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 · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

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Notfallmedizin für Hundund Katze

Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung

Herausgegeben von

Nadja Sigrist

Unter Mitarbeit von

Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

Elise Boller, Manuel Boller, J. Corinna Eule,

Daniel J. Fletcher, Franck Forterre,

Thierry Francey, Esther Haßdenteufel,

Rahel Jud Schefer, Sebastian Knell,

Alan Kovacevic, Silvia Rüfenacht,

Laura Ruys, Ariane Schweighauser,

Martina Stirn, Axel Wehrend

176 Abbildungen

Enke Verlag · Stuttgart

Page 5:  · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publika-tion in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bi-bliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Ihre Meinung ist uns wichtig! Bitte schreiben Sie uns unter:www.thieme.de/service/feedback.html

© 2017 Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KGRüdigerstr. 1470469 StuttgartDeutschland

www.enke.de

Printed in Germany

Satz: L42 AG, BerlinUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeZeichnungen: Angelika Brauner, HohenpeißenbergDruck: Westermann Druck Zwickau GmbH

DOI 10.1055/b-004-129 977

ISBN 978-3-13-205281-9 1 2 3 4 5 6

Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-13-205291-8eISBN (epub) 978-3-13-205381-6

Wichtiger Hinweis:Wie jede Wissenschaft ist die Veteri-närmedizin ständigen Entwicklungen unterworfen. For-schung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkennt-nisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöseTherapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierungoder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar da-rauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag gro-ße Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabedem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes ent-spricht.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikati-onsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr über-nommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durchsorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Prä-parate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezia-listen festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung fürDosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationengegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine sol-che Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendetenPräparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebrachtworden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgtauf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlagappellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Unge-nauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.Vor der Anwendung bei Tieren, die der Lebensmittelgewin-nung dienen, ist auf die in den einzelnen deutschsprachi-gen Ländern unterschiedlichen Zulassungen und Anwen-dungsbeschränkungen zu achten.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen ®) werden nichtimmer besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehleneines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen wer-den, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrecht-lich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engenGrenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmungdes Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesonderefür Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenoder die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro-nischen Systemen.

Page 6:  · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

Vorwort

Die Idee für dieses Buch ist im Rahmen meiner Tä-tigkeit als Betreuerin von Studierenden und In-terns im Notfalldienst sowie unzähligen Semina-ren und Workshops zum Thema schon vor einigenJahren entstanden – nun ist zusammen mit demEnke Verlag und den Koautoren in kurzer Zeitdoch noch ein Buch daraus geworden!

Die veterinärmedizinische Notfallmedizin ist einsich schnell entwickelndes Gebiet mit immer hö-heren Ansprüchen. Obwohl die Notfallmedizin imStudium an den meisten Universitäten grob ver-nachlässigt wird, ist die Behandlung von Notfall-patienten ein wichtiger Bestandteil der täglichenArbeit einer praktischen Kleintierärztin. Als inter-disziplinäres Gebiet wird von der Notfall-Tierärz-tin erwartet, auf allen Gebieten der Veterinärme-dizin sowohl Grundlagen als auch spezifischesWissen sofort und routinemäßig abrufen und an-wenden zu können.

Dabei sind die Grundlagen der Notfallmedizineigentlich ganz einfach und in Kombination mitetwas klinischer Erfahrung, problemlos zu erler-nen! Das ABC der Notfallmedizin erlaubt es, prak-tisch jeden Patienten unabhängig von der Ursachezu stabilisieren. Den Kapiteln Atmung und Kreis-lauf ist deshalb ein großer Teil dieses Buchs ge-widmet und auch die spezifischen Kapitel konzen-trieren sich primär auf die Stabilisation des Patien-ten und verweisen bei der spezifischen Diagnostikund Therapie auf die Fachliteratur.

Sind Atmung, Bewusstsein und Kreislauf stabili-siert, lässt es der Zustand des Patienten i. d. R. zu,bei Bedarf zum Fachbuch zu greifen um Differenzi-aldiagnosen, diagnostische Aufarbeitung undneuste Therapiemöglichkeiten aufzufrischen.

Das ABC der Notfallmedizin ist auch während derStabilisierung des Patienten als routiniertes Vor-gehen beimManagement von Notfällen unumgäng-lich, um in Stresssituationen und unter Krisenbe-dingungen schnell und zielgerichtet auch mehrerekritische Patienten adäquat stabilisieren und be-handeln zu können und – ebenfalls wichtig – deneigenen Stresslevel in Grenzen zu halten. Das routi-nierte Vorgehen ist im Detail unter Triage und Erst-versorgung (S.108) beschrieben und begleitet den

Leser durch sämtliche Kapitel. Die erworbene kli-nische Erfahrung und die Erfolgserlebnisse führendann hoffentlich zur begeisterten und kompetentenNotfalltierärztin, die sich durch nichts aus der Ruhebringen lässt und im Halbstundentakt Leben rettet!

Das Ziel dieses Werkes ist es, als Fachbuch dieStabilisierung der verschiedenen Notfallerkran-kungen im Detail zu beschreiben und gleichzeitigden Zugang zu den wichtigen Informationen, dieman in einer Notfallsituation benötigen könnte, zuermöglichen ohne unzählige Hintergrundinforma-tionen lesen zu müssen bis man die benötigtewichtige Information findet. Dafür wurden ein ex-tensives Stichwortverzeichnis, Merksätze und aus-führliche Notfallprotokolle und Medikamenten-tabellen erstellt, die das speditive Auffinden dergesuchten Antwort erlaubt. Denn: in der Notfall-medizin zählen unter Umständen die Sekunden!

Wie oben beschrieben, ist dieses Buch nur mitder Hilfe der Koautoren und den Mitarbeitern desEnke-Verlags entstanden. Ihnen gebührt meinherzlichster Dank! Den Koautoren für die enga-gierte Mitarbeit und angenehme Zusammenarbeit,dem Enke-Verlag für das Vertrauen und speziellFrau Dr. Maren Warhonowicz für die sofortige Be-geisterung und wertvolle Unterstützung der Ver-wirklichung meiner Idee sowie ihr und Frau Caro-lin Frotscher für die unkompliziete und professio-nelle Betreuung bei der Fertigstellung des Buches.

Nicht zuletzt möchte ich auch meiner Familiedanken – meinem Mann und den Kindern Florianund Liliane, welche öfters alleine Ausflüge machenmussten und verständnisvoll waren, wenn Mamimal wieder bis spät in die Nacht arbeitete undnicht immer gleich viel Geduld aufbringen konnte,wenn mal wieder ein Abgabetermin fällig war.

Ich wünsche allen Lesern viele AHA-Erlebnissebeim gemütlichen Lesen außerhalb des Notdiens-tes, Erfolg beim Auffinden von wichtigen Informa-tionen und praktischen Anleitungen wenn es eiltund v. a. viele Erfolgserlebnisse und somit (mehr)Freude und weniger Stress beim Ausüben von Not-diensten! Und nicht vergessen: A – B – C ...

Herzlich, Nadja Sigrist

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Anschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Teil 1Leitsymptome und Sofortmaßnahmen

1 Leitsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Nadja Sigrist

1.1 Abdomen, akutes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.2 Abdomen, vergrößertes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.3 Anfälle, Krampfanfälle, Status epilepticus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

1.4 Arrhythmien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

1.5 Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

1.6 Atemstillstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

1.7 Verändertes Bewusstsein: Apathie, Stupor, Koma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

1.8 Blutungen, äußerliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

1.9 Bradykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

1.10 Durchfall, akuter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

1.11 Erbrechen, Hämatemesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

1.12 Hämaturie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

1.13 Harnverhalten (Strangurie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

1.14 Herzgeräusch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

1.15 Herzstillstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

1.16 Husten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

1.17 Hyperthermie, Fieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

1.18 Ikterus (Gelbsucht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

1.19 Juckreiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

1.20 Meläna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

1.21 Nasenbluten (Epistaxis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

1.22 Ödeme, generalisierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

1.23 Paresen, Paralysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

1.24 Petechien, Ecchymosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

1.25 Polyurie/Polydipsie (PU/PD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

1.26 Regurgitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

1.27 Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

1.28 Schleimhäute, blasse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

1.29 Schleimhäute, gerötete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

1.30 Schwellung, akute, Urtikaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

1.31 Seitenlage, Kollaps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

1.32 Synkopen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

1.33 Tachykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

1.34 Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

1.35 Vaginalausfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

1.36 Zittern, Tremor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

1.37 Zyanose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

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Teil 2Grundlagen und Erstversorgung

