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Diagnostica © 2001Hogrefe-Verlag Göttingen Januar 2001 Vol. 47, No. 1, 27-39 For personal use only--not for distribution doi:10.1026//0012-1924.47.1.27 Originalia Symptom-Checkliste SCL-90-R: Testtheoretische Überprüfung und Normierung an einer bevölkerungsrepräsantativen Stichprobe Aike Hessel Jörg Schumacher Michael Geyer Elmar Brähler Zusammenfassung.Die Symptom-Checkliste SCL-90-R ist ein weltweit sehr häufig eingesetztes Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der psychischen Symptombelastung. In der vorliegenden Arbeit wird über die testtheoretische Überprüfung des Verfahrens und die bisher noch fehlende Normierung an einer für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Stichprobe von 2179 Personen im Altersbereich von 16 bis 96 Jahren berichtet. Es konnte gezeigt werden, dass die SCL- 90-R als Gesamtskala ein reliables Instrument zur Messung der globalen psychischen Symptombelastung darstellt. Die von den Autoren des Verfahrens postulierte dimensionale Struktur mit neun Skalen zur Erfassung unterschiedlicher Symptombereiche lässt sich faktorenanalytisch jedoch nicht bestätigen. Sowohl die hohen Interkorrelationen der Skalen als auch der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors (global distress factor) nahe, der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet. Eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen ist mit der SCL-90-R somit nicht möglich. Die mitgeteilten Normwerte beziehen sich deshalb lediglich auf die globalen Skalenkennwerte. Schlüsselwörter: SCL-90-R, testtheoretische Überprüfung, Normierung, repräsentative Bevölkerungsstichprobe Symptom-Checklist SCL-90-R: Validation and standardization based on a representative sample of the German population Abstract.The Symptom-Checklist SCL-90-R by Derogatis (1977) is a frequently used inventory to assess psychological distress. This study presents results of the validation and standardization of the SCL-90-R based on a representative sample of the German population (2179 subjects aged 16 to 96 years). It could be demonstrated that the SCL-90-R is a reliable instrument to measure the global intensity of psychological distress. Factor analysis of the items of the questionnaire yielded a strong unrotated first factor, suggesting that a general factor (global distress factor) may be present. This, together with the fact that high intercorrelations were found between the nine original subscales, suggests that the instrument is not multidimensional. Therefore a classification of different groups of symptoms by different subscales is not possible, and the representative norms reported in this paper are limited to the global scores GSI, PST, and GSDI. Keywords: Symptom-Checklist SCL-90-R, psychological distress, validation, standardization, community-based sample Einleitung Die Symptom-Checkliste SCL-90-R (Derogatis, 1977 ; Derogatis & Savitz, 1999 ; Franke, 1995 ) gehört weltweit zu den in Klinik und Forschung am häufigsten eingesetzten Verfahren zur Erfassung der psychischen Symptombelastung (psychological distress). In der Literaturdatenbank PsycLit finden sich bei Verwendung der Suchanweisung “SCL-90“ für den Zeitraum von 1975-1999 insgesamt 938 Veröffentlichungen, und in der Online-Datenbank MedLine werden für den Zeitraum von 1973 bis April 2000 592 Publikationen aufgelistet, in denen über empirische Studien berichtet

Symptom-Checkliste SCL-90-R

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Diagnostica copy 2001Hogrefe-Verlag Goumlttingen Januar 2001 Vol 47 No 1 27-39 For personal use only--not for distribution doi1010260012-192447127

Originalia

Symptom-Checkliste SCL-90-R

Testtheoretische Uumlberpruumlfung und Normierung an einer bevoumllkerungsrepraumlsantativen

Stichprobe

Aike Hessel Joumlrg Schumacher

Michael Geyer Elmar Braumlhler

ZusammenfassungDie Symptom-Checkliste SCL-90-R ist ein weltweit sehr haumlufig eingesetztes Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der psychischen Symptombelastung In der vorliegenden Arbeit wird uumlber die testtheoretische Uumlberpruumlfung des Verfahrens und die bisher noch fehlende Normierung an einer fuumlr die deutsche Bevoumllkerung repraumlsentativen Stichprobe von 2179 Personen im Altersbereich von 16 bis 96 Jahren berichtet Es konnte gezeigt werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala ein reliables Instrument zur Messung der globalen psychischen Symptombelastung darstellt Die von den Autoren des Verfahrens postulierte dimensionale Struktur mit neun Skalen zur Erfassung unterschiedlicher Symptombereiche laumlsst sich faktorenanalytisch jedoch nicht bestaumltigen Sowohl die hohen Interkorrelationen der Skalen als auch der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors (global distress factor) nahe der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen ist mit der SCL-90-R somit nicht moumlglich Die mitgeteilten Normwerte beziehen sich deshalb lediglich auf die globalen Skalenkennwerte Schluumlsselwoumlrter SCL-90-R testtheoretische Uumlberpruumlfung Normierung repraumlsentative Bevoumllkerungsstichprobe

Symptom-Checklist SCL-90-R Validation and standardization based on a representative sample of the

German population

AbstractThe Symptom-Checklist SCL-90-R by Derogatis (1977) is a frequently used inventory to assess psychological distress This study presents results of the validation and standardization of the SCL-90-R based on a representative sample of the German population (2179 subjects aged 16 to 96 years) It could be demonstrated that the SCL-90-R is a reliable instrument to measure the global intensity of psychological distress Factor analysis of the items of the questionnaire yielded a strong unrotated first factor suggesting that a general factor (global distress factor) may be present This together with the fact that high intercorrelations were found between the nine original subscales suggests that the instrument is not multidimensional Therefore a classification of different groups of symptoms by different subscales is not possible and the representative norms reported in this paper are limited to the global scores GSI PST and GSDI Keywords Symptom-Checklist SCL-90-R psychological distress validation standardization community-based sample

Einleitung

Die Symptom-Checkliste SCL-90-R (Derogatis 1977 Derogatis amp Savitz 1999 Franke 1995 ) gehoumlrt weltweit zu den in Klinik und Forschung am haumlufigsten eingesetzten Verfahren zur Erfassung der psychischen Symptombelastung (psychological distress) In der Literaturdatenbank PsycLit finden sich bei Verwendung der Suchanweisung ldquoSCL-90ldquo fuumlr den Zeitraum von 1975-1999 insgesamt 938 Veroumlffentlichungen und in der Online-Datenbank MedLine werden fuumlr den Zeitraum von 1973 bis April 2000 592 Publikationen aufgelistet in denen uumlber empirische Studien berichtet

wird bei denen die Symptom-Checkliste zum Einsatz kam Ein nicht unbetraumlchtlicher Teil dieser Arbeiten hat sich auch mit der testtheoretischen Uumlberpruumlfung des Verfahrens beschaumlftigt

Betrachtet man die diesbezuumlglichen Befunde naumlher so wird deutlich dass die SCL-90-R trotz ihrer weiten Verbreitung und offensichtlichen Beliebtheit aus psychometrischer Sicht als eher problematisch einzuschaumltzen ist Dies betrifft insbesondere die mangelnde faktorielle Validitaumlt der von Derogatis (1977) auf der Basis der Daten von N = 1002 ambulanten Psychiatriepatienten postulierten Skalenstruktur (vgl Derogatis amp Cleary 1977a 1977b ) aber auch die unzureichende diskriminante Validitaumlt sowie die geschlechtsabhaumlngige Varianz der Skalen (vgl Carpenter amp Hittner 1995 Cyr McKenna-Foley amp Peacock 1985 Dinning amp Evans 1977 Hafkenscheid 1993 Hoffmann amp Overall 1978 Rief Greitemeyer amp Fichter 1991 Vassend amp Skrondal 1999 ) Die Mehrzahl der Studien in denen eine Faktorenanalyse der SCL-90-R-Items berechnet wurde fand einen varianzstarken Generalfaktor der die globale Symptombelastung (global symptom distress) einer Person abbildet (vgl Bonynge 1993 Brophy Norvell amp Kiluk 1988 Clark amp Friedman 1983 Holi Sammallahti amp Aalberg 1998 Rauter Leonard amp Swett 1996 Steer Clark amp Ranieri 1994 Zack Toneatto amp Streiner 1998 )

Die deutsche Version der SCL-90-R (Franke 1995 ) wurde an 1006 Universitaumltsangehoumlrigen (Altersmittelwert 34 Jahre 502 weiblich) teststatistisch uumlberpruumlft und normiert Kritisch muss angemerkt werden dass trotz der insgesamt unbefriedigenden internen Konsistenzen und hohen Interkorrelationen der Skalen und der unzureichenden faktorenanalytischen Replizierbarkeit der von Derogatis (1977) postulierten Skalenstruktur diese von der Testautorin beibehalten wurde Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die bislang fehlende Normierung der SCL-90-R auf der Basis einer repraumlsentativen Bevoumllkerungsstichprobe Diese Luumlkke soll die vorliegende Arbeit schlieszligen Zuvor sollen jedoch wesentliche Befunde der testtheoretischen Uumlberpruumlfung des Verfahrens berichtet werden

Methoden

Stichprobe

Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer im MaumlrzApril 1996 im Auftrag der Universitaumlt Leipzig durch das Meinungsforschungsinstitut USUMA Berlin durchgefuumlhrten Repraumlsentativbefragung von 2179 Personen im Alter zwischen 16 und 96 Jahren Dabei handelte es sich um 933 Maumlnner und 1246 Frauen Trotz der repraumlsentativen Stichprobenauswahl sind in der Untersuchungsstichprobe somit Frauen leicht uumlberrepraumlsentiert Detaillierte Angaben zu den soziodemographischen Merkmalen der Untersuchungspopulation sind Tabelle 1 zu entnehmen

Die Datenerhebung erfolgte in Form einer Mehrthemenumfrage Die in die Studie aufgenommenen Personen wurden von geschulten Interviewern zu Hause aufgesucht und dort befragt (Face-to-face-Interviews) Die Zufallsauswahl der Haushalte erfolgte nach dem Random-Route-Verfahren wobei die im Haushalt zu befragende Zielperson ebenfalls nach dem Zufallsprinzip ermittelt wurde Die Repraumlsentativitaumlt der Stichprobe wurde durch die Ziehung von ADM-(Arbeitskreis Deutsche Marktforschungsinstitute)-Stichproben und durch Vergleiche mit den Angaben des Statistischen Bundesamtes gesichert Das ADM-Stichprobenverfahren (vgl Koch 1997 ) basiert auf Daten der Wahlbezirksstatistik des Statistischen Bundesamtes und sieht eine dreistufige geschichtete Zufallsauswahl mit den Auswahlstufen ldquoWahlbezirkeldquo ldquoHaushalteldquo und ldquoZielpersonenldquo vor Prinzipiell ist es zur Repraumlsentation jeder Grundgesamtheit geeignet die in Privathaushalten identifiziert werden kann In unserer Erhebung stellte die Grundgesamtheit die in Privathaushalten lebende deutsche Wohnbevoumllkerung ab 16 Jahren dar Die Ausschoumlpfungsquote der Erhebung lag bei ca 68 und entspricht damit den bei Repraumlsentativerhebungen zu erwartenden Raten

