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SOCIOLINGUISTICA 25/2011 Astrid Sabaini/ Barbara Schrammel-Leber Die Bedeutung religiöser Texte für die funktionale Expansion des Romani 1. Einleitung In diesem Artikel wird nach einer kurzen Einleitung zum Romani ein Überblick über Kernthemen religiöser Praxis bei den Roma gegeben. Der Hauptteil des Artikels befasst sich mit sprachlichen Strategien zum Ausdruck religiöser Inhalte. Anhand einiger Beispiele wird diskutiert, inwiefern die Expansion des Romani in die Gebrauchsdomäne der Religion repräsentativ für die funktionale Expansion des Romani ist. Die Grundlage für diesen Artikel bilden Daten, die im Rahmen unterschiedlicher Projekte zum Romani an der Universität Graz seit den frühen 1990er-Jahren gesammelt wurden. Lexikalische Analysen stützen sich auf die lexikalische Datenbank ROMLEX. Textbeispiele stammen aus der umfassenden Textsammlung von Romani-Texten, die in Graz zugänglich ist und schrittweise digitalisiert wird. Obwohl bei der Auswahl der Textbeispiele auf Repräsentativität geachtet wurde, ist anzumerken, dass eine syste- matische quantitative Untersuchung erst nach Abschluss der Digitalisierung möglich ist. Diese Textsammlung dokumentiert umfassend die funktionale Expansion von in Österreich gesprochenen Romani-Varietäten in den letzten zwei Jahrzehnten, ein Prozess, der von unserer Forschungsgruppe seit mehreren Jahren analysiert und beschrieben wird. 2. Was ist Romani? Romani ist eine indoarische Sprache, die ausschließlich außerhalb des indischen Subkontinents gesprochen wird. Man geht davon aus (vgl., z.B., Fraser 1992: 33-44, Matras 2002: 16-18), dass die Vorfahren der Roma Indien zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert Richtung Westen verlassen haben. Der starke Einfluss des byzantinischen Griechisch auf das Romani weist auf einen längeren Aufenthalt der Vorfahren der Roma im Byzantinischen Reich und auf intensiven Kontakt mit der griechischsprachigen Bevölkerung hin. Neben dem starken Einfluss auf das Romani ist auch ein starker kultureller Einfluss durch diesen Kontakt feststellbar, der nicht zuletzt in der ursprünglich christlichen Prägung der Roma seinen Ausdruck findet (vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004b: 569). Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts bereisen Roma alle Länder Europas und siedeln in allen europäischen Regionen. Mit einigen Millionen Sprechern in Europa ist Romani heute eine der größten europäischen Minderheitensprachen (vgl. Bakker/ Kyuchukov 2000: 39ff.). Authenticated | [email protected] Download Date | 1/17/13 5:13 PM

Die Bedeutung religiöser Texte für die funktionale Expansion des Romani

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Die Bedeutung religiöser Texte für die funktionale Expansion des Romani 1. Einleitung

In diesem Artikel wird nach einer kurzen Einleitung zum Romani ein Überblick über Kernthemen religiöser Praxis bei den Roma gegeben. Der Hauptteil des Artikels befasst sich mit sprachlichen Strategien zum Ausdruck religiöser Inhalte. Anhand einiger Beispiele wird diskutiert, inwiefern die Expansion des Romani in die Gebrauchsdomäne der Religion repräsentativ für die funktionale Expansion des Romani ist.

Die Grundlage für diesen Artikel bilden Daten, die im Rahmen unterschiedlicher Projekte zum Romani an der Universität Graz seit den frühen 1990er-Jahren gesammelt wurden. Lexikalische Analysen stützen sich auf die lexikalische Datenbank ROMLEX. Textbeispiele stammen aus der umfassenden Textsammlung von Romani-Texten, die in Graz zugänglich ist und schrittweise digitalisiert wird. Obwohl bei der Auswahl der Textbeispiele auf Repräsentativität geachtet wurde, ist anzumerken, dass eine syste-matische quantitative Untersuchung erst nach Abschluss der Digitalisierung möglich ist. Diese Textsammlung dokumentiert umfassend die funktionale Expansion von in Österreich gesprochenen Romani-Varietäten in den letzten zwei Jahrzehnten, ein Prozess, der von unserer Forschungsgruppe seit mehreren Jahren analysiert und beschrieben wird.

2. Was ist Romani?

Romani ist eine indoarische Sprache, die ausschließlich außerhalb des indischen Subkontinents gesprochen wird. Man geht davon aus (vgl., z.B., Fraser 1992: 33-44, Matras 2002: 16-18), dass die Vorfahren der Roma Indien zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert Richtung Westen verlassen haben. Der starke Einfluss des byzantinischen Griechisch auf das Romani weist auf einen längeren Aufenthalt der Vorfahren der Roma im Byzantinischen Reich und auf intensiven Kontakt mit der griechischsprachigen Bevölkerung hin. Neben dem starken Einfluss auf das Romani ist auch ein starker kultureller Einfluss durch diesen Kontakt feststellbar, der nicht zuletzt in der ursprünglich christlichen Prägung der Roma seinen Ausdruck findet (vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004b: 569). Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts bereisen Roma alle Länder Europas und siedeln in allen europäischen Regionen. Mit einigen Millionen Sprechern in Europa ist Romani heute eine der größten europäischen Minderheitensprachen (vgl. Bakker/ Kyuchukov 2000: 39ff.).

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Der Begriff Romani fasst eine große Zahl unterschiedlicher Romani-Varietäten zusammen, die durch keinerlei Standard normiert werden. Gemeinsam sind diesen Varietäten ein lexikalischer und ein morphologischer Kern, die auf das Indoarische zurückgehen, sowie der starke Einfluss des byzantinischen Griechisch. Die Heterogenität ergibt sich aus den Einflüssen unterschiedlicher Kontaktsprachen in den Siedlungs-gebieten der einzelnen Romagruppen sowie durch interne Innovation. Während die Morphologie des Romani überaus stabil ist, erweisen sich Teile der Syntax und vor allem das Lexikon als besonders anfällig für kontaktinduzierten Sprachwandel. Das hohe Ausmaß an lexikalischer Entlehnung aus den umgebenden Kontaktsprachen wird durch den hohen Grad an Bi- und Multilingualismus verständlich: Romani-Sprecher sind in der Regel auch in den jeweiligen Kontaktsprachen kompetent, weshalb sich auch durch umfangreiche Entlehnung keine kommunikativen Schwierigkeiten innerhalb der Gruppe ergeben.

