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1 Ich. Identität und Fiktion Forum Kunst und Wissenschaft 18.10. bis 6.11.2011 Stadthausgalerie Münster

18.10. bis 6.11.2011 Ich. Stadthausgalerie Münster ... · 6/11/2011 · bin ich immer wieder gezwungen mir Er-satz zu schaffen, diese ständig vorhan-dene Lücke zu umgehen. Das

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Ich.Identität und

FiktionForum Kunst und Wissenschaft

18.10. bis 6.11.2011Stadthausgalerie Münster

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3Einführung

IMPRESSUM

Herausgegeben vom Universitätsausschuss für Kunst und Kultur der Westfälischen Wilhelms-Universität MünsterVerantwortlich für den Inhalt:Universitätsausschuss für Kunst und Kultur der Westfälischen Wilhelms-UniversitätProf. Dr. Reinhard Hoeps, Dr. Markus BertlingRobert-Koch-Straße 29, Zimmer 407, 48149 MünsterTel. 0251 / 83-32 86-0, 83-32 86-1, Fax 0251 / 83-32 86-3E-Mail: [email protected]: Fabian Hörsken, Katja Kottmann, Kristin Riepenhoff, Anne-Kathrin Seebeck, Janne TerfrüchteSatz & Layout: Anne-Kathrin Seebeck, Janne TerfrüchteDruck: Druckerei Buschmann, MünsterAuflage: 1000 Stück

Zum Projekt erscheint am 1. Dezember 2011 ein Katalog. Informationen und Bestellungen über das Kulturbüro der WWU Münster.www.uni-muenster.de/kuk

RAHMENPROGRAMM IM ÜBERBLICK

Mittwoch

Freitag

Sonntag

Dienstag

Mittwoch

Freitag

Sonntag

Vernissage

„Passagen. Identitätsprozesse im Spielfilm“, Vortrag Prof. Dr. Reinhold Zwick (WWU Münster) Performances von Ensemble-Mitgliedern des Tanztheaters der Städtischen Bühnen Münster

„Friendly Fire – Ein Wikileaks-Drama“, Theaterstück der Workshop-TeilnehmerInnen und -Teilnehmer

Konzert von Joasihno mit der Projektionskünstlerin Inga Lankenau

„Selberlebensschreibung. Bemerkungen zur Theorie und Geschichte der Autobiographie“, Vortrag Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf (WWU Münster)

FinissageKonzert des 1. Deutschen Stromorchesters unter der Lei-tung des Künstlers und Musikers Rochus Aust

26.10.2011 I 19h

28.10.2011 I 18h

30.10.2011 I 18h

01.11.2011 I 18h

02.11.2011 I 18h

04.11.2011 I 18h

06.11.2011 I 18h

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4 KünstlerInnen 5KünstlerInnen

Ich bezeichne mich selbst als „Spaleur“. Seit ich im vergangen Februar bei der Auktion „artist for sale“ ein gewisses Wort aus meinem Wortschatz versteigert habe, bin ich immer wieder gezwungen mir Er-satz zu schaffen, diese ständig vorhan-dene Lücke zu umgehen. Das Ersatzwort „Spalé“ entstand. Es bezeichnet das „anti-kulturelle Skulpturale“ und ergibt sich zu-dem durch die Auslassung der Silben „kul“ und „tur“ in „Skulpturale“.

In meiner Arbeit gibt es nur eine vor-definierte Konstante: die Variabilität. Sta-tische Systeme dynamisch umgehen. Un-abhängig von Material oder Medium.

