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Umwelterklärung 2019 MANN+HUMMEL GmbH Ludwigsburg
Leadership in Filtration
Aktualisierte Fassung Zahlen und Daten aus 2018
Umwelterklärung 2019 Seite 2
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................................................... 3
Die MANN+HUMMEL Gruppe ............................................................................................................................................ 4
MANN+HUMMEL Ludwigsburg .......................................................................................................................................... 7
Umweltpolitik MANN+HUMMEL Ludwigsburg ................................................................................................................... 12
Umweltleitlinien MANN+HUMMEL Ludwigsburg ............................................................................................................... 13
Vision, Werte und Managementpolitik MANN+HUMMEL Gruppe .................................................................................... 15
Die EMAS – Verordnung ................................................................................................................................................... 16
Umweltschutzorganisation MANN+HUMMEL Ludwigsburg ............................................................................................. 18
Kernindikatoren, Umweltrelevante Prozesse, Stoff- und Energieströme, Umweltauswirkungen ....................................... 18
Kernindikatoren ...................................................................................................................................................... 19
Input ...................................................................................................................................................................... 21
Output ................................................................................................................................................................... 23
Betrachtung direkter Umweltaspekte Ludwigsburg ............................................................................................... 26
Chancen und Risiken ............................................................................................................................................ 28
1. Emissionen in die Luft ....................................................................................................................................... 29
2. Entstehung von Abfällen ................................................................................................................................... 33
3. Nutzung von Wasser ......................................................................................................................................... 37
4. Verbrauch von Energie und Energieträgern ...................................................................................................... 40
Indirekte Umweltaspekte ....................................................................................................................................... 42
Umweltziele 2018 ............................................................................................................................................................. 52
Umweltprogramm 2018 - 2020 ......................................................................................................................................... 55
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................................................................... 59
Ansprechpartner - Impressum .......................................................................................................................................... 60
Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten .................................................... 61
Umwelterklärung 2019 Seite 3
Umwelterklärung 2019 Seite 4
Die MANN+HUMMEL Gruppe
Die MANN+HUMMEL Gruppe wurde bereits 1941 in Ludwigs-
burg, Deutschland, gegründet.
Bei MANN+HUMMEL ist alles ständig in Bewegung – kurz ge-
fasst: „Fast Forward“. Doch MANN+HUMMEL ist viel mehr als die Summe seiner Teile. Denn erst aus der Verbindung von Er-
fahrung, Innovation und Teamwork entsteht die ganz beson-
dere Dynamik, die MANN+HUMMEL weltweit auszeichnet und
so einzigartig macht.
Leadership in Filtration. Den Erfolg eines Unternehmens
kann man mit vielen Worten beschreiben. Oder mit wenigen
Zahlen: über 80 Standorte weltweit, über 20.000 Mitarbeiter
und knapp 4 Milliarden EUR Umsatz in 2018 machen uns nicht
nur zum "Global Player" - sondern auch zu einem echten
Champion rund ums Thema Filtration.
Unsere Produkte sind in verschiedensten Anwendungen im
Einsatz. Jeden Tag. Weltweit: im Auto, im Mähdrescher, in
Kompressoren, in der Lüftungs- und Klimatechnik oder der
Wasseraufbereitung. Nicht ohne Grund macht unser breites
Produktportfolio uns zum Weltmarktführer.
Filtration ist unsere Kernkompetenz und Sie finden unsere
Produkte und Lösungen in den unterschiedlichsten Lebens-
und Industriebereichen: als Kraftstoff-, Öl-, Luft- oder Innen-
raumfilter im Auto oder als leistungsstarkes Filtersystem in Bau-
maschinen, Landmaschinen, Rasenmähern, Schienenfahrzeu-
gen, Schiffen oder in der Energietechnik.
Wir stellen uns Herausforderungen
Auf unsere „Intelligent Air Solutions“ stoßen Sie, wenn es um den Schutz vor Feinstaub oder Bakterien in Innenräumen geht:
Hier sorgen unsere Filter für ein gesundes und sauberes Um-
feld – ob zuhause, im Auto oder am Arbeitsplatz. Unsere
Membranen und Systeme wiederum tragen weltweit zur nach-
haltigen Nutzung der Ressource Wasser bei.
Innovation und Forschung werden bei uns eben groß ge-
schrieben. Die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden ste-
hen bei unserer täglichen Arbeit im Mittelpunkt. Wir erweitern
unser Produktangebot und unsere Kompetenzfelder kontinuier-
lich. Unser internationales Team forscht unaufhaltsam an aktu-
ellen Themen, die die Welt bewegen: nachhaltige Mobilität,
saubere Luft und reines Wasser.
Auf unserer Unternehmenswebsite stellen wir Ihnen unsere
Tätigkeitsbereiche und Filtrationslösungen vor. Dort finden Sie
auch weiterführende Informationen zu den einzelnen Produkt-
marken, ihren Kompetenzen und strategischen Ausrichtungen.
Entdecken Sie die Kompetenzfelder unseres Unternehmens.
Unsere KOMPETENZFELDER
Luftfilter und Ansaugsysteme
Flüssigkeitsfiltersysteme
Lösungen für alternative Antriebe
Industriefilter
Innenraumluftqualität
Digitalisierung / IoT
Wasseraufbereitung
Abwasseraufbereitung
Membranen für Lebensmittel
und Molkereiprodukte
MANN+HUMMEL Ludwigsburg
CEO Werner Lieberherr - Präsentation Cubes Feinstaubfilter/NO2
Umwelterklärung 2019 Seite 5
LEADERSHIP IN FILTRATION
MANN+HUMMEL verfügt über 75 Jahre Filtrations-Know-how.
MANN+HUMMEL ist Entwicklungspartner und Serienlieferant
der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie und
hält über 3.000 Patente und Gebrauchsmuster. Rund 3,4 % des
Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert.
Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL
Gruppe weltweit im Bereich F+E an der Bereitstellung innovati-
ver Filtrationslösungen und filtrationsnaher Produkte.
MANN+HUMMEL produziert über 73.000 Produkte. Pro Se-
kunde werden rund 26 Filter weltweit an mehr als 80 Standorten
auf 5 Kontinenten in den Hauptmärkten Europa, Amerika und
Asien für unsere Kunden gefertigt.
