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Aus: Karsten Igel/Michaela Jansen/Ralph Röber/Jonathan Scheschkewitz (Hrsg.), Wandel der Stadt um 1200. Die bauliche und gesellschaftliche Transformation der Stadt im Hochmittelalter. Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg 96 (Stuttgart 2013).

Die Erweiterung von Wien unter Herzog Leopold VI

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Aus:

Karsten Igel/Michaela Jansen/Ralph Röber/Jonathan Scheschkewitz

(Hrsg.), Wandel der Stadt um 1200. Die bauliche und gesellschaftliche

Transformation der Stadt im Hochmittelalter. Materialhefte zur

Archäologie in Baden-Württemberg 96 (Stuttgart 2013).

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Im späten 12. und besonders im frühen 13. Jahr-hundert ist Wien von einer relativ kleinen Ansied-lung zu einer großen ummauerten Stadt gewachsen (Abb. 1). Doch bis in die jüngere Zeit konnte diese Entwicklung kaum archäologisch oder bauhistorisch nachgewiesen werden. Die Stadtgeschichtsforschung dieser Epoche stützte sich ausschließlich auf relativ wenige Urkunden und Chronikeinträge. Nichtsdes-totrotz errangen oftmals Hypothesen den Status von Tatsachen. Die Siedlungsformenlehre stellte in der Nachkriegszeit einige einflussreiche, aber inzwischen meist als überholt geltende Theorien auf.1 Seit der allmählichen Etablierung moderner stadtarchäologi-scher Methoden in Wien im Verlauf der 1990er Jahre2 werden jährlich solide Daten aus Bodenarchäologie und Bauforschung gewonnen, das heißt aus stratigra-fisch geführten Untersuchungen mit Datierungen an Hand von Funden oder der vergleichenden Mauer-werksanalyse. Diese erlauben uns nun, neue, fundier-tere Aussagen zu machen.3

Die Erweiterung von Wien unter Herzog Leopold VI.von Paul Mitchell

Frühmittelalterliche Anfänge

Die Keimzelle des mittelalterlichen Wiens lag auf einer leichten Erhebung am Hang des südlichen Donauarms innerhalb des römischen Legionslagers Vindobona, das um 420/430 aufgelassen worden ist.4

Die ältere Forschung ging jedoch von einer weitge-henden Siedlungskontinuität bis in das Mittelalter aus.5 Innerhalb der Lagermauern fehlen aber bis-her Siedlungsbefunde aus dem 6. bis 8. Jahrhun-dert. Stattdessen wurde hier an mehreren Stellen eine Bodenbildungsschicht (so genannte „Schwarze Schicht“) beobachtet, die den spätantiken Horizont von mittelalterlichen Schichten trennt.6 Tatsächlich kommen im Nordosten des Lagers wieder Kera-mikfragmente ab dem 9./10. Jahrhundert vor. Über weitere Scherbenfunde konnte die langsame Aus-breitung der Siedlung von diesem Punkt aus bis in das 12. Jahrhundert nachgewiesen werden.7 Zwei Straßen, Wipplingerstraße und Tuchlauben, verban-den nun West- und Südtor des ehemaligen Lagers mit diesem Siedlungskern, in dem unmittelbar am Donauhang die Ruprechtskirche, das wohl älteste erhaltene mittelalterliche Gebäude Wiens errichtet wurde (Abb. 2). Laut Bauforscher Rudolf Koch sind Teile des Turms um 1130 zu datieren.8 Der Name Wien (ad Weniam), mit dem vielleicht der südöstlich der Stadt verlaufende Wienfluss gemeint ist, wurde erstmals im Jahr 881 erwähnt.9

Heute wissen wir, dass Wien einen zweiten frühmit-telalterlichen Kern hatte. Durch die Ausgrabungen von Johannes Offenberger und Angelika Geischläger

1 Klaar 1971; Oettinger 1951. 2 Siehe dazu: Schulz 2004; Mitchell/rachbauer 2008. 3 Heike Krause, Wien, sei für Korrekturen und Kommenta-

re herzlich gedankt. 4 POllaK 1992; Mitchell 2001, 205 f.; MOSSer u. a. 2010, 979–

984. 5 ladenbauer-Orel 1999. 6 gaiSbauer u. a. 2003, 129. 7 Felgenhauer-SchMiedt 1992; gaiSbauer 2009. 8 KOch 1986, 265–269. 9 lOhrMann/OPll 1981, Regest 4.

