleistungsbranche. Fast drei Viertel der befrag-
ten Dienstleister berichteten zum Ende des Jahres über gute Geschäfte.
Für das Verkehrs- und Logistikgewerbe verlief das Jahr 2017 insgesamt
erfreulich. Eine anziehende Nachfrage nach Transportleistungen sorgte für
eine positive Preisentwicklung.
Kapazitäten sind ausgelastet
Die konjunkturelle Ausgangsbasis für 2018 ist exzellent. Der Aufschwung
dürfte an Stärke gewinnen, denn Konsum, Investitionen und Export ent-
wickeln sich sehr gut. Eine Überhitzung der Konjunktur ist trotz hoher Aus-
lastung der Kapazitäten noch nicht zu erkennen. 2018 dürften die Preise
um 1,7 Prozent steigen. Wir rechnen für 2018 mit einem Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts von 2,7 Prozent.
Ungeachtet des Optimismus in den Unternehmen bleiben konjunkturelle
Risiken. Das größte: fehlende Fachkräfte. Denn nicht besetzte Stellen kos-
ten Umsatz und damit Wachstum. Mittlerweile sehen 60 Prozent der Unter-
nehmen in unserer Region den Mangel an qualifiziertem Personal als Risiko
Nummer eins. 2010 hatte der Anteil bei gerade 27 Prozent gelegen. Auch
die Brexit-Verhandlungen sowie die US-Außen- und Handelspolitik bleiben
Risikofaktoren für die Konjunktur.
*Der Index basiert auf den Konjunkturumfragen der IHK und gibt die Einschätzung der aktuel-
len und zukünftigen Lage wieder. Der Index kann zwischen 0 und 200 Punkten liegen.
60
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
80
100
120
140
IHK-Konjunkturklimaindex*
DienstleistungenIHK-Region (alle Branchen) Industrie
Einzelhandel
Industrieumsatz 2017*
REGIONEN
Delmenhorst, Stadt +10,2%
Oldenburg, Stadt +10,1%
Wilhelmshaven, Stadt -8,5%
Landkreis Ammerland +19,6%
Landkreis Cloppenburg +9,6%
Landkreis Friesland +11,2%
Landkreis Oldenburg +6,2%
Landkreis Vechta +4,3%
Landkreis Wesermarsch +6,9%
IHK-Region +8,1%
BRANCHEN
Ernährungsgewerbe +6,9%
Fahrzeugbau +13,9%
Maschinenbau +16,5%
Kunststoffindustrie 0,0%
Baugewerbe +3,9%
*vorläufige Ergebnisse
Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen
| 76
Der Einzelhandel steht auch in unserer Region vor großen Herausfor-
derungen. Das beherrschende Thema: die stetig steigenden Marktan-
teile des Online-Handels. Bundesweiten Schätzungen zufolge liegen
sie mittlerweile insgesamt bei rund zehn Prozent. Jedoch ergeben sich
große Unterschiede bei den Warengruppen: Während sich Technik- und
Elektronikartikel zu fast 30 Prozent online verkaufen, werden bei
Lebensmitteln bisher nur zwischen zwei und drei Prozent des Umsat-
zes über das Internet erwirtschaftet.
Die großen deutschen Lebensmittelhändler verstärken allerdings
gerade ihre Aktivitäten im Online-Handel, nicht zuletzt weil Amazon
sein Angebot „AmazonFresh“ auch in deutschen Metropolen gestartet
hat. Es ist also zu erwarten, dass auch der Anteil der online verkauften
Lebensmittel in den nächsten Jahren zunehmen wird.
Handel im digitalen Wandel
Daneben hat der Einzelhandel, wie andere Branchen auch,
mit zunehmendem Fachkräftemangel zu kämpfen. Inha-
bergeführte Handelsunternehmen stehen vor der Frage,
wie sie die Unternehmensnachfolge lösen. Schließlich
müssen sich Geschäfte in Fußgängerzonen und Ortszen-
tren der mächtigen Konkurrenz des großflächigen Einzel-
handels stellen.
In unserer Region sind die Auswirkungen am deutlichs-
ten in kleinen und mittleren Städten und Gemeinden zu
erkennen. So beschränkt sich das Angebot in den Grund-
zentren – sofern überhaupt noch Einzelhandel vorhanden
ist – in der Regel auf kleine Supermärkte und Bäckereien.
Auch in vielen Ortszentren und Fußgängerzonen der
Beliebtes Shopping-
Ziel: Die Lange Straße
in Oldenburg
Die Herausforderungen des Agrar- und Ernährungssek-
tors in Perspektiven umwandeln – das will der Verbund
„Transformationswissenschaft für die agrarische Intensiv-
region im Nordwesten Niedersachsens“. Dieser Verbund,
dem wir als IHK angehören, ist eine Initiative führender
Wirtschaftsköpfe aus unserer Region. Sie wollen, dass
sich die Branche ihrer ökologischen, gesellschaftlichen,
sozialen und ökonomischen Verantwortung bewusst wird
und sind sich sicher, dass sie diese Herausforderung nur
gemeinsam bewältigen kann. Die Koordinierungsstelle
des Verbundes, die an der Universität Vechta angesiedelt
Ernährungswirtschaft: Mehr Koordination geplantist, soll dazu beitragen, „Forschung, Gesellschaft und Praxis in der
Region einander näher zu bringen und die Akteure bei allen Vorhaben
frühzeitig einzubinden“. Sie soll Kompetenzen bündeln und kreative
Lösungen finden, damit die Agrar- und Ernährungswirtschaft lang-
fristig wettbewerbsfähig bleibt. Der Verbund will Projekte, Wissens-
transfer und Bildung vorantreiben und dabei alle bereits bestehenden
Akteure, Initiativen und Angebote einbinden. Vorbereitet werden
derzeit unter anderem ein Zertifikat für Führungskräfte und eine
Umfrage beim Agribusiness zum Bedarf in den Bereichen Forschung
und Weiterbildung. Eine Auftaktveranstaltung findet am 24. Mai statt,
eine Veranstaltung mit dem Titel „AgriFood 4.0“ am 2. Juli.
Unsere Region
Ein Erfolgsmodell: Die European Medical SchoolDie Universitätsmedizin in Oldenburg
mit der European Medical School Olden-
burg-Groningen (EMS) hat sich seit ihrer
Gründung vor gut fünf Jahren erfolgreich
entwickelt und etabliert. Von Beginn an
haben wir und weitere Wirtschaftsins-
titutionen im Oldenburger Land uns für
dieses bedeutende bildungs- und infra-
strukturpolitische Projekt eingesetzt.
Damit die Universitätsmedizin Oldenburg
wettbewerbsfähig weiterentwickelt wer-
den kann, sind jetzt Entscheidungen über
einen systematischen Ausbau der Lehr-
und Forschungskapazitäten notwendig.
Mit entsprechenden Initiativen haben wir
dazu beigetragen, dass die neue Landes-
regierung sich in ihrem Koalitionsvertrag
zu diesem Ziel bekannt hat. Bis zu 110
zusätzliche Studienplätze an der EMS pro
Jahr und bauliche Investitionen in Olden-
burg sind angekündigt.
Neben verbindlichen Entscheidungen des
Landes über die finanziellen Plandaten
müssen nun alle Beteiligten – die Olden-
burger Kliniken, die Karl-Jaspers-Klinik
und die Universität Oldenburg – gemein-
sam ein adäquates Zukunftskonzept ent-
wickeln, das der besonderen Oldenburger
Ausgangssituation gerecht wird.
Nur so kann die Universitätsmedizin
Oldenburg die anstehende Evaluierung
der Gründungsphase erfolgreich bestehen
und einen zentralen Beitrag zur Stärkung
der medizinischen Infrastruktur und der
wirtschaftlichen Attraktivität im ländli-
chen Raum des Nordwestens leisten.
Mittelzentren, wie Brake und Delmenhorst,
schließen mehr und mehr Läden. Oft finden
sich keine Nachmieter, Leerstände verfestigen
sich. Dies schlägt sich negativ auf die Lebens-
qualität und Attraktivität eines Ortes nieder.
Aber auch die Oberzentren Wilhelmshaven
und Oldenburg spüren die Auswirkungen. So
hat Wilhelmshaven selbst in seiner Haupt-
einkaufslage mit diesen „Trading-Down-Ten-
denzen“, also Abwärtsspiralen, zu kämpfen.
In Oldenburg nehmen die Besucher- und
Kundenfrequenzen ab, die Mieterfluktuation
in den Geschäftsstraßen nimmt zu. Teilweise
stehen selbst Ladengeschäfte in 1A-Lage
längere Zeit leer.
Handel, Immobilienbesitzer, Politik und Ver-
waltung sind gefordert, die Attraktivität und
Funktionsfähigkeit von Stadt- und Ortszen-
tren gemeinsam zu verbessern. Aus unserer
Sicht sind Einzelhandels- und Standortkon-
zepte ein wichtiges Instrument für Kommu-
nen, den Wandel im Handel zu begleiten. 2017
haben wir die Aufstellung solcher Konzepte in
Cloppenburg und Damme sowie der Gemeinde
Bösel unterstützt. Auch an der derzeit laufen-
den Fortschreibung des Einzelhandelskon-
zepts in Wilhelmshaven sind wir beteiligt.
Im Oldenburger Land haben sich Händler und
andere Gewerbetreibende zu rund 100 Stand-
ortgemeinschaften und Marketinginitiativen
zusammengeschlossen. Außer klassischen
Stadtmarketing-Aktivitäten, wie der Organi-
sation von Festen, gehen von ihnen immer
wieder gute Ideen zur Sicherung des Einzel-
handels und der Belebung von Handelslagen
aus. Beispiele:
• In Wilhelmshaven existiert seit vielen Jah-
ren ein vom City-Interessen-Verein (CIV)
entwickeltes lokales Gutscheinsystem, an
dem sich seit 2017 auch Nichtmitglieder
beteiligen können. Der neue Gutschein soll
künftig in der ganzen Stadt einsetzbar sein
und auch kulturelle Einrichtungen sowie
Gastronomie und Friseure umfassen.
• Der Nordenham Marketing & Touristik e. V.
hat im Oktober 2017 mit der GNSG Wohn-
bau und der örtlichen Wirtschaftsförderung
einen „Pop-up-Store“ realisiert, bei dem sich
Händler zeitlich befristet günstig einmieten
können.
• Dass das Engagement der Standortge-
meinschaften lohnend ist, zeigt auch das
Beispiel Sande. Hier konnte der Wirtschafts-
förderungsverein im Oktober 2017 einen
wesentlichen Rückgang der Leerstände im
Ortszentrum verkünden.