MANN+HUMMEL Standorte mit über 80 Standorten auf allen 5 Konti-nenten - Stand 2018
Unsere PRODUKTMARKEN
MANN-FILTER
WIX Filters
FILTRON
Purolator
MICRODYN-NADIR
OurAir
Intelligent Air Solutions
Senzit
Tri-Dim
Qlair
Schon seit Beginn der 90er Jahre hat das Thema „Umwelt-schutz“ einen besonderen Stellenwert bei MANN+HUMMEL.
Produktionsverfahren, Werkstoffe und der Einsatz von Energie
werden stetig auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht und
verbessert.
Mit der frühzeitigen Einführung von Umweltmanagementsyste-
men ist es gelungen, gemäß der Verpflichtung in unserer Ma-
nagementpolitik „die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt zu minimieren“ umzusetzen - in dem der einzelne Mit-
arbeiter für die Problematik sensibilisiert und angehalten wird,
in seinem Arbeitsumfeld über umweltschonende Maßnahmen
nachzudenken.
Die MANN+HUMMEL Produktionsstandorte besitzen ein Um-
weltmanagementsystem und sind nach der internationalen
Norm ISO 14001 zertifiziert.
Beispiel Luftfiltersystem
Aktives Kühlmittel - Thermomanagement
Umwelterklärung 2019 Seite 6
NACHHALTIGKEIT UND VERANTWORTUNG
Filtration trennt das Nützliche von dem Schädlichen.
Denken wir allein an Luftverschmutzung oder an verunreinigtes
Wasser: Es gibt viel Bedarf an Filtration überall in der Welt. Wir
stehen zu dieser Verantwortung. Diese findet auch Ausdruck in
unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Die Schwerpunkte unserer unternehmerischen Verantwortung
(Corporate Social Responsibility – CSR) fassen wir unter den
Schlagwörtern Wertschöpfung, Wertschätzung, Wertbestän-
digkeit und Werteorientierung zusammen.
In 2018 hat MANN+HUMMEL erstmalig einen Nachhaltigkeits-
bericht für das Berichtsjahr 2017 in Übereinstimmung mit den
Global Reporting Initiative (GRI) Standards veröffentlicht.
Der Nachhaltigkeitsbericht VALUE ist auf der Unternehmens-
website veröffentlicht.
HSE – BIG RULES
Ein internationales Expertenteam von MANN+HUMMEL hat die
Health, Safety and Environment (HSE) Big Rules erarbeitet und
Anfang 2017 weltweit eingeführt.
Die Big Rules sollen ein gemeinsames Verständnis und ver-
stärkte Aufmerksamkeit für HSE bei MANN+HUMMEL weltweit
schaffen. Sie zeigen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
das richtige Verhalten für Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit
und Umweltschutz auf.
Die HSE Big Rules stärken auch das Bewusstsein dafür, wel-
che Verantwortung jeder einzelne trägt. Die HSE Big Rules sind
für alle Mitarbeiter weltweit gültig.
Gemäß Managemententscheidung soll in 2020 u.a. am Stand-
ort Ludwigsburg ein Arbeitsschutzmanagementsystem ge-
mäß ISO 45001 eingeführt werden.
MANN+HUMMEL Gruppe – HSE – BIG RULES
Umwelterklärung 2019 Seite 7
MANN+HUMMEL GmbH Ludwigsburg
Kontext der Organisation
Die Kreisstadt Ludwigsburg liegt inmitten einer der wirtschafts-
stärksten Regionen Deutschlands, etwa zwölf Kilometer nörd-
lich der Stuttgarter Innenstadt und ist größte Mittelstadt Baden-
Württembergs. Neben dem Residenzschloss, prägen unter an-
derem der barocke Marktplatz sowie die weitläufigen Kasernen-
bauten das Stadtbild.
Ludwigsburg gehört zur Region Stuttgart und ist seit dem 1. Ap-
ril 1956 eine große Kreisstadt. Zusammen mit Kornwestheim
bildet Ludwigsburg ein Mittelzentrum für die umliegenden Ge-
meinden.
Die Betriebsteile von MANN+HUMMEL am Standort Ludwigs-
burg, Schwieberdinger Strasse 126, sind: Technologiezentrum (TZ)
Werk 2 – Produktion
5 und 6 – Verwaltung, Administration, Liegenschaften
MANN+HUMMEL Ludwigsburg - Technologiezentrum
Das Technologiezentrum (TZ) umfasst drei Gebäudeeinheiten.
Genutzt wird dieser Betriebsteil u.a. durch die Unternehmens-
leitung, Konzern-Zentralbereiche, wie z.B. Produktentwicklung,
Vertrieb und Einkauf ebenso wie der Materialentwicklung und –prüfung sowie Prüfständen zur Validierung von Luft- und Flüs-
sigkeitsfiltern.
Am MANN+HUMMEL Standort Ludwigsburg arbeiten in
Summe rund 1.570 Mitarbeiter, davon rund 460 Mitarbeiter in
der Produktion, Betriebsteil Werk 2 (Stand 28.02.2019).
Das Areal der Betriebsteile Technologiezentrum und Werk 2
Produktion ist von der Schwieberdinger-, Gröner-, Schlieffen-
und Wilhelm-Fein-Strasse umgeben.
Die Betriebsteile 5 und 6 – ausschließlich Büroflächen –befin-
den sich an der Grönerstrasse und werden u.a. durch Verwal-
tung, Administration, IT, Liegenschaften und von Entwicklungs-
projekten z.B. Feinstaubfresser FilterCubes genutzt.
Die Betriebsteile von MANN+HUMMEL Ludwigsburg erstre-
cken sich auf einer Gesamtfläche von ca. 78.000 m², davon
sind ca. 44.500 m² bebaut. Rund 28.000 m² sind unbebaut und
versiegelt und ca. 6.000 m² unversiegelt.
MANN+HUMMEL Ludwigsburg - Betriebsteil Werk 2 Produktion
Umwelterklärung 2019 Seite 8
Das Gebiet der Betriebsteile von MANN + HUMMEL - Techno-
logiezentrum, Werk 2 Produktion, 5 und 6 - ist gemäß Ortsbau-
satzung der Stadt Ludwigsburg als „Industrieviertel“ ausgewie-sen. Dies entspricht einem Industriegebiet.
