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26. September 2019 Gabriel Bebeşelea

26. September 2019 Gabriel Bebeşelea...6 Fünfter und letzter Akt. Peer Edvard Grieg „Peer Gynt“ Suiten Nr. 2 und Nr. 1 Besetzung Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2

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26. September 2019 Gabriel Bebeşelea

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Väterlicherseits hatte ich einen Vorfahren, der sich Enea Galin nannte und Kantor war. Als sein Sohn Gheorghe geboren wurde, taufte er ihn ‚Sohn des Äneas‘, was auf rumänisch Enescu bedeutet. ...Ich war gleichermaßen das achte Kind meiner Eltern und ihr einziges. Sieben Brüder und Schwestern gingen mir voran: Alle starben in frühester Jugend. So konnte meine Geburt als erste Erfüllung oder als letzte Prüfung aufgefasst werden. Mit welch angsterfüllter Sorgfalt meine Eltern meine frühe Kindheit umgaben! ... Für sie war es wie ein Wunder, mich leben und atmen zu sehen. Ich wurde wie ein in Watte gepacktes, zerbrechliches Küken behandelt!“

George Enescu

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54 PROGRAMM

26. September 19 Donnerstag / 20 Uhr Konzerthaus BerlinRSB Konzerthaus-Abo SilberRSB Konzerthaus-Abo Gold

Gabriel BebeşeleaRodica Vica / Sopran (Die Königin)Tiberius Simu / Tenor (Arald)Bogdan Baciu / Bariton (Der Magus)Alin Anca / Bass (Der Erzähler)

19.00 Uhr, Werner-Otto-SaalEinführung von Steffen Georgi

Übertragung am 6. Oktober 2019, 21.05 Uhr. Europaweit. In Berlin auf UKW 97,7 MHz; Kabel 102,00; Digitalradio (DAB), Satellit, online und per App.

Edvard Grieg(1842 – 1907) „Peer Gynt“ – Ausschnitte aus der Musik zur dramatischen Dichtung von Henrik IbsenSuite Nr. 2 op. 55› Bruderovet – Ingrids klage (Der Brautraub – Ingrids Klage). Allegro furioso – Andante doloroso› Arabisk dans (Arabischer Tanz). Allegretto vivace› Peer Gynts hjemfart. Stormfull aften på havet (Peer Gynts Heimkehr. Stürmischer Abend an der Küste). Allegro agitato› Solveigs sang (Solveigs Lied). Andante – Allegretto tranquillamente

Suite Nr. 1 op. 46› Morgenstemning (Morgenstimmung). Allegretto pastorale› Åses død (Åses Tod). Andante doloroso› Anitras dans (Anitras Tanz). Tempo di Mazurka› I Dovregubbens hall (In der Halle des Bergkönigs). Alla marcia e molto marcato

Pause

George Enescu (1881 – 1955)„Strigoii“ – Melodramatische Kantate für Soli und Orchester auf einen Text von Mihai Eminescu, nach dem Manuskript rekonstruiert von Cornel Țăranu und orchestriert von Sabin Păuță (Uraufführung)

Konzert mit

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Edvard Grieg„Peer Gynt“Suiten Nr. 2 und Nr. 1

BesetzungPiccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Schlagzeug, Harfe, Streicher

Dauerca. 33 Minuten

VerlagEdition PetersFrankfurt am Main, Leipzig

Entstanden1874 –1876 (Schauspielmusik), 1888 (Suite Nr. 1), 1891 (Suite Nr. 2)

UraufführungDezember 1876Kristiania (Oslo)

Der Kern der Zwiebel

Fünfter und letzter Akt. Peer Gynt, alt geworden, herunterge-kommen an Körper und Seele, kehrt nach Jahrzehnten in die Heimat zurück. Unterwegs gräbt der Hungrige eine Zwiebel aus. Nichtsahnend beginnt er die Zwiebel zu schälen, um ihren viel-leicht essbaren Kern freizulegen. Währenddessen räsoniert er über sein Leben. „Du bist eine Zwiebel, nicht mehr.So, und jetzt wollen wir dich einmal schälen, mein Peer!Da außen die rissige Haut der Knolle – das ist der Gescheiterte auf der Jolle.Die Passagiers-Pelle hier; hm – recht dünn, wie ein Lack –hat doch eine Spur von Peer Gynt im Geschmack.Dann das Goldgräber-Ich, das nimmersatte;der Saft ist weg – wenn es je welchen hatte.Und dieses Dickfell, so hart und zäh?Der Pelzjäger ist’s von der Hudson-Bay. (…)

Steffen Georgi

Edvard Grieg

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Hier der Altertumsforscher, wahr und wahrhaftig.Und hier der Prophete, ganz frisch und saftig;er stinkt zum Himmel vor lauter Lügen,dass man Wasser davon in die Augen kann kriegen.Diese Haut, die sich weichlich zusammenrollt,ist der Herr, der in Freuden verprasste sein Gold.Die nächste scheint krank, hat schwarze Streifen –lässt sich als Pfaffe oder auch als Neger begreifen.(Schält mehrere Schichten auf einmal herunter.)Das nimmt ja kein Ende! Lage um Lage!Tritt denn der Kern nicht endlich zutage?Nein, soll man es glauben – da ist ja keiner!Nichts als Schalen – nur immer kleiner und kleiner!Die Natur ist witzig!“ (Wirft die Reste fort.)

Henrik Ibsen (1828 –1906), der große norwegische Dichter, ist der Urheber dieses Gleichnisses. Die pointierte Übertragung der Passage ins Deutsche besorgte kein geringerer als Christian Morgenstern (1871 –1914). Die Schauspielmusik dazu, die heute ungleich bekannter ist als Ibsens Drama selbst, komponierte Edvard Grieg. Die beiden norwe-

gischen Künstler Ibsen und Grieg waren sich 1866 unter Italiens südlicher Sonne erstmals begeg-net. Der Dichter, 14 Jahre älter als der Musiker, war von dem spontanen, lebenslustigen Lands-mann sofort begeistert, dem ohne Mühe die Herzen zuflogen, kaum tauchte er irgendwo auf. So kam es, dass Ibsen sich an diese Begegnung erinnerte, als er acht Jahre später eine Schauspielmu-sik brauchte. Denn mittlerweile war das Drama „Peer Gynt“, für das Ibsen mehrere norwegische Märchen zu Rate gezogen hatte, fast zur Bühnenreife gediehen. Für die Inszenierung eines solch großformatigen Werkes am Theater, die Ibsen für 1874 plante, war zur damaligen Zeit eine Bühnenmusik unabdingbar. Die wiederum trug Henrik Ibsen Edvard Grieg an, den er einst in Rom kennen und schätzen gelernt hatte.

Kunst oder Kuhmist? Grieg war überrascht und erfreut, sagte sofort zu – und quälte sich dann doch erheblich mit der Komposition. Fast zwei Jahre arbeitete er an den immerhin 23 Nummern der Bühnenmusik, nachdem es ihm und seiner Frohnatur ausgesprochen schwer gefallen war, sich in den „unver-daulichen“ Stoff rund um den eigentlich unsympathischen, weil

narzisstisch größenwahnsinnigen Titelhelden hineinzudenken. „Das Thema ist furchtbar ungefü-gig, von einzelnen Stellen, wie Solveigs Gesang, abgesehen. Mit diesen Szenen bin ich schon fertig. Darüber hinaus habe ich etwas zu ‚In der Halle des Berg-königs‘ geschrieben. Das anzu-hören kann ich aber selbst nicht ertragen, denn es klingt derart nach Kuhmist, nach Norweger-tum und Sich-selbst-genug-Sein! Ich erwarte aber auch, dass die Ironie gefühlt werden kann.“ Die Musik zu „Peer Gynt“ wäre sicher wie viele vergleichbare Gebrauchsmusiken längst ver-schwunden, wenn Grieg daraus nicht 1888 eine erste Suite und drei Jahre später eine zweite Sui-te für den Konzertsaal destilliert hätte. Diese beiden vierteiligen Suiten, die ausschließlich nach musikalischen Kriterien angeord-net sind, wurden so populär, dass Grieg sich noch zwanzig Jahre später angesichts der Tausende von Mark, die er damit bereits verdient hatte, reichlich kokett mokierte: „Die Vermehrung meiner Werke durch Arrange-ments fängt jetzt an, unheimlich zu werden. Ich vermisse nur noch die ‚Peer Gynt‘-Suite für Flöte und Posaune. Von der unerreich-baren Popularität der Drehorgel will ich gar nicht reden“. Was wäre Grieg wohl eingefallen, wenn er miterlebt hätte, wie etwa

die „Morgenstimmung“ mit ihren unnachahmlichen Flötensoli für kitschigste Werbesoundtracks aller Art (bis hin zum Umweltver-träglichkeits-Gesäusel eines Che-miekonzerns) herhalten muss?

