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Einführung in die Systemtheorie und Kybernetik für Organisationen

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Organisationstheorien

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Was ist eine Organisation?1

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„Organisation ist ein

[a] zielorientiertes, [b] psychosoziales und [c] technologisches System.“

(Kast/Rosenzweig 1974)

Quelle: Macharzina, Klaus: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden: Gabler 1999, S. 350

Erste Definitionen

Mit Maschinen, Apparaturen, Computern und zahlreichen Kommunikationsmedien …

Da arbeiten Menschen (psychische Systeme) im sozialen Verbund (Betriebsfamilie)

Nicht irgendwie und schon gar nicht zufällig, sondern bewußt (!) zweckmäßig erschaffen

… und das alles auf eine bestimmte Art und Weise miteinander und oft auch gegen- und nebeneinander.

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„Organisation besteht aus einem

[a] System von Regeln, das die [b] Aufgabenerfüllung der Unternehmung [c] zielgerichtet und [d] dauerhaft [e] ordnet.“

(Kast/Rosenzweig 1974)

Quelle: Macharzina, Klaus: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden: Gabler 1999, S. 350

Erste Definitionen

Nicht ins Blaue hinein, sondern koordiniert, klar kommuniziert und auf kooperativem Wege

Da darf nicht jeder machen, was er will oder wozu er grad Lust hat – Spielregeln, Go/NoGo

Stabilität, Nachhaltigkeit, auf lange Sicht angelegt, langfristiges Überleben – keine Eintagsfliege

Dafür braucht die Organisation eine Organisation, eine Struktur, Hierarchie, Aufgaben- und Rollenverteilung, etc.

Die Organisation hat Aufgaben durch (!) Menschen zu tun und umzusetzen

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„Organisation ist auf

[a] spezifische Zwecke ausgerichtet, [b] besteht aus mehreren Personen, [c] deren Aufgabenaktivitäten nach einem bestimmten Muster geteilt und koordiniert werden, [d] weist eine Grenze zwischen organisatorischer Innen- und Außenwelt auf.“

(Schreyögg 1998)

Quelle: Macharzina, Klaus: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden: Gabler 1999, S. 350

Erste Definitionen

Koordination, Planung, Struktur, Hierarchie, Aufgabenverteilung, Projektmanagement

Psychosoziales System, Betriebsfamilie, Arbeitsteams, Kommunikationsgemeinschaft

Ziele, Existenzberechtigung, Mehrwert, Nutzen für den Markt und die Gesellschaft

In- und Outgroup, eigene Identität, Abgrenzung nach außen, Oszillation um eigenen Kern, Symbiose mit der relevanten Umwelt (Märkte und andere Wettbewerber/Mergers/Organisationen)

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„Organisation ist zielgerichtete Strukturierung von Personen, Sachmitteln und Informationen

[a] in Form eines Interaktionssytems, [b] das auch die häufig nicht rational geplanten [c] Austauschprozesse im Unternehmen [d] und mit seiner Umwelt umfaßt.“

(Macharzina 1999)

Quelle: Macharzina, Klaus: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden: Gabler 1999, S. 350

Erste Definitionen

Sowohl innerhalb der Betriebsfamilie und der jeweiligen Abteilungen wird interaktiv (r)evolutioniert

= spontan, zufällig, nicht vorhergesehen, ungeplant, willkürlich, kreativ evolutiv

Das System, die Organisation bewegt sich lebhaft interaktiv mit anderen Teilen

Als auch außerhalb der Organisation mit Märkten, Kunden, Partnern, Lieferanten entstehen ungeplante kreative Selbstläufer oder auch hinderliche Wachstumsbremser

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Disposition (situativ, fallweise Ordnung von Handlungen)

Improvisation (vorläufige Ordnung für einen begrenzten Zeitraum)

Organisation (rational-bewußtes

zweckgerichtetes Handeln)

Quelle: Macharzina, Klaus: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden: Gabler 1999, S. 349

Genese des Organisationsbegriffs nach Klaus Macharzina

Verfe

stig

ung / M

anife

stat

ion ->

Verflüssigung / Fluidation ->

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Organisation ist eine bestimmte Art von Institution.

Institution = System formgebundener (formaler) und formungebundener (informeller) Regeln inkl. Vorkehrungen zu deren Durchsetzung.

Quelle: Bea/Göbel 1999, S. 5

Institutioneller Begriff von Organisation

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Organisation ist das dauerhafte Regelsystem, das ein Unternehmen hat und welches zielorientiert als Führungsinstrument eingesetzt wird.

Quelle: Bea/Göbel 1999, S. 4

Instrumenteller Begriff von Organisation

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Organisation ist eine Tätigkeit, bzw. ein Prozess, durch den Ordnung entsteht.

Quelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 3f.

