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Université du Luxembourg (Uni.lu) FLSHASE
Master en histoire européenne contemporaine Sommersemester 2013/2014
Seminar: Histoire de l’expansion européenne (15e – 19e siècles) Leitung: Prof. Dr. Jean-Paul LEHNERS
PIRATEN Historische Darstellung vs. Jack Sparrow & Co.
Marc STEFFEN
MAHEC (2) xxxxxxxxxxxx
xxxxxxxxxxxxxxxx (Luxemburg) E-Mail: [email protected]
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INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung ................................................................................................................................. 1
1. Grundlegendes & Definitionen .................................................................................................... 2
1.1 Piraterie – Ein kurzer Überblick ............................................................................................... 2
1.2 Der Pirat .................................................................................................................................... 3
2. Historische Darstellung ................................................................................................................. 4
2.1 Quellen ...................................................................................................................................... 4
2.1.1 Piraten als Plünderer, wirtschaftliche Bedrohung und Gefahr für die Zivilbevölkerung ................ 4
2.1.2 Egozentrik, Alkoholismus und Faulheit .......................................................................................... 5
2.1.3 Aufenthaltsorte und Kleidung der Piraten ....................................................................................... 7
2.1.4 Selbstjustiz, Anonymität und Wahl eines Kapitäns ......................................................................... 8
2.1.5 Piraten als Söldner und Gegner der spanischen Krone .................................................................... 8
2.1.6 Weitere Darstellungen ..................................................................................................................... 9
2.2 Historiographie ....................................................................................................................... 10
3. Darstellung in „Pirates of the Caribbean“ ................................................................................. 12
3.1 Charakteristika ........................................................................................................................ 13
3.2 Schauplätze ............................................................................................................................. 15
3.3 Kleidung .................................................................................................................................. 16
3.4 Weitere Darstellungen ............................................................................................................ 17
Schlussfolgerung .................................................................................................................... 20
Anhang .................................................................................................................................... 22
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................... 22
Quellenverzeichnis .......................................................................................................................... 22
Literaturverzeichnis ........................................................................................................................ 23
Internetressourcen .......................................................................................................................... 24
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................... 25
DVDs ................................................................................................................................................. 27
Weiterführende Informationen ...................................................................................................... 27
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EINLEITUNG
Die Piraterie ist eine Thematik, welche seid geraumer Zeit die Historiographie sowie die
Fantasie der Menschen beschäftigt. Ihre Darstellung ist des Öfteren Objekt der Untersuchung
zahlreicher Doktoren und Professoren oder etwa Gesprächsthema, wenn es um die
Verkleidung für den kommenden Faschingsball geht.
So vielfältig wie die Herangehensweise bezüglich dieses Themas ist, so interessant ist auch
die Darstellung der Piraten in der heutigen Pop-Kultur. Damit wäre auch bereits ein zentraler
Aspekt der unmittelbar folgenden Arbeit angeschnitten; die Repräsentation von Piraten. Nach
einer generellen Kontextualisierung, sowie Definition eines Piraten des 16. bis 18.
Jahrhunderts wird es das Ziel dieser Arbeit sein die historische Darstellung von Piraten
herauszuarbeiten und letztlich zu analysieren, inwiefern diese Darstellung von der
Repräsentation der Piratencharaktere in den Walt Disney Filmen „Pirates of the Caribbean“
abweicht oder ihr sogar ähnelt. Demzufolge soll schließlich das Beantworten folgender
Fragestellungen ermöglicht werden: Wie werden Piraten in historischen Quellen und der
rezenten Historiographie dargestellt? Wie werden Piraten, mittels Jack Sparrow & Co. im
21. Jahrhundert dargestellt? Inwiefern passen diese Elemente zusammen und was ist Fiktion?
Die zu wiederlegende, respektiv zu beweisende These wäre anschließend: Hollywood zeigt
uns nicht die wahren Piraten der Karibik. Fiktionale Elemente dominieren.
Um nun diese Fragestellungen zu beantworten und die These zu überprüfen wurden einige
literarische, aber auch digitale Werke in Augenschein genommen. Bedingt durch den
vorgegebenen Rahmen dieser Arbeit ist es jedoch nicht möglich alle Werke an dieser Stelle
zu benennen. Dennoch sollten einige ausschlaggebende Arbeiten ihre Erwähnung finden.
Zum einen wären hier die Sammelbände von Eberhard Schmitt zu erwähnen. Diese
ausführliche Quellensammlung bot eine gute Übersicht betreffend der aktuellen Quellenlage
und ermöglichte gleichzeitig das Zurückgreifen auf weitere Quellen, welche die Darstellung
der Piraten äußerst gut aufgriffen. Zum anderen stellten selbstverständlich die Walt Disney
Filme, welche auf DVD, respektiv Blu-Ray Disc einsehbar sind, sowie die offizielle Walt
Disney Pirates Internetseite nicht zu unterschätzende audio-visuelle Quellen präsentiert.
In Zusammenspiel mit dem restlichen historiographischen Material soll also im Folgenden
die Darstellung der Piraten innerhalb der Quellen, der rezenten Historiographie sowie der
Walt Disney Filme untersucht und analysiert werden. Somit wird die Forschung bezüglich
der Repräsentation von Piraten nach dieser Arbeit um einen Beitrag erweitert.
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1. Grundlegendes & Definitionen
1.1 Piraterie – Ein kurzer Überblick
Um im späteren Verlauf der Arbeit über die Repräsentation von Piraten, sei dies in den Walt
Disney Filmen „Fluch der Karibik“1 oder auch in der rezenten Historiographie, sowie einigen
ausgesuchten Quellen, zu sprechen, muss zu Beginn dieser Analyse zuerst der Begriff „Pirat“
definiert werden. Diese Definition wird bereits eine Form der Repräsentation offenlegen.
Die Piraterie ist ein Phänomen, welches sich keinesfalls lediglich auf die Geschehnisse in der
Karibik des 16. bis 18. Jahrhundert, also auf das sogenannte „Goldene Zeitalter“2 der
Piraterie, beschränken lässt. Bereits in der Antike raubten Piraten Güter und praktizierten u.a.
erpresserischen Menschenhandel.3 Wikinger und Sarazenen, somit die frühmittelalterliche
Piraterie an den Küsten Kontinentaleuropas, könnten als deren zeitlichen Vorfahren gelten.4
Während des 14. und 17. Jahrhunderts kontrollierten dann die Wakō-Piraten den Großteil des
ost-asiatischen Meeres.5 Anschließend sind es die Barbaresken, welche vom 17. bis 18.
