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ll Coloquio Internacional de Arqueologla en Gijön TERMAS ROMANAS EN EL OCCIDENTE DEL IMPERIO Gijön 1999 Ediciön cientifica Carmen Fernändez Ochoa Virginia Garcia Entero editorial vtp g c()\!tlH{i^ Dt lD( aACrON Y CLITLRA Gijön 2000 A)'untamlento a.Gijon Fundoci6n Municipol de Culturo, Educoci6n y Univärsidod Populor UAM It NIVFRSIDAD AUTONOMAI ----__IInlwD-

Militärische Thermen in Niedergermanien - Eine Bestandsaufnahme. In: C. Fernández Ochoa, V. García Entero (Hrsg.), Termas romanas en el occidente del Imperio. II Coloquio Internacional

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l l Coloquio Internacional de Arqueologla en GijönTERMAS ROMANAS EN EL OCCIDENTE DEL IMPERIO

Gijön 1999

Ediciön cientificaCarmen Fernändez Ochoa

Virginia Garcia Entero

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c( ) \ ! t lH{ i ^ Dt lD( aACrON Y CLITLRA

Gijön 2000

A)'untamlento

a. GijonFundoci6n Municipol de Culturo,Educoci6n y Univärsidod Populor

UAMI t NIVFRSIDAD AUTONOMAI----__IInlwD-

C. Fernändez Ochoa y V. Garcia Entero (eds.)Ternas romanas en el Occidente del lnperioColoquio lnternacionalGiiön 2000.23-33

Selbst in abgeschiedenen Regionen des lmperiumRomanum brauchten die römischen Soldaten, die hier ihrenDienst ableisteten, nicht auf den Komfort von Bädern ver-zichten {1}. Badegebäude fehlten wohl bei keinem Legions-lager und bei wenigen der zahlreichen Kastel le, die dasReich entlang der Limites absicheden; sogar kleine Wehran-lagen, die für eine längere Stationierungsdauer errichtetwaren, verfügten über solche sanitären Einrichtungen, wiedas Numeruskastell Würzberg am Obergermanischen Limeszeigt {2}. Die römischen Bäder des niedergermanischenHeeresbezirks, der Provinz Germania infer ior bzw. derGermania secunda, die im mil i tär ischen Kontext zutagekamen, sind bisher noch nicht umfassend behandelt wor-den. Die Gründe hierfür s ind vielschicht ig: Ein wicht igerGrund ist der geringe Denkmälerbestand in der Region. lmVergleich zur benachbarten Grenzprovinz Germania supe-rior, wo die meisten antiken Bauwerke in unbesiedeltemBerg-, Wald- und Wiesengelände gefunden werden, sind dieErhaltungsbedingungen am niedergermanischen Limesungünstiger. Die Militäranlagen liegen in den heute dichtbe-siedelten Regionen des Niederrheins. Uberdies führte derMange l an Naturs te in in d ieser Gegend bere i ts in derRömerzeit, später im Mittelalter und in der Neuzeit zu inlen-sivem Steinraub bis in die Fundamente der antiken Bauten,was die Auff indung und ldent i f iz ierung der Badeanlagenerschwert {3}. Ein weiterer Grund für das Fehlen einer zu-sammenfassenden Darstellung zu den Militärthermen magdarin bestehen, daß die Altgrabungen wegen ihrer nichtmehr erhaltenen Grabungsdokumentation viele Fragen offenlassen; aus heut iger Sicht fehlen wicht ige Angaben zurAnordnung und Funktron der Baderäume, die aber wegender Variat ionsbrei te der Thermengrundrisse für die Re-konstruktion des antiken Badeprozesses notwendig sind.Neue Ausgrabungen werden diese Lücken allmählich sch-ließen. Weit fortgeschrittener sind die Untersuchungen aufdem Gebiet der städtischen Thermen; Ausgrabungen undForschungen zu den zivilen Badeanlagen in Xanten, Köln,Zülpich und Heerlen erbrachten neue Erkenntnisse zumBadewesen in der Provinz Germania inferior i4i.

lm Vordergrund dieses Beitrags steht die chrono-logische Einordnung der nachgewiesenen Badegebäude;typologische Fragestellungen und Rekonstruktionen desaufgehenden Mauerwerks erlauben die geringen Baureste innur seltenen Fällen. Neben der chronologischen Differen-zrerung soll - soweit bekannt - eine Unterscheidung nachden in Niedergermanien stationierten Truppengattungen vor-oenommen werden.

MIL|TARISCHE THERMEN IN NIEDERGERMANIEN. EINE BESTANDSAUFNAHME

Norbert Hanel (Universität zu Köln)

I. FRÜHE KAISERZEIT

Bislang sind Fragen der Hygiene in den Lagern der frühenOkkupationszeit von der Archäologie nur angeschnitten wor-den {5}. Zwar wird man insbesondere für die Zeit der eigent-lichen Feldzüge mit behelfsmäßigen Maßnahmen rechnenmüssen, so daß in den nur wenige Tage genutzten Marsch-lagern keine aufwendigen Badeanlagen zu erwarten sind{6}. Aber berei ts bei den über mehrere Jahre belegtenLagern von Neuss (Novaesium), Nijmegen, Xanten (Veteracastra), Oberaden, Haltern, usw. wird sich das Problem derWasch- und Bademöglichkeiten vor allem während der Win-te rmonate f ü r d ie So lda ten au fgedrängt haben. E ineLösungsmöglichkeit könnten tragbare und oberirdisch auf-gestellle Wannen und Becken gewesen sein, die sich einemarchäologischen Nachweis weitgehend entziehen. Für dieGebiete nördl ich der Alpen wird man besonders in derfrühen Okkupationszeit schwere Steinwannen, die vor allemaus den Mit telmeergebieten überl iefert s ind, schon ausTranspoftgrunden ausschlieBen düden. Infrage kämen Wan-nen aus Metal l , d. h. vor al lem aus Bronze; deren Zahlbeläuft sich in der antiken Welt auf etwa 10, ohne daß m. W.bisher Nachweise in Militärlagern erbracht wären {7}. Solcheluxuriösen Waschmöglichkeiten konnten sich wahrscheinlichnur höhere Dienstgrade leisten. Den meisten Legionssol-daten standen vermutlich nur hölzerne Becken zur Verfü-gung; vielleicht dienten Holzbottiche oder große, ausgedien-te Weinfässer als Wannenersatz {8}. Sie könnten in Grup-pen innerhalb von Gebäuden gestanden haben, die heuteanhand ihres Grundrisses kaum als Badeanlagen zu identiz-fizieren sind; H. Schönberger vermutete ein solches Bade-gebäude im Lager Rödgen {9}.

Eng mit der Frage nach Bademögl ichkeiten infrühkaiserzeitlichen Militärlagern ist die nach der Wasser-versorgung verknüpft. In der Mehrzahl der Fälle waren dieLager in der Nähe von Flüssen oder Bächen angelegt, sodaß vor allem in der frühen Okkupationszeit eine Grundver-sorgung im hygienischen Bereich gesicherl war {10}. Darü-ber hinaus findet man z. B. bereits in dem drususzeitlichenZweilegionenlager von Oberaden eine Vielzahl von hölzer-nen Brunnen i11). Neben aufwendig gezimmerten Kasten-brunnen wurden auch leere , übere inanderges tape l teHolzfässer, deren Deckeln entfernt waren, sekundär alsBrunnenverschalung genutzt. An den Lagerplätzen, wowegen der topographischen Situation keine Grundwasser-versorgung mögl ich war, kann man auch Zisternen fürRegenwasser annehmen {12}. lm Bereich der augustisch-tibdrischen Militärlager von Novaesium wurde eine perma-

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IVILITARISCHE THERMEN IN NIEDERGERIVANIEN - EINE BESTANDSAUFNAHIVE

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nente Wasserversorgung mittels einer hölzernen Hochlei-tung erschlossen {13}. Auf einer Länge von 370 m konntenzahlreiche paarweise angeordnete Pfostenstel lun-gen ineinem Abstand von 3,50 bis 4 m nachgewiesen werden, dieauf die fruhen Lagerumwehrungen zulaufen. Lage und Aus-richtung lassen vermuten, daß Wasser aus der Erft, demNebenfluß des Rheins, mittels eines Schöpfrades entnom-men wurde {14}. Ob diese Wasserleitung eine Badean-lagespeiste, läßt sich nicht entscheiden, da das Ende der Lei-tung unbekannt ist. Allerdings liegen weiter nördlich in derFlucht dieser Leitung die Reste einer Thermenanlage dercanabae legionis.