Instrumente

In unserer Studie kamen verschiedene Selbstbeurteilungsinstrumente zum Einsatz die den Probanden im Rahmen des Interviews zur selbstaumlndigen Beantwortung vorgelegt wurden Neben der deutschen Version der Symptom-Checkliste SCL-90-R von Franke (1995) handelte es sich dabei um den Fragebogen zur Sozialen Unterstuumltzung (F-SozU) von Sommer und Fydrich (1989) und einen selbst entwickelten Fragenkatalog zu verschiedenen Aspekten von Gesundheit und Krankheit Auf Ergebnisse der beiden zuletzt genannten Verfahren soll hier jedoch nicht naumlher

eingegangen werden (vgl dazu Fydrich Geyer Hessel Sommer amp Braumlhler 1999 Hessel Geyer Ploumlttner Schmidt amp Braumlhler 1999 )

Die SCL-90-R besteht aus 90 Items die verschiedene koumlrperliche und psychische Beschwerden beschreiben Die Probanden sollen auf einer fuumlnfstufigen Ratingskala die von ldquouumlberhaupt nichtldquo (= 0) bis ldquosehr starkldquo (= 4) reicht angeben wie stark sie in den letzten sieben Tagen unter diesen Symptomen gelitten haben 83 der 90 Items gehen in die Berechnung der folgenden neun Skalen ein (Die restlichen sieben Items stellen separat auswertbare Zusatzfragen dar)

Somatisierung (SOM) - einfache koumlrperliche Belastung bis hin zu funktionellen Beschwerden (12 Items)

Zwanghaftigkeit (ZWA) - leichte Konzentrations- und Arbeitsstoumlrungen bis hin zur ausgepraumlgten Zwanghaftigkeit (10 Items)

Unsicherheit im Sozialkontakt (UNS) - leichte soziale Unsicherheit bis hin zum Gefuumlhl voumllliger persoumlnlicher Unzulaumlnglichkeit (9 Items)

Depressivitaumlt (DEP) - Traurigkeit bis hin zur schweren Depression (13 Items) Aumlngstlichkeit (AumlNG) - koumlrperlich spuumlrbare Nervositaumlt bis hin zu tiefer Angst (10 Items) AggressivitaumltFeindseligkeit (AGG) - Reizbarkeit und Unausgeglichenheit bis hin zu starker

Aggressivitaumlt mit feindseligen Aspekten (6 Items) Phobische Angst (PHO) - leichtes Gefuumlhl von Bedrohung bis hin zur massiven phobischen

Angst (7 Items) Paranoides Denken (PAR) - Misstrauen und Minderwertigkeitsgefuumlhle bis hin zu starkem

paranoidem Denken (6 Items) Psychotizismus (PSY) - mildes Gefuumlhl der Isolation und Entfremdung bis hin zur

dramatischen Evidenz der Psychose (10 Items)

Zusaumltzlich zu den neun Skalen koumlnnen drei globale Kennwerte berechnet werden GSI (Global Severity Index) erfasst die grundsaumltzliche psychische Belastung (Summe der Itemrohwerte[90-Anzahl missing data]) PST (Positive Symptom Total) gibt die Anzahl der Symptome an bei denen eine Belastung vorliegt (Anzahl der Items mit einem Rohwert gt 0) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) laumlsst eine Aussage uumlber die Intensitaumlt der Antworten zu (Summe der ItemrohwertePST) (vgl Franke 1995 ) Die statistische Auswertung der Untersuchungsdaten erfolgte mit dem Programm SPSS fuumlr Windows in der Version 100

Ergebnisse

Item- und Skalenkennwerte

In Tabelle 2 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen sowie die Trennschaumlrfekoeffizienten der SCL-90-Items sowohl in Bezug auf die Subskala der sie zugeordnet sind als auch bezuumlglich des globalen Kennwertes GSI dargestellt

Sowohl bezogen auf die Subskalen als auch auf den globalen Kennwert nehmen die Trennschaumlrfekoeffizienten in der Mehrzahl Werte groumlszliger 40 ein und sind somit als gut differenzierend einzuschaumltzen

Tabelle 3 enthaumllt die Mittelwerte und Standardabweichungen wichtige Verteilungsmaszlige sowie die Konsistenzkoeffizienten (Cronbachrsquos alpha) der neun SCL-90-R-Skalen sowie der globalen Kennwerte Die entsprechenden Werte aus dem Testhandbuch von Franke (1995) sind zum Vergleich in Klammern jeweils mit aufgefuumlhrt Insgesamt zeigt sich dass die Probanden die mit dem Verfahren erfragten Symptome in den letzten sieben Tagen in eher geringer Intensitaumlt erlebt haben (von M = 022 fuumlr die Skalen ldquoPhobische Angstldquo und ldquoPsychotizismusldquo bis M = 047 fuumlr ldquoSomatisierungldquo) Auch die Verteilungsmaszlige weisen darauf hin dass alle Skalen mehr oder weniger stark rechtsschief sind

Die internen Konsistenzen (Cronbachrsquos alpha) der SCL-90-Subskalen reichen von α = 75 (ldquoPhobische Angstldquo) bis α = 88 (ldquoDepressivitaumltldquo) und sind somit insgesamt als zufriedenstellend bis gut einzustufen Die interne Konsistenz des Gesamtwertes GSI (α = 97) kann als sehr gut eingeschaumltzt werden Alle Alpha-Koeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die der Standardisierungsstichprobe von Franke (1995)

Wie Tabelle 3 ebenfalls zu entnehmen ist sind die SCL-90-Skalen hoch miteinander interkorreliert Wegen der schiefen Skalenwertverteilungen berechneten wir Rangkorrelationen nach Spearman Die Korrelationskoeffizienten erreichen Werte zwischen r = 46 (ldquoSomatisierungldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) und r = 77 (ldquoZwanghaftigkeitldquo mit ldquoDepressivitaumltldquo sowie ldquoUnsicherheitldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) Zwischen den Subskalen und dem globalen Kennwert GSI bestehen Korrelationen von r = 74 (Skala ldquoSomatisierungldquo) bis r = 90 (Skala ldquoDepressivitaumltldquo) Alle von uns ermittelten Korrelationskoeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die von Franke (1995) berichteten

Faktorielle Validitaumlt

Um zu uumlberpruumlfen inwieweit sich auf der Basis unserer Untersuchungsdaten die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren laumlsst berechneten wir eine Hauptkomponentenanalyse mit anschlieszligender orthogonaler Varimax-Rotation und der Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren Analog zum Vorgehen bei Derogatis (1977) und Franke (1995) bezogen wir in die Faktorenanalyse lediglich diejenigen 83 Items ein die einer der Subskalen zugeordnet werden Tabelle 4 zeigt das Ergebnis der Faktorenanalyse Wie zu erkennen ist stimmt das Ladungsmuster der Items nur partiell mit der a-priori-Skalenstruktur uumlberein Zahlreiche Items weisen auf mehreren Faktoren gleichzeitig relevante Ladungen auf Allein 44 Items laden mit gt 30 auf dem ersten Faktor Die neun Faktoren klaumlren gemeinsam 4827 der Gesamtvarianz auf Der weitaus groumlszligte Varianzanteil wird dabei durch den ersten Faktor erklaumlrt (3010 bei der unrotierten und immer noch 1427 bei der rotierten Loumlsung) Auch der Eigenwerteverlauf der unrotierten Loumlsung legt die Interpretation nahe dass es sich hier um einen Generalfaktor handelt der inhaltlich die allgemeine Symptombelastung abbildet und stark durch Items der a-priori-Skalen ldquoDepressivitaumltldquo ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo ldquoZwanghaftigkeitldquo und ldquoParanoides Denkenldquo dominiert wird

Einfluss soziodemographischer Merkmale

Um den Einfluss des Alters des Geschlechts und des Wohnsitzes (in Ost- bzw Westdeutschland) auf die Beantwortung der SCL-90-Items abzuschaumltzen berechneten wir Rangvarianzanalysen nach Kruskal-Wallis Eine zuvor durchgefuumlhrte Uumlberpruumlfung mittels dreifaktorieller Varianzanalysen hatte ergeben dass nur bei fuumlnf Items signifikante Interaktionseffekte (mit p lt 01) auftreten (bei Nr 12 und 22 Alter times Wohnsitz bei Nr 29 Geschlecht times Wohnsitz bei Nr 30 und 40 Alter times Geschlecht) Die signifikanten Haupteffekte sind Tabelle 2 zu entnehmen Da wir nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als bedeutsam betrachten fuumlhrten wir keine explizite Alpha-Adjustierung durch Geschlechtseffekte lieszligen sich fuumlr die Mehrzahl der Items nachweisen Frauen geben dabei in der Regel eine houmlhere Intensitaumlt von Beschwerden an Auch Alterseffekte waren fuumlr eine ganze Anzahl von Items zu verzeichnen Auf diese soll hier im einzelnen jedoch nicht eingegangen werden Der Wohnsitz hat nur bei vergleichsweise wenigen Items einen Einfluss auf deren Beantwortung

In Tabelle 5 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der SCL-90-Skalen in Abhaumlngigkeit vom Alter und Geschlecht der befragten Personen dargestellt Die Signifikanz des Einflusses uumlberpruumlften wir wiederum mittels Rangvarianzanalysen Auf eine explizite Alpha-Adjustierung wurde wiederum verzichtet da auch hier nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als relevant betrachtet werden (In der Tabelle sind jedoch auch alle anderen aufgefuumlhrt) Der potentielle Einflussfaktor ldquoWohnsitzldquo wurde aufgrund seiner geringen Relevanz auf Itemebene hier nicht beruumlcksichtigt Die Analyse der Geschlechtseffekte zeigt dass Frauen in allen Skalen und den globalen Kennwerten houmlhere Auspraumlgungen aufweisen und somit insgesamt eine staumlrkere psychische Symptombelastung berichten als Maumlnner

Eine Reihe von Skalen zeigt daruumlber hinaus altersabhaumlngige Auspraumlgungen Insbesondere trifft dies fuumlr die Skalen ldquoSomatisierungldquo (alterskorrelierte Zunahme) ldquoAgressivitaumltFeindseligkeitldquo und ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo (beide alterskorrelierte Abnahme) sowie ldquoZwanghaftigkeitldquo (Abnahme im mittleren Lebensalter) zu Fuumlr die globalen Kennwerte lieszligen sich hingegen keine signifikanten Alterseffekte (mit p le 001) nachweisen Eine zusaumltzlich berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse hatte fuumlr keine der SCL-90-Skalen signifikante Interaktionseffekte von Alter und Geschlecht erbracht

Es soll an dieser Stelle aus Platzgruumlnden lediglich erwaumlhnt werden dass bei einer differenzierten Betrachtung der Teilpopulation der uumlber 60jaumlhrigen fuumlr viele der SCL-90-Skalen eine Zunahme der Symptombelastung bei ldquoaumllteren Altenldquo (gt 75 Jahre) im Vergleich zu den ldquojuumlngeren Altenldquo (61-74 Jahre) zu verzeichnen ist (vgl Hessel Geyer Ploumlttner amp Braumlhler 2000 )

Das Merkmal ldquoBildungldquo (dreigestuft Haupt-Realschule AbiturFachschule FH- oder Hochschulstudium) konnte in unserer Studie im Gegensatz zu Franke (1995) wo sogar bildungsspezifische Normwerte mitgeteilt werden nicht als ein relevanter Einflussfaktor fuumlr die psychische Symptombelastung identifiziert werden Lediglich die ldquoPhobische Angstldquo (Chi-Quadrat = 932 df = 22125 p = 009) und der Positive Symptom Distress Index (PSDI) (Chi-Quadrat = 1625 df = 22050 p lt 001) nehmen mit houmlherer Bildung ab

