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Haben Sie’s bemerkt? DieStadt hat zurzeit keine Se-natoren. Aufgefallen ist es
nicht. Oder? Der Grund für die ver-waisten Senatsstühle: Es ist Som-mer – und alle vier Würdenträgerweilen im Urlaub oder sind krank.Nur Bürgermeister Bernd Saxe(SPD) sitzt in seiner Amtsstube imRathaus. Saxe allein zu Haus.Denn er fährt im Sommer nie weg.Warum auch? Nirgendwo ist es soschön wie in Lübeck.
Da stellt sich die ketzerische Fra-ge: Braucht die Hansestadt so vieleSenatoren? Reicht nicht ein Bürger-meister? Jährlich würde das400 000 Euro an Löhnen sparen.Bei 1,5 Milliarden Schulden ist dasein kleiner Wurf – aber besser alsgar keiner. Ob eine der Fraktioneneinen solchen Sparvorschlagmacht? Frei nach dem Motto: Se-natsfreie Hansestadt Lübeck. Da-mit könnte es die Königin der Han-se wieder in die überregionalenMedien schaffen. Da war sie so lan-ge nicht mehr präsent.
Garantiert ist ihr aber eine bun-desweite Aufmerksamkeit, wenndie Linden-Liebhaber die Umge-staltung der Untertrave kippen.Nach dem Motto: Flanierfreie Han-sestadt Lübeck.
DIE WOCHEIM RATHAUS
Bürgermeisterallein im Rathaus
CSD: Demonstrationszugdurch die AltstadtInnenstadt. Die Demonstrationzum Christopher Street Day führtheute ab 13 Uhr durch die Altstadt.Nach der politischen Kundgebungvor der Musikhochschule startetdas Straßenfest an der Obertravemit einem Bühnenprogramm. DerCSD endet im Hafenschuppen 6.„Supreme“ ist der Titel der offiziel-len Abschlussparty.
Künstler öffnenihre AteliersTravemünde. Drei Künstler öffnenin Travemünde heute und morgenihre Ateliers. Michaela Berning-Tournier, Wolfgang Blockus undRea Högner freuen sich auf Men-schen, mit denen sie Gesprächeführen wollen. Die Sommerate-liers, Am Fahrenberg 1, sind von11 bis 19 Uhr geöffnet.
Morgens gibt es nochSonne, und dann ist esimmerhin warmer Regen, der unsheute und morgen begleitet.HÖCHSTTEMPERATUR: 23˚TIEFSTTEMPERATUR: 14˚WIND: Stärke 3 aus Südwest.
IHRE REDAKTION
Winterlinden:Bürgerbegehren nimmt Fahrtauf. Umgestaltung derUntertrave in Gefahr. Seite 18
Olympia:Lübecker Sportler sindfernab von Rio de Janeiro inHochform. Seite 19
IN KÜRZE
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WETTER
Von Josephine von Zastrow
Lübeck. Klassik, Coolness und Kul-turwerft: Klassische Musiker spie-lencoole Konzerte in einer alten Fa-brikhalle. Das ist der Dreiklang derKammerphilharmonie Lübeck.Das neu gegründete Ensemble aus50 professionellen Musikern willdie Szene in Schleswig-Holsteinaufmischen. Das Besondere an ih-nen: Sie bringen Heavy Metal aufdie Konzertbühne, kombinierenklassische Musik mit Jazz, bietenzwischen ihren Stücken Kulinari-sches – und alles mit wechselndenBesetzungen. Sie sind klassischeMusiker und bieten ihren Zuhö-rern ungewöhnliche Events – jen-seits der steifen Rituale in Konzert-sälen. Und sie wollen Zuhörer anlo-cken, die kaum etwas mit Klassikzu tun haben. Dafür haben sie auchden richtigen Ort gefunden. Denn:Die Kammerphilharmonie wird dasneue Residenz-Orchester der Kul-turwerft. Sie werden in der sanier-tenFabrikhalle auf der Roddenkop-pel proben und Konzerte spielen.
„Musik muss überraschen“, sagtChefdirigent Leo Siberski. Der46-Jährige kann sich Abende mitStücken von Wolfgang Amadeus
Mozart neben denen von TomWaits,dem US-Sängermitder Reib-eisen-Stimme, vorstellen. Genre-Grenzen gibt es für ihn nicht. Rich-tig los geht es zur Weihnachtszeit,mit einem Konzert samt Plätzchen-backen für Familien. Aktuell plantdie Kammerphilharmonie vier For-mate in der Kulturwerft: Bei denOcean-Konzerten liegt der Schwer-punkt auf gesellschaftlichen The-menwie Umwelt,Migration, Religi-
on. Konzerte mit Multimedia – zweiMal im Jahr. Das Format Sound-track soll ein Mal im Jahr Filmmu-sik präsentieren, ebenfalls mit visu-eller Untermalung. Mit der ReiheSetUp sollenungewöhnlicheBeset-zungen präsentiert werden – wieeinStreichquartett mit zwei Schlag-zeugern, ein Holzbläser-Quintettsamt DJ; geplant sind vier Konzertepro Jahr. Lukullus sind Dinner-Konzerte – es gibt fünf halbstündi-ge Musikblöcke, dazwischen wirdein Vier-Gang-Menü serviert. DieTicketpreise für die Events stehennoch nicht fest – losgehen soll esbeim Preis für eine Kinokarte,sprich etwa zehn Euro.