Erst für die neronische Zeit, d. h. die Jahre um 60nach der Zeitenwende, sind steinerne Thermenbauten inNiedergermanien am Truppenstandort Vetera castra I beiXanten archäologisch nachweisbar. Nach unserem derzeiti-gen Wissensstand erscheint es unwahrscheinlich, daß eshier Vorgängerbauten der steinernen Thermenanlagen inFachwerkbauweise gab {15}. Allerdings sind vor allem amObergermanischen Limes Thermen mit Fachwerkapodyteriabezeugt, während das restliche Gebäude in Stein errichtetwar {16}. ln der praetentura der rechten, d. h. westlichenHälfte des Zweilegionenlagers Vetera castra wurde im Jahr1930 südlich der via principalis das 83,50 m im Quadratmessende valetudinarium der legio V Alaudae vollständigfreigelegt {17}. In der Nordwestecke des Steingebäudesbefindet sich unmrttelbar neben der Säulenhalle des Laza-retts ein Badetrakt von etwa 23 m Länge und einer maxima-len Brei te von ungefähr 12 m (Abb, 1). Er besteht aus 6Räumen, die in der Abfolge des Reihentyps als apodyterium(Vlll a), frigidarium (Vlll b), tepidarium (Vlll c) und caldarrum

Abb. 1: Vetera castra I(Xanten), neronischesZweilegionenlager. Grun-drißrekonstruktion desLazarettbades (nach R.Schultze). M. 1:250.

(Vl l l d) mit einem praefurnium (Vl l l e) an der Westseitegedeutet werden können. Das caldarium hatte an seinerNordseite eine kleine Apsis, in der wegen der durchlaufen-den Mauer ein Becken (alveus) erschlossen werden kann.Eine weitere Nische mit einem labrum lag an der Ostseite.Einige auf dem Plan eingetragene Wasserbecken sindhypothetisch. Ein kleiner Raum südlich des caldariums mitden lichten Maßen von ca. 3 x 1,20 m diente wohl als Latri-ne. Das praefurnium an der Westseite war von der via sagu-la r is aus zu bed ienen; von h ie r wurde mi t der vorher r -schenden Windrichtung zunächst das caldarium und ans-chließend das teoidarium beheizt. Als Baumaterial dientevulkanischer Tuff aus dem Brohltal; für die Architekturgliederwurde Kalkstein verwendet; die Dächer waren mit Ziegelngedeckt. Über die Innenausstattung des Bades liegen keineAngaben vor.

Hinweise fur die Wasserzuführung oder -ableitungsind bei den Ausgrabungen in unmittelbarer Nähe der Bade-anlage nicht entdeckt worden. Allerdings wurde an der Süd-westecke des valetudinarium ein Raum (Nr. I a) mit dic-kem Estrichboden nachgewiesen, von dem aus ein Entwäs-serungskanal unter der via sagularis und die Umwehrungnach außen fühfte {18}. Vielleicht wurden die Abwässer des70 m entfernten Bades mittels einer Leitung bis zu dieserStelle abgeleitet. Da bei den umfangreichen Ausgrabungenin den Lagern von Vetera castra keine Brunnen festgestelltwurden, ist eine Wasserzuleitung außerhalb der Lagerum-wehrung wahrscheinlich; verschiedene Wasserleitungssys-teme - u. a, Resle einer Leitung aus Tonröhren sowie Rin-nen aus GuBmauerwerk, die im Bereich der westlich desLagers gelegenen Anhöhe 'Die Hees' sowie am Ost- und

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Abb. 2: Novaesium (Neuss),'Koenenlager'.Thermen in der retentura,

Bau 88 (nach C. Koenen) M. l: 1000.

Südhang des Fürstenberges zutage kamen, sind junger alsdas Zweilegionenlager Vetera castra | {19}. Sie stehen ent-weder mit der Colonia Ulpia Traiana oder mit dem flavischenLegionslager Velera castra ll in Zusammenhang.

Die architektonische Einbindung und die Größeder Anlage verbietet es, daß dieses Lazarettbad für die tägli-che Hygiene der 10000-12000 Mann starken Besatzung zurVerfügung stand, die mindestens aus zwei Legionen undvermutlich einer ala bestand {20}. Es diente ausschließlichden Kranken und Verwundeten des Militärkrankenhauses zutherapeutischen Zwecken {21}. Falls über dieses Lazarett-bad hinaus mit einem selbständigen Badegebäude in Veteracastra zu rechnen ist, mussen die Thermen in den nochnicht ausgegrabenen Lagerf lächen gesucht werden; dieLuftbilder geben allerdings in diesen Arealen keine Hinweiseauf eine entsprechende Anlage {22}.

Hinzuweisen ist noch auf einen Befund in denPrincipia des neronischen Zweilegionenlagers. Auf der Ost-seite des Stabgebäudes wurde im Raum 10 ein mindestens2 m langer und 1,16 m breiter Estrichboden freigelegt, derauf den drei erhaltenen Seiten von Viertelrundstäben (Wüls-ten) umgeben war {23}. Eine Deutung als Badeanlage ist indem Zusammenhang mit den hier zu vermutenden Sch-reibstuben, Archiven, Waffendepots etc. unwahrscheinlich;vermutlich diente dieses Becken als Zisterne i24).

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II. MITTLERE KAISERZEIT

a,) Thermen in Legionslagern und canabae

Der Forschungsstand, den H. v. Petrikovits 1975für die Legionslagerthermen der mittleren Kaiserzeit zusam-mengefaßt hat {25i, konnte seitdem in der Provinz Germa-nia inferior nicht nennenswert erweitert werden; fur die bei-den Legionslager Nijmegen-Hunerberg und Vetera castra llfehlen derzeit jegliche Anhaltspunkte für den Standort derLagerthermen {26}. Aus dem Gebiet der Neusser Lager sinddrei Badeanlagen archäologisch untersucht worden. ZwerWasserbecken aus Stein mit einer Mindestausdehnung von50 m wurden in den canabae westlich des 'Koenenlagers'

f reigelegt, ohne daß sich ein charakter ist ischer Grundrißabzeichnet {27}: nach den verbauten Ziegeln mit Stempelnder legio XVI zu udeilen, dürfte dieses Bad frühestens zwis-chen 43 und 69 nach der Zeitenwende in Betrieb gewesensein. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß dieZiegel als Altmaterial wiederveruendet wurden.

D ie Leg ions thermen mi t dem vo l l s tänd igs tenergrabenen Grundriß in Niedergermanien l iegen in derretentura des Neusser Koenenlagers (Abb. 2) {28}. DerBadekomplex, der durch das Verteidigungssystem des jün-geren Aux i l ia r lagers te i lwe ise zers tö r t i s t , n immt e ineGesamtfläche von ca. 85 x 75 m = 6375 mz ein {29}; dasentspricht ungefähr 2,8 Prozent oder einem Vierzigstel der

coLoouto tNTERNActoNAL TERMAS B]MANAS EN EL occtDENTE DEL tMpEBto crLöN zooo

MILITAFISCHE THERMEN IN NIEDEBGEBMANIEN - EINE BESTANDSAUFNAHI\4E

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gesamten Lagerinnenf läche (22,43 ha). Der AusgräberConstantin Koenen unterschied in diesem Lagerareal dreiBauperioden: Den Thermenbauten gehen in der ältestenBauphase Mannschaftsbaracken voraus; vermutlich gehö-ren d ie Aos idenräume 26, 90 , 99 zu e inem ä l te renBädegebäude. Die jüngste Anlage an dieser Stelle bildet einBad vom achsensymmetrischen Reihentyp. Unmittelbar ander via principalis, der Lagerhauptstraße, liegt eine großebasilica thermarum mit lichten Maßen von 41,20 m x 26,50m, deren Zugang C. Koenen an der östlichen Schmalseitevermutet. Der Innenraum ist durch eine Säulenreihe geglie-dert, die zumindest an drei Seiten nachgewiesen wurde.Nach Süden schließen sich drei hintereinander gestaffelteRäume mit gleicher, lichter Breite von 26,50 m an, Obgleichlnneneinbauten fehlen, werden diese Räume nach dembekannten Schema als frigidarium (59), tepidarium (58) undcaldarium (57) interpretierl. Drei freigelegte Kaltwasserbec-ken an den Seiten (42, 87, BB) lassen vermuten, daß sichum diesen Block weitere Becken und Räume anschlossen.