Peer mit FaustIbsens Drama „Peer Gynt“ ist die Geschichte eines Menschen, den Lüge und Selbsttäuschung lebens- lang begleiten. Darin ähnelt er verblüffend dem Goethe’schen Faust, der sich als alter Wissen-schaftler tief enttäuscht zeigt über die Vergeblichkeit der Suche nach Welterkenntnis, der sich in das Blendwerk der Magie flüchtet und seine Seele dem Teufel über-schreibt. Der nun wiederum kann als wahrer Herr der Lügen gelten, welcher seine Schäfchen kaum in die „wahre Welt“ einführen wird, eher in die „Ware Welt“. So betrachtet, wird plötzlich offen-sichtlich, welchen ungebremsten Einfluss der „wahre“ Verführer bis heute auf unsere gesamte von Besitzdenken, menschli-chem Egoismus und Käuflichkeit, nämlich vom Fetisch der „Ware“ beherrschte Welt besitzt.Peer „geht, gleich Faust, in die Welt hinaus, ist wie dieser grö-ßenwahnsinnig und narzisstisch, ein Egomane und Hochstapler. Getrieben von der Gier nach Macht, Reichtum und Frauen, streift er ziellos herum, kommt

GRIEG – „PEER GYNT“ SUITEN NR. 2 UND NR. 1

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schließlich durch Waffenschie-bereien und Sklavenhandel zu Reichtum, stürzt dann aber durch Fehlschläge in Armut ab. Der IV. Akt zeigt ihn in Marokko, wo er durch einen Affenangriff in die Wüste vertrieben wird, er sich in eine Oase rettet, dort ihm aber eine Frau seine letzte Habe stiehlt. Auf dem Tiefpunkt seiner Existenz landet er schließlich in einem Irrenhaus in Kairo, wo ihn ein deutscher Arzt mit dem trefflichen Namen Begriffenfeldt behandelt. Doch anders als der Goethe’sche Faust, der an sei-nem Lebensende, als skrupello-ser Unternehmer geistig verblen-det und physisch blind geworden, mit seinen letzten Worten prahlt: ‚Es kann die Spur von meinen Erdetagen / Nicht in Äonen untergehn.‘ (Faust II, V. 11583 f.), zieht Ibsens Peer Gynt ein bit-teres, resignatives Fazit seines Lebens.“ (Hermann Engster) Peer Gynt erleidet am Ende in vielfachem Sinn endgültig Schiffbruch. Dies gibt ihm endlich die Freiheit, mit leeren aber sauberen Händen nach Hause zurückzukehren. Dort erwartet ihn Solveig, die ergraute einstige Jugendliebe, und streicht ihm mütterlich über den Kopf, wäh-rend sie ihn in Schlaf singt.

Konzertantes Eigenleben

„Solveigs Lied“ steht am Ende der Suite Nr. 2, dem voraus ge-hen drei Sätze: die musikalische Untermalung von Peers Jugend-sünde just auf der Hochzeitsfeier jener Ingrid, die Peer einst frech raubte, in die Berge trug – und fallenließ (um sich anschließend in Solveig zu verlieben, die er erst recht gründlich zurückließ), sodann eine Hintergrundmusik zu seinem Ausflug nach Arabien (wo er als falscher Prophet von nai-ven Mädchen begrüßt wird) und schließlich sein Schiffbruch. Die Suite Nr. 1 enthält vier repräsen-tative Nummern, zuerst besagte „Morgenstimmung“, Inbegriff eines klingenden Sonnenaufgan-ges. Im zweiten Satz wird der Tod von Åse, von Peers Mutter, besungen. In der Trauer um die Mutter ist Peer authentisch und wahrhaftig wie kaum sonst. Grieg reagiert mit streng periodischen, schlichten Melodien, streng gemessenen Rhythmen und einer archaisch strengen Harmonik ohne Moll-Dur-Schwarz-Weiß. Aus den Augen, aus dem Sinn, schnell jetzt zu Anitra hin. Die orientalische Prinzessin trippelt, perlt und gurgelt in der Musik so verführerisch, das man versteht, weshalb Edvard Grieg häufig der umworbene Mittelpunkt von Gesellschaften gleich welcher Zusammensetzung gewesen ist.

Doch die flirtende Märchenjung-frau entpuppt sich bei Ibsen als gewöhnliche Prostituierte, an die Peer sein Geld verliert. Fehlt noch der Bergkönig. Oder besser seine imposante Halle. Denn der König selber ist ein Troll, genau wie seine Tochter, die sich in den charismatisch auftretenden Peer verliebt hat wie so viele. Peer will von dem Trollmädchen natürlich bald nichts mehr wissen. Das wiederum bringt die gar nicht drolligen Trolle erbittert gegen ihn auf. Es ist besser, wenn Peer sich trollt, bevor er getrollt wird. Und wenn Sie jetzt nicht an Schnaps denken!

Gewogen und nicht für zu leicht befundenDer Komponist hatte sich für die Schauspielmusik hinsichtlich der Instrumentierung starke Beschränkungen mit Blick auf die Möglichkeiten des Orches-ters aufzuerlegen. Obwohl er später die Musik für die Suiten orchestral bedeutend erwei-terte (und daran immer wieder nachbesserte), konnte er sich nicht entschließen, die gesamte Partitur von „Peer Gynt“ im Druck zu veröffentlichen. Mittlerweile sind weitere Teile der Bühnenmu-sik zugänglich, jedoch hält der Siegeszug der beiden ausgekop-pelten Suiten ungebrochen an. Norwegische, skandinavische

Musikgeschichte überhaupt, beginnt im 19. Jahrhundert. Noch der 15-jährige Edvard Grieg war ins Ausland gegangen, nach Deutschland und Dänemark, hatte ab 1858 in Leipzig studiert, anschließend in Kopenhagen bei Nils Wilhelm Gade – und beklagte sich später, er hätte überhaupt nichts gelernt.Die Hochachtung vor der Volks-musik der norwegischen Heimat, die das Lebensgefühl seiner Landsleute zum Ausdruck bringt, lernte Edvard Grieg erst später von dem norwegischen Violin-virtuosen Ole Bornemann Bull und von dem fast gleichaltrigen, jedoch bereits 24-jährig ver-storbenen Komponisten Rikard Nordraak. Nordraak, war es, mit dem er sich „gegen den Gade-schen, Mendelssohnvermischten, weichlichen Skandinavismus“ verschwor und mit Begeisterung einen neuen Weg einschlug. Der frühe Tod des Freundes legte Grieg das Vermächtnis auf, nun vorerst allein die norwegische Musik in die Konzertsäle der Welt tragen zu müssen. Dass sie sich auch in den Salons, Caféhäusern und Kurkapellen etablierte und heute in der Werbung spuken muss, konnte dem Eigengewicht der herausragenden Werke nicht schaden.

GRIEG – „PEER GYNT“ SUITEN NR. 2 UND NR. 1

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George Enescu„Strigoii“ – Melodramatische Kantate auf einen Text von Mihai Eminescu

BesetzungPiccolo, 2 Flöten, Oboe, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, Celesta, Harfe, Streicher

Dauerca. 45 Minuten

VerlagGeorge-Enescu-Nationalmuseum Bukarest (Manuskript)

Entstanden1916,2015–2017 nach dem Manuskript rekonstruiert von Cornel Țăranu und orchestriert von Sabin Păuță

Geister? Von wegen!

Enescu? Rumäne! Rumänien? Dracula! Nicht doch, doch nicht Enescu, der Schöngeist und Weltbürger, der Künstler und Intellektuelle. Blutsaugende Vampire gehören ins Reich des Aberglaubens, des Unaufgeklärt-seins, des Ungebildetseins.Und eben doch! Vampire? Stri- goii! Das Booklet der verdienst-vollen CD, die vom Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin, den nämlichen Solisten des heutiges Konzertes und demselben Diri-genten im Jahre 2017 eingespielt und vom Label Capriccio in Zusammenarbeit mit Deutsch-landfunk Kultur produziert und herausgegeben wurde, dieses Booklet übersetzt das rumäni-sche Wort „Strigoii“ keusch mit englisch „Ghosts“ und deutsch „Geister“.„Strigoi, abgeleitet von lat.: strix – Nachtohreule – nach ei-nem römischen Ammenmärchen ein blutsaugender Vogel“ sei eine „Variation in der rumänischen, einst Siebenbürger Folklore des Vampirwesens Upir“, weiß

George Enescu

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ENESCU – „STRIGOII“

Wikipedia. „Upir“ wiederum ist ein ukrainischer Begriff (упир) aus der frühen Neuzeit, der alternativ zum Begriff „Vampir“ gebraucht wurde. „Das Suffix ‚pir‘ steht dabei für ein geflügeltes oder gefieder-tes Wesen, ein Anzeichen für die angenommene Flugfähigkeit der Vampire.“ (www.raetsel-der- menschheit.info/76html) Weiter ist in dieser „Quelle“ nachzulesen über die Besonderheit der Strigoi gegenüber anderen Vampiren, dass sie in zwei Stufen zurück-kehren in die Welt der Lebenden. „Zu Beginn treiben die Seelen als unsichtbarer Poltergeist ihr Unwe-sen und belästigen ihre hinterblie-benen Familienmitglieder durch das Entwenden von Essen und das Verrücken von Möbeln. Nach einer Weile wird die Seele sichtbar und sieht aus wie die Person zu Lebzeiten. Wiederum kehrt die untote Seele zu ihrer verbliebenen Familie zurück, bettelt um Essen, stiehlt Vieh und bringt Krankhei-ten. Nun ernähren sich ‚strigoi‘ auch von Menschen, zuerst von ihrer Familie und anschließend von allen anderen Lebenden, die ihren Weg kreuzen.“