Wir unterstützen Händler und Standort-
gemeinschaften auf vielfältige Weise. Zum
einen haben wir 2017 die Aktion „Heimat
shoppen“ ins Oldenburger Land geholt, die
2018 fortgesetzt wird (siehe Seite 10). Des
Weiteren haben wir letztes Jahr gemeinsam
mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsmi-
nisterium und anderen Partnern den Wettbe-
werb „Gemeinsam aktiv – Handel(n) vor Ort“
ins Leben gerufen. Hierbei werden Konzepte
zur Belebung von Ortszentren, zur Stärkung
des stationären Einzelhandels und zur Siche-
rung der Versorgung im ländlichen Raum
gesucht. Mit dem Wohncenter Nordenham
und der Initiative „BeeLocal“ aus Wildeshau-
sen waren zwei Projekte unserer Region unter
den Gewinnern. Der Wettbewerb geht 2018 in
die zweite Runde.
Viele haben die Chancen der Digitalisierung
erkannt und sind bereits online aktiv. Ein
professioneller Internetauftritt und die
Präsenz in sozialen Medien können bei der
Vermarktung des eigenen Angebots helfen.
Immer mehr Einzelhändler betreiben zudem
einen eigenen Online-Shop und nutzen die
Möglichkeiten eines digitalen „Point of Sale“
im Bereich der Kundenberatung und schnel-
len Warenverfügbarkeit. 2017 haben wir Ver-
anstaltungen und Weiterbildung zum Thema
Online-Handel angeboten. Die Sprechtage zur
Cybersicherheit, die Webseiten-Checks und
die Fortbildung zum Online-Marketing-Ma-
nager – nur drei Beispiele – werden wir in
diesem Jahr weiterführen.
» Den Grundzentren bleiben oft nur Supermarkt und Bäckerei«
| 98
Verkaufsoffene Sonntage flexibler gestaltenViele Händler in unserer Region sind verunsichert, ob
sie künftig noch verkaufsoffene Sonntage veranstalten
dürfen. Grund hierfür sind Entscheidungen der Verwal-
tungsgerichte, nach denen ein verkaufsoffener Sonntag
mit einem konkreten Anlass verbunden sein muss. Nach
Plänen der früheren niedersächsischen Landesregierung
sollten Sonntagsöffnungen nur noch genehmigt wer-
den, wenn sie in Verbindung mit Märkten, Messen oder
ähnlichen Anlässen stattfinden. Der jeweilige Anlass
sollte insgesamt mehr Besucher anziehen als die geöff-
neten Geschäfte für sich genommen. Dies rechtssicher
nachzuweisen, bedeutet jedoch einen hohen büro-
kratischen Aufwand für die betroffenen Händler und
Standortgemeinschaften.
In Stellungnahmen, Briefen und Gesprächen mit Ver-
tretern des Landtages haben wir immer wieder gefor-
dert, das neue Gesetz rechtssicher und unbürokratisch
auszugestalten. Besonders wichtig ist uns, dass der
Gesetzgeber auf den Anlassbezug verzichtet. Deshalb
haben wir die Erstellung eines Rechtsgutachtens für die
IHK Niedersachsen unterstützt. Das Gutachten kommt
zu dem Schluss, dass der Anlassbezug deutlich flexibler
angewendet werden kann: Eine sonntägliche Ladenöff-
nung würden beispielsweise auch städtebauliche Ziele
wie die Sicherung attraktiver Lebensverhältnisse in den
Innenstädten, die Vermeidung von Leerständen oder der
Erhalt wettbewerbsfähiger stationärer Verkaufsstellen
rechtfertigen.
Auch die neue Landesregierung strebt eine Novellierung
des Ladenöffnungsgesetzes an. Laut Koalitionsvertrag
soll das Gesetz unter Berücksichtigung der Arbeitnehmer-
rechte und des verfassungsrechtlichen Sonntagsschutzes
an die aktuelle Rechtsprechung angepasst werden. Auch
2018 setzen wir uns daher weiterhin für eine möglichst
wirtschaftsfreundliche Ausgestaltung des Gesetzes ohne
Anlassbezug ein.
www.ihk-oldenburg.de/sonntagsoeffnung
Für lebendige ZentrenIm letzten Jahr haben wir die Aktion „Heimat shoppen“ ins
Oldenburger Land geholt. Bei dieser Kampagne sind Werbe-
gemeinschaften und ihre Mitglieder aufgefordert, Kunden
durch Aktionen auf die Bedeutung der lokalen Wirtschaft für
lebendige und attraktive Städte aufmerksam zu machen.
Höhepunkt von „Heimat shoppen“ sind zwei Aktionstage, die
jährlich am zweiten September wochenende stattfinden.
15 Werbe- und Standortgemeinschaften aus zehn Kommunen
des Oldenburger Landes beteiligten sich im vergangenen Jahr
an der Aktion. Unsere IHK hatte die Organisation und logisti-
sche Koordination der Veranstaltung übernommen und den
teilnehmenden Händlern ein kostenloses Promotion-Paket
zur Verfügung gestellt, bestehend aus Flyern, Plakaten und
Papiertüten sowie wirksamer Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit.
Einige Teilnehmer waren bei der Konzeption
sehr kreativ. In Jever veranstalteten die
Geschäftsleute eine Fotoaktion sowie einen
mittelalterlichen Markt. In Damme gab es
einen Schülermalwettbewerb, eine Aus-
bildungsbörse zu Berufsbildern in „Heimat
Shops“ und Gewinnspiele. Andere integrierten
„Heimat shoppen“ in bereits bestehende Veranstaltungen.
Trotz des regnerischen Wetters wurde die Aktion von Händlern
und Kunden gut bewertet. Bundesweit nahmen 2017 insge-
samt 225 Städte mit rund 330 Initiativen aus Nordrhein-West-
falen, Niedersachen, dem Saarland und Thüringen teil. Die
Aktion hat sich in Deutschland in wenigen Jahren zu einer
bedeutenden Imagekampagne für den Handel entwickelt.
Aufgrund der positiven Resonanz haben wir uns entschlossen,
„Heimat shoppen“ am 7. und 8. September 2018 erneut durch-
zuführen. Interessierte Einzelhändler und Standortgemein-
schaften können sich bis zum 15. Mai anmelden.
www.ihk-oldenburg.de/heimatshoppen
7./8.September
2018
Unsere Region
Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft
kennzeichnet die Anteile der Kaufkraft,
die für Ausgaben im Einzelhandel zur Ver-
fügung stehen. Die Kennziffer bezieht
sich stets auf den Bundesdurchschnitt
(Index = 100). Ein Index von 110 sagt
aus, dass die Einwohner dieser Region 10
Prozent mehr Kaufkraft zur Verfügung
haben als der Bundesdurchschnitt.
Quelle: Michael Bauer Research GmbH, 2017;
Basierend auf ©Statistisches Bundesamt
Kaufkraft 2017 in der IHK-Region
Wangerooge
103,4
Wangerland
95,4
Stadt Wilhelmshaven
94,9Jever
100,4
Schortens
96,6
Butjadingen
97,8
Nordenham
95,9Sande
93,2
Stadland
97,6
Brake
92,6
Jade
96,0
Varel
97,6
Zetel
92,4
Bockhorn
92,6
Wiefelstede
100,4
Westerstede
97,4
Apen
89,7Bad
Zwischenahn
106,2
Elsfleth
93,6
Stadt Oldenburg
103,3
Berne
100,2 Lemmwerder
98,4
Stadt Delmenhorst
95,2Ganderkesee
104,1
Hude
101,0
Hatten
95,2
Wardenburg
97,6
Edewecht
98,3
Barßel
82,7
Saterland
82,5
Friesoythe
89,7
Bösel
89,0
Garrel
89,7
Großen-kneten
93,9
Dötlingen
102,3 Prinzhöfte
94,2Harpstedt
106,0Winkelsett
87,1
Wildeshausen
99,1
Visbek
101,6
Emstek
90,7Cloppenburg
92,4
Molbergen
83,0Lindern
89,3Lastrup
94,6
Löningen
92,1Essen
93,1
Cappeln
93,3
Bakum
99,6
Vechta
100,6
Dinklage
98,5
Lohne
100,0
Steinfeld
96,7Holdorf
92,1
Damme
98,3Neuenkirchen-Vörden
90,7
Colnrade
89,0
Goldenstedt
92,5
Groß Ippener
100,1Kirchseelte
111,4Dünsen
97,5Beckeln
115,5
Rastede
100,0
Ovelgönne
95,8
6,2 %mehr Kaufkraft in Bad
Zwischenahn 2017 gegen-
über Bundesdurchschnitt
| 1110
Gästeübernachtungen in der IHK-Region in Mio.
Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen
*Wert für 2017: Januar bis November
3,4
3,0
2013 2014 2015 2016 2017
3,8
4,2
4,6
5,0
5,4
5,8
5,095,24
5,385,52 5,48*
Gastro-Check nimmt Betriebe unter die LupeMit unserem neuen kostenfreien „Gast-
ro-Check“ bieten wir Gastronomiebetrieben
im Oldenburger Land Unterstützung bei der
zeitgemäßen Gestaltung ihrer Gasträume
und der Umsetzung von Marketingmaßnah-
men an. Anhand eines Checkbogens neh-
men wir gemeinsam mit den Inhabern den
Zustand der Außenfassade, die Atmosphäre
im Gastraum und die Gestaltung der Speise-
karte unter die Lupe. Die Gastronomen pro-
fitieren von einem „Blick von außen“, denn
manchmal gibt es Makel, die nach Jahren im
Betrieb vielleicht längst nicht mehr bemerkt
werden. Bei der Anmeldung können Wünsche
in Bezug auf Wochentag und Uhrzeit angege-
ben werden.
www.ihk-oldenburg.de/ gastro-check
5,48Mio. Gästeübernachtungen
in der IHK-Region 2017*
Frischer Wind für die NordseeDas Tourismusmarketing an der niedersächsischen Nord-
see ist sehr kleinteilig strukturiert. Unter den Akteuren und
Marketinggesellschaften mangelt es häufig an Abstimmung,
so dass Aufgaben ineffizient erfüllt werden. Schließlich wirkt
sich dies auch auf die Marktanteile im Deutschlandtourismus
aus. Um die niedersächsische Nordseeregion im Wettbewerb
besser zu positionieren, braucht es daher andere Tourismus-
strukturen, verbunden mit einer Abgrenzung marktfähiger
Reiseziele und klaren Zuständigkeiten.