Romani wird bis in die jüngste Vergangenheit ausschließlich mündlich tradiert. Als orale Sprache wird das Romani lange Zeit als funktional restringierte Intimvarietät verwendet. Die Sprache dient also ausschließlich der gruppeninternen Kommunikation im basilektalen Bereich. Dies hat die Beschränkung des Romani-Wortschatzes auf Domänen des sozialen Mikrokosmos (Familie, Haushalt, etc.) zur Folge. Mit der politischen Selbst-organisation der Roma ab dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts entwickeln sich varietätenspezifische und varietätenübergreifende schriftliche Formen der Sprache. Romani wird in seiner schriftlichen Form auch in verschiedenen formellen Domänen verwendet und es gibt zahlreiche Publikationen auf Romani, u.a. Zeitschriften, Belletristik, Lehrmaterialen, Liederbücher, Internetpublikationen etc. Mit dieser neuen Schriftlichkeit geht eine Expansion des Romani in funktionale Domänen, die zuvor den jeweiligen Mehrheitssprachen vorbehalten waren, einher. Eine dieser Domänen, in die das Romani in den letzten Jahrzehnten expandiert ist, ist Religion.

Funktionale Expansion zeigt sich sowohl im Lexikon als auch in der Syntax. Zur lexikalischen Abdeckung von Sachgebieten, über die bisher nicht auf Romani kommu-niziert wurde, gibt es drei Strategien: Entlehnung aus der Mehrheitssprache, interne Ableitung neuer Wörter und die Erweiterung der Bedeutung von bestehenden Lexemen. Die Syntax von Texten, die im Zuge der funktionalen Expansion des Romani entstehen, ist in der Regel stark von der jeweiligen Kontaktvarietät geprägt, da es sich bei diesen Texten zumeist um Übersetzungen aus der Mehrheitssprache handelt. Bei Texten aus der Domäne der Religion gibt es nur vereinzelt lexikalische Innovationen, da in den Bibelgeschichten, die das Gros dieser Texte ausmachen, nur wenig Vokabular auftritt, das über den basilek-talen Wortschatz hinausgeht. Bei der Syntax hingegen lassen sich starke Interferenzen mit der jeweiligen Mehrheitssprache nachweisen. Ein Merkmal, das von allen Texten, die im Zuge der funktionalen Expansion des Romani entstehen, geteilt wird, ist der hypotaktische Satzbau, der typisch für geschriebene Sprache ist.

Vor der Behandlung von sprachlichen Besonderheiten in religiösen Texten, wird im folgenden Abschnitt ein kurzer Überblick über das Verhältnis von Roma zur Religion gegeben.

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2. Sprachlicher Ausdruck religiöser Praxis im Romani

2.1 Roma und Religion

In der Regel passen sich Roma in ihrer religiösen Orientierung der umgebenden Mehrheitsbevölkerung an. Demzufolge gibt es u.a. orthodoxe, katholische, muslimische und protestantische Romagruppen. Von der Religion der Roma kann also nicht gespro-chen werden. Jedoch muss von einer gemeinsamen frühen christlichen Prägung ausgegangen werden, die auf den intensiven Kontakt mit der byzantinisch-griechischen bzw. armenischen Kultur zurückgeht. Dies belegen einerseits Einträge in Steuer- und Namensregistern, von den Roma selbst in Umlauf gebrachte biblische Geschichten, die ihre Ankunft in Europa im 15. Jahrhundert begründen sollen, sowie die Begehung von bestimmten Festtagen, die dem christlichen Kalender entsprechen, an denen bis heute festgehalten wird (vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004b: 569). So feiern sowohl Christen als auch Muslime am Balkan am 6. Mai den St. Georgs-Tag und am 14. Jänner den Tag des heiligen Basilius (Neujahr nach dem Julianischen Kalender und in der orthodoxen christlichen Tradition). Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen christlichen und musli-mischen Roma ist die gemeinsame Bezeichnung für das höchste Wesen (Allah, Gott), nämlich Del bzw. Devel, sowie ein tief verwurzelter Eingottglaube. Das Konzept der Dreifaltigkeit hat abseits von Bibelübersetzungen keine Bedeutung. Anders als bei den institutionalisierten Religionen, in denen Gott ein abstraktes Konzept darstellt, ist bei den Roma Del/Devel eine konkrete, in allen Lebenslagen greifbare Person. So tritt Del/Devel in Roma-Märchen als konkret handelnde Person auf, die den Roma hilft oder sie auf die Probe stellt. Die vertrauliche Beziehung zu Gott drückt sich auch in der Verwendung der Anredeform bre in Verbindung mit Del/Devel aus, was dann soviel heißt wie 'Gott, mein Freund' (vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004b: 574). Die Spiritualität aller Roma ist von einem starken Dualismus geprägt, bei dem Del/Devel alles Gute verkörpert, während der beng 'Teufel' das Symbol für alles Dunkle und Böse ist. Auch die Bezeichnung beng ist allen Roma – unabhängig von ihrer Konfession – gemeinsam und ebenso wie Del/Devel kommt beng als konkrete Person in Märchen vor. (Entsprechend der in Romani-Verschriftlichungen weit verbreiteten Konvention wird hier Del/Devel – was kein Eigen-name ist – ebenso wie Eigennamen groß geschrieben und alles andere klein.)