Der bekannte deutsche Kriminal-biologe und Politiker Mark Be- necke, u. a. Präsident der „Tran-sylvanian Society of Dracula“ beschreibt „Strigoi“ wiederholt (2009, 2011) als einen Zustand, der manchen Menschen innewoh-ne, ohne dass sie sich dessen bewusst seien. In einem Artikel aus „Der Spiegel“ vom 2. Juli 2009 ist nachzulesen, dass der letzte, international Aufsehen erregende Fall von Vampirglau-ben in Europa aus dem Jahr 2005 datiert: In dem rumänischen Dorf Marotinu de Sus wurde der Körper eines zwei Jahre zuvor verstorbenen Dorfbewohners ausgegraben. Dieser galt als ver-dächtig, nächtens als Strigoi – als lokaler Vampir – sein Unwesen zu treiben. Familienangehörige schnitten dem Leichnam das Herz heraus, verbrannten es, lösten die Asche in Wasser auf und tranken die Lösung. Damit also die Vampire sich nicht von ihren Verwandten ernähren, tun dieselben das Gleiche mit ihnen. Womit sich der Kreis der wahren Herkunft des Vampirglaubens schließt …

Aristokrat des HerzensDas bewegte Leben von George Enescu, dieses „Aristokraten des Herzens“ (Yehudi Menuhin über seinen verehrten Lehrer), nahm am 19. August 1881 in Liveni-

Vîrnav seinen Anfang. George Enescu, der bis heute bedeu-tendste rumänische Komponist, Violinist, Pianist, Dirigent und Lehrer in einer Person (franzö-sische Namensschreibweise: Georges Enesco), studierte als hochbegabtes Kind in den Jahren 1888 und 1890 bis 1894 in Wien Violine, Kammermusik, Har-monielehre, Kontrapunkt, Kom-position, Klavier und Musikge-schichte. Nach einer prägenden Begegnung mit Johannes Brahms, 1894, vervollkommnete Enescu seine Ausbildung 1895 bis 1899 bei Jules Massenet und Gabriel Fauré in Paris. Der umfassend geschulte Musiker entschied sich zunächst für die Violine als Soloinstrument. Enescus Welt- karriere als Geiger begann 1899, ein Jahr zuvor hatte er erstmals ein Sinfoniekonzert dirigiert; 1902 gründete er ein Klaviertrio zusammen mit Louis Fournier und Alfredo Casella, 1904 das Enescu-Quartett. 1919 war er an einem Abend sowohl der Solist von Beethovens Violinkonzert als auch von Liszts erstem Klavier-konzert. Besonders in seinem Haus im rumänischen Sinaia, aber auch an Instituten und Konservatorien in Bukarest und Iaşi, in Paris, Fontainebleau, Siena und in den USA unterrichtete Enescu zahl-reiche Schüler, von denen später mindestens zwei weltberühmt

wurden: Arthur Grumiaux und Yehudi Menuhin. Als Weltbürger rumänischer Nationalität, der er trotz des Niederganges der Monarchie, zweier Weltkriege und der sozialistischen Umwand-lung seiner Heimat hinweg stets geblieben war, nahm er seinen Wohnsitz abwechselnd in Paris und in Rumänien. Bereits kurz nach seinem Tod am 4. Mai 1955 in Paris stilisierte ihn die nunmehr Sozialistische Republik Rumänien zu ihrem musikali-schen Nationalidol.

Ein Komponist, den es noch zu entdecken giltAls Bach- und Brahms-Interpret ist Enescu der Musikwelt bis heute ein Begriff, als Dirigent und Schriftsteller untersetzte er seine phänomenalen geigeri-schen Fähigkeiten mit universel-lem Musikverstand. Als Lehrer erzog er eine Generation von Musikern, die sein Vermächtnis zu einem erhabenen Gebäude der Violinkunst ausbauten. Nur vom Komponisten George Enescu wissen wir bis heute recht wenig, obschon er gegenüber Yehudi Menuhin bekannte, „Das Geigen“ sei „vertane Zeit“ und lenke nur vom „eigentlichen Beruf“, dem Komponieren, ab. Tatsächlich ist die Liste von Enescus repräsentativen Werken nicht eben umfangreich (33 mit

Uraufführung26. September 2019Rundfunk-Sinfonieorchester BerlinGabriel Bebeșelea, Dirigent

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1716 ENESCU – „STRIGOII“

Opuszahlen, zahlreiche Jugend- werke und unvollendete Entwürfe), wovon die Kammermusik einen beachtlichen Teil ausmacht. Für Orchester stehen drei Suiten aus drei Schaffensperioden (1902, 1915, 1938) neben elf sinfoni-schen Werken. Der Kompositions- stil, den Enescu entwickelte, verschmolz deutsche (Brahms, Wagner, Mahler) und französi-sche Einflüsse mit international weitgehend unbekannten Idiomen aus der Volksmusik seiner Heimat. Zwischen den ersten Versuchen für Streichquartett (um 1894) und der Kammersin-fonie op. 33, Schlusspunkt von Enescus kompositorischem Werk (1954), spannt sich ein individu-alstilistischer Bogen, der die Ele-mente rumänischer Volksmusik (Pentatonik, unaufgelöste Disso-nanzen, melodische Bevorzugung dorischer, phrygischer, lydischer und mixolydischer Modi vor dem Dur-Moll-System, Borduntöne, metrische Freiheit) in strengen diatonischen Kontrapunkt einer-seits, in rhapsodisches Phanta-sieren andererseits bis hin zur asketisch-herben Tonsprache in der Mitte des 20. Jahrhunderts einbringt.

Der Dichter Mihai Eminescu gilt als bedeu-tendster Dichter der rumänischen Sprache. Er wurde 1850 als

Nachfahre einer alteingesesse-nen bäuerlichen Familie in Bo-toşani in der Bukowina geboren, besuchte die deutschsprachige Hauptschule in Czernowitz und schloss sich zwischenzeitlich einer Schauspielertruppe in Siebenbürgen an. Ab 1866 war er Schüler des rumänischsprachigen Gymnasiums in Blaj (Balázsfalva) und begann mit der Veröffent-lichung seiner ersten Gedichte. Den Vatersnamen Eminovici änderte er auf Anregung eines Zeitungsherausgebers in Emine-scu. Ab 1869 studierte der junge Bukarester Theatersouffleur in Wien als Gasthörer an der dorti-gen Universität Philosophie. Sein politisches Engagement richtete sich auf die Vereinigung Rumäni-ens mit Siebenbürgen und auf die kulturelle Versöhnung der beiden Nationalitäten. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Ioan Slavici gab er 1871 wichtige Impulse zur Gründung der rumänischen Studentenvereinigung „România Jună“ (Das junge Rumänien) in Wien. Von 1872 bis 1874 setzte Eminescu seine Studien mit Erfolg in Berlin fort. Auch ohne den in Berlin ange- strebten Doktortitel wurde Eminescus außergewöhnliche dichterische Begabung nach seiner Rückkehr in Rumänien erkannt und gefördert. Zwischen 1874 und 1876 arbeitete er als Bibliothekar und Schulinspektor

in Jassy, knüpfte enge Kontakte zum Kreis der „Junimea“ und be-freundete sich mit dem Erzähler Ion Creangă. Außerdem war er als Dichter der „neuen Richtung“ in der rumänischen Poesie sehr produktiv. Sein Werk vereinigte Elemente der westeuropäischen und fernöstlichen Philosophie mit Einflüssen der deutschen und französischen Romantik sowie mit der rumänischen Folklore in einer beispiellosen Synthese. Ab 1877 war Mihai Eminescu als Redakteur der konservati-ven Tageszeitung „Timpul“ in Bukarest tätig. Im Gefolge des russisch-türkischen Krieges von 1877/1878 verfocht er eine behutsame Entwicklung des Lan-des mit dem Ziel der Angleichung an den Westen ohne Bruch mit

den bodenständigen Traditio- nen. In den Bukarester Jahren verfasste Eminescu episch-sati-rische Episteln („Scrisori“) und veröffentlichte das berühmte, lyrisch-philosophische Gedicht „Luceafărul“ (Der Abendstern). Nach einem Gehirnschlag im Jahre 1883 verbrachte Eminescu die letzten sechs Jahre seines Lebens teilweise in Sanatorien, wobei sein Lebensunterhalt durch fremde Zuwendungen und Einnahmen aus seinem Gedicht-werk sichergestellt war. Mihai Eminescu starb am 15. Juni 1889 in Bukarest.