Normierung

Angesichts der unzureichenden faktoriellen Validitaumlt und der hohen Interkorrelationen der SCL-90-Skalen und der damit verbundenen Annahme eines Generalfaktors der die globale Symptombelastung einer Person abbildet (global distress factor) halten wir es hier nicht fuumlr angezeigt Normwerte fuumlr die aus testtheoretischer Sicht fragwuumlrdigen SCL-90-Subskalen zu berechnen Wir werden uns stattdessen auf die Mitteilung von Normwerten fuumlr die globalen Kennwerte GSI (Global Severity Index) PST (Positive Symptom Total) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) beschraumlnken Da alle diese Werte in hohem Maszlige geschlechtsabhaumlngig sind stellen wir die Normwerte fuumlr die Gesamtstichprobe sowie getrennt fuumlr Maumlnner und Frauen dar Obwohl sich die globalen Kennwerte partiell auch als altersabhaumlngig erweisen verzichten wir hier auf eine altersgruppenbezogene Normierung Zum einen fallen die Effekte deutlich geringer aus als beim Geschlecht zum anderen sind von Franke (1995) ebenfalls keine altersspezifischen Normwerte mitgeteilt worden

Da die empirischen Verteilungen der Kennwerte (insbesondere von GSI und PSDI) von der Normalverteilung abweichen (vgl Tabelle 3 ) berechneten wir als Normwerte Prozentraumlnge sowie T-Werte Prozentrang-Normen sind auch bei nicht-normalen Verteilungen verwendbar da sie nicht auf einer linearen sondern einer Flaumlchentransformation der Rohwerteverteilung basieren Eine anschlieszligende T-Transformation dh eine Umwandlung der Prozentraumlnge in Standard-Aumlquivalenzwerte ergibt die Moumlglichkeit auch nicht-normalverteilte Eichstichproben so zu normieren als ob sie normal verteilt waumlren (vgl Lienert amp Raatz 1998 ) In Tabelle 6 sind die Prozentraumlnge in 5-Schritten abgetragen Zusaumltzlich wurden die Prozentraumlnge 2 7 16 84 93 98 und 99 wegen ihrer direkten Beziehung zu praumlgnanten T-Werten aufgenommen Die Prozentraumlnge 5 und 85 wurden dafuumlr gestrichen Die aus der Tabelle ablesbaren Normwerte koumlnnen direkt in das Original-Profilblatt zur SCL-90-R eingetragen werden (vgl Franke 1995 )

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel die Symptom-Checkliste SCL-90-R auf der Datenbasis einer bevoumllkerungs-repraumlsentativen Erhebung testtheoretisch zu uumlberpruumlfen und zu normieren Waumlhrend inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Reihe von Validierungsstudien zur SCL-90-R publiziert worden sind (zB Franke 1992 Franke amp Staumlcker 1995 Rief et al 1991 ) lagen fuumlr das Verfahren bisher jedoch nur Normwerte vor die an einer nicht-repraumlsentativen Stichprobe von 1006 Universitaumltsangehoumlrigen gewonnen worden sind (vgl Franke 1995 ) Diese Luumlcke wird durch die vorliegende Publikation geschlossen Allerdings werden von uns hier lediglich Prozentrang- und T-Wert-Normen fuumlr die drei globalen Kennwerte GSI PST und PSDI mitgeteilt und nicht auch fuumlr die neun Subskalen Diese Einschraumlnkung hat inhaltliche Gruumlnde Die von uns vorgenommene testtheoretische Uumlberpruumlfung der SCL-90-R zeigte in Uumlbereinstimmung mit zahlreichen anderen Studien (zB Cyr et al 1985 Holi et al 1998 Rauter et al 1996 Steer et al 1994 ) dass die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur des Verfahrens empirisch nicht zu bestaumltigen ist Die SCL-90-Skalen korrelieren hoch miteinander und lassen sich in ihrer Struktur faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren (vgl Tabellen 3 und 4 ) Der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt vielmehr die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors nahe (global distress factor) der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Selbst wenn man hier argumentieren koumlnnte dass bei einer Erhebung in der Allgemeinbevoumllkerung die Hauptvarianz des Verfahrens durch die Unterscheidung von psychopathologisch Auffaumllligen und Unauffaumllligen zustande kommt und sich vor allem dies in einem Generalfaktor widerspiegelt bleibt offen weshalb sich auch in zahlreichen klinischen Studien unter Einbezug unterschiedlicher Patientengruppen lediglich ein varianzstarker Generalfaktor identifizieren lieszlig (zB Brophy et al 1988 Carpenter amp Hittner 1995 Clark amp Friedman 1983 Hardt Gerbershagen amp Franke 2000 Rauter et al 1996 Rief et al 1991 Zack et al 1998 ) Die mangelnde faktorielle Validitaumlt der SCL-90-R scheint somit durch eine Unterscheidung von ldquonormal-gesundenldquo und klinischen Stichproben nicht hinreichend erklaumlrbar zu sein zumal Franke (1995) in ihrer ldquonormal-gesundenldquo Standardisierungsstichprobe von N = 1006 Universitaumltsangehoumlrigen die zudem geringere psychopathologische Symptome aumluszligerten als die

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

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Anschrift

Aike Hessel Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Michael Geyer Prof Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Joumlrg Schumacher Dr rer nat Dipl-Psych Universitaumlt Leipzig Institut fuumlr Angewandte Psychologie Klinische und Gesundheitspsychologie Seeburgstr 14-20 D-04103 Leipzig Deutschland Elmar Braumlhler Prof Dr rer biol hum habil Universitaumltsklinikum Leipzig Abteilung fuumlr Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Liebigstr 21 Leipzig D-04103 Leipzig Deutschland Email braemedizinuni-leipzigde

Tabellen

Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

wird bei denen die Symptom-Checkliste zum Einsatz kam Ein nicht unbetraumlchtlicher Teil dieser Arbeiten hat sich auch mit der testtheoretischen Uumlberpruumlfung des Verfahrens beschaumlftigt

Betrachtet man die diesbezuumlglichen Befunde naumlher so wird deutlich dass die SCL-90-R trotz ihrer weiten Verbreitung und offensichtlichen Beliebtheit aus psychometrischer Sicht als eher problematisch einzuschaumltzen ist Dies betrifft insbesondere die mangelnde faktorielle Validitaumlt der von Derogatis (1977) auf der Basis der Daten von N = 1002 ambulanten Psychiatriepatienten postulierten Skalenstruktur (vgl Derogatis amp Cleary 1977a 1977b ) aber auch die unzureichende diskriminante Validitaumlt sowie die geschlechtsabhaumlngige Varianz der Skalen (vgl Carpenter amp Hittner 1995 Cyr McKenna-Foley amp Peacock 1985 Dinning amp Evans 1977 Hafkenscheid 1993 Hoffmann amp Overall 1978 Rief Greitemeyer amp Fichter 1991 Vassend amp Skrondal 1999 ) Die Mehrzahl der Studien in denen eine Faktorenanalyse der SCL-90-R-Items berechnet wurde fand einen varianzstarken Generalfaktor der die globale Symptombelastung (global symptom distress) einer Person abbildet (vgl Bonynge 1993 Brophy Norvell amp Kiluk 1988 Clark amp Friedman 1983 Holi Sammallahti amp Aalberg 1998 Rauter Leonard amp Swett 1996 Steer Clark amp Ranieri 1994 Zack Toneatto amp Streiner 1998 )

Die deutsche Version der SCL-90-R (Franke 1995 ) wurde an 1006 Universitaumltsangehoumlrigen (Altersmittelwert 34 Jahre 502 weiblich) teststatistisch uumlberpruumlft und normiert Kritisch muss angemerkt werden dass trotz der insgesamt unbefriedigenden internen Konsistenzen und hohen Interkorrelationen der Skalen und der unzureichenden faktorenanalytischen Replizierbarkeit der von Derogatis (1977) postulierten Skalenstruktur diese von der Testautorin beibehalten wurde Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die bislang fehlende Normierung der SCL-90-R auf der Basis einer repraumlsentativen Bevoumllkerungsstichprobe Diese Luumlkke soll die vorliegende Arbeit schlieszligen Zuvor sollen jedoch wesentliche Befunde der testtheoretischen Uumlberpruumlfung des Verfahrens berichtet werden

Methoden

Stichprobe

Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer im MaumlrzApril 1996 im Auftrag der Universitaumlt Leipzig durch das Meinungsforschungsinstitut USUMA Berlin durchgefuumlhrten Repraumlsentativbefragung von 2179 Personen im Alter zwischen 16 und 96 Jahren Dabei handelte es sich um 933 Maumlnner und 1246 Frauen Trotz der repraumlsentativen Stichprobenauswahl sind in der Untersuchungsstichprobe somit Frauen leicht uumlberrepraumlsentiert Detaillierte Angaben zu den soziodemographischen Merkmalen der Untersuchungspopulation sind Tabelle 1 zu entnehmen

Die Datenerhebung erfolgte in Form einer Mehrthemenumfrage Die in die Studie aufgenommenen Personen wurden von geschulten Interviewern zu Hause aufgesucht und dort befragt (Face-to-face-Interviews) Die Zufallsauswahl der Haushalte erfolgte nach dem Random-Route-Verfahren wobei die im Haushalt zu befragende Zielperson ebenfalls nach dem Zufallsprinzip ermittelt wurde Die Repraumlsentativitaumlt der Stichprobe wurde durch die Ziehung von ADM-(Arbeitskreis Deutsche Marktforschungsinstitute)-Stichproben und durch Vergleiche mit den Angaben des Statistischen Bundesamtes gesichert Das ADM-Stichprobenverfahren (vgl Koch 1997 ) basiert auf Daten der Wahlbezirksstatistik des Statistischen Bundesamtes und sieht eine dreistufige geschichtete Zufallsauswahl mit den Auswahlstufen ldquoWahlbezirkeldquo ldquoHaushalteldquo und ldquoZielpersonenldquo vor Prinzipiell ist es zur Repraumlsentation jeder Grundgesamtheit geeignet die in Privathaushalten identifiziert werden kann In unserer Erhebung stellte die Grundgesamtheit die in Privathaushalten lebende deutsche Wohnbevoumllkerung ab 16 Jahren dar Die Ausschoumlpfungsquote der Erhebung lag bei ca 68 und entspricht damit den bei Repraumlsentativerhebungen zu erwartenden Raten

Instrumente

In unserer Studie kamen verschiedene Selbstbeurteilungsinstrumente zum Einsatz die den Probanden im Rahmen des Interviews zur selbstaumlndigen Beantwortung vorgelegt wurden Neben der deutschen Version der Symptom-Checkliste SCL-90-R von Franke (1995) handelte es sich dabei um den Fragebogen zur Sozialen Unterstuumltzung (F-SozU) von Sommer und Fydrich (1989) und einen selbst entwickelten Fragenkatalog zu verschiedenen Aspekten von Gesundheit und Krankheit Auf Ergebnisse der beiden zuletzt genannten Verfahren soll hier jedoch nicht naumlher

eingegangen werden (vgl dazu Fydrich Geyer Hessel Sommer amp Braumlhler 1999 Hessel Geyer Ploumlttner Schmidt amp Braumlhler 1999 )