Die nächstgelegene Wohnbebauung befindet sich an der Grö-
nerstrasse.
Bei den Betriebsteilen von MANN+HUMMEL Ludwigsburg han-
delt es sich jeweils um ein abgeschlossenes Gelände mit einem
Empfang bzw. einer Pforte sowie Personenzugängen (Dreh-
kreuze).
Mit Wirkung zum 01.01.2017 wurde der Betriebsteil Werk 1 in
der Ortsmitte von Ludwigsburg - Hindenburgstrasse - aufgege-
ben. Alle dort vorhandenen Organisationseinheiten wurden in
das 2016 erstellte Technologiezentrum am neuen Geschäfts-
sitz von MANN+HUMMEL - Schwieberdinger Strasse – am
westlichen Stadtrand von Ludwigsburg im Stadtteil Ludwigs-
burg-West integriert.
Für den ehemaligen Betriebsteil Werk 1 in der Hindeburg-
strasse ist entsprechend der Ortsbausatzung ein „gemischtes Bauviertel“ festgesetzt. Dies entspricht einem Gewerbegebiet
MANN+HUMMEL Ludwigsburg - Hindenburgstrasse, ehemaliger Betriebsteil Werk 1
Umwelterklärung 2019 Seite 9
RESSOURCEN UND PRODUKTIONSABLAUF
Zum 01.06.2016 erfolgte die offizielle Einweihung des neuen
Technologiezentrums (TZ) an der Schwieberdinger Strasse.
MANN+HUMMEL hat hier seine Entwicklungsaktivitäten ge-
bündelt. Im neuen Technologiezentrum von MANN+HUMMEL
wurde das modernste Prüfzentrum des Unternehmens in Be-
trieb genommen. Hier werden künftig Forschung und Entwick-
lung unter einem Dach zusammenarbeiten.
Der Beginn einer neuer Ära für Filtrationsinnovationen.
Im Betriebsteil Werk 2 Produktion arbeiten rund 460 Mitar-
beiter, organisiert in 3 Schichten pro Tag und insgesamt 17
Schichten pro Woche. Neben den Produktionsbereichen Plas-
tic Parts, Flüssigkeitsfilter, Luftfilter und Saugrohre befinden
sich u.a. die Funktionen Werkzeugbau, Qualität, Logistik, Pro-
duktionsplanung, Technischer Service, Umwelt-, Arbeits- und
Gesundheitsschutz sowie Produktionsleitung und Werkleitung.
Weiter sind hier auch die Funktionen Musterbau, Wasserfiltra-
tion, Validierung Prüffeld Luftfilter, Liegenschaften sowie das
Betriebsrestaurant örtlich verankert.
Durch ständig angepasste und optimierte Fertigungstechnolo-
gien können auch Aspekte der Fertigung umweltfreundlicher
gestaltet werden. Das betriebliche Umweltmanagement obliegt
den verantwortlichen Abteilungen in enger Zusammenarbeit mit
dem Beauftragten der obersten Leitung des Standortes Lud-
wigsburg. Der Umweltmanagementsystembeauftragte unter-
stützt hierbei intensiv.
Regelungen, Prozesse und Organisation zum Notfall-/ Störfall-
management sind in Form eines Alarmhandbuches und Notfall-
planes abgebildet. Regelmäßige Übungen bieten die Grund-
lage für eine bestmögliche Gefahrenabwehr. Hierzu gehören
Brandschutzübungen ebenso, wie die Simulation von Umwelt-
schäden durch wassergefährdende Stoffe auf den Werksgelän-
den.
Für MANN+HUMMEL Ludwigsburg finden neben dem Wasser-
haushaltsgesetz (WHG) und deren Verordnungen auch eine
Vielzahl weiterer umweltrelevanter Gesetze Anwendung.
Hierzu gehören unter anderem das Kreislaufwirtschaftsgesetz
(KrWG) und die Verordnung (EG) Nr.1221/2009 (EMAS) ein-
schließlich der Änderungsverordnung (EU) 1017/1505 vom
28.08.2017.
Alle relevanten Gesetze des Umweltrechts und andere bin-
dende Verpflichtungen sind in einem Rechtskataster aufgeführt
und werden regelmäßig auf Änderungen überprüft.
ZERTIFIZIERUNGEN MANN+HUMMEL Ludwigsburg unterstreicht mit erfolgreichen
Zertifizierungen und stetig erhaltenen kundenseitigen Aus-
zeichnungen den eigenen Anspruch und die kontinuierliche
Qualität und Wertigkeit der eigenen Leistungen.
Die jeweils aktuellen Zertifikate finden Sie auf unserer Unter-
nehmenswebsite.
Am Standort Ludwigsburg verfügbare Zertifikate:
IATF 16949:2016 (Qualitätsmanagementsystem)
ISO 14001:2015 (Umweltmanagementsystem)
EMAS (freiwilliges europäisches Gemeinschaftssystem
für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebs-prü-
fung, „Öko-Audit“) ISO/IEC 27001:2013 (Informationssicherheit)
ISO 45001 (Arbeits- und Gesundheitsschutz, ab 2020 ge-
plant)
AUSZEICHNUNGEN / REFERENZEN
Wer gut arbeitet, freut sich über Anerkennung: zum einen von
Kunden, zum anderen von externen Gremien oder Jurys. Wir
sind stolz, dass unser Unternehmen und die Qualität unserer
Leistungen bereits vielfach gewürdigt wurden. Zahlreiche
Preise und Auszeichnungen sprechen für sich.
Weitere Informationen zur aktuellen Auszeichnungen und Re-
ferenzen finden Sie auf unserer Unternehmenswebsite.
Umwelterklärung 2019 Seite 10
PRODUKTIONSPROGRAMM LUDWIGSBURG
2011 hat MANN+HUMMEL den dreimilliardsten Filter und das
fünfmillionste Saugrohr produziert. Ob Pkw, Lkw, Bus oder
Traktor – rechnerisch steckt MANN+HUMMEL damit unter je-
der Motorhaube dieser Welt. Ohne unsere Produkte würde sich
kaum etwas bewegen, das einen Verbrennungsmotor besitzt.