Es waren einmal… ein trauriges Fagott und eine dumpfe Trommel, die bereiten der düsteren Tuba und den schwermütigen Klarinetten ein dunkles Bett. Aus dem erhebt sich mit priesterlich weihevoller Stimme der Erzähler einer uralten Mär: Die junge Königin, Gattin des Landesherrn sei gestorben, verkündet er mit innerer Anteil-nahme. Die Partie des Erzählers ist die erste Überraschung in der bewusst altertümelnden Umge-bung: Er spricht mit sonorem, mehr singendem als spre-chendem, melodramatischem Impetus. Die Verwandtschaft zum mitfühlenden, mitleidenden Evangelisten der Bachschen Passionen ist evident, hier bei

Mihai Eminescu

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1918 ENESCU – „STRIGOII“

Enescu weit evidenter als etwa in Schönbergs „Pierrot lunaire“. Dann tritt König Arald auf – mit selbstbewusstem Tenor. Gewan-det in ein stattlich strahlendes, spätromantisches Instrumental-kleid, zählt er seine Heldentaten als schwertschwingender Halb-gott auf, dem sich auch die Ange-betete bereitwillig angedient hat: „Um Chagan, König, bittet deine Maid“, dichtet Carmen Sylva das Original Eminescus unverblümt nach. Wer ist Carmen Sylva und wie kommt sie auf Chagan? Die deutsche Adlige Prinzessin Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied (1843 –1916) wurde vom rumänischen Kronprinzen erwählt und durch Heirat zur Königin Elisabeth von Rumänien. Unter dem Pseudonym Carmen Sylva betätigte sie sich erfolgreich als Schriftstellerin und Übersetze-rin. Umfassend gebildet, auch in Geschichte und Völkerkunde, erschien ihr Arald nicht als der passende Name für Eminescus Helden. Arald, Harald, Herald ist ein nordischer Herold, ein Heeresverwalter und militäri-scher Ausrufer. Präziser als Emi-nescu definierte sie den König an die Spitze des Volkes der Avaren (Awaren). Diese Gruppierung beherrschte im Frühmittelalter die Pannonische Tiefebene mit Territorien der heutigen Länder Ungarn, Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien, außerdem

Teilen von Polen, Rumänien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Bulgarien. Als Machtfaktor zwischen dem einstigen Weströmischen, dann Fränkischen Reich und dem Byzantinischen Reich, das aus Ostrom hervorgegangen war, ver-körperten die Awaren ihrerseits die Nachfahren verschiedener slawischer Stämme und Reiter-völker Zentral- und Ostasiens. Man nimmt ihre Herkunft unter anderem aus der Mongolei an. Hier setzt Carmen Sylva an, denn Chagan ist eine andere Namens-form des großen Khan, der in Dschingis Khan einen berühmten, historisch verbürgten Exponenten gefunden hat.Arald alias Chagan verfällt also

der Märchenkönigin. Und er fällt mit ihr in die Dunkelheit unstill-barer Trauer, als sie verstirbt. Teil 2 des oratorischen Melo-drams zeigt uns den Helden, wie er dem blondgelockten Phantom nachjagt, auf schwarzem Pferd im Mondlicht. In seiner Verzweif-lung ruft er einen Magier an, der ihm die Tote zurückholen soll. So etwas geht in keinem Märchen gut aus, so ist auch hier der Preis hoch: Der knorrige Rübezahl weist Arald einen steinernen Thron im Bergesinneren zu. Einmal draufgesessen, wird die Maid wieder lebendig – während ihr Gatte erstarrt. „Die Frau ohne Schatten“ lässt grüßen, auch die verschiedenen Versionen der kleinen Seejungfrau. „Lass mich aus dir von Neuem Leben saugen“, erklärt die Königin ihr gieriges Begehren in Carmen Sylvas Worten. Arald muss wohl mit ihr teilen, was ihn bisher lebendig gemacht hat. In der Folge sind beide weder tot noch lebendig, sondern irgendetwas dazwischen: untot. Teil 3: die allumfassende De-pression. Einsamkeit, Trauer, Isolation, Ruhelosigkeit, Ziello-sigkeit und vor allem: Sehnsucht, die unstillbarste aller Süchte. So kommt die Morgensonne im Grunde gerade recht, die dem Spuken der Untoten bekanntlich ein Ende setzt, sofern sie es nicht geschafft haben, sich vor den

sengenden Strahlen des helllich-ten Tages in ihr dunkles Grab zu verkriechen. Den Magier lässt’s gleichgültig, er wächst wieder fest auf den Felsen im Wald. George Enescu hingegen schickt eine letzte klingende Träne der Sympathie seinen Königskindern nach, die nicht wirklich zueinan-der kommen konnten.

Die Wiedererweckung der Musik„Als mir Romeo Drăghici, der Direktor des Enescu-Museums, freundlicherweise eine Fotokopie der Manuskriptskizzen von ‚Stri-goii‘ überreichte, war ich zugleich berührt und fasziniert. Niemand wusste etwas über ‚Strigoii‘, und ich konnte nichts Diesbezügli-ches in den Notizen des Kompo-nisten finden. Die Partitur, die zusammen mit anderen Gegen-ständen in den Wirren des Ersten Weltkriegs verlorengegangen war, wurde samt der ‚Suite inedite‘ für Klavier (‚Pieces impromptues‘ op. 18) und dem Trio für Violine, Violoncello und Klavier wieder- entdeckt und von Romeo Dră- ghici zurückgekauft.Bekanntlich ist die Transkription eines Manuskripts von Enescu eine äußerst mühsame Aufgabe. Um begreiflicher zu machen, wie ‚Strigoii‘ entstand, war es notwendig, das Manuskript zu dechiffrieren und neu aufzu-

Carmen Sylva alias Elisabeth, Königin von Rumänien (1843 – 1916)

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2120 ENESCU – „STRIGOII“

bauen, eine Aufgabe, die nach mehreren Monaten andauernder Arbeit glücklich zu Ende gebracht worden ist.Das Werk wurde für großes Orchester, Chor und Sänger kon-zipiert und vertont den gesamten Text von Eminescus Gedicht. Die Begegnung mit Eminescu war eine selbstverständliche Ange-legenheit für den moldawischen Komponisten, da ein wahrer Kult den Dichter umgab. Daher war Enescus Annäherung an ‚Strigoii‘ im Jahre 1916 das Ergebnis einer bereits länger andauernden Bewunderung für den Dichter, die bis zum Ende des Lebens des Komponisten beibehalten werden sollte.… Es kann angenommen werden, dass der Komponist an der Parti-tur gefeilt und sie bis zur letzten Phase der Orchestrierung abge-ändert und überarbeitet hätte. Aber trotzdem haben wir einen Manuskriptentwurf von Enescu in Händen, der es uns erlaubt, klare Schlussfolgerungen hinsichtlich der Sprache, der Struktur und der Verwendung bestimmter Stilmittel zu ziehen. Durch eine Analyse von ‚Strigoii‘ kann man das Stück im Kontext des Ge-samtwerks Enescus und seiner Zeit positionieren und dadurch interessante und überraschende Einsichten gewinnen.Was sagt uns ‚Strigoii‘ über Enescu? … Enescu konnte sich

mit der Innigkeit von Eminescus Text identifizieren und folgte ihm genau, sowohl was die Veranschaulichung (Reiterzüge, Gewitter, Leichenzüge) als auch die Schilderung innerer Zustände betrifft, z. B. die Gefühle, die die Liebe zwischen Arald und der Königin bestimmen, und ihre übermenschliche Bemühung, den Tod durch die Liebe zu überwinden. Hier könnten wir die Voraussetzungen für eine wahrhaft rumänische Fassung der Geschichte von Tristan und Isolde erblicken. ... Während Emi-nescu in seinem Gedicht einige Ähnlichkeiten mit der deutschen Romantik (Novalis oder Tieck) aufweist, zeigt Enescu in ‚Strigoii‘ seinerseits einige stilistische Affinitäten zu zeitgenössischen Komponisten wie Alexander von Zemlinsky oder dem jungen Alban Berg.Nach einer Fassung für Klavier und Stimme, die in den 1970er- und 1980er-Jahren von den Solisten des ‚Ars Nova-Ensemb-les‘ mit mir am Klavier aufgeführt wurde, besitzen wir nun eine Orchestrierung des Werkes, die mit viel Hingabe und Können von dem Komponisten Sabin Păuţa fertiggestellt wurde, der mit den Werken Enescus bestens vertraut ist, da er einige von ihnen bereits orchestriert hat. Endlich steht uns ‚Strigoii‘ offen.“ (Cornel Ţăranu)

Das Konzert im Radio

KonzertSonntag bis Freitag20.03 Uhr

OperSamstag19.05 Uhr

Aus Opernhäusern,Philharmonienund Konzertsälen.Jeden Abend.

bundesweit und werbefrei DAB+, Kabel, Satellit, Online, Appdeutschlandfunkkultur.de

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2322 GESUNGENE TEXTE

MIHAI EMINESCU„STRIGOII“

Deutsch von Carmen Sylva„Die Vampyre“

IDer ErzählerIn hohen Dom, erhellt vom Fackelscheine, ruht Chagans schöne Braut auf einer Bahre; ihr Prachtgewand trägt viele Edelsteine, die Priester singen klagend am Altare.

Zur Erde fallen ihre goldnen Locken,Die Augen liegen tief, doch trüb und leis’zu lächeln scheint ihr Mund, schon bloß und trocken;ihr schönes Antlitz ist wie Kalk so weiß.

Und Chagan, der Avaren König, kniet dort neben ihr, sein schwarzes Haar ist wirr. Verzweiflung aus den blut‘gen Augen sieht; drei Tage spricht er, tränenlos, wie irr:

Arald/Chagan„Ich war als Kind schon stolz; das Rund der Erden vom Tannenhochwald aus mein Blick verheerte. Von Kaisern, Welten wollt ich Herrscher werden und maß der Wolga Tiefe mit dem Schwerte.

Dem Bienenschwarm glich meines Volkes Schar, dem ich ein Halbgott schien; bei meinem Nahen das Weltall bis zum Pol voll Schrecken war, und auch die Wüsten flieh’nde Völker sahen.

Denn Odin war es, der aus eis‘gem Dom gesandt die Völker, die nach blut‘gen Zeichen in tausend Schwärmen eilten gegen Rom, mit Priestern, die erweckt aus Urwalds Reichen.

Im Dnistertal wollt ich dein Volk vernichten, als mit dem Häuptling ich erblickt dich habe, dein Antlitz, eingerahmt vom Haar, dem lichten – vor dir ward plötzlich ich ein scheuer Knabe.