2 Triage und Erstversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

Nadja Sigrist

2.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

2.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

2.3 Notfalleinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

2.4 Triage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

2.4.1 Telefontriage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

2.4.2 Triage in der Praxis/im Wartezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

2.5 Untersuchung und Stabilisierung des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

2.5.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

2.5.2 Notfalluntersuchung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

2.5.3 Notfallstabilisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

2.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

3 Labordiagnostik beim Notfallpatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

Nadja Sigrist

3.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

3.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

3.3 Minimale Labor-Datenbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

3.3.1 Mikrohämatokrit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

3.3.2 Plasmaprotein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

3.3.3 Glukose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

3.3.4 Laktat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

3.3.5 Kreatinin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

3.3.6 Harnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

3.3.7 Kalium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

3.3.8 Natrium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

3.3.9 Kalzium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

3.3.10 Blutausstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

3.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

4 Kardiopulmonale Reanimation (CPR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

Manuel Boller, Daniel J Fletcher

4.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

4.2 Crashcart und kognitive Hilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

4.3 CPR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

4.3.1 Verhinderung des Herz-Kreislauf-Stillstandes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

4.3.2 Vorbereitung und frühe Erkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

4.3.3 Basismaßnahmen der Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

4.3.4 Weiterführende Maßnahmen der Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

4.3.5 Behandlung nach Rückkehr der spontanen Zirkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

4.3.6 Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

4.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

Inhaltsverzeichnis

7

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5 Infusionslösungen und allgemeine Infusionstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

Nadja Sigrist

5.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

5.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

5.3 Physiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

5.4 Infusionsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

5.4.1 Kristalloide Infusionslösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

5.4.2 Kolloidale Infusionslösungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

5.5 Allgemeine Infusionstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

5.5.1 Erhaltungsinfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

5.5.2 Elektrolytsupplementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

5.5.3 Glukosesupplementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

5.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

6 Transfusionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

Nadja Sigrist

6.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

6.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

6.3 Blutprodukte und Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

6.3.1 Vollblut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

6.3.2 Erythrozytenkonzentrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

6.3.3 Plasma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

6.3.4 Autotransfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

6.4 Herstellen einer Transfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

6.4.1 Spendertiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

6.4.2 Blutentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

6.5 Verabreichung von Blutprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

6.6 Transfusionsreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

6.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

7 Analgesie und Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

Rahel Jud Schefer

7.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

7.2 Analgesie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

7.2.1 Pathophysiologie Schmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

7.2.2 Schmerzevaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

7.2.3 Analgetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

7.2.4 Schmerzprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

7.3 Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

7.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

7.3.2 Anästhetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

7.3.3 Ausgewählte Anästhesieprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

7.3.4 Anästhesiemonitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

7.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

Inhaltsverzeichnis

8

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Teil 3Organbezogene Notfälle

8 Respiratorische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Nadja Sigrist

8.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

8.2 Aufarbeitung respiratorischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

8.3 Erkrankungen der oberen Atemwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

8.4 Erkrankungen der unteren Atemwege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

8.5 Parenchymale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

8.6 Pleuralspalterkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

8.7 Brustwandverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211

8.8 Respiratorisches Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

8.9 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

9 Schock und Dehydratation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216

Nadja Sigrist

9.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216

9.2 Aufarbeitung Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216

9.3 Kardiovaskuläres Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

9.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

10 Kardiologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

Alan Kovacevic

10.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

10.2 Aufarbeitung kardiologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

10.3 Linksherzversagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

10.4 Rechtsherzversagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244

10.5 Synkopen/Arrhythmien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

10.6 Aortenthromboembolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

10.7 Hypertension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

10.8 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

11 Neurologische Notfälle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

Franck Forterre, Nadja Sigrist

11.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

Frank Forterre, Nadja Sigrist

11.2 Aufarbeitung neurologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

Franck Forterre

11.3 Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

Nadja Sigrist

11.4 Rückenmarkserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273

Franck Forterre

11.5 Neuromuskuläre Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

Franck Forterre

11.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

Franck Forterre, Nadja Sigrist

Inhaltsverzeichnis

9

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12 Abdominale Notfälle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Katja Adamik, Nadja Sigrist

12.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Katja Adamik, Nadja Sigrist

12.2 Aufarbeitung akutes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283

Nadja Sigrist

12.3 Ösophagus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290

Katja Adamik

12.4 Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

Nadja Sigrist

12.5 Dünndarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299

Katja Adamik

12.6 Dickdarm, Rektum und Perineum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

Katja Adamik

12.7 Peritoneum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

Katja Adamik

12.8 Milz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

Katja Adamik

12.9 Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319

Katja Adamik

12.10 Pankreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322

Katja Adamik

12.11 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326

Katja Adamik, Nadja Sigrist

13 Notfälle des Harntrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

Ariane Schweighauser, Thierry Francey

13.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

13.2 Aufarbeitung urologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

13.3 Nieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329

13.4 Ureter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336

13.5 Blase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

13.6 Urethra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

13.7 Uroabdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

13.8 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345

14 Reproduktionsmedizinische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346

Axel Wehrend

14.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346

14.2 Aufarbeitung reproduktionsmedizinischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346

14.3 Aufarbeitung des Patienten mit reproduktionsmedizinischen Problemen . . . . . . . . . . 348

14.4 Erkrankungen der Hündin und Kätzin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349

14.5 Erkrankungen des Rüden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357

14.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360

15 Welpennotfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

Axel Wehrend

15.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

15.2 Aufarbeitung des neonatalen Welpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

Inhaltsverzeichnis

10

Page 12:  · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

15.3 Reanimation nach Schwergeburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369

15.4 Respirationstrakt: Atemnot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370

15.5 Aufgeblähtes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

15.6 Gastrointestinaltrakt: Durchfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372

15.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372

16 Metabolische und endokrinologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

Marcel Aumann

16.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

16.2 Aufarbeitung metabolischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

16.3 Nebenniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374

16.4 Pankreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

16.5 Elektrolytveränderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386

16.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 398

17 Hämatologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399

Martina Stirn, Esther Haßdenteufel

17.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399

Martina Stirn, Esther Haßdenteufel

17.2 Aufarbeitung hämatologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401

Martina Stirn, Esther Haßdenteufel

17.3 Anämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408

Martina Stirn

17.4 Thrombozytopenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416

Martina Stirn

17.5 Gerinnungsstörungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419

Esther Haßdenteufel

17.6 Hämatopoetische Neoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424

Martina Stirn

17.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428

Martina Stirn, Esther Haßdenteufel

18 Systemisch-entzündliches Reaktionssyndrom (SIRS) und Sepsis . . . . . . . . . . . . . 429

Elise Boller, Manuel Boller

18.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429

18.2 Aufarbeitung des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429

18.3 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436

19 Ophthalmologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437

J. Corinna Eule

19.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437

19.2 Aufarbeitung ophthalmologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437

19.3 Bulbus und Orbita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444

19.4 Lider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447

19.5 Konjunktiva. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 448

19.6 Kornea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450

19.7 Uvea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452

19.8 Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454

19.9 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456

Inhaltsverzeichnis

11

Page 13:  · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

20 Umweltbedingte Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457

Laura Ruys

20.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457

20.2 Aufarbeitung des Patienten mit umweltbedingten Problemen . . . . . . . . . . . . . . . . 457

20.3 Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457

20.4 Schlangenbisse und Insektenstiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465

20.5 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469

21 Vergiftungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470

Nadja Sigrist

21.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470

21.2 Aufarbeitung des Patienten mit Vergiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471

21.3 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481

22 Trauma, Wunden und Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482

Sebastian Knell, Nadja Sigrist

22.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482

Nadja Sigrist

22.2 Aufarbeitung Traumapatient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482

Nadja Sigrist

22.3 Wundversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486

Sebastian Knell

22.4 Geschlossene Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497

Sebastian Knell

22.5 Offene Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499

Sebastian Knell

22.6 Luxationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501

Sebastian Knell

22.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504

Sebastian Knell, Nadja Sigrist

23 Dermatologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505

Silvia Rüfenacht

23.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505

23.2 Aufarbeitung dermatologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 506

23.3 Starker Juckreiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508

23.4 Plötzliche Hautschwellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510

23.5 Erosionen und Ulzerationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 511

23.6 Ohren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513

23.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515

Teil 4Anhang

24 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521

Inhaltsverzeichnis

12

Page 14:  · Notfallmedizin für Hund und Katze Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung Herausgegeben von Nadja Sigrist Unter Mitarbeit von Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,