Jahrhundert das Mittelmeer und seine Umgebung unsicher machen.6 Dies gefolgt von dem
noch heute bekannten Phänomen der Piraterie an u.a. der Küste Somalias.7
1 Vgl. hierzu: Kapitel „3. Darstellung in „Pirates of the Caribbean“ “. 2 BOHN, Robert, Die Piraten. (C.H. Beck, Bd. 2327). 3. Aufl. München 2007, S. 2 & 13; BRIOIST, Pascal, L’Atlantique au XVIIIe siècle. Neuilly-sur-Seine 2007, S. 123; MARX, Jenifer G., Das Goldene Zeitalter der Piraterie. In: CORDINGLY, David (Hg.), Piraten. Furcht und Schrecken auf den Weltmeeren. (Pirates. Terror on the High Seas. From the Carribean to the South China Sea, Originaltitel) Köln 2006, S. 102-125, bes. S. 102. 3 MEISSNER, Burkhard, Kidnapping und Plündern. Piraterie und failing states im antiken Griechenland. In: GRIEB, Volker/ TODT, Sabine (Hg.), Piraterie von der Antike bis zu Gegenwart. (Historische Mittelungen, Bd. 81). Stuttgart 2012, S. 21-46, bes. S. 21; KEMPE, Michael. Piraten. Wissen, was stimmt (Herder spektrum, Bd. 6114). Freiburg im Breisgau 2009, S. 13-17; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 10-11; BÖNI, Franz, Piraterie und Marktwirtschaft. Beitrag der Piraterie im westlichen Mittelmeer zur Schaffung einer Marktwirtschaft und Entwicklung späterer Wettbewerbsordnungen? (Konstanzer Universitätsreden, Bd. 234). Konstanz 2008, S. 10-11. 4 OBENAUS, Andreas, Wikinger und Sarazenen. Frühmittelalterliche Piraten an den Küsten Kontinentaleuropas. In: Historische Sozialkunde. Geschichte – Fachdidaktik – Politische Bildung 2 (2013), S. 3-9, bes. S. 3; ELLMERS, Detlef, Die Wikinger und ihre Schiffe. In: GRIEB, Volker/ TODT, Sabine (Hg.), Piraterie von der Antike bis zu Gegenwart. (Historische Mittelungen, Bd. 81). Stuttgart 2012, S. 93-113, bes. S. 93. 5 TREMML-WERNER, Birgit, Von Banditen, Barbaren und Seeräubern. Wakō-Verbände im Chinesischen Meer. In: Historische Sozialkunde. Geschichte – Fachdidaktik – Politische Bildung 2 (2013), S. 17-22, bes. S. 17; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 24. 6 BOHN, Robert, Die Barbaresken und die deutsche Seefahrt im 17. und 18. Jahrhundert. In: GRIEB, Volker/ TODT, Sabine (Hg.), Piraterie von der Antike bis zu Gegenwart. (Historische Mittelungen, Bd. 81). Stuttgart 2012, S. 139-153, bes. 139; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 31; SCHWARA, Desanka [u.a.] (Hg.), Kaufleute, Seefahrer und Piraten im Mittelmeerraum der Neuzeit. Entgrenzende Diaspora – verbindende Imaginationen. München 2011, S. 405; BONO, Salvatore, Piraten und Korsaren im Mittelmeer. Seekrieg, Handel und Sklaverei vom 16. bis 19. Jahrhundert. (Corsari nel Mediterraneo. Cristiani e musulmani fra guerra, schiavitù e commercio, Originaltitel) Stuttgart 2009, S. 31-63. 7 FELDT, Lutz, Das Problem der Piraterie aktuelle und weltweilt aus militärischer Perspektive. In: GRIEB, Volker/ TODT, Sabine (Hg.), Piraterie von der Antike bis zu Gegenwart. (Historische Mittelungen, Bd. 81).
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Abb. 1: Bukanier
Abb. 2: Flibustier
Die Geschichte der Piraterie lässt sich also sehr deutlich nicht auf nur eine bestimmte Epoche
oder Zeitspanne eingrenzen. Dennoch wird sich diese Arbeit, wie bereits erwähnt, nur der
historischen Darstellung der „karibischen“ Piraten des 16. bis 18. Jahrhunderts widmen.
1.2 Der Pirat
Gleich zu Beginn der Quellenanalyse sowie der historiographischen Recherche lässt sich
feststellen, dass die uns heute unter dem verallgemeinerten Namen „Piraten“ bekannten
Kriminellen und Abenteurer vielmehr in unterschiedlichen Kategorien einzuteilen sind.8
Einerseits treten die Piraten der Karibik vermehrt als Bukanier (engl.
buccaneer9, franz. boucanier) auf. Bukanier, u.a. abgeleitet von der
sogenannten „Bukanierbüchse“, waren als geübte Scharfschützen
bekannt. Dies ist auf ihre Tätigkeit als Jäger zurückzuführen.10
Andererseits sind es die, als generell
gefährlicher zu klassifizierenden, Flibustier
(engl. filibuster oder auch free-booter, nl.
vrijbuiter, franz. flibustier), welche als Piraten und Seeräuber bekannt
wurden. Jene werden hauptsächlich als Abenteurer, Desperados (engl.
outlaws) oder auch als Kriminelle charakterisiert. Sie sind zum Teil aus
Europa geflohen, respektiv auf den Karibischen Inseln aufgewachsen
und lebten in erster Linie von der Seeräuberei und von Überfällen auf Siedlungen und
Städte.11
Demzufolge lassen sich die Piraten des 16. bis 18. Jahrhunderts, ohne zu weit in die
Begriffsgeschichte hinein zu tauchen, in diese zwei großen Kategorien einteilen.12
Stuttgart 2012, S. 241-257, bes. S. 241 & 246; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 36-37 & 113-114; WIESE, Eigel, Piraterie. Neue Dimensionen eines alten Phänomens. Hamburg 2010, S. 45-59. 8 SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 417. 9 Der Begriff wird bis heute genutzt. Vgl. hierzu: BLINN COLLEGE BUCCANEERS, The official athletic website of Blinn College. Online: http://goo.gl/zmfBb6 (Stand 29.05.14). 10 BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 123; MARGRY, Pierre, Relations et Mémoires inédits pour servir à l‘histoire de la France dans les pays d‘outre-mer tirés des Archives du Ministère de la Marine et des Colonies. Paris 1867, S. 282-289 (Originalquelle ca. 1620). In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 447-452, bes. S. 447-448, 450 & 466; KEMPE, Michael, Fluch der Weltmeere. Piraterie, Völkerrecht und internationale Beziehungen: 1500-1900. Frankfurt am Main 2010, S. 127; SCHWARA, Kaufleute (Anm. 6), S. 407. 11 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 417-418; SCHMITT, Eberhard (Hg.), Der Aufbau der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 3). 7 Bde. München 1986, S. 53; BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 123; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 20; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 72.
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2. Historische Darstellung
Eine fundierte historische Darstellung der Piraten des 16. bis 18. Jahrhunderts sollte sich in
erster Linie auf einige Quellen stützen. Dies um die in der rezenten Historiographie,
auffindbaren Aussagen von Forschern zu unterstreichen. Genau dies wird u.a.
Hauptbestandteil des nun folgenden Kapitels sein.
Zuvor sei jedoch noch darauf hingewiesen, dass für diese Arbeit bisweilen keine Quellen
auffindbar waren, welche eindeutig einem Piraten zugewiesen werden können. Somit wird
der folgende Teil der Arbeit sich hauptsächlich mit Beschreibungen durch Außenstehende
beschäftigten. Vermutlich hätten Piraten sich selbst noch ganz anders beschrieben.
2.1 Quellen
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich vor allem mit der Repräsentation von Piraten innerhalb
verschiedenster Quellen des bereits mehrmals erwähnten Zeitraumes. Hauptsächlich sind es
jedoch Reiseberichte, Tagebücher oder auch Briefe, welche von den Flibustier und Bukanier
erzählen.
2.1.1 Piraten als Plünderer, wirtschaftliche Bedrohung und Gefahr für die
Zivilbevölkerung
Gleich die erste auffindbare Quelle, welche als Piraten beschreibende Aufzeichnung
klassifiziert werden kann, liefert ein deutliches Bild der Piraten als Plünderer und zugleich als
Gefahr für den internationalen Handelsverkehr auf hoher See: „(...) die Gefahren,
Machenschaften und Streifzüge der Piraten (...) die das Meer unsicher machen und die
Handelsschiffe plündern (...)“13. Hier beschreibt der Brief von Armand Jean du Plessis de
Richelieu, Kardinal und Ratgeber des französischen Königs um 1620 den Kapitänen
Esnambuc und Du Rossey, auf welche Gefahren sie in der Karibik Acht geben müssen.14
Diese sowie eine weitere Quelle unterstreichen sehr deutlich, dass die Piraten ebenso als
wirtschaftliche Bedrohung für Städte und Handelsschiffe gegolten haben. Hier berichtet der
Jesuit Antonio Franco von einem Kampf zwischen portugiesischen Händlern aus Macao und
12 Es lassen sich demnach noch weitere Begriffe, wie etwa „Korsar“, „Seeräuber,“ usw. ausmachen. Vgl. hierzu: BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 124. 13 DUTERTRE, Jean Baptiste, Histoire générale des Antilles. (Bd. 1.). 4. Bde. Rééd. d’après l’éd. de Th. Jolly de 1677-1671. Fort-de-France (Martinique) 1973, S. 11-14 (Originalquelle 1626). In: SCHMITT, Eberhard (Hg.), Der Aufbau der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 3). 7 Bde. München 1986, S. 53-56, bes. S. 55. 14 DUTERTRE, Histoire (Anm. 13), S. 55.