Dein milder Vorwurf mir die Stimme bannte, in beide Händen barg ich mein Gesicht; beschämt zur Erde nieder ich mich wandte, die erste Träne trübt’ mein Augenlicht.

Als deine Freunde lächelnd sich entfernen, heft’ ich den Blick auf dich und frag verwirrt: ‚Wie hast du, Königin, in wilde Fernen, zu der Barbaren Horden dich verirrt?‘

Mit tränenvoller Rührung sprichst du dann, die Augen, drin ein Wunsch liegt, mild sich neigen: ‚Sei königlich im Siege, stolzer Mann, gib dich, den wilden Chagan, mir zu eigen.‘

Ich wandt’ mein Antlitz, reichte dir mein Schwert, du hemmtest an der Donau meinen Lauf, Chagan vergaß die Welt, seit er dir wert, und du gingst, Sieg’rin, im Besiegten auf.

Seitdem, wenn Tag in Nacht leis überging, naht sich verstohlen, die nun mir geweiht. Ihr Mund sprach, während mich ihr Arm umfing: ‚Um Chagan, König, bittet deine Maid.‘

Hätt’st du die Sterne, die der Himmel trägt,gewollt, der Königskronen gold’nes Licht,zu Füßen hätt’ ich Alles dir gelegt -doch nichts mehr willst du jetzt, auch Chagan nicht!

Ach, besser wär’s ich hätt‘ dich nie gesehen, mein war die Welt, die ich in wüsten Städten und rauchenden Ruinen sah erstehen, als mich die Träume meines Walds umwehten.“

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2524 GESUNGENE TEXTE

Der ErzählerWeiß’bärtge Mönche, allen Erdenklagen entrückt, die Fackeln heben; alte Priester erlosch’nen Auges, langsam schreitend, tragen der Donau Königin ins Grabesdüster.

Und trübe singend, in gewölbten Schacht versenken sie den Sarg; der Grabesstein, hoch über dem die ew’ge Lampe wacht, trägt stolz als Siegel nur das Kreuz allein.

IIBeim Namen des Heiligen, seid still, um das Heulen zu hörenDes WerwolfsUnterm Steinkreuz.

Der ErzählerChagan, auf schwarzem Pferd, vom Mond belauscht, flieht wie ein Traum dahin auf steilem Stege. Leis’ über Höh’n der Wind in Blättern rauscht; der Nordstern weist die Richtung seinem Wege.

Doch, wo aus Felsgestein die Flüsse quellen, hat er den Rand des Hochwalds jetzt erreicht. Im dichten Laub hört er es Dachses Bellen, des Auerochs Gebrüll, das Donnern gleicht.

Auf einem Thron im Felsen, aufrecht steht des Heidenpriesters überird’sche Macht. Schon hundert Jahr’ an ihm vorübergeht der Tod; sein Aug’ nur ist gehüllt in Nacht.

In seinen langen Haaren wächst das Moos, die Braue reicht zur Brust, zur Erd’ der Bart, die Hand lässt nie die schwere Krücke los, die Füße sind im Felsen fast erstarrt.

Der Erzähler und Arald/ChaganSo steht er Tag wie Nacht; viel Menschenleben zählt er im Sinn, zählt unzählbare Tage. Ein schwarzer Rabe und ein weißer schweben im Kreis um ihn mit müden Flügelschlage.

Chagan naht sich des Träumers weißem Haupt: „Du Magier ew’ger Zeit, dich suche ich, gib sie zurück, die mir der Tod geraubt, und deinen Göttern unterwerf’ ich mich!“

Mit seiner Krücke hebt die Brau’n der Alte und starrt ihn lange an, doch schweigt er kalt. Den Fuß dann lösend aus der Felsenspalte, winkt er, zu folgen ihm zurück zum Wald.

Am Tor, wo man in Bergestiefen dringt, klopft mit dem Stab er dreimal an die Mauer. Aus alten Angeln laut die Tür aufspringt: der Alte neigt sich, Chagan bebt vor Schauer.

Sie treten ein in schwarze Marmorhallen; der Greis entzündet einer Fackel Licht. In‘s alte Schloss die Türen wieder fallen; die Flamme flackernd an der Wand sich bricht.

In grausem Schweigen winkt der Magier wieder, weist auf den Thron, der dort schon seiner harrt; der Fürst, erstorb’nen Herzens, lässt sich nieder, am Schwert die Rechte, fast zu Stein erstarrt.

Empor zu wachsen scheint der weiße Greis, die Luft, von seinem Zauberstab durchzogen, gleicht kühlem Hauch und wie von Stimmen leis zieht süßer Sang hin durch die hohen Bogen.

Allmählich schwillt der Sang, als wenn die Winde hinbrausen schreckvoll über Meeresflächen, als sollt‘ vor Angst die ganze Erdenrinde bis tief ins Innerste in Stücke brechen.

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2726 GESUNGENE TEXTE

Die Wölbung schwankt, als öffne sie sich droben, Der mächt’ge Felsen wankt in seinem Grund. Zu rufen scheint’s, zu fluchen und zu toben und wild schwillt‘s mehr und mehr aus Geistermund:

Der Magus„Aus ihrem eigenen Herzen möge Leben die Erde deiner Toten geben wieder! Der Mond soll Glanz in ihre Haare weben; vom Stern strahl’ Licht in ihre Augen nieder!

Doch Geist teil du ihr von deinem Geist, Zamolzes, Same du vom ersten Licht, aus deines Mundes Odem, der vereist und auch verbrennt, dem keine Kraft entbricht!

Ihr Elemente vier, durchdringt die Erden, Macht Gold aus Steinen, aus den Wassern Glut; aus Fels fließ’ Feuer, Eis lasst Dämpfe werden und nährt der Jungfrau Herz mit heißem Blut!“

Der ErzählerDa schwand der Fels vor Chagan; wogensah er im Kampf die ganze Kreatur,Schnee, Blitz, Eis, Sommerwind; in Flammenbogenlag fern die Welt und ächzte die Natur.

Das Gotteshaus, der heil‘ge Vorhang wankt, zerrissen mittendurch von Blitzgewalt, und tiefem Grabgewölb’ entsteigend schwankt, langsam sich nähernd, seiner Braut Gestalt.

Ein süßes Bild des Schnees. Das Haar ihr reicht zum Fuß; der Hals, geschmückt mit Perlen reich, trägt müd‘ das kleine Haupt, und leise streicht mit weißer Hand sie ihre Stirne bleich.

Sie naht durch Wind und Nebel, Wolken fliehen, der Mond verblasst, der ganze Himmelsbogen neigt sich, die Blitze lassen sie durchziehen, als käm’ ein Engel durch die Höll’ gezogen.

Dann schwand das Bild. Doch an der schwarzen Mauer schlafwandelnd nahte sie sich langsam wieder, Chagan verschlang mit Augen sie; vor Schauer fiel er, die Arme öffnend, sinnlos nieder.

Von kaltem Arm umfangen fühlt er sich, und fühlt den eis’gen Kuss auf seinem Herzen durchbohrend brennen, wie ein tiefer Stich. Lebendig wird sie so durch seine Schmerzen.

In ihre Seele Wärme überging; ihr Mund, geöffnet wie zu leisem Streit, spricht, während ihn ihr weißer Arm umfing:

Die Königin„Um Chagan, König, bittet deine Maid.

Willst, Chagan, du nicht ruh’n an meiner Brust? Du Gott, mit deinen glühend schwarzen Augen; mein blondes Haar sei deine Himmelslust, lass mich aus dir von Neuem Leben saugen!“

Der ErzählerUnd mild erklang ein traur’ger Sang. Wie wenn ein Quell durch trockne Blätter rauscht, dann plötzlich es wie Lieb’ und Wollust klang, dem Wellenschlag des Sees abgelauscht.

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2928 GESUNGENE TEXTE

III„... und oft, wenn Menschen sterben, sind viele der Toten, so sagt man, die aufstehen und Strigoi werden …“Aus dem Gesetzbuch, 1652

Der ErzählerIn hohen Sälen rote Fackeln scheinen, verwunden grell die schwarze Dunkelheit, Chagan haust einsam dort, und Lachen, Weinen ertönet wild durch seine Hallen weit.

Ein Flor die dunkeln Marmorspiegel deckt,durch dessen Schwarz der Fackelschein kaum dringt.Das leere Haus sein Leid von Neuem weckt,und überall das Bild der Toten winkt.

Seitdem der Blitz im hohen Dom einschlug, schlief schwer und bleiern Chagan ganze Tage. Den schwarzen Flecken er am Herzen trug, und Nächte hört‘ richtend er des Volkes Klage.

So bleich wie Wachs ist jetzt sein Angesicht und starr, doch blutig seiner Lippen Rand. Die Fieberglut aus seinen Augen bricht, Auf‘s Herz ist ihm der schwarze Fleck gebrannt.

In Todesleid er jetzt das Leben hüllt, sein Ohr sucht nur den Klang der trüben Lieder. Er reitet aus, wenn Mond die Nächte füllt, doch heimgekehrt, erfasst ihn Schauer wieder.

Bleibt weiß wie Wachs und starr dein Angesicht?Chagan, tut schwarze Nacht dir not?Begehrst Gesichter du des Todes, leer, dunkel, ohn’ Gewicht?Chagan! Wie du mich ansiehst, bist du tot!

Auch heut sein Pferd er wiederum besteigt, dem Pfeil gleich eilt er fliegend durch die Halde. Der Mond glänzt silbern. Aus der Ferne zeigt sein Lieb sich ihm; sanft tost der Wind im Walde.