Anschriften

Herausgeber

Dr. med. vet. Nadja SigristFachtierarzt FVH für Kleintiere, Dipl. ACVECC undECVECCVetsuisse-Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz

Mitarbeiter

Dr. med. vet. Katja-Nicole AdamikDipl. ACVECC und ECVECCVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz

Dr. med. vet. Marcel AumannDipl. ACVECC, ACVIM, und ECVECCCentre hospitalier universitaire vétérinaireEcole Nationale Vétérinaire de Toulouse23, chemin des capelles31076 ToulouseFrankreich

Elise BollerDVM, Dipl. ACVECCThe University of MelbourneFaculty of Veterinary and Agricultural Sciences250 Princes HighwayVIC3030 WerribeeAustralien

Dr. med. vet. Manuel BollerDipl. ACVECCThe University of MelbourneFaculty of Veterinary and Agricultural Sciences250 Princes HighwayVIC3030 WerribeeAustralien

Prof. Dr. med. vet. J. Corinna EuleDipl. ECVO, Zusatzbezeichnung AugenheilkundeFreie Universität BerlinFachbereich VeterinärmedizinKlinik für kleine HaustiereOertzenweg 19b14163 BerlinDeutschland

Daniel J. FletcherPhD, DVM, Dipl. ACVECCCornell University College of Veterinary MedicineDCS Box 31NY 14853 IthacaUSA

Prof. Dr. med. vet. Franck ForterreDipl. ECVSVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz

Dr. med. vet. Thierry FranceyDipl. ACVIM-SAIM und ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz

Dr. med. vet. Esther HaßdenteufelDipl. ACVECC und ECVECCJustus-Liebig-Universität GiessenKlinik für KleintiereFrankfurter Str. 12635392 GießenDeutschland

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Dr. med. vet. Rahel Jud ScheferDipl. ECVAAVetsuisse Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz

Dr. med. vet. Sebastian KnellDipl. ECVSVetsuisse Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz

Dr. med. vet. Alan KovacevicDipl. ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz

Dr. med. vet. Silvia RüfenachtDipl. ECVDdermaVetMuhenstr. 565036 OberentfeldenSchweiz

Laura RuysDVM, Dipl. ACVECCKorte Meent 114101 bz CulemborgNiederlande

Dr. med. vet. Ariane SchweighauserDipl. ACVIM-SAIM und ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz

Dr. med. vet. Martina StirnDipl. ECVCPVetsuisse Fakultät Universität ZürichVeterinärmedizinisches LaborWinterthurerstr. 2608057 ZürichSchweiz

Prof. Dr. med. vet. AxelWehrendFachtierarzt für Reproduktionsmedizin, Dipl. ECARJustus-Liebig-Universität GießenFachbereich VeterinärmedizinKlinik für Geburtshilfe, Gynäkologie undAndrologie der Groß- und KleintiereFrankfurter Str. 10635392 GießenDeutschland

Anschriften

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Teil 1Leitsymptome undSofortmaßnahmen

1 Leitsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

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1 Leitsymptome

Nadja Sigrist

Anschließend an die Notfalluntersuchung (S.113)und das Erfragen einer Kurzanamnese kann auchbeim Notfallpatienten in aller Regel ein Leitsymp-tom erkannt werden. Als Leitsymptom fungiertdas lebensbedrohlichste Problem des Patienten,z. B. Atemnot anstelle von Anorexie. Im Folgendenwerden die beim Notfallpatienten wichtigen Leit-symptome inklusive Stabilisierungsmaßnahmen,ersten Untersuchungen zur Diagnosefindung so-wie die möglichen Differenzialdiagnosen mit Ver-weisen zu den entsprechenden Kapiteln im Buchvorgestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Stabili-sierung des Patienten vor oder zumindest wäh-rend den ersten Diagnostikmaßnahmen durch-zuführen ist. Die Differenzialdiagnosenliste be-inhaltet die häufigsten und wichtigsten Differen-zialdiagnosen und ist nicht abschließend, und dieerwähnten Tests zur Diagnosestellung sind wo im-mer möglich auf die Situation in der Privatpraxisangepasst.● Abdomen, akutes (S.17)● Abdomen, vergrößertes (S.20), z. B. durch Aszi-

tes, Organomegalie● Anfälle, Krampfanfälle, Status epilepticus (S.24)● Arrhythmien (S.26)● Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe (S.28)● Atemstillstand (S.31)● Apathie bei verändertem Bewusstsein (S.34)● Blutungen, äußerliche (S.36)

● Bradykardie (S.38)● Durchfall, akuter (S.41)● Erbrechen, Hämatemesis (S.43)● Hämaturie (S.48)● Harnverhalten, Strangurie (S.50)● Herzgeräusch (S.52)● Herzstillstand (S.54)● Husten (S.57)● Hyperthermie, Fieber (S.60)● Ikterus, Gelbsucht (S.64)● Juckreiz (S.67)● Meläna (S.68)● Nasenbluten, Epistaxis (S.70)● Ödeme, generalisierte (S.72)● Paresen, Paralysen (S.74)● Petechien, Ecchymosen (S.76)● Polyurie/Polydipsie (PU/PD) (S.78)● Regurgitieren (S.80)● Schock (S.82)● Schleimhäute, blasse (S.85)● Schleimhäute, gerötete (S.87)● Schwellung, akute, Urtikaria (S.89)● Seitenlage, Kollaps (S.91)● Synkopen (S.94)● Tachykardie (S.96)● Trauma (S.98)● Vaginalausfluss (S.100)● Zittern, Tremor (S.102)● Zyanose (S.104)

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1.1 Abdomen, akutes

Leitsymptom

e

17

1.1

Abdomen, akutes1.1.1 Allgemeines

● akut eintretende, schmerzhafte Symptomatik imBereich des Abdomens

● Ein akutes Abdomen geht häufig mit Schockund rascher Verschlechterung des Allgemeinbe-findens einher.

● Weitere Leitsymptome, die mit einem akutenAbdomen assoziiert sind, sind vergrößertes Ab-domen (S.20), Erbrechen (S.43), Durchfall(S.41).

● Die initiale Stabilisierung des Patienten vor wei-terer Diagnostik ist unabdingbar.

● ausführliche Information unter AbdominaleNotfälle (S.281)

1.1.2 Notfallstabilisierung

+ Stabilisierungsprotokoll akutes Abdomen1. Sauerstoffsupplementierung falls Schock oder

Dyspnoe (Flow-by, Maske)2. i. v.-Katheter und Blutentnahme für Hkt, PP,

Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, evtl. Blutgas,Albumin, Gerinnung

3. Schocksymptome (Tachykardie, Apathie, blasseoder gerötete Schleimhäute mit abnormalerKFZ):– isotones Kristalloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über

10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (+Wärmen falls

Temp. < 37,0 °C)• Hund 10–20ml/kg

4. Analgesie (Gabe sobald i. v.-Katheter gesetzt ist)– Methadon 0,1–0,2mg/kg i. v. oder– Fentanyl 0,002–0,005mg/kg gefolgt von

0,005mg/kg/h DTI i. v. oder– Butorphanol 0,2mg/kg i. v.– Lidocain 2mg/kg langsam i. v. gefolgt von

3mg/kg/h DTI (nur beim Hund)– keine NSAIDS!

5. Reevaluation Kreislauf: Ist der Patient weiterhinim Schock weitere Infusionsboli bis normale Per-fusionsparameter (HF, SH-Farbe, KFZ)– bei > 30–40ml/kg Kristalloid oder PP < 40g/l

(< 4,0 g/dl) weitere Boli mit Kolloid (HES, Gela-tine) i. v. über 10–15min• Katze 3–5ml/kg i. v. über 10–20min• Hund 5–10ml/kg i. v. über 10–15min

1.1.3 Wichtigste diagnostische Schritte

● Blutchemie zum Ausschluss metabolischer Ursa-chen und sekundärer Veränderungen

● FAST-Abdomen ± Abdominozentese, AusschlussBlutung → siehe Hämoabdomen (S.314) bzw.septisches Abdomen (S.312)

● anschließend an die Stabilisierung diagnostischeAufarbeitung des akuten Abdomens mittelsbildgebender Diagnostik (▶Abb. 12.1)

1.1.4 Häufigste Differenzialdiagnosen

Als Ursache kommen entzündliche, traumatischeund neoplastische Veränderungen sämtlicher ab-dominalen Organe und des Peritoneums infrage.Differenzialdiagnostisch ist auch an ein Wirbelsäu-lenproblem zu denken. In ▶ Tab. 1.1 sind die wich-tigsten Differenzialdiagnosen aufgelistet.