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Piraten, welche die Stadt Kanton belagerten: „Sie [die Piraten] brachten die Stadt Kanton in
große Bedrängnis, weil sich kein einziges Schiff mehr dorthin wagte.“15 . Ein weiterer
Reisebericht deutet sogar darauf hin, dass Piraten selbst dazu in der Lage waren den ganzen
Schiffsverkehr für einen längeren Zeitraum zu unterbrechen: „(...) der Schiffsverkehr mit
Spanisch-Amerika [wurde] durch englische Freibeuter für längere Zeit unterbrochen, die (...)
einige von den spanischen Kolonien in Amerika zurückkehrende Schiffe aufbrachten, die
reiche Ladung mit sich führten: Sie kaperten eines der größten Schiffe, verbrannten zwei
weitere und zerstreuten die Flotte in alle Himmelsrichtungen.“16. Des Weiteren richteten
Piraten, was die spanische Flotte betrifft, ebenso noch zusätzlich großen Schaden an:
„Danach nahmen sie Kurs auf die Kanarischen Inseln, wo sie den größten Teil der Schiffe
der Flota in Brand setzten.“17.
Diese, von den Piraten ausgehende, wirtschaftliche Gefahr wird auch durch Schilderungen
des Afonso de Albuquerque verdeutlicht. Diese beziehen sich jedoch auf die Tätigkeiten der
Piraten im indischen Ozean; sind aber dennoch im gleichen Zeitrahmen anzusiedeln und
deswegen auch von Bedeutung: „Stets könnten von dort [Goa] [feindliche] Flotten und
Piratenschiffe auslaufen (...) dies wäre so schädlich für die Sicherheit [unserer]
Handelsschiffe, daß wir [die Stadt] einnehmen müssen.“18.
Auch mussten Einwohner ihr zu Hause verlassen und wegen der Piraten die Flucht ergreifen.
Dazu erneut Antonio Franco: „Auch die Hafenanlagen wurden (...) zerstört und die Bewohner
(...) sahen sich gezwungen, sich ins Landesinnere zurückzuziehen.“19. Sie werden demnach
auch als Ursache für die Flucht anderer Menschen beschrieben.
2.1.2 Egozentrik, Alkoholismus und Faulheit
Als eine weitere Eigenart der Piraten wird ihre Selbstbezogenheit (Egozentrik) einige Male
erwähnt. So berichtet Franco von einem Gegenangriff einiger chinesischer Streitkräfte in 15 S.J. FRANCO, Antonio, Imagem da Virtude em o noviciado da Companhia de Jesus no Real Collégio de Jesus de Coimbra. (Bd. 2). 2 Bde. Coimbra 1714-1719, S. 402-404 (Originalquelle 1564). In: SCHMITT, Eberhard [u.a.] (Hg.), Wirtschaft und Handel der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 4). 7 Bde. München 1988, S. 205-209, bes. S. 206. 16 DU BISCAY, Acarete, Relation des voyages du sieur d’Acarete dans a rivière de la Platte par là par terre au Perou, et des observations qu’il y a faites. In: Relations De Divers Voyages Curieux Qui n’ont Point Publiées. (Bd. 4). Paris 1672, unpaginiert (Original Source 1672). In: SCHMITT, Eberhard [u.a.] (Hg.), Wirtschaft und Handel der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 4). 7 Bde. München 1988, P. 607-613, bes. S. 607. 17 DU BISCAY, Relation (Anm. 16), S. 607. 18 DE BULHÃO PATO, Raymundo António (Hg.), Cartas de Affonso de Albuquerque. (Bd. 1). 7 Bde. Lisboa 1884-1935, S. 21-23 (Originalquelle 1510). In: SCHMITT, Eberhard (Hg.), Der Aufbau der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 3). 7 Bde. München 1986, S. 128-130, bes. S. 129. 19 FRANCO, Imagem (Anm. 15), S. 206.
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Zusammenarbeit mit portugiesischen Seefahrern auf eine Gruppe Piraten, in welcher die
Piraten eindeutig ein egozentrisches Verhalten an den Tag legten: „Die Panik war so groß,
daß jeder [Pirat] sich nur noch um seine Flucht kümmerte.“20. Dies bestätigt um 1690 in
gewisser Weise auch der Jesuit Le Pers, welcher, Schmitt zufolge, 40 Jahre als Seelsorger auf
Saint-Domingue tätig war21: „Sie waren voneinander unabhängig, und da lebte jeder nach
seiner Façon, sang oder schlief und hielt die anderen an, das gleiche zu tun, ganz wie es
ihnen zusagte.“22. An wiederum einer anderen Stelle beschreibt Le Pers wie „sie [sich auf
Tortuga] zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen [haben]“23. Ein Sinn für Gemeinschaft
war also doch vorhanden. Eben nur nicht in allen Belangen.
Des Weiteren bestätigen die Quellen ebenso ein, auf den ersten Blick, eher als Vorurteil zu
klassifizierendes Verhalten der Piraten. Captain Nathaniel Uring beschreibt nach seinem
Aufenthalt in einem Holzfällerlager um 1720 nämlich Folgendes: „(...) eine rauhe, versoffene
Gesellschaft, einige von ihnen sind Piraten gewesen (...) ihr größtes Glück [ist es] sich zu
betrinken“24. Er unterstreicht seine Aussage über Piraten als „versoffene Gesellschaft“ dann
noch wie folgt: „Wenn sie ein Quart- oder ein Oxhoftfaß Wein anzapften können, dann lassen
sie selten davon ab, bevor nicht auch der letzte Tropfen daraus getrunken ist.“, sowie „Genau
so ist es auch, wenn sie ein Oxhoftfaß Ale oder Apfelwein öffnen, dann versammeln sie sich
eine Woche lange darum herum als eine verschworene Gemeinschaft und trinken bis zum
Umfallen.“25. Anschließend fährt Uring mit seiner ausführlichen Beschreibung noch weiter
fort: „(...) wenn sie wieder aufwachen und auf die Beine gekommen sind, stürzten sie sich
wieder auf das Faß, ohne sich auch nur einmal wenige Schritte zu entfernen. (...) Ihr übliches
Getränkt ist aber Rum-Punsch, mit dem sie sich auch tagelang beschäftigen können.“ und
wirft den Piraten ebenso eine gewisse, in Verbindung zu ihrem Alkoholkonsum, Faulheit vor:
„Die meiste Arbeit verrichten sie, wenn ihnen die starken Getränke ausgegangen sind, denn
solange noch der Brandwein fließt, denken sie auch nicht im Traum daran, davon zu
lassen.“26. Le Pers unterstreicht dieses Charakteristikum der Piraten ebenso: „(...) [nachdem]
sie ihren Anteil erhalten hatten, ging jeder Flibustier (...) in [eine] Spelunke. Dort vollzogen
20 Ebd. S. 207. 21 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 447. 22 MARGRY, Relations (Anm. 10), S. 451. 23 Ebd. S. 447. 24 URING, NATHANIEL, A voyage to Jamaica [1720]. In: CHURCHILL, A. and J. (Hg.), A collection of voyages and travels. (Bd. 5). 5 Bde. London 1732, S. 237-268 & 243-244 (Originalquelle 1720). In: SCHMITT, Eberhard [u.a] (Hg.), Wirtschaft und Handel der Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 4). 7 Bde. München 1988, S. 385-386, bes. S. 385. 25 URING, Voyage (Anm. 24), S. 385. 26 Ebd. S. 385.
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sie Besäufnisse bis zum Exzeß (....)“27. Es geht also sehr deutlich aus diesen Quellen hervor,
dass manche Piraten einen gewissen Hang zum erhöhten Alkoholkonsum hatten und diesem
auch tagelang nachgehen konnten ohne tatsächlich irgendeiner Arbeit nachzugehen.
2.1.3 Aufenthaltsorte und Kleidung der Piraten
Außerdem wird neben der bereits angesprochenen Insel Tortuga ebenso Saint-Domingue,
beide als heutiges Haiti bekannt, als „Pirateninsel“ stilisiert: „Die eigentlichen Siedler [auf
Tortuga und auf Saint-Domingue] waren Europäer, die in mancher Hinsicht amerikanische
Bauern geworden waren; die Bukanier aber waren Wilde, und die Flibustier waren echte
Räuber. (...) Die Bukanier bildeten zahlenmäßig die größte Gruppe (...) Sie ließen sich nicht
auf Tortuga nieder, wohl aber an der Küste der Insel Saint-Domingue [span.: La España,
heute Haiti] (...)“28. Weiter heißt es, dass die Insel eine bereits erwähnte dritte Gruppe,
nämlich die Flibustier beherbergte: „Die kleine Gemeinschaft der Insel Tortuga umfaßte eine
dritte Gruppe: Das waren die Flibustier (...)“29. Le Pers beschreibt somit also sowohl
Tortuga als auch Saint-Domingue als Orte, an denen sich eine erhöhte Anzahl von Piraten
aufhielten.