Abb. 1: Wien mit Legionslagermauer und Umfassungsmauer des frü-hen 13. Jahrhunderts auf Grundlage der heutigen Mehrzweckkarte mit wichtigen Vierteln und Gebäuden.

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konnte ein Friedhof unter der Stephanskirche freige-legt werden.10 Aufgrund der aufgefundenen Keramik und 14C-Daten sind die Gräber ins 9. und vor allem ins 10. und 11. Jahrhundert zu datieren. Ein dazu-gehöriger Kirchenbau ist noch nicht nachgewiesen worden. Bislang herrschte die Annahme vor, dass die Geschichte der Stephanskirche mit dem so ge-nannten Mautner Tauschvertrag von 1137 begann.11 In diesem Vertrag wurde ein Gütertausch zwischen dem Bischof von Passau/der Wiener Pfarre und dem Babenberger Markgraf Leopold IV. geregelt. Dabei wurde Wien erstmals als civitas genannt. Auf dem ge-tauschten Grund, so interpretierte man, dürfte die Kirche St. Stephan errichtet und ihre Weihe – nach einer weiteren Überlieferung – spätestens 1147 voll-zogen worden sein.12 Tatsächlich wird St. Stephan we-der in der einen noch in der anderen Quelle erwähnt. Daher gibt es auch keinen zwingenden Grund, die-se mit St. Stephan in Verbindung bringen. Die Erst-nennung von St. Stephan stammt erst aus dem Jahr 1220.13 Durch die archäologische Forschung konnte ein Friedhof nachgewiesen werden, von dem auf das Bestehen eines Kirchenbaus anhand von Analogien geschlossen werden kann. Die erste im Befund di-rekt nachweisbare Kirche, ebenfalls von Offenberger freigelegt, hat ein Langhaus von zirka 40 x 29 m und ist am ehesten in die Mitte des 12. Jahrhunderts zu datieren.14

Verdichtung des besiedelten Areals nach 1156

Ein gelenkter Ausbau Wiens ist in der zweiten Hälf-te des 12. Jahrhunderts fassbar. Im Verlauf der ersten Hälfte jenes Jahrhunderts hatten Gefolgsleute der Ba-benberger, der österreichischen Markgrafen, andere Geschlechter von den Dörfern des Wiener Beckens verdrängt.15 Die Ortsherrschaft über Wien wurde möglicherweise in dieser Zeit gesichert, aber das Jahr 1156 dürfte für Wien der eigentliche Wendepunkt ge-wesen sein: Mit dem so genannten privilegium minus verlor Markgraf Heinrich II. sein Herzogtum Bayern, wurde aber stattdessen Herzog von Österreich. In der Folge stieg sein Interesse an Wien. Im Südwesten des römischen Lagers entstand der „Herzogenhof“, wie er noch in den Grundbüchern des Spätmittelalters genannt wird.16 Größere Teile dieser Anlage wur-den durch Baumaßnahmen im frühen und mittleren 20. Jahrhundert zerstört, doch hat die jüngere Ar-chäologie Überreste von ihr gefunden. Dazu ge-hört ein runder Turm des frühen 13. Jahrhunderts17 und möglicherweise der Teil eines Tors des späten 12. Jahrhunderts an der Südwestecke des ehemaligen Legionslagers.18 Die Lagermauern waren anscheinend zu diesem Zeitpunkt weitgehend erhalten. Eine Weiter- oder Wiederverwendung des Grabens und der porta decumana an der Südseite des Lagers konn-te nachgewiesen werden.19 An der Westseite zählen eine mögliche Instandsetzung der Lagermauer20 und ein 4 m breiter und 1,9 m tiefer Graben hinter der Mauerflucht und entlang einer Geländekuppe21 zu den teilweise schwer interpretierbaren, wahrschein-lich hochmittelalterlichen Befunden. Die fälschliche Gleichsetzung Wiens mit Favianis, dem bevorzugten Aufenthaltsort des Hl. Severin, Anführer der Roma-nen in Ufernorikum im dritten Viertel des 5. Jahr-hunderts im Zusammenspiel mit dem Vorhandensein römischer Ruinen führte zu einer Aufwertung des

10 OFFenberger/geiSchläger 1996; 2000; 2001. – Eine Groß-publikation des Bundesdenkmalamts, die die endgültige Auswertung von Offenberger und Geischläger sowie ande-re Aufsätze beinhaltet, befindet sich derzeit in Vorberei-tung: hOFer (in Vorbereitung).