Und ihrem Haar Rubinenstrahl entquoll, im Licht des Aug‘s erglänzt das heil’ge Meer; sie neigt zu ihm herab sich liebevoll, doch scheint’s, als ob die Lippe blutig wär’.

Dem Sturmwind gleich, beflügelt, eilen sie, von Liebe flüstern sie, von ew’gem Sehnen; mit ihrem Hauch streift seine Wange sie, und ihre Glieder schwer sich an ihn lehnen.

Die Königin„Willst, Chagan, du nicht ruh’n an meiner Brust? Du Gott, mit deinen glühend schwarzen Augen … Mein blondes Haar sei deine Himmelslust …Lass mich aus dir von Neuem Leben saugen!“

Die Luft ist schwer von süßen Lindendüften, die ihr der Wind sanft auf den Weg gestreut, der Donaukönigin; und leis in Lüften schwebt fort ihr Seufzer, wie sie Küsse beut.

Wie sie mit Windeseile vorwärts jagen, seh’n sie am Horizont die Röte nicht, doch eisig ward ihr Herz, die Kräft’ erlagen, und Toten ähnlich starr ward ihr Gesicht.

„Chagan!“ rief bang die Fürstin, „berge mich. Hörst du nicht fern den Schrei des heiser’n Hahns? Ein Streifen Lichtes zeigt im Osten sich und raubt das kurze Leben unsres Wahns!“

Chagan erschrickt, umflort’ ist Aug und Sinn, wie Schatten aus der finst‘ren Hölle jagen die Pferde vor des Todes Stimme hin, und Winde stöhnend durch die Wälder klagen.

Furchtlos die Wasser rasend sie durchflieh’n, die Berge immer mächt’ger hoch sich bauen, aus ihrem Haupt der Blitz zu wettern schien, des Tannenhochwalds Schütteln sie erschauen.

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3130 GESUNGENE TEXTE

Der Priester auf dem Felsenthron erwacht, durchdringt mit tiefer Stimm’ das Sturmesweh‘n, bedeut‘ der Sonne Halt, ruft an die Nacht … Umsonst, das Licht kann nicht mehr untergeh’n!

Der grause Wind sein Lied zu Ende weint; sie ziehen in den Fels auf matten Pferden, das Aug’ umnachtet, schon im Tod vereint; des Felsens Pforten weit geöffnet werden.

Zusammen zieh’n sie ein; zu fällt das Tor, für ewig ruhen sie im mächt’gen Grabe. Des Tannenwaldes Klage dringt empor, dass nun geraubt ihm sei ein Königsknabe.

Der Alte senkt die Wimpern, wieder blind, im Sinn zählt er die unzählbaren Tage. Dem Stein verwachsen seine Füße sind, und Chagans Name scheint ihm eine Sage.

Und einsam steht er auf dem Felsenthrone, das Moos durchflicht den Bart, die weißen Haare, dem Tod zum Trotz, der Zeit zum Hohne. Es geh‘n an ihm vorüber ew‘ge Jahre.

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Saison2019/

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3332 DIRIGENT

Gabriel Bebeșelea ist seit der Saison 2016/17 Chefdirigent der Rumänischen Staatsphilharmonie Transsilvanien in Cluj-Napoca. Die Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 halten Gastauftrit-te mit dem Royal Philharmonic Orchestra London, Orchestre National du Capitole de Toulouse, Barcelona Symphony Orchestra, dem Singapore Symphony Or-chestra, dem Rundfunk-Sinfonie- orchester Berlin, dem Konzert- hausorchester Berlin, dem Tonkünstler-Orchester Nieder- österreich, dem National Philhar-monic Orchestra of Russia und dem State Academic Symphony Orchestra of Russia „Evgeny Svetlanov“ bereit.

Mit dem Rundfunk-Sinfonieor-chester Berlin nahm er 2017 die Weltersteinspielung von George Enescus wiederentdecktem Oratorium „Strigoii“ und der „Pastorale-Fantaisie“ auf (Edition kuratiert von Gabriel Bebeșelea). Die CD ist im September 2018 beim Label Capriccio erschienen.Zu den Höhepunkten der letzten Zeit auf der Opernbühne gehören Neuproduktionen von Rimski-Kor-sakows „Die Zarenbraut“ an der Oper Perm und Rossinis „Il viag-gio a Reims“ beim Rossini-Opern-festival in Pesaro. Mit der Rumänischen Staatsphilharmonie Transsilvanien präsentiert Gabriel Bebeşelea den kompletten Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ von

Gabriel Bebeşelea

Richard Wagner als halbszeni-sche Aufführungen innerhalb von vier Spielzeiten. Bis jetzt wurden „Das Rheingold“ und „Die Walkü-re“ auf die Bühne gebracht. Gabriel Bebeșelea war Gewinner des 1. Preises bei den Diri-gierwettbewerben „Lovro von Matačić“ in Zagreb (2015) und Jeunesses Musicales in Bukarest (2011) sowie Semifinalist beim Donatella-Flick-Dirigierwettbe-werb des London Symphony Orchestra (2014) und beim Gustav-Mahler-Dirigierwettbe-werb der Bamberger Symphoni-ker (2016). Im Jahr 2011 war er Stipendiat des Royal Concert- gebouw Orchestra Amsterdam. In dieser Zeit hatte er Gelegenheit,

bei Mariss Jansons, Bernard Hai-tink, Herbert Blomstedt, Philippe Herreweghe, David Zinman und Eliahu Inbal zu assistieren. Im Jahr 2015 studierte er mit Bernard Haitink beim Lucerne Festival und mit Kurt Masur beim Aurora Classical Festival. Gabriel Bebeșelea stammt aus Sieben-bürgen/Rumänien und wurde 1987 geboren. Sein Studium absolvierte er an den Musikhoch-schulen in Cluj, Bukarest und Wien bei Petre Sbarcea, Horia Andreescu und Mark Stringer. Im Jahr 2018 erhielt Gabriel Bebeşe-lea mit „summa cum laude“ sei-nen Doktortitel an der Nationalen Musikuniversität Bukarest unter der Leitung von Dan Dediu.

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3534 SOLISTIN

Die rumänische Sopranistin Rodi-ca Vica wird nicht nur im eigenen Land, sondern auch international sehr geschätzt. Obgleich sie eine vielseitige Künstlerin ist, kennt man vor allem ihre schwebende Leichtigkeit des Barockgesanges und des Belcanto.Im Alter von 24 Jahren sang sie die Königin der Nacht an der Staatsoper Bukarest. In weiterer Folge übernahm sie an dieser Oper Titelrollen in „Rita“ (Doni-zetti), „Alcina“ (Händel) und „La Cenerentola“ (Rossini) sowie die Donna Anna in der neuen Produk-tion von „Don Giovanni“. Durch

die Engagements an verschiede-nen Opern und Konzerthäusern in Rumänien erweiterte Rodica Vica ihr Repertoire um zahlreiche Partien, zum Beispiel um „Les Indes Galantes“ von Rameau. Im Jahre 2015 eröffnete sie, beglei-tet von Ottavio Dantone und dem Ensemble Academia Bizanti-na, das Varazdin International Baroque Festival in Kroatien mit einem Vivaldi-Abend. Im selben Jahr gab sie ein hochgelobtes Konzert mit barocken Arien im Teatro la Fenice in Venedig. Nach Österreich wurde sie eingeladen, um auf dem Festival Schloss Kirchstetten die Donna Anna und Norina („Don Pasquale“) zu singen. Eines ihrer Projekte war

Rodica Vica ein George-Enescu-Liederabend im Rahmen des „Oedipe Month“ in London. 2016 erhielt die Sängerin den Ehrendoktortitel für musikalische Künste. 2017 gab sie Konzerte in Rumänien, Deutschland, Ungarn, Bulgarien und Österreich, die im Zusam-menhang mit ihrer Doktorarbeit standen. Im November 2017 debütierte sie in der von Diana Rotaru komponierten zeitgenös-sischen Oper „In Body“. 2017 war sie an der Erstaufnahme von George Enescus neu entdecktem Oratorium „Strigoii“ beteiligt. 2018 trat sie mit Mozarts Messe c-Moll in Rumänien auf und wurde zum ersten Mal zum Budapester Early Music Festival

eingeladen. Im November 2018 veröffentlichte sie in Zusammen-arbeit mit der renommierten österreichischen Zitherspielerin Barbara Laister-Ebner in Wien eine CD, die den Wiegenliedern dieser Welt gewidmet ist. 2019 debütiert Rodica Vica im Audito-rio Nacional di Musica in Madrid und im Konzerthaus Berlin.Nachdem sie zwölf Jahre lang von der rumänischen Sopranistin Eleonora Enăchescu begleitet wurde, ist die derzeitige Mento-rin von Rodica Vica die weltweit bekannte Sopranistin Krassimira Stoyanova.