RENÉ HAUSTEIN

VITAgeb. 1988, Bottropverheiratet

seit 2009 bei Prof. Daniele Buetti & Prof. Suchan Kinoshitaseit 2008 Studium an der Kunstakademie Mün-ster

„FURCHE DES JUBELS“ Installation im öffentlichen Raum für kollektive Jubel-interventionen, 25m herausgehobene Bodenplatten, freies Jubeln, 2011

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6 KünstlerInnen 7KünstlerInnen

Die multimediale künstlerische Praxis von Inga Krüger formuliert eine direkte Konfron-tation des Betrachters und agiert mit raum-spezifischen Eingriffen auf vorgefundene Situationen. Die Arrangements, Interieurs, Installationen und Objekte akzentuie-ren und kommentieren dabei essentielle Eigen heiten von Räumen und stellen die Verhältnisse zwischen Mensch und Raum durch partizipatorische Ansätze in Frage. Was vermittelt die eigene Haptik oder Op-tik der tatsächlichen Wahr nehmung des gegebenen Umfeldes? Die Künstlerin ver-folgt ein forschendes Interesse an den Ei-genheiten von Menschen, Räumen, Archi-tektur und der Unvorhersehbarkeit von Situationen. In ihren Aktionen und Per-formances nimmt sie Bezug auf kulturelle und kommunikative Rahmenbedingungen und Grundsätze.

INGA KRÜGER

VITAgeb. 1988, Iserlohn

2011 Salzburger Sommeraka demie für Bilden-de Kunst in der Klasse Peter Friedlseit 2009 Studium Klasse Suchan Kinoshitaseit 2008 Studium an der Kunstakademie Münster

NUTZUNGSÄNDERUNGSANTRÄGE I BIS IV FÜR DIE AUSSTELLUNGS-HALLE ZEITGENÖSSISCHE KUNST MÜNSTER Installation, mixed media, 2011

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8 KünstlerInnen 9KünstlerInnen

In meiner künstlerischen Arbeit bin ich immer auf der Suche nach Zeugnissen per-sönlicher Geschichten. In erster Linie in meiner eigenen Familie. Aber es sind Ge-schichten, die es in jeder Familie gibt und die wir in unserem „Kollektiven Gedächt-nis“ mit uns tragen. Die zweifelhaften Nachwirkungen dieser Geschichten wirken sich auf die nächsten Generationen nie-der. Ich möchte die Betrachter mit diesen Geschichten berühren, aber nicht betrof-fen machen.

FRIEDERIKE NEMITZ

VITAgeb. 1982, Düsseldorflebt und arbeitet in Düsseldorf

2009/2010 Meisterschülerjahr 2008 Examen Freie Kunst2008 Ernennung zur Meisterschülerin2008 Studienstiftung des Deutschen Volkes 2005 Schülerin von Prof. Daniele Buetti 2004 Studium an der Kunstakademie Münster

„WAS WÄRE MEIN LEBEN OHNE DICH?“ Plexiglas, 50x50cm, 2011

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10 KünstlerInnen 11KünstlerInnen

Ein zentrales Moment in Daniela Neuhaus’ künstlerischer Arbeit ist die Konzentration auf das Atmosphärische. Das Experimen-tierfeld, welches von kindlichen bis hin zu abstrakten Bildmotiven reicht, nimmt sei-nen Ausgangspunkt in einer nostalgisch-sentimentalen Aufladung, die oftmals ins Morbide kippt. Scheinbar zufällig, assozia-tiv, manchmal tagebuchähnlich reihen sich einzelne Bilder und Objekte aneinander und folgen doch einer inneren Logik und Erzählung. Bestimmte Situationen und Er-innerungen, Bildmaterial aus Feldern der Alltags-, Popkultur und der Kunst werden durch die malerische oder zeichnerische Umsetzung verfremdet und pointiert. (Adam Collignon)

DANIELA NEUHAUS

VITAgeb. 1977lebt und arbeitet in Berlin

2005 - 2010 Kunstakademie Münster, Freie Kunst bei Prof. Daniele Buetti2004 - 2005 Bauhaus-Universität Weimar, Freie Kunst1999 - 2000 Cluain Mhuire, Institute of Fine Arts, Galway, Irland (Erasmus)1997 - 2004 Universität Paderborn, Erstes Staatsexamen, Kunst, Germanistik

„IDLE HANDS“

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12 WissenschaftlerInnen 13WissenschaftlerInnen

Als Doktorand im DFG-Projekt „Topogra-phien der Autobiographie“ setze ich mich intensiv mit der Konstruktion von Identität und deren literarischer Genese auseinan-der.