Tätigkeitsorientierter Begriff von Organisation

Aus sich selbst heraus entstanden, willkürlich zufällig entwickelt

(Genese = Entstehung, Erschaffung / Auto = selbst)

- traditionell fremdorganisiert- autonome Selbstorganisation- autogene Selbstorganisation

Vom Management (von außen) vorgegeben, Mitarbeiter haben keine Einflußwirkung

(Mechanistische Beliebigkeit, Manager = Maschineningenieur)

Aus sich selbst entwickelt, selbstbestimmt, unwillkürlich-gewollt geplant

(Nomos = Gesetz / Auto = selbst)

illigcoachinggroupQuelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 179-192

autonomautonom autogenautogen

„selbstbestimmt“Handlungsspiel-raum gestaltend

nutzen- geplant

„selbstbestimmt“Handlungsspiel-raum gestaltend

nutzen- geplant

„von selbst“Eigendynamik

komplexer,dynamischer

SystemeSpontane Muster

„emergieren“- ungeplant

„von selbst“Eigendynamik

komplexer,dynamischer

SystemeSpontane Muster

„emergieren“- ungeplant

„Behandle das System mit Respekt!“ (Gilbert Probst)

Selbstorganisation nach Hayek

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Bilder von Organisationen2

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Das Uhrwerk / Die Maschine

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Das Biotop

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Das Atom und seine Moleküle

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Das Fraktal

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Der Palast und das Zelt

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Praxisrelevanz3

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1Heinz von Foerster: Systemtheorie und Kybernetik

2Hermann Haken: Synergetik

3Humberto Maturana, Francesco Varela: Autopoiese

Quelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 179-192

Grundlegendes Erkenntnisinteresse: Wie entsteht Ordnung?

illigcoachinggroupQuelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Stuttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 67-77

Schwierigkeiten/Herausforderungen:

Strukturveränderung = Veränderung der sozialen Struktur, erzeugt oft Widerstand, Veränderungswille

gedämpft durch Zukunftsunsicherheit

„Stranger in the city“-Phänomen: Jeder einzelne passt sich mit seinem Profil an, verändert im sozialen Kontext aber auch.

Schwierigkeiten/Herausforderungen:

Strukturveränderung = Veränderung der sozialen Struktur, erzeugt oft Widerstand, Veränderungswille

gedämpft durch Zukunftsunsicherheit

„Stranger in the city“-Phänomen: Jeder einzelne passt sich mit seinem Profil an, verändert im sozialen Kontext aber auch.

„Technische“ Hierarchie„Technische“ Hierarchie „Humane“ Hierarchie„Humane“ Hierarchie

Die informelle Organisation

illigcoachinggroupQuelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Stuttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 67-77

Organisationale Menschenbilder

economic man complex man

Nur über materielle Anreize

motivierbar.

Individuum: Persönliche physische

Konstitution mitbestimmter Sozialisation,

Geschichte, Kultur,Familienhintergrund,

Werten, Gefühlen, etc.Eigener Wille, SelbstinteressePrivate Logik

illigcoachinggroupQuelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 179-192

Drei Managementstrategien

autogen + autogen - autonom

Alles läuft nach Plan wie

„von selbst“ (autogen)

Es entstehen „von selbst“

unerwünschte, schädliche

Muster

Alle wirken „selbstbestimmt“

(autonom) mit

Grundsatz: Respektiere die

Selbstorganisation!

Grundsatz: Kanalisiere die

Selbstorganisation!

Grundsatz: Kreiere die

Selbstorganisation!

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Systemisch-evolutionäres Management: Varietät im System erhöhen, Evolution lenken,

Mix aus Bewahrung und Veränderung-> organisationaler Wandel

Quelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 179-192

Managementempfehlungen

Neben formaler Organisation soziale Normen etablieren Oder emergieren lassen –

Risiko: heimliche Spielregeln.

Managementaufgabe: Organisation der Selbstorganisation

Reflexion, Organisationslernen, Empowerment, Delegation

Lean Management, Ent-hierarchisierung, Verschlankung

von Unternehmen ermöglicht Innovation, Kreativität, Experimente

Von der „Palastorganisation“ zur „Zeltorganisation“

Prozessorganisation mit teilautonomen Arbeitsgruppen

illigcoachinggroupQuelle: Bea, Franz Xaver/Göbel, Elisabeth: Organisation. Theorie und Gestaltung. Suttgart: Lucius & Lucius 1999, S. 179-192

Der Manager als Gärtner oder Techniker

Aufgaben: GießenWachsen lassenUnkraut entfernenBoden düngen

„Die Pflanze wächst von selbst!“

Aufgaben: ReparierenZurechtbiegenSchrauben Hämmern

„Und bist Du nicht willig, gebrauch ich Gewalt!“

Unser ManagementUnser Führungsstil

Unsere KulturUnsere MitarbeiterUnsere MotivationUnser Commitment