Die SCL-90-R besteht aus 90 Items die verschiedene koumlrperliche und psychische Beschwerden beschreiben Die Probanden sollen auf einer fuumlnfstufigen Ratingskala die von ldquouumlberhaupt nichtldquo (= 0) bis ldquosehr starkldquo (= 4) reicht angeben wie stark sie in den letzten sieben Tagen unter diesen Symptomen gelitten haben 83 der 90 Items gehen in die Berechnung der folgenden neun Skalen ein (Die restlichen sieben Items stellen separat auswertbare Zusatzfragen dar)

Somatisierung (SOM) - einfache koumlrperliche Belastung bis hin zu funktionellen Beschwerden (12 Items)

Zwanghaftigkeit (ZWA) - leichte Konzentrations- und Arbeitsstoumlrungen bis hin zur ausgepraumlgten Zwanghaftigkeit (10 Items)

Unsicherheit im Sozialkontakt (UNS) - leichte soziale Unsicherheit bis hin zum Gefuumlhl voumllliger persoumlnlicher Unzulaumlnglichkeit (9 Items)

Depressivitaumlt (DEP) - Traurigkeit bis hin zur schweren Depression (13 Items) Aumlngstlichkeit (AumlNG) - koumlrperlich spuumlrbare Nervositaumlt bis hin zu tiefer Angst (10 Items) AggressivitaumltFeindseligkeit (AGG) - Reizbarkeit und Unausgeglichenheit bis hin zu starker

Aggressivitaumlt mit feindseligen Aspekten (6 Items) Phobische Angst (PHO) - leichtes Gefuumlhl von Bedrohung bis hin zur massiven phobischen

Angst (7 Items) Paranoides Denken (PAR) - Misstrauen und Minderwertigkeitsgefuumlhle bis hin zu starkem

paranoidem Denken (6 Items) Psychotizismus (PSY) - mildes Gefuumlhl der Isolation und Entfremdung bis hin zur

dramatischen Evidenz der Psychose (10 Items)

Zusaumltzlich zu den neun Skalen koumlnnen drei globale Kennwerte berechnet werden GSI (Global Severity Index) erfasst die grundsaumltzliche psychische Belastung (Summe der Itemrohwerte[90-Anzahl missing data]) PST (Positive Symptom Total) gibt die Anzahl der Symptome an bei denen eine Belastung vorliegt (Anzahl der Items mit einem Rohwert gt 0) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) laumlsst eine Aussage uumlber die Intensitaumlt der Antworten zu (Summe der ItemrohwertePST) (vgl Franke 1995 ) Die statistische Auswertung der Untersuchungsdaten erfolgte mit dem Programm SPSS fuumlr Windows in der Version 100

Ergebnisse

Item- und Skalenkennwerte

In Tabelle 2 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen sowie die Trennschaumlrfekoeffizienten der SCL-90-Items sowohl in Bezug auf die Subskala der sie zugeordnet sind als auch bezuumlglich des globalen Kennwertes GSI dargestellt

Sowohl bezogen auf die Subskalen als auch auf den globalen Kennwert nehmen die Trennschaumlrfekoeffizienten in der Mehrzahl Werte groumlszliger 40 ein und sind somit als gut differenzierend einzuschaumltzen

Tabelle 3 enthaumllt die Mittelwerte und Standardabweichungen wichtige Verteilungsmaszlige sowie die Konsistenzkoeffizienten (Cronbachrsquos alpha) der neun SCL-90-R-Skalen sowie der globalen Kennwerte Die entsprechenden Werte aus dem Testhandbuch von Franke (1995) sind zum Vergleich in Klammern jeweils mit aufgefuumlhrt Insgesamt zeigt sich dass die Probanden die mit dem Verfahren erfragten Symptome in den letzten sieben Tagen in eher geringer Intensitaumlt erlebt haben (von M = 022 fuumlr die Skalen ldquoPhobische Angstldquo und ldquoPsychotizismusldquo bis M = 047 fuumlr ldquoSomatisierungldquo) Auch die Verteilungsmaszlige weisen darauf hin dass alle Skalen mehr oder weniger stark rechtsschief sind

Die internen Konsistenzen (Cronbachrsquos alpha) der SCL-90-Subskalen reichen von α = 75 (ldquoPhobische Angstldquo) bis α = 88 (ldquoDepressivitaumltldquo) und sind somit insgesamt als zufriedenstellend bis gut einzustufen Die interne Konsistenz des Gesamtwertes GSI (α = 97) kann als sehr gut eingeschaumltzt werden Alle Alpha-Koeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die der Standardisierungsstichprobe von Franke (1995)

Wie Tabelle 3 ebenfalls zu entnehmen ist sind die SCL-90-Skalen hoch miteinander interkorreliert Wegen der schiefen Skalenwertverteilungen berechneten wir Rangkorrelationen nach Spearman Die Korrelationskoeffizienten erreichen Werte zwischen r = 46 (ldquoSomatisierungldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) und r = 77 (ldquoZwanghaftigkeitldquo mit ldquoDepressivitaumltldquo sowie ldquoUnsicherheitldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) Zwischen den Subskalen und dem globalen Kennwert GSI bestehen Korrelationen von r = 74 (Skala ldquoSomatisierungldquo) bis r = 90 (Skala ldquoDepressivitaumltldquo) Alle von uns ermittelten Korrelationskoeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die von Franke (1995) berichteten

Faktorielle Validitaumlt

Um zu uumlberpruumlfen inwieweit sich auf der Basis unserer Untersuchungsdaten die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren laumlsst berechneten wir eine Hauptkomponentenanalyse mit anschlieszligender orthogonaler Varimax-Rotation und der Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren Analog zum Vorgehen bei Derogatis (1977) und Franke (1995) bezogen wir in die Faktorenanalyse lediglich diejenigen 83 Items ein die einer der Subskalen zugeordnet werden Tabelle 4 zeigt das Ergebnis der Faktorenanalyse Wie zu erkennen ist stimmt das Ladungsmuster der Items nur partiell mit der a-priori-Skalenstruktur uumlberein Zahlreiche Items weisen auf mehreren Faktoren gleichzeitig relevante Ladungen auf Allein 44 Items laden mit gt 30 auf dem ersten Faktor Die neun Faktoren klaumlren gemeinsam 4827 der Gesamtvarianz auf Der weitaus groumlszligte Varianzanteil wird dabei durch den ersten Faktor erklaumlrt (3010 bei der unrotierten und immer noch 1427 bei der rotierten Loumlsung) Auch der Eigenwerteverlauf der unrotierten Loumlsung legt die Interpretation nahe dass es sich hier um einen Generalfaktor handelt der inhaltlich die allgemeine Symptombelastung abbildet und stark durch Items der a-priori-Skalen ldquoDepressivitaumltldquo ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo ldquoZwanghaftigkeitldquo und ldquoParanoides Denkenldquo dominiert wird

Einfluss soziodemographischer Merkmale

Um den Einfluss des Alters des Geschlechts und des Wohnsitzes (in Ost- bzw Westdeutschland) auf die Beantwortung der SCL-90-Items abzuschaumltzen berechneten wir Rangvarianzanalysen nach Kruskal-Wallis Eine zuvor durchgefuumlhrte Uumlberpruumlfung mittels dreifaktorieller Varianzanalysen hatte ergeben dass nur bei fuumlnf Items signifikante Interaktionseffekte (mit p lt 01) auftreten (bei Nr 12 und 22 Alter times Wohnsitz bei Nr 29 Geschlecht times Wohnsitz bei Nr 30 und 40 Alter times Geschlecht) Die signifikanten Haupteffekte sind Tabelle 2 zu entnehmen Da wir nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als bedeutsam betrachten fuumlhrten wir keine explizite Alpha-Adjustierung durch Geschlechtseffekte lieszligen sich fuumlr die Mehrzahl der Items nachweisen Frauen geben dabei in der Regel eine houmlhere Intensitaumlt von Beschwerden an Auch Alterseffekte waren fuumlr eine ganze Anzahl von Items zu verzeichnen Auf diese soll hier im einzelnen jedoch nicht eingegangen werden Der Wohnsitz hat nur bei vergleichsweise wenigen Items einen Einfluss auf deren Beantwortung

In Tabelle 5 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der SCL-90-Skalen in Abhaumlngigkeit vom Alter und Geschlecht der befragten Personen dargestellt Die Signifikanz des Einflusses uumlberpruumlften wir wiederum mittels Rangvarianzanalysen Auf eine explizite Alpha-Adjustierung wurde wiederum verzichtet da auch hier nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als relevant betrachtet werden (In der Tabelle sind jedoch auch alle anderen aufgefuumlhrt) Der potentielle Einflussfaktor ldquoWohnsitzldquo wurde aufgrund seiner geringen Relevanz auf Itemebene hier nicht beruumlcksichtigt Die Analyse der Geschlechtseffekte zeigt dass Frauen in allen Skalen und den globalen Kennwerten houmlhere Auspraumlgungen aufweisen und somit insgesamt eine staumlrkere psychische Symptombelastung berichten als Maumlnner

Eine Reihe von Skalen zeigt daruumlber hinaus altersabhaumlngige Auspraumlgungen Insbesondere trifft dies fuumlr die Skalen ldquoSomatisierungldquo (alterskorrelierte Zunahme) ldquoAgressivitaumltFeindseligkeitldquo und ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo (beide alterskorrelierte Abnahme) sowie ldquoZwanghaftigkeitldquo (Abnahme im mittleren Lebensalter) zu Fuumlr die globalen Kennwerte lieszligen sich hingegen keine signifikanten Alterseffekte (mit p le 001) nachweisen Eine zusaumltzlich berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse hatte fuumlr keine der SCL-90-Skalen signifikante Interaktionseffekte von Alter und Geschlecht erbracht

Es soll an dieser Stelle aus Platzgruumlnden lediglich erwaumlhnt werden dass bei einer differenzierten Betrachtung der Teilpopulation der uumlber 60jaumlhrigen fuumlr viele der SCL-90-Skalen eine Zunahme der Symptombelastung bei ldquoaumllteren Altenldquo (gt 75 Jahre) im Vergleich zu den ldquojuumlngeren Altenldquo (61-74 Jahre) zu verzeichnen ist (vgl Hessel Geyer Ploumlttner amp Braumlhler 2000 )

Das Merkmal ldquoBildungldquo (dreigestuft Haupt-Realschule AbiturFachschule FH- oder Hochschulstudium) konnte in unserer Studie im Gegensatz zu Franke (1995) wo sogar bildungsspezifische Normwerte mitgeteilt werden nicht als ein relevanter Einflussfaktor fuumlr die psychische Symptombelastung identifiziert werden Lediglich die ldquoPhobische Angstldquo (Chi-Quadrat = 932 df = 22125 p = 009) und der Positive Symptom Distress Index (PSDI) (Chi-Quadrat = 1625 df = 22050 p lt 001) nehmen mit houmlherer Bildung ab