Abb.3: Novaesium(Neuss),'Koenenlagef .Thermen in derpraetentura, Bau 44(nach C. Koenen). M.l:1000.

Heizanlagen wurden bei den Ausgrabungen nicht entdeckt;ebenso fehlen Hinweise für die Wasseryersorgung. An ver-sch iedenen Ste l len wurden d ie sorg fä l t ig gemauer tenAbwasserkanäle beobachtet. Eine zeitliche Differenzierungder ausgegrabenen Lager innenbauten des NeusserKoenenlager ist heute kaum noch möglich. Die Steinge-bäude gehoren generell in die Zeit nach dem Bataverauf-stand bis zum Jahrhundertende (95-103). Da die Thermenim Lagerzent rum zur jüngs ten Ausbauphase d iesesLegionslagers zählen, sind sie vermutlich in das letzte Dritteldes 1. Jahrhunderts zu datieren.

In der rechten praetentura des Koenenlagerswurde östlich der via praetoria ein weiterer Thermenkomplex(Bau 44) freigelegt {30} (Abb. 3). lm Vergleich zu denLeg ions thermen is t d iese An lage, deren Grundr ißunvollständiger auf uns gekommen ist, deutlich kleiner. lmJahr 1978 wurde in einem kleinen Bereich des Bades eineNachuntersuchung durchgeführ t , d ie d ie Ergebn isseKoenens we i tgehend bes tä t ig te {31} . Nach den

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Abb. 4: Gelduba (Krefeld-G el lep), Auxil i arl age r. Bade-

gebäude (nach Ch. Reich-mann). M. 1:250.

Grabungsaufzeichnungen mißt die Anlage ungefähr 90 x 57m, wobei ihre Ausdehnung insbesondere an der Nordseiteunklar bleibt. Kern des Bades bilden drei hintereinanderlie-gende langrechteckige Säle, von denen zwei an ihrerNordseite Aosidenräume aufweisen. Von den FuBböden deswestlichen Saales, den C. Koenen als apodyterium gedeutethatte, waren große Tei le erhalten; s ie bestanden ausZiegelblöckchen, die in opus spicatum-Technik ver legtwaren, oder - in einem Feld an der Ostseite - aus schach-brettadig verlegten roten Ziegel- bzw. Kalksteinplatten. DieApsis nahm ein tiefergelegenes Wasserbecken auf, das -wie die Abdrücke zeigen - mit quadratischen Ziegelplattenausgelegt war. Der östlich anschließende Saal, der von C.Koenen als caldarium benannt wurde, hatte einen 1 m tiefer-l iegenden Fußboden als das west l iche Pendant. Sowohlunter dem 'apodyterium' (Raum 46) als auch unter seinerApsis läuft eine sorgfältig errichtete Abwasserleitung mitgestempelten Ziegeln der legio Vl victrix; diese Truppe stell-te in den Jahren 70 bis zur Aufgabe des Legionslagers dieBesatzung in Neuss. Die Entwässerung erfolgte in sorgfältiggebauten Kanälen durch die porta praetoria in den Rhein.Weitere nur in Teilen freigelegte Abwasserkanäle durchzie-hen das ös t l i che Area l der Badean lage. Wie be i denThermen in der retentura fehlen Hinweise für die Wasser-versorgung. Die Datierung des Bades in der praetentura undseine Zuweisung an das Legions- bzw. Auxiliarlager waraufgrund der alten Grabungspublikation unklar. Funde derGrabungen von 1978 aus den Fußböden der Baderäumesowie die regelmäßig verbauten Ziegel der 6. Legion in derWasserleitung, die zeitgleich mit dem Bad angelegt wurde,sprechen f ür eine Dat ierung in das letzte Dri t tel des 1.Jahrhunderts. Bereits C. Koenen hatte auf einem Tuffsteindes Kanals eine Markierung der 6. Legion gefunden {32}.Jüngere Einbauten, wie z. B. diejenige eines mit Ziegeln desexercitus Germaniae inferioris abgedeckten Kanals deutendarauth in , daß d ie Thermen, d ie je tz t außerha lb derUmwehrung des Auxilrarlagers lagen, von dessen Besat-

zung im 2. Jahrhundert weiterbenutzt wurden.Für den Legionsstandort Bonn ist die Lage der

Thermen innerhalb der Umwehrung gesichert. Bei Ausgra-bungen des Rheinischen Landesmuseums Bonn in den Jah-ren 1958-1960 wurden in der rechten oraetentura des 2.scamnum auf einer Fläche von 75 x 65 m Spuren der Ba-deanlage festgestellt; nach den ersten Vorberichten datierensie in die Periode der 1. Steinbauohase. d. h. in die 70erJahre des 1. Jahrhunderts; die Ergebnisse der Ausgrabun-gen sind bislang unpubliziert {33}. Die Wasserversorgungdes Legionslagers Bonn erfolgte über eine ca. 10 km langeFernleitung aus dem Vorgebirge, die an der Südwesteckedes Lagers endete {34}.

lm Zusammenhang mit dem Standofi Bonn ist aufeinen Befund hinzuweisen, der etwa 1 km südl ich desLegionslagers an der Hauptverkehrsstraße nach Koblenz(Confluentes) entdeckt wurde. Soweit den älteren Grabun-gsunterlagen (1860, 1895, 1898/99) sowie den Vorberrchtender jüngsten Ausgrabungen (1988) zu entnehmen ist, ist esein mrlitärischer Gebäudekomplex, der nach Ausweis derZiegelstempel der legio I Minervia um 80 nach der Zeiten-wende angelegt wurde. Die jüngsten Untersuchungen habenden 21 m langen und 8 m breiten Ausschnitt einer Badean-lage mit mehreren Umbauphasen freigelegt, deren Osf undSüdende bekannt sind {35}. Es wurden noch sieben Räumedes Gebäudes mit bis zu vier Umbauphasen ergraben. DerAusgräber M. Gechter deutet diesen gesamten Gebäude-komplex, der weitere Baderäume an der Südseite aufweist,als Unterkunft des legatus Augusti des niedergermanischenHeeres.

b.) Auxiliarlager und Flottenlager

lm Unterschied zu den Legionsthermen konnte derBestand bei den Auxi l iarkastel len in den letzten Jahrenerweitert werden. lm Fruhjahr 1987 wurde außerhalb derLagerumwehrung unmittelbar südlich der porta principalis

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IVILITARISCHE THERIVEN IN NIEDERGERI\,4ANIEN - EINE BESTANDSAUFNAHI\,1E

dextra des Auxiliarlagers Krefeld-Gellep (Gelduba) in einerEntfernung von etwa 5 bis 6 m vor den Wehrgräben eineThermenanlage fast vollständig freigelegt (Abb. 3) {36}. Beidem schräg zu den Achsen des Lagers ausgerichteten Badhandelt es sich um eine Anlage vom Blocktyp mit einerLänge von mindestens 23 m und einer Breite von ca. 16 m

{37}. Während das apodyter ium nur tei lweise ergrabenwurde, ist der übrige, annähernd quadrat ische Baublock(13,5 x 12 m) vollständig aufgedeckt worden. Vom apodyte-rium gelangte man in das 5 x 4,40 m kleine frigidarium, an

Abb. 5: Köln-Marienburg(Alteburg), Flottenlager.Mutmaßliches Bade-gebäude (nach F. Wolf).M.1:500.

das an seiner Nordostseite eine rechteckige Nische für eineKalkwasserwanne angebaut war. Dem hypokaustierten tepi-darium folgte das ebenfalls hypokaustierte caldarium miteiner kleinen Apsis für ein labrum an der Südwestseite undeiner Rechtecknische fur das Warmwasserbecken an derSüdseite. Die beiden Praefurnien, die sich zeitlich ablösten,waren in e igenen He iz räumen untergebracht . An derSudostseite des Bades lag ein eigener, ca. 10 x 5 m großerFachwerkbau, in dem sich eine Latrine befand. Vielleichtwar er das Arbeits- und Lagergebäude des Badepersonal.

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Hinweise für die Wasserversorgung und -entsorgung fehlen.Der Ausgräber Ch. Reichmann geht von der Errichtung derBadeanlage in frühf lavischer Zeit durch die ala Sulpiciacivium Romanorum in Gelduba aus, da deren Ziegel nebensolchen der legio XXl l Pr imigenia im Bauschutt gefundenwurden. Um das Jahr 85 ist das Bad durch einen Brandzerstört worden; aufgrund von älteren Grabungsbefundenwird vermutet, daß die Thermen rund 30 m weiter südlichdurch die Nachfolgetruppe, die cohors ll Varcianorum civiumRomanorum, wiederaufgebaut wurden und bis zur Mitte des3. Jahrhunderts bestehen blieben.