Die MANN+HUMMEL Gruppe ist seit Mitte der 1990er Jahre
jährlich um durchschnittlich gut neun Prozent gewachsen. Lud-
wigsburg profitiert von diesem Erfolg, der auf nachhaltigem und
zukunftsorientiertem Wirtschaften beruht. Der Konzern inves-
tiert kontinuierlich in neue Technologien, Gebäude und Anla-
gen.
Hauptprodukte des Produktionswerkes Ludwigsburg sind:
Luftfilter Saugrohre Kraftstofffilter Ölfiltermodule
Bei der Produktfertigung und -herstellung werden anteilig auch
Zulieferteile (z.B. Filterelemente) aus anderen Produktions-
standorten der MANN + HUMMEL Gruppe sowie externe Zu-
kaufteile (z.B. Kühler) verwendet.
Produktionstechnologien sind:
Spritzgießen Kunststoffschweißen Schmelzkerntechnik / Lost Core Technology Zerspanungstechnik Montagetechnologie Reinraumtechnologie
Beim Spritzgießen werden vorranging Kunststoffgranulate aus
PA6/PA6.6 mit unterschiedlichen Anteilen an Glasfaser sowie
PP-Compounds eingesetzt. In der Zerspanung werden Legie-
rungen aus Aluminiumdruckguss verarbeitet.
AUSZUG AUS DEM PRODUKTIONSPROGRAMM
Luftfiltersysteme garantieren eine saubere Ansaugluft und
sorgen somit für eine optimale Leistungsentfaltung der Ver-
brennungsmotoren. Denn Schmutz ist aggressiv: Gelangen
Luftverunreinigungen wie Ruß oder Staub in den Brennraum,
kann es zu Riefenbildung z.B. an den Zylinderköpfen und zum
vorzeitigen Verschleiß des Motors kommen.
Saugmodule von MANN+HUMMEL zählen seit der Se-
rienumsetzung des weltweit ersten Saugrohrs aus Kunststoff zu
den führenden Produkten in diesem Segment. In modernen
Motoren übernehmen Saugmodule erweiterte Aufgaben, die
über die reine Luftführung hinausgehen, wie z.B. dynamische
Aufladung, Drall- und Tumblesteuerung und Abgasrückfüh-
rung.
Kraftstofffilter sorgen dafür, dass Schmutzpartikel und im
Kraftstoff enthaltenes Wasser keine Schäden im Motor anrich-
ten. Ob Vor-/ oder Hauptfilter, MANN+HUMMEL bietet für alle
Anwendungen ein umfassendes Programm zur Kraftstofffiltra-
tion.
Ölfiltersysteme von MANN+HUMMEL bieten verschiedenste
Ölfiltermedien mit innovativen Aufbauten. Sie sind applikations-
spezifisch auswählbar und tragen den Anforderungen der Mo-
toren hinsichtlich Schmutzaufnahmekapazitäten, Filterfeinhei-
ten und chemischer Beständigkeit Rechnung.
Beispiel: Ölfiltermodul PKW
Beispiel: Saugrohr Pkw Beispiel: Kraftstofffilter Pkw Beispiel: Luftfilter- und Ladeluft- führungssystem Pkw
Beispiel: Luftfilter Lkw Beispiel: Luftfilter Motorrad
Umwelterklärung 2019 Seite 11
Organisation MANN+HUMMEL Gruppe In nachfolgendem Organigramm ist die Organisation von MANN+HUMMEL dargestellt.
Die in Ludwigsburg ansässigen Geschäftsbereiche sind rot hervorgehoben.
Organisation MANN+HUMMEL - Stand April 2019
Umwelterklärung 2019 Seite 12
Umweltpolitik MANN+HUMMEL Ludwigsburg
UMWELTSCHUTZ
WIR ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG
Die Umweltpolitik leitet sich aus der Managementpolitik des
Unternehmens ab und ist dort konkret beschrieben.
Die Umweltleitlinien bilden den Rahmen für die Festlegung
unserer Umweltziele und –aktivitäten von MANN-HUMMEL
in Ludwigsburg. Die Umweltleitlinien am Standort Ludwigsburg
wurden zuletzt in 5/2019 aktualisiert – siehe Seite 13 – und
kommuniziert.
In unserem Umweltprogramm beschreiben wir anhand kon-
kreter Umweltziele, mit welchen Maßnahmen wir unsere Um-
weltleistung verbessern, unsere Umweltauswirkung reduzieren
und unser Umweltmanagementsystem weiterentwickeln wol-
len. Der Status geplanter und umgesetzter Umweltziele wird re-
gelmäßig fortgeschrieben und aktualisiert.
Unsere Umweltaspekte und Umweltauswirkungen betrach-
ten und bewerten wir regelmäßig. Ziel ist, die Umweltauswir-
kung unseres betrieblichen Handelns kontinuierlich zu reduzie-
ren, z.B. durch den effizienten Einsatz von Ressourcen und
Energie.
Die umfassende Umweltbetriebsprüfung wird regelmäßig an-
hand einer Jahresplanung durchgeführt und durch die oberste
Leitung Ludwigsburg in Form eines Umweltbetriebsprüfungs-
berichtes bewertet. Sie ist ein Untersuchungsprogramm, das
eine systematische, regelmäßige und objektive Bewertung der
Leistung der Organisation, des Managements und der Abläufe
am Standort Ludwigsburg zum Schutz der Umwelt umfasst.
Die Umwelterklärung dient dazu, unsere Mitarbeiter und dar-
über hinaus interessierte Parteien, Vertragspartner sowie
die Öffentlichkeit über unser Umweltmanagementsystem und
unsere Umweltschutzleistung zu informieren.
Basis für den Erfolg eines jeden Managementsystems ist die
Einbindung der Mitarbeiter. Verantwortliches Handeln unse-
rer Mitarbeiter wird u. a. durch regelmäßige Schulungen und
Unterweisungen sichergestellt. Über das betriebliche Mitarbei-
tervorschlagswesen können sich die Mitarbeiter aktiv in den be-
trieblichen Umweltschutz einbringen. Durch einen regelmäßi-
gen Erfahrungsaustausch durch die Umweltbeauftragten der
Werke wird der standortübergreifende Informationsaustausch
unterstützt.