Normierung

Angesichts der unzureichenden faktoriellen Validitaumlt und der hohen Interkorrelationen der SCL-90-Skalen und der damit verbundenen Annahme eines Generalfaktors der die globale Symptombelastung einer Person abbildet (global distress factor) halten wir es hier nicht fuumlr angezeigt Normwerte fuumlr die aus testtheoretischer Sicht fragwuumlrdigen SCL-90-Subskalen zu berechnen Wir werden uns stattdessen auf die Mitteilung von Normwerten fuumlr die globalen Kennwerte GSI (Global Severity Index) PST (Positive Symptom Total) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) beschraumlnken Da alle diese Werte in hohem Maszlige geschlechtsabhaumlngig sind stellen wir die Normwerte fuumlr die Gesamtstichprobe sowie getrennt fuumlr Maumlnner und Frauen dar Obwohl sich die globalen Kennwerte partiell auch als altersabhaumlngig erweisen verzichten wir hier auf eine altersgruppenbezogene Normierung Zum einen fallen die Effekte deutlich geringer aus als beim Geschlecht zum anderen sind von Franke (1995) ebenfalls keine altersspezifischen Normwerte mitgeteilt worden

Da die empirischen Verteilungen der Kennwerte (insbesondere von GSI und PSDI) von der Normalverteilung abweichen (vgl Tabelle 3 ) berechneten wir als Normwerte Prozentraumlnge sowie T-Werte Prozentrang-Normen sind auch bei nicht-normalen Verteilungen verwendbar da sie nicht auf einer linearen sondern einer Flaumlchentransformation der Rohwerteverteilung basieren Eine anschlieszligende T-Transformation dh eine Umwandlung der Prozentraumlnge in Standard-Aumlquivalenzwerte ergibt die Moumlglichkeit auch nicht-normalverteilte Eichstichproben so zu normieren als ob sie normal verteilt waumlren (vgl Lienert amp Raatz 1998 ) In Tabelle 6 sind die Prozentraumlnge in 5-Schritten abgetragen Zusaumltzlich wurden die Prozentraumlnge 2 7 16 84 93 98 und 99 wegen ihrer direkten Beziehung zu praumlgnanten T-Werten aufgenommen Die Prozentraumlnge 5 und 85 wurden dafuumlr gestrichen Die aus der Tabelle ablesbaren Normwerte koumlnnen direkt in das Original-Profilblatt zur SCL-90-R eingetragen werden (vgl Franke 1995 )

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel die Symptom-Checkliste SCL-90-R auf der Datenbasis einer bevoumllkerungs-repraumlsentativen Erhebung testtheoretisch zu uumlberpruumlfen und zu normieren Waumlhrend inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Reihe von Validierungsstudien zur SCL-90-R publiziert worden sind (zB Franke 1992 Franke amp Staumlcker 1995 Rief et al 1991 ) lagen fuumlr das Verfahren bisher jedoch nur Normwerte vor die an einer nicht-repraumlsentativen Stichprobe von 1006 Universitaumltsangehoumlrigen gewonnen worden sind (vgl Franke 1995 ) Diese Luumlcke wird durch die vorliegende Publikation geschlossen Allerdings werden von uns hier lediglich Prozentrang- und T-Wert-Normen fuumlr die drei globalen Kennwerte GSI PST und PSDI mitgeteilt und nicht auch fuumlr die neun Subskalen Diese Einschraumlnkung hat inhaltliche Gruumlnde Die von uns vorgenommene testtheoretische Uumlberpruumlfung der SCL-90-R zeigte in Uumlbereinstimmung mit zahlreichen anderen Studien (zB Cyr et al 1985 Holi et al 1998 Rauter et al 1996 Steer et al 1994 ) dass die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur des Verfahrens empirisch nicht zu bestaumltigen ist Die SCL-90-Skalen korrelieren hoch miteinander und lassen sich in ihrer Struktur faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren (vgl Tabellen 3 und 4 ) Der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt vielmehr die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors nahe (global distress factor) der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Selbst wenn man hier argumentieren koumlnnte dass bei einer Erhebung in der Allgemeinbevoumllkerung die Hauptvarianz des Verfahrens durch die Unterscheidung von psychopathologisch Auffaumllligen und Unauffaumllligen zustande kommt und sich vor allem dies in einem Generalfaktor widerspiegelt bleibt offen weshalb sich auch in zahlreichen klinischen Studien unter Einbezug unterschiedlicher Patientengruppen lediglich ein varianzstarker Generalfaktor identifizieren lieszlig (zB Brophy et al 1988 Carpenter amp Hittner 1995 Clark amp Friedman 1983 Hardt Gerbershagen amp Franke 2000 Rauter et al 1996 Rief et al 1991 Zack et al 1998 ) Die mangelnde faktorielle Validitaumlt der SCL-90-R scheint somit durch eine Unterscheidung von ldquonormal-gesundenldquo und klinischen Stichproben nicht hinreichend erklaumlrbar zu sein zumal Franke (1995) in ihrer ldquonormal-gesundenldquo Standardisierungsstichprobe von N = 1006 Universitaumltsangehoumlrigen die zudem geringere psychopathologische Symptome aumluszligerten als die

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

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Anschrift

Aike Hessel Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Michael Geyer Prof Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Joumlrg Schumacher Dr rer nat Dipl-Psych Universitaumlt Leipzig Institut fuumlr Angewandte Psychologie Klinische und Gesundheitspsychologie Seeburgstr 14-20 D-04103 Leipzig Deutschland Elmar Braumlhler Prof Dr rer biol hum habil Universitaumltsklinikum Leipzig Abteilung fuumlr Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Liebigstr 21 Leipzig D-04103 Leipzig Deutschland Email braemedizinuni-leipzigde

Tabellen

Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

eingegangen werden (vgl dazu Fydrich Geyer Hessel Sommer amp Braumlhler 1999 Hessel Geyer Ploumlttner Schmidt amp Braumlhler 1999 )

Die SCL-90-R besteht aus 90 Items die verschiedene koumlrperliche und psychische Beschwerden beschreiben Die Probanden sollen auf einer fuumlnfstufigen Ratingskala die von ldquouumlberhaupt nichtldquo (= 0) bis ldquosehr starkldquo (= 4) reicht angeben wie stark sie in den letzten sieben Tagen unter diesen Symptomen gelitten haben 83 der 90 Items gehen in die Berechnung der folgenden neun Skalen ein (Die restlichen sieben Items stellen separat auswertbare Zusatzfragen dar)

Somatisierung (SOM) - einfache koumlrperliche Belastung bis hin zu funktionellen Beschwerden (12 Items)

Zwanghaftigkeit (ZWA) - leichte Konzentrations- und Arbeitsstoumlrungen bis hin zur ausgepraumlgten Zwanghaftigkeit (10 Items)

Unsicherheit im Sozialkontakt (UNS) - leichte soziale Unsicherheit bis hin zum Gefuumlhl voumllliger persoumlnlicher Unzulaumlnglichkeit (9 Items)

Depressivitaumlt (DEP) - Traurigkeit bis hin zur schweren Depression (13 Items) Aumlngstlichkeit (AumlNG) - koumlrperlich spuumlrbare Nervositaumlt bis hin zu tiefer Angst (10 Items) AggressivitaumltFeindseligkeit (AGG) - Reizbarkeit und Unausgeglichenheit bis hin zu starker

Aggressivitaumlt mit feindseligen Aspekten (6 Items) Phobische Angst (PHO) - leichtes Gefuumlhl von Bedrohung bis hin zur massiven phobischen

Angst (7 Items) Paranoides Denken (PAR) - Misstrauen und Minderwertigkeitsgefuumlhle bis hin zu starkem

paranoidem Denken (6 Items) Psychotizismus (PSY) - mildes Gefuumlhl der Isolation und Entfremdung bis hin zur

dramatischen Evidenz der Psychose (10 Items)

Zusaumltzlich zu den neun Skalen koumlnnen drei globale Kennwerte berechnet werden GSI (Global Severity Index) erfasst die grundsaumltzliche psychische Belastung (Summe der Itemrohwerte[90-Anzahl missing data]) PST (Positive Symptom Total) gibt die Anzahl der Symptome an bei denen eine Belastung vorliegt (Anzahl der Items mit einem Rohwert gt 0) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) laumlsst eine Aussage uumlber die Intensitaumlt der Antworten zu (Summe der ItemrohwertePST) (vgl Franke 1995 ) Die statistische Auswertung der Untersuchungsdaten erfolgte mit dem Programm SPSS fuumlr Windows in der Version 100

Ergebnisse

Item- und Skalenkennwerte

In Tabelle 2 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen sowie die Trennschaumlrfekoeffizienten der SCL-90-Items sowohl in Bezug auf die Subskala der sie zugeordnet sind als auch bezuumlglich des globalen Kennwertes GSI dargestellt

Sowohl bezogen auf die Subskalen als auch auf den globalen Kennwert nehmen die Trennschaumlrfekoeffizienten in der Mehrzahl Werte groumlszliger 40 ein und sind somit als gut differenzierend einzuschaumltzen

Tabelle 3 enthaumllt die Mittelwerte und Standardabweichungen wichtige Verteilungsmaszlige sowie die Konsistenzkoeffizienten (Cronbachrsquos alpha) der neun SCL-90-R-Skalen sowie der globalen Kennwerte Die entsprechenden Werte aus dem Testhandbuch von Franke (1995) sind zum Vergleich in Klammern jeweils mit aufgefuumlhrt Insgesamt zeigt sich dass die Probanden die mit dem Verfahren erfragten Symptome in den letzten sieben Tagen in eher geringer Intensitaumlt erlebt haben (von M = 022 fuumlr die Skalen ldquoPhobische Angstldquo und ldquoPsychotizismusldquo bis M = 047 fuumlr ldquoSomatisierungldquo) Auch die Verteilungsmaszlige weisen darauf hin dass alle Skalen mehr oder weniger stark rechtsschief sind

Die internen Konsistenzen (Cronbachrsquos alpha) der SCL-90-Subskalen reichen von α = 75 (ldquoPhobische Angstldquo) bis α = 88 (ldquoDepressivitaumltldquo) und sind somit insgesamt als zufriedenstellend bis gut einzustufen Die interne Konsistenz des Gesamtwertes GSI (α = 97) kann als sehr gut eingeschaumltzt werden Alle Alpha-Koeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die der Standardisierungsstichprobe von Franke (1995)

Wie Tabelle 3 ebenfalls zu entnehmen ist sind die SCL-90-Skalen hoch miteinander interkorreliert Wegen der schiefen Skalenwertverteilungen berechneten wir Rangkorrelationen nach Spearman Die Korrelationskoeffizienten erreichen Werte zwischen r = 46 (ldquoSomatisierungldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) und r = 77 (ldquoZwanghaftigkeitldquo mit ldquoDepressivitaumltldquo sowie ldquoUnsicherheitldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) Zwischen den Subskalen und dem globalen Kennwert GSI bestehen Korrelationen von r = 74 (Skala ldquoSomatisierungldquo) bis r = 90 (Skala ldquoDepressivitaumltldquo) Alle von uns ermittelten Korrelationskoeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die von Franke (1995) berichteten