STEPHAN BERGHAUS

VITAgeb. 1974, Hagen (Westf.)

seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im DFG-Projekt „Topographien der Autobiographie“ am Germanistischen Institut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

bis 2009 Studium der Germanistik und Philo-sophie in Marburg, Münster und Seattle

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14 WissenschaftlerInnen 15WissenschaftlerInnen

Literatur, Theater, Film und Musik sind für mich bedeutende Bereiche, in welchen sowohl das Individuum als auch eine Gesellschaft ihre Identität ausbilden und verhandeln. Ihre spe-zifischen ästhetischen Momente überführen kognitive Erklärungsmuster darüber, wie der Mensch und seine politische und soziale Welt sei, in einen emotionalen Identitätsprozess. Hier im Bereich des Ästhetischen akzeptiert das Individuum Erklärungen über sich, identi-fiziert sich mit ihnen und grenzt sich von ande-ren ab. Aber Literatur, Theater, Film und Musik offerieren gerade wegen dieser „Emotionalität des Identifizierens“ auch immer wieder Wider-stände und Eigensinne gegen hegemoniale Identitätsbilder. Leo Tolstoi, Fatih Akin, Hein-rich Heine, Fritz Lang, Georg Büchner, Nat57 oder Zafer Senocak haben eines gemeinsam: in Ihren Texten offerieren sie ein Menschenbild, welches den hegemonialen kulturellen und po-

DR. DES. ASTRID HENNING

litischen Praktiken widerspricht bzw. die Brü-che desselben offenbart.

VITAgeb. 1973, Erfurt

aktuell: Habilitation zur Überführung des mi-grantischen Sprechens im HipHop in interkultu-relle Gegenwartsliteratur am Institut für Litera-turwissenschaft, Universität Hamburg

Lehraufträge in Hamburg und Oldenburg zu Heinrich Heine und zu interkultureller Literatur

Promotion zur nationalen Identitätskonstrukti-on durch Heinrich Heine in der frühen DDR

Studium der Germanistik und Geschichtswis-senschaft in Hamburg und Wien RATTOS LOCOS RECORDS

Hamburger Rap Label

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16 WissenschaftlerInnen 17WissenschaftlerInnen

Linien des Denkens „It’s the privilege of philosophy to draw a line“ (Slavoj Zizek)Denken und Träumen, Lesen und Schreiben sind Prozesse, die keiner klaren Ordnung folgen. Ist der Buchstabe entziffert, erzeugt er ein Geflecht von Assoziationen, Imagina-tionen, von Bildern und Figuren, Matrizen und Rastern, die dem Zeichen einen Sinn geben. Der Wissenschaftler und der Künstler stehen daher gleichermaßen auf unsicherem Gebiet. Sie sind, sobald sie sich mit einem Gegenstand beschäftigen, mit dessen Fragilität konfrontiert, mit den wechselhaften Bedingungen seines Er-scheinens, den vielfachen Anschlussmöglich-keiten an die Sinnströme der Gesellschaft, mit den Metamorphosen, die der Gegenstand, dem sie sich nähern, in unterschiedlichen Räumen, Medien und zu den Zeitpunkten seiner Präsen-tation durchläuft.