11 lOhrMann/OPll 1981, Regest 64.12 Ebd. Regest 92; Perger 1964, 45–55; Flieder 1968.13 lOhrMann/OPll 1981, Regest 363.14 hOFer (in Vorbereitung).15 lOhrMann 1981.16 Mitchell 2002; Perger 1964, 40–45.17 Mitchell 2002, 146 f.; buchinger u. a. 2002 a, 404–407.18 Öllerer 2001.19 gaiSbauer 2004, 229 f.; MOSSer 2011, 171 f.20 MOSSer 2010 a, 52 f.21 MOSSer 2010 b, 233 f.

Abb. 2: Wien, Ruprechtskirche. Teile des Turms um 1130.

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Ortes. In Urkunden nannte Heinrich II. Wien Windo-polis. Klaus Lohrmann sieht in diesen Bezügen „ideo-logische Schubkraft“ für den Ausbau der Stadt.22

Außerhalb des Lagers, aber unmittelbar gegenüber seinem Hof, stiftete Heinrich 1158/1161 ein Kloster, das von iroschottischen Benediktinermönchen be-siedelte wurde und daher Schottenkloster genannt wird.23 Kirche und Kloster waren 1190/1200 fertig ge-stellt. Bereits 1177 konnte darin die Grablege Hein-richs stattfinden.Wenige romanische Reste dieses ersten Kirchenbaus sind vor allem im Bereich des südlichen Seitenschiffs erhalten (Abb. 3), ein Teil der Hauptapside konnte ausgegraben werden.24 Aber auch St. Stephan, an der anderen Seite der Stadt, wurde in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ausgebaut. Seit Jahrzehnten wird nämlich in Wien debattiert, ob das Westwerk der Stephanskirche Bausubstanz des 12. Jahrhunderts integriert.25 Ein interdisziplinär zusammengesetztes Forscherteam (Günther Buchinger, Markus Jeitler, Paul Mitchell, Doris Schön) ist unlängst dieser Frage nachgegangen und konnte anhand der älteren Gra-bungs- und der neuen Bauforschungsergebnisse zu dem Schluss kommen, dass die Kirche noch vor 1200

im großen Stil ausgebaut wurde oder sich in einem fortgeschrittenen Baustadium befand. Daher dürften Teile des heute erhaltenen Westwerks tatsächlich auf diesen Bau zurückgehen.26

Diese Großbauten (Herzogshof, Schottenkloster, Stephanskirche) lösten weitere Bautätigkeiten aus, die vakanten Bereiche innerhalb der Lagermauern wurden verbaut. Im fortgeschrittenen 12. Jahrhun-dert wurden im Bereich des heutigen Judenplatzes Straßen errichtet, die einen hochwertigen Belag aufwiesen, der aus Bruchsteinen und Ziegelbruch bestand, auf den Löschkalk gegossen wurde. Die ersten nachweisbaren Strukturen waren hölzerne Wohn- und Wirtschaftsbauten mit charakteristischen, begleitenden Wirtschaftsobjekten wie Backöfen, Ei-senschmelzöfen, Vorratsgruben und Gruben für die Aufbereitung des Baustoffes Löss. Diese wurden auf Parzellen mit 9 bis 16 m Breite und zirka 50 m Länge errichtet. Auch ein Steinbau wurde dort bereits vor 1200 erbaut.27

Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts dürfte das ehe-malige Lagerareal parzelliert und verbaut gewesen sein. Die Entstehung wichtiger profaner sowie sak-raler Bauten, eine Verdichtung der Besiedlung sowie der Ausbau der Infrastruktur innerhalb des alten Le-gionslagers hatten zu einer städtischen Entwicklung geführt. Die Herzöge etablierten bis spätestens 1194 eine Münze in Wien.28

Die Stadterweiterung unter Herzog Leopold VI. (1198–1230)

Mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die zu einer Verfünffachung des Stadtgebiets führte – die römi-sche Mauer umfasste zirka 20, die neue Mauer mehr als 100 ha – begann für Wien eine neue Phase. Dass es bereits unter Leopold IV. oder Heinrich II., also im zweiten oder dritten Viertel des 12. Jahrhunderts, zu einer Planung beziehungsweise einem Baubeginn der Stadtmauer kam,29 entbehrt jeder archivalischer und archäologischer Grundlage. Fassbar ist vielmehr eine landesherrliche Initiative um 1200; der Mauer-bau konnte möglicherweise mit dem Lösegeld von

