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Prof. Dr. Rüdiger Schultz-Sternberg Umweltrelevante Anforderungen an den Einbau - 5. März 2015 - Potsdam
Umweltrelevante Anforderungen an den Einbau
Prof. Dr. Rüdiger Schultz-SternbergLandesamt für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz
Informationsveranstaltung Ressourceneffizienz im StraßenbauAktualisierung der Brandenburgischen Technischen Richtlinien
für Recycling-Baustoffe (BTR RC-StB 14)5. März 2015 in Potsdam
Prof. Dr. Rüdiger Schultz-Sternberg Umweltrelevante Anforderungen an den Einbau - 5. März 2015 - Potsdam
Umweltrelevante Anforderungen für den Einbau
7 Einbau7.1 Umweltrelevante Anforderungen für den Einbau
Brandenburgische Technische Richtlinien für Recycling -Baustoffe im Straßenbau (BTR RC-StB) Ausgabe 2014
• Einbauklassen• Straßenunterbau und begleitende Erdbaumaßnahmen• Straßenoberbau• Ausbauasphalt und pechhaltiger Straßenaufbruch
Prof. Dr. Rüdiger Schultz-Sternberg Umweltrelevante Anforderungen an den Einbau - 5. März 2015 - Potsdam
Einbauklassen
Einbauklasse 0Uneingeschränkter Einbau
Einbauklasse 1Eingeschränkter offener Einbau
Einbauklasse 2Eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen
Einbauklassen nach LAGA M20 (2004)
Kap. 7.1.1
Einbau-klassen
Die BTR RC-StB regeln in der Einbauklasse 1 nur den Einbau bei ungünstigen hydrogeologischen Standortbedingungen (Einhaltung der Zuordnungswerte 1.1). Der Einbau bei günstigen Standortbedingungen (Einhaltung der Zuordnungswerte 1.2) ist im Einzelfall mit dem örtlich zuständigen Landkreis bzw. der kreisfreien Stadt abzustimmen.
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Einbauklassen
Einbauklasse 0: Uneingeschränkter Einbau
Der Einbau des Materials kann uneingeschränkt in technischen Bauwerken oder als Rohbodenböschung erfolgen. Bei der Verwertung in einer bodenähnlichen Anwendung muss das Bodenmaterial im Endzustand natürliche Bodenfunktionen erfüllen können. Dies ist bei der Verfüllung von Senken und bei Geländenivellierungen außerhalb technischer Bauwerke der Fall.
► nur für die Abfallart/Materialgruppe Boden bei Einhaltung der Zuordnungswerte Z 0 (Anhang A 1)
Kap. 7.1.1
Einbau-klassen
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Einbauklassen
Materialien dürfen in technischen Bauwerken so eingebaut werden, dass diese von Wasser durchsickert werden können (ungebundene oder wasserdurchlässige Bauweise).
Der Einbau erfolgt unter den in Abschnitt 7.1.2 und 7.1.3 genannten Einschränkungen.
► Die zur Verwertung vorgesehenen Materialien müssendie Zuordnungswerte für die Einbauklasse 1 einhalten(Anhänge A1- A3).
Einbauklasse 1: Eingeschränkter offener Einbau:
Kap. 7.1.1
Einbau-klassen
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Definierte technische Sicherungsmaßnahmen müssen eine Durchsickerung des Materials mit Wasser verhindern bzw. auf ein geringfügiges Maß beschränken
Einbau in nicht oder nur gering wasserdurchlässige Bauweise bzw. unter einer wasserundurchlässigen Deckschicht .
Der Abstand zwischen der Schüttkörperbasis und dem höchsten zu erwartenden Grundwasserstand soll mindestens 1 m betragen.
► Die zur Verwertung vorgesehenen Materialien müssendie Zuordnungswerte für die Einbauklasse 2 einhalten(Anhänge A1- A3).
Einbauklasse 2 : Eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen
Kap. 7.1.1
Einbau-klassen
Einbauklassen
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Einbauklassen
Einschränkungen:• sollte nicht auf Flächen eingesetzt werden, bei denen mit
häufigen Aufbrüchen zu rechnen ist• Einschränkungen gemäß Abschnitt 7.1.2 und 7.1.3.