Der Tourismusverband Nordsee e. V. hat im Januar 2018
das Projekt „Initiierung eines Kooperationsnetzwerkes der
Zukunft“ ins Leben gerufen. Dieser Strategieprozess wird
vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium finanziell
unterstützt und von einer Agentur begleitet. Erste Ergebnisse
werden für Ende 2018 erwartet. Für das Vorhaben setzen wir
uns ein. Bei einem Treffen im August 2017 in Dangast unter-
zeichneten die IHK-Präsidien aus Oldenburg und Emden einen
entsprechenden „Letter of Intent“, in dem sie erklären, den
Strategieprozess zu unterstützen.
www.ihk-oldenburg.de/nordseestrategie
IHK-Referentin Dorothee Schröder (r.)
beim Gastro-Check in Ganderkesee
Unsere Region
Wirtschaftswachstum funktioniert nur, wenn die zunehmenden Güter-
und Personenströme von einer gut ausgebauten Infrastruktur auf-
genommen werden können. Sie ist entscheidender Wettbewerbs- und
Standortfaktor, auch für viele mittelständische Betriebe im Oldenbur-
ger Land. Dabei geht es längst nicht nur um die klassischen Verkehrs-
träger Schiene, Straße und Wasserstraße. Eine gute Anbindung an die
Breitband-Datenautobahn wird immer mehr zum kritischen Engpass-
faktor für kleine und mittlere Unternehmen, die zu einem Großteil in
der Fläche jenseits von Ballungszentren angesiedelt sind.
Wenn die großen Koalitionen in Bund und Land ihre Regierungs-
programme in Sachen Infrastruktur und den ihr darin zugemessenen
hohen Stellenwert in den kommenden Jahren beherzt umsetzen, kann
unsere Region davon profitieren. Denn „Baustellen“ gibt es nach wie
vor einige. Die großen Straßenbauprojekte A 20 und E 233 Cloppen-
burg-Meppen befinden sich in Teilabschnitten im fortgeschrittenen
Planungsstadium. Dabei geht Sorgfalt vor Schnelligkeit, um in bereits
angedrohten Klageverfahren vor Gericht zu bestehen.
Dies gilt auch für das wohl bedeutendste Wasserstraßenprojekt
unserer Region, die Unterweseranpassung (siehe Seite 14). Hier sind
die zuständigen Behörden dabei, in einem Planergänzungsverfahren
gerichtlich festgestellte Mängel nachzuarbeiten. Für den JadeWeser-
Port, Deutschlands einzigen Container-Tiefwasserhafen, geht es bei
Umschlag und Ansiedlungsvorhaben aufwärts. Nadelöhr bleibt bei
seiner Hinterland-Anbindung die Elektrifizierung der Bahnstrecke
Oldenburg-Wilhelmshaven. Der Widerstand von Anwohnern der Bahn-
strecke im ersten Planungsabschnitt in der Stadt Oldenburg ist wei-
terhin groß.
Doch trotz aller Herausforderungen durch das deutsche Planungs-
recht waren die Chancen auf Realisierung wichtiger Infrastruktur-
projekte für die Region nie besser. Alle Maßnahmen befinden sich im
vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans, sogar
der Ausbau des Küstenkanals und der Neubau der B 212 zwischen
Harmenhausen und Bremen. Durch den erhöhten Etat des Bundesver-
kehrsministeriums steht ausreichend Geld bereit. Aufgestockt werden
muss aber weiterhin die Anzahl qualifizierten Personals in den Pla-
nungsbehörden, um die Projekte voranzutreiben und zu steuern.
„Auf die Überholspur“ muss die Region auch beim Ausbau der digi-
talen Infrastruktur kommen. Im Zuge der Digitalisierung werden die
Anforderungen an die Breitband-Datennetze zunehmen. Für die Wirt-
schaft hat der schnelle, zuverlässige und sichere Austausch von Daten
oberste Priorität. Bis zum Jahr 2018 sah die Breitbandstrategie der
alten Bundesregierung eine flächendeckende Versorgung mit mindes-
tens 50 Mbit/s vor. Schon heute zeigt sich, dass auch dieses Szenario
für eine langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer
Mit guter Infrastruktur auf die Überholspur
Unternehmen nicht ausreichen wird. Deshalb ist es zu
begrüßen, dass Land und Bund endlich die Gigabit-Gesell-
schaft ausgerufen haben und dafür Milliardeninvestitio-
nen in die Infrastruktur planen.
In unserer Region arbeiten alle Landkreise und kreisfreien
Städte mit Hochdruck an der Schließung ihrer Netz-
lücken. Das ist dringend notwendig, um Unternehmen
bei der Sicherung und Erweiterung ihrer Standorte zu
unterstützen.
Wir werden auch in diesem Jahr die Fortschritte beim
Infrastrukturausbau im Oldenburger Land für die Wirt-
schaft eng begleiten und konstruktiver Ansprechpartner
für Behörden und Politik sein.
Alternativen zu Fahrverboten und blauer PlaketteAuch in diesem Jahr gibt es
große Anstrengungen von
Politik, Wirtschaft und Kom-
munen, die europäischen Stan-
dards für Luftqualität einzuhalten. An vielen
Orten in Deutschland, so auch in der Stadt
Oldenburg, werden die gesetzlichen Grenz-
werte für Stickstoffdioxid überschritten.
In der Folge könnten viele der betroffenen
Städte dazu verpflichtet werden, Fahr-
verbote für Dieselfahrzeuge einzuführen.
Eine blaue Umweltzone oder gar generelle
Dieselfahrverbote wären unverhältnismäßig
und könnten gravierende Auswirkungen auf
die Erreichbarkeit sowie Ver- und Entsor-
gung der gesamten Oldenburger Innenstadt
haben. Bereits im vergangenen Jahr haben
wir gemeinsam mit der Stadt Oldenburg eine
Studie zur Erreichbarkeit der Oldenburger
Innenstadt in Auftrag gegeben. Ein Vorschlag
der Studie war die Einrichtung der „Plattform
Innenstadtverkehr Oldenburg“, die an kon-
kreten Maßnahmen und Umsetzungsmög-
lichkeiten arbeitet. Es geht um Alternativen
zu restriktiven Maßnahmen.
www.ihk-oldenburg.de/innenstadtverkehr
| 1312
Unterweser: Für Interessen der Wirtschaft gekämpftDer Unterlauf der Weser soll im Rahmen des
europaweiten Netzes „Natura 2000“ bis Ende
2018 als Schutzgebiet ausgewiesen werden.
Grundlage sind rechtliche Verpflichtungen gegen-
über der EU. Zahlreiche betroffene Betriebe
entlang der Unterweser aus Hafenwirtschaft,
Industrie und Werften fühlten sich durch erste
Verordnungsentwürfe zur Ausweisung eines
Naturschutzgebietes in ihrer wirtschaftlichen
Existenz und weiteren Entwicklungsmöglichkeit
massiv bedroht. Wir haben uns als IHK gemein-
sam mit diesen Unternehmen erfolgreich in das
Gesetzgebungsverfahren eingebracht. Durch
Spitzengespräche mit dem Niedersächsischen
Umweltminister Olaf Lies und den zuständigen
Behörden konnten wir erreichen, dass eine dif-
ferenzierte Schutzgebietsausweisung erarbeitet
wird. Diese wird dann nicht nur die Gebietskate-
gorie Naturschutz, sondern auch Landschafts-
schutz einbeziehen. Damit sollen die erheblichen
Bedenken der Betriebe am Wirtschaftsstandort
Unterweser berücksichtigt werden.
IHK setzt LNG-Terminal Wilhelmshaven auf die politische AgendaFlüssiggas (LNG) ist der emissionsarme Treibstoff der Zukunft und
gewinnt besonders in der Schifffahrt an Bedeutung. Darüber hinaus
wird LNG zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der
Energieversorgung leisten. Bislang fehlt ein LNG-Importterminal in
Deutschland. Wir haben deshalb gemeinsam mit der Wilhelmshave-
ner Hafenwirtschafts-Vereinigung und der MARIKO GmbH (Leer) eine
Potenzialstudie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten zur Errich-
tung einer LNG-Versorgungsinfrastruktur in Deutschland zu ermitteln.
Unsere weiteren Partner bei diesem Projekt: der Maritime Strategierat
Weser-Ems und das Kompetenzzentrum GreenShipping.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Wilhelmshaven als der
wichtigste deutsche Energieimporthafen im Vergleich mit anderen
potenziellen Standorten an der deutschen Nordseeküste insgesamt
die besten Voraussetzungen für die Errichtung eines LNG-Import-
terminals bietet.
Nach Veröffentlichung der Studie haben wir uns mit den Projekt-
partnern erfolgreich dafür eingesetzt, dass das Thema LNG und
die Errichtung eines LNG-Importterminals in Wilhelmshaven auf
die politische Agenda gerückt ist, auf Ebene der Bundes- wie
auch der Landespolitik. In den aktuellen Koalitionsverträgen
der Bundesregierung und der niedersächsi-
schen Landesregierung ist der Aufbau einer
deutschen LNG-Infrastruktur verankert. Im
Wettbewerb um den besten Standort muss
sich die niedersächsische Landesregierung
mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Wil-
helmshaven zum deutschen LNG-Importter-
minal ausgebaut wird.
www.ihk-oldenburg.de/lng
Hafenumschlag 2017
Wilhelmshaven 30,28 +15,6 %
Nordenham 3,17 +26,9 %
Brake 6,71 -12,0 %
Oldenburg 1,03 -0,8 %
See- und Binnenhafenumschlag in
Mio. Tonnen und prozentuale Veränderungen
im Vergleich zum Vorjahr.
Quelle: Seaports of Niedersachsen GmbH
www.ihk-oldenburg.de/haefen
Unsere Region
LNGist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas, auf minus 162 Grad gekühltes,
verflüssigtes Gas. Es hat viele Vorteile, etwa beim Transport. Bild: LNG-Tanker
| 1514
Auszubildende in der Papier- und Kartonfabrik Varel
junge Menschen als neue Arbeitskräfte gewinnen wollen, müssen sie
sich der Bewerbersituation anpassen und auf die Erwartungen der
künftigen Auszubildenden eingehen. Zwar sind Auszubildende laut
IHKN mit ihrer Berufswahl mehrheitlich sehr zufrieden (80 Prozent
würden den gewählten Beruf wieder erlernen), aber nur 65 Prozent der
Befragten würden noch einmal im selben Betrieb anfangen wollen. Hier
liegt eine schwere Bürde für die betroffenen Unternehmen: Die Absol-
venten tun ihre Gründe für die
Ablehnung kund und beein-
flussen damit womöglich die
Berufswahl jüngerer Freunde
und Geschwister.
Gleichwohl: Die Qualität einer
Ausbildung hängt nicht nur
vom Ausbildungsbetrieb ab.