Faktorielle Validitaumlt

Um zu uumlberpruumlfen inwieweit sich auf der Basis unserer Untersuchungsdaten die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren laumlsst berechneten wir eine Hauptkomponentenanalyse mit anschlieszligender orthogonaler Varimax-Rotation und der Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren Analog zum Vorgehen bei Derogatis (1977) und Franke (1995) bezogen wir in die Faktorenanalyse lediglich diejenigen 83 Items ein die einer der Subskalen zugeordnet werden Tabelle 4 zeigt das Ergebnis der Faktorenanalyse Wie zu erkennen ist stimmt das Ladungsmuster der Items nur partiell mit der a-priori-Skalenstruktur uumlberein Zahlreiche Items weisen auf mehreren Faktoren gleichzeitig relevante Ladungen auf Allein 44 Items laden mit gt 30 auf dem ersten Faktor Die neun Faktoren klaumlren gemeinsam 4827 der Gesamtvarianz auf Der weitaus groumlszligte Varianzanteil wird dabei durch den ersten Faktor erklaumlrt (3010 bei der unrotierten und immer noch 1427 bei der rotierten Loumlsung) Auch der Eigenwerteverlauf der unrotierten Loumlsung legt die Interpretation nahe dass es sich hier um einen Generalfaktor handelt der inhaltlich die allgemeine Symptombelastung abbildet und stark durch Items der a-priori-Skalen ldquoDepressivitaumltldquo ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo ldquoZwanghaftigkeitldquo und ldquoParanoides Denkenldquo dominiert wird

Einfluss soziodemographischer Merkmale

Um den Einfluss des Alters des Geschlechts und des Wohnsitzes (in Ost- bzw Westdeutschland) auf die Beantwortung der SCL-90-Items abzuschaumltzen berechneten wir Rangvarianzanalysen nach Kruskal-Wallis Eine zuvor durchgefuumlhrte Uumlberpruumlfung mittels dreifaktorieller Varianzanalysen hatte ergeben dass nur bei fuumlnf Items signifikante Interaktionseffekte (mit p lt 01) auftreten (bei Nr 12 und 22 Alter times Wohnsitz bei Nr 29 Geschlecht times Wohnsitz bei Nr 30 und 40 Alter times Geschlecht) Die signifikanten Haupteffekte sind Tabelle 2 zu entnehmen Da wir nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als bedeutsam betrachten fuumlhrten wir keine explizite Alpha-Adjustierung durch Geschlechtseffekte lieszligen sich fuumlr die Mehrzahl der Items nachweisen Frauen geben dabei in der Regel eine houmlhere Intensitaumlt von Beschwerden an Auch Alterseffekte waren fuumlr eine ganze Anzahl von Items zu verzeichnen Auf diese soll hier im einzelnen jedoch nicht eingegangen werden Der Wohnsitz hat nur bei vergleichsweise wenigen Items einen Einfluss auf deren Beantwortung

In Tabelle 5 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der SCL-90-Skalen in Abhaumlngigkeit vom Alter und Geschlecht der befragten Personen dargestellt Die Signifikanz des Einflusses uumlberpruumlften wir wiederum mittels Rangvarianzanalysen Auf eine explizite Alpha-Adjustierung wurde wiederum verzichtet da auch hier nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als relevant betrachtet werden (In der Tabelle sind jedoch auch alle anderen aufgefuumlhrt) Der potentielle Einflussfaktor ldquoWohnsitzldquo wurde aufgrund seiner geringen Relevanz auf Itemebene hier nicht beruumlcksichtigt Die Analyse der Geschlechtseffekte zeigt dass Frauen in allen Skalen und den globalen Kennwerten houmlhere Auspraumlgungen aufweisen und somit insgesamt eine staumlrkere psychische Symptombelastung berichten als Maumlnner

Eine Reihe von Skalen zeigt daruumlber hinaus altersabhaumlngige Auspraumlgungen Insbesondere trifft dies fuumlr die Skalen ldquoSomatisierungldquo (alterskorrelierte Zunahme) ldquoAgressivitaumltFeindseligkeitldquo und ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo (beide alterskorrelierte Abnahme) sowie ldquoZwanghaftigkeitldquo (Abnahme im mittleren Lebensalter) zu Fuumlr die globalen Kennwerte lieszligen sich hingegen keine signifikanten Alterseffekte (mit p le 001) nachweisen Eine zusaumltzlich berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse hatte fuumlr keine der SCL-90-Skalen signifikante Interaktionseffekte von Alter und Geschlecht erbracht

Es soll an dieser Stelle aus Platzgruumlnden lediglich erwaumlhnt werden dass bei einer differenzierten Betrachtung der Teilpopulation der uumlber 60jaumlhrigen fuumlr viele der SCL-90-Skalen eine Zunahme der Symptombelastung bei ldquoaumllteren Altenldquo (gt 75 Jahre) im Vergleich zu den ldquojuumlngeren Altenldquo (61-74 Jahre) zu verzeichnen ist (vgl Hessel Geyer Ploumlttner amp Braumlhler 2000 )

Das Merkmal ldquoBildungldquo (dreigestuft Haupt-Realschule AbiturFachschule FH- oder Hochschulstudium) konnte in unserer Studie im Gegensatz zu Franke (1995) wo sogar bildungsspezifische Normwerte mitgeteilt werden nicht als ein relevanter Einflussfaktor fuumlr die psychische Symptombelastung identifiziert werden Lediglich die ldquoPhobische Angstldquo (Chi-Quadrat = 932 df = 22125 p = 009) und der Positive Symptom Distress Index (PSDI) (Chi-Quadrat = 1625 df = 22050 p lt 001) nehmen mit houmlherer Bildung ab

Normierung

Angesichts der unzureichenden faktoriellen Validitaumlt und der hohen Interkorrelationen der SCL-90-Skalen und der damit verbundenen Annahme eines Generalfaktors der die globale Symptombelastung einer Person abbildet (global distress factor) halten wir es hier nicht fuumlr angezeigt Normwerte fuumlr die aus testtheoretischer Sicht fragwuumlrdigen SCL-90-Subskalen zu berechnen Wir werden uns stattdessen auf die Mitteilung von Normwerten fuumlr die globalen Kennwerte GSI (Global Severity Index) PST (Positive Symptom Total) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) beschraumlnken Da alle diese Werte in hohem Maszlige geschlechtsabhaumlngig sind stellen wir die Normwerte fuumlr die Gesamtstichprobe sowie getrennt fuumlr Maumlnner und Frauen dar Obwohl sich die globalen Kennwerte partiell auch als altersabhaumlngig erweisen verzichten wir hier auf eine altersgruppenbezogene Normierung Zum einen fallen die Effekte deutlich geringer aus als beim Geschlecht zum anderen sind von Franke (1995) ebenfalls keine altersspezifischen Normwerte mitgeteilt worden

Da die empirischen Verteilungen der Kennwerte (insbesondere von GSI und PSDI) von der Normalverteilung abweichen (vgl Tabelle 3 ) berechneten wir als Normwerte Prozentraumlnge sowie T-Werte Prozentrang-Normen sind auch bei nicht-normalen Verteilungen verwendbar da sie nicht auf einer linearen sondern einer Flaumlchentransformation der Rohwerteverteilung basieren Eine anschlieszligende T-Transformation dh eine Umwandlung der Prozentraumlnge in Standard-Aumlquivalenzwerte ergibt die Moumlglichkeit auch nicht-normalverteilte Eichstichproben so zu normieren als ob sie normal verteilt waumlren (vgl Lienert amp Raatz 1998 ) In Tabelle 6 sind die Prozentraumlnge in 5-Schritten abgetragen Zusaumltzlich wurden die Prozentraumlnge 2 7 16 84 93 98 und 99 wegen ihrer direkten Beziehung zu praumlgnanten T-Werten aufgenommen Die Prozentraumlnge 5 und 85 wurden dafuumlr gestrichen Die aus der Tabelle ablesbaren Normwerte koumlnnen direkt in das Original-Profilblatt zur SCL-90-R eingetragen werden (vgl Franke 1995 )

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel die Symptom-Checkliste SCL-90-R auf der Datenbasis einer bevoumllkerungs-repraumlsentativen Erhebung testtheoretisch zu uumlberpruumlfen und zu normieren Waumlhrend inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Reihe von Validierungsstudien zur SCL-90-R publiziert worden sind (zB Franke 1992 Franke amp Staumlcker 1995 Rief et al 1991 ) lagen fuumlr das Verfahren bisher jedoch nur Normwerte vor die an einer nicht-repraumlsentativen Stichprobe von 1006 Universitaumltsangehoumlrigen gewonnen worden sind (vgl Franke 1995 ) Diese Luumlcke wird durch die vorliegende Publikation geschlossen Allerdings werden von uns hier lediglich Prozentrang- und T-Wert-Normen fuumlr die drei globalen Kennwerte GSI PST und PSDI mitgeteilt und nicht auch fuumlr die neun Subskalen Diese Einschraumlnkung hat inhaltliche Gruumlnde Die von uns vorgenommene testtheoretische Uumlberpruumlfung der SCL-90-R zeigte in Uumlbereinstimmung mit zahlreichen anderen Studien (zB Cyr et al 1985 Holi et al 1998 Rauter et al 1996 Steer et al 1994 ) dass die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur des Verfahrens empirisch nicht zu bestaumltigen ist Die SCL-90-Skalen korrelieren hoch miteinander und lassen sich in ihrer Struktur faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren (vgl Tabellen 3 und 4 ) Der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt vielmehr die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors nahe (global distress factor) der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Selbst wenn man hier argumentieren koumlnnte dass bei einer Erhebung in der Allgemeinbevoumllkerung die Hauptvarianz des Verfahrens durch die Unterscheidung von psychopathologisch Auffaumllligen und Unauffaumllligen zustande kommt und sich vor allem dies in einem Generalfaktor widerspiegelt bleibt offen weshalb sich auch in zahlreichen klinischen Studien unter Einbezug unterschiedlicher Patientengruppen lediglich ein varianzstarker Generalfaktor identifizieren lieszlig (zB Brophy et al 1988 Carpenter amp Hittner 1995 Clark amp Friedman 1983 Hardt Gerbershagen amp Franke 2000 Rauter et al 1996 Rief et al 1991 Zack et al 1998 ) Die mangelnde faktorielle Validitaumlt der SCL-90-R scheint somit durch eine Unterscheidung von ldquonormal-gesundenldquo und klinischen Stichproben nicht hinreichend erklaumlrbar zu sein zumal Franke (1995) in ihrer ldquonormal-gesundenldquo Standardisierungsstichprobe von N = 1006 Universitaumltsangehoumlrigen die zudem geringere psychopathologische Symptome aumluszligerten als die

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

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Tabellen

Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

Wie Tabelle 3 ebenfalls zu entnehmen ist sind die SCL-90-Skalen hoch miteinander interkorreliert Wegen der schiefen Skalenwertverteilungen berechneten wir Rangkorrelationen nach Spearman Die Korrelationskoeffizienten erreichen Werte zwischen r = 46 (ldquoSomatisierungldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) und r = 77 (ldquoZwanghaftigkeitldquo mit ldquoDepressivitaumltldquo sowie ldquoUnsicherheitldquo mit ldquoParanoidem Denkenldquo) Zwischen den Subskalen und dem globalen Kennwert GSI bestehen Korrelationen von r = 74 (Skala ldquoSomatisierungldquo) bis r = 90 (Skala ldquoDepressivitaumltldquo) Alle von uns ermittelten Korrelationskoeffizienten fallen deutlich houmlher aus als die von Franke (1995) berichteten