1.1.5 Weiteres Vorgehen

● komplette klinische Untersuchung● Aufarbeitung Laborabnormalitäten, siehe Labor-

diagnostik beim Notfallpatienten (S.115)– Hypokaliämie (▶ Tab. 16.12)– Hyperkaliämie (S.392)– Hypoglykämie (▶ Tab. 16.5)– Gerinnungsprobleme (S.419)

● Antibiose: Bei Verdacht Sepsis/septische Perito-nitis (bakterielle Translokation, Perforation):– Amoxicillin-Clavulansäure oder Ampicillin-

Sulbactam: 20mg/kg i. v. q8h oder– Cefalosporin 20mg/kg q8h plus Metronidazol

20mg/kg i. v. q12h● Rehydratation (sobald Kreislaufparameter im

Normbereich):– Defizit (ml): % Dehydratation × kg KG×10

über 4–12 h→ml/h

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– zusätzlich Erhaltungsdosis 2ml/kg/h, sieheRehydratation (S.226)

● Antiemetika nach Bedarf (▶ Tab. 12.1)● spezifische Therapie des verursachenden Pro-

blems

1 – Leitsymptome

18

▶ Tab. 1.1 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen des akuten Abdomens

betroffe-nes Organ-system

Differenzialdiagno-sen (Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung

Diagnostik

Magen Magendrehung(S.296)

große ältere Hunde, Versuch zuerbrechen,tympanisches kraniales Abdo-men, Schock

Rö: Zipfelmütze auf rechts-lateralemAbdomenröntgen (▶Abb. 12.5)

Magendilatation,-überladung (S.296)

evtl. tympanisches kraniales Ab-domen, Schock

Rö: großer gefüllter Magen in ana-tomisch richtiger Position

Magenulkus (S.298) chronische NSAID-Aufnahme,Hämatemesis, Meläna, Erbrechen

Endoskopie

Darm Volvulus (S.304) Hund > KatzeSchock, Seitenlage, blutigerDurchfall, Hämatemesis

Rö: generalisiert massiv dilatierteDünndarmschlingen (▶ Tab. 12.2)

mechanischerIleus, FK, Invagina-tion (S.303)

Erbrechen, Dehydratation, seltenDurchfall

Rö: Ileusanzeichen (▶ Tab. 12.2)US: Darstellung FK, Invagination

akuter hämorrhagi-scher Durchfall(S.300)

Hundblutiger Durchfall, evtl. ErbrechenHämokonzentration

Rö: flüssigkeitsgefüllte Darmschlingenohne Ileus auf Abdomenröntgen,Blut: ausgeprägte Hämokonzentration

Gastroenteritis Durchfall, Erbrechen, Dehydrata-tion

Rö: flüssigkeitsgefüllte Darmschlingenohne Ileus auf Abdomenröntgen

Obstipation Katze >HundKotabsatzbeschwerden, Erbre-chenharter Kot palpierbar bzw. rektalfühlbar

Rö: Kotanschoppung im Abdomen-röntgen

Milz Milztorsion (S.317) Hund > Katzepalpierbare große Masse immittleren Abdomen

Rö: C-förmige Struktur oder weich-teildichte MasseUS: gestaute Milzgefäße, fehlenderBlutfluss (▶Abb. 12.16)

blutende Milzmas-se (S.314)

Schock, blasse SH, Aszites, Balot-tement

Rö: Erguss, MasseUS: hyperechogener Erguss, MilzmasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut

Leber Hepatitis (S.319) Ikterus, Erbrechen, Fieber, evtl.Hepatomegalie, Aszites

Blut: erhöhte Leberenzyme, BilirubinUS: Hepatomegalie, Leberveränderun-gen, evtl. AszitesLeberbiopsie

blutende Lebermas-se (S.314)

Schock, blasse SH, Aszites, evtl.Ballotement

Rö: Erguss, HepatomegalieUS: hyperechogener Erguss,abdominale MasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut

Pankreas Pankreatitis(S.323), Pankreas-abszess

dolentes Abdomen, Erbrechen,evtl. Gebetsstellung

Blut: Lipase erhöhtFA: Peritonitis, sterilUS: Pankreatitisanzeichen im Ultra-schall (S.323)

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1.1 Abdomen, akutes

Leitsymptom

e

19

▶ Tab. 1.1 Fortsetzung.

betroffe-nes Organ-system

Differenzialdiagno-sen (Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung

Diagnostik

Harntrakt akutes Nierenver-sagen (S.330)

Erbrechen, Anurie-Oligurie Blut: Azotämie;Harn: Isosthenurie, evtl. Glukosurie

Pyelonephritis(S.335)

PU/PD, Fieber US: dilatiertes NierenbeckenUrin: Pyurie, Proteinurie, Zylinder,positive Kultur

Ureterobstruktion(S.336)

evtl. Oligurie Rö: darstellbarer SteinUS: Obstruktion, Dilatation Ureterproximal

Urethraobstruktion(S.342)

Katze >HundStrangurie, große dolente Blase

nicht ausdrückbare große dolente Blase

Blasenruptur (S.339) evtl. TraumaanamneseErbrechen, Aszites

Blut: Azotämie, evtl. Hyperkaliämie,HyponatriämieUS: AszitesFA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diagnos-tisch, KreaPunktat > KreaBlut verdächtig

Genital-trakt

akute Prostatitis,Prostataabszess

nur (intakter) Hundevtl. Aszites, Fieber, Hämaturie

US: vergrößerte Prostata, inhomogen,evtl. flüssigkeitsgefüllte KammernFNA Prostata und Zytologie

Pyometra (S.353) Vaginalausfluss, PU/PD, Fieber Rö: flüssigkeitsgefüllte Struktur zwi-schen Blase und KolonUS: flüssigkeitsgefüllter, zystischerUterus

Peritoneum septisches Abdomen(S.312)

Schock, Erbrechen, evtl. Fieber US: echoreiche FlüssigkeitFA: Exsudat, zytologisch Neutrophilemit intrazellulären BakterienGlukosePlasma – GlukosePunktat > 38mg/dl (2mmol/l)

Uroabdomen(S.344)

Erbrechen, Aszites Blut: Azotämie, evtl. Hyperkaliämie,HyponatriämieUS: AszitesFA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diagnos-tisch, KreaPunktat > KreaBlut verdächtig

Hämoabdomen(S.314)

Schock, blasse SH, Aszites, evtl.Ballotement

Rö: Erguss, evtl. MasseUS: echoreicher Erguss,abdominale MasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut

Wirbelsäule Diskushernie (S.275) Hund > KatzeParese, Paraparese, Schmerz beiPalpation Wirbelsäule, neurologi-sche Ausfälle

MRT

Diskospondylitis Hund > KatzeSchmerz bei Palpation Wirbel-säule, evtl. neurologische Ausfälle

Rö: Aufhellung Wirbelendplatten

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1 – Leitsymptome

20

1.2

Abdomen, vergrößertes1.2.1 Allgemeines

● Ein akut vergrößertes Abdomen ist i. d. R. durchAszites oder eine Organvergrößerung bzw. -di-latation verursacht.

● Bei Gasansammlung (Magendilatation, Magen-drehung, Volvulus) erscheint das Abdomen tym-panisch.

● Bei Vorliegen von Flüssigkeit kann u.U. ein Bal-lotement ausgelöst werden. Die Punktion undAnalyse der Flüssigkeit erlaubt die weitere Ein-grenzung der Differenzialdiagnosen.

● Massive Flüssigkeitsansammlung in der Bauch-höhle oder Gasansammlungen in Hohlorganenkönnen zu einer massiven und lebensbedrohli-chen Kreislaufproblematik (S.216) und Tachy-pnoe führen.

● Vor der Einleitung von weiteren Untersuchun-gen zur Diagnosestellung muss der Kreislauf desPatienten stabilisiert werden (S.220) und beiBedarf Analgesie (S.149) verabreicht werden.

● Weitere Leitsymptome, die mit einem vergrö-ßerten Abdomen assoziiert sind, sind akutes Ab-domen (S.17), Erbrechen (S.43), Durchfall(S.41), blasse Schleimhäute (S.85).