Unser aktualisierter Informationsflyer „Umweltschutz bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg“ informiert über Ziele und In-
halte des Umweltmanagementsystems gemäß EMAS („Eco-
Management and Audit
Scheme“).
Der Flyer sowie weitere Infor-
mationen zu Umwelt- und
Energiemanagement, betrieb-
lichem Umweltschutz, Umwelt-
leitlinien und Umweltpro-
gramm ist auch dem
Sharepoint „Umwelt und Ener-
gie“ verfügbar.
Umweltmanagement als
Führungsaufgabe. Unsere
Führungskräfte zeigen „Lea-
dership“ und fordern umwelt-bewusstes Handeln ein.
Umweltschutz geht uns alle
an, Verantwortung im Umwelt-
schutz tragen alle Mitarbeiter.
Unser Anspruch ist, den Umweltschutz in alle Geschäftspro-
zesse zu integrieren und wirksam zu verankern.
Im Rahmen von Audits wird die Umsetzung des Management-
systems überprüft. Interne Umweltaudits zur Überprüfung der
Systemelemente nach ISO 14001:2015 und EMAS sowie HSE-
Compliance-Audits zur Einhaltung der relevanten umweltrecht-
lichen Anforderungen und bindenden Verpflichtungen werden
regelmäßig gemäß Auditplan und organisationsinternen Vorga-
ben durchgeführt. Bei Abweichungen wird der Handlungsbedarf
zwischen den Verantwortlichen, den Auditoren sowie dem Um-
weltbeauftragten abgestimmt, Korrektur – bzw. Vorbeugemaß-
nahmen definiert und deren Umsetzung systematisch verfolgt.
Die Umweltorganisation bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg
ist auf Seite 18 dargestellt. Wirksam zum 01.03.2019 erfolgte
eine Änderung in der Funktion der Obersten Leitung / Werklei-
tung am Standort Ludwigsburg.
Umwelterklärung 2019 Seite 13
Umwelterklärung 2019 Seite 14
Umweltengagement MANN+HUMMEL Ludwigsburg
Jahr Aktivität (Auswahl)
2000 Modifikation der Heizanlage - Hydraulische Trennung von Kessel- und Verbraucherkreislauf
2002 Installation einer Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung in der Schneiderhalle Süd
2003 Einbau einer automatischen Be-/ Entlüftung in der Flüssigkeitsfilterfertigung
2003 Einbau Ölwassertrennung / Kondensat-Abscheider in der Druckluftzentrale
2003 Ersatz von asbesthaltigem Magnesitboden
2004 Neuorganisation des Abfallhofes
2004 Reduzierung von Verpackungsabfall – Umstellung Kleinladungsträger, Verzicht auf Schrumpffolien bei LL
2004 Außerbetriebnahme einer Enthärtungsanlage - Wassereinsparung und Verringerung Chemikalieneinsatz
2006 Einführung eines weltweit gültigen Mindeststandards im Umweltschutz für die MANN+HUMMEL Gruppe
2006 Modernisierung der zentralen Heizkesselanlage - Emissionsreduzierung
2007 Abfalltrennung durch getrennte Sammlung von Kunststoffen - Abfallverwertung
2011 Optimierung der Beleuchtung in der Versandhalle - Reduzierung Stromverbrauch um 30 %
2013 Auflösung Kühlwasseranlage Versandhalle
2013 Production Training Center (PTC) und Lernwerkstatt – Einrichtung von Stationen zur Visualisierung von Umwelt- , Arbeits- und Gesundheitsschutz zur Sensibilisierung der Mitarbeiter
2013 Kesselhaus – Rückbau Ölbetrieb
2013 Firmenwagenregelung - Leasing-Fahrzeuge (Ziel: max. 120g CO2 /km)
2014 Abwassersysteme /-kanäle – Befahrung und Sanierung
2014 Implementierung EMAS - Umweltmanagementsystem
2014 Inbetriebnahme neues Hilfs- und Betriebsstofflager (Gefahrstofflager)
2015 Inbetriebnahme Putzwasserreinigungsanlage (Ultrafiltration) – Regelbetrieb
2016 Neubau Technologiezentrum (TZ) mit Prüfzentrum & Gefahrstofflager T/B - Nutzung Geothermie
2016 Verlagerung Blechluftfilterfertigung – Schließung Stanzerei
2016 Ausserbetriebnahme KTL-Lackierung mit TNV und Abwasserbehandlungsanlage (2017)
2017 Neuausschreibung Abfallentsorgung
2018 Installation Feinstaubfresser-Säulen am Stuttgarter Neckartor – Feinstaubfilter, ab 2019 NO2-A-Kohlefilter
2018 Sanierung Wilhelm-Fein-Strasse und Übergabestation Grönerstrasse
Umwelterklärung 2019 Seite 15
Vision, Werte und Managementpolitik MANN+HUMMEL Gruppe
VISIONEN UND WERTE Unsere Vision "Marktführer in Filtration durch motivierte Mitar-beiter, herausragende Produkte und ausgezeichnete Ergeb-nisse" ist unser Ziel und beschreibt unseren Anspruch, den wir durch unsere Strategie erreichen wollen.
Als weltweiter Marktführer in Filtration sind wir:
ein verlässlicher Partner für unsere Kunden ein erstklassiger Arbeitgeber für unsere
Mitarbeiter ein gewinnbringendes Unternehmen für
unsere Eigentümer ein Unternehmen mit Verantwortung für
Umwelt und Gesellschaft.
Wir verpflichten uns,
unsere Mitarbeiter zu respektieren und ein erstklassiges Arbeitsumfeld zu schaffen, wie in unsere Filter-Werten und unser Sozialcharter formuliert.
Mit unseren Lieferanten in einer fairen Partnerschaft zu-sammenzuarbeiten, um Sicherheit, Qualität Kosten, Ser-vice, Umweltschutz und Gesetzeskonformität bestmög-lich zu erreichen.