Faktorielle Validitaumlt

Um zu uumlberpruumlfen inwieweit sich auf der Basis unserer Untersuchungsdaten die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren laumlsst berechneten wir eine Hauptkomponentenanalyse mit anschlieszligender orthogonaler Varimax-Rotation und der Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren Analog zum Vorgehen bei Derogatis (1977) und Franke (1995) bezogen wir in die Faktorenanalyse lediglich diejenigen 83 Items ein die einer der Subskalen zugeordnet werden Tabelle 4 zeigt das Ergebnis der Faktorenanalyse Wie zu erkennen ist stimmt das Ladungsmuster der Items nur partiell mit der a-priori-Skalenstruktur uumlberein Zahlreiche Items weisen auf mehreren Faktoren gleichzeitig relevante Ladungen auf Allein 44 Items laden mit gt 30 auf dem ersten Faktor Die neun Faktoren klaumlren gemeinsam 4827 der Gesamtvarianz auf Der weitaus groumlszligte Varianzanteil wird dabei durch den ersten Faktor erklaumlrt (3010 bei der unrotierten und immer noch 1427 bei der rotierten Loumlsung) Auch der Eigenwerteverlauf der unrotierten Loumlsung legt die Interpretation nahe dass es sich hier um einen Generalfaktor handelt der inhaltlich die allgemeine Symptombelastung abbildet und stark durch Items der a-priori-Skalen ldquoDepressivitaumltldquo ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo ldquoZwanghaftigkeitldquo und ldquoParanoides Denkenldquo dominiert wird

Einfluss soziodemographischer Merkmale

Um den Einfluss des Alters des Geschlechts und des Wohnsitzes (in Ost- bzw Westdeutschland) auf die Beantwortung der SCL-90-Items abzuschaumltzen berechneten wir Rangvarianzanalysen nach Kruskal-Wallis Eine zuvor durchgefuumlhrte Uumlberpruumlfung mittels dreifaktorieller Varianzanalysen hatte ergeben dass nur bei fuumlnf Items signifikante Interaktionseffekte (mit p lt 01) auftreten (bei Nr 12 und 22 Alter times Wohnsitz bei Nr 29 Geschlecht times Wohnsitz bei Nr 30 und 40 Alter times Geschlecht) Die signifikanten Haupteffekte sind Tabelle 2 zu entnehmen Da wir nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als bedeutsam betrachten fuumlhrten wir keine explizite Alpha-Adjustierung durch Geschlechtseffekte lieszligen sich fuumlr die Mehrzahl der Items nachweisen Frauen geben dabei in der Regel eine houmlhere Intensitaumlt von Beschwerden an Auch Alterseffekte waren fuumlr eine ganze Anzahl von Items zu verzeichnen Auf diese soll hier im einzelnen jedoch nicht eingegangen werden Der Wohnsitz hat nur bei vergleichsweise wenigen Items einen Einfluss auf deren Beantwortung

In Tabelle 5 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der SCL-90-Skalen in Abhaumlngigkeit vom Alter und Geschlecht der befragten Personen dargestellt Die Signifikanz des Einflusses uumlberpruumlften wir wiederum mittels Rangvarianzanalysen Auf eine explizite Alpha-Adjustierung wurde wiederum verzichtet da auch hier nur Mittelwertsdifferenzen mit p le 001 als relevant betrachtet werden (In der Tabelle sind jedoch auch alle anderen aufgefuumlhrt) Der potentielle Einflussfaktor ldquoWohnsitzldquo wurde aufgrund seiner geringen Relevanz auf Itemebene hier nicht beruumlcksichtigt Die Analyse der Geschlechtseffekte zeigt dass Frauen in allen Skalen und den globalen Kennwerten houmlhere Auspraumlgungen aufweisen und somit insgesamt eine staumlrkere psychische Symptombelastung berichten als Maumlnner

Eine Reihe von Skalen zeigt daruumlber hinaus altersabhaumlngige Auspraumlgungen Insbesondere trifft dies fuumlr die Skalen ldquoSomatisierungldquo (alterskorrelierte Zunahme) ldquoAgressivitaumltFeindseligkeitldquo und ldquoUnsicherheit im Sozialkontaktldquo (beide alterskorrelierte Abnahme) sowie ldquoZwanghaftigkeitldquo (Abnahme im mittleren Lebensalter) zu Fuumlr die globalen Kennwerte lieszligen sich hingegen keine signifikanten Alterseffekte (mit p le 001) nachweisen Eine zusaumltzlich berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse hatte fuumlr keine der SCL-90-Skalen signifikante Interaktionseffekte von Alter und Geschlecht erbracht

Es soll an dieser Stelle aus Platzgruumlnden lediglich erwaumlhnt werden dass bei einer differenzierten Betrachtung der Teilpopulation der uumlber 60jaumlhrigen fuumlr viele der SCL-90-Skalen eine Zunahme der Symptombelastung bei ldquoaumllteren Altenldquo (gt 75 Jahre) im Vergleich zu den ldquojuumlngeren Altenldquo (61-74 Jahre) zu verzeichnen ist (vgl Hessel Geyer Ploumlttner amp Braumlhler 2000 )

Das Merkmal ldquoBildungldquo (dreigestuft Haupt-Realschule AbiturFachschule FH- oder Hochschulstudium) konnte in unserer Studie im Gegensatz zu Franke (1995) wo sogar bildungsspezifische Normwerte mitgeteilt werden nicht als ein relevanter Einflussfaktor fuumlr die psychische Symptombelastung identifiziert werden Lediglich die ldquoPhobische Angstldquo (Chi-Quadrat = 932 df = 22125 p = 009) und der Positive Symptom Distress Index (PSDI) (Chi-Quadrat = 1625 df = 22050 p lt 001) nehmen mit houmlherer Bildung ab

Normierung

Angesichts der unzureichenden faktoriellen Validitaumlt und der hohen Interkorrelationen der SCL-90-Skalen und der damit verbundenen Annahme eines Generalfaktors der die globale Symptombelastung einer Person abbildet (global distress factor) halten wir es hier nicht fuumlr angezeigt Normwerte fuumlr die aus testtheoretischer Sicht fragwuumlrdigen SCL-90-Subskalen zu berechnen Wir werden uns stattdessen auf die Mitteilung von Normwerten fuumlr die globalen Kennwerte GSI (Global Severity Index) PST (Positive Symptom Total) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) beschraumlnken Da alle diese Werte in hohem Maszlige geschlechtsabhaumlngig sind stellen wir die Normwerte fuumlr die Gesamtstichprobe sowie getrennt fuumlr Maumlnner und Frauen dar Obwohl sich die globalen Kennwerte partiell auch als altersabhaumlngig erweisen verzichten wir hier auf eine altersgruppenbezogene Normierung Zum einen fallen die Effekte deutlich geringer aus als beim Geschlecht zum anderen sind von Franke (1995) ebenfalls keine altersspezifischen Normwerte mitgeteilt worden

Da die empirischen Verteilungen der Kennwerte (insbesondere von GSI und PSDI) von der Normalverteilung abweichen (vgl Tabelle 3 ) berechneten wir als Normwerte Prozentraumlnge sowie T-Werte Prozentrang-Normen sind auch bei nicht-normalen Verteilungen verwendbar da sie nicht auf einer linearen sondern einer Flaumlchentransformation der Rohwerteverteilung basieren Eine anschlieszligende T-Transformation dh eine Umwandlung der Prozentraumlnge in Standard-Aumlquivalenzwerte ergibt die Moumlglichkeit auch nicht-normalverteilte Eichstichproben so zu normieren als ob sie normal verteilt waumlren (vgl Lienert amp Raatz 1998 ) In Tabelle 6 sind die Prozentraumlnge in 5-Schritten abgetragen Zusaumltzlich wurden die Prozentraumlnge 2 7 16 84 93 98 und 99 wegen ihrer direkten Beziehung zu praumlgnanten T-Werten aufgenommen Die Prozentraumlnge 5 und 85 wurden dafuumlr gestrichen Die aus der Tabelle ablesbaren Normwerte koumlnnen direkt in das Original-Profilblatt zur SCL-90-R eingetragen werden (vgl Franke 1995 )

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel die Symptom-Checkliste SCL-90-R auf der Datenbasis einer bevoumllkerungs-repraumlsentativen Erhebung testtheoretisch zu uumlberpruumlfen und zu normieren Waumlhrend inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Reihe von Validierungsstudien zur SCL-90-R publiziert worden sind (zB Franke 1992 Franke amp Staumlcker 1995 Rief et al 1991 ) lagen fuumlr das Verfahren bisher jedoch nur Normwerte vor die an einer nicht-repraumlsentativen Stichprobe von 1006 Universitaumltsangehoumlrigen gewonnen worden sind (vgl Franke 1995 ) Diese Luumlcke wird durch die vorliegende Publikation geschlossen Allerdings werden von uns hier lediglich Prozentrang- und T-Wert-Normen fuumlr die drei globalen Kennwerte GSI PST und PSDI mitgeteilt und nicht auch fuumlr die neun Subskalen Diese Einschraumlnkung hat inhaltliche Gruumlnde Die von uns vorgenommene testtheoretische Uumlberpruumlfung der SCL-90-R zeigte in Uumlbereinstimmung mit zahlreichen anderen Studien (zB Cyr et al 1985 Holi et al 1998 Rauter et al 1996 Steer et al 1994 ) dass die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur des Verfahrens empirisch nicht zu bestaumltigen ist Die SCL-90-Skalen korrelieren hoch miteinander und lassen sich in ihrer Struktur faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren (vgl Tabellen 3 und 4 ) Der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt vielmehr die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors nahe (global distress factor) der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Selbst wenn man hier argumentieren koumlnnte dass bei einer Erhebung in der Allgemeinbevoumllkerung die Hauptvarianz des Verfahrens durch die Unterscheidung von psychopathologisch Auffaumllligen und Unauffaumllligen zustande kommt und sich vor allem dies in einem Generalfaktor widerspiegelt bleibt offen weshalb sich auch in zahlreichen klinischen Studien unter Einbezug unterschiedlicher Patientengruppen lediglich ein varianzstarker Generalfaktor identifizieren lieszlig (zB Brophy et al 1988 Carpenter amp Hittner 1995 Clark amp Friedman 1983 Hardt Gerbershagen amp Franke 2000 Rauter et al 1996 Rief et al 1991 Zack et al 1998 ) Die mangelnde faktorielle Validitaumlt der SCL-90-R scheint somit durch eine Unterscheidung von ldquonormal-gesundenldquo und klinischen Stichproben nicht hinreichend erklaumlrbar zu sein zumal Franke (1995) in ihrer ldquonormal-gesundenldquo Standardisierungsstichprobe von N = 1006 Universitaumltsangehoumlrigen die zudem geringere psychopathologische Symptome aumluszligerten als die

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

Literatur

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Anschrift

Aike Hessel Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Michael Geyer Prof Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Joumlrg Schumacher Dr rer nat Dipl-Psych Universitaumlt Leipzig Institut fuumlr Angewandte Psychologie Klinische und Gesundheitspsychologie Seeburgstr 14-20 D-04103 Leipzig Deutschland Elmar Braumlhler Prof Dr rer biol hum habil Universitaumltsklinikum Leipzig Abteilung fuumlr Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Liebigstr 21 Leipzig D-04103 Leipzig Deutschland Email braemedizinuni-leipzigde