Einsatzverbot:• in Zone III A von Trinkwasser- und Zone III von
Heilquellenschutzgebieten• in Wasservorranggebieten• in Gebieten mit häufigen Überschwemmungen (z.B. Flussauen,
Außendeichflächen, Hochwasserrückhaltebecken)• in Dränschichten• zur Verfüllung von Leitungsgräben
bevorzugter Einbau:• in Großbaumaßnahmen (< 1.000 Mg), unvermischt
Einbauklasse 2 : Eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen
Kap. 7.1.1
Einbau-klassen
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Verwertung im Straßenunterbau (unterhalb Planum)
Einbauklasse 1 :
Bodenmaterial und sonstige RC-Baustoffe müssen unabhängig von der Abfallart dieZ 1.1-Werte der Materialgruppe Boden einhalten(Anhang A1)
Einbauklasse 2 :
Abhängig von der Abfallart des Ausgangsmaterials sind die Zuordnungswerte Z2 nach Anhang A1, A2 bzw. A3einzuhalten.
MTSE-Bauweisen A bis E sind möglich
Kap. 7.1.2
Straßen-unterbau
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Z2 - Einbauweisen nach MTSE
Grundsätzliches:• Fahrbahndecken werden als dicht angesehen
• es ist durch Abdichtungen bis unter die Fahrbahndecke sicher-zustellen, dass das Straßenoberflächenwasser nicht in das zusichernde Material eindringen und es auslaugen kann,
• Dichtungselemente sind so tief anzuordnen, dass sie vor Durchstoßung (z.B. durch Pfosten) gesichert sind,
• Der Bereich zwischen Fahrbahnbefestigung und abgedichte tem Straßenseitenbereich ist mit einer Kunststoffdichtungsbahn KDBoder einer geosynthetischen Tondichtungsbahn GTD zu überbrücken. Ausnahmen bei Dichtung durch verformungs-unempfindliche Baustoffen
• Mittelstreifen sind mit einer dichten Deckschicht oder analog dem Seitenstreifenbereich auszubilden
• ausreichender Abstand zum höchsten Grundwasserstand ist sicherzustellen
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
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Durchlässigkeitsbeiwert k f
Intervalle Durchlässigkeit nach DIN 18130
Beispiele
> 10−2 m/s sehr stark durchlässig Kies
> 10−4 m/s stark durchlässig grob-mittelkörniger Sand
> 10−6 m/s durchlässig feinkörniger bis schluffigerSand
> 10−8 m/s schwach durchlässig schluffiger Sand, toniger Schluff
> 10−9 m/s sehr schwach durchlässig
toniger Schluff, Ton
< 10−9 m/s nahezu völlig
wasserundurchlässig
Ton
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
Z2 - Einbauweisen nach MTSE
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Z2 - Einbauweise MTSE A
mit witterungsbedingten Dichtungselementen ohne Sickerschicht
nahezu undurchlässigk < 5x10 -10 m/s
k > 5x10 -7 m/sschwach durchlässig
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
Z2
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Z2 - Einbauweise MTSE B
mit witterungsbedingten Dichtungselementen und Sickerschicht
sehr schwach durchlässigk < 5x10 -9 m/s
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
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Z2
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Z2 - Einbauweise MTSE C
mit witterungsunempfindlichen Dichtungselementen
KDBmind. 2mm Dicke
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
Z2
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Z2 - Einbauweise MTSE D
mit Kern aus Böden / Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen
Stützkörper
k1 > 50 x k2
Kern Planum
DammbaustoffMulde, Ableitungwenn
k1 < 10-4 ist
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
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FGSV
Z2
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Z2 - Einbauweise MTSE E
mit schwach durchlässigem Baukörper aus Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen – Variante 1
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
Z2
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Z2 - Einbauweise MTSE E
mit schwach durchlässigem Baukörper aus Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen – Variante 2
Bauweisen des Straßenunterbaus
MTSE 2009
Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau
FGSV
Z2
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Beispielhafter Aufbau eines Straßenoberbaus
Kap. 7.1.3
Straßen-oberbau
Verwertung im Straßenoberbau (oberhalb Planum)
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Verwertung im Straßenoberbau (oberhalb Planum)
Einbauklasse 1 :
Bodenmaterial und sonstige RC-Baustoffe müssen unabhängig von der Abfallart dieZ 1.1-Werte der Materialgruppe Boden einhalten(Anhang A1)
Ausnahmen (linienhafte oder temporäre Bauwerke):• Bankette• Tragschichten unter Pflasterdecken ohne Fugenabdichtung,
sowie das Bettungs- und Fugenmaterial der Pflasterdecke• Tragschichten unter Deckschichten ohne Bindemittel aus
natürlichen Gesteinskörnungen bei Geh- und Radwegen, Abstellflächen, ländlichen Straßen und Wegen
• temporäre Baustraßen.