Der duale Partner, die Berufs-
schule, muss ebenfalls leistungsfähig sein. Die Unterrichtsversorgung
in Niedersachsen ist laut Kultusministerium im Schnitt in den letzten
zehn Jahren von 93,2 auf 88,1 Prozent gesunken. Das trifft besonders
die Teilzeitberufsschüler. In einigen Berufen fällt im ersten Ausbil-
dungsjahr der zweite Berufsschultag vollständig oder alle 14 Tage aus.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Denn eine schlechte Unter-
richtsversorgung wirkt sich auf die Qualität der Lernergebnisse aus. Im
Oldenburger Land sind besonders die Berufe „Bauzeichner“ und „Techni-
sche Produktdesigner“ betroffen.
Mehr Anstrengungen sind auch bei der Berufsorientierung notwendig.
Immerhin ist diese die Basis für den Berufseinstieg. Dabei geht es nicht
nur um die Vermittlung von Fakten, sondern auch darum, Durchhalte-
vermögen, Frustrationstoleranz und Verantwortung für sich und andere
zu schulen. Dafür sind in erster Linie die Eltern verantwortlich, gefolgt
von den Lehrern und den Jugendlichen selbst. Rund 85 Prozent der
32 %konnten 2017 nicht alle Ausbildungs-
plätze besetzen
» Die Qualität einer Aus bildung hängt auch von der Berufsschule ab «
Für eine starke Wirtschaft: Ausbildung first!
4264 neue Auszubildende bilden IHK-Betriebe im Olden-
burger Land seit August 2017 aus – zusätzlich zu denen,
die sich bereits in einer Berufsausbildung befinden. Rech-
net man die Umschüler und die dual studierenden Auszu-
bildenden hinzu, kommt man auf eine Gesamtsumme von
rund 12.000 jungen Menschen. Ganz zu schweigen von
den tausenden Praktikumsplätzen, die für Jugendliche
angeboten werden. Eine stramme Leistung und positive
Aussichten für die Zukunft. Wenn da nicht die Schatten-
seiten wären. Zum Beispiel: 32 Prozent der Unternehmen
in Niedersachsen konnten nicht alle Ausbildungsplätze
besetzen. Woran liegt das?
Der ungebrochene Trend zum Studium und die Tatsache,
dass heute rund die Hälfte aller Schülerinnen und Schü-
ler eines Jahrgangs die Hochschulzugangsberechtigung
erhält, sind nur ein Grund. Insgesamt gibt es immer weni-
ger Schulabgänger, wodurch sich die Zahl der potenziel-
len Kandidaten für eine Ausbildung ebenfalls reduziert.
Zu diesen altbekannten Faktoren gesellen sich weitere
Herausforderungen: die Vermarktung der Aus-
bildung und der Ausbildungsstellen sowie
die mangelnde Unterrichtsversorgung und
Berufsorientierung.
Umfrage: Spaß am Job bestimmt die Berufswahl
Fragt man Jugendliche nach den wichtigsten
Kriterien bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs,
nennen sie häufig die „Nähe des Ausbildungs-
platzes zum Wohnort“ oder die „Erreichbarkeit mit dem
Fahrrad“, so eine Umfrage der IHK Niedersachsen (IHKN).
Weitere Entscheidungskriterien sind „Spaß am
Beruf“ und „gute Zukunftschancen“. Eine
erfolgsversprechende Stellenanzeige
müsste also streng genommen
lauten: „Biete Ausbildungs-
platz mit hohen Spaßantei-
len bei Ihnen um die Ecke.
Gute Zukunftsaussichten
inklusive – Sie müssen
aber auch mitmachen!“
Zugegeben, etwas über-
spitzt, aber es trifft den
Kern: Wenn Unternehmen
Ausbildung und Weiterbildung
Arbeitgeber beklagen, dass Bewerber nicht ausreichend
über den Ausbildungsberuf und seine Inhalte informiert
seien. Trotz der vielen Informationsangebote über Berufs-
schule, Ausbildungsmessen, Online-Portale, Praktika und
Beratungen haben viele unklare Berufsvorstellungen. 75
Prozent der befragten Azubis hingegen empfinden die
Angebote zur Berufsorientierung als ausreichend.
Stellschraube Qualität: Was wir für die Ausbildung tun
Man könnte weitere Gründe anfügen, warum es im Gebälk
knirscht. Sinnvoller ist es, sich über stabilisierende Fak-
toren auszutauschen, die die berufliche Orientierung, die
Ausbildung selbst und deren „Vermarktung“ nachweislich
verbessern. Darum setzen wir als IHK gezielt beim Thema
Qualität an. Unsere Vollversammlung hat Ende 2017 grü-
nes Licht gegeben für das Projekt „Top-Ausbildung“, bei
dem Unternehmen ein Gütesiegel erlangen können (Seite
18). Unterstützung gewähren wir als IHK nicht nur struktu-
rell, sondern auch in besonderen Notlagen – etwa bei der
Vermittlung von Azubis, wenn Betriebe insolvent gehen
(Seite 18). Seit 2016 haben wir uns außerdem verstärkt
dem Thema Inklusion gewidmet (Seite 19).
Auch bei der großen Herausforderung Integration von
Flüchtlingen sehen wir Handlungsbedarf und Potenzial.
Unsere Willkommenslotsin besucht und berät seit 2016
Unternehmen und klärt über Möglichkeiten der betrieb-
lichen Ausbildung für Geflüchtete auf. 73 Jugendliche aus
Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea und Somalia haben
2017 im Oldenburger Land eine Ausbildung in IHK-Berufen
begonnen, vorwiegend in Gastronomie, Lagerlogistik und
Verkauf. 42 Flüchtlinge nehmen an einer so genannten Einstiegsqualifizierung teil.
Noch sind das nicht viele, und gerade deshalb werden wir uns hier mit Hilfe von
Partnern wie dem Verein pro:connect in Oldenburg weiter engagieren. Die größten
Hürden bislang: fehlende Sprachkenntnisse, die vergleichsweise geringe Entlohnung
und die mangelnde Mobilität junger Geflüchteter, gerade im ländlichen Raum.
Digitalisierung im Fokus der Weiterbildung
Um gute Fachkräfte zu entwickeln und im Unternehmen zu halten, braucht es mehr
als eine solide Ausbildung. Eine berufliche Weiterbildung bietet Vorteile, sowohl
für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter: zusätzlichen Kompetenzerwerb
für anstehende Aufträge und für eine abgesicherte Beschäftigungsfähigkeit. Im
Jahr 2017 haben rund 3900 Teilnehmer die Seminare und Lehrgänge unserer IHK
besucht, 1200 von ihnen haben wir zu Ausbildern, Bilanzbuchhaltern, Fachwirten
oder Industriemeistern weitergebildet. Unser Lehrgangsangebot richten wir immer
neu auf den Bedarf von Firmen und ihrer Mitarbeiter aus. In diesem Jahr haben wir
beispielsweise neue Zertifikatslehrgänge und Seminare zu Themen wie 3-D-Druck,
Social-Media-Marketing, Mobiles Arbeiten oder Big Data im Programm, um unsere
Betriebe bei der digitalen Transformation zu unterstützen.
Grundsätzlich ist es beim Thema Weiterbildung kaum nachvollziehbar, dass ein
Bachelor-Abschluss an einer Universität weitgehend kostenfrei ist, eine vergleich-
bare Fortbildung im berufsbegleitenden Qualifizierungsweg „Betrieb“ jedoch nicht.
Umso erstaunlicher, dass die Politik in Niedersachsen aktuell massive Unterschiede
in der Förderung zwischen der Meisterebene im Handwerk und der Industrie ein-
geführt hat. Angesichts der heutigen Fachkräftesituation im Land können wir eine
solche Hierarchie von Hochschule, Handwerk und Industrie weder inhaltlich noch
unter Gesichtspunkten der Fairness nachvollziehen.
www.ihk-oldenburg.de/ausbildung
www.ihk-oldenburg.de/weiterbildung
Neue Ausbildungsverträge in der IHK-Region
2000
4413
4152
4360
4818
44294352
4414 43654273 4264
2500
3000
3500
4000
4500
5000
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Quelle: IHK
| 1716
3225Ausbildungsbetriebe
in der IHK-Region
Neues Siegel für „Top-Ausbildung“Unsere Vollversammlung hat im letzten Jahr grünes Licht
für das Projekt „Top-Ausbildung“ gegeben. Mit diesem
neuen Konzept wollen wir Unternehmen – insbesondere
kleine und mittlere – noch intensiver dabei unterstützen,
ihre Ausbildungsqualität zu steigern und zugleich die
Reputation der dualen Ausbildung in der Region stärken.
Interessierten Betrieben bieten wir eine mehrstufige
Beratung im Workshop-Format an, mit dem sie die eigene
Ausbildung reflektieren und weiterentwickeln können.
Der Qualitäts-Check besteht im Wesentlichen aus drei
Phasen: Erstberatung mit Standardanforderungen und
rechtlichen Hinweisen, Ist-Analyse und Erarbeitung von
Potenzialen im eigenen Betrieb, Qualitätsprüfung vor Ort.
Praxisorientierte Workshops und vertiefende Inhalte aus
unserem Lehrgang „AusbilderTrainingsCamp“, Fortbildun-
gen und Umsetzungshilfen
runden unser Beratungs-
konzept ab. Auf Wunsch
können Unternehmen ab
Herbst 2018 ein Gütesiegel
für ihre Ausbildungsqualität
erhalten.
Ziel ist es, die Ausbildung
so aufzustellen, dass die
Kompetenzen der Ausbilder
gestärkt werden, ihre Arbeit sichtbare Wertschätzung
erfährt, Unternehmen mittelfristig mehr passende Bewer-
bungen erhalten, durch mehr Zufriedenheit bei den Aus-
zubildenden eine höhere Leistungsbereitschaft erzeugt
wird und die Bindungsmöglichkeiten steigen. Positiver
Nebeneffekt: Unternehmen verbessern ihre Arbeitgeber-
marke und schaffen damit gute Voraussetzungen für die
Fachkräftesituation.
Unsere vertiefte Qualitätsberatung ist und bleibt für die
Ausbildungsbetriebe kostenfrei. Das optionale Quali-
tätssiegel „Top-Ausbildung“, das Unternehmen nach
Abschluss der letzten Beratungsphase erwerben können,
wird hingegen kostenpflichtig sein. Hier wird sich das
Entgelt nach der Anzahl der Auszubildenden richten. Die
Auszeichnung ist jeweils drei Jahre gültig und kann nach
erneuter Qualitätsprüfung verlängert werden. Ab Jahres-
mitte werden wir alle Mitgliedsunternehmen in unseren
Medien über das gesamte Angebot informieren.
www.ihk-oldenburg.de/ausbilder
Insolvenzopfer gerettet
Unterstützung gewährt unsere IHK an zahlreichen
Stellen rund um die Aus- und Weiterbildung – auch
in besonderen Notlagen wie im Fall insolventer
Ausbildungsbetriebe. Dabei verhelfen wir Auszu-
bildenden schnell und unbürokratisch zu neuen Aus-
bildungsverhältnissen, damit sie ihren angestrebten
Berufsabschluss ohne Zeitverlust erreichen. Selbst
bei Insolvenzen größerer Betriebe ist dies aufgrund
unserer Netzwerke meist möglich.