Der Hauptstützpunkt der classis Germanica 'Alte-

burg' liegt rund 3 Kilometer südlich der colonia Claudia AraA g r i p p i n e n s i u m . I n d e n J a h r e n 1 8 7 0 - 1 8 7 2 k a m i mSüdostareal der Steinbauperiode des Flottenlagers beimBau einer Brauerei ein großer römischer Gebäudekomplexzutage (Abb. 5), der vom späteren Bearbeiter der GrabungFranz Wolf als praetorium des legatus Augusti pro praetoreder Provinz Germania inferior interpretiert wurde {38}. DerGebäudekomplex umfaßt einschließlich des Wasserbeckensan der Nordseite, jedoch ohne die Mauerzüge an der Wesl-seite h 1 - h 6, die eine abweichende Orientierung haben,ca. 70 x 65 m, d. h. 4550 mz. Unklar bleibt, inwieweit derÜbersichtsplan die gesamte Ausdehnung des Gebäudeszeigt. Ein Grundriß eines Lagergebäudes wie z. B. principia,oraetorium. Wirtschaftsbau elc. wird aus dem uberliefertenPlan zunächst nicht ersichtlich. Verschiedene Indizien deu-ten auf eine Badeanlage hin. Zwei Apsidenräume (Alpha, J1) z. T. mit Treppenansatz {39}, ein langrechteckiges, ca. 7x 4 m großes Becken (A) mit opus caementic ium-Bodensowie weitere wasserdichte opus-caementicium-Böden rnden Räumen 1-4 des Gebäudes l l B sprechen für dieseDeutung. An der Nordseite des ergrabenen Gebäudes liegtein nur teilweise erhaltenes ca. 15,50 x 6,50 m großes Was-serbecken. An der Ostseite des Gebäudes kam auf einerLänge von etwa 30 m eine nordwestlich-südöstlich ausge-richtete Wasserleitung zutage, die unter den Mauerfunda-menten mit einem Gefäl le von 1:160 nach Sudosten hin-durchlief. Einen Seitenkanal, der nördlich des Gebäudes ll ain die Hauptwasserleitung mündete, hatte der Ausgräber F.Bolzius beobachtet; seine genaue Position und Ausrichtungist ungewiß. Der außergewöhnliche hexagonale Querschnittdes Kanals ist in einer Zeichnung uberliefert: die Decke desKanals besteht aus drer Keilsteinen aus Tuff, die ein Bogen-segment bilden; Kanalwände und Boden sind aus seitlichversetzten Ziegelplatten errichtet, die in eine 0,20 m dickeLehmpackung gesetzt wurden. Die lichte Höhe des Kanalsliegt bei 1,20 m, die lichte Breite beträgt 1,30 m {40}. Überdem Kanal befindet sich in gleicher Ausrichtung ein lan'grechtiger 20 x 7,50 m großer Bau; unmittelbar neben dervia sagularis der Ostfront gelegen könnte es sich vielleichtum Latrinen handeln, die sowohl von den Thermen, als auchvon der Wallstraße betreten werden konnten.

Bei den Bauarbeiten im Jahr 1872 kam ein frag-mentar isch erhaltenes, unter lebensgroßes Standbi ld ausKalkstein zusammen mit dem Rest einer weiteren Statuezutage; nach unserer heut igen Kenntnis wird es als Hy-gieia/Salus gedeutet {a1}. Obwohl dre genauen Fundum-stände der beiden Statuen nicht überliefert sind, ist ein Kon-text mit den gleichzeitig freigelegten Gebäudespuren unz-we i fe lha f t {42} . E ine in g r iech ischen Buchs taben ge-

schriebene Weiheinschri f t an den Gott Askleoios Soterwurde bei den Ausgrabungen von F. Gerlach in den Jahren1898/99 im Nordareal des Flottenlagers gefunden {43}.Salus/Hygieia- und Aesculapiusstatuen liegen an dritter Ste-lle der Häufigkeit nachgewiesener Thermengottheiten {44}.Ebenfal ls im fr igidar ium wurden z. B. in der Vi l la von ElsMunts oder in den Forumsthermen von Ostia Statuen desAsklepios und der Hygieia gefunden {45}. Diese Anhalts-punkte zeigen, daß die Statuenfunde aus dem FlottenlagerAlteburg mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls in Thermenaufgestellt waren, wo Aeskulap und Salus-Hygieia als Heil-goltheiten oder generell als Gottheiten des Wassers einenangemessenen Platz hatten. Ein anderer Aufstel lungsortwäre in einem Militärlager ungewöhnlich {46}. Der unklareGrabungsbefund läßt offen, ob die im letzten Jahrhundertfreigelegten Gebäudereste zu den Thermen des Flottenla-gers oder - m. E. weniger wahrscheinlich - zu dem Wohn-gebäude eines ranghohen Flottenoffiziers gehörten, das miteinem Badetrakt ausgestattet war. Die Wasserversorgungdieser Thermen sowie des gesamten Flottenlagers ist nichtzweilelsfrei geklärt; ältere Fundnachrichlen lassen auf einenAbzweig der Er ie lwasser le i tung sch l ießen; auch e ineeigenständige Zulei tung aus dem Vorgebirge ist denkbar{47). F. Wolf und F. Gerlach haben eine Frischwassereinlei-tung in das umwehrte Lagerareal an der nördlichen West-front angenommen {48}.

Archäologische Befunde, die auf weitere Thermenbei den Hilfstruppenlagern des niedergermanischen Limesschließen lassen, sind selten: Spuren eines Steingebäudesmit Rechtecknische kamen nördlich des Kastells Alphen aande Rijn (Albaniana) vor der porta principalis dextra zutage{49}. J. K. Haalebos erwägt ebenso wie bei den Befundenöstlich der porta principalis dextra des Lagers Zwammerdameine Deutung als Bad {50}. Bei anderen Kastellen am Rhein-limes wurde trotz intensiver Ausgrabungen kein Badegebäu-de festgestellt; bislang fehlt fur das Alenkastell Durnomagus(Dormagen)ein Hinweis auf ein Bad {51}. Unklar ist, ob dasbis in frühdomit ianische Zeit bestehende Kastel l Moers-Asberg (Asciburgium) berei ts über ein steinernes Bade-gebäude vedugte, da die Innenbauten bis zur Aufgabe desLagers noch nicht in Stein ausgeführl waren {52}.

c.) Heilthermen

In e iner Abhand lung über Mi l i tä r thermen mußauch auf Heilthermen verwiesen werden, die in Niederger-manien mit dem Namen Aquae Granni (Aachen)verbundensind {53}. Die 75 Grad heißen Quellen wurden, wie der ein-heimische Name andeutet, bereits in keltischer Zeit genutztund waren dem Wasser- und Heilgott Grannus geweiht. lnflavischer Zeit bauten die Römer die Kultstätte zu einemgroßflächigen Kurzentrum aus, das von der liberischen bisrn das 4. Jahrhundert in Benutzung war. Die Ausgrabungenvor allem nach dem 2. Weltkrieg brachten mindestens dreiThermenkomplexe mit angegl iederten Verwaltungs- undKultbauten zutage. Aufgrund der frühen Datierung geht mandavon aus, daß diese Anlagen vor allem vom Militärpersonalzum Auskurieren ihrer Leiden und Verwundungen in Ans-pruch genommen wurde[54]; dafür sprechen auch die Ver-wendung von Ziegelstempeln des niedergermanischen Hee-res als Baumaterial sowie die Weihunoen von Soldaten an

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I/ILITARISCHE THERI\,'IEN IN NIEDERGERIVANIEN - EINE BESTANDSAUFNAHIVE

Apollo Grannus {55}.

III. SPATRÖMISCHE ZEIT

Die Sicherung der Rheingrenze und der rückwär1i-gen Straßenverbindungen in der seit der diokletianischenProv inzre form im Jahr 297 neue inger ich te ten Prov inzGermania secunda wurde unter Kaiser Constantinus l. durchden Bau neuer Festungen und Straßenposten verstärkt. DieZah l der nachgewiesenenen Badegebäude in d iesenMilitäranlagen ist gering. Derzeit sind lediglich zwei Fund-o lä tze aus der Ze i t der Te t ra rch ie b is zum Ende derRömerherrschaft bekannt, die über entsprechende Einrich-tungen verfügten.