22 lOhrMann/OPll 1981, Regest 123; 132; lOhrMann 2001, 249.23 Perger 1964, 15–35; Perger/brauneiS 1977, 95–122.24 Ebd. 96.25 Z. B. KieSlinger 1949; zyKan 1981; KOch 2008; bÖKer

2008, 25–44.26 hOFer (in Vorbereitung).27 Mitchell 2002, 146; 2006.28 Perger 1971, 275 f.29 OPll 2010, 236 f.; reidinger 2010, 172–174.

Abb. 3: Wien, Schottenkirche. Kapitellzone im ehemaligen südlichen Seitenschiff.

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Richard Löwenherz, also ab 1194 finanziert werden.30 Die Mauer verlief im Norden entlang der Donau und im Osten entlang des Wienflusses. Sie dürfte sich, wenn möglich, an natürliche Geländekanten angepasst haben.31 Die Mauer war mit Toren ausgestattet, die durch den Einsatz von Buckelquadern historisierend und wehrhaft wirken sollten. Reste von zwei Stadtto-ren, das Stubentor und das Widmertor, sind unterir-disch erhalten und dokumentiert worden. An Hand der Mauerstruktur – lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk teilweise als opus spicatum verlegt – ist das Stubentor spätestens ins frühe 13. Jahrhundert zu datieren.32 Ein drittes Tor, das Werdertor, stand bis um 1880 und wurde vor seinem Abbruch fotografiert (Abb. 4).33 Die Stadtmauer wird erstmals 1240 erwähnt.34

Historiker gingen von einer vorstädtischen Besied-lung im Erweiterungsareal im 12. Jahrhundert aus.35

Diese Siedlungszonen im Osten (Wihpurch, Champ-luken, Bäckerstraße) und Südwesten (Schaufellucke,

„an der Langen Mauer“) wurden anhand von Auffäl-ligkeiten in historischen Plänen, von spätmittelal-terlichen Quellen und des Namens „Lucke“ in das hohe Mittelalter zurückprojiziert.36 Archäologische Beweise dafür stehen noch aus. Zwar kam es in den letzten zwei Jahrzehnten zu mehreren Ausgrabungen innerhalb des Stadterweiterungsareals, sie erbrachten aber keine Befunde und nur wenige Funde aus der Zeit vor dem 13. Jahrhundert. Bei derzeitigem Wis-sensstand sind nur das Schottenkloster und die Ste-phanskirche außerhalb der Lagermauern als baulicher Bestand vor 1200 nachgewiesen.Der landesherrliche „Fußabdruck“ ist in der Stadter-weiterung deutlich: Bereits 1207 beschrieb Herzog Leopold VI. (1198–1230) die Stadt als una de melori-bus teutonici regni urbibus, „eine der schönsten Städte des deutschen Königreichs“37. Von den zirka 125 mit Ausstellungsort versehenen Urkunden Leopolds fal-

len 25 auf Wien oder seine unmittelbare Umgebung, weit mehr als auf jeden anderen Ort.38 In Wien fei-erte er Schwertleite (1200), Hochzeit (1203) und die Geburt seines ersten Sohnes (1207).39 Unter Leo pold VI. wird die neu entstehende Bürgerschaft zuneh-mend sichtbar. Bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts kommen Wiener Bürgernamen in Ur-kunden vor, und ein Stadtrichter wird 1192 erstmals erwähnt.40 Zwischen 1205 und 1222 sind wir beson-ders gut über einen einflussreichen Wiener Bürger informiert: Dietrich (seit 1267 als der Reiche be-zeichnet) war zeitweise Stadtrichter beziehungsweise Münzkämmerer des Herzogs. Dietrich gründete 1211 eine Kirche vor der Stadt in Zeismannsbrunn (heute Wien 7, St. Ulrich). Leopold VI. urkundete sogar in Dietrichs Haus. Dietrich und eine Handvoll anderer Männer wurden in den Quellen sowohl cives als auch milites (ritterliche Dienstleute des Herzogs) genannt.41