Bleibt u.a. noch die Frage nach dem Kleidungstyle der damaligen Piraten zu klären. Hierfür
liefert Le Pers ebenso genug Material um erste Schätzungen zu unternehmen: „So einzigartig
wie ihr Name und ihre Lebensweise war auch ihre Kleidung. Sie bestand gerade aus einem
Hemd, das ganz getränkt war vom Blut der Tiere, die sie ständig töteten, und ganz
vollgeschmiert damit; und weiter aus einer Unterhose, die noch schmuddeliger war, nach
unten ganz offen in Form eines kurzen Rocks (candale).“30. Ergänzend fügt Le Pers noch
hinzu, dass sie ihren Kopf „(...) mit einer primitiven Art von Hut, der nur eine kleine Krempe
hatte die spitz nach vor lief, was ihnen ein ganz und gar groteskes Aussehen gab.“ bedeckten
sowie, dass manche Piraten „(...) Schuhe aus Schweinsleder (...)“ trugen und Strümpfe nicht
ihr Eigen nennen konnten.31 Allgemein beschreibt Le Pers die Bukanier kleidungstechnisch
demnach sehr heruntergekommen und schmuddelig.
27 MARGRY, Relations (Anm. 10), S. 452. 28 Ebd. S. 447. 29 Ebd. S. 450; Näheres bezüglich Tortuga, Saint-Domingue sowie Port Royal und Kingston (Jamaika) als Hauptaufenthaltsort zahlreicher Piraten wird im folgenden Unterkapitel „2.2 Historiographie“ dargestellt. 30 Ebd. S. 448. 31 Ebd. S. 448.
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2.1.4 Selbstjustiz, Anonymität und Wahl eines Kapitäns
Die weiterhin sehr ausführlich bleibende Quelle des Jesuiten Le Pers deutet ebenso auf eine
untereinander herrschende Selbstjustiz, sowie die damit einhergehende Ablehnung jeglicher
legalen Rechtsprechung hin: „Wenn es aber zu irgendeinem Streit kam (...) dann machten sie
sich selber zu Richtern darüber. Sie drohten den Gegnern mit nichts weniger als damit, ihnen
Blei durch den Körper laufen zu lassen; das war ihre Redewendung, und manchmal setzten
sie sie auch in die Tat um.“ sowie „Auch in jeder anderen Angelegenheit entschieden sie über
sich selbst, und zwar nach einem bestimmten Gewohnheitsrecht, das ganz aus bizarren
Gesetzen zusammengesetzt war, die sie untereinander gemacht hatten.“32. Die Piraten die Le
Pers hier beschreibt, folgen also strikt den eigens aufgestellten Regeln und unterstreichen
somit sogar vielleicht ihre Unabhängigkeit vom Rest der Welt.33
Ebenso lässt sich das Element der Anonymität in der Beschreibung von Le Pers
wiederfinden: „(...) selbst ihre Familiennamen, die sie durch andere recht beträchtlich
lächerliche ersetzten (...)“. Dies verbunden mit einem erneuten Hinweis auf eine Loslösung
mit der „alten“ Welt in Europa: „(...) nämlich daß man einen Mann nicht für eine Tat in
Amerika zur Rechenschaft ziehen darf, die er in Europa begangen hat.“.34
Letztlich lassen sich ebenso demokratische Züge innerhalb der Befehlsstrukturen unter
Piraten in der Quelle von Le Pers ausmachen: „Sie wählten einen unter sich zum Kapitän,
dem sie ziemlich konsequent gehorchten.“. Dieser war jedoch nicht allmächtig und konnte
sich auch nicht über alle hinwegsetzen: „Freilich hing er von ihrem Willen ab und war
absetzbar, er hatte auch kaum andere Vorrechte als der einfache Flibustier.“.35 Dieses
Verhalten lässt sich ebenso in der rezenten Historiographie wiederfinden.36
2.1.5 Piraten als Söldner und Gegner der spanischen Krone
Wie Le Pers mit der Unterstützung von Schmitt ebenso darlegt, waren Piraten häufiger im
Auftrag der Franzosen unterwegs.37 Dies mit der Rechtsgrundlage eines Kaperbriefes, welche
von Gouverneuren oder Admirälen ausgestellt wurden: „Wenn eine Prise kraft eines
Kaperbriefes gemacht worden war, ging zuallererst der zehnte Teil [der Beute] an den
Admiral [von Frankreich] oder vielmehr an den Gouverneur, der den Kaperbrief ausgestellt
32 Ebd. S. 448-449. 33 Dieses Element wird später auch Gegenstand der Untersuchungen im Kapitel „2.2 Historiographie“ sein. 34 Ebd. S. 450. 35 Ebd. S. 450-451. 36 BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 125. 37 SCHMITT, Aufbau (Anm. 11), S. 183.
Seite 9 von 27
hatte (...)“38. Sie also als gelegentliche Söldnertruppe zu charakterisieren, wäre nicht falsch.
Es ist aber auch davon auszugehen, dass Piraten nicht ausschließlich für die Franzosen ihr
Leben aufs Spiel gesetzt haben.39
Nichtsdestotrotz fällt auf, dass Quellen von einem speziellen Zwist zwischen Piraten und der
spanischen Krone berichten.40 So schreibt Le Pers beispielsweise: „Obwohl sich ihr böser
Tatendrang sozusagen gegen das ganze Menschengeschlecht richtete, machte es ihnen
besondere Freude, die Spanier heimzusuchen.“. Le Pers zufolge kannten die Spanier auch
keinen anderen Namen für die Flibustier und Bukanier als „(...) „Räubergesindel“ und
„Teufel“ (...)“. Die Piraten benutzten „(...) diese Bezeichnungen [jedoch] oft als
Ehrentitel.“41.
2.1.6 Weitere Darstellungen
Es lassen sich schließlich noch einige weitere, nicht näher spezifisch erwähnenswerte,
Darstellungen der Piraten anhand der Quellen herauslesen. So werden die Flibustier
beispielsweise als Piratengruppe beschrieben, die sich durch Raubzüge auf offener See von
einem kleinen Boot zu einem immer größer werdenden Schiff hinarbeiteten und „Hatten sie
sich nach eigener Meinung hinreichend verbessert, dann waren sie in der Lage, einfach alles
zu unternehmen, besonders dann, wenn sie sich zu Seemanns-Gemeinschaften (...) mit
anderen Korsarenschiffen zusammenschlossen (...)“42. Manche Piraten schlossen sich also zu
einer Gemeinschaft zusammen und griffen dementsprechend auch ihre Opfer an.
Außerdem werden die Lebensbedingungen auf einem Schiff durch Le Pers’s Beschreibung
sehr gut herausgearbeitet: „Für gewöhnlich waren sie auf den kleinen Fahrzeugen regelrecht
zusammengepfercht und hatten genug damit zu tun, mit der Enge zurecht zu kommen,
außerdem hatten sie kaum einen Schutz gegen die Sonne und gegen den Regen, und viele
Male peinigte sie der Hunger.“43. Vermutlich durch eben diese Missstände angetrieben,
griffen sie „(...) irgendein Segelschiff, groß oder klein, gewöhnlich ohne Zaudern an (...)“44.
Dies sobald es sich ihnen näherte. Anschließend wird das Kapern und Entern anderer Schiffe
als sehr leichtes Unternehmen dargestellt: „(...) selten wartete ein angegriffenes Schiff das
Entern ab; nur allzu oft war es zu Übergabe ohne jeden Verteidigungsversuch bereit. Man
38 MARGRY, Relations (Anm. 10), S. 452. 39 Vgl. hierzu: SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 417. 40 Weitere Informationen diesbezüglich wird das gleich folgenden Unterkapitel „2.2 Historiographie“ liefern. 41 MARGRY, Relations (Anm. 10), S. 451. 42 Ebd. S. 450. 43 Ebd. S. 451. 44 Ebd. S. 451.
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wußte zu genau, daß die Flibustier nicht selten beim geringsten Widerstand überhaupt keinen
Pardon gaben.“45. Hier spielt Le Pers demnach offensichtlich auf den Ruf der Piraten als
lebensgefährliche Bedrohung auf hoher See an. Für sie war das Übernehmen anderer Schiffe
also ein Leichtes.