Im vergangenen Jahr kam es zu einem solchen Fall.
Der Rotorblatthersteller Carbon Rotec aus Lemwerder
musste Insolvenz anmelden. Unter den über 400
Beschäftigten: 22 Auszubildende, die kurzfristig eine
neue Perspektive brauchten. Dank unserer engen
Kontakte zu regionalen Firmen konnten unsere Aus-
bildungsberater allen Betroffenen mindestens eine
alternative Stelle für eine Bewerbung nennen. Am
Ende konnten glücklicherweise alle interessierten
angehenden Industriekaufleute, Elektroniker für
Betriebstechnik und Verfahrensmechaniker für Kunst-
stoff- und Kautschuktechnik mit vereinten Kräften
in andere regionale Betriebe vermittelt werden.
Die zusätzlichen Ausbildungsplätze wurden schnell
geschaffen, letztlich standen sogar mehr Plätze als
notwendig zur Verfügung. Wir danken den Entschei-
dern dieser Unternehmen für ihre Unterstützung und
ihr vertrauensvolles Engagement.
www.ihk-oldenburg.de/3346838
Ausbildung und Weiterbildung
Top Ten Ausbildungsberufe 2017*
Kaufleute im Einzelhandel 447
Industriekaufleute 330
Kaufleute für Büromanagement 291
Kaufleute im Groß- und Außenhandel 270
Verkäufer/-in 257
Fachkraft für Lagerlogistik 231
Fachinformatiker/-in 160
Industriemechaniker/-in 156
Bankkaufleute 131
Koch/Köchin 109
*neu abgeschlossene Ausbildungsverträge (IHK-Berufe) im Oldenburger Land
1
2
3
4
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6
7
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10
Ausbildung auch mit HandicapHäufig sind es Berührungsängste, die Unternehmen
daran hindern, sich mit dem Thema Inklusion zu befas-
sen. Daher haben wir seit 2016 im Rahmen des Projekts
„Implementierung von Inklusionskompetenz“ Arbeitgeber
dabei unterstützt, Unsicherheiten abzubauen, neue
Lösungswege zu gehen und die Potenziale von Menschen
mit Behinderungen zu erkennen. Zwar ist die Projekt-
förderung bei unserer IHK im März 2018 ausgelaufen, das
Projekt hat aber wichtige Erkenntnisse gebracht: Durch
Beratungen und Gespräche unserer Inklusionsberaterin
konnten wir Arbeitgeber, aber auch regionale Netzwerk-
partner für das Thema sensibilisieren und die Bereit-
schaft in Betrieben zur Beschäftigung von Menschen mit
Handicap fördern.
Die „Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation“,
bei uns als Weiterbildung etabliert, stieß bislang auf
wenig Resonanz, möglicherweise wegen des hohen zeit-
lichen Aufwands für die Betriebe. Wesentliche Inhalte aus
unserer Inklusionsberatung werden zukünftig in einem
Modul des „Ausbilder-TrainingsCamp“ aufgehen. Darüber
hinaus gibt es mittlerweile ein regionales Netzwerk, das
in der Lage ist, Fragen zu Förderungen und Unterstützung
von Menschen mit Behinderungen in der Ausbildung zu
beantworten.
www.ihk-oldenburg.de/inklusion
Neuer Beruf für Nachwuchs im Online-Handel Im August 2018 geht der Beruf „Kaufmann/frau im E-Commerce“ an den Start.
Mit diesem dualen Ausbildungsberuf wird eine neue, auf digitale Geschäfts-
modelle ausgerichtete kaufmännische Qualifikation angeboten, die eine solide
Basis für den Fachkräftenachwuchs legt. Zahlreiche Unternehmen sind bereits im
Online-Handel aktiv. Für sie ist der neue Beruf eine willkommene Bereicherung für
das Ausbildungsangebot. Außerdem profitieren sie von den besser auf sie zuge-
schnittenen Berufsschulanteilen der Ausbildung. Der Ausbildungsberuf richtet sich
schwerpunktmäßig an Unternehmen aus dem Groß- und Einzelhandel. Es kommen
aber auch Branchen wie Tourismus, Dienstleistungen, Logistik oder Finanzdienst-
leistungen infrage.
Mit dem neuen kaufmännischen Berufsbild wird den Forderungen der Wirtschaft
entsprochen, die Ausbildung inhaltlich wie technisch zu modernisieren. Positiver
Nebeneffekt: Moderne Berufe und Berufsbezeichnungen tragen zum positiven
Image der dualen Ausbildung im Allgemeinen bei und fördern die Nachfrage.
In unserer Region werden voraussichtlich die kaufmännischen Berufsschulen in
Lohne und Oldenburg (Haarentor) den neuen Beruf in ihr Angebot aufnehmen.
20 Unternehmen gibt es bereits, die diesen Beruf ausbilden wollen. Besser noch:
150 interessierte Unternehmen haben unsere gemeinsamen Informationsveran-
staltungen mit den Berufsschulen in Oldenburg und Lohne besucht.
www.ihk-oldenburg.de/kaufleute-ecommerce
18 | 19
In Oldenburg entsteht eines von acht neuen Start-up-Zen-
tren in Niedersachsen. Am 1. März 2018 hat es im Techno-
logie- und Gründerzentrum Oldenburg (TGO) offiziell seine
Arbeit aufgenommen. Mit einer Fördersumme von 500.000
Euro für zwei Jahre werden Gründungen in den Branchen
Energie und Klimaschutz sowie Gesundheitswirtschaft
unterstützt: Ein auf 120 Tage befristetes, intensives
Coaching soll die Gründer auf den Markteintritt vorberei-
ten. Die geförderten Start-up-Teams erhalten in diesem
Zeitraum kostenlose Räume im TGO, intensive Beratung,
Überblick im FörderdschungelFür Investitionen, Firmengründungen oder Fachberatun-
gen gibt es öffentliche Förderprogramme. Jedoch wird es
Gründern wie gestandenen Unternehmern oft nicht leicht
gemacht, in diesem Förderdschungel den Überblick zu
behalten. Unsere IHK bietet hier konkrete und individu-
elle Hilfe an: In persönlichen Gesprächen, bei monatlichen
Finanzierungssprechtagen mit Experten der NBank sowie
in Unternehmens- und Gründersprechtagen beraten wir
regelmäßig über Fördermöglichkeiten für unterschied-
liche Zwecke. Aber hier endet unsere Unterstützung noch
nicht: Für die Agentur für Arbeit, die NBank, die KfW, die
Niedersächsische Bürgschaftsbank, die Mittelständische
Beteiligungsgesellschaft Niedersachsen und weitere
Einrichtungen geben unsere Spezialisten im Rahmen
von Förderanträgen fachliche Stellungnahmen ab. Diese
IHK-Stellungnahmen sind ein wichtiger Baustein im
Antragsverfahren und machen eine Förderung oft erst
möglich.
www.ihk-oldenburg.de/finanzierung
40 50 60 70
Zugang zu regionalen und branchenspezifischen Netzwerken und
idealerweise auch frisches Kapital, um ihre Ideen umzusetzen.
Bewerbungen sind seit April möglich.
Junge, innovative Unternehmen, die mit neuen Geschäftsmodel-
len an den Markt gehen, stärken unsere Wirtschaft. Sie schaffen
Arbeitsplätze und beeinflussen die Wirtschaftsstruktur unserer
Region nachhaltig positiv. Sie zu unterstützen ist auch eine wich-
tige Aufgabe für uns als IHK. Deshalb haben wir uns von Anfang
an bei der Landesregierung dafür stark gemacht, dass Oldenburg
ein Start-up Zentrum erhält. Und daher ist es uns ein wichtiges
Anliegen, die Entwicklung und Steuerung des Zentrums aktiv mit-
zugestalten. Um die Bedeutung für die gesamte Region Weser-Ems
hervorzuheben, haben wir im Februar gemeinsam mit der Stadt,
der Universität Oldenburg und dem TGO eine Kooperationsverein-
barung über die gemeinsame Zusammenarbeit unterzeichnet.
Durch Starthilfe in der Frühphase sollen aus guten Ideen erfolg-
reiche innovative Unternehmen im Oldenburger Land entstehen.
Die ersten Teams können sich bereits jetzt um die Aufnahme in
das Start-up-Zentrum bewerben und nach einem Auswahlprozess
ab Juni „durchstarten“.
www.ihk-oldenburg.de/gruender
Neues Start-up-Zentrum in Oldenburg unterstützt
Das Start-up-Zentrum im Oldenburger TGO will Gründergeist(er) fördern.
Gründungsindex* 2017 Landkreis Cloppenburg 71,1
Landkreis Oldenburg 68,0
Oldenburg Stadt 67,3
Wilhelmshaven, Stadt 64,4
Landkreis Ammerland 60,6
Landkreis Vechta 60,6
Landkreis Friesland 56,1
Landkreis Wesermarsch 55,9
Delmenhorst, Stadt 54,6
Oldenburger Land 63,2
Niedersachsen 58,8
*Neugründungen je 10.000 Einwohner
Quelle: Landesamt für Statistik und Niedersachsen, IHK-Berechnungen
Gründung und Förderung
„Live-Hacking“, eine von
vielen Veranstaltungen der
Reihe „Wirtschaft konkret“
zum Thema Cybersicherheit
122 Termine: Konkrete Antworten auf betriebliche FragenAuch im Jahr 2017 haben wir mit unserer Veranstaltungs-
reihe „Wirtschaft konkret“ vielen Unternehmerinnen und
Unternehmern bei Fragen des betrieblichen Alltags wei-
tergeholfen. Fast 1500 Teilnehmer haben die kostenfreien
Sprechtage, Workshops und Vorträge – insgesamt über
120 Veranstaltungen – genutzt.
Vor allem kleine und mittlere Betriebe profitieren von
den praxisnahen Angeboten zu Themen wie Websites
abmahnsicher gestalten, Digitalisierung im Büro, Alters-
sicherung für Unternehmer, Ausbilden im Betrieb oder
Cyber-Sicherheit. Die Veranstaltung „Cyberangriffe auf
Produktionsanlagen – dem Hacker über die Schulter
geschaut“ haben beispielsweise über 70 Teilnehmer
besucht. Ebenso wurde der individuelle Sprechtag „Cyber-
sicherheit“ gut angenommen – Belege dafür, dass wir mit
unserem Angebot ins Schwarze treffen.