PHILIPP HUBMANN

VITAaktuell: Promotion zu Darstellungen von Ju-gendgewalt in Film und Literatur seit 1880 an der Graduate School ‚Practices of Literature‘, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

studierte Neuere deutsche Literaturwissen-schaft, Philosophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen, Wien und Paris

PHILIPP HUBMANNFoto: privat

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18 WissenschaftlerInnen 19WissenschaftlerInnen

Als Literaturwissenschaftler interessiere ich mich für kultur- und medienwissenschaftliche Zugänge zur Literatur. Dabei beschäftige ich mich insbesondere mit den Krisen der Moder-ne seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, mit Versuchen ihrer Überwindung und ihrer literarischen Darstellung. Im Rahmen meines Dissertationsprojektes betrachte ich radika-le Entwürfe aus dem 20. Jahrhundert, die der Orientierungslosigkeit und Unsicherheit in ei-ner als kontingent erfahrenen Welt begegnen.

Fragen nach dem Subjektverhältnis „Ich“ und der Konstruktion einer sinnstiftenden Identität sind zentral für meine Forschung und Lehre, in denen ich sowohl die Konstruktion perso-naler als auch – am Beispiel Europa – kollek-tiver Identitäten thematisiere. Im Mittelpunkt meines Interesses steht weder das Eigene noch das Fremde, sondern ihr Verhältnis zueinander:

KAI LÖSER

Prozesse des Austauschs, der Kommunika-tion, des Verstehens beziehungsweise deren Blockierung.

VITAgeb. 1981, Hamburg

seit 2010 Promotionsstudium Literaturwis-senschaft, Universität Bielefeld

2007-2008 Wissenschaftlicher Assistent, University of North Carolina

2002-2010 Studium der Philosophie, Soziolo-gie, Geschichts- und Literaturwissenschaft in Freiburg, Charlottesville (Virginia), Dublin und Strasbourg

KAI LÖSERFoto: privat

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20 WissenschaftlerInnen 21WissenschaftlerInnen

Wissenschaftliche Arbeits- und Interessengebiete:

Theoriegeschichte der ästhetischen Erziehung und Bildung

Theorien und Methoden kulturwissenschaft-licher Pädagogik

Theorie und Praxis der Kultur-, Medien- und Theaterpädagogik

Pädagogische, philosophische und historische Anthropologie

Allgemeine Didaktik, Fachdidaktik für das Un-terrichtsfach Pädagogik

Dramen- und Theaterdidaktik

TIM ZUMHOF

VITAgeb. 1984, Bonn

seit 2010 Promotion zum Dr. phil. in den Fä-chern Erziehungswissenschaft und Philoso-phie. Arbeitstitel: „Erziehung der Schauspieler: Ansätze zu einer Pädagogik der Leiblichkeit.“, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

seit 2010 Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Erziehungswissenschaft

Freiberufliche Tätigkeit als Theaterpädagoge an Schulen im Münsterland

2005-2009 Studium der Germanistik und Päda-gogik, 1. Staatsexamen, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

TIM ZUMHOFFoto: privat

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2322 RahmenprogrammRahmenprogramm

Der Eintritt zur Ausstellung und allen Veranstaltungen des Rahmenprogramms ist frei. Öffnungszeiten der Ausstellung: dienstags bis sonntags, 12-20 UhrVeranstaltungsort: Stadthausgalerie im Rathausinnenhof, Platz des Westfälischen Friedens

RAHMENPROGRAMM

BegrüßungProf. Dr. Ursula Nelles, Rektorin der WWU MünsterHolger Wigger, Bürgermeister der Stadt Münster

Mittwoch, 26.10.2011 I 19 Uhr

VERNISSAGE

Identitäten sind nichts Statisches, sondern sind immer in Bewegung – verändern sich, geraten in Krisen, können zerbrechen, sich erneuern, weiterentwickeln. Uns in solche Bewegungen zu verstricken, von ihnen im genauen Blick auf die oft unscheinba-ren Momente, die sie anstoßen und aus-richten, so zu erzählen, dass womöglich unsere eigenen Selbstgewissheiten ver-unsichert werden, das ist eine der großen Domänen des Kinos. Solche Bewegungen will der Vortrag exemplarisch an Sofia Cop-polas Film „Lost in Translation“ (USA/Jan-pan 2003) nachzeichnen.