Schließlich wird noch das faire Aufteilen der Beute in der Beschreibung von Le Pers
thematisiert: „Bevor es an die Teilung ging, beschwor jeder durch Handaufheben, daß er sich
in keiner Weise an der Beute vergriffen und treu alles der zu verteilenden Masse zugeführt
habe. Wenn er dabei ertappt wurde, daß er einen Meineid leistete, entledigte man sich seiner,
indem man ihn bei der erstbesten Gelegenheit auf irgendeiner abgelegenen Insel aussetze, wo
er den Hungertod starb, falls er sich nicht mit Glück und Geschick irgendwie
durchzuschlagen verstand.“46. Auch hier hatten die Piraten also ihre eigenen Regeln und
bestraften diejenigen, die sich nicht daran hielten; dies ebenso nach eigenem Ermessen.
2.2 Historiographie47
Die historiographische Darstellung der Piraten enthält in Bezug auf die bisher
herausgearbeiteten Merkmale der karibischen Piraterie des 16.-18. Jahrhunderts sowohl
vertiefende als auch neue Elemente.
So wird beispielsweise nicht nur von Tortuga oder Saint-Domingue als Aufenthaltsorte der
Piraten gesprochen. Auch Kingston und Port Royal (heutiges Jamaika) sind dementsprechend
von Piraten besucht worden. Von Port Royal wird sogar als Hauptbasis einiger Piraten
gesprochen: „Ab etwa 1660 machten die Flibustier Port Royal vor der Einfahrt zur Reede von
Kingston auf Jamaica (...) zu ihrer Hauptbasis.“48.49
Des Weiteren ist sich die Historiographie darüber einig, dass Piraten eine Gemeinschaft
bildeten, in welcher Selbstjustiz die Regel war. Ob zu Land oder zu Wasser, die Piraten
kämpften und lebten nach ihren eigenen Regeln.50
Ebenso zeigt die rezente Forschung sehr deutlich auf, dass in gewisser Weise eine Vielzahl
von Piraten hauptsächlich den Franzosen, aber auch den holländischen und englischen
Handelsgesellschaften unterstand. So schloss sich beispielsweise um 1640 auf Tortuga eine 45 Ebd. S. 451. 46 Ebd. S. 452. 47 Eine vollständige Beschreibung der historiographischen Darstellungen von Piraten ist bedingt durch den vorgegebenen Rahmen selbstverständlich nicht möglich. 48 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 419. 49 Ebd. S. 417-419 & 466; KEMPE, Fluch (Anm. 10), S. 129 & 179; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 19 & 52; KRITZLER, Edward, Jewish Pirates of the Caribbean. 1. Aufl. New York 2008, S. 221. 50 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 418; BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 123-124; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 74-75 & 78-79.
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Freibeutergemeinschaft unter französischem Protektorat zusammen und währenddessen
stellten französische Gouverneure auf Saint-Domingue wiederholt Kaperbriefe an die Piraten
aus. Dies mit dem Ziel den spanischen Kolonialisten zu schaden. So lassen sich die Flibustier
und Bukanier nicht ganz ohne Begründung als „(...) staatlich legitimierte[n] Träger der
französischen Seekriegsführung (...)“ 51 bezeichnen. Demnach waren sowohl Städte des
spanischen Kolonialreiches als auch die jährlich nach Spanien abgehende Silberflotte
Hauptziele der Piraten.52
Schließlich deutet die moderne Historiographie den Frieden, respektiv den Vertrag von
Rijswijk (1697) und den darauffolgenden Vertrag von Utrecht (1713) als Elemente, welche
dazu beigetragen haben, die Piraterie international zu kriminalisieren. Im September 1697
erreichte die jeweilige politische Führung von Spanien, Frankreich, England und den
Niederlanden nämlich, dass fortan Piraten als Gejagte die Weltmeere befuhren. Nach dem
spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) veränderten sich dann die Machtverhältnisse in
Europa, und Frankreich stand von nun an auf der Seite der Spanier. Somit verloren die
vorigen Bündnisse zwischen Frankreich und den Piraten der Karibik radikal an Bedeutung.
Dies gipfelte letztlich im Vertrag von Utrecht. Von Beginn des 18. Jahrhunderts an fand nun
ein konzentriertes Vorgehen gegen die Piraten statt. Der Anfang vom Ende der damaligen
Piraten hatte also begonnen.53
51 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 417. 52 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 417-418; SCHMITT, Aufbau (Anm. 11), S. 53; KEMPE, Fluch (Anm. 10), S. 127; KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 25-26; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 69; SCHWARA, Kaufleute (Anm. 6), S. 408. 53 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 8), S. 417 & 419; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 70 & 81-83; BÖNI, Piraterie (Anm. 3), S. 12.
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Abb. 3: DVD/Blu-Ray Cover der bis heute erschienen Fluch der Karibik Filme
3. Darstellung in „Pirates of the Caribbean“
Die Darstellung der Piraterie in den Walt Disney Filmen „Pirates of the Caribbean“ (PotC),
zu Deutsch „Fluch der Karibik“, könnte dem ersten Anschein nach (Abb. 3) ein wenig in eine
andere Richtung gehen, als diejenige die diese Arbeit bis jetzt dargelegt hat.
Wie anhand der Abb. 3 auch zu erkennen ist, spielt der amerikanische Schauspieler Johnny
Depp (alias Jack Sparrow54) in dem bis heute vierteiligen Piratenabenteuer die Hauptrolle.
Neben ihm nehmen ebenso weitere Schauspielgrößen, wie Orlando Bloom oder Keira
Knightley wichtige Rollen ein.55
Das vierteilige Abenteuer des Jack Sparrow geht bis auf das Produktionsjahr 2003 zurück. In
diesem Jahr wird „PotC: The Curse of the Black Pearl“ veröffentlicht.56 Drei Jahre später
folgt dann „PotC: Dead Man’s Chest“.57 Im Jahr 2007 wurde der dritte Teil „PotC: At
World’s End“ veröffentlicht.58 Schließlich wurde vor gut 3 Jahren (2011) der vorerst letzte
Teil „PotC: On Stranger Tides“ in den Kinos gezeigt.59
Die Repräsentation der Piraterie innerhalb dieser Walt Disney Filme nun genauer zu
analysieren und herauszuarbeiten, wird die Hauptaufgabe der folgenden Kapitel sein. Vorweg 54 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Characters. Online: http://goo.gl/yODia0 (Stand: 01.06.14); MARBACH, Johannes, Piraterie in Literatur, Oper und Film. In: GRIEB, Volker/ TODT, Sabine (Hg.), Piraterie von der Antike bis zu Gegenwart. (Historische Mittelungen, Bd. 81). Stuttgart 2012, S. 271-292, bes. S. 289-290. 55 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Movies. Online: http://goo.gl/SEBVh2 (Stand: 31.05.14). 56 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl. Online: http://goo.gl/m1wsf9 (Stand: 01.06.14); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 284 & 289; PFISTER, Eugen, Piraten-Pop-Kultur. Wandel und Bedeutung eines kulturellen Piratenbildes. In: Historische Sozialkunde. Geschichte – Fachdidaktik – Politische Bildung 2 (2013), S. 35-40, bes. S. 35. 57 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest. Online: http://goo.gl/Wv3KGL (Stand: 01.06.14); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 284 & 289; PFISTER, Piraten (Anm. 56), S. 35. 58 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean: At World’s End. Online: http://goo.gl/q4fpOK (Stand: 01.06.14); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 284 & 289; PFISTER, Piraten (Anm. 56), S. 35. 59 THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides. Online: http://goo.gl/whGZNE (Stand: 01.06.14); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 284 & 289; PFISTER, Piraten (Anm. 56), S. 35.
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Abb. 4: Angriff auf Port Royal
Abb. 5: Kampf um einen Schlüssel
Abb. 6: Jeder will seinen Standpunkt durchsetzen
lässt sich jedoch bereits sagen, dass die Filme in keinerlei Hinsicht einen Unterschied
zwischen einem Bukanier oder Flibustier machen.
3.1 Charakteristika
Gleich zu Beginn des ersten Filmes werden die Piraten in PotC als Plünderer charakterisiert.
Dies im Zuge ihres Angriffes auf
eine während des ersten, sowie
mehrmals im zweiten Film
vorkommende Insel namens Port
Royal (Abb. 4). Es ist jedoch nicht
klar, ob es sich tatsächlich auch um
das Port Royal handelt, welches in der Historiographie sehr deutlich als einer der Orte der
Piraterie (Port Royal, Jamaika) des 16. bis 18. Jahrhunderts herauskristallisiert wird.