Der eine Fal l ist das, durch eine Anderung desRheinverlaufes im Mittelalter heute auf der rechten Flußseitegelegene Kastell Haus Burgel (Monheim-Baumberg) nörd-lich von Köln. In der annähernd 64 m im Quadrat messen-den Festung kam jüngst bei Ausgrabungen der UniversitätKöln an der Innenseite der südl ichen Kurt inenmauer einek le ine , durch jüngere Umbauten und Störungen s ta rkbeeinträchtigte Badeanlage zutage {56}. Die genaue Aus-dehnung des Bades wurde n ich t e rmi t te l t ; d ie derze i tbekannten Ausmaße des Gebäudes, das unmittelbar nebeneiner Schlupfpforte liegt, betragen ungefähr 9 x 8 m. DieInnengliederung zeigt drei Räume, von denen der eine alsfrigidarium, der zweite wegen der Hypokaustierung als cal-darium, der dritte schließlich als Vorraum gedeutet wird. DerAusgräber Th. Fischer geht aufgrund des Fundmaterials,darunter eines spätrömischen Münzschatzes, sowie auf-grund des Einbaus eines Herdes von der Nutzung desBades in der Spätzeit des Kastells als Wohngebäude aus.Nach Ausweis der Münzen und Fibeln war die Anlage biszur Mitte des 5. Jahrhunderts besetzt war.

Ebenfalls unter Constantinus l. wurde die Straßen-befes t igung L iberch ies l l an der Ferns t raße Bava i -Tongeren - Köln errichtet; sie hatte ein oder vielleicht zweiBadegebäude {57}. Die beiden Bäder liegen innerhalb einerovalen, ungefähr 195 x 87 m großen Grabensystems, indessen Zentrum sich ein burgus mit runden Ecktürmenbefindet. Während das südliche Badegebäude rn Holzbau-weise errichtet war und lediglich einen jüngeren apsidialenAnbau in Stein aufwerst, hat das nördliche Steinfundamente.Dieses steinerne Badegebäude, das 15,60 x 7,40 m mißt,besteht aus drei hintereinander gererhten Räumen mit imGrundriß rechteckigen Anbauten an der Südwestseite. Hin-weise für Hypokaustierung fehlen. Das castellum von Liber-chies war nach Ausweis der Münzen bis zum Ende des4./Anfang des 5. Jahrhunderts besetzt.

IV. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

Badeeinrichtungen der Militärlager sind in den er-sten Jahrzehnten der römischen Okkuoation Germaniensarchäologisch kaum zu belegen, Das älteste nachgewiese-ne, steinere Badegebäude innerhalb des niedergermani-schen Heeresbezirks ist ein in das Lazarett integriertes Badim neronischen Zweilegionenlager Vetera castra I bei Xan-ten. In der Zeit nach dem Bataveraufstand wurden dieLegionslager als auch die Auxi l iarkastel le vermehrt mitBadegebäuden ausgestattet . Sie sind uberwiegend dem

Reihen- oder Blocktyp zuzuordnen {58}. In den spätantikenBefestigungen fehlen größere Thermenanlagen; in Analogiezu den Befunden in benachbaften Grenzorovinzen wird maneine Verkleinerung der Badegebäude annehmen können{59}. Die wenigen ergrabenen Beispiele, die wegen der Ger-maneneinfälle innerhalb der Umwehrung errichtet wurden,erlauben keine allgemeinen Aussagen zu den Badeeinrich-tungen dieser Zeit.

Bei der Frage nach der Lage der Thermen mußnach Legionslagern einerseits und nach Hilfstruppenlagernandererseits unterschieden werden. Die Badegebäude derLegionslagern wurden üblichenrueise im Innern des umwehr-ten Areals errichtet {60}. Als bevorzugte Lage kristallisiertsich die Position in der praelentura und hier vor allem aufder rechte Seite heraus (Novaesium, Bonna), wie auch inanderen Legionslagern des lmperium (Mainz ?, Regensburg?, Lauriacum, Vindobona, Aquincum, Potaissa) {61}. Aller-d ings g ib t es in N iedergerman ien Ausnahmen, w ie derBefund in Novaesium auf der linken Retentura-Seite zeigt.Nach unserem heutigen Kenntnisstand kennen wir im nie-dergermanischen Heeresbezirk keinen Thermenkomplex,der zeitgleich mit dem Bau des Legionslagers entstandenwäre, d. h. von Anfang an in die Bauplanung des Lagers ein-bezogen war. Vor allem der weitgehend vollständig ergrabe-ne Befund in der retentura des Neusser Lagers belegt, daßdie Thermen erst in einer soäteren Umbauohase errichtetw o r d e n s i n d . V o n i h r e r F l ä c h e n e h m e n d i e s e B ä d e rungefähr 3 Prozent der gesamten Lagerinnenfläche ein {62}.Um auch den Bewohnern der canabae die Annehmlichkei-ten von Badeeinrichtungen zur Verfugung zu stellen, ent-standen neben den eigentlichen Legionsthermen Badege-bäude im Umfeld der Lager (2. B. Neuss) {63}.

lm Unterschied zu den Legionsbädern liegen dieThermen der Hilfstruppenlager in der Regel außerhalb derU m w e h r u n g ; d e r F l o t t e n s t ü t z p u n k t K ö l n - M a r i e n b u r g(Alteburg) scheint von dieser Regel abzuweichen. Inwieweitdie Bäder der Auxi l iarkastel le durch einen zusätzl ichenLagerannex geschützt waren, wie dies z. B. aus Britannienund Obergerman ien bekannt i s t , läß t s ich derze i t f ü rNiedergermanien noch nicht überblicken {64}. Anhand derw e n i g e n B e i s p i e l e i n d e r P r o v i n z G e r m a n i a i n f e r i o r(Zwammerdam, Alphen aan de Rijn, Krefeld-Gellep) zeigtsich, daß die Bäder unmittelbar vor den Toren des Lagersim direkten Schußfeld des Lagers err ichtet waren. DerAbstand zu den Toren liegt unter fünfzig Metern, so daß dieSoldaten in kurzer Zeit die Bäder erreichen konnten. Diebevorzugte Lage war in der Germania inferior die Positionvor der porta pr incipal is dextra {65}. Für die Wahl desStandorls war vermutlich ausschlaggebend, den Bewohnernder angegl iederten vic i die Mögl ichkeit zur Nutzung desBadegebäudes einzuräumen, ohne daß das Kastellgeländevon diesen Personen betreten werden mußte {66}. Damithatten nicht nur die Soldaten selbst, sondern auch die Per-sonen, mit denen sie im ständigen Kontakt waren, dieMöglichkeit, sich vor Krankheiten, Seuchen zu schützen unddas breite Angebot der Thermeneinrichtungen in Anspruchzu nehmen.

Dieser Beitrag soll einen Überblick über den Fors-chungsstand zu den Mil i tärthermen in Niedergermaniengeben. Eine erschöpfende Befundanalyse der Baubefunde,der Funde sowie Rekonst ruk t ionen des au foehenden

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Mauerwerks war in diesem Rahmen nicht beabsichtigt. Derim Vergleich zu anderen Provinzen geringe Quellenbestandläßt viele Fragen offen, von denen hier nur einige angespro-chen werden sollen. Schon an anderer Stelle ist die wichtigeRol le des Mi l i tärs und seiner Architekten beim Bau derBadegebäude hervorgehoben worden, die sich nicht alleinauf die Mi l i tärthermen, sondern auch auf die städt ischenBadeanlagen erstreckt {67}. Wie muß man sich im Detaildiesen militärischen Einfluß in Niedergermanien vorstellen?Neben Spuren heiz- und wassertechnischer Apparate ist dieInnenausstattung der Thermen kaum bekannt: Mosaikenund Wandmalereien fehlen in der Germania inferior {68}.Sieht man von dem Flottenlager bei Köln ab, mangelt esauch an Hinweisen zum Statuenorooramm in den Bade-

gebäuden des Militärs. Ein wichtiger Aspekt der Militädher-men in der Provinz Germania secunda betriflt neben ihremBeginn auch das Ende dieser Anlagen; die letzten derzeitbelegten Beispiele datieren ungefähr in die konstantinischeZeit. Gab es nach den Frankeneinfällen um die Mrtte desJahrhunderts Neubauten von Bädern am Niederrhein, wiesie z. B, für das Kastellbad Boppard (Bodobrica) in der Ger-mania pr ima nachgewiesen sind {69}? Hatte die rechts-rheinische Festung Köln-Deutz (Divitia) wie das benachbarteKastell Haus Burgel ein Badegebäude oder nutzten die hierstationierten Soldaten möglicherweise Thermen der coloniaauf dem linken Rheinufer? Neue Forschungen und Ausgra-bungen werden das bisher bekannte Bild zum Badewesenam niedergermanischen Limes enryeitern und ergänzen.