Wenn es auch in der Regel zutrifft, dass Roma in den von der Mehrheitsbevölkerung übernommenen Religionsbekenntnissen sehr gläubig sind, so haben sie tendenziell einen wenig dogmatischen Zugang zur jeweiligen Religion. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass von muslimischen Roma verschiedene religionsbezogene Vorschriften mit unter-schiedlicher Stringenz eingehalten werden: Während das Verbot, Schweinefleisch zu verzehren von den meisten muslimischen Roma eingehalten wird, ist der Umgang mit dem Alkoholverbot weniger streng. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass dieser eher lockere Umgang mit Dogmen nicht spezifisch für Roma ist. Dennoch kommt den institutionalisierten Religionen bei der Regelung krisenhafter Übergangssituationen im Leben wie Geburt, Heirat und Tod durch religionsspezifische Rituale eine wichtige Rolle zu. Auch hier zeigt sich der wenig dogmatische Zugang zur Religion, zumal die von institutionalisierten Religionsgemeinschaften vorgegebenen Rituale zum Teil modifiziert

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bzw. um eigenständige Rituale ergänzt werden. Diese Rituale stehen häufig in enger Verbindung zum Mulo-Glauben – ein mulo ist ein Totengeist. Bis heute ist der Glaube, dass die Trennlinie zwischen Diesseits und Jenseits nur sehr dünn ist, unter Roma weit verbreitet. Tote können aus den verschiedensten Gründen zu den Lebenden zurückkehren (z.B. unerledigte Arbeit, Schulden, Liebe). Viele der Roma-Rituale sollen die Totengeister an der Rückkehr hindern. Zu diesen Ritualen gehören die vorschriftsgemäße Durchführung der Totenwache, verschiedene Feuer- und Wasserrituale im Laufe des Begräbnisses (vgl. Heinschink/ Teichmann 2002), sowie in einigen Gruppen das Verbrennen der Besitztümer des Verstorbenen sowie die Vernichtung von Abbildungen des Verstorbenen. Auch wenn viele Rituale darauf abzielen, die Rückkehr von Totengeistern zu verhindern, sind die mule nicht unbedingt böse Geister. In manchen Geschichten kommt dem mulo auch die Rolle eines Warnenden zu.

Eine Tradition, die gegenwärtig eine Blüte erfährt, ist die Wallfahrt. In der jüngsten Vergangenheit wird der Ort Saintes-Maries-de-la-Mer, der bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Wallfahrtsziel für französische und spanische Roma ist, vermehrt zum Wallfahrtsziel für Roma aus ganz Europa. Ähnlich wird auch Mariazell, das ursprünglich nur Wallfahrtsziel der österreichischen Sinti war, in den letzten Jahren zum Ziel einer jährlichen überkonfessionellen Wallfahrt österreichischer Roma, an der neben den Sinti nun auch katholische Lovara und Burgenland-Roma, serbisch-orthodoxe Kalderaš-Roma und Gurbet-Roma sowie muslimische Arlije teilnehmen. Die drei letztgenannten Roma-Gruppen sind seit den 1960er-Jahren aus den Gebieten des ehe-maligen Jugoslawien nach Österreich gekommen und leben größtenteils im Großraum Wien. Während sich Wallfahrten nach Saintes-Maries-de-la-Mer auf Sara la kali 'die schwarze Sara' konzentrieren, steht bei den Wallfahrten nach Mariazell die Jungfrau Maria im Mittelpunkt, der bei den katholischen Roma ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird. In anderen Ländern finden sich zahlreiche weitere Beispiele für christliche und muslimische Roma-Wallfahrten (vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004b: 580).

Die jüngste Entwicklung, die in Bezug auf Roma und Religion interessant ist, sind die christlichen Freikirchen, deren Missionstätigkeit vor allem in Frankreich, Skandinavien und England, aber auch in den ehemaligen Ostblockländern sehr erfolgreich ist. Dieser Erfolg dürfte wohl auch auf die Verwendung von Romani als Liturgiesprache zurückzuführen sein. In diesem Punkt heben sich die Freikirchen deutlich von den institutionalisierten Religionsgemeinschaften ab, letztere verwenden als Liturgiesprache ausschließlich die jeweiligen Landessprachen.

2.2 Varietätenvergleichender Überblick über religionsspezifischen Wortschatz

Auch wenn Romani bis auf die jüngsten Entwicklungen in den christlichen Freikirchen keine Liturgiesprache ist, ist davon auszugehen, dass innerhalb der Romagemeinschaften Kommunikation über religiöse Themen stattgefunden hat und dass es einen ent-sprechenden religiösen Wortschatz gibt. Ein Teil dieses Wortschatzes gehört zum gemeinsamen voreuropäischen Wortschatz, der Rest zu den die Romani-Varietäten differenzierenden späteren Entlehnstrata. Zu den alten, in fast allen Varietäten auftretenden Wörtern gehören: Del/Devel 'Gott' bzw. 'Allah', beng 'Teufel', khangeri

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'Kirche', trušul 'Kreuz', rašaj 'Priester' und bezex 'Sünde'. In anderen religionsspezifischen Bereichen ist der Wortschatz im Varietätenvergleich wesentlich heterogener. Neben Entlehnugen aus unterschiedlichen Kontaktsprachen kommt es mitunter zu Bedeutungs-erweiterungen alter Wörter oder aber zu internen Wortneubildungen durch Ableitung. Im Folgenden wird ein Überblick über die Strategien gegeben, mit denen die Konzepte TAUFEN, HEILIG, und SEGNEN abgedeckt werden. Die Auswahl dieser Konzepte ist einerseits durch ihre Dokumentation in möglichst vielen Romani-Varietäten in ROMLEX bedingt und andererseits durch den vorgegebenen Artikelumfang.

Zur Abdeckung des Begriffs TAUFEN werden mehrere Strategien angewandt: Am weitesten verbreitet ist eine Bedeutungserweiterung des auf das Indoarische zurück-gehenden Wortes bolel, das in seiner ursprünglichen Bedeutung 'eintauchen, eintunken' bedeutet. Die Bedeutungserweiterung dürfte schon sehr früh stattgefunden haben, da sie unter anderem auch in der Romani-Varietät der walisischen Roma (Sampson 1926) auftritt, einer konservativen Varietät, deren Sprecher recht früh den Kontakt zu anderen Roma-Gruppen verloren haben (erste Erwähnungen von Roma auf den Britischen Inseln gibt es bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts, vgl. Tcherenkov/ Laederich 2004a: 83). In Gegenden mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung geht die Bedeutung 'taufen' mitunter verloren, während das Verb bolel mit der Bedeutung 'eintauchen, eintunken' erhalten bleibt und das Verb krstinela (vom südslawischen krstiti 'taufen') die Bedeutung 'taufen' übernimmt (mazedonisches Arli). In anderen Fällen geht das Wort bolel verloren, wie im Bugurdži und im Kosovo-Arli, wo es die Wörter krstipe bzw. krstibe 'Taufe' und krstimo 'getauft' gibt. Entlehnungen aus Kontaktsprachen treten in einigen Varietäten zusätzlich zu bolel auf: So gibt es im Kalderaš-Romani für Taufe neben dem von bolel abgeleiteten bolimos auch die Wörter botêzo (vom rumänischen botez 'Taufe'), krestelevo (vom ungarischen keresztel 'Taufe') oder im Sinti-Romani neben bolel auch die Verben tojfel (vom deutschen taufen) und batizel (vom französischen baptiser 'taufen'). Neben dem Erbwort und den neueren Entlehnungen gibt es auch Ableitungen von altem religionsbezogenem Vokabular: Im Sofia Erli gibt es, z.B., das Wort khangirjalo 'getauft', das vom Erbwort khangiri 'Kirche' abgeleitet ist, im mazedonischen Arli gibt es das von trušul 'Kreuz' abgeleitete trušulisarel 'taufen'.