● ausführliche Informationen siehe unter abdomi-nale Notfälle (S.281), kardiologische Notfälle(S.231)

1.2.2 Notfallstabilisierung

+ Stabilisierungsprotokoll vergrößertes Abdomen1. Sauerstoffsupplementierung falls Schock oder

Dyspnoe (Flow-by, Maske)2. Venenkatheter und Blutentnahme für Hkt, PP,

Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, evtl. Blutgas, Al-bumin, Gerinnung

3. Verdacht Schock (Tachykardie, blasse SH, ver-längerte KFZ):a) Isotones Kristalloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über

10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (erst nach Aufwär-

men falls nicht eindeutig im Schock)• Hund 10–20ml/kg

b) evtl. zusätzlich Kolloid 3–5ml/kgc) nach Bedarf wiederholen

4. Analgesie (Gabe sobald i. v.-Katheter gesetzt ist)a) Methadon 0,1–0,2mg/kg i. v. oderb) Fentanyl 0,002–0,005mg/kg gefolgt von

0,005mg/kg/h DTI i. v. oderc) Butorphanol 0,2mg/kg i. v.d) Lidocain 2mg/kg langsam i. v. gefolgt von

3mg/kg/h DTI (nur Hund)e) keine NSAIDS!

5. Reevaluation Kreislauf: Ist der Patient weiterhinim Schock weitere Infusionsboli bis normale Per-fusionsparameter (HF, SH-Farbe, KFZ)– bei > 30–40ml/kg Kristalloid oder PP < 40g/l

(< 4,0 g/dl) weitere Boli mit Kolloid (HES, Gela-tine)• Katze 3–5ml/kg i. v. über 10–20min• Hund 5–10ml/kg i. v. über 10–15min

1.2.3 Wichtigste diagnostische Schritte

● Palpation des Abdomens und Perkussion– Perkussion tympanisch: Abdomenröntgen

und Ausschluss Magendrehung (▶ Tab. 12.8)– Abdominale Masse: Abdomenröntgen und/

oder Ultraschall Abdomen– Ballotement: FASTund/oder Abdominozentese

● FAST-Abdomen ± Abdominozentese● Flüssigkeitsuntersuchung: Hkt und PP, Zellzahl,

Farbe, Zytologie siehe auch Flüssigkeitsanalyse(S.310) und ▶ Tab. 1.2

– Transsudat: Zellzahl < 1500/μl, Protein < 25 g/l(2,5 g/dl)

– modifiziertes Transsudat: Zellzahl 3–7500/μl,Protein< 50 g/l (< 5 g/dl)

– Exsudat: Zellzahl > 7500 pro μl, Protein> 30g/l(> 3 g/dl), siehe septisches Abdomen (S.312)

– Hämoabdomen: Hkt > 20%, siehe Hämoabdo-men (S.314)

● Beurteilung der Jugularisfüllung● Blut: Hkt, PP, Albumin, Kreatinin, Glukose, Blut-

bild

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1.2 Abdomen, vergrößertes

Leitsymptom

e

21

▶ Tab. 1.2 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von vergrößertem Abdomen

betroffenesOrgan-system

Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung

Diagnostik

Transsudat

Hypo-albuminämie(Alb<15g/lbzw. 1,5g/dl)

Proteinverlust Entero-pathie (PLE)

HundDurchfall, Ödeme,

Blut: PanhypoproteinämieUrinanalyse: unauffällig (AusschlussAlb Verlust über die Niere)US: hyperechogene parallele Streifenin der Mukosa, AszitesHistopathologie

Proteinverlust Nephro-pathie, Glomeruloneph-ritis, Amyloidose

PU/PD, Ödeme Blut: PanhypoproteinämieUrin: Proteinurie, UPC ≥ 2

Harntrakt Uroabdomen (S.344) TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen

FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig

Leber portosystemischerShunt

junge Tiere, evtl. neurologi-sche Symptome im Zusam-menhang mit Futteraufnahme

US oder CT: Darstellung Shuntgefäß

Leberinsuffizienz(S.319)

Ikterus, neurologische Symp-tome

US, Biopsie

modifiziertes Transsudat

Herz-Kreis-lauf

Rechtsherzversagen(S.244)

Schwächedilatierte Jugularvenen,Schock

Rö oder US: RechtsherzvergrößerungFA: evtl. Chylus

Perikarderguss(S.245)

Kollaps, Erbrechendilatierte Jugularvenen, Pulsusalternans, Schock

Rö: großes rundes Herz;US: Perikarderguss mit Ultraschalldarstellbar

Dirofilariose Hund > KatzeSchwäche, dilatierte Jugular-venen

Blut: Nachweis von Filarien im Kapil-larblut, AntigennachweisEchografie: Darstellung adulte Wür-mer

Milz Milztorsion (S.317)Milzthrombose

Hund > Katzevariabel, dolentes Abdomen

Rö: große Milz im Röntgen;US: fehlender Blutfluss im Doppler-Ultraschall

Harntrakt Uroabdomen (S.344),BlasenrupturUrethrarupturUreterenruptur

TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen

FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig

Glomerulopathie (PNE,nephrotisches Syndrom)

PU/PD, Ödeme Blut: PanhypoproteinämieUrin: Proteinurie, UPC ≥ 2

Leber Leberzirrhose Erbrechen, Ikterus US: ZirrhoseBiopsie

Cholangiohepatitis Ikterus, Erbrechen Hepatomegalie Histopathologie

portale HypertensionThrombose Portalvene

dolentes Abdomen US: dilatierte Portalvenen, evt.Thrombus darstellbar

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1 – Leitsymptome

22

▶ Tab. 1.2 Fortsetzung.

betroffenesOrgan-system

Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung

Diagnostik

Chylus

Herz Kardiomyopathie KatzeDyspnoe, Galopprhythmus

Echografie Herz

Peritoneum Karzinomatose, Lym-phom

Anorexie, Gewichtsverlust,variabel

Punktat: Tumorzellen im Zytologie-präparat

idiopathisch variabel Ausschlussdiagnose

Exsudat

Peritoneum Peritonitis (S.308) Erbrechen, Tachykardie, gerö-tete SH, schnelle KFZ, Hypo-oder Hyperthermie, schmerz-haftes Abdomen

FA: intrazelluläre Bakterien im Zyto-logiepräparat, GlukosePlasma – Gluko-seAbdomen > 38mg/dl bzw. 2mmol/l

FIP KatzeAnorexie, Gewichtsverlust,Hyperthermie, Uveitis, Irisver-färbung, neurologischeSymptome

Blut: HyperglobulinämieSerologie: Immunhistochemie, PCRFA: bernsteinfarben, fadenziehend,Alb : Glob < 0,45evtl. auch mod. Transsudat

Karzinomatose Anorexie, Gewichtsverlust,variabel

Punktat: Tumorzellen im Zytologie-präparat

Pankreas Pankreatitis (S.323) Erbrechen, Gebetsstellung Blut: Lipase erhöht, PLI erhöht

Harntrakt Uroabdomen (S.344) TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen

FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig

Hämoab-domen(S.314)

Ruptur Masse Milzoder Leber

Tachykardie, blasse SH, verlän-gerte KFZ, schmerzhaftesAbdomen, evtl. Organomegalie

FA: HktAbd≥HktBlut;US: abdominale Masse im Ultraschallnachweisbar

traumatisches Hämo-abdomen (S.314)

Trauma, Tachykardie, blasseSH, verlängert KFZ, schmerz-haftes Abdomen

FA: HktAbd >HktBlut

Koagulopathie (S.419) Schock, Tachykardie, blasseSH, weitere Blutungen,schmerzhaftes Abdomen

Blut: Gerinnungsparameter PT, aPTT,ACT massiv verlängertFA: HktAbd≥HktBlut

Organvergrößerung

Magen Magendrehung(S.296)

nur Hund, große Rassentympanisches kraniales Abdo-men, Versuch zu erbrechen,Schock

Rö: Zipfelmütze auf rechts-lateralemAbdomenröntgen

Magendilatation, -über-ladung (S.296)

primär beim Hundevtl. Tympanisches kranialesAbdomen, Schock

Rö: großer gefüllter Magen in ana-tomisch richtiger Position

Darm Volvulus (S.304) Hund > KatzeSchock, Seitenlage, blutigerDurchfall, Hämatemesis

Rö: generalisiert massiv dilatierteDünndarmschlingen

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1.2.4 Häufigste Differenzialdiagnosen

Als Ursache kommen primär entzündliche odertraumatische Veränderungen des Gastrointestinal-traktes sowie des Peritoneums infrage, aber auchHerz- und Kreislaufstörungen sind Differenzial-diagnosen von Aszites. Die Differenzierung der ab-dominalen Flüssigkeit in ein Transsudat, modifi-ziertes Transsudat oder Exsudat (▶ Tab. 8.8) gren-zen die entsprechenden Ursachen ein. Dabei ist zubeachten, dass die Abgrenzung bzw. Einteilungz. B. auch vom Proteingehalt des Blutes abhängtund nicht immer eindeutig ist. In ▶ Tab. 1.2 sinddie wichtigsten Differenzialdiagnosen aufgelistet.