Abgekürzt zitierte Literatur:

Grewe, 19BB

Heinz, 1 983

Johnson, 1 987

Nielsen, 1990

v. Petrikovits, .1975

Zienkiewicz, 1986

= K. Grewe, Römische Wasserleitungen nördlich der Alpen. In: DieWasserversorgung antiker Städte, Gesch. Wasserversorgung 3 (Mainz1 e88).

= Römrsche Thermen. Badewesen und Badeluxus im Römischen Reich(Munchen 1 983).

= A, Johnson, Römische Kastelle des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. inBritannien und in den germanischen Provinzen des RömeneichesMainz 1987).

= L Nielsen, Thermae et balnea. The Architecture and Cultural Historyof Roman Public Baths (Aarhus 1990).

= H, v. Petrikovits, Innenbauten römischer Legionslager während derPrinzipatszeit. Abh. Rhein.-Westfäl.Akad. Wiss. 56 (Opladen 1975).

= J. D. Zienkiewicz, The Legionary Fortress Baths at Caerleon. 1 TheBuildings (Cardiff 1 986).

- Fur Hinweise, Anregungen, Überlassung von Abbildungen und Literaturbeschaflung danke ich lolgenden Personen: Dr. T. Bechert (Duis-burg), Prof. Dr. D. Boschung (Köln), M. Dodt M. A.(Stolberg), Prof. Dr. Th. Fischer (Köln), Dr. M. Gechter (Overath), H. Gregarek M. A.(Koln), Prof. Dr. J. K. Haalebos (Nilmegen), Dr. U. Heimberg-Borg (Bonn), Prof. Dr. H. Hellenkemper (Köln), Prof. Dr. H. v. Hesberg(Köln), J. Peuser M. A. (Köln), Prof. Dr. H. v. Petrikovits (Bonn), Dr. Ch. Reichmann (Krefeld), B. Sigges M. A. (Koln), E. M. Spiegel (Köln).Für die Übersetzung des in spanischer Sprache gehaltenen Vortrags geht mein Dank an C. Marcks M. A. (Köln) und Dr. A. Moril lo Cerdän(Segovia). lm folgenden gelten die Abkürzungsrichtlinten der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Insti-tuts: Ber. RGK 71, 1990, 973-998; 73, 1992, 477-540.

i1) Zu römischen Militärbädern vgl. G. Wolff, Kastelle und Bäder im Limesgebiet. Ber. RGK 11, 1918/19,71-98; v. Petrikovits, Innenbauten102 f.; Johnson,1987,213t.;240-244; vgl. außerdem allgemeine Bemerkungen zu den militärischen Bädern in der Thermenforschung:Heinz, 1983,26; Nielsen,'1990,76-80; E. Brödner, Die römischen Thermen und das antike Badewesen2 (Stuttgart 1997) 179-186; M.Weber, Antike Badekultur (München 1996) 96-99.

{2} ORL B 49 Würzberg 5-7 f at.2-3.{3} Zum Steinraub am Beispiel der Colonia Ulpia Traiana siehe V. Schmidt, "Steinraub" archäologisch erfaßt. Das Rheinische Landesmu-

seum Bonn H. 5. 1984. 77 l.{4} Xanten: N. Zieling, 110 Jahre Eforschung der großen Thermenanlage in der Colonia Ulpia Traiana. In: G. Precht/H.-J. Schalles (Hrsg.),

Spurenlese. Beiträge zur Geschichte des Xantener Raumes (Köln 1989) 287-292: ders., Die Großen Thermen der Colonia Ulpia Traiana.Die öflentliche Badeanlage der römischen Stadt bei Xanten (Köln 1999); Köln: H. Hellenkemper, Architektur als Beitrag zur Geschichteder Colonia Claudia Ara Agrippinensium. In: ANRW Il 4 (Berlin/New York 1975) 801 f.; ders., Römische Thermen bei St. Cäcil ien. In: Füh-rer zu vor- und lrühgesch. Denkmälern 39,3 Köln (Mainz 1980) 11-13; Zülpich: M. Dodt, Die Thermen von Zülpich und die römischenBadeanlagen der Provinz Germania inferior (Diss. Bonn 1996). Zu Heerlen siehe vorerst: J. T. J. Jamar, Heerelen, de Romeinse thermen(Zutphen 1 981 ).

{5} G. Webster, The Roman lmperial Army o{ the First and Second Centurres A.D. (London 1969) 198; Johnson, 1987,223-235.{6} v. Petrikovits, 197 5, 102.{7} J. Stroszeck, Wannen als Sarkophage. Röm. Mitt. 101, 1994, 217-240, bes. 218 f. mit Anm. 13; A. Oettel, Fundkontexte römischer

Vesuvvil len im Gebiet um Pompeji. Die Grabungen von 1894 bis 1908 (Mainz 1996) 188 Kat.Nr. 1122(FO'. Boscoreale, Vil la de la Pisane-lla).

{B} Vgl. die zahlreichen Holzlässer größeren Fassungsvermögens im Zweilegionenlager Oberaden: J. Kühlborn, Das Römerlager in Obera-den ll l . Bodenalt. Weslfalen 27 (Munster 1992) 116-121

{9} H. Schönberger/H.-G. Simon, Das augusteische Römerlager Rödgen. Limesforsch. 15 (Berlin 1976) 20.{10} v. Petrikovits, 1975, 106.

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MILITABISCHE THERMEN IN NIEDERGERIVANIEN . EINE BESTANDSAUFNAHIVE

{1 1} Kühlborn a. a. O. 100-1 16; allgemein Johnson, 1987,223-226.{1 2} Ebd. 230.{13} Unpublizieft. Erste Enruähnungen und Beschreibungen bei G. Müller, Novaesium. Die Ausgrabungen in Neuss von 1955 bis 1972. In:

Ausgrabu ngen in Deutsch land, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschafl 1 950 - 1 975. Monog r. RGZM 1 ,1 (Mainz 1 975) 397;Grewe, 1988, 48, der von einer Versorgung durch den Rhein ausgeht. Vgl. einen ähnlichen Be{und vor der Stadtmauer von Camulodu-num: Ph. Crummy, Excavations at Lion Walk, Balkerne Lane, and Middleborough, Colchester, Essex. Colchester Arch. Report 3 (Colches-ter 1984) 1 1 9-1 21 mit Abb. 1 12.

{1a} Ein Schöpfrad wurde z. B. fur das Donaukastell Oberstimm erschlossen: H. Schönberger, Die Wasserversorgung des Kastells Obers-limm. Germania 54, l 976, 403, ders., Kastell Oberstimm. Die Grabungen von l 963 bis l9Tl . Limesforsch. 1 8 (1 978) 132-134 mit Abb 63.Zum Neufund eines hölzernen Schöpfrades aus Alphen aan den Rijn siehe jetzl: A. Wassink, De geschiedenis van Romeins Alphen aanden Rijn verder onlraleld? Westerheem 48, 1999,2-9. Vgl. auch die Funde von Bleirohren in Haltern, lur die S. v. Schnurbein, Untersu-chungen zur Geschichte der römischen Militärlager an der Lippe. Ber. RGK 62, 1981, 68 f. zu Recht eine hölzerne Wasserzuleitungaußerhalb des Lagers vermulet.

{ '15} Zienkiewicz, 1986,21 mit Vorbehalten gegenuber den als hölzerne Thermen gedeuteten Holzbefunden südlich des valetudinarium imLager der 13. Legion in Vindonissa: siehe dazu M. Hartmann, Vindonissa. Oppidum - Legionslager - Castrum (Windisch 1986) 39 mit Plan1,9; 44 mit Plan 2,9. Um das Jahr 46 wird der Bau der großen sleinernen Thermen der 21, Legion datiert: ebd. 55-57 Abb. 43-44.