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3736 SOLISTEN

Tiberius Simu wurde 1980 in Cluj-Napoca, Rumänien, geboren. Nach anfänglichem Violinunter-richt wechselte er zum Belcanto- Gesang und absolvierte 2003 die Gheorghe-Dima-Musikakademie in Cluj-Napoca. 2005 erhielt Tiberius Simu ein Zweijahres-stipendium an der berühmten Accademia del Teatro alla Scala di Milano, wo Luigi Alva, Leyla Gencer und Mirella Freni zu seinen Lehrern zählten. Ebenso trat er als Alceste in Mozarts „Ascanio in Alba“ am Teatro alla Scala di Milano auf. Seit 2005 kommt Tiberius Simu Gastver-pflichtungen an vielen Opern-häusern nach, unter anderem an der Wiener Staatsoper, wo er die Rolle des Tamino in Mozarts „Die

Zauberflöte“ sang, oder an der Oper Frankfurt, wo er als Don Ottavio zu erleben war, und an der Oper Leipzig, wo er mittler- weile zum Ensemble gehört und als Alfredo in „La traviata“, Nemorino in „L’elisir d’amore“ und Almaviva in Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ aufgetreten ist. Tiberius Simu verkörperte auch die Titelrolle in Mozarts „Lucio Silla“ an der Opéra de Nantes/Angers, Nemorino an der Opéra de Toulon und Fenton in Verdis „Falstaff“ am Theatre Royal de Wallonie in Lüttich. 2010 spielte er auch die Titelrolle in Lehárs „Der Zarewitsch“ in der Inszenierung der Seefestspiele Mörbisch. Außerdem hat Tiberius Simu eine Lehrtätigkeit an der oben erwähnten Musikakademie in Cluj inne sowie eine Karriere als Regisseur begonnen, wobei er Lehárs „Die lustige Witwe“ an der rumänischen Nationaloper in Cluj-Napoca und Lehárs „Das Land des Lächelns“ an der Oper Brasov sowie verschiedene Opernproduktionen mit Stu-denten an der Musikakademie inszeniert hat, zu denen „Die Zauberflöte“, „Don Giovanni“ und „Le nozze di Figaro“ gehörten.

Tiberius SimuDer rumänische Bariton Bogdan Baciu studierte an der Musikaka-demie in Cluj-Napoca. Er gewann zahlreiche Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben. 2011/2012 wurde Bogdan Baciu Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein, seit 2012/2013 ist er Mitglied des Sängerensembles in Düsseldorf und Duisburg.Zu seinem Repertoire gehören Rollen wie Papageno (Mozart, „Die Zauberflöte“), Don Giovanni (Mozart), Figaro (Rossini, „Il barbiere di Siviglia“), Dottore Malatesta (Donizetti, „Don Pasquale“), Enrico (Donizetti, „Lucia di Lammermoor“), Dandini (Rossini, „La Cenerentola“), Posa (Verdi, „Don Carlo“), Marcello

(Puccini, „La Bohème“), Silvio (Leoncavallo, „Pagliacci“), Ping (Puccini, „Turandot“), Escamillo (Bizet, „Carmen“), Heerrufer (Wagner, „Lohengrin“) und Harlekin (Strauss, „Ariadne auf Naxos“).Gastspiele führten Bogdan Baciu zuletzt als Valentin (Gounod, „Faust“) nach Vilnius, als Marcel-lo an die Oper Frankfurt und als Marcello, Dandini und Escamillo an die Staatsoper Stuttgart. In Hamburg war er als Geisterbote (Strauss, „Die Frau ohne Schat-ten“) und Heerrufer (Wagner, „Lohengrin“) zu sehen. An der Semperoper Dresden debütierte er 2017/2018 als Marcello und an der Opéra National du Rhin Strasbourg als Eugen Onegin (Tschaikowsky). An seinem Stammhaus am Rhein ist Bogdan Baciu u.a. als Papageno, Rodrigo (Verdi, „Don Carlo“), Falstaff (Verdi), Mercutio (Gounod, „Roméo et Juliette“) und Konsul Sharpless (Puccini, „Madama Butterfly“) zu sehen. Gastspiele führen ihn nach Hamburg, Lon-don, Frankfurt, Nancy, Stuttgart und Vilnius.

Bogdan Baciu

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3938 SOLIST

Alin Anca wurde 1986 in Rumäni-en geboren. Er studierte Gesang an der Gheorge-Dima-Musik-hochschule in Klausenburg, wo er 2010 mit einem Diplom abschloss. Schon während seines Studiums war er an der Rumäni-schen Nationaloper in Klausen-burg engagiert. Dort interpre-tierte er unter anderen folgende Partien: die Titelrolle in „Don Giovanni”, den Großinquisitor in Verdis „Don Carlo”, Fiorello in „Il Barbiere di Siviglia”, Dulca-mara in „L’elisir d’amore” und Colline in „La Bohème”. Weitere Engagements führten ihn an die Nationaloper Bukarest (Dulcama-ra in „L’elisir d’amore“).Neben den Rollen im Bereich des Musiktheaters sang Alin

Alin Anca

Anca auch in Puccinis „Messa di Gloria“, Dvořáks „Stabat Mater“ und in der Messa da Requiem von Verdi. Von 2011 bis 2013 war er Stipendiat der „Liz Mohn“-Kultur- und Musikstiftung sowie Mitglied im Opernstudio der Staatsoper Berlin. Seit September 2013 gehört er zum Ensemble der Staatsoper Hamburg („La fan-ciulla del West“, „La Bohème“, „Madama Butterfly“, „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“, „Les Tro-yens“, „La battaglia di legnano“, „Simon Boccanegra“, „Un ballo in maschera“, „Aida“, „Otello“, „La Traviata“, „Lucia di Lammer-moor“, „Lucrezia Borgia“, „Die Zauberflöte“, „Salome“, „Arabel-la“, „Ariadne auf Naxos“, etc.).2017 gab er sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper Mün-chen als Pistola in „Falstaff“ und sang „Mathis der Maler“ von Hindemith unter der Leitung von Lawrence Foster im Rahmen des George-Enescu-Festivals in Buka-rest. Mit dem Rundfunk-Sinfonie-orchester Berlin nahm er George Enescus „Strigoii“ auf CD auf.

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„Rapauke macht Musik“ ist eine Konzert reihe des Rundfunk-Sinfonie-orchesters Berlin.

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Juliane Manyak Lara Faroqhi [Text] [Illustration]

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4140 RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

solvieren: Andris Nelsons, Kristjan Järvi, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Jakub Hrůša, Alain Alti-noglu, Omer Meir Wellber, Alondra de la Parra, Lahav Shani, Karina Canellakis, Thomas Søndergård, Antonello Manacorda, Ariane Ma-tiakh, Edward Gardner, Nicholas Carter. Karina Canellakis ist seit Herbst 2019 Erste Gastdirigentin und zugleich „Artist in Focus“ der laufenden Saison. Frank Strobel sorgt weiterhin für exemplarische Filmmusik-Konzerte. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker enga-gieren sich mit großem persönli-chem Einsatz für die Heranwach-senden.Seinen medialen Aufgaben kommt das Orchester als Ensemble der

1994 gegründeten Rundfunk- Orchester und -Chöre gGmbH Berlin (ROC) rege nach, wenn es zusätzlich zu den Konzertübertra-gungen durch Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk, rbbKultur und European Broadcasting Union zahlreiche Studioproduktionen realisiert, oft mit vergessenen oder verdrängten Repertoirerari-täten. Nach den großen Wagner- und Henze-Editionen mit Marek Janowski hat mit Vladimir Jurowski ein neues Kapitel der Aufnahme- tätigkeit begonnen. Seit mehr als 50 Jahren gastiert das RSB regel-mäßig in Japan und Korea sowie bei deutschen und europäischen Festivals und in Musikzentren weltweit.

Die erste „Funk-Stunde Berlin“ im Oktober 1923 war die Geburts-stunde des Rundfunk-Sinfonie-orchesters Berlin (RSB). Immer auch im Bewusstsein seiner bald 100-jährigen Tradition arbeitet es seit Herbst 2017 mit dem Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter Vladimir Jurowski. Von 2002 bis 2016 stand Marek Janowski an der Spitze des RSB. Unter den ehemaligen Chef-dirigenten finden sich Namen wie Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Frühbeck de Burgos, sie formten einen Klangkörper, der in besonderer Weise die Wechsel-fälle der deutschen Geschichte

im 20. Jahrhundert durchlebt hat. Bedeutende Komponisten traten selbst ans Pult des Orchesters oder führten als Solisten eigene Werke auf: Paul Hindemith, Sergei Prokofjew, Richard Strauss, Ar-nold Schönberg, Igor Strawinsky, Kurt Weill, Alexander Zemlinsky sowie in jüngerer Zeit Krzysztof Penderecki, Peter Ruzicka, Jörg Widmann, Matthias Pintscher, Berthold Goldschmidt, Siegfried Matthus, Heinz Holliger, Thomas Adès und Brett Dean. 2019/2020 ist Marko Nikodijević „Composer in Residence“ des Orchesters.Namhafte junge Dirigenten der internationalen Musikszene finden es reizvoll, ihr jeweiliges Berlin-Debüt mit dem RSB zu ab-

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4342 RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN

1. ViolinenErez Ofer / Erster Konzertmeister

Rainer Wolters / Erster Konzertmeister

N. N. / Konzertmeister_in

Susanne Herzog /stellv. Konzertmeisterin

Andreas Neufeld / Vorspieler

Kosuke Yoshikawa / Vorspieler

Philipp BeckertSusanne BehrensMarina BondasFranziska DrechselAnne FeltzKarin KynastAnna MorgunowaMaria PflügerBettina SitteSteffen TastMisa YamadaN. N.N. N.Inhwa Hong*Shaoling Jin*Juliette Leroux*Kim Kyoungjie**