Für den Begriff HEILIG finden sich zum einen die Formen saveto/sveto/svejto, die alle auf Entlehnungen des Slawischen sveti 'heilig' zurückgehen. Daneben gibt es Formen, die auf das rumänische sfânt bzw. das ungarische szent zurückgehen (beide kommen vom lateinischen sanctus), nämlich sontno/sunto/svunto/sfînto/santo und das aus dem Deut-schen entlehnte hajligo 'heilig'. Zum anderen gibt es Ableitungen von präeuropäischen Wörtern, nämlich devleskero und devlikano von Devel 'Gott', das Wort kurko 'Sonntag', das von kurke (vom griechischen 'Sonntag') abgeleitet ist, sowie sumnal und somlal, die sich von somnak 'Gold' ableiten.

Auch der Begriff SEGNEN wird größtenteils durch Entlehnungen abgedeckt, in den untersuchten Daten findet sich lediglich eine Derivation: In einigen Varietäten (z.B.: Burgenland-Romani, mazedonisches Džambasi, Sofia-Erli, Welsh-Romani, Gurbet-Romani) erhält die transitive Ableitung baxtjarel von baxt 'Glück' neben der ursprüng-lichen Bedeutung 'glücklich machen' die zusätzliche Bedeutung 'segnen'. Daneben gibt es zahlreiche Entlehnungen: Bei Varietäten mit gegenwärtigem oder früherem Kontakt zum

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Ungarischen finden sich die Formen sentelinel (vom ungarischen szentel 'segnen') – diese Formen treten z.B. im Burgenland-Romani und im slowenischen Prekmurje-Romani auf – und alduisarel/áldínel (vom ungarischen áld 'segnen') im Lovara Romani, sowie in der in Ungarn gesprochenen Veršend-Varietät. In vielen Varietäten (z.B. serbisches Kalderaš, Arli, Dolenjski, Bugurdži) treten Formen wie blagoslovini/ blagoslovinela/ blagoslojil, die auf die Entlehnung des Slawischen blagosloviti 'segnen' zurückgehen. Im Welsh-Romani gibt es die Form blesasel, eine Entlehnung des englischen bless 'segnen' und im Sinti-Romani gibt es vajvel, das vom deutschen weihen kommt.

2.3 Religiöse Texte auf Romani

Die Motivation, die Bibel in andere Sprachen zu übersetzen, liegt zum einen in der Überzeugung, eine Botschaft mit universeller Bedeutung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Zum anderen steht eine Bibelübersetzung häufig am Beginn einer schriftlichen Tradition (Ellingworth 2000: 76). Letzteres ist für das Romani nur begrenzt gültig. Was in diesem Zusammenhang oft vernachlässigt wird, für den vorliegenden Fall aber besonders relevant ist, ist die emblematische Funktion von Bibelübersetzungen.

Die frühesten bekannten religiösen Texte auf Romani sind Übersetzungen von Gebeten und Bibelübersetzungen. Die ältesten davon sind Übersetzungen des „Vater Unser” ins Romani in Adelungs Mithridates (1806). Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts enstanden die ersten Bibelübersetzungen, zum Beispiel in der Varietät der spanischen Calo: Embeo e Majaro Lucas. Brotoboro randado andré la chipe griega, acána chibado andré ó Romanó, o chipe es Zincales de Sesé/ El Evangelio segun S. Lucas, traducido al Romani, ó dialecto de los Gitanos de España (Borrow 1837). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehen zahlreiche weitere Übersetzungen, wie zum Beispiel in der Varietät der deutschen Sinti: Amare Rajeskr Jesu Christi Duk te meripen. Die Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christi in der Sprache der deutschen Zigeuner (Urban 1911) und O Evangelio Jezus Kristusester pala Markus. Neues Testament nach Markus (Urban/ Wittich 1912). In den 1930er-Jahren gab die „Britische und ausländische Bibelgesellschaft“ in der Varietät der deutschen Lovara und der lettischen Roma ein Johannesevangelium heraus: O woyako-hiro katar o Jesuskasko Christuskasko Banasgimmo ä Johanestar (1930) und Evangel ben m ro rask ro iisusko hristosk ro. Joannostir hindlo (1933). Diese ersten Übersetzungen hatten jedoch keine umfassende Textproduktion auf Romani zur Folge. Eine solche entwickelt sich erst im Zuge der funktionalen Expansion des Romani, die mit der politischen Selbstorganisation der Roma im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einhergeht. Ab den 1980er-Jahren entsteht eine Vielzahl von religiösen Texten (Bibelübersetzungen, Gebete, Fürbitten, Messliturgien, etc.) auf Romani. Bei den Bibelübersetzungen ins Romani kommt, wie schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Bibelgesellschaften eine tragende Rolle zu. Besonders die 90er Jahre erweisen sich als besonders ertragreich: Die „Vereinigten Bibelgesellschaften“ arbeiten systematisch an Bibelübersetzungen in unterschiedliche Romani-Varietäten. Es werden zahlreiche Übersetzungen zum Teil in Kooperation mit bedeutenden Romaschriftstellern angefertigt und veröffentlicht. Unter anderem entstehen Bibelübersetzungen ins Kalderaš-Romani von Matéo Maximoff (1995), die Übersetzung des Matthäus-Evangeliums ins