Freitag, 28.10.2011 I 18 Uhr I Vortrag von Prof. Dr. Reinhold Zwick (WWU Münster)

„PASSAGEN. IDENTITÄTSPROZESSE IM SPIELFILM“

Prof. Dr. Reinhold Zwick ist Professor für Biblische Theologie am Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik an der WWU Münster.

EinführungProf. Dr. Reinhard Hoeps, Vorsitzender des Universitätsausschusses für Kunst und Kultur der WWU Münster

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2524 RahmenprogrammRahmenprogramm

1. SOTTO MENTITE SPOGLIEChoreographie: Laura Delfino I Tanz: Laura Del-fino und Damiaan Veens I Musik: Steve Reich, Esbjörn Svensson Trio, Doug HammondAn welchem Punkt sind wir in unserer Ent-wicklung? Haben wir die Angst vor dem Nicht-Überleben verloren? Was hindert uns daran, dass wir uns verbunden fühlen und uns dem Anderen zuwenden? Kennen wir wirklich die Nahestehenden? Wir haben viel, wir wissen mehr… geht es uns damit besser? Ob nah oder fern, können wir das Wesentliche erkennen? Oder verwechseln wird die Glühwürmchen mit den Laternen? Leben wir vielleicht unter falscher Identität

Sonntag, 30.10.2011 I 18 Uhr

PERFORMANCES VON ENSEMBLE-MITGLIEDERN DES TANZTHEATERS DER STÄDTISCHEN BÜHNEN MÜNSTER

…sotto mentite spoglie.

DAMIAAN VEENSFoto: Matthias Zölle

2. IMPROVISATION IN DER STADTHAUSGALERIEMit: Hsuan Cheng, Ines Fischbach und Matthi-as SchikoraOhne feste Formen und ohne vorher fest-gelegte Bewegungen treffen Hsuan Cheng, Ines Fischbach und Matthias Schikora zu-sammen und setzen Stimmung und Raum im selben Moment in Bewegung um.

3. SOGNO D‘INVERNOChoreographie und Tanz: Alice Cerrato und An-tonio Rusciano I Musik: Giovanni SollimaEin Traum?Ein Baum

Ein Blatt im Herbst,dass nicht fliegen willsich aber seiner Natur fügen mussspätestens wenn der Winter kommt …Wer träumt von wem?

ALICE CERRATO UND ANTONIO RUSCIANOFoto: Matthias Zölle

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2726 RahmenprogrammRahmenprogramm

4. SCENE MET EEN FIETSChoreographie: Damiaan VeensMit: Hsuan Cheng und Damiaan VeensMusik: Laura TotzkePersonen gefangen in einer Momentauf-nahme. Die Konservierung eines Augen-blicks.

5. EIN TANZFILMChoreographie und Tanz: Hsuan Cheng und Matthias Schikora I Video: Michael Noller

TANZTHEATER MÜNSTERNeben Goldins außergewöhnlichem choreo graphischem Stil besticht das Tanz-theater Münster durch die Ausdrucksstärke seiner Tänzerpersönlichkeiten. Das kleine, internationale Ensemble besteht zurzeit aus fünf Solistinnen und vier Solisten. Zahlreiche Gäste verstärken in diesen Jah-ren immer wieder die Gruppe und Tänzer früherer Spielzeiten kehrten nach Münster zurück. Fast alle Tänzer haben ihre Ausbil-dung an der renommierten Folkwang Uni-versität der Künste in Essen erhalten.