Das Areal wurde offenbar innerhalb der neuen Stadt-mauer – landesherrliches Eigentum ausgenommen – vom Herzog in Blöcken an geistliche, ritterliche oder bürgerliche Herrschaftsträger übergeben, die sie in Parzellen teilten und diese wiederum weitergaben. Richard Perger konnte diesen Prozess in seinen Un-tersuchungen über die Grundherrschaften in Wien rekonstruieren.42 Aus dem Jahr 1221 ist ein erstes Stadtrecht überliefert, das sich auf die gesamte Stadt, also nicht nur auf das Erweiterungsareal bezieht. Da-rin kommen Räte von 100 und 24 Bürgern sowie auch das Stapelrecht, das heißt die Ausschaltung der Konkurrenz im Ungarnhandel vor. Dieses war für hunderte Jahre ein Grundpfeiler der Wiener Wirt-schaft.43 Aus dieser Zeit sind auch Regelungen über die Burg- und Wagenmaut bekannt.44

Das Burgviertel

Südwestlich des Legionslagerareals bildeten zwei rö-mische Straßen die Hauptachsen eines neuen Vier-

30 Fichtenau 1975, 257.31 KrauSe 2011, 32 f.32 POhanKa 1987.33 Mitchell 2010, 35–38.34 lOhrMann/OPll 1981, Regest 617.35 Perger 1971, 273.36 Klaar 1971, 9–37; Perger 1975; 1991 passim; kritisch dazu:

KrauSe 2007, 8.37 Perger 1971, 274.38 Ebd. 276.39 Ebd. 277.40 lOhrMann/OPll 1981, Regest 230.41 lOhrMann 2001, 258–260; Perger 1969, 10–13.42 Perger 1971, 274; 1964; 1966; 1969.43 lOhrMann/OPll 1981, Regest 376; Perger 1971, 279–280.44 lOhrMann/OPll 1981, Regest 374; 375.

Abb. 4: Wien, Werdertor um 1880.

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tels innerhalb der neuen Stadtmauer. 2004 bis 2005 fand eine große Ausgrabung in diesem Viertel, im Hof der renaissancezeitlichen kaiserlichen Stallun-gen (Stallburg), statt. Während dieser Rettungsgra-bung wurden mehr als 2800 Signatur- beziehungs-weise Befundnummern vergeben und knapp 1500 m³ stratigrafisch ausgegraben. Es lassen sich drei mit-telalterliche Parzellen von etwa 16 bis 18 m Breite rekonstruieren. Der Beginn der Besiedlung kann anhand der Keramikfunde in die Zeit von 1220 bis 1240 datiert werden. Die ältesten mittelalterlichen Strukturen auf dem Gelände waren Holzbauten (sowohl Schwell- als auch Pfostenbauten) und da-zugehörende Objekte wie Öfen und verschiedene Gruben. Eine römische Hausmauer wurde in einen Bau integriert: Eine Lösung, die in Wien mehrmals beobachtet wurde.45 Die ältesten Steingebäude da-tieren hier in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts und die „Versteinerung“, das heißt die weitgehende Durchsetzung von Steinbauten, dauerte bis weit in das 14. Jahrhundert an.46

In diesem südwestlichen Viertel entstand – unmittel-bar an der neuen Stadtmauer neben einem Stadttor, dem Widmertor – auch die neue Stadtburg (Abb. 5). Als repräsentative, mit Buckelquadern verkleidete Kastellburg errichtet, bildet sie heute den Kern des Hofburgkomplexes (Schweizertrakt). Die Datierung der Gründung dieses Baus war lange umstritten. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Österrei-chischen Akademie der Wissenschaften „Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg“ wurden alte und neue Befunde zusammengetragen. Die Aus-wertung aller verfügbaren Quellen ergab, dass die Burg in der Epoche der letzten Babenberger zirka von 1220 bis 1240 errichtet wurde.47

Das Erschließungsdatum von 1220/1240 wurde be-reits im nordöstlichen Stadtteil ermittelt: In der Flucht der heutigen Riemergasse (Alte Universität) wurden Erdkeller und Fachwerkhäuser dokumen-tiert, die anhand der Funde in diese Zeit datieren.48