„Wir wollen neue Wege gehen“,erklärt Helge Tischler. Der Basspo-saunist ist Mitbegründer der Kam-merphilharmonie, und für den35-Jährigen war klar: „Ich willnicht 22 Mal in der Saison die OperLiebestrank spielen.“ DieserWunsch eint ihn mit dem Schlag-zeuger Andy Limpio, der Filmmu-sik liebt. Eine Leidenschaft, die der30-Jährige mit dem Alltag an staat-lichenOpernhäusern schwer in Ein-klang bringen konnte. Ein launigerAbend inLemmy’s Bierpub mitHel-ge Tischler – und schon war klar:
Sie machen endlich das, was sieschon immer machen wollten. He-rausgekommen ist ein Ensemblevon freischaffenden Musikern ausLübeck und Hamburg. Sie wollenUngewöhnliches auf demokrati-scher Basis ausprobieren. Jederdarf Vorschläge machen, alle pro-bieren es aus. Das hat den Nerv vonLeo Siberski getroffen. Acht Jahrehat er als Dirigent Orchester anstaatlichen Häusern geleitet – vonden Bayreuther Festspielen bis zurBerliner Staatsoper. Eine Zeit, dieer nicht missen möchte. Aber: „Ichbrauche geistiges Futter.“ Undschon war Leo Siberski Teil des en-thusiastischen Ensembles. Bei denEutiner Festspielen hatte die Kam-merphilharmonie ihre Feuerteufemit der Oper Carmen. Ein Erfolg.
Jetzt wollen sie mehr. Und ha-ben die Kulturwerft gefunden –und einen weiteren Profi. „Ein ex-perimentierfreudiges Orchesterpasstgutzu uns“, sagt MarkusStee-ger, Leiter der Kulturwerft. Er hat21 Jahre die Konzerte des Schles-wig-Holstein Musik Festivals orga-nisiert. Der 52-Jährige kennt dieSzene, kann das Potenzial von Or-chestern einschätzen. „Sie spielenin der ,Champions League’.“
<>LOKAL 17Sonnabend,
20. August 2016Hansestadt Lübeck
HEUTE IM LOKALTEIL
Coole Klassik: NeueKammerphilharmonie gegründet
Kulturwerft ist die neue Residenz des Ensembles aus 50 Musikern – Sie spielenMozart und Metal – Vier ungewöhnliche Konzertformate sind geplant
Innenstadt. Das Wasserstraßen-und Schifffahrtsamt (WSA) Lübeckwill mit einer Studie den Zustandund die Zukunftsperspektiven derHubbrücke klären lassen. Die Be-hörde habe eine Machbarkeitsstu-die öffentlich ausgeschrieben, teil-te sie gestern mit. Die Hubbrückeist 116 Jahre alt und steht unterDenkmalschutz.
Das WSA, eine Behörde des Bun-des, wollte die Brücke abreißenund neu bauen. Dieser Plan rief An-fang 2015 die Hüter des Unesco-Welterbes auf den Plan. Die Exper-ten des internationalen Denkmal-pflege-Rats Icomos nannten denAbriss aus denkmalpflegerischerSicht „undenkbar“.
Die Studie soll klären, wie langedie Brücke noch nutzbar ist und in-wieweit sie instandgesetzt werdenkann. „In die konkrete Umsetzungder anstehenden Instandsetzungs-arbeiten an den Lübecker Hubbrü-cken fließen technische, wirtschaft-liche, verkehrliche und denkmal-pflegerische Aspekte ein“, ließ sichWSA-Chef Henning Dierken in derMitteilung zitieren. kab
Josephine von Zastrowjosephine.von.zastrow@ln-luebeck.de
Ein pralles Programm mitvielen tollen Angebotenlädt zum Gang durch dieMuseen. Seite 21
Wie marode ist dieHubbrücke? WSAveranlasst Studie
D)D) Wir sind im klassischenBereich groß geworden,haben aber keineScheuklappen.“Chefdirigent Leo Siberski (46)
Neues Ensemble mit neuem Zuhause: Die Kammerphilharmonie Lübeck ist das Residenz-Orchester in der Kulturwerft. Foto: Wolfgang Maxwitat
Museumsnacht mitÜberraschungen
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17.8. Eröffnung: Der geilste Tag18.8. Spectre19.8. Independence Day – Wiederkehr20.8. Dirty Dancing21.8. Ice Age: Kollision voraus!22.8. Fack Ju Göhte 223.8. Pulp Fiction
24.8. CineLady: Mother´s Day25.8. Der weiße Hai26.8. Mamma Mia!27.8. Lübecker Nachrichten Wunschfilm 28.8. The Rocky Horror Picture Show
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