DIE MANN+HUMMEL MANAGEMENTPOLITIK Die weltweit gültige Managementpolitik (Management Policy) beschreibt in Verbindung mit den Umweltleitlinien der Standorte die umweltbezogenen Gesamtziele der MANN+HUMMEL Gruppe. Die Umweltpolitik leitet sich aus der Managementpolitik des
Unternehmens ab und ist dort konkret beschrieben:
Wir verpflichten uns,
zum Schutz und Erhalt unserer Umwelt, indem wir vom Beginn der Produktentwicklung bis zum Produktlebens-ende vorbeugend handeln und den Umwelteinfluss be-grenzen.
alle gesetzlichen Anforderungen einzuhalten. unsere (Umwelt-) Leistung ständig zu messen, Risiken
und Chancen zu bewerten, unsere Leistung mit den ge-setzlichen Zielen zu vergleichen und zu kommunizieren und nach ausgezeichneter Leistung zu streben.
Umwelterklärung 2019 Seite 16
Die EMAS – Verordnung unser Umweltmanagement
Die EG-Öko-Audit-Verordnung, kurz EMAS (Verordnung EG
Nr. 1221/2009 einschließlich der Änderungsverordnung (EU)
1017/1505 vom 28.08.2017) gilt seit dem 11. Januar 2010 in
allen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Die Ver-
ordnung bietet für Unternehmen ein freiwilliges Gemeinschafts-
system für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebs-
prüfung. Das System soll die Voraussetzungen für die Bewer-
tung und die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen
Umweltschutzes sowie für eine geeignete Unterrichtung der Öf-
fentlichkeit schaffen. Die wichtigsten Aspekte sind:
Festlegung und Umsetzung einer Umweltpolitik mit dazuge-
hörigem Umweltprogramm und Managementsystem durch die Unternehmen
Erfassung aller wesentlichen direkten Umweltauswirkungen der Tätigkeiten am Standort einschließlich indirekter Aus-wirkungen
systematische, objektive und regelmäßige Bewertung der Umweltauswirkungen und der Leistungen oben genannter Instrumente (Umwelt-Audit)
Bereitstellung von Informationen über den betrieblichen Umweltschutz für die Öffentlichkeit (Umwelterklärung)
Kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung (Kernin-dikatoren)
Einbindung aller Mitarbeiter in die Umweltbelange aller Tä-tigkeiten in den Betriebsteilen.
Die Teilnahme an dem Gemeinschaftssystem bringt Verpflich-
tungen mit sich. Eine der wichtigsten
ist: Die registrierten Unternehmen
sind zur stetigen Verbesserung des
betrieblichen Umweltschutzes über
die gesetzlich geforderten Vorschrif-
ten hinaus verpflichtet, mit dem Ziel,
die Umweltauswirkungen in einem
solchen Umfang zu verringern, wie es
sich mit der wirtschaftlich vertretbaren Anwendung der besten
verfügbaren Technik erreichen lässt.
Uns bietet die EMAS die Möglichkeit, unsere Umweltschutzak-
tivitäten zu systematisieren und durch einen unabhängigen
Umweltgutachter gegenüber Geschäftspartnern und Gesell-
schaft glaubhaft bestätigen zu lassen.
Das UMWELTMANAGEMENT-SYSTEM (UMS) von
MANN+HUMMEL am Standort Ludwigsburg ist Bestandteil des
weltweiten Matrixsystems, welches auf Konzernebene durch ei-
nen Umweltbeauftragten koordiniert wird. Es entspricht den An-
forderungen der internationalen Norm ISO 14001.
Die erstmalige Validierung des UM-Systems nach EMAS von
MANN+HUMMEL in Ludwigsburg erfolgte in 2014.
Beauftragter des Managements (oberste Leitung) mit Verant-
wortung für die Aufrechterhaltung des Umweltmanagementsys-
tems für alle Betriebsteile in Ludwigsburg ist der Werkleiter der
Produktion (Betriebsteil Werk 2). Die Pflege des Systems und
die damit verbundenen Aufgaben obliegen dem Umweltmana-
gementsystembeauftragten für den Standort Ludwigsburg. Der
Umweltmanagementsystembeauftragte (UMB) ist der Manage-
mentbeauftrage der obersten Leitung für das Umweltmanage-
mentsystem.
Für die Umsetzung, vor allem der Umwelt-, Verfahrens- und Ar-
beitsanweisungen, ist jeder Vorgesetzte in seinem Bereich zu-
ständig und obliegt jedem Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz.
Zielsetzung der Umweltbetriebsprüfung 2018 war es u.a., die
Anforderungen der EMAS-Novelle aus 2017 weiter aufzugrei-
fen und in das bestehende Umweltmanagementsystem am
Standort Ludwigsburg zu integrieren. Wesentliche Aspekte wa-
ren hierbei, neben der inhaltlichen Aktualisierung, systemati-
schen Anpassung und Bewertung von Umweltaspekten und
Umweltwirkung, die Bestimmung des organisatorischen Kon-
textes der Organisation, Erfassung der interessierten Parteien
und Bestimmung ihrer Erfordernisse und Erwartungen, Be-
trachtung des Lebenswegs der Produkte und Dienstleistungen
sowie Bestimmung der ausgelagerten Prozesse, sowie Bestim-
mung und Dokumentation von Risiken und Chancen, mit dem
Ziel der stärkeren Integration des Umweltmanagements in Füh-
rungsstrukturen und Geschäftsprozessen.
Folgende Aspekte sind wesentlicher Gegenstand der EMAS-
Novellierung:
Bestimmung des organisatorischen Kontextes der Orga-
nisation (Anhang I Nr. 1)
Erfassung der interessierten Parteien und Bestimmung ih-
rer Erfordernisse und Erwartungen (Anhang I Nr. 2)
Betrachtung des Lebenswegs der Produkte und Dienst-
leistungen (Anhang II Nr. A 8.1)
Bestimmung der ausgelagerten Prozesse (6.1 und 8.1,
ISO 14001:2015)
Bestimmung und Dokumentation von Risiken und Chan-
cen (Anhang I Nr. 7 und Anhang II Nr. A 6.1)
Stärkere Integration des Umweltmanagements in Füh-
rungsstrukturen und Geschäftsprozesse (Anhang II Nr. B
2 und Nr. A 5).