Die Veranstaltungen der „Wirtschaft konkret“-Reihe
finden nicht nur in der IHK, sondern im gesamten Olden-
burger Land statt. Dafür kooperieren wir mit Wirtschafts-
förderern und Arbeitgeberverbänden. Für 2018 haben wir
zusätzliche Themen wie „Die BWA in der Gastronomie“
oder „IHK-Werkstatt: Bankgespräche strategisch vorberei-
ten“ ins Programm genommen. Speziell für Inhaber von
Einzelunternehmen haben wir darüber hinaus mit „Klein,
aber oho“ ein Angebot geschaffen, das schnelle Antwor-
ten auf konkrete Fragen zu Recht, Finanzierung oder
Personal gibt – Themen, für die im Tagesgeschäft von
kleinen Unternehmen oft wenig Zeit bleibt.
www.ihk-oldenburg.de/wirtschaftkonkret
21 %streben eine
unternehmens interne
Nachfolge an
Nachfolger sind Mangelware – und gefragter denn jeDer Fortbestand des eigenen Betriebs und die Sicherung
von Arbeitsplätzen sind für drei Viertel der Unternehmer
im Oldenburger Land die wichtigsten Ziele bei der Nachfol-
geplanung. Allerdings hat nur jeder vierte Befragte im Alter
ab 55 Jahren die eigene Nachfolge verbindlich geregelt.
Das geht aus einer Umfrage der IHK Niedersachsen hervor,
bei der über 500 niedersächsische Unternehmerinnen und
Unternehmer zu Motiven und zur Herangehensweise bei
der Firmennachfolge befragt wurden.
Nachfolger sind leider Mangelware. Dafür gibt es drei
Gründe: Der Arbeitsmarkt bietet viele derzeit attraktive
Alternativen. Dazu macht sich der demographische Wandel
bemerkbar: Es erreichen mehr Unternehmer das Ruhe-
standsalter als junge Nachfolger bereitstehen. Zudem ist
es in Familienunternehmen keine Selbstverständlichkeit
mehr, dass Kinder den elterlichen Betrieb übernehmen.
Nahezu die Hälfte der befragten Unternehmer in unserer
Region plant allerdings mit einer Nachfolge innerhalb der
Familie, fast 30 Prozent suchen außerhalb des Unterneh-
mens, nur 21 Prozent streben eine unternehmensinterne
Nachfolge an. Dabei ist die Übergabe an eigene Mitarbeiter
gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine gute Möglich-
keit, diese langfristig an das Unternehmen zu binden.
Die bevorstehende Nachfolgefrage sollte rechtzeitig
angegangen werden, da es sich in der Regel um einen
mehrjährigen, umfangreichen Prozess handelt. Der Bera-
tungsbedarf hierfür nimmt von Jahr zu Jahr zu. Wir bieten
neben Informationsmaterial Unterstützung bei der Nach-
folgersuche an, zum Beispiel mit individuellen Beratungs-
gesprächen oder mit unserem „Notfall-Handbuch“.
www.ihk-oldenburg.de/nachfolge
| 2120
Öffentliche Ausschreibungen: IHK führt Verzeichnis Das so genannte „Amtliche Verzeichnis präqualifizierter
Unternehmen“ ermöglicht Unternehmen eine vereinfachte
Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen. Firmen, die
sich auf Lieferungen und Dienstleistungen bewerben,
können sich in dieses Verzeichnis eintragen lassen. Für
sie gilt eine gesetzliche „Eignungsvermutung“, die vom
öffentlichen Auftraggeber nur in begründeten Fällen in
Zweifel gezogen werden kann. Wir führen das Verzeichnis
für Firmen nicht nur aus unserer Region, sondern aus den
Regionen der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen
und Bremerhaven, der IHK Lüneburg-Wolfsburg und der IHK
für Ostfriesland und Papenburg.
www.ihk-oldenburg.de/AVPQ
Unsere neuen Aufgaben im GewerberechtDas Land Niedersachsen hat den IHKs zum 1. April 2017 die Zustän-
digkeit für Immobilienmakler, Darlehensvermittler, Bauträger und
Baubetreuer übertragen. Unsere IHK hat damit von den Kommunen
der Region die Betreuung von rund 3000 Gewerbetreibenden dieser
Bereiche übernommen. Wer ein Gewerbe neu anmelden will, erhält die
Erlaubnis dazu jetzt von uns, nachdem wir die gesetzlichen Vorausset-
zungen dafür geprüft haben.
Für Immobiliardarlehensvermittler lief Ende März 2017 die Übergangs-
frist für ein vereinfachtes Erlaubnisverfahren ab. Bisher haben wir über
600 Erlaubnisse für diese Branche erteilt. Darüber hinaus sind in unse-
rer Region über 800 Versicherungsvermittler sowie über 300 Finanzan-
lagenvermittler aktiv und von uns registriert.
www.ihk-oldenburg.de/34
Neues Werkvertrags- und KaufvertragsrechtDer Gesetzgeber hat zum Jahresbeginn 2018 Änderungen im Werk- und
Kaufvertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) eingeführt.
Das Werkvertragsrecht wird zum Beispiel bei Bauleistungen, hand-
werklichen Leistungen und bei Verträgen über Begutachtungen ange-
wendet. Wer entsprechende Werk- oder Kaufleistungen anbietet oder
regelmäßig abruft, sollte sich unbedingt mit den Änderungen ausei-
nandersetzen. Neu ist unter anderem ein spezielles Bauvertrags- und
Architektenrecht. Auch der Verbraucherbauvertrag ist nun im Gesetz
geregelt und schafft zusätzliche Pflichten für Unternehmer.
Im Kaufvertragsrecht wird hingegen durch die Reform weitgehend die
herrschende Rechtsprechung umgesetzt. Darüber hinaus vereinfacht
der Gesetzgeber den Unternehmerregress eines Verkäufers (bei B2B-
Geschäften des Verkäufers) gegenüber seinem Lieferanten.
Auch wenn die Änderungen im Werk- und Kaufvertragsrecht gerade
erst in Kraft getreten sind, hat die Europäische Kommission schon
wieder neue Pläne und einen Richtlinienvorschlag dazu übersandt.
Der Entwurf wird unserer Ansicht nach die Käuferrechte zum Nachteil
des Verkäufers unverhältnismäßig ausweiten. Beispielsweise sieht er
vor, eine Abkürzung der Mangelgewährleistungsfrist zu verbieten und
die Beweislastumkehr bei Mängeln von bisher sechs Monaten auf zwei
Jahre auszuweiten. Gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und
Handelskammertag haben wir uns in einer Stellungnahme entschieden
gegen diesen Richtlinienvorschlag ausgesprochen, da er zu weit in die
Rechte des Unternehmers eingreift.
www.ihk-oldenburg.de/werkvertragsrecht
Datenschutz: Die Uhr ticktAb dem 25. Mai 2018 wird es ernst! Die EU-Datenschutzgrundverord-
nung (DSGVO) und die Neufassung des Bundesdatenschutzgesetzes
(BDSG) bilden dann die neue Grundlage der Datenverarbeitung in Unter-
nehmen. Zwar bleiben nach der neuen Rechtslage bekannte Grund-
sätze wie Datensparsamkeit und das so genannte Verbotsprinzip mit
Erlaubnisvorbehalt bestehen. Unternehmen stehen aber vor der großen
Herausforderung, ihre Datenschutzprozesse den neuen Anforderungen,
wie zum Beispiel die Rechenschafts- und Informationspflichten, anzu-
passen, zumal empfindliche
Geldbußen bei Datenschutz-
verstößen zu erwarten sind.
Durch Informationen und
Beratung haben wir unsere
Mitgliedsunternehmen auf
die Änderungen vorbereitet.
Diese Unterstützung wer-
den wir fortsetzen.
www.ihk-oldenburg.de/DSGVO
25.05.Wichtiger Stichtag
für Firmen
Recht und Steuern
Wirtschaftsfreundliche BauleitplanungDie IHK vertritt das Gesamtinteresse der lokalen Unternehmen, wenn
Kommunen Bauleitpläne (Flächennutzungs- und Bebauungspläne) auf-
stellen. Wir begutachten als so genannte Trägerin öffentlicher Belange
nach dem Baugesetzbuch die Entwürfe der Gemeinden, nehmen aus
Sicht der Wirtschaft Stellung zu allen relevanten Planungen und beglei-
ten die entsprechenden Verfahren von Anfang bis Ende.
Um die Interessen der gewerblichen Wirtschaft ange-
messen zur Geltung zu bringen, führen wir jährlich
viele Gespräche mit betroffenen Unternehmen sowie
den Städten und Gemeinden. Dabei informieren wir die
Betriebe über rechtliche Rahmenbedingungen sowie
Ziele und Inhalte von Planungen. Gemeinsam mit den
Unternehmen und Kommunen analysieren wir mögliche
Probleme und schlagen in unseren Stellungnahmen Ver-
besserungen der Planungen vor. Dabei geht es uns um
wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen. Vielfach
gelingt es, Planungen im Sinne der Wirtschaft positiv zu beeinflussen.
Allein 2017 haben wir rund 500 einzelne Planungen aktiv begleitet.
www.ihk-oldenburg.de/bauleitplanung
Umgang mit Registrierkassen verschärftIm Dezember 2016 ist das neue „Kassengesetz“ in Kraft getreten. Seitdem haben
wir Hunderte Mitgliedsfirmen in Veranstaltungen darüber informiert und auch
viele Beratungsgespräche dazu geführt. Das Gesetz sieht Verschärfungen beim
Einsatz von elektronischen Registrierkassen, wie den Einbau von Sicherheitsmo-
dulen, eine zwingende Belegausgabepflicht und eine unangekündigte Kassenprü-
fung im Geschäft vor.
Es war noch heftig umstritten, ob zusätzlich eine allgemeine Registrierkassen-
pflicht in Deutschland eingeführt wird. Das konnte nicht zuletzt durch die Inter-
vention der IHK-Organisation abgewendet werden. So ist es auch in Zukunft
möglich, offene Ladenkassen einzusetzen.
Das Thema bleibt aktuell, und wir informieren und beraten. Denn zum
1. Januar 2018 wurde die Kassen-Nachschau eingeführt: Das heißt,
Betriebsprüfer können ohne vorherige Ankündigung während der
üblichen Geschäftszeiten die Ordnungsmäßigkeit der Kassenbuch-
führung überprüfen.
Die Verwendung einer zertifizierten technischen Sicherheitsein-
richtung ist dann ab 2020 erforderlich. Wobei es Erleichterungen für
Unternehmen gibt, die ihre Registrierkassen nach dem 25. Oktober 2010
und vor dem 1. Januar 2020 angeschafft haben und die der so genannten
Kassenrichtlinie entsprechen. Diese dürfen bis zum 31. Dezember 2022 weiter
verwendet werden. Auch hier erwarten wir enormen Beratungsbedarf.
www.ihk-oldenburg.de/kassennachschau
500Planungen
haben wir 2017
aktiv begleitet
Digitales Rechnungswesen – aber rechtssicher!Digitale Rechnungen sind längst keine Seltenheit mehr.