{16} D. Baatz, Römische Bäder mit hölzernen Apodyterien. Arch. Korrbl. 3, 1973, 345-350; ders,, Das Badegebäude des Limeskastells Wall-durrn (Odenwaldkreis). Saalburg-Jahrb. 35, 1978, 66 f.; 76 L

{17} F.Oelmann, Ausgrabungen in Velera 1930. Germania 15, 1931, 221-229; ders., BonnerJahrb. 136/137, 1932,275-277. R. Schultze,Die römischen Legionslazarette in Velera und anderen Legionslagern. Bonner Jahrb. 139, 1934, 54-63. - Zur Lagerabfolge und zu ihrerDatierung siehe N. Hanel, Velera I und der Beginn der römischen Herrschaft am Niederrhein. In: G. PrechVH.-J. Schalles (Hrsg.), Spuren-suche. Beiträge zur Geschichte des Xantener Baumes (Köln 1989) 59-68, ders., Vetera l, Die Funde aus den Lagern auf dem Fürstenbergbei Xanten. Rhein. Ausgr.35 (Köln 1995) 315-320.

{'18} F. Oelmann, Germania 15, 1931, 223 Abb.2,225:Hanel a. a. O. Beil. 10.{19} F. Fiedle/Ph. Houben, Römisches Antiquarium etc., Denkmäler von Caslra Vetera und Colonia Traiana in Ph. Houbens Antiquarium zu

Xanten (Xanten 1839) 8 f.; P. Steiner, Xanten. Sammlung des Niederrheinischen Altertums-Vereins. Kat. West und Suddeutscher AIter-tumssammlungen (FrankfurVl\4, 1911) 19: Beil. Karte Nr,40,42 und 45; H. Hinz, Römische Wasserleitungen sudlich von Xanten. BonnerJahrb. 159, 1959, 143; 147 f . ; Grewe, 1988, 47.

{20} Hanel a. a. 0. 306.{21} v. Petrikovits, 1 975, 101 .{22} Vgl. in Auswahl: L Scollar, Archäologie aus der Luft. Arbeitsergebniss der Flugjahre 1960 und 1961 im Rheinland. Schr. Rhein. Landes-

mus. Bonn 1 (Düsseldorf 1965) Taf. 15-17; Hanel a. a. O. Taf. 4-6.{23} H Lehner, Bonner Jahrb. 122,1912,319 f. Abb. 1;Ial.44,1: ders., Vetera. Die Ergebnisse der Ausgrabungen des Bonner Provinzial-

museums bis 1929. Röm.-Germ. Forsch. 4 (Berlin/Leipzig 1930) 45 f. mit Abb. 32-33.{2a} Vgl. H. Hellenkemper in: K. Grewe, Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln. Rhein. Ausgr.26 (Köln 1986) 209-211. Allgemein

zu Wasserbecken in den principia: Johnson, Kastelle 126 l.{25} v. Petrikovits, 1 975, 1 02 f.{26} FürAuskunfte zum Legionsstandort Nijmegen danke ich Herrn J. K. Haalebos (Nijmegen).{27} N. v . Petrikovits, Die Ausgrabu ngen in Neuß (Stand der Ausgrabungen Ende 1 961 ). Bonner Jahrb. 1 61 , 1 961 , 479, zur Lage ebd. 475

Abb. 10; G. Müller, Novaesium. Die Ausgrabungen in Neuss von 1955 bis 1972. In: Ausgrabungen in Deulschland gefördert von derDeutschen Forschungsgemeinschalt 1950 - 1975. Monogr. RGZM 1,1 (Mainz 1975) 397 f,; ders. in: H. Chanlraine/M. Gechter/H. G.Horn/K.-H. Knörzer/G. Mulle/Ch. B. Ruger/M. Tauch, Das römische Neuss (Stuttgart 1984) 83.

{28} C. Koenen, Novaesium. Bonner Jahrb. 1111112,1904, 165-173.

{29} Die Grundfläche des Kernbaus, d, h. der basil ica thermarum sowie der drei anschließenden Räume, beträgt ca. 2600 m2.i30) Ebd. 196-203.{31} G. Muller/U. Heimberg/J. Wentscher, Grabungen im Legionslager Novaesium. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Sonderh. Aus-

grabungen im Rheinland'78 (1979) 70-73.{32} Koenen a. a. O. 196.{33} Ausgrabungen von E. Gersbach; M. Gechter, Neue Untersuchungen im Bonner Legionslager. In: Studien zu den Militärgrenzen Boms

lll. 13 Internat, Limeskongreß Aalen 1983. Forsch. u. Ber. Vor- u. Fruhgesch, Baden-Wurttemberg 20 (Stuttgart 1986) 156 f Abb. 1,10;ders., Castra Bonnensia. Das römische Bonn (Donauwörth 1989) 36 f. mit Plan.

{34} Grewe, 1988, 50-52 mit Abb. 3.{35} M. Gechter/J. \ lJentscher, Bömische Militärgebäude außerhalb des Bonner Legionslagers. Ausgrabungen im Rheinland 1988 (Köln

1989) 31 f.; M. Gechter, Castra Bonnensia, Das römische Bonn (Donauwörth 1989) 32; M. Dodt, Gut erhaltenes Römerbad. Die römischeBadeanlage am Collegium Albertinum in Bonn. Das Rhein. Landesmus. Bonn. Ber. Arbeit Mus. H. 4 1997, 86-90.

{36} Ch. Reichmann, Das flavische Milrtärbad von Krefeld-Gellep, Arch. Rheinland 1987 (Köln 1988) 76-78; R. Pirl ingiders., Die Ergebnisseder archäologischen Forschung. ln: R. Feinendegen/H. Vogt (Hrsg.), Krefeld - Die Geschichte der Stadt 1 (Krefeld 1998) 126 f. Abb.23-24.

{37} Nach der Untefieilung von Nielsen, Thermae 77 gehörl das Kastellbad von Gelduba zu der erslen Gruppe, die eine Durchschnittsflächevon 320 m2 hat; die zweite Gruppe hat eine durchschnitt l iche Grundfläche von 710 m2

{38} F. Wolf, Kastell Alleburg bei Köln, Geschichtl iches Denkmal der ältesten Römerzeil am Rhein (Köln 1889) 26-40.{39} Ebd. 29. F Wolf interpretierte den Befund als Bühne.{40} Ebd. 36 mit Taf. 3; nach den im Text erwähnten Maßen ist die Maßstabangabe 1:40 in 1:60 zu korrigieren, Vgl. außerdem E. Sames-

reulher, Römische Wasserleitungen in den Rheinlanden. Ber, RGK 26 1938,31 Abb 4; A. T. Hodge, Roman Aqueducts and WalerSupply (London 1 992) 94; 97 Abb. 49 d.

{41} J. Bracker in: Kölner Römer-ll lustrierte 1 (Köln 1974) 44 f.; demnächst H. Gregarek, Zur statuarischen Ausstattung des FlottenlagersKöln-Marienburg (Alteburg). Kölner Jahrb. (in Arbeit).

{42} Woll a. a. O, 5l f .

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i43) J. Klinkenberg, Das römische Köln. Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln I,2. Die Kunstdenkmäler der Bheinprovinz 6,2 (Dusseldorf1906) 370 Nr.8; B. Galsterer/H. Galsterer, Die römischen Steininschriften aus Köln. Wiss. Kat. Böm.-Germ. Mus. Köln 2 (Köln 1975) 14Nr. 7.

{44} H. Manderscheid, Die Skulpturenausstattung der kaiserzeitlichen Thermenanlagen. Monumenta Artis Romanae 15 (Berlin 1981)31 . -Erinnerl sei in diesem Zusammenhang auch an die Textstelle bei Lukian (Hippias sive balneum S 5), der Marmorslatuen des Asklepiosund der Hygieia in dem von Hippias errichteten Bad envähnt.

{45} W. Tril lmich/Th. Hauschild/M. Blech/H.-G. Niemeyer/A. Nünnerich-Asmus/U. Kreil inger, Hispania Antiqua. Denkmäler der Römerzeit(Mainz 1993) 376 Taf. 168 a-b; P. CicerchiaiA. Marinucci, Le terme del foro o di Gavio Massimo. Scavi di Ostia 11 (Rom 1992) 147 f. Nr.A 3-4 Abb. 74-75.

{a6} Vgl. CIL Vll 164, BIB 445 (FO: Chester). M. A. Marwood, The Roman Cult of Salus. BAR Internat. Ser. 465 (Oxford 1988) 77 f.; O. Stoll,Skulplurenausstattung römischer Militäranlagen an Bhein und Donau. Der Obergermanisch-Rätische Limes. Pharos 1 (St. Katharinen1992) 450 f.