http://www.stadttheater.muenster.de/

JOASIHNO: junger Musiker aus einem kleinen oberbayerischen Dorf in der Nähe von Eichstätt wandelt auf den Spuren von isländischen Musikern wie Múm, Sigur Rós oder Seabear. Live fügt sich alles zu-sammen. Ohne Hammer, ohne Meißel. Es passt einfach: Island, Afrika, Eichstätt, Klassik, Pop, E und U, kalt und warm, bunt und grau, Intuition, professionelles Kön-nen und es im richtigen Moment abstreifen können. INGA LANKENAU: geboren 1984 in Mülheim a.d. Ruhr, Designstudium mit Schwerpunkt Illustration an der FH Müns-ter, halbjähriges Kunststudium an der Uni-versidad de Bellas Artes, Salamanca, Spa-

Mittwoch, 02.11.2011 I 18 Uhr

KONZERT VON JOASIHNO MIT DER PROJEKTIONSKÜNSTLERIN INGA LANKENAU

nien; Seit 2009 als freie Illustratorin und Projektionskünstlerin auf Veranstaltungen tätig. Bereits beim Festival NEUE WÄNDE (2010) traten Joasihno und Inga Lankenau gemeinsam auf.

www.joasihno.de I http://ingalankenau.com

JOASIHNOFoto: Head-quarter Enter-tainment

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2928 RahmenprogrammRahmenprogramm

Der französische Autobiographietheo-retiker Philippe Lejeune hat die Auto-biographie folgendermaßen definiert: „Rück blickende Prosaerzählung einer tat-sächlichen Person über ihre eigene Exis-tenz, wenn sie den Nachdruck auf ihr per-sönliches Leben und insbesondere auf die Geschichte ihrer Persönlichkeit legt.“ Die-se Definition ist so hilfreich wie sie in na-hezu jedem Wort ein Problem der Autobio-graphie zu bedenken gibt. Der Vortrag gibt einen Einblick in systematische Probleme der Autobiographie als einer zentralen, aber schwer zu fassenden literarischen Form. Dabei werden Textpassagen aus ver-

Freitag, 04.11.2011 I 18 Uhr I Vortrag von Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf (WWU Münster)

„SELBERLEBENSSCHREIBUNG. BEMERKUNGEN ZUR THEORIE UND GESCHICHTE DER AUTOBIOGRAPHIE“

schiedenen Jahrhunderten herangezogen und genauer besprochen.

Martina Wagner-Egelhaaf ist Professorin für neuere deutsche Literaturwissenschaft/Literaturwissen-schaft als Kulturwissenschaft an der WWU Münster.

Transparenz ist im Zeitalter der leichten Verfügbarkeit von Daten keine Besonder-heit mehr. Trotzdem wuchern die Medien damit, denn ihre Aufgabe ist es, die Wahr-heit zum Vorschein zu bringen. Der Magier der Gegenwart ist allerdings kein Journa-list, sondern ein smarter austra lischer Ha-cker, der sich bestens darauf versteht, „Ge-heimnisse“ zu lüften. In London kommt es schließlich zum Aufeinandertreffen der nach einer Sensation gierenden Presse und dem Meister der Enthüllung. Ein Büro in der „City“ wird zum Austragungsort ei-nes Kammerspiels, in dem es um mehr geht als um die große Story. Und neben-

Dienstag, 01.11.2011 I 18 Uhr I Theaterstück der Workshop-TeilnehmerInnen und Teilnehmer

„FRIENDLY FIRE – EIN WIKILEAKS-DRAMA“

bei stellt sich eine ganz simple Frage, die jeden betrifft: Wie soll ich mit den Daten-mengen umgehen, die jeden Tag auf mich einströmen? Was, wenn keiner die Über-sicht hat und selbst ein Krieg zum Neben-kriegsschauplatz wird?

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3130 RahmenprogrammRahmenprogramm

mit den Klangfarben von Fönen, Toastern und Rasierapparaten verflochten werden. Selbstverständlich werden auch Struktu-ren und Zitate verarbeitet, weitergedacht und in die neue Art des Musizierens einge-bettet, viel wichtiger aber als die konkrete Komposition Haydns ist der Transfer sei-ner geistigen Haltung: Neues zu schaffen, spannend zu bleiben und dabei brillanten Spaß zu vermitteln und zu haben.