Doch wie archiviert ein Unternehmen digitale Unterlagen
revisionssicher? Das Bundesministerium für Finanzen hat
mit seinen „Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Führung
und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und
Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzu-
griff“ die Rechtslage zur digitalen Buchführung geklärt.
Aus dem Schreiben gehen strenge Anforderungen für
Unternehmen hervor. So muss eine Unveränderbarkeit
aller digitalen Unterlagen gewährleistet sein. Das hat
viele Unternehmen extrem verunsichert. Sie sind zwar
bereit, ihre Büroorganisation und die betreffenden
Systeme umzustellen, doch viele stellen sich die Frage,
welche Systeme und Arbeitsschritte sie in den betrieb-
lichen Arbeitsablauf einbinden müssen. Das Risiko: Wenn
sie die Anforderungen nicht erfüllen, kann ein Betriebs-
prüfer die Buchhaltung verwerfen und eine Schätzung der
Umsätze vornehmen.
Der Informations- und Beratungsbedarf ist also groß.
Deshalb haben wir dazu viele Workshops, Sprechtage und
Beratungsgespräche angeboten, auch 2018 haben wir
dieses Thema im Programm.
www.ihk-oldenburg.de/digitalesBuero
| 2322
ersten „Praxisforum Digitalisierung“ der IHK mit einem
Roadshow-Bus vor Ort. An Bord: Eine mobile Fabrik mit
Demonstratoren und Industrie 4.0-Lösungen, speziell für
die Zielgruppe kleine und mittlere Unternehmen. 2018 soll
die Kooperation ausgebaut werden. Geplant sind gemein-
same Schulungen und Beratungen in Betrieben.
Außerdem unterstützen wir zum zweiten Jahr in Folge den
Wettbewerb „We do digital“. Bundesweit sind Unternehmen
und Start-ups aufgerufen, sich unter www.wedodigital.de
mit ihren digitalen Erfolgsgeschichten zu bewerben.
Der digitale Wandel hat vor allem im Einzelhandel zu einem
tiefgreifenden Wandel geführt. Zehn Prozent des Umsat-
zes im Einzelhandel werden bereits online erwirtschaftet.
Der neue duale Ausbildungsberuf „Kaufmann/Kauffrau im
E-Commerce“ berücksichtigt die Anforderungen digitaler
Geschäftsmodelle und sorgt somit für innovativen Nach-
wuchs im Online- und Multichannel-Handel. Ab August
2018 kann in diesem Beruf ausgebildet werden (siehe
Seite 19).
www.ihk-oldenburg.de/digitalisierung
» Von Big Data bis Virtual- Reality-Brillen «
Digitalisierung ist für viele Unternehmen ein Wachstumstreiber.
44 Prozent verzeichnen laut einer bundesweiten IHK-Umfrage Umsatz-
zuwächse durch Digitalisierung. Fast 90 Prozent wollen künftig mehr
investieren, um Geschäftschancen zu nutzen. Doch es gibt auch Her-
ausforderungen. So sehen ebenfalls rund 90 Prozent der Unternehmen
die Notwendigkeit, Mitarbeiter weiterzubilden.
Wir unterstützen Unternehmen im Digitalisierungsprozess. In kosten-
freien Veranstaltungen informieren wir beispielsweise über Digitali-
sierung im Büro, Cybersicherheit oder rechtssichere Firmen-Websites.
Darüber hinaus bieten wir im Rahmen unserer Weiterbildung neue
Zertifikatslehrgänge und Tagesseminare zu Themen wie 3-D-Druck,
Social-Media-Marketing, Mobiles Arbeiten oder Big Data an.
Um unsere Betriebe für das
Thema digitale Transformation zu
sensibilisieren, setzen wir auch
auf innovative Veranstaltungs-
formate – zum Beispiel mit dem
ersten BarCamp zum Thema
Digitalisierung im Februar 2018
in Oldenburg. Der Zuspruch war
groß: 150 Teilnehmer kamen zu dieser „Unkonferenz“ – bei Barcamps
gibt es keine vorab festgelegte Agenda – und brachten ihre Themen
und Ideen ein. In kleinen Runden diskutierten die Teilnehmer ihre The-
sen, präsentierten Prototypen, probierten Virtual-Reality-Brillen für
Industrie- und Handwerksbetriebe aus und diskutierten Lösungen für
die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt. Das Format „Barcamp“
soll fortgeführt und künftig auch für weitere Themen genutzt werden.
Wir kooperieren mit dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Hanno-
ver, das Unternehmen Schulungen und Beratungen im Kontext von
Digitalisierung und Industrie 4.0 anbietet. Das Zentrum war 2017 beim
Die große Transformation: Auf dem Weg in die digitale Wirtschaft
44 %der Unternehmen ver-
zeichnen mehr Umsatz
durch Digitalisierung
Beim BarCamp diskutierten und präsentierten
die Teilnehmer Entwicklungen aus der digita-
len Welt (Bild: Minicomputer „Calliope“).
Innovation, Energie, Umwelt
Azubis helfen Firmen beim EnergiesparenIm Dezember 2017 startete der dritte Durchgang der „Energie-Scouts“. Das sind
derzeit 32 Auszubildende in der Region, die von unserer IHK und Experten aus dem
Bereich Energieeffizienz geschult werden, um in ihren Betrieben Einsparmöglich-
keiten aufzudecken. In mehreren Workshops wurden die Auszubildenden auf die
Projektarbeit vorbereitet und haben nun bis zum Sommer Zeit, in ihren Betrieben
ein Projekt von Beginn an durchzuführen, um Energie oder Ressourcen einzusparen.
Die Ergebnisse werden von einer unabhängigen Jury bewertet und im Sommer auf
einer Abschlussveranstaltung vorgestellt.
Die Energie-Scouts kommen aus ganz unterschiedlichen gewerblichen und kaufmän-
nischen Ausbildungsberufen. Diese Mischung hat sich bei den bisherigen Projekten
bewährt. So können sie – wie in Betrieben üblich – aus unterschiedlichen Blickwin-
keln bearbeitet werden. Einige Unternehmen sind bereits zum zweiten Mal dabei.
Den Ablauf und die Koordination des Projekts organisiert unsere IHK. Finanziell
unterstützt werden wir vom Erfahrungsaustauschkreis Umweltschutz und der EWE
AG. Für die innerbetriebliche Umsetzung sind die Unternehmen selbst verantwort-
lich. Für einen vierten Durchgang, der im Herbst 2018 starten wird, liegen bereits
erste Anmeldungen vor. Interessierte Unternehmen, die ihre Auszubildenden quali-
fizieren wollen, können sich für eine Teilnahme bei uns melden.
www.ihk-oldenburg.de/energie-scouts
Neue Regelungen für VerpackungenAm 1. Januar 2019 tritt das Verpackungsgesetz in Kraft. Damit
wird die bisherige Verpackungsverordnung ersetzt. Die Folge
sind neue Regelungen für den Umgang mit Verpackungen. In
Zukunft müssen alle Betriebe, die als Hersteller Waren
in Verpackungen abfüllen und diese an den privaten
Endverbraucher verkaufen, bei der „Stiftung Zentrale
Stelle Verpackungsregister“ gemeldet sein. Dies
gilt auch für Importeure, die den Herstellern gleich-
gestellt sind. Die Pflicht, die in Umlauf gebrachten
Verkaufsverpackungen bei einem oder mehreren dualen
Systemen zu lizenzieren, bleibt bestehen. Transportverpa-
ckungen für den gewerblichen Bereich sind hiervon ausgenommen.
Die Zentrale Stelle wird zukünftig die Vollständigkeitserklärungen
(VE) der Hersteller überprüfen. Diese Erklärung muss abgeben, wer
bestimmte Mengenschwellen bei den Verpackungen überschreitet.
Bislang wurde das VE-Register von den IHKs geführt, nun wurde diese
Aufgabe an die Zentrale Stiftung übertragen. Betroffene Unternehmen
können sich dort bereits ab dem dritten Quartal 2018 registrieren las-
sen. Wie alle IHKs werden auch wir unsere Mitgliedsunternehmen wei-
terhin bei der Umsetzung der gesetzlichen Regelungen unterstützen
und auf eine schlanke Umsetzung des Gesetzes achten.
www.ihk-oldenburg.de/verpackungen
Erfahrungen mit Umweltschutz teilenSeit mehr als 25 Jahren befassen sich Mitglieder des
IHK-Erfahrungsaustauschkreises mit Themen rund um
betrieblichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit.
Im April 2018 findet die 100. Sitzung statt. Gegründet
wurde das Gremium im Dezember 1990. Grund war der
Bedarf nach fachlichem Erfahrungsaustausch wegen
eines neuen Verständnisses für Anlagensicherheit und
Umweltschutz. Bis heute bietet der Kreis Fachleuten
aus Unternehmen und Selbständigen der Region unter
der Schirmherrschaft der IHK ein wichtiges Forum zum
Austausch.
Die Mitglieder kommen viermal im Jahr zusammen, sie
geben Broschüren zu unterschiedlichen Themen heraus,
organisieren Veranstaltungen, besuchen Betriebe und
stehen dem Umweltberater der IHK mit Rat und Tat zur
Verfügung. Seit zwei Jahren unterstützt der Kreis das Pro-
jekt Energie-Scouts (siehe oben). Neben der finanziellen
Förderung helfen viele Mitglieder bei der Organisation der
Workshops und sind Teil der Jury. Auch in den nächsten
Jahren werden Umweltschutz und Arbeitssicherheit die
Unternehmen begleiten. Die Themen werden dem Gre-
mium daher sicher nicht ausgehen.
www.ihk-oldenburg.de/erfakreisumweltschutz
Die Energie-Scouts Christopher Wiencken (links) und
Daniel Weidhüner sind Auszubildende zum
Mechatroniker bei Premium Aerotec, Varel.
| 2524
6,1 Mrd. Auslandsumsatz 2017 in der IHK-Region
Auch im vergangenen Jahr konnten die regionalen Unternehmen ihren
Auslandsumsatz deutlich steigern. Das liegt im Trend der deutschen
Wirtschaft. Diese verzeichnete 2017 erneut ein Rekordjahr bei den Ein-
und Ausfuhren. Die insgesamt robuste Lage der Weltwirtschaft und vor
allem in den EU-Ländern sorgt weiterhin für gute Geschäfte bei deut-
schen Exporteuren. Mit einer Exportquote von 26 Prozent bleibt damit
auch noch viel Luft nach oben für das Oldenburger Land. Die nationale
Quote liegt im Vergleich bei 50 Prozent. Trotz weiterhin bestehender
politischer und wirtschaftlicher Krisen – beispielsweise in Russland und
der Türkei – einer weltweiten Zunahme nicht-tarifärer Handelshemm-
nisse oder der bestehenden Unsicherheit über die Folgen des Austritts
Großbritanniens aus der EU: Die Unternehmen im Oldenburger Land
bleiben auf Internationalisierungskurs und erweitern ihr Engagement
in neuen Zielmärkten, beispielsweise Südostasien oder Afrika.