Tabellen

Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

Das Merkmal ldquoBildungldquo (dreigestuft Haupt-Realschule AbiturFachschule FH- oder Hochschulstudium) konnte in unserer Studie im Gegensatz zu Franke (1995) wo sogar bildungsspezifische Normwerte mitgeteilt werden nicht als ein relevanter Einflussfaktor fuumlr die psychische Symptombelastung identifiziert werden Lediglich die ldquoPhobische Angstldquo (Chi-Quadrat = 932 df = 22125 p = 009) und der Positive Symptom Distress Index (PSDI) (Chi-Quadrat = 1625 df = 22050 p lt 001) nehmen mit houmlherer Bildung ab

Normierung

Angesichts der unzureichenden faktoriellen Validitaumlt und der hohen Interkorrelationen der SCL-90-Skalen und der damit verbundenen Annahme eines Generalfaktors der die globale Symptombelastung einer Person abbildet (global distress factor) halten wir es hier nicht fuumlr angezeigt Normwerte fuumlr die aus testtheoretischer Sicht fragwuumlrdigen SCL-90-Subskalen zu berechnen Wir werden uns stattdessen auf die Mitteilung von Normwerten fuumlr die globalen Kennwerte GSI (Global Severity Index) PST (Positive Symptom Total) und PSDI (Positive Symptom Distress Index) beschraumlnken Da alle diese Werte in hohem Maszlige geschlechtsabhaumlngig sind stellen wir die Normwerte fuumlr die Gesamtstichprobe sowie getrennt fuumlr Maumlnner und Frauen dar Obwohl sich die globalen Kennwerte partiell auch als altersabhaumlngig erweisen verzichten wir hier auf eine altersgruppenbezogene Normierung Zum einen fallen die Effekte deutlich geringer aus als beim Geschlecht zum anderen sind von Franke (1995) ebenfalls keine altersspezifischen Normwerte mitgeteilt worden

Da die empirischen Verteilungen der Kennwerte (insbesondere von GSI und PSDI) von der Normalverteilung abweichen (vgl Tabelle 3 ) berechneten wir als Normwerte Prozentraumlnge sowie T-Werte Prozentrang-Normen sind auch bei nicht-normalen Verteilungen verwendbar da sie nicht auf einer linearen sondern einer Flaumlchentransformation der Rohwerteverteilung basieren Eine anschlieszligende T-Transformation dh eine Umwandlung der Prozentraumlnge in Standard-Aumlquivalenzwerte ergibt die Moumlglichkeit auch nicht-normalverteilte Eichstichproben so zu normieren als ob sie normal verteilt waumlren (vgl Lienert amp Raatz 1998 ) In Tabelle 6 sind die Prozentraumlnge in 5-Schritten abgetragen Zusaumltzlich wurden die Prozentraumlnge 2 7 16 84 93 98 und 99 wegen ihrer direkten Beziehung zu praumlgnanten T-Werten aufgenommen Die Prozentraumlnge 5 und 85 wurden dafuumlr gestrichen Die aus der Tabelle ablesbaren Normwerte koumlnnen direkt in das Original-Profilblatt zur SCL-90-R eingetragen werden (vgl Franke 1995 )

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel die Symptom-Checkliste SCL-90-R auf der Datenbasis einer bevoumllkerungs-repraumlsentativen Erhebung testtheoretisch zu uumlberpruumlfen und zu normieren Waumlhrend inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Reihe von Validierungsstudien zur SCL-90-R publiziert worden sind (zB Franke 1992 Franke amp Staumlcker 1995 Rief et al 1991 ) lagen fuumlr das Verfahren bisher jedoch nur Normwerte vor die an einer nicht-repraumlsentativen Stichprobe von 1006 Universitaumltsangehoumlrigen gewonnen worden sind (vgl Franke 1995 ) Diese Luumlcke wird durch die vorliegende Publikation geschlossen Allerdings werden von uns hier lediglich Prozentrang- und T-Wert-Normen fuumlr die drei globalen Kennwerte GSI PST und PSDI mitgeteilt und nicht auch fuumlr die neun Subskalen Diese Einschraumlnkung hat inhaltliche Gruumlnde Die von uns vorgenommene testtheoretische Uumlberpruumlfung der SCL-90-R zeigte in Uumlbereinstimmung mit zahlreichen anderen Studien (zB Cyr et al 1985 Holi et al 1998 Rauter et al 1996 Steer et al 1994 ) dass die von Derogatis (1977) postulierte und von Franke (1995) uumlbernommene Skalenstruktur des Verfahrens empirisch nicht zu bestaumltigen ist Die SCL-90-Skalen korrelieren hoch miteinander und lassen sich in ihrer Struktur faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren (vgl Tabellen 3 und 4 ) Der Eigenwerteverlauf der Faktorenanalyse legt vielmehr die Existenz eines varianzstarken Generalfaktors nahe (global distress factor) der die allgemeine Symptombelastung einer Person abbildet Selbst wenn man hier argumentieren koumlnnte dass bei einer Erhebung in der Allgemeinbevoumllkerung die Hauptvarianz des Verfahrens durch die Unterscheidung von psychopathologisch Auffaumllligen und Unauffaumllligen zustande kommt und sich vor allem dies in einem Generalfaktor widerspiegelt bleibt offen weshalb sich auch in zahlreichen klinischen Studien unter Einbezug unterschiedlicher Patientengruppen lediglich ein varianzstarker Generalfaktor identifizieren lieszlig (zB Brophy et al 1988 Carpenter amp Hittner 1995 Clark amp Friedman 1983 Hardt Gerbershagen amp Franke 2000 Rauter et al 1996 Rief et al 1991 Zack et al 1998 ) Die mangelnde faktorielle Validitaumlt der SCL-90-R scheint somit durch eine Unterscheidung von ldquonormal-gesundenldquo und klinischen Stichproben nicht hinreichend erklaumlrbar zu sein zumal Franke (1995) in ihrer ldquonormal-gesundenldquo Standardisierungsstichprobe von N = 1006 Universitaumltsangehoumlrigen die zudem geringere psychopathologische Symptome aumluszligerten als die

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

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Anschrift

Aike Hessel Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Michael Geyer Prof Dr med Universitaumltsklinikum Leipzig Klinik und Poliklinik fuumlr Psycholtherapie und Psychosomatische Medizin Karl-Tachnitz-Str 25 D-04107 Leipzig Deutschland Joumlrg Schumacher Dr rer nat Dipl-Psych Universitaumlt Leipzig Institut fuumlr Angewandte Psychologie Klinische und Gesundheitspsychologie Seeburgstr 14-20 D-04103 Leipzig Deutschland Elmar Braumlhler Prof Dr rer biol hum habil Universitaumltsklinikum Leipzig Abteilung fuumlr Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Liebigstr 21 Leipzig D-04103 Leipzig Deutschland Email braemedizinuni-leipzigde

Tabellen

Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

Personen unserer eigenen Untersuchungsstichprobe (vgl Tabelle 3 ) die von Derogatis postulierte Skalenstruktur im Wesentlichen bestaumltigen konnte

Bei der Diskussion der mangelnden faktoriellen Validitaumlt der SCL-90-R muss auch der potentielle Einfluss unterschiedlicher faktorenanalytischer Methoden in Rechnung gestellt werden Derogatis amp Cleary (1978) verwendeten bei der Validierung der SCL-90-R konfirmatorische Faktorenanalysen waumlhrend wir eine Hauptkomponentenanalyse berechneten In einer Studie von Rauter et al (1996) fuumlhrten jedoch beide parallel berechneten faktorenanalytischen Methoden zu dem gleichen Ergebnis einem varianzstarken Generalfaktor Auch Vassend und Skrondal (1999) konnten weder mit einer exploratorischen noch mit einer konfirmatorischen Faktorenanalyse die a-priori-Skalenstruktur der SCL-90-R replizieren Zu einem aumlhnlichen Ergebnis kommen Hardt et al (2000) bei einer umfaumlnglichen Stichprobe von Schmerzpatienten

Bei Abwaumlgung aller Argumente und vor dem Hintergrund der von uns mitgeteilten Daten scheint mit der SCL-90-R eine valide Erfassung voneinander abgrenzbarer Symptombereiche mittels verschiedener Subskalen somit nicht moumlglich zu sein Eine Mitteilung bevoumllkerungsrepraumlsentativer Normwerte fuumlr die einzelnen Skalen eruumlbrigt sich uE daher ebenfalls Beim Einsatz der SCL-90-R in Forschung und klinischer Praxis sollten zukuumlnftig lediglich die drei globalen Kennwerte berechnet werden deren Normwerte hier verfuumlgbar gemacht werden

Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann davon ausgegangen werden dass die SCL-90-R als Gesamtskala geeignet ist die globale psychische Symptombelastung einer Person zuverlaumlssig und valide zu erfassen Die Gesamtskala besitzt eine sehr gute interne Konsistenz (α = 97) Die vergleichsweise guten Konsistenzkoeffizienten der Subskalen (vgl Tabelle 3 ) koumlnnen wohl am ehesten dadurch erklaumlrt werden dass es sich hierbei lediglich um Item-Teilmengen der homogenen Gesamtskala handelt

Die in unserer Untersuchung gefundenen Geschlechtsdifferenzen bezuumlglich der psychischen Symptombelastung stehen in Uumlbereinstimmung mit den Ergebnissen empirischer Studien die andere Erhebungsinstrumente einsetzten So zeigte sich beispielsweise auch fuumlr den Gieszligener Beschwerdebogen (GBB) dass Frauen im Vergleich zu Maumlnnern mehr und ausgepraumlgtere Beschwerden schildern Allerdings war das Beschwerdenniveau hier auch staumlrker vom Alter abhaumlngig als es fuumlr die SCL-90-R der Fall ist (vgl Braumlhler Schumacher amp Braumlhler 1999 )

Die praktische Relevanz der mit den SCL-90-Items erfassten Beschwerden und Probleme fuumlr die Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik erscheint unbestritten und erklaumlrt wohl auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens in der klinischen Praxis Allerdings scheint die SCL-90-R angesichts ihrer vergleichsweise groszligen Itemzahl kaum oumlkonomisch einsetzbar Die Entwicklung optimierter und vor allem kuumlrzerer Versionen der SCL-90-R ist hier gefragt Mit der deutschen Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (BSI) (Franke 2000) liegt ein erster diesbezuumlglicher Ansatz vor Weitere auch alternative Bemuumlhungen zur teststatistischen Optimierung der Symptom-Checkliste (vgl zB Rosen et al 2000 ) erscheinen jedoch dringend erforderlich

Literatur

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Tabelle 1 Soziodemographische Merkmale der Untersuchungsstichprobe

Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

Derogatis L R ampCleary P A (1977a) Confirmation of the dimensional structure of the SCL-90 A study in construct validation Journal of Clinical Psychology 33 981-989

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Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

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Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

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Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

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Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

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Tabelle 2 Itemmittelwerte und -streuungen Trennschaumlrfekoeffizienten und signifikante Einflussfaktoren

Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

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Tabelle 3 Kennwerte und Interkorrelationen der SCL-90-R-Skalen [in Klammern Normierungsstichprobe von Franke 1995 (N = 1006)]

Tabelle 4 Dimensionale Struktur der SCL-90-R Faktorladungsmatrix im Ergebnis einer Hauptkomponentenanalyse mit orthogonaler Varimax-Rotation und Vorgabe von neun zu extrahierenden Faktoren

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Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

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Tabelle 5 Skalenwerte der SCL-90-R in Abhaumlngigkeit von Alter und Geschlecht

Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

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Tabelle 6 Prozentrang- und T-Wert-Normen der globalen Kennwerte der SCL-90-R (16 bis 96 Jahre)

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