Die Erschließung des Erweiterungsareals fand je-doch nicht nur in jenen Jahren statt, sondern er-streckte sich über eine sehr lange Zeit: An der Bä-ckerstraße im Osten der Stadt ging die Verbauung scheinbar früher, nämlich kurz nach 1200, und ra-scher vor sich (vgl. unten). Dagegen gibt es ebenso mindestens zwei Bereiche, im Westen und im Süd-osten, wo bis weit in das 14. und 15. Jahrhundert offenbar eher wenige Befunde und kaum Steinbau-ten anzutreffen sind.49 Interessant in diesem Zu-sammenhang ist die Gründung zweier Kirchen in zwei verschiedenen Vorstadtsiedlungen außerhalb des neuen Mauerrings in Zeismannsbrunn (Wien 7, St. Ulrich) im Jahr 1211 (siehe oben) und Wieden

45 Mitchell 2001, 210.46 Eine Monografie zu den Ergebnissen der Grabung ist für

die Reihe „Fundber. Österreich Materialh. A“ des Bundes-denkmalamts in Vorbereitung.

47 Schwarz 2010; Mitchell 2010.48 Kühtreiber 2006.49 Krenn u. a. 2007; 2008; buchinger u. a. 2006.

Abb. 5: Wien, Hofburg. Innenansicht eines Schartenfensters in südöstli-cher Umfassungsmauer, erste Hälfte 13. Jahrhundert.

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(Wien 4, Heiliggeistspital mit Kirche St. Anton) ver-mutlich annähernd zur selben Zeit. Diese entstan-den, als weite Bereiche innerhalb der Stadtmauer noch nicht verbaut waren.50

Die Wiener Pfarren

Der Stadterweiterungsbereich war rechtlich dem Kern der Stadt gleich gestellt. Das neue Burgviertel aber erhielt eine neue, zweite urbane Pfarrkirche, die Kirche von St. Michael am heutigen Michaelerplatz. Diese Pfarre ist zwar erst 1276 erstmals erwähnt, dürf-te aber bereits im zweiten Viertel beziehungsweise in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein und war wahrscheinlich von Beginn an als Pfarrkir-che konzipiert.51 Ihr spätromanisches Langhaus und ihr Querhaus datieren in diese Zeit. Das mit Ziegel verkleidete Chorquadrat ist die älteste Ziegelarchi-tektur Wiens.52

Die geistlichen Angelegenheiten Wiens waren im Mittelalter durch die Rivalität zwischen dem Herzog und dem Bischof von Passau geprägt – ein Wiener Bistum wurde erst 1480 eingerichtet.53 Die Stephanskirche ist im frühen 13. Jahrhundert als Pfarre indirekt zu erschließen. Die Existenz einer städtischen Pfarrkirche ist für das 12. Jahrhundert und früher nicht schriftlich überliefert: Man hat spekuliert, dass die Ruprechtskirche (vgl. oben) oder die Peterskirche (Ersterwähnung 1137) vor der Stephanskirche Pfarrkirchen waren.54 Doch diese Annahmen gründeten sich darauf, dass St. Stephan erst nach 1137 entstand und müssen daher heute überdacht werden. Die Stephanskir-che hätte vielleicht sogar schon vor 1137 Pfarrkir-che sein können.

Im frühen und mittleren 13. Jahrhundert wurde St. Stephan – parallel zur Stadterweiterung – noch ein-mal ausgebaut. Angesichts ihrer bemerkenswerten Größe (ca. 82 x 29 m) und der Dimension der leo-poldinischen Stadterweiterung scheint es legitim zu fragen, ob die Kirche mehr als eine Stadtpfarre hät-te sein sollen. Tatsächlich ist 1207/1208 eine Korres-pondenz zwischen Leopold VI. und dem Papst über die Einrichtung eines Bistums in Wien überliefert.55 Als möglicher Bischofssitz wurde damals allerdings nur die Schottenkirche erwähnt. 1269 wurde die Schottenkirche die dritte Wiener Pfarre.56

Die Ansiedlung von Fremden

Wenige Privilegien beziehungsweise Schutzbriefe geben Auskunft über die Ansiedlung von Fremden. 1191 wurde Regensburger Kaufleuten ein Schutz-brief gegeben. Später unter Leopold VI. hatten ei-nige Bürger süddeutsche Verbindungen, wie Perger aufgezeigt hat.57 1208 erhielten Flamen (Flandrenser) in Wien ein Privileg und damit die Bestätigung ihrer Ansiedlung. Wiener Historiker haben diese Siedler mit der Textilindustrie in Verbindung gebracht.58 Die ältesten Bestimmungen über Mautsätze in Wien (vor 18. Oktober 1221) erwähnen Kaufleute aus Schwa-ben, Regensburg, Aachen, Metz und Maastricht.59

50 lOhrMann/OPll 1981, Regest 316; 315.51 Perger 1988, 74–76.52 KieSlinger 1953, 33–35; Mitchell 2009, 219.53 Flieder 1968, 214–235.54 Perger/brauneiS 1977, 8–11.55 lOhrMann/OPll 1981, Regest 293; 299; 303.56 Perger/brauneiS 1977, 116 f.57 Perger 1971, 285.58 lOhrMann 2001, 258; Perger 1971, 279.59 lOhrMann/OPll 1981, Regest 374; Perger 1971, 275.