1. DEUTSCHES STROMORCHESTERMarco Böhlandt · Solist · Wissenschaftler mit Akkor-deon I Rochus Aust · Komposition · Bohrer/Säge/Laubsauger I Heinz Friedl · Staubsauger/Schleifer/Mahlmaschine I Florian Zwissler · Plattenspieler/Ra-dio/Häcksler I Fosco Perinti · Wasserkocher/Kaffee-maschine/Toaster I Markus Aust · Föne/Klangregie

Gefördert durch das KULTURsekretariat und das Ministeri-um für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, mit freundlicher Unterstützung des Kul-turamtes der Stadt Münster und der chez muziek köln.

www.rochusaust.de

ROCHUS AUSTFoto: Janne Terfrüchte

Sinfonie mit der Sinfonie-mit-dem-Pauken-schlag, feat. Joseph Haydn (3. Sinfonie für Stromorchester)

1. DEUTSCHES STROMORCHESTERSurprise! Nicht wecken, sondern überra-schen wollte Joseph Haydn das Publikum mit der 1791 auf seiner Londoner Reise komponierten Sinfonie Nr. 94 G-Dur – mit dem Paukenschlag. 220 Jahre später und um 220 Volt stärker überrascht das 1. Deut-sche Stromorchester nun mit der „Sinfonie mit der Sinfonie-mit-dem-Paukenschlag“ und besinnt sich auf die sinfonischen Tra-ditionen des Landes: mit Joseph Haydn

Sonntag, 06.11.2011 I 18 Uhr I Finissage KONZERT DES 1. DEUTSCHEN STROMORCHESTERS UNTER DER LEITUNG DES KÖLNER KÜNSTLERS UND MUSIKERS ROCHUS AUST

wird nicht nur DER Meister der Gattung geehrt, sondern vor allem ein Komponist, dem Neues noch bis ins hohe Alter ein wichtiger Motor war. Und dieser Motor – da ist sich das Elektro-Ensemble einig – wäre sicherlich elektrifiziert gewesen, wäre Haydn nur etwas später geboren wor-den. Doch auf einen flotten haydnschen Remix zu warten, ist weit gefehlt. Denn im Zentrum steht das Überraschungsmoment in Klang und Besetzung. Zu dem Orchester aus zahllosen elektrischen und zuweilen exzentrisch elektrifizierten Geräten und Gerätschaften tritt ein Wissenschaftler, dessen Texte, Experimente und Akkordeon

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32

Fünf WissenschaftlerInnen und fünf Künstle-rInnen treffen aufeinander und bearbeiten das Thema „Ich. Identität und Fiktion“. Das Forum Kunst und Wissenschaft findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Veranstalter sind der Uni-versitätsausschuss für Kunst und Kultur der WWU, das Kulturamt der Stadt Münster und die Kunstakademie Münster. Das Projekt, das an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeitet, versteht sich interdisziplinär und möchte den Austausch über künstlerische und wissenschaftliche Arbeits- und Denkprozesse voranbringen. Die Stadthausgalerie im Rat-hausinnenhof Münsters dient in den drei Pro-jektwochen als Arbeitsraum, den die Wissen-

FORUM KUNST UND WISSENSCHAFTEine Plattform für künstlerischen und wissenschaftlichen Austausch

schaftlerInnen und KünstlerInnen frei gestalten können. Hierbei werden Techniken, Methoden, Formsprachen und Grenzziehungen ausge-tauscht, geprüft, verworfen, neu verknüpft. Während die erste Workshop-Woche zunächst nur unter KünstlerInnen und Wissenschaftle-rInnen stattfindet, wird die Stadthausgalerie in den zwei darauffolgenden Wochen zum öffent-lichen Ausstellungsraum. Präsentiert werden Ergebnisse der Workshopwoche, die in den Ausstellungswochen prozessual weiterentwi-ckelt werden können.