2. ViolinenNadine Contini / Stimmführerin

Richard Polle / Stimmführer

Maximilian Simon / stellv. Stimmführer

David Drop / Vorspieler

Sylvia Petzold / Vorspielerin

Ania Bara Rodrigo BauzaMaciej BuczkowskiBrigitte DraganovMartin EßmannJuliane FärberNeela Hetzel de FonsekaJuliane Manyak

Enrico PalascinoAnne-Kathrin SeidelDavid Malaev*Chiaki Nishikawa*Siun Sara Park*

BratschenAlejandro RegueiraCaumel / Solobratschist

Lydia Rinecker / Solobratschistin

Gernot Adrion / stellv. Solobratschist

Christiane Silber / Vorspielerin

Christoph Zander / Vorspieler

Claudia BeyerAlexey DoubovikovJana DropUlrich KieferEmilia MarkowskiCarolina Alejandra MontesUlrich QuandtAndriy Huchok*Ekaterina Manafova*

VioloncelliProf. Hans-JakobEschenburg / Solocellist

Konstanze von Gutzeit /Solocellistin

Ringela Riemke / stellv. Solocellistin

Jörg Breuninger / Vorspieler

Volkmar Weiche / Vorspieler

Peter AlbrechtChristian BardGeorg BogeAndreas KippAndreas WeigleKonstantin Bruns*Nina Monné*

KontrabässeHermann F. Stützer / Solokontrabassist

Alexander Weiskopf /Solokontrabassist 

Marvin Wagner /stellv. Solokontrabassist

Stefanie Rau / Vorspielerin

Iris AhrensAxel BuschmannNhassim GazaleGeorg SchwärskyMatīss Eisaks*Vojislav Veselinov*

FlötenProf. Ulf-Dieter Schaaff / Soloflötist

Silke Uhlig / Soloflötistin

Rudolf Döbler / stellv. Soloflötist

Franziska DallmannMarkus Schreiter / Piccoloflötist

OboenGabriele Bastian / Solooboistin

Prof. Clara Dent-Bogányi /Solooboistin

Florian Grube / stellv. Solooboist

Gudrun VoglerThomas Herzog / Englischhornist

KlarinettenMichael Kern / Soloklarinettist

Oliver Link / Soloklarinettist

Peter Pfeifer / stellv. Soloklarinettist

und Es-Klarinettist

Ann-Kathrin ZachariasChristoph Korn / Bassklarinettist

FagotteSung Kwon You / Solofagottist

Miriam Kofler / Solofagottistin

Alexander Voigt / stellv. Solofagottist

Francisco EstebanClemens Königstedt / Kontrafagottist

HörnerDániel Ember / Solohornist

Martin Kühner / Solohornist

Ingo Klinkhammer /stellv. Solohornist

Felix Hetzel de FonsekaUwe HoljewilkenAnne MentzenFrank Stephan

TrompetenFlorian Dörpholz / Solotrompeter

Lars Ranch / Solotrompeter

Simone GruppePatrik HoferJörg Niemand

PosaunenHannes Hölzl / Soloposaunist

Prof. Edgar Manyak / Soloposaunist

József VörösN. N.Jörg Lehmann / Bassposaunist

TubaFabian Neckermann

Pauken/SchlagzeugJakob Eschenburg / Solopaukist

Arndt Wahlich / Solopaukist

Tobias Schweda / stellv. Solopaukist

Frank Tackmann

HarfeMaud Edenwald

* Orchesterakademie

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Grenzenlos – herzlich WillkommenWir heißen Sie herzlich in der Saison 2019/2020 will-kommen und erwarten gespannt mit Ihnen großartige Konzerterlebnisse.

Programmheftgutscheine und offene ProbeIhre Programmheftgutscheine und eine Einladung zur offenen Probe mit unserer Ersten Gastdirigentin Karina Canellakis wurden Ihnen im August zugesandt. Sollten Sie diese Sendung nicht erhalten haben, melden Sie sich gerne an unserem Infostand im Foyer.Ihre Anmeldungen zur offenen Probe nimmt unser Besu-cherservice noch bis zum 29. September 2019 entgegen.

Exklusive GeneralprobeErleben Sie die Probenarbeiten für das Konzert am 8. Dezember mit unserem Chefdirigenten Vladimir Jurowski. Unsere Abonnenten haben noch bis zum 26. Oktober die Möglichkeit, an der Verlosung eines exklusiven Besuchs für die Generalprobe am 7. Dezem-ber teilzunehmen. Nähere Informationen finden Sie in Ihrem letzten Abo-Newsletter.

Machen Siedie Musik zu Ihrer Sache –als RSB-Botschafter

Werden Sie Freund und Förderer des RSB und unterstützen Sie unsere Arbeit im breit gefächerten Bereich der Musikvermittlung und im Rahmen von Sonderprojekten in Berlin!Werden Sie Mitglied im Verein der Freunde und Förderer des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin e. V.!

Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, kontaktieren Sie unsere Mitglieder am RSB-Infostand. Dort haben Sie auch die Möglichkeit,Ihre Adressdaten inklusive E-Mail-Adresse zu hinterlassen,um in Zukunft weitere Informationen zur Arbeit des Vereins und aus dem Orchesterleben zu erhalten.

Oder besuchen Sie die Webseite des Orchesters, auf der wir unter dem Link: https://www.rsb-online.de/freunde-foerderer/weitere Informationen für Sie bereit halten.Oder schreiben Sie uns eine Email an:[email protected]

Haben wir Sie neugierig gemacht? Wir freuen uns auf Ihr Interesse.

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ABENDPROGRAMM48

3. November 2019Philharmonie BerlinBrahms & Schütz

8. Dezember 2019Konzerthaus BerlinHaydn & Bruckner

23. Dezember 2019Philharmonie BerlinTschaikowsky

17. Januar 2020Konzerthaus BerlinNikodijević & Mahler

7. März 2020Konzerthaus BerlinMozart & Bruckner

8. März 2020Konzerthaus BerlinMozart & Bruckner

24. April 2020Konzerthaus BerlinTschaikowsky, Britten, Verdi & Elgar

7. Mai 2020Philharmonie BerlinNikodijević, Hartmann & Schostakowitsch

16. Mai 2020Philharmonie BerlinMahler

20. Juni 2020Konzerthaus BerlinSchostakowitsch & Tschaikowsky

Konzerte mit Vladimir Jurowski

Buchen Sie unter030 202 987 15rsb-online.de

3. November 19Sonntag /16 UhrPhilharmonie BerlinRSB Philharmonie-Abo Gold

20. Oktober 19Sonntag /20 UhrPhilharmonie BerlinRSB Philharmonie-Abo SilberRSB Philharmonie-Abo GoldRSB Abo Goldene Mischung Vladimir Jurowski

Maria Bengtsson / SopranMatthias Goerne / BaritonCantus DomusChor des Jungen Ensembles BerlinRalf Sochaczewsky / Leitung (Schütz) und Choreinstudierung (Brahms)

Heinrich Schütz „Die mit Tränen säen“ – Motette für fünfstimmigen Chor SWV 378Heinrich Schütz „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ – Psalm 84 für achtstimmigen Chor und Basso continuo SWV 29Johannes Brahms „Ein deutsches Requiem“ für Soli, Chor und Orchester op. 45

Karina Canellakis

Richard Strauss „Ein Heldenleben“ – Tondichtung für großes Orchester op. 40Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

VORSCHAU

Konzert mit

Konzert mit

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5150

Impressum

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Künstlerischer Leiter und Chefdirigent Vladimir Jurowski

Orchesterdirektor Adrian Jones

Ein Ensemble der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin

GeschäftsführerAnselm Rose

KuratoriumsvorsitzenderRudi Sölch

GesellschafterDeutschlandradio, BundesrepublikDeutschland, Land Berlin, RundfunkBerlin-Brandenburg

Werkeinführungen und RedaktionSteffen GeorgiDeutsche Fassung von Eminescus Gedicht „Strigoii“:

Carmen Sylva (Königin Elisabeth von Rumänien), abgedruckt in:Rumänische Dichtungen, Emil Strauß, Bonn, 1889

Die Textpassage von Cornel Ţăranu erschien zuerst im CD-Booklet von „Strigoii“ mit dem RSB.Bildnachweise: S. 5 Edvard Grieg © rechtefreiS. 13 George Enescu © rechtefreiS. 17 Mihai Eminescu © rechtefreiS. 18 Carmen Sylva alias Elisabeth, Königin von Rumänien (1843–1916) © rechtefreiS. 32 Gabriel Bebeșelea © Ionut MacriS. 34 Rodica Vica © Tony GigovS. 36 Tiberius Simu © Silvestru PopescuS. 37 Bogdan Baciu © Klaudia TadayS. 38 Alin Anca © Alin AncaS. 40 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) © Simon Pauly

Gestaltung und Realisierungschöne kommunikationA. Spengler & D. Schenk GbR

DruckH. Heenemann GmbH & Co, Berlin

Redaktionsschluss21. September 2019

Ton- und Filmaufnahmen sind nichtgestattet. Programm- undBesetzungsänderungen vorbehalten!

© Rundfunk-SinfonieorchesterBerlin, Steffen Georgi

Programmheft 3,– €Für RSB-Abonnenten kostenfrei

Giesebrechtstraße 10Berlin-Charlottenburg

www.blumenladen.com

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Besucherservice des RSBCharlottenstraße 56. 10117 Berlin

Montag bis Freitag 9 bis 18 UhrT  030 202 987 15F  030 202 987 29

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