Abb. 6: Wien, Gemeindesynagoge ab 1236 bis Mitte 13. Jahrhundert.

Abb. 7: Wien, Bäckerstraße 12. Mauerwerk des frühen 13. Jahrhun-derts.

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Gut belegt und auch archäologisch fassbar ist eine jüdische Gemeinde in Wien. In den 1190er Jahren ist der Jude Schlom der Wiener Münzmeister des Herzogs geworden.60 Schlom und seine Familie wur-den zirka 1196 ermordet, aber bereits 1220/1230 gab es laut hebräischer Quellen einen Rabbiner und da-mit auch eine Gemeinde.61 1235 ist ein Haus im jü-dischen Besitz und 1238 die Gemeinde urkundlich belegt. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts entstand ihre Synagoge unweit des alten Herzogshofs am heutigen Judenplatz, also innerhalb der alten Lagermauern.62 Der Gebetsraum der ersten Synagoge hatte lichte Maße von zirka 10 x 7,6 m, die Gesamtanlage (drei Räume und zwei Höfe) war zirka 22 x 17 m groß (Abb. 6). Im nunmehrigen Judenviertel setzten die Steinhäuser eher früher ein als in anderen Teilen der Stadt: Die erste Phase des Hauptgebäudes in der heutigen Parisergasse 1, unweit der Synagoge, datiert am ehesten in das zweite Viertel des 13. Jahrhun-derts; aber das bislang nur partiell untersuchte Hin-tergebäude an jenem Hausgrundstück geht an Hand seines Mauerwerks vielleicht gar auf das beginnende 13. Jahrhundert zurück.63

Das Bäckerstraßenviertel

Der Stadterweiterungsbereich östlich des Legionsla-gers war durch die Donau im Norden, die Stadtmau-er und den Wienfluss im Osten und ein beginnendes Kirchenviertel (Ersterwähnungen: Stephanskirche 1220, Schule 1237, Deutschordenskirche 1244) im Südwesten begrenzt.64 In der Mitte dieses Stadtab-schnitts befinden sich die Bäckerstraße (im Mittelal-ter die „Vordere Bäckerstraße“) und die Sonnenfels-gasse (im Mittelalter die „Hintere Bäckerstraße“), die zusammen eine angerartige Form bilden und so von der älteren Siedlungsforschung als Kern einer Markt-vorstadt des 12. Jahrhunderts gesehen worden sind.65 Doch Grabungen und Bauforschungen der letzten Jahre haben diese Theorie nicht bestätigen können.Das „Bäckerstraßenviertel“ grenzt im Westen an das

mittelalterliche Marktviertel um den Hohen Markt (Ersterwähnung 1233)66 und wurde offenbar bereits ab dem anfangenden 13. Jahrhundert angelegt. Die Steinbauweise gehörte vom Anfang an dazu und bis zur Mitte des Jahrhunderts wurden zahlreiche Stein-bauten an den Bäckerstraßen angelegt.67 Ein halbes Dutzend Häuser des 13. Jahrhunderts sind hier er-halten und andere, ähnlich datierte Steinbauten sind innerhalb weniger Gehminuten zu finden. Es sind die mitunter imponierenden Bauten nicht nament-lich bekannter Bürger, welche die bedeutende Rol-le der Bürgerschaft während der Stadterweiterung bezeugen. Das größte bekannte, aus dem mittleren 13. Jahrhundert stammende Haus in der Bäckerstraße 7 hat eine Grundfläche von 27 x 7 m und einen 15 x 6 m messenden Nebentrakt. Es war bereits im Mittel-alter vollständig unterkellert, was für Wiener Häuser in dieser Zeit eine Seltenheit ist.68 Ebenfalls beein-druckend ist die Häusergruppe in der Bäckerstraße 12, 14 und 16. Das Haus Nr. 12 ist wahrscheinlich früher als die anderen Häuser errichtet worden, wie man an Hand des regelmäßigen lagerhaften Bruch-steinmauerwerks, der teilweise vorkommenden Opus-spicatum-Mauertechnik sowie mehrerer rundbögiger Schartenfenster feststellen konnte (Abb. 7). Das Haus Nr. 14 weist einem scheinbar mittelalterlichen, aber bislang nicht näher datierten Hausturm und das Haus Nr. 16 einen Kellerraum (8 x 4,9 m) aus dem mittleren 13. Jahrhundert auf.69