{47} J. Klinkenberg, Das römische Köln. Die Kunstdenkmäler der Stadt Koln 1,2. Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 6,2 (Düsseldorf1906) 368 mit älterer Literatur; W. Haberey, Die römischen Wasserleitungen nach Köln. Kunst u. Alt. Rhein 37 (Bonn 1972\24-28,125',zueiner eigenständigen Wasserzuleitung aus dem Vorgebirge: H. Hellenkemper in: K. Grewe, Atlas der römischen Wasserleitungen nachKöln. Rhein. Ausgr. 26 (Köln 1986) 193 l.

{a8} C. v. Veith, BonnerJahrb.80, 1885, 14; Wolf a. a. O.49 f. Taf. 2;zuden Untersuchungen von F. Gerlach siehe N. Hanel, Die Umweh-rungen der römischen Flottenlager Alteburg in Köln-Marienburg. Kölner Jahrb. 32, 1998 (im Druck).

{49} Ubersichtsplan bei J. K. Haalebos, Ausgrabungen in Alphen aan den Rijn (Provinz Zuid-Holland, Niederlande), 1985 - 1986. ln: H. Vet-ters/M. Kandler (Hrsg.), Akten des 14. Internationalen Limeskongesses 1986 in Carnuntum (Wien 1990) 397 Abb. 1, Nr. 6.

{50} Briefl iche Mitt. vom 28.9.1999; J. K. Haalebos, Zwammerdam - Nigrum Pullum. Ein Auxil iarkastell am Niedergermanischen Limes. Cin-gula 3 (Amsterdam 1977) 30 f.

{51} Freundlicher Hinweis M. Gechter (Overath). Vgl. allgemein G. Müller, Ausgrabungen in Dormagen 1963-1977. Rhein. Ausgr. 20 (1979).{52}T. Bechert, Die Bömer in Asciburgium. Duisburger Forsch. 36 (1989) 65, 149.{53} H. Cuppers, Beiträge zur Geschichte des römischen Kur- und Badeofies Aachen. In: Aquae Granni. Beiträge zur Archäologie von

Aachen. Rhein. Ausgr. 22(Köln 1982) 1-75; H. G. Horn in: ders. (Hrsg.), Die Römer in Nordrhein-Westfalen (Stuttgart 1987)324-326.{54} H. v. Petrikovits, Beiträge zur römischen Geschichte und Archäologie 1931 bis 1974. Beih. Bonner Jahrb. 36 (Bonn 1976) 477 l. ' ,481;

G. Wesch-Klein, Soziale Aspekte des römischen Heenrvesens der Kaiserzeit. HeidelbergerAlthist. Beitr. u. Epigr. Stud. 28 (Stuttgart 1998)84-87.

{55} CIL Xll l 12115, 12152,12385,12529,12542; H. Christ, Germania 36, 1958, 123 I.; H. Nesselhauf/H. v. Petrikovits, Ein Weihealtar fürApollo aus Aachen-Burlscheid. Bonner Jahrb. 167, 1967,268-279.

{56} Th. Fischer, Neue Forschungen im spätrömischen Kastell 'Haus Bürgel', Stadt Monheim, Kreis Mettmann. ln: C. Bridger/K.-J. Gil les' (Hrsg.), Spätrömische Befestigungsanlagen in den Rhein- und Donauprovinzen. Beitr. Arbeitsgemeinschaft'Römische Archäologie

Tagung West- u. Süddt. Verband Altforsch. Kempten 8.6.-9.6.1995. BAR Internat, Ser. 704 (1998) 44 f.; ders., Neue Forschungen imspätrömischen Kastell "Haus Bürgel", Stadt Monheim, Kreis Mettmann. In: N. Gudea (Hrsg.), Roman Frontier Studies. Proceedings XVllthInternat. Congress Boman Frontier Studies (Zalau 1999) 338.

{57} j. Mertens/R. Brulet, Le castellum du Bas Empire romain ä BrunehautLiberchies. Arch. Belgica 163 (Brüssel 1974) 34-53; J. Meftens,Recherches röcentes sur le l imes en Gaule Belgique. In: W. S. Hanson/1. J. F. Keppie (Hrsg.), Roman Frontier Studies 1979. Papers 12thInternat. Congress Roman Frontier Stud. BAR Internat. Ser. 71 (Oxford 1980) 432-435 Abb. u. Taf. 27.5.

{58} Nach D. Krencker/E. Krüger/H. Lehmann/H. Wachtler, Die Trierer Kaiserlhermen. Trierer Grabungen u. Forsch. 1,1 (Augsburg 1929)177 f.; Nielsen, Thermae 76.Zum Blocktyp zuerst E. P{retzschner, Die Grundrißentwicklung der römischen Thermen (Straßburg 1909) 38f.; Heinz, Thermen 178 f.

{59} H. U. Nuber, Ausgrabungen auf dem Schirenhof (Schwäbisch Gmünd). In: Studien zu den Militärgrenzen Roms 2. Beih. Bonner Jahrb.38 (Köln 1977\ 288l.; Nielsen, 1990, 76.

{60} Johnson, 1987, 213; Nielsen, 1990,77.{61} Mainz: D. Baatz, Mogontiacum. Neue Untersuchungen zum römischen Legionslager in Mainz. Limesforsch. 4 (Berlin 1962)74 Beil. 2-3;

Regensburg: Th. Fischer/K. Dietz, Die Römer in Regensburg (Regensburg 1996) 88 Abb.29,9; 97; Lauriacum: v. Petrikovits, InnenbautenTat. 10 b,3. Vindobona: K. Genser, Der östeneichische Donaulimes in der Römerzeit. Der römische Limes in Osteneich H. 33 (Wien1986) 497 Abb. 121 ;Aquincum: K. Melinda, Thermae maiores legionis l l . Adiutricis. Mon. hist. Budapestinensia 7 (Budapest 1991) 149Abb. 89; Potaissa: M. Barbulescu, Das Legionslager von Potaissa (Turda). Führer zu arch. Denkmälern Dacia Porolissensis 7 (Zalau1997) 37 f .71 Abb. 19.

{62} Zu den Größen der Legionsthermen zwischen 2500 und 8550 m2 siehe Nielsen, 1990, 77.{63} Vgl. Zienkiewicz, 1986, 20 Abb. 1; 35 f{64} Johnson, 1987, 213',302 l. Abb. 206-207; L. F. Pitts/J. K. St. Joseph, Inchtuthil. The Roman Legionary Fortress Excavations I 952-65.

Britannia Monogr. Ser. 6 (London 1 985) 208 Abb. 57; 215-218.{65} Zur Lage der Kastellbäder in Obergermanien und Rätien vgl. C. S. Sommer, Kastellvicus und Kastell. Untersuchungen zum Zugmantel

im Taunus und zu den Kastellvici in Obergermanien und Raetien. Fundber. Baden-Wüfttemberg 13, 1988,548-550.{66} Zur Nutzung des Kastellbads durch Frauen vgl. Nuber a. a. O.229: C. S. Sommer, Waren Frauen in der Römerzeit schmutziger als

Männer? Überlegungen zur Eintrittspreisgestaltung in römischen Thermen. Fundber. Baden-Württemberg 21, 1996,301-306.{67} Nielsen, 1 990, 74-84; H.-J. Schalles in: Xantener Ber. 6 (Köln 1 995) 41 7 1.{68} Zu Wandmalereien und Mosaiken in Militäfihermen Britanniens siehe J. Liversidge, Wall paintings from militray sites in Roman Britain.

ln: A. Barbet (Hrsg.), La peinture murale romaine dans les provinces de I 'Empire. Journöes d'ötude Paris 23.-25.9.1982. BAR Internat.Ser. 165 (Oxford 1983) 141-145; Zienkiewicz, Caerleon 273-276;281-302. - Zu Wandmalereien aus den Thermen des Legionslagers Vin-donissa: W. Drack, Die römische Wandmalerei der Schweiz. Monogr. Ur- u. Frühgesch. Schweiz 8 (Basel 1950) 121-134 Tat.7-12.

{69} H. Eiden, Militärbad und frühchristl iche Kirche in Boppard am Rhein. In: Ausgrabungen in Deutschland gefördert von der DeutschenForschungsgemeinschaft 1 950 - 1 975. Monogr. RGZM 1 ,2 (Mainz 1 975) 84-89.

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