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Lovara-Romani von Jozsef Choli Daroczi (1991) sowie die Übersetzungen des Matthäus-Evangeliums und des Johannes-Evangeliums ins baltische Romani von Valdemar Kalinin (1999a und 1999b). Im Zusammenhang mit den intensiven Aktivitäten christlicher Freikirchen (z.B. Pfingstbewegung) in Romagemeinschaften ensteht eine große Menge von religiösen Texten, wie z.B. Predigten und Messliturgien. Diese sind heute über populäre digitale Medien, wie z.B. youtube, einem breiten Publikum zugänglich (vgl. http://www.youtube.com/watch?v=q3TMmT-mygo). Entscheidend bei den Aktivitäten christlicher Freikirchen ist die Verwendung von Romani in der gemeinsamen Religions-ausübung. Romani ist in diesem Kontext sowohl schriftliches als auch mündliches Kommunikationsmedium, wohingegen innerhalb der etablierten Konfessionen religiöse Rituale (Messen, Taufen, Hochzeiten), an denen Roma teilnehmen, immer in der Mehrheitssprache abgehalten werden. Somit kommt dem Romani, das bei der Abhaltung von Messen, in denen oft Gläubige mit unterschiedlichen Muttersprachen zusammen-kommen, als Lingua Franca fungiert, im Kontext der christlichen Freikirchen eindeutig kommunikative Funktion zu. Im Gegensatz dazu ist es bei den oben genannten Bibelübersetzungen fraglich, ob sie tatsächlich von Romanisprechern rezipiert werden, zumal es kaum Alphabetisierung in Romani gibt und allen Romanisprechern Bibeln in den jeweiligen Mehrheitssprachen zugänglich sind. Es ist also davon auszugehen, dass diese Übersetzungen primär emblematische Funktion haben. Texte mit emblematischer Funktion zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht in erster Linie dazu bestimmt sind, das Wissen der Leser zu erweitern oder deren Handeln zu beeinflussen, „vielmehr geht es darum, durch die Form eine emotionale Identifikation des Lesers mit der Symbolik oder der Ästhetik des Textes und dessen außersprachlichem Gesamtzusammenhang zu erwirken“ (Matras 1999: 105). Im Falle der Bibelübersetzungen besteht diese emblema-tische Funktion darin, dass durch die Übersetzung eines derart komplexen Werkes das Romani, das als orale, funktional restringierte Sprache häufig als defektiv empfunden wird, den Status einer vollwertigen Sprache, in der literarische Schöpfungen möglich sind, erhält. In diesem Zusammenhang ist wohl auch die Übersetzung des Korans ins Romani von Muharem Serbezovski (2005) zu sehen, die aus der Vielzahl der christlich inspirierten Übersetzungen hervorsticht.

3. Textbeispiele

Die folgenden Textbeispiele – Bibelübersetzungen und Fürbitten – sollen einen Eindruck von den vielfältigen Ergebnissen der regen Übersetzungstätigkeit in der Domäne der Religion ins Romani übermitteln. Eingegangen wird, so weit dieser bekannt ist, auf den Entstehungszusammenhang der Texte, auf die gewählte Orthographie und auf auffällige strukturelle Merkmale. Sofern keine zweisprachige Bibelausgabe vorlag, stammen die hier angeführten deutschen Übersetzungen der Bibelstellen aus der revidierten Fassung der Lutherbibel von 1912. Die folgenden Abkürzungen werden in den Textbeispielen benützt: ABL (Ablativ), ACC (Akkusativ), COMP (Complementizer), DAT (Dativ), DET (bestimmter Artikel), GEN (Genitiv), INSTR (Instrumental), KAUS (Kausativ), LOC

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(Lokativ), NEG (Verneinung), NMLZ (Nominalisierungssuffix), OBL (Obliquus), PART (Partikel), PFV (Perfektivmarker), PL (Plural), SUBJ (Subjunktiv).

3.1 Lovara-Romani Bibelübersetzung (1930)

Die ersten beiden Beispiele stammen aus der Übersetzung des Johannes-Evangeliums in die Romani-Varietät der deutschen Lovara. Lovara-Varietäten gehören zu den Vlach-Varietäten des Romani, i.e sie sind stark vom Rumänischen geprägt. Wie stark diese Prägung ist, sieht man an der Übernahme des rumänischen Pluralmarkers -ura (Beispiel 1). Auch das Wort Drajo 'Leben' ist eine Entlehnung aus dem Rumänischen (von trai 'Leben'). Lovara-Varietäten weisen darüber hinaus ungarische Einflüsse auf. Beispiele für diese ungarischen Einflüsse sind der Complementizer hod < hogy 'dass', die Partikel hat < át 'durch, hindurch, über' und die adversative Konjunktion hamen < ám 'aber'.

(1) Dume ssan mure Hangura, sso me pendem, hod tschi ssim me o Christus, hamen angla les bischado. (Johannes 3.28)

Dume ssan mur-e Hang-ura sso me ihr sein.2PL mein-PL Stimme-PL was ich pen-d-em hod tschi ssim me o Christus sag-PFV-1SG COMP NEG sein.1SG ich DET Christus hamen angla les bischado aber vor er.ACC schick.PPP

Ihr seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe, dass ich nicht Christus bin, sondern ihm voraus-geschickt.

(2) O Del pendass lenge: Tschatschimassa, Tschatschimassa me penaw dumenge: De na channa ä Manuschengo Schaweko Maass, dai de na penna lesko Ratt, hat tsch'awla Draijo ande dume. (Johannes 6.53)

O Del pen-d-ass len-ge Tschatsch-im-as-sa DET Gott sag-PFV-3SG sie.PL.OBL-DAT wahr-NMLZ-OBL-INSTR Tschatsch-im-as-sa me pen-aw dumen-ge de na wahr-NMLZ-OBL-INSTR ich sag-1SG ihr.OBL-DAT wenn NEG cha-nna ä Manusch-en-go Schaw-e-ko Maass ess-3PL.SUBJ DET.OBL Mensch-OBL.PL-GEN Sohn-OBL-GEN Fleisch dai de na pe-nna les-ko Ratt hat tschi

und wenn NEG trink-3PL.SUBJ er.OBL-GEN Blut PART NEG

aw-la Draijo ande dume komm-3SG.SUBJ Leben in ihr.ACC

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.