Im Gegenzug dazu werden Piraten nicht sehr deutlich als wirtschaftliche Bedrohung für
Städte (Siedlungen) oder etwa Handelsschiffe stilisiert. Lediglich der nicht in voller Länge
(also nur als Resultat à zerstörte Schiffszeile) gezeigte Angriff auf englische Schiffe
während deren Überfahrt nach Amerika im ersten Film, sowie der eben erwähnte Angriff auf
Port Royal könnten als solche Elemente verstanden werden. Eindeutig zeigen sie dies jedoch
nicht.60
Im Zuge dieses Angriffes werden die Piraten
allerdings als Grund für die Panik und die
darauffolgende Flucht der Zivilbevölkerung
dargestellt.61
Des Weiteren werden Piraten in PotC generell als
sehr egozentrisch und auf sich bezogen dargestellt. Einerseits verfolgt die Hauptfigur
Sparrow durchweg seinen eigenen Plan, der ihm
zum Erfolg verhelfen soll. Andererseits
konzentrieren sich ebenfalls die anderen Piraten
auf das eigene Wohlergehen. Dieses Merkmal
wird sehr gut mit den beiden folgenden
Abbildungen (Abb. 5 & 6) verdeutlicht.
60 Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company. 61 VERBINSKI, Curse (Anm. 60).
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Abb. 9: Faulheit der Piraten
Abbildung 5 zeigt Jack Sparrow, wie er mit zwei seiner Mitstreiter um einen Schlüssel
kämpft, welcher jedem einzelnen von ihnen den gewünschten Ausgang der Geschichte
ermöglichen würde. Abbildung 6 zeigt fünf Piraten, welche eigentlich auf der gleichen Seite
stehen, hier jedoch mittels Waffengewalt den eigenen Standpunkt durchzusetzen versuchen.62
Eine ebenso wiederkehrende Rolle in den
Filmen hat der Alkohol, respektiv der Rum, mit
welchem sich die Piraten gerne betrinken
(Abb 7). So wird nämlich ab der
achtundviertzigsten Minute die Insel Tortuga im
ersten Film zum Ort des Geschehens und dort
konfrontiert der Regisseur Gore Verbinski den
Zuschauer gleich mit dem Bild eines Piraten, welcher sich am liebsten dem Trinken von
Alkohol hingibt.63
Gleichermaßen wichtig wird der Rum nachdem Jack
Sparrow und die junge Elisabeth Swan, gespielt von
Keira Knithley64, im ersten Teil der Quadrologie auf
einer verlassenen Insel ausgesetzt werden (Abb. 8).
Sparrow, der hier bereits einmal ausgesetzt wurde, kennt
nämlich ein Schmugglerversteck und dort wird er sofort
fündig.65
Schließlich wird ebenso die Faulheit der Piraten
kurz dargestellt. Dies u.a. indem ein weiterer
Weggefährte Sparrows, welcher sich
zwischendurch auf Totuga aufhält, wahrscheinlich
seinen Rausch ausschlafend, bei den Schweinen
gezeigt wird (Abb. 9).66 Ebenso wird der gleiche
Charakter im dritten Teil von PotC gleichermaßen faul und schlafend dargestellt (Abb. 10).67
62 Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (2006). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 145 min., USA: The Walt Disney Company. 63 VERBINSKI, Curse (Anm. 60). 64 DISNEY, Movies (Anm. 55); DISNEY, Characters (Anm. 54), MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 290. 65 VERBINSKI, Curse (Anm. 60). 66 Ebd. 67 Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 168 min., USA: The Walt Disney Company.
Abb. 7: Ein sich betrinkender Pirat auf Tortuga
Abb. 8: Rum als ein wichtiges Gut
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Abb. 10: Faulheit der Piraten
Abb. 11: Bucht von Tortuga
Abb. 12: Piratenleben auf Tortuga
Alle Piraten, welche in PotC auftreten als faul
darzustellen, wäre natürlich nicht korrekt. Aber
dennoch verdeutlichen, die eben erwähnten
Darstellungen, ein gewisses Konzept eines Piraten
und desen Lebensstils.
3.2 Schauplätze
In erster Linie bereisen die Piraten in PotC, dem Namen der Filmreihe entsprechend, die
karibische See. Nur sehr selten führt sie die Reise in andere Hemisphären (Beispiel:
Singapur68).
In Bezug auf die bereits analysierten Quellen dieser Arbeit ist es jedoch interessant zu sehen
wie der Regisseur die bereits mehrfach erwähnte
Insel Tortuga (Abb. 11) in die Handlung des
ersten Filmes einbaut. So könnte bereits allein das
Auftauchen der Insel in PotC als eine Art
Quellenverweis zu verstehen sein. Ab der
achtundvierzigsten Minute präsentiert sich
Tortuga als
beispielhafte Pirateninsel, auf welcher Piraten nach
ihren eigenen Regeln leben und ein
dementsprechendes Chaos herrscht. Piraten schießen
wild um sich, folgen keinerlei Pflichten und gehen,
wie in den Quellen bereits ersichtlich, keiner Arbeit
nach (Abb. 12).69
Weitere Schauplätze, an denen sich verstärkt Piraten aufgehalten haben sollen, wie etwa
Saint-Domingue oder Jamaika (Kingston und Port Royal) werden jedoch nicht in den Filmen
dargestellt.
68 VERBINSKI, World (Anm. 67). 69 VERBINSKI, Curse (Anm. 60).
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Abb. 13: Schmutzige Piratenkleidung
Abb. 14: Papagei und Piratenhut
Abb. 15: Piratenfrau
Abb. 16: Piratenfrau 2
Abb. 17: Davy Jones
Abb. 18: Fischartige Kreaturen
3.3 Kleidung
Generell treten die Piraten aus PotC ihrem Gegenüber sehr ähnlich auf. Ihr Aussehen und ihre
Kleidung haben einige Gemeinsamkeiten. So tragen
die meisten Piraten in PotC schmutzige,
heruntergekommene
und teilweise
zerfetzte Kleidung.
Einige von Ihnen
tragen diese speziellen Hüte und führen sogar einen Papagei
mit sich (Abb. 13 & 14).70
Des Weiteren werden auch Frauen als Piraten dargestellt. So trägt einerseits die bereits
mehrfach erwähnte Elisabeth Swan (Keira Knightley) sowie ihre
schauspielerische Nachfolgerin im vierten
Teil, Angelica (Penélope Cruz71) in etwa
die gleiche Kleidung wie ihre männlichen
Mitstreiter (Abb. 15 & 16).72
Demzufolge werden die Piraten in PotC, bedingt durch deren
Kleidung, in etwa so dargestellt, wie sie die Quellen beschreiben.
Lediglich die Repräsentation einiger fiktionalen Charaktere, wie etwa Davy Jones und seine
Mannschaft, bestehend aus fischartigen, aber dennoch menschlich
aussehenden Kreaturen weichen selbstverständlich deutlich von der
bisher bestehenden
Quellenlage ab
(Abb. 17 & 18).73
70 VERBINSKI, Curse (Anm. 60); VERBINSKI, Man (Anm. 62); VERBINSKI, World (Anm. 67); Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides (2011). MARSHALL, Rob (Reg.). DVD, 136 min., USA: The Walt Disney Company. 71 DISNEY, Movies (Anm. 55); DISNEY, Characters (Anm. 54). 72 VERBINSKI, World (Anm. 67); MARSHALL, Stranger (Anm. 70); Da die Thematik „Frauen in der Piraterie“ aufgrund des vorgegebenen Rahmens dieser Arbeit nicht detailliert beschrieben werden kann: Vgl. u.a. hierzu: KEMPE, Piraten (Anm. 3), S. 80-84; BOHN, Piraten (Anm. 2), S. 103-109. 73 VERBINSKI, Man (Anm. 62); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 290.
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Abb. 20: Der Kraken in PotC
Abb. 19: Riesenkalmar
Abb. 21: Lord Cutler Beckett
Ebenso lassen sich weitere fiktive Kreaturen innerhalb der Erzählung von PotC ausmachen.