Einhaltung der Materialwerte für die Einbauklasse 1 entsprechend der jeweiligen Materialgruppe (Z1.1, HOS1, SWS1, SWLS z1.1, HS, SKG siehe Anhang 1-3)
Kap. 7.1.3
Straßen-oberbau
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Aufbau des Straßenoberbaus
Einbauklasse 2 :
Abhängig von der Abfallart des Ausgangsmaterials sind die Zuordnungswerte Z2 nach Anhang A1, A2 bzw. A3einzuhalten
Kap. 7.1.3
Straßen-oberbau
Verwertung im Straßenoberbau (oberhalb Planum)
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Ausbauasphalt und pechhaltiger Straßenaufbruch
Verwertungsklasse A:PAK (EPA): ≤ 25 mg/kg Phenolindex ≤ 0,1 mg/l
Verwertungsklasse B PAK (EPA) > 25 mg/kg und ≤ 100 mg/kg
Phenolindex ≤ 0,1 mg/l
Verwertungsklasse CPAK (EPA) ≤ 100 mg/kgPhenolindex > 0,1 mg/l und ≤ 50 mg/l
Verwertungsklassen entsprechend RuVA-StB 01• kein Vermischen unterschiedlicher Verwertungsklassen• kein Einsatz in ungebundenen Schichten der Z1-Bauweise
Kap. 7.1.4
Ausbau-asphaltund pech-haltigerStraßen-aufbruch
Ausbauasphalt
pechhaltiger Straßenaufbruch
Einbau von Heißmischgut bzw. hydraulisch oder mit Bitumenemulsion gebundene Tragschichten ohne gesonderte umweltrelevante Anforderungen
nur in Kaltbauweise mit wirksamer Einbindung;kein Kontakt mit Sickerwasser oder mit aufsteigendem Wasser(z.B. über Frostschutzschicht);
Probekörper müssen folgende Eluatwerte einhalten:- PAK nach EPA ≤ 0,03 mg/l- Phenolindex ≤ 0,1 mg/l
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Abfalleinstufung zur Verwertung
Brandenburgische Technische Richtlinien für Recycli ng-Baustoffe im Straßenbau (BTR RC-StB) 2014
A 5: Verwertungsklassen und Schwellenwerte für Ausbauasphalt und pechhaltige Straßenausbaustoffe
Kap. 2.3Anhang A5
Ausbau-asphalt
pechhaltigeStraßen-ausbaustoffe
Abfallart 17 03 02
Bitumengemische mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 03 01* fallen
Verwertung als
Zusatzmaterial für die
Asphaltheißmischgut-
herstellung
Verwertung mit hydraulischen
Bindemitteln
Verwertung mit kationischer
(saurer) Bitumenemulsion und
hydraulischem Bindemittel
Thermische Verwertung als Abfall
(pechhaltige Straßenausbaustoffe der Verwertungsklasse B und C)
Parameter
Ausbauasphalt
Verwertungsklasse A
Pechhaltige Straßenausbaustoffe
Verwertungsklasse B Verwertungsklasse C
Feststoff Eluat Feststoff Eluat Feststoff Eluat
PAK nach EPA ≤ 25 mg/kg
TS---- > 25 mg/kg TS ---- ist anzugeben ----
Benzo[a]pyren ---- ---- ≤ 50 mg/kg ---- ≤ 50 mg/kg ----
Phenolindex ---- ≤ 0,1 mg/l ---- ≤ 0,1 mg/l ---- > 0,1 mg/l
Verwertungsklassen und abfallrechtliche Zuordnung für Asphalt bzw. pechhaltige Straßenausbaustoffe
PAK nach EPA ---- ---- ---- ≤ 0,03 mg/l ---- ≤ 0,03 mg/l
Phenolindex ---- ---- ----kein Nachweis
erforderlich---- ≤ 0,1 mg/l
A 5 a: Umweltrelevante Anforderungswerte an pechhaltige Verfestigungen
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Brandenburgische Technische Richtlinien für Recycli ng-Baustoffe im Straßenbau (BTR RC-StB) 2014
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Erfolg bei der Anwendung
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