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Die Orthographie dieses Textausschnittes basiert auf der Orthographie des Deutschen, diese Anlehnung geht sogar so weit, dass Substantive durchgängig groß geschrieben werden, was für Romani-Texte überaus ungewöhnlich ist. Die Lautstruktur des Romani und des Deutschen sind nicht deckungsgleich. Unterschiede werden im vorliegenden Text mit speziellen Graphemen oder Graphemkombinationen aus dem deutschen Graphem-inventar ausgedrückt. Im Romani tritt im Gegensatz zum Deutschen ein nicht-zentralisiertes /e/ in unbetonter Silbe auf. Diese Besonderheit wird in der vorliegenden Verschriftlichung mit dem Graphem <ä> realisiert. Stimmloses /s/ wird sowohl inter-vokalisch als auch im Silbenanlaut und im Silbenauslaut mit <ss> realisiert.

Eine interessante Konstruktion ist das Syntagma ä Manuschengo Schaweko Maass: Es besteht ausschließlich aus voreuropäischen Wörtern und ist eine Lehnübersetzung des deutschen Fleisch des Menschensohnes. Das Romani-Syntagma besteht aus zwei Geni-tiven. Der Romani-Genitiv verhält sich in der Nominalphrase wie ein Adjektiv (Kon-gruenz mit dem Bezugsnomen nach Kasus, Numerus und Genus), er behält jedoch gleichzeitig seine substantivischen Eigenschaften (Numerus, Genus) bei. Der erste Genitiv im Syntagma (Manuschengo) ist ein Genitiv Plural mit attributiver Funktion. Der Plural ist wohl durch die deutsche Form Menschen-, die formgleich mit dem Plural ist, begünstigt worden. Der zweite Genitiv (Schaweko) hat possessive Funktion. Genitivattribute können im Romani für die Nachbildung deutscher Komposita genutzt werden. Dieser Strategie kommt vor allem im Zuge der funktionalen Expansion des Romani immense Bedeutung zu.

3.2 Kalderaš-Romani Bibelübersetzung (1995)

Das folgende Beispiel stammt aus der Bibelübersetzung ins Kalderaš-Romani. Kalderaš-Romani ist ebenfalls eine Vlach-Romani-Varietät. Die Übersetzung stammt von Matéo Maximoff, einem der ersten und bedeutendsten Roma-Schriftsteller und gilt als Meisterwerk der Romani-Literatur (Hübschmannová 2002: 1). Maximoffs Œuvre besteht neben ein paar Romani-Texten zum Großteil aus französischen Texten. Es ist auch anzunehmen, dass eine französische Bibelübersetzung das Vorbild für Maximoffs Bibelübersetzung ist. Darauf weist auch die Konstruktion Šiav le manušesko hin: Während in der oben zitierten auf dem Deutschen basierenden Übersetzung ein Genitiv Plural (entsprechend dem deutschen Wort MENSCHENsohn) steht, tritt hier ein Genitiv Singular (entsprechend dem französischen Äquivalent fils DE L'HOMME) auf.

Eine Besonderheit dieser Bibelübersetzung besteht darin, dass am Ende des Buches ein Glossar enthalten ist, in dem 30 komplizierte, bibelspezifische Begriffe auf Romani erläutert werden. Auch ist es ungewöhnlich, dass das gesamte Neue Testament übersetzt wird: Die meisten Bibelübersetzungen umfassen lediglich ein einziges Evangelium. Dies alles weist darauf hin, dass diese Bibelübersetzung dem Autor Maximoff, der 1961 evangelischer Pastor (Hübschmannová 2002: 9) wurde, ein großes Anliegen war. Bei der vorliegenden Textstelle handelt es sich um die gleiche Textstelle wie in Beispiel (2), wenn auch der Vorbildkode ein anderer ist.

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(3) O Jesus phenel lenge: a imasa, a imasa, me phenav tumenge: Te na xana tume o mas katar o Šiav le manušesko ai te na pena tume lesko rat, tume nai tumen traio ande tumende. (Johannes 6.53)

O Jesus phen-el len-ge a -im-a-sa DET Jesus sag-3SG sie.PL.OBL-DAT wahr-NMLZ-OBL-INSTR a -im-a-sa me phen-av tumen-ge te na

wahr-NMLZ-OBL-INSTR ich sag-1SG ihr.OBL-DAT wenn NEG xa-na tume o mas katar o Šiav le ess-3PL.SBJ ihr DET Fleisch von DET Sohn DET.OBL manuš-es-ko ai te na pe-na tume Mensch-OBL-GEN und wenn NEG trink-3PL.SBJ ihr les-ko rat tume nai tumen traio ande tum-en-de

er.OBL-GEN Blut ihr sein.NEGG ihr .ACC Leben in ihr-OBL.PL-LOK

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.

Die Orthographie dieser Bibelübersetzung basiert auf dem südslawischen lateinischen Alphabet. Angesichts des sprachlichen Hintergrunds des Übersetzers Maximoff (Französisch, Spanisch, Romani) scheint die Wahl dieser Orthographie nicht selbstver-ständlich. Allerdings gibt es zum Entstehungszeitpunkt (1990er Jahre) schon eine rege Textproduktion auf Romani, unter anderem in Kalderaš-Varietäten des ehemaligen Jugoslawien, in der ebenfalls auf das südslawische lateinische Alphabet zurückgegriffen wird (z.B. < > entspricht [t ], <š> entspricht [ ] etc.). Die Laut-Graphem-Entsprechung ist in dieser Verschriftlichung größtenteils eindeutig, lediglich das Graphem <i> steht sowohl für den Vollvokal /i/, z.B. in a imasa, als auch für den Halbvokal /j/ in Diphtongen, z.B. in nai /naj/ und drückt auch Palatalisierung von Konsonanten aus, z.B. in Šiav /šjav/.

3.3 Kinderbibel Burgenland-Romani (2004-2005)

Das folgende Beispiel ist aus einer Kinderbibel in der Varietät des Burgenland-Romani. Diese Romani-Varietät gehört zur Nördlich-Zentralen Dialektgruppe und weist starken ungarischen und deutschen Einfluss auf. Die Texte basieren auf der Kinderbibel Gott spricht zu seinen Kindern (Kirche in Not/ Ostpriesterhilfe). Der Verein Roma-Service hat 10 von Kindern illustrierte Hefte mit Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament herausgegeben.