In ihrer Gesamtheit bewirken die Veränderungen an der EMAS-
Verordnung sowie ISO 14001:2015, dass sich der Blick der Or-
ganisation und des Managementsystems weitet und gleichzei-
tig das Kerngeschäft der Organisation stärker in den Fokus
rückt.
Umwelterklärung 2019 Seite 17
MANN+HUMMEL MANAGEMENT SYSTEM (MMS)
Das MANN+HUMMEL Management-Handbuch gibt das orga-
nisatorische Rahmenkonzept in der Unternehmensgruppe vor.
In der MANN+HUMMEL Prozesslandkarte (Corporate Pro-
cess Map) ist der Umweltschutz sowie Arbeits- und Gesund-
heitsschutz (HSE Health, Safety & Environment) als Unterstüt-
zungsprozess (Supporting Process) fest verankert (siehe u.g.
Grafik, Prozess HSE).
MANN+HUMMEL Corporate Process Map – Stand 5/2019
Arbeitsanweisungen (Instructions) dienen vor allem den Mit-
arbeitern bei der täglichen Arbeit vor Ort als Anleitung. Alle Auf-
gaben mit Umweltrelevanz werden im Rahmen des UMS effi-
zient und rechtssicher ausgeführt.
Verfahrens- und Prozessanweisungen (Procedures) dienen
vor allem dem Umweltmanagementsystembeauftragten und
den Vorgesetzten in den Werken als Ausführungsrichtlinie für
alle umweltrelevanten Aufgaben und Themen, die Umweltaus-
wirkungen haben können.
Umwelterklärung 2019 Seite 18
Umweltschutzorganisation Standort Ludwigsburg
Die Organisation im Bereich Umwelt-, Arbeits- und Gesund-
heitsschutz (HSE) ist, ausgehend von der Konzernführung, in
nachfolgendem Organigramm festgelegt.
Änderung Umweltschutzorganisation
Beauftragter des Managements (Oberste Leitung) mit Verant-
wortung für die Aufrechterhaltung des Umweltmanagementsys-
tems für alle Betriebsteile in Ludwigsburg ist der Werkleiter der
Produktion (Betriebsteil Werk 2). Zum 01.03.2019 hat Herr Jo-
hannes Werner diese Funktionen in Nachfolge von Herrn Mar-
kus Wolf übernommen.
Die Pflege des Systems und die damit verbundenen Aufgaben
obliegen dem Umweltmanagementsystembeauftragten für den
Standort Ludwigsburg. Der Umweltmanagementsystembeauf-
tragte (UMB) ist der Managementbeauftrage der obersten Lei-
tung für das Umweltmanagementsystem.
Am Standort Ludwigsburg ist gemäß § 59 Kreislaufwirtschafts-
gesetz (KrWG) ein Betriebsbeauftragter für Abfall (BA) für alle
Betriebsteile am Standort Ludwigsburg schriftlich bestellt. Die
Funktion des BA wird durch den Umweltbeauftragten am
Standort in Personalunion wahrgenommen.
Operativ unterstützt wird der UMB/BA durch die verantwortli-
chen Betreiber von umweltrelevanten Anlagen am Standort
Ludwigsburg (Abfälle, Gefahrstoffe, Abwasserbehandlung, Im-
missionsschutz, Energie/Medien, …) z.B. in Form von eigen-
verantwortlichem/-r Anlagenbetrieb und -überwachung, wieder-
kehrenden Prüfungen und Abfallentsorgungslogistik. Betriebs-
angehörige und Betreiber werden zur Vermeidung von Abfällen
unterstützt, auf die Erfordernis zur sortenreinen Abfalltrennung
und im Umgang mit Abfällen und Gefahrstoffen (z.B. geeignete
Vorsorgemaßnahmen im Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen - Notfallmanagement) unterwiesen.
Ein Gefahrgut- und ein Brandschutzbeauftragter sind jeweils
extern bestellt.
Notfallvorsorge
Regelungen, Prozesse und Organisation zum Notfall- und Stör-
fallmanagement bestehen auf Standort-/Werksebene in Form
eines Alarmhandbuches und Notfallplanes, bereichsspezifi-
schen Alarmierungsplänen sowie einem Alert-System auf Kon-
zernebene.
Über bestehende Regelungen zur Gefahrenabwehr und Unfall-
prävention sowie das Verhalten bei Notfällen werden die Mitar-
beiter in Form von Unterweisungen, z.B. Umgang mit Gefahr-
stoffen/wassergefährdenden Stoffen/Gefahrgut oder Übungen
zur Anwendung von bestehenden Notfalleinrichtungen regel-
mäßig informiert und sensibilisiert.
Organigramm Umweltschutzorganisation Standort Ludwigsburg – Stand 5/2019
Umwelterklärung 2019 Seite 19
Kernindikatoren, Umweltrelevante Prozesse, Stoff- und Energieströme, Umweltauswirkungen
Die im Anhang IV von EMAS geforderten Kernindikatoren wer-
den nachstehend für den MANN+HUMMEL Standort Ludwigs-
burg als Gesamtübersicht aus allen Betriebsteilen aufgeführt.
Als Bezugsgröße dient die Bruttowertschöpfung [T€] von MANN+HUMMEL Ludwigsburg („Added Value“), nachfol-gend „Wertschöpfung“ genannt. Veränderungen zum Vorjahr sind als Tendenz (+/-) oder pro-zentual angegeben.