1.2.5 Weiteres Vorgehen

● komplette klinische Untersuchung● Aufarbeitung Laborabnormalitäten, siehe Labor-

diagnostik beim Notfallpatienten (S.115)● Antibiose: Bei Verdacht Sepsis/septische Perito-

nitis (bakterielle Translokation, Perforation):– Amoxicillin-Clavulansäure oder Ampicillin-

Sulbactam: 20mg/kg i. v. q8h oder– Cefalosporin 20mg/kg q8h plus Metronidazol

20mg/kg i. v. q12h● Rehydratation (wenn Kreislaufparameter im

Normbereich):– Defizit (ml): % Dehydratation × kg KG×10

über 4–12 h→ml/h– zusätzlich Erhaltungsdosis 2ml/kg/h, siehe

Rehydratation (S.226)● Antiemetika nach Bedarf (▶ Tab. 12.1)● spezifische Therapie des verursachenden Pro-

blems

1.2 Abdomen, vergrößertes

Leitsymptom

e

23

▶ Tab. 1.2 Fortsetzung.

betroffenesOrgan-system

Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung

Diagnostik

Milz Milztorsion (S.317),Milzthrombose

Hund > Katzevariabel, dolentes Abdomen

Rö: große Milz im Röntgen;US: fehlender Blutfluss im Doppler-Ultraschall

Neoplasie extramedullä-re Erythropoese, Spleno-megalie anderer Ursache

variabel US: Milzvergrößerung, -masse imUltraschall

Leber Lebermasse variabel, evtl. Ikterus US: Lebervergrößerung, -masse imUltraschall

Harntrakt Blasenvergrößerung Strangurie, Pollakisurie, Harn-träufeln

Rö: große BlaseUS: große Blase im Ultraschall

Genitaltrakt Pyometra (S.353) Vaginalausfluss, gerötete SH,Fieber, Schock

Rö: vergrößerter Uterus;US: flüssigkeitsgefüllter Uterus

Dystokie (S.353) Unruhe, Presswehen Rö: Föten darstellbar, evtl. Obstruk-tionUS: HFWelpen < 180/min oder fehlend

Trächtigkeit variabel Rö: Föten darstellbar, lebend,HF > 180/min

Diverse Obesitas variabel -

Cushing Hund, variabel Blut: Stressleukogramm, Thrombo-zytoseACTH-Stimulationstest > 3-facheErhöhung nach StimulationDexamethason Suppressionstest,fehlende Suppression

UPC: Verhältnis ProteinUrin : KreatininUrin

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1 – Leitsymptome

24

1.3

Anfälle, Krampfanfälle, Statusepilepticus1.3.1 Allgemeines

● Isolierte Krampfanfälle sind i. d. R. nicht lebens-bedrohlich.

● Das Vorliegen eines Krampfanfalles von>5 Mi-nuten oder Anfällen ohne vollständige Erholungzwischen den Anfällen wird als Status epilepti-cus bezeichnet

● Ein Status epilepticus ist aufgrund der kontinu-ierlichen ungehemmten Hirnaktivität und Wär-meproduktion ein lebensbedrohlicher Notfall,der so schnell wie möglich unterbrochen wer-den muss.

● Weitere Leitsymptome, die mit Anfällen assozi-iert sind, sind verändertes Bewusstsein (S.34),Hyperthermie (S.60), Tremor und Zittern(S.102).

● weitere Informationen siehe Status epilepticus(S.270).

1.3.2 Notfallstabilisierung

+ Stabilisierungsprotokoll Status epilepticus1. O2 mit Maske2. i. v.-Zugang setzen→ 1mg/kg Diazepam oder

0,5mg/kg Midazolam i. v.– falls i. v.-Zugang nicht möglich: Diazepam

1mg/kg rektal oder Midazolam 0,5mg/kgintranasal

3. bei Schocksymptomen isotones Kristalloid(▶ Tab. 5.1) 5–10ml/kg Bolus i. v. über 15min

4. T messen, falls T > 40,0 °C kühlen bis 39,5 °C,regelmäßig kontrollieren

5. Blutentnahme für Hkt, PP, Harnstoff, Glukose,Na, K, Cl, iCa– Azotämie→ Niereninsuffizienz ausschließen,

siehe Nieren (S.329)– Glukose < 3mmol/l bzw. 50mg/dl→ Glukose

Bolus 0,5ml/kg einer 40–50% Lösung 1:4verdünnt langsam i. v.

– Ca < 2mmol/l oder iCa < 1mmol/l → Kalzi-umglukonat 100mg/kg langsam i. v.

6. falls weiter Krämpfe → erneut Diazepam oderMidazolam– bei Ansprechen Midazolam DTI 0,2–

0,5mg/kg/h empfohlen

7. falls weiter Krämpfe → Phenobarbital (Katze)5mg/kg, Hund 10mg/kg i. v. (außer Hepatoen-zephalopathie→ direkt zu 8)

8. falls weiter Krämpfe → Levetiracetam (Keppra®)40 (20–60) mg/kg i. v.

9. falls weiter Krämpfe → evtl. Phenobarbital5–10mg/kg i. v. wiederholen

10. falls weiter Krämpfe → Propofol 2–6mg/kg Bolusi. v. nach Effekt– Intubation und bei Bedarf Beatmung– Propofol DTI 2–5mg/kg/h i. v.– evtl. zusätzlich Midazolam DTI 0,2–0,5mg/kg/h

i. v.– evtl. zusätzlich Medetomidin DTI 1–2μg/kg/h

i. v.11. Monitoring HF, AF, SH/KFZ, T, endexspiratori-

sches CO2 oder PCO2

12. bei Verdacht Intoxikation Magenspülung undKohlegabe

13. Erhaltungsdosis Antiepileptika– Phenobarbital 2–5mg/kg q12h– Keppra® 20mg/kg q8h

14. weitere Diagnostik wie MRI, CT, Liquorentnahme

1.3.3 Wichtigste diagnostische Schritte

● Ausschluss von metabolischen Ursachen wie Hy-poglykämie bei Jungtieren, Zwergrassen, Hypo-kalzämie, Nierenversagen oder Leberinsuffizienz

1.3.4 Häufigste Differenzialdiagnosen

Krampfanfälle werden durch primäre ZNS-Problemeaber auch sekundär durch metabolische Verände-rungen von andern Organerkrankungen ausgelöst.

Die wichtigsten Differenzialdiagnosen beim Notfall-patienten sind in ▶Tab. 1.3 zusammengefasst.

1.3.5 Weiteres Vorgehen

● komplette klinische und neurologische Unter-suchung sobald der Patient ansprechbar ist

● weitere Abklärungen anhand der Differenzial-diagnosenliste und evtl. Überweisung für Spezi-aluntersuchungen wie MRT oder CT

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1.3 Anfälle, Status epilepticus

Leitsymptom

e

25

▶ Tab. 1.3 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Krampfanfällen und Status epilepticus

betroffenesOrgan-system

Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweiseund Befunde aus der kli-nischen Untersuchung

Diagnostik

ZNS – vas-kulär

Infarkt, Blutung lateralisierte Symptome,Blutungstendenz

MRT, CT

Hypoxie respiratorisches Problem –

ZNS-Ent-zündung

granulomatöse Meningoen-zephalitis

vorbestehende neurologi-sche Symptome

Liquor: Pleozytose mit primär Lym-phozyten, erhöhtes ProteinMRTGentest

Meningitis, Enzephalitis Mops, Yorkievorbestehende neurologi-sche Symptome

RasseLiquor: Pleozytose mit primär Neu-trophilen oder Monozyten, erhöhtesProtein

ZNS-Infek-tion

FIP KatzeFieber, Anorexie

Liquor:FIP-Titer positivProtein > 35mg/dl und > 100 Zellen/μl

Meningitis, bakterielleEnzephalitis

Fieber Liquor: Pleozytose mit primär Neu-trophilen, erhöhtes Protein, seltenintrazelluläre Bakterien

Toxoplasmose, Neosporose Fieber, variabel IgM-Antikörpern oder PCR im Liquoroder Blut