Zu einem der größten außenhandelspolitischen Unsicherheitsfaktoren
haben sich mittlerweile die USA entwickelt. Das ändert bislang zwar
nichts an der Tatsache, dass der große Bruder jenseits des Atlantiks
weiterhin einer der wichtigsten Absatzmärkte für Pro-
dukte „Made in Germany“ ist. Die Erhöhung von US-Ein-
fuhrzöllen hat jedoch große Irritationen bis hin zu
Sorgen über einen sich ausweitenden Handelskonflikt
mit der EU ausgelöst.
Und auch den bilateralen Handel mit anderen Ländern
wie dem Iran oder Russland könnten weitere von den
USA angedrohte Sanktionen indirekt belasten. 2018 wird
also in jeder Hinsicht ein handelspolitisch bedeutendes
Jahr. Die IHK steht ihren Unternehmen daher bei allen
Fragen zur Außenwirtschaft beratend zur Seite und
informiert regelmäßig per E-Mail, Newsletter oder im
persönlichen Beratungsgespräch über Änderungen bei
Zoll- und Ausfuhrbestimmungen.
www.ihk-oldenburg.de/weltweit
Regionale Wirtschaft international stark
Geschäfte weltweit
Unsere digitalen Services fürs AuslandsgeschäftBereits seit einigen Jahren bietet unsere IHK im Bereich
der Ursprungszeugnisse und Bescheinigungen für interna-
tionale Geschäfte ein Online-Verfahren an, das elektroni-
sche Ursprungszeugnis, kurz: eUZ. Es wird von immer mehr
Unternehmen genutzt: So haben wir 2017 von den insge-
samt über 38.000 Ursprungszeugnissen und Bescheinigun-
gen 44 Prozent im Online-Verfahren ausgestellt – damit
sind wir im bundesweiten IHK-Vergleich ganz vorne dabei.
Unseren digitalen Service bauen wir im Geschäftsbereich
„Geschäfte weltweit“ aus und setzen dabei auf zwei neue
digitale Veranstaltungsformate: Webinare und virtuelle
Beratungen. Bei den Webi-
naren widmen sich externe
Referenten ausgewählten
Länder- und Zollthemen,
Firmen können sich indivi-
duell direkt aus dem Unter-
nehmen vor Ort über ihren
Rechner zuschalten. Für die
virtuellen Beratungen laden
wir interessierte Teilnehmer
vorerst noch in die IHK ein.
Hier werden wir dann über
ein Videokonferenz-System
Kollegen der deutschen Aus-
landshandelskammern (AHKs) zu Länderberatungen welt-
weit zuschalten. Später möchten wir diesen Service auch
direkt in den Unternehmen anbieten.
www.ihk-oldenburg.de/uz
Norddeutsche Start-ups ins „Silicon Wadi“Nach einer erfolgreichen Unternehmerreise ins amerikani-
sche Silicon Valley im vergangenen Jahr soll es Ende 2018
nach Israel gehen. Das kleine Land am roten Meer weist
im internationalen Vergleich eine sehr große Dynamik im
Bereich von Unternehmensgründungen auf. Die Hauptstadt
Tel Aviv wird daher – in Anlehnung an den großen Bruder
in Kalifornien – auch „Silicon Wadi“ genannt. Weitere Sta-
tionen der norddeutschen Unternehmerreise sollen Haifa,
Jerusalem und Ramallah sein. Unterstützt wird die Reise
vor Ort durch die Deutsch-Israelische Auslandshandels-
kammer und die Deutsche Botschaft. Die Koordinierung
der Delegationsreise übernehmen wir stellvertretend für
die zwölf norddeutschen IHKs. Unternehmen, die Kontakte
zur israelischen Gründerszene suchen, können ab sofort ihr
Interesse an der Unternehmerreise bei uns anmelden.
www.ihk-oldenburg.de/israel
44 %der Zeugnisse und
Bescheinigungen
wurden online aus-
gestellt
Auslandsumsatz und Exportquote in der IHK-Region in Mrd. Euro
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
2013
26,1 %
2014
25,8 %
2015
25,3 %
2016
26,1 %
2017
26,0 %Exportquote
5,3 5,2 5,3
5,7
Auslandsumsatz in Mrd. Euro
Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen; IHK
Tel Aviv, Israel
6,1
| 2726
move on!
Beim 15. Ausbildungs-
lauf gingen rund 1000
Läufer an den Start.
Gesprächsrunde beim Neujahrsempfang: Unterneh-
mer diskutieren mit Minister Althusmann (r.)
Neujahrsempfang 2018
Vize-Präsident Franz
Thole begrüßte im
Januar rund 800 Gäste.
Ehrung für Top-Azubis
Die besten Auszubildenden unserer Region
werden zweimal jährlich gefeiert.
Durchstarter
Die Broschüre der
IHK-Wirtschaftsjunioren
enthält Lehrstellen-
angebote speziell für
Haupt- und Oberschüler.
Ihre IHK
job4u
Zu unserer großen Ausbildungs-
messe in Oldenburg kommen
jährlich rund 10.000 Besucher.
Sommerempfang
Ein Dankeschön für
unsere „Ehrenämtler“:
IHK-Empfang im
Rhododendronpark
Gristede im Mai 2017
Tourismustag
„Bock auf Heimat“
machte der Tourismus-
tag Niedersachsen im
Mai 2017 in Oldenburg.
» Schön, dass Sie da sind …«
| 2928
Impressionen aus dem Geschäftsjahr
Das IHK-Präsidium:
Präsident Gert Stuke (1) und die Vize-Präsiden-
ten Michael Engelbrecht (2), Holger Kierstein (3),
Maike Kornemann-Kuhnt (4), Jan Müller (5), Tom
Nietiedt (6), Stefan Schnier (7), Franz Thole (8)
1
4
8
53
7
2
6
IHK-Beitrag gesenktWir entlasten unsere Mitgliedsunternehmen
durch Beitragssenkungen. Unsere Vollver-
sammlung hat auf ihrer Sitzung am 5. Dezem-
ber 2017 beschlossen, die vom Gewinn bzw.
Gewerbeertrag abhängige Umlage rückwir-
kend für 2017 von 0,12 auf 0,10 Prozent zu
reduzieren. Dies wird mit der Beitragsver-
anlagung 2018 verrechnet. Auch für 2018
wurde eine Umlage von 0,10 Prozent fest-
gelegt, zusätzlich wurde der Grundbeitrag um
rund fünf Prozent gesenkt.
www.ihk-oldenburg.de/beitrag
Engagement ist EhrensacheUnsere IHK ist eine Plattform für alle, die mitmachen, mitgestalten und
für die Wirtschaft in der Region Verantwortung übernehmen wollen.
Rund 2600 Unternehmerinnen und Unternehmer, Fach- und Führungs-
kräfte sind es im Oldenburger Land, die sich ehrenamtlich in unseren
Gremien engagieren und ihre Erfahrung und Kompetenz einbringen.
In der IHK-Vollversammlung, dem wichtigsten Gremium, legen 71 von
ihnen die Positionen und Ziele der IHK fest und entscheiden über Wirt-
schaftspläne und Mitgliedsbeiträge. Darüber hinaus engagieren sich
weitere 500 Unternehmerinnen und Unternehmer in neun fachlichen
Ausschüssen und sechs Regionalbeiräten. Sie
greifen aktuelle Themen auf und bereiten die
Entscheidungen der Vollversammlung vor.
Auch das System der dualen Ausbildung wäre
ohne das Wissen und den Einsatz des Ehren-
amts nicht aufrecht zu erhalten: Rund 2100
ehrenamtliche Prüfer aus allen Branchen
sowie aus Berufsschulen sind ehrenamtlich
im Einsatz, um Aus- und Weiterbildungsprü-
fungen abzunehmen. Damit sorgen sie dafür,
dass sich die Wirtschaft auf qualifizierten
Fachkräftenachwuchs verlassen kann. Dank der breit angelegten
ehrenamtlichen Mitwirkung dieser Vielen können wir als IHK die uns
vom Staat übertragenen Aufgaben effizient, praxisnah und so unbü-
rokratisch wie möglich erledigen. Das Ehrenamt ist nicht nur eine
reizvolle Aufgabe, sondern bietet auch handfeste Vorteile: Engagierte
Unternehmer können sich regelmäßig mit anderen Experten der
Region austauschen, können Prüfungsinhalte und
-abläufe mitgestalten und gewinnen Einblicke in
die Ausbildung in anderen Betrieben.
www.ihk-oldenburg.de/ehrenamt
0,10 %Umlage für unsere
Mitglieder 2017/18
0,12 %
2573Ehrenamtliche
engagieren sich
bei uns
Ihre IHK
Erfolgsplan 2018
Erträge aus IHK-Beiträgen 10.850.000,00 €
Erträge aus Gebühren 2.150.500,00 €
Erträge aus Entgelten 1.346.500,00 €
Sonstige betriebliche Erträge 76.000,00 €
Betriebserträge 14.423.000,00 €
Materialaufwand 2.663.500,00 €
Personalaufwand 8.841.000,00 €
Abschreibungen 286.500,00 €
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.672.300,00 €
Betriebsaufwand 15.463.300,00 €
Betriebsergebnis -1.040.300,00 €
Erträge Finanzanlagevermögen 215.000,00 €
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 100,00 €
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 825.000,00 €
Finanzergebnis -609.900,00 €
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -1.650.200,00 €
Sonstige Steuern 8.000,00 €
Jahresergebnis -1.658.200,00 €
Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 1.269.100,00 €
Entnahmen aus Rücklagen 1.054.100,00 €
Einstellungen in Rücklagen 665.000,00 €
ERGEBNIS 0,00 €
Unsere Vollversammlung hat am
5. Dezember 2017 die Wirtschafts-
satzung für das Geschäftsjahr 2018
verabschiedet, die den Wirtschafts-
plan 2018 enthält. Die geplanten
Erträge und Aufwendungen bil-
den den Erfolgsplan 2018 (siehe
Tabelle), der wesentlicher Bestand-
teil des Wirtschaftsplans ist.
www.ihk-oldenburg.de/finanzen
www.ihk.de/ihktransparent
| 3130
Oldenburgische
Industrie- und Handelskammer
Moslestraße 6
26122 Oldenburg
Telefon: 0441 2220-0
Fax: 0441 2220-111
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ihk-oldenburg.de
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