Diese sind aber nicht alle von Hollywood erfunden worden, sondern
existieren als Mythen und/oder Legenden (Abb. 19) bereits seit längerem
Zeitraum und sind bisweilen von der Forschung noch nicht eindeutig
nachgewiesen. Eine dieser
Kreaturen ist beispielsweise
der Kraken. In PotC (Teil 2
und 3) ist dieser als ein
Monster, welches auf Befehl von Davy Jones hin
andere Schiffe angreift, zerstört und in Tiefe reist,
zu sehen (Abb. 20).74
3.4 Weitere Darstellungen
Eine weitere Darstellung, welche mit den Erkenntnissen der Quellen zu vergleichen wäre,
wäre die der Selbstjustiz ausübenden Piraten. Die gesamte Erzählung der PotC Filme wird
von diesem Prinzip begleitet. Jegliche legale Rechtsprechung wird
umgangen und somit folgen die Pirates of the Caribbean nur ihren
eigenen Regeln. Diesem, sehr dem Quellenmaterial ähnelnden, Prinzip
steht allerdings von Beginn des zweiten Filmes an der Charakter Lord
Cutler Beckett (Abb. 21) entgegen. Dieser ist darauf bedacht die
Piraten regelrecht auszurotten und ist bereit deswegen zum Äußersten
zu gehen.75
Entgegen dem Quellenmaterial lassen sich jedoch keine Hinweise auf eine herrschende
Anonymität unter Piraten auffinden. Alle Charaktere in PotC erhalten einen Namen, der
meistens mit dem ersten Auftreten dieses Charakters erwähnt wird und fortan werden keine
weiteren Andeutungen gemacht, welche den Namen dieser Persönlichkeit in Frage stellen
würden. Ebenso wenig finden tatsächliche Wahlen bezüglich eines neuen Kapitäns statt.
Einzig eine, im nicht visuell einsehbaren Prolog des ersten Filmes, stattfindende Meuterei
lässt erahnen, inwiefern sich Piraten in PotC demokratisch der Wahl ihres Anführers
widmeten.76
74 VERBINSKI, Man (Anm. 62); VERBINSKI, World (Anm. 67). 75 VERBINSKI, Curse (Anm. 60); VERBINSKI, Man (Anm. 62); VERBINSKI, World (Anm. 67); MARSHALL, Stranger (Anm. 70). 76 Ebd.
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Abb. 22: Barbossa als Pirat Abb. 23: Barbossa als Söldner
Abb. 24: Piratenversammlung im Untergrund
Abb. 25: Die Piraten stehen in einer Reihe ihrem Feind gegenüber
Abb. 26: Schlusskampf 1 gegen 1
Wiederum deutlicher ist die Darstellung von Piraten, welche als
Söldner für europäische Mächte kämpften
und per Kaperbriefe andere Seefahrer
angriffen, so z.B. Kapitän Hector Barbossa.
Vom ersten bis zum dritten Teil wird dieser
als Pirat stilisiert und dargestellt
(Abb. 22).77 Im bisweilen letzten Teil der
Quadrologie ist er jedoch Teil der englischen
Royal Navy und befolgt strikt die Befehle der
britischen Krone (Abb. 23).78
Weniger deutlich ist dann allerdings wieder das Zusammenschließen und spätere Angreifen
gegnerischer Schiffe als Gemeinschaft
herauszulesen. Zwar kommen die Piraten, als
ihnen ein gemeinsamer Feind mit ihrer
Auslöschung droht (Lord Cutler Beckett),
solidarisch zusammen (Abb. 24), beraten sich
im Untergrund, wie sie im weiteren Verlauf
der Geschichte vorgehen sollen und treten dem Feind auch als geschlossene Gemeinschaft
gegenüber (Abb. 25), aber dennoch zeigt der Film
letztendlich nur den Kampf zwischen dem
Flaggschiff der
Piraten sowie
dem des
Feindes (Abb.
26). Die Grundzüge einer Gemeinschaft werden
nichtsdestotrotz demonstriert und ähneln in etwa den
Beschreibungen der Quellen. Verbinski entschied sich auch vielleicht aus
geschichtsrelevanten Gründen gegen ein großes Massengefecht und wollte offensichtlich
sogar sehr gezielt den Endkampf zwischen den Hauptdarstellern der „guten“ Seite und dem
der „bösen“ Seite herausarbeiten.79
77 VERBINSKI, Curse (Anm. 60); VERBINSKI, Man (Anm. 62); VERBINSKI, World (Anm. 67); MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 290. 78 MARSHALL, Stranger (Anm. 70). 79 VERBINSKI, World (Anm. 67).
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Abb. 27: Eine Vielzahl von Piraten befinden sich an Deck
Zwischen den „Zeilen“ gibt u.a. der dritte Film bildlisch auch gut zu erkennen, unter welchen
Lebensbedingungen die Piraten der Karibik auf ihren Schiffen leben mussten (Abb. 27). Es
wird allerdings nicht spezifisch darauf hingewiesen. Lediglich die sich an Deck befindende
Anzahl von Piraten lässt erahnen wie schwierig es sein musste während dieser Zeit auf einem
dieser Schiffe seinen Alltag zu
verbringen. Diese Problematik
wird aber während den vier
Filmen nicht näher thematisiert;
eher wird sie im Gegenteil noch
verharmlost.80
Letztlich sind noch weitere Elemente, welche in der rezenten Historiographie oder/und den
Quellen in Schmitts Bänden auffindbar sind, nicht direkt in der Quadrologie sichtbar.
Hierzu zählt einerseits, dass das Entern, respektiv das Kapern anderer Schiffe meist, bedingt
durch den berüchtigten Ruf der Piraten, als ein sehr leichtes Unternehmen dargestellt wurde.
Diese Darstellung als solches ist in den Filmen nur schwer wiederzuerkennen. Zum einen
werden die meisten Kämpfe als schwierig und um einiges erbitterter als in den Quellen
dargestellt. Zum anderen fehlt die Repräsentation von Piraten als Handelsschiffe angreifende
Bande.81
Andererseits werden Piraten in den Walt Disney Filmen auch nicht als fair aufteilende
Gemeinschaft dargestellt. Jeder versucht sein eigenes Ziel zu verwirklichen und handelt
dementsprechend manchmal gegen den Sinn der Gemeinschaft.82 Ebenso wenig sind die
beiden bereits erwähnten Verträge (Rijswijk 1967, Utrecht 1713) als Teil der Geschichte in
PotC auszumachen. Wenn überhaupt ist es nur möglich mittels des allgemeinen Kontextes
des dritten Filmes zu erahnen, dass die Handlung sich im Zeitraum nach diesen Verträgen
und der daraus resultierenden internationalen Kriminalisierung der Piraterie abspielt. Konkret
erwähnt werden diese Verträge jedoch nie.83
80 VERBINSKI, World (Anm. 67); Eine solche Darstellung findet sich auch in der Historiographie wieder. Vgl. hierzu: BRIOIST, Atlantique (Anm. 2), S. 125. 81 VERBINSKI, Curse (Anm. 60); VERBINSKI, Man (Anm. 62); VERBINSKI, World (Anm. 67); MARSHALL, Stranger (Anm. 70). 82 Vgl. hierzu: Kapitel „2.1.2 Egozentrik, Alkoholismus und Faulheit“. 83 VERBINSKI, World (Anm. 67).
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SCHLUSSFOLGERUNG
Nach der nun zu Beginn dieser Arbeit vorgenommenen Kontextualisierung und Definierung
der Piraterie des 16. bis 18. Jahrhunderts, sowie einer Beschreibung und Analyse der sowohl
historischen als auch, anhand der PotC Filme, zeitgenössischen Darstellung der Piraten ist es
möglich eine dem Rahmen dieser Arbeit angepasste Schlussfolgerung zu ziehen.
In erster Linie lassen sich zahlreiche historische Fakten in den Walt Disney Filmen
wiederfinden. So sind die in den Quellen beschriebenen Charakteristika (Piraten als
Plünderer, egozentrische, häufig betrunkene und faule Zeitgenossen) auch sehr deutlich in
den PotC Filmen auszumachen. Gleichermaßen wird Tortuga, jedoch nur Tortuga und nicht
auch noch Saint-Domingue oder Jamaica, als wichtige Pirateninsel stilisiert. Kleidung und
Aussehen, mit Ausnahme der Darstellung von fiktionalen Charakteren, ähneln sehr den
Aussagen von Le Pers (ca. 1620). Selbstjustiz und die Geltung eigener Regeln sind ebenso
Teil der PotC Repräsentation. So auch die Tatsache, dass Piraten von den europäischen
Mächten als Söldner genutzt wurden und Teil der mehr oder weniger offiziellen
Kriegsführung waren, sowie eine nichtsdestotrotz herrschende Solidarität untereinander
herrschte. Außerdem sind die in den Quellen beschriebenen Lebensbedingungen auf hoher
See, wenn auch nur zwischen den „Zeilen“, in den Filmen Teil der Erzählung.