Staupe junger ungeimpfter HundHusten, Dyspnoe, Erbre-chen, Durchfall

PCR aus Konjunktivalabstrich oderLiquor positiv

metabolisch Hypoglykämie (S.382)Xylitol-Intoxikation, Insuli-nom

Jungtiere, Zwergrassen,septische PatientenXylitolaufnahme, Anorexie

Glukose < 3mmol/l bzw. ≤ 50mg/dl

Hypokalzämie (S.119) laktierende HündinnenTremor, Gesichtreiben

iCa < 0,8mmol/lCa < 1,8mmol/l

Niere Nierenversagen (S.329) Erbrechen, Durchfall,Azotämie

Blut: AzotämieUrin: evtl. Proteinurie, Glukosurie

Leber Leberversagen Ikterus, Blut: Hyperbilirubinämie, Hypoalbu-minämie, UREA tief, erhöhte Gallen-säuren, AmmoniakLeberenzyme hoch oder tiefUS und FNA oder Biopsie

portosystemischer Shunt Jungtiere, neurologischeSymptome im Zsh mitFutteraufnahme

Blut: Ammoniak erhöht, Alb, UREA tiefUS oder CT: Darstellung Shuntgefäß

Neoplase primärer Hirntumor, Metas-tasen

vorbestehende neurologi-sche Symptome

MRT oder CT

Trauma Schädel-Hirn-Trauma(S.267)

Traumaanamnese, Kopf-nervenausfälle

Anamnese, Ausschluss anderer Ursa-chen

Toxine Intoxikationen wie Metal-dehyd (S.478), Organo-phosphate, Lidocain

- Anamnese, Ausschluss anderer Ursa-chen

idiopathisch - selten erste Präsentationim Status

Ausschlussdiagnose

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1 – Leitsymptome

26

1.4

Arrhythmien1.4.1 Allgemeines

● Arrhythmien=Herzrhythmusstörungen beinhal-ten Abweichungen der elektrischen Herzaktionbezogen auf die Frequenz, Regelmäßigkeit, Wei-terleitung und Ursprung des Impulses.

● Sie können eine kardiale oder extrakardiale Ur-sache haben.

● Arrhythmien sind v. a. lebensbedrohlich, wennsie mit einer sehr tiefen oder sehr hohen Herz-frequenz einhergehen, siehe Leitsymptome Bra-dykardie (S.38) und Tachykardie (S.96).

1.4.2 Notfallstabilisierung

+ Stabilisierungsprotokoll Arrhythmien1. Tachypnoe oder Dyspnoe: Sauerstoffsupple-

mentierung2. massive Bradyarrhythmie < 30/min beim Hund

bzw. < 80/min bei der Katze:a) Atropin 0,02mg/kg i. v.b) Antagonisierung von Medikamenten falls

diese eine mögliche Ursache darstellen:• Medetomidin und Xylazin mit Atipame-

zol (gleiche Menge)• Opioide mit Naloxon 0,01–0,04mg/kg

i. v., i.m., s. c.c) Wärmen bis rektale oder innere Körper-

temperatur > 36,0 °C3. EKG-Analyse über 3min siehe auch Arrhyth-

mien (S.248)a) Herzfrequenz bestimmenb) P-QRS-Komplexe vorhanden?

1. Gleiche Anzahl P-Wellen wie QRS-Kom-plexe– QRS-Komplex normal→ Sinusar-rhythmie– QRS-Komplex verbreitert → Schen-kelblock, Hyperkaliämie

2. weniger P-Wellen als QRS-Komplexe→Extrasystolen

3. mehr P-Wellen als QRS-Komplexe →AV-Block 2° oder 3°– Abstand der P-Wellen zum QRS-Komplex→ Einteilung AV-Blöcke

4. sehr viele P-Wellen→ Vorhofflattern/Vorhofflimmern

5. keine P-Wellen– langsame QRS-Frequenz→ Sinus-block/Sinusarrest mit Ersatzrhythmus– schnelle QRS-Frequenz, breiter Kom-plex→ ventrikuläre Tachykardie

6. keine P-Welle und unregelmäßigerRhythmus→ Vorhofflimmern/Vorhof-flattern

4. Venenkatheter und Blutentnahme für Hkt, PP,Elektrolyte, Glukose

5. Blutdruckmessung6. Bradyarrhythmie mit Schocksymptomen oder

Hypotension nach Aufwärmena) Atropin 0,01–0,04mg/kg i. v., i.m. oder Gly-

kopyrrolat 0,005–0,01mg/kg i. v., i.m.7. EKG ventrikuläre Tachykardie mit HF > 180/min

beim Hund oder > 240/min bei der Katze:a) Lidocain 2mg/kg Hund bzw. 0,5mg/kg Kat-

ze langsam i. v.,b) Bolus kann einmal wiederholt werden, ge-

folgt von DTI 1,5–6mg/kg/h (Hund) bzw.0,6–2,4mg/kg/h (Katze)

c) falls kein Ansprechen und stabiler Kreislauf:• Esmolol 0,25 – 0,5mg/kg i. v. über 2–

5min gefolgt von DTI 10–200μg/kg/min• oder Atenolol 0,25– 1mg/kg p. o.• oder Sotalol 1–2mg/kg p. o.

8. EKG supraventrikuläre Tachykardie > 220/minund Schocksymptome oder Hypotension:a) vagales Manöver: vorsichtiger Druck wäh-

rend 5–10 s auf die Karotis am Thoraxein-gang unter EKG-Kontrolle

b) Verdacht Hypovolämie: Bolus isotones Kris-talloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über 10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (erst nach Aufwärmen

falls nicht eindeutig im Schock)• Hund 10–20ml/kg

9. EKG Vorhofflimmern mit HF > 180/min beimHund oder > 240/min bei der Katzea) Diltiazem 0,125–0,35mg/kg i. v. über

2–3min, Wiederholung bei persistierenderTachykardie bzw. Diltiazem 0,5mg/kg p. o.

b) oder Atenolol 0,25–1mg/kg p. o.10. Therapie von Laborabnormalitäten

a) Hyperkaliämie oder Hypokalzämie (S.119):Kalziumglukonat 100mg/kg = 1ml/kg Kalzi-umglukonat 10% langsam i. v.

b) Hypoglykämie: Glukose 40–50% 0,5ml/kgverdünnt 1 : 4 i. v.

c) Hypokaliämie: Substitution in Infusion ge-mäß ▶ Tab. 5.3

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1.4.3 Wichtigste diagnostische Schritte

● EKG● Blut: Hkt, PP, Kalium, Kalzium, Glukose● Herzabklärung: insbesondere Puls, Herztöne, Herz-

geräusche und kapillare Füllungszeit begutachten

1.4.4 Häufigste Differenzialdiagnosen

Arrhythmien können kardial, metabolisch oder to-xisch bedingt sein. Die wichtigsten Differenzial-diagnosen sind in ▶ Tab. 1.4 zusammengefasst.

Für Sinusbradykardie und Sinustachykardie sieheunter Bradykardie (S.38) und Tachykardie (S.96).

1.4.5 Weiteres Vorgehen

● komplette klinische Untersuchung

Die weitere Stabilisierung bzw. Abklärung erfolgtanhand der Resultate der ersten diagnostischenUntersuchungen:● Hyperkaliämie siehe ▶ Tab. 3.2● Bradyarrhythmien siehe Synkopen, Arrthymien

(S.248)● Abklärung und Therapie von neurologischen

Symptomen

1.4 Arrhythmien

Leitsymptom

e

27

▶ Tab. 1.4 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Arrhythmien

Ursache Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undBefunde aus der klinischenUntersuchung

Diagnostik

ventrikuläreExtrasystolen,ventrikuläreTachykardie

Magendrehung (S.296) nur Hund, große Rassentympanisches kraniales Abdo-men, Versuch zu erbrechen,Schock

Rö: Zipfelmütze auf rechts-late-ralem Abdomenröntgen

Milztorsion (S.317)Milzthrombose, Milzmasse

Hund >Katzevariabel, dolentes Abdomen

Rö: große Milz im RöntgenUS: fehlender Blutfluss imDoppler-Ultraschall

Hämoabdomen Tachykardie, blasse SH, verlän-gerte KFZ, schmerzhaftes Ab-domen, evtl. Organomegalie

FA: HktAbd ≥HktBlutUS: abdominale Masse im Ultra-schall nachweisbar

Herzinsuffizienz, Kar-diomyopathie (S.237)