Ein anderes Highlight in diesem Viertel ist der Hintertrakt des Hauses Blutgasse 3 unweit der Ste-

60 Ebd. 276.61 brugger 2006, 126–128.62 Mitchell 2004, 139–142; lOhrMann/OPll 1981, Regest 517;

584.63 buchinger u. a. 2002 a, 411–413; 2008, 171.64 lOhrMann/OPll 1981, Regest 363; 648; Mühlberger 2001,

296.65 Klaar 1971, 22 f.66 lOhrMann/OPll 1981, Regest 499.67 gaiSbauer u. a. 2003.68 buchinger/SchÖn 2002.69 buchinger u. a. 2002 b, 512–516.

Abb. 8: Wien, 1. Dominika-nerkonvent. Befunddokumen-tation in der Fassade zur Postgasse (Ausschnitt). Mittel-alterlicher Bestand.

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phanskirche. Das kleine Gebäude aus dem frühen 13. Jahrhundert mit den Maßen 8,3 x 6 m hatte fünf Trichterfenster im Erdgeschoss. Die Mauerstärke be-trägt nur 70 cm, so dass Fachwerk im Obergeschoss anzunehmen ist. Sein tiefer, primärer Keller deutet auf eine Nutzung als Speicherbau hin.70 Nördlich der heutigen Sonnenfelsgasse liegt der Stiftshof des Zis-terzienserklosters Heiligenkreuz. Die ältesten Funda-mente in dieser Anlage reichen bis in die Zeit um 1200 zurück. Die Ersterwähnung des Hofs erfolgte 1242. Der erhaltene Kernbau ist in das zweite Vier-tel des 13. Jahrhunderts zu datieren. Er ist ein 26 x 11 m messender, im Erdgeschoss dreijochiger Saalbau, dessen Gewölbe Bandrippen aufweisen, die durch den Wechsel von hellem und dunklem Stein auffäl-lig gestaltet sind. Das Obergeschoss ist noch nicht untersucht worden.71 Nicht weit weg, am östlichen Stadtrand, liegt der 1228 bereits erwähnte Domini-kanerkonvent, der ebenso wie das Minoritenkloster früh etabliert wurde. Durch die Bauforschung konn-ten große Teile der ersten Konventanlage freigelegt und dutzende mittelalterliche Fenster und Portale dokumentiert werden (Abb. 8).72

Schluss

Der nachvollziehbare, städtische Ausbau Wiens be-ginnt mit landesherrlichen Initiativen in der zweiten

Hälfte des 12. Jahrhunderts. Im frühen 13. Jahrhun-dert fand dann eine gewaltige Stadterweiterung statt. Wien wurde nicht nur vergrößert, sondern auch qualitativ verändert: Stadtverfassung, repräsentative Stadtburg, zweite Pfarre, Stephanskirche sowie die Pläne für ein Bistum machen deutlich, dass hier nicht bloß eine Marktsiedlung, sondern eine Residenz- und Hauptstadt angelegt wurde. Es war ein landes-herrliches Projekt in Wechselwirkung mit einer neu entstehenden Bürgerschaft. Auch nach dem Tod von Leopold VI. (1230) gewann diese zunehmend an Selbstvertrauen. 1236 bis 1239 probte sie an Seite des Kaisers Friedrich II. sogar den Aufstand gegen Her-zog Friedrich II.73

Paul Mitchell BAVogelsanggasse 4/4

A-1050 Wien

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Abbildungsnachweis

1; 3; 5; 7; 8: P. Mitchell. – 2: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/Ruprechtskirche_Vienna_Oct._2006_003.jpg (abgerufen am 09.01.2013 um 14:50 Uhr). – 4: Österreich. Nationalbibl. Wien, ST 1619 F (Foto A. Stauda nach Mit-chell 2010, Abb. 33). – 6: Stadtarch. Wien (Plan).