Wiederum andere historische Elemente fehlen eindeutig in den Hollywoodfilmen. Hier wäre
vor Allem jegliche Unterscheidung zwischen Bukanier oder Flibustier zu nennen. In PotC
spielen allgemein „Piraten“ die Hauptrolle. Ebenso wenig treten die Pirates of the Caribbean
als wirtschaftliche Bedrohung auf. Ob Piraten sich selbst andere Namen gegeben haben um
ihre Anonymität zu wahren, ist in den Filmen auch nicht abzulesen. Eine demokratische
Wahl zum Kapitän fehlt ebenfalls, so auch ein Angreifen als Gemeinschaft, das Kapern
anderer Schiffe als leichte Prozedur, sowie das faire Aufteilen der Beute. Schließlich werden
Verträge, wie etwa der Vertrag von Rijswijk oder der von Utrecht, nicht unmittelbar
thematisiert und treten, wenn überhaupt, nur als nicht vorhandener Kontext auf.
Demzufolge ist ein Widerlegen der zu Beginn dieser Arbeit erwähnten These ohne Weiteres
möglich. Hollywood zeigt dem Zuschauer also größtenteils die wahren Piraten der Karibik.
Allerdings werden einige historische Elemente weggelassen, respektiv ignoriert oder
fiktionale Elemente hinzugefügt. Dies ist wahrscheinlich dem nötigen Aufrechterhalten der
Spannung innerhalb solcher Hollywoodproduktionen zuzuschreiben.
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Schließlich bleiben, bedingt durch die vorgegebene Größe dieser Arbeit, noch einige nicht
ausreichend thematisierten Aspekte, der sowohl historischen als auch zeitgenössischen
Darstellung der karibischen Piraterie, ungeklärt. Allen voran, um nur einige zu nennen, wäre
es äußerst interessant herauszuarbeiten, inwiefern historisch-reale Persönlichkeiten, wie etwa
Edward Teach (alias Blackbeard)84 zum historischen Verständnis der PotC Filme beitragen
oder dieses doch eher abschwächen. Ebenso könnte die Darstellung der Piratinnen innerhalb
der Walt Disney Filme in Zusammenhang mit der historischen Darstellung ein weiterer Punkt
sein, welcher die Verbindung zwischen Hollywoodfilm und historischen Quellen enger
schnürt oder sie weiter auseinander bringt.
Nichtsdestotrotz hat die hier vorliegende Arbeit gezeigt, inwiefern sich die zeitgenössische
Darstellung der Piraten in PotC der historischen Darstellung mittels einiger Quellen und der
rezenten Historiographie ähnelt und somit seinen Beitrag zur Darstellungsgeschichte der
Piraterie des 16. bis 18. Jahrhunderts geleistet hat.
84 MARBACH, Piraterie (Anm. 54), S. 286.
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ANHANG
Abkürzungsverzeichnis
• PotC = Pirates of the Caribbean
Quellenverzeichnis
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1). 7 Bde. Lisboa 1884-1935, S. 21-23 (Originalquelle 1510). In: SCHMITT, Eberhard
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Expansion, Bd. 3). 7 Bde. München 1986, S. 128-130.
• DU BISCAY, Acarete, Relation des voyages du sieur d’Acarete dans a rivière de la Platte
par là par terre au Perou, et des observations qu’il y a faites. In: Relations De Divers
Voyages Curieux Qui n’ont Point Publiées. (Bd. 4). Paris 1672, unpaginiert (Original
Source 1672). In: SCHMITT, Eberhard [u.a.] (Hg.), Wirtschaft und Handel der
Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 4). 7 Bde.
München 1988, P. 607-613.
• DUTERTRE, Jean Baptiste, Histoire générale des Antilles. (Bd. 1.). 4. Bde. Reed. nach
der Ed. von Th. Jolly aus 1677-1671. Fort-de-France (Martinique) 1973, S. 11-14
(Originalquelle 1626). In: SCHMITT, Eberhard (Hg.), Der Aufbau der Kolonialreiche.
(Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 3). 7 Bde. München 1986,
S. 53-56.
• MARGRY, Pierre, Relations et Mémoires inédits pour servir à l‘histoire de la France dans
les pays d‘outre-mer tirés des Archives du Ministère de la Marine et des Colonies. Paris
1867, S. 282-289 (Originalquelle ca. 1620). In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas
(Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen
Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 446-452.
• S.J. FRANCO, Antonio, Imagem da Virtude em o noviciado da Companhia de Jesus no
Real Collégio de Jesus de Coimbra. (Bd. 2). 2 Bde. Coimbra 1714-1719, S. 402-404
(Originalquelle 1564). In: SCHMITT, Eberhard [u.a.] (Hg.), Wirtschaft und Handel der
Kolonialreiche. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 4). 7 Bde.
München 1988, S. 205-209.
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• URING, NATHANIEL, A voyage to Jamaica [1720]. In: CHURCHILL, A. and J. (Hg.),
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(Originalquelle 1720). In: SCHMITT, Eberhard [u.a] (Hg.), Wirtschaft und Handel der
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• THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Movies. Online:
http://goo.gl/SEBVh2 (Stand: 31.05.14).
Abbildungsverzeichnis
• Abb. 1: Bukanier mit seiner langgezogenen Spezialbüchse. Stich aus dem Werk von A. O.
Exquemelin: De Amercanensche Zee-Roovers. Amsterdam 1678. Aus: SCHMITT,
Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte
der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 449.
• Abb. 2: Der karibische Flibustier Bartolomeu Português. Stich aus dem Werk von A. O.
Exquemelin: De Amercanensche Zee-Roovers. Amsterdam 1678. Aus: SCHMITT,
Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte
der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 418.
• Abb. 3: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Movies. Online:
http://goo.gl/SEBVh2 (Stand: 31.05.14).
• Abb. 4: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore
(Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 29:28 min.
• Abb. 5: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery (Pirates of
the Caribbean: Dead Man’s Chest). Online: http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 6: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (2006). VERBINSKI, Gore (Reg.).
DVD, 145 min., USA: The Walt Disney Company, hier 56:07 min.
• Abb. 7: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore
(Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 49:01 min.
• Abb. 8: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore
(Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 93:42 min.
• Abb. 9: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore
(Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 49:25 min.
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• Abb 10: WIKIA.COM, Pirates of the Caribbean Wikia. Joshamee Gibbs. Online:
http://goo.gl/RtoAWU (Stand 01.06.14).
• Abb 11: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI,
Gore (Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 48:37 min.
• Abb. 12: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI,
Gore (Reg.). DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company, hier 48:48 min.
• Abb. 13: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 14: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 15: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 16: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 17: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 18: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 19: DENYS DE MONTFORT, Riesenkalmar. Online: http://goo.gl/0lVwLF (Stand.
01.06.14). (Vgl. hierzu: Weiterführende Informationen).
• Abb. 20: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest
Gallery. Online: http://goo.gl/GTnGvD (Stand: 19.05.14).
• Abb. 21: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 22: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 22: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
• Abb. 23: THE WALT DISNEY COMPANY, Pirates of the Caribbean. Gallery. Online:
http://goo.gl/Jyhd8e (Stand 19.05.14).
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• Abb. 24: Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.).
DVD, 168 min., USA: The Walt Disney Company, hier 99:20 min.
• Abb. 25: Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 168 min., USA: The Walt Disney Company, hier 118:26 min.
• Abb. 26: Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 168 min., USA: The Walt Disney Company, hier 118:50 min.
• Abb. 27: Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.).
DVD, 168 min., USA: The Walt Disney Company, hier 116:24 min.
DVDs
• Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003). VERBINSKI, Gore (Reg.).
DVD, 137 min., USA: The Walt Disney Company.
• Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (2006). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 145
min., USA: The Walt Disney Company.
• Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007). VERBINSKI, Gore (Reg.). DVD, 168
min., USA: The Walt Disney Company.
• Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides (2011). MARSHALL, Rob (Reg.). DVD, 136
min., USA: The Walt Disney Company.
Weiterführende Informationen
• EMMER, Rick, Kraken. Fact or fiction? (Creature Scene Investigation). New York 2010.