Dyspnoe, Herzgeräusch oderArrhythmie, schwacher Puls

Herzultraschall: Ventrikelverände-rungen und großer linker Vorhof

Myokardschaden, trauma-tische Myokarditis

schwacher Puls Blut: Troponin > 0,2 ng/ml

Schokoladenintoxikation(S.477), Methylxanthine

Anamnese, Unruhe, Zittern,evtl. Krämpfe

Anamnese, Klinik

Hypoxie – Lungenproble-me, Anämie

Dysnoe, Zyanose SpO2 stark erniedrigtBlutgas-PO2 erniedrigt

supraventri-kuläre Extra-systolen

Schokoladenintoxikation(S.477), Methylxanthine

AufnahmeUnruhe, Tremor, evtl. Krämpfe

Anamnese und KlinikEKG

Vorhofflim-mern

dilatative Kardiomyo-pathie (S.241)

große HunderassenSchwäche, schwacher Puls, evtl.Dyspnoe, evtl. Herzgeräusch

Rö: großes HerzHerzultraschall: großer linkerVentrikel, verminderte Kontrak-tilität, großer linker Vorhof

AV-Block(S.250)

Medikamente, Sedativa:β-Blocker, Ca-Antagonis-ten, Digitalis, Medetomidin,Xylazin, Oleandervergiftung

Medikamentengabe Anamnese

vagaler Stimulus brachyzephale Rasse,Schwäche, Synkope

Ausschlussdiagnose

Sinusarrest(S.249)

Vagotonie i. Z. mit chron.Respirationstrakt oderGI-Trakt Erkrankung

Schwäche, SynkopeArrhythmie

EKG-VeränderungDiagnose der Ursache variabel

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1 – Leitsymptome

28

1.5

Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe1.5.1 Allgemeines

● Dyspnoe kann sich in Form von starker Tachy-pnoe, Orthopnoe, Maulatmung, Hecheln, ver-stärkter abdominaler Atmung, abnormalemAtemmuster und unphysiologischen Thoraxbe-wegungen und/oder Zyanose äußern.

● Dyspnoe ist ein lebensbedrohliches Symptom,welches unverzüglich und ohne zusätzlichenStress stabilisiert werden muss.

● Die Stabilisierung des Patienten mit Sauerstoff,Stressreduktion und Analgesie steht im Vorder-grund und diagnostische Untersuchungen sindnur am stabilen Patienten durchzuführen.

● Die Lokalisation anhand der klinischen Symptomeerlaubt sowohl die Initiierung von spezifischenStabilisierungsmaßnahmen als auch das Eingren-zen der Differenzialdiagnosen (▶Tab. 1.5).

● Weitere Leitsymptome, die mit einer Atemnotassoziiert sind, sind Hyperthermie (S.60), Zya-nose (S.104), Tachykardie (S.96).

● ausführliche Informationen und Stabilisierungs-protokolle siehe unter respiratorische Notfälle(S.168)

1.5.2 Notfallstabilisierung

+ Stabilisierungsprotokoll Dyspnoe/Atemnot1. Sauerstoffsupplementierung (S.173)

a) Hund: Sauerstoff-Flowby oder O2-Maskeb) Katze, kleiner Hund: O2-Käfig, evtl. O2-Maske

2. Stupor oder Koma: Intubation und Beatmungmit 100% O2

3. Stressreduktiona) kein unnötiges Festhaltenb) Patient bestimmt die Position selberc) Katze im O2-Käfig

4. Trauma oder Schmerzäußerung: Analgesie(S.149)– Methadon 0,2mg/kg i.m. oder Butorphanol

0,1–0,2mg/kg i.m.5. Lokalisation des Problems und Stabilisierung

gemäß Abbildung (▶Abb. 8.3)a) obere Atemwege, siehe Stabilisierungspro-

tokoll obere Atemwege (S.181)• Sedation bei Aufregung/starkem He-

cheln: Butorphanol 0,1–0,2mg/kg i.m.(i. v.) ± Acepromazin 0,01mg/kg i.m.(0,005mg/kg i. v.), evtl. Midazolam0,1–0,2mg/kg i.m. oder i. v.

• Abschwellen der oberen Atemwege: Kor-tikosteroide lokal oder systemisch (De-xamethason 0,1–0,2mg/kg i. v. oderPrednisolonsuccinat 0,5–1mg/kg i. v.)

• Temperaturkontrolle, kühlen sofern über40 °C (Stopp bei 39,5 °C)

b) untere Atemwege, siehe Stabilisierungspro-tokoll untere Atemwege (S.186)• Bronchodilatation:

– Terbutalin 0,01mg/kg s. c.– alternativ Aminophyllin 5mg/kg i. v.oder Theophyllin 4mg/kg i. v.– alternativ Inhalation mit Salbuterol(Ventolin®) 108μg (1 Pumpstoß)

• bei massiver Dyspnoe Kortikosteroide:– Dexamethason 0,1–0,25mg/kg i. v. oder– Inhalation mit Fluticason (Axotide®)44–220μg

c) Lungenparenchymmit verschärften Lungen-geräuschen und Arrhythmie oder Herzge-räusch oder vorbestehende Herzerkrankung:• Furosemid 1–2mg/kg i.m. oder i. v.,• bei ungenügender Wirkung nach

30–60min wiederholend) Pleuralspalt, siehe Stabilisierungsprotokoll

Pleuralspalt (S.196)• verminderte Lungengeräusche dorsal oder

ventral: Thorakozentesee) Brustwand, siehe Stabilisierungsprotokoll

Brustwand (S.212)• Abdecken von großen Wunden mit steri-

len Gazetupfern• offener Thorax: Legen einer Thoraxdraina-

ge direkt in die Wunde, Verband und re-gelmäßiges Absaugen der Drainage

6. weiter Dyspnoe trotz ersten Stabilisierungsmaß-nahmen: Intubation und Beatmung (S.179) mit100% O2

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1.5.3 Wichtigste diagnostische Schritte

● Lokalisation des Problems durch– Evaluation Atemtyp– Auskultation Lunge und Herz– Palpation, Perkussion

● Thoraxröntgen erst nach der Stabilisierung

1.5.4 Häufigste Differenzialdiagnosen

Atemnot und Tachypnoe können sowohl respira-torisch als auch nicht respiratorisch bedingt sein,wobei die nicht respiratorischen Ursachen wieStress, Hyperthermie, Säure-Base Veränderungensowie ZNS-Probleme i. d. R. höchstens zu Tachy-pnoe und nicht zu Dyspnoe führen. Die wichtigs-ten Differenzialdiagnosen zu Atemnot sind in▶ Tab. 1.5 aufgelistet.

1.5.5 Weiteres Vorgehen

● komplette klinische Untersuchung

Die weitere Stabilisierung ist abhängig vom ver-ursachenden Problem und bedingt i. d. R. bildge-bende Diagnostik, welche nach der Stabilisierungdes Patienten durchgeführt wird. Weitere Infor-mation in den entsprechenden Kapiteln, siehe u. a.respiratorische Notfälle (S.168).

1.5 Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe

Leitsymptom

e

29

▶ Tab. 1.5 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Dyspnoe bzw. Atemnot

Lokalisation Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)

anamnestische Hinweise undBefunde aus der klinischenUntersuchung

Diagnostik

obereAtemwege

brachyzephalesSyndrom (S.184)

brachyzephale Rasseinspiratorische Dyspnoe, Stridor

RasseLarynxinspektion

Trachealkollaps (S.184) kleine HunderassenStridor, Husten

Rö: Einengung Trachea währendIn- oder ExspirationEndoskopie

Larynxparalyse (S.183) große ältere HundeHecheln mit Stridor

Larynxbeurteilung unterNarkose

Larynxfremdkörper, Masse,Schwellung

Hecheln mit Stridor Larynxinspektion

trachealer Fremdkörper Dyspnoe, Husten Rö: darstellbarer Fremdkörer inTracheaBronchoskopie

Trachearuptur Emphysem subkutan, vom Halsausgehend

KlinikTracheoskopie

untereAtemwege

Asthma (S.186) Katzenexspiratorische Dyspnoe,auskultatorisches Giemen

Rö: großes Lungenvolumen,evtl. atelektatischer re mittlererLungenlappen, bronchiales Lun-genmuster: Donuts und Tram-linienBronchoskopie und Zytologie

Bronchopneumonie exspiratorische Dyspnoe,verstärkte Lungengeräusche

Rö: bronchial-interstitielles Lun-genmuster, Donuts und Tram-linienBronchoskopie und Zytologie