Obwohl die kommunikative Funktion des Burgenland-Romani sehr eingeschränkt ist, kommt der Sprache als primärem Identitätsmarker (Halwachs 2005: 157) ein hoher Stellenwert in der Gruppe zu. Somit ist es wenig verwunderlich, dass die rege Text-produktion auf Burgenland-Romani starke emblematische Funktion hat. Dies gilt auch für die Kinderbibeln, die zwar im Romani-Unterricht verwendet werden, aber darüber hinaus kaum Leser finden dürften. Die Hauptmotivation bei dieser Übersetzung besteht nicht darin, Texte Menschen in ihrer Muttersprache zugänglich zu machen, sondern darin, zu

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zeigen, dass Romani eine vollwertige Sprache ist, in der auch komplexe literarische Texte wiedergegeben werden können. Infolge dieses Bestrebens ist diese Übersetzung auf Be-treiben der Volksgruppe entstanden.

Das Burgenland-Romani nimmt auch insofern eine Sonderstellung ein, als diese Romani-Varietät in den 1990er Jahren einen systematischen Kodifizierungsprozess durch-laufen hat, dessen Resultat die von Sprachwissenschaftern gemeinsam mit den Sprechern erarbeitete deutschbasierte Orthographie ist, die heute bei der Textproduktion benützt wird (vgl. Halwachs 1998).

(4) Tu mro kedveschno tschau sal. Upre tute tecinipe laklom. (Lukas 3.23) tu mro kedveschno tschau sal upre tu-te du mein lieb Sohn sein.2SG auf du.OBL-LOC tecinipe lak-l-om gefall-NMLZ find-PFV-1SG

Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen gefunden.

Im Gegensatz zu den Beispielen (1)-(3) handelt es sich bei Beispiel (4) um einfache Sätze. Die Nähe zur gesprochenen Sprache zeigt sich z.B. in der Verbendstellung, die typisch für den mündlichen Sprachgebrauch ist und in jüngeren Übersetzungen unter dem Einfluss des Deutschen oft zugunsten der Verbzweitstellung aufgegeben wird. Der erste Satz in Beispiel (4) entspricht der Burgenland-Romani Idiomatik, während im zweiten Satz – trotz des alltagssprachlichen Inhalts – die deutsche Idiomatik mit Romani-Material nach-gebildet wird. Die Derivation von Abstrakta mit dem Suffix -ipe ist im Burgenland-Romani überaus produktiv und ist eine wichtige Strategie zur Wortneubildung im Zuge der funktionalen Expansion der Varietät. Während an der Bildung tecinipe formal nichts auszusetzen ist, ist die Nachbildung des deutschen an dir durch die Konstruktion upre tute problematisch: Ohne das deutsche Vorbild würde der vorliegende Satz als Auf dir habe ich Gefallen gefunden verstanden werden. Zu dieser Übersetzung kommt es, weil die Prä-position an, die im Deutschen vom Verb Gefallen finden abhängt, bei der Übersetzung als lokale Präposition interpretiert wird und in Ermangelung einer Präposition mit der Bedeutung an mit der als semantisch am ähnlichsten empfundenen Präposition upre 'auf, am' ausgedrückt wird. Die Verwendung einer semantisch nicht ganz passenden Präpo-sition erscheint den Übersetzern akzeptabler als eine Neuentlehnung. Die Entlehnung der homophonen Verbalpartikel aun hingegen wird nicht als problematisch empfunden, wie auch das nächste Beispiel zeigt.

(5) Ov o khan le dukadostar aun astartscha taj sastartscha le. (Lukas 22.51) ov o khan le duka-d-os-tar aun astar-tsch-a er DET Ohr DET.obl verletz-PFV-OBL-ABL an greif-PFV-3SG taj sast-ar-tsch-a le taj gesund-KAUS-PFV-3SG DET-OBL

Er berührte das Ohr des Verletzten und heilte ihn.

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In Beispiel (5) fällt vor allem der für neuere Texte des Burgenland-Romani typische Gebrauch des Ablativs als Possessivkasus auf. Ursprünglich kodiert der Ablativ Herkunft, Ursprung, materielle Beschaffenheit, Grund und markiert in Kombination mit dem Komparativ das Vergleichsobjekt. Possession wird im Romani üblicherweise mit einer Genitivkonstruktion ausgedrückt. In Übersetzungen aus dem Deutschen wird im Burgenland-Romani ein possessiver Genitiv nur verwendet, wenn im Vorbildtext der Possessor vor dem Possessum steht, bei nachgestelltem Possessor wird der Ablativ verwendet (Halwachs 2006). Die Verwendung des Ablativs in possessiver Funktion wird durch den Kontakt mit dem Deutschen begünstigt. Im burgenländischen Regiolekt des Deutschen wird Possession nicht mit dem Genitiv ausgedrückt, sondern mit der Konstruktion von + definiter Artikel bzw. vom (Wiedenhofer 2010: 64). Die Identifikation dieser Konstruktion mit dem Ablativ führt zu einer Generalisierung des Ablativs für alle Possessivrelationen mit nachgestelltem Possessor – dabei fällt auf, dass im schriftlichen Sprachgebrauch eine Strategie, die auf mündlichem Sprachgebrauch beruht, verwendet wird.

3.4 Fürbitte: Burgenland-Romani (2007)

Die folgende Fürbitte ist ein typisches Beispiel für die am deutschen Vorbildtext orientierte funktionale Expansion des Burgenland-Romani. Die Fürbitte wurde anlässlich des Gottesdienstes zur Eröffnung der Gedenkstätte für Roma und Sinti in Mattersburg (Burgenland, Österreich) am 29.04.2007 verlesen.

(6) Le cilenge so gondolinen ande amari Diözese, kaj pumen te hajon taj kaj le pomoschutne te on le cilenge, saven bibast hi – o nasvale, phure taj odola save korkore hi, o teschtuno ariakarde taj odolen save na butschalipe hi, o naschikeraschtscha taj o nipale le tschulipendar – but soralipeha ande lengero keripe te del. Le cile-en-ge so gondolin-en ande amari DET.PL.OBL ganz-OBL.PL-DAT was denk-3PL in unser Diözese kaj pumen te hajo-n taj kaj Diözese COMP sich COMP versteh-3PL und COMP Le pomoschutn-e te o-n le sie.PL.OBL hilfsbereit-PL COMP wird-3PL DET.PL.OBL cil-en-ge sav-en bibast hi o nasval-e ganz-OBL.PL-DAT welcher-ACC Unglück sein.3S DET krank-PL phure taj odola sav-e korkore hi o alt-PL und jener.PL welch-PL allein sein.3SG DET.PL teschtuno ari-akar-d-e taj odolen sav-e körperlich heraus-ruf-PFV-PL und jener.PL.ACC welch-PL na butschal-ipe hi o naschi-ker-asch-tscha taj NEG fleiß-NMLZ sein3SG DET davon-mach-NMLZ-PL und

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o nipale le tschul-ipen-dar but DET Leute DET.PL.OBL wenig-NMLZ-ABL viel soral-ipe-ha ande len-gero ker-ipe te d-el stark-NMLZ-INSTR in sie.PL.OBL-GEN mach-NMLZ COMP geb-3SG

Für alle Christen in unserer Diözese, dass sie einander annehmen und dass sie bereit sind, alle, die in Not sind – die Kranken, Alten und Einsamen, die Behinderten und Arbeitslosen, die Flücht-linge und die Angehörigen von Minderheiten – nach Kräften zu unterstützen.

Die Struktur des deutschen Vorbildtextes wird mit funktionalen Äquivalenten im Romani so genau wie möglich nachgebildet. Herausforderungen für den Übersetzer ergeben sich einerseits durch die Komplexität des Satzes und zum anderen durch einige Begriffe, für die es im basilektal orientierten Wortschatz des Burgenland-Romani keinen passenden Ausdruck gibt. Problematisch sind die Begriffe Christen, Behinderter, Flüchtling und Minderheit. Folgende Strategien zur Erweiterung des Lexikons werden angewendet: Der Begriff Christen (le cilenge so gondolinen) wird mit basilektalen Lexemen umschrieben und bedeutet wörtlich alle, die denken. Auch für Behinderter (teschtuno ariakardo) wird ausschließlich bereits in der Sprache vorhandenes Material verwendet: Teschtuno bedeutet 'körperlich', das substantivisch gebrauchte Perfektpartizip ariakardo leitet sich von der auf dem Deutschen basierenden Lehnübersetzung ari akarel 'herausfordern' ab. Allerdings ist die Bedeutung des Syntagmas nur im Hinblick auf das englische physically challenged verständlich. Flüchtling (naschikeraschi) wird durch die Ableitung eines Nomens Agentis von der Verbphrase naschi kerel 'sich davonmachen, wegschleichen' ausgedrückt (derjenige, der sich davonmacht Flüchtling). Diese Neubildung ist semantisch weitgehend transparent. Der Begriff Minderheit (tschulipe) basiert auf dem Adjektiv tschulo 'wenig, spärlich, karg' und ist ein Beispiel für eine der häufigsten Strategien zur Wortneubildung, nämlich der Ableitung von abstrakten Substantiven mit -ipe.

Durch den Versuch, die Satzstruktur des deutschen Vorbildsatzes in der Übersetzung beizubehalten, ist das Resultat der Übersetzung ohne den deutschen Ausgangssatz kaum verständlich. Die zahlreichen Komplementsätze und das Fehlen eines Hauptsatzes machen die syntaktischen Relationen im Romani-Satz nur nach intensiver Analyse nachvoll-ziehbar. Dies stört jedoch keinen der Sprecher, vielmehr wird die Tatsache, dass Romani in einem offiziellen Kontext (Gedenkgottesdienst) verwendet wird, sehr positiv bewertet. Dies ist ein weiterer Indikator dafür, dass der Verwendung von Burgenland-Romani bei offiziellen Anlässen in der Regel emblematische Funktion zukommt.

4. Fazit

In der folgenden Zusammenfassung wird die Bedeutung religiöser Texte in Hinblick auf strukturlinguistische und soziolinguistische Aspekte der funktionalen Expansion des Romani noch einmal beleuchtet. Aus strukturlinguistischer Sicht hat die funktionale Expansion des Romani eine Reihe von Auswirkungen auf die Syntax, Morphologie und das Lexikon der Sprache. Einerseits nähert sich die Syntax, und zum Teil auch die Morphologie (vor allem in Bezug auf Kasusfunktionen) stark an den Vorbildkode an, da

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es sich bei Texten aus neuen Domänen meist um Übersetzungen handelt. Andererseits kommt es zu einer Vielzahl von Wortneubildungen, um die zahlreichen Konzepte aus den neuen Gebrauchsdomänen zu versprachlichen. Texte aus der Domäne der Religion sind für diese Prozesse nur mäßig repräsentativ, zumindest was das Lexikon betrifft. Dies liegt daran, dass der Großteil der religiösen Texte auf Romani Bibelübersetzungen sind, also narrative Texte mit basilektalem Vokabular. Im Gegensatz dazu ist die Fürbitte in Beispiel (6) durchaus repräsentativ für die typischen sprachlichen Entwicklungen im Zuge der funktionalen Expansion der Sprache. Der Grund dafür liegt darin, dass in der Fürbitte Sachverhalte des modernen Alltagslebens behandelt werden, die traditionell nicht auf Romani verhandelt werden. Auch wird in der Romani-Übersetzung die spezifische Gestalt von Fürbitten im Deutschen beibehalten, was zwar den rituellen Charakter dieses Textes unterstreicht, jedoch den Text nahezu unverständlich macht.

Aus soziolinguistischer Perspektive hingegen sind religiöse Texte insofern repräsen-tativ für die funktionale Expansion des Romani in neue Domänen, als Religion in der Regel einen sehr hohen Stellenwert für die Roma hat und ihre Sprache bis in die jüngste Vergangenheit aus der öffentlichen Religionsausübung ausgeschlossen ist. Deshalb kommt der Übersetzung religiöser Texte im Zuge der politischen Organisation der Roma große Bedeutung zu. Die emblematische Verwendung von Romani in der öffentlichen Sphäre, wie z.B. bei Gedenkfeiern, Wallfahrten, Messen und Inschriften leistet einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung der Roma. In diesem Zusammenhang ist es auch verständlich, dass der emblematischen Funktion des Romani – bei manchen Sprecher-gruppen – ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als der kommunikativen. Allerdings schließt die emblematische Verwendung des Romani im religiösen Kontext die kommu-nikative Funktion keineswegs aus, wie die Verwendung von Romani als Lingua Franca in christlichen Freikirchen zeigt.

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