Kernindikatoren Kernindikatoren Einheit 2014 2015
2016
2017
2018 Veränderung 17‘ – 18‘ [%}
Bereich Energieeffizienz
Gesamter direkter Energieverbrauch MWh / T€ 0,598 0,588 0,796 0,874 0,889 1,8
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien* MWh / T€ 0,118 0,133 0,200 0,250 0,307 22,7
Bereich Materialeffizienz
Kunststoffe (Granulat) t / T€ 0,067 0,066 0,072 0,090 0,096 6,8
Stahlblech t / T€ 0,008 0,008 0,008 0,000 0,000 +/-
Aluminium t / T€ 0,015 0,021 0,019 0,016 0,013 - 17,0
Verpackungen aus Wellpappe t / T€ 0,014 0,015 0,017 0,019 0,019 3,3
Bereich Wasser
Gesamter jährlicher Wasserverbrauch m3 / T€ 0,408 0,397 0,448 0,401 0,446 11,3
Bereich Abfall
Gesamtabfall t / T€ 0,044 0,034 0,169 0,041 0,150 +
Gefährlicher Abfall t / T€ 0,015 0,005 0,029 0,006 0,005 - 4,4
zur Verwertung t / T€ 0,005 0,005 0,007 0,005 0,005 3,0
zur Beseitigung t / T€ 0,011 <0,001 0,022 <0,001 <0,001 -
Nicht gefährlicher Abfall t / T€ 0,029 0,029 0,140 0,035 0,144 +
zur Verwertung t / T€ 0,021 0,027 0,035 0,035 0,098 +
zur Beseitigung t / T€ 0,008 0,003 0,106 <0,001 0,008 +
Bereich Biologische Vielfalt
Gesamtfläche** m3 / T€ 1,26 1,35 1,67 1,86 1,98 6,0
Bereich Emissionen***
CO2 t / T€ 0,043 0,042 0,067 0,070 0,067 - 4,0
CH4 t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
NOx t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
N2O t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
SO2 t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
CO t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
NMVOC t / T€ nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant****
nicht relevant**** -/-
Umwelterklärung 2019 Seite 20
* Anteil an erneuerbaren Energien im entsprechenden Produktmix des Stromerzeugers für Strombezug (Kennzeichnung der Stromlieferung gemäß §42 EnWG i.d.F. vom 07.08.2013, i.V. m. §78 EEG i.d.F. vom 21.07.2014) und ab 2017 Nutzenergie aus Geothermie und Solarthermie am Standort Ludwigsburg
** Summe Betriebsteile Ludwigsburg
*** Direkte Emissionen, Ludwigsburg gesamt (aus Erdgas-, Heizöl- und Dieselverbrauch)
*** Nicht relevant da < 0,001
ERLÄUTERUNGEN ZU DEN KERNINDIKATOREN
Die in der Darstellung aufgeführten Daten werden von den Be-
reichen Fertigung, Controlling, Einkauf, Gebäudemanagement
und Umweltschutz erfasst. Sie sind Basis für die vorliegende
Auswertung im Rahmen der Umwelterklärung von
MANN+HUMMEL Ludwigsburg. Die aufgeführten Kernindika-
toren gelten für Ludwigsburg als wesentliche Umweltinforma-
tion.
Um eine Bewertung der Daten zu erleichtern, sind die wich-
tigsten Werte in Relation zur Wertschöpfung dargestellt.
Die Energieverbrauchszahlen werden in den Punkten „Input“ sowie „Verbrauch von Energie und Energieträgern“ näher er-
läutert.
Der Indikator „Gesamter direkter Energieverbrauch“ stieg um
rund 1,8 % und resultiert aus einer veränderten Wertschöp-
fung in 2018 im Vergleich zu 2017, wobei der Gesamtenergie-
verbrauch um 4 % gesenkt werden konnte.
Der Indikator „Gesamtverbrauch an erneuerbaren Ener-
gien“ erhöhte sich rechnerisch um rund 23 %. Der veränderli-
che Anteil an erneuerbaren Energie ist im Produktmix des
Stromlieferanten bei der Stromerzeugung begründet. Nach
Angaben des Stromerzeugers erhöhte sich der Anteil an er-
neuerbaren Energien von 24,1 % in 2013 auf 32,5 % in 2014
auf 37,7 % in 2015 auf 45,4 % in 2016, 45,2 % in 2017 und
52,9 % in 2018.
Die gewonnene Nutzenergie aus Geotherrmie und Solarther-
mie wird seit 2017 berücksichtigt.
Beim Punkt Materialeffizienz wurde bisher auf die drei Haupt-
einsatzstoffe (Kunststoffe, Stahlblech und Aluminium) fokus-
siert.
Der Umfang Verpackungen aus Wellpappe (Transport-/Pro-
duktverpackungen) wurde als Ersatz für Stahlblech neu in die
Betrachtung aufgenommen.
Die Entwicklung Stahlblechverbrauch ist aus der Verlagerung
der Blechluftfilterfertigung mit Schließung der Stanzerei be-
gründet.
Die Entwicklung und Zusammensetzung von Abfällen wird in
den Punkten „Output“ sowie „Entstehung von Abfällen“ detail-liert erläutert.
Der Indikator Abfall wird in erweiterter Form dargestellt. Neben
der Gesamtabfallmenge wird auch zwischen gefährlichen/
nicht gefährlichen Abfällen sowie der Entsorgungsart Verwer-
tung und Beseitigung differenziert.
Die anfallenden (direkten) Emissionen beinhalten diejenigen
aus der Verbrennung fossiler Energieträger (Erdgas, Heizöl,
Diesel) zur Gebäudeheizung und den Betrieb infrastruktureller
Einrichtungen. Bei den Emissionen von CO2, NOX, SO2, etc.
ist der Ausstoß durch die Nutzung von Diesel für den Sprink-
lerprobebetrieb und Notstromaggregate mit eingerechnet. Die-
selbetriebene Flurförderfahrzeuge sind in Ludwigsburg nicht in
Einsatz.
Im Bereich Emissionen ist als Treibhausgas zahlenseitig nur
CO2 aufgeführt, da für die Betrachtung als wesentlich einge-
stuft. CH4 und NOX wurden betrachtet, jedoch sind die Men-
gen nicht als wesentlich einzustufen. Emissionen an anderen
Treibhausgasen, wie FCKW, NF3 und SF6 machen keinen we-
sentlichen Anteil an Emissionen aus bzw. fallen nicht an.
Im Abschnitt „Emissionen in die Luft“ wird der, aus laufender
Prüfung dokumentierte Einsatz von Kältemitteln als Kältemit-
telverbrauch [kg] sowie als CO2-Äquivivalent [t] – erstmalig für
2018 - angegeben.
Die Entwicklung der jeweiligen Absolut-Werte sowie deren Re-
lation von 2018 im Vergleich zu 2017 werden in den folgenden
Input- / Output-Darstellungen weiter erläutert.
Umwelterklärung 2019 Seite 21
Input
Input Einheit 2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung 17‘ – 18‘ [%]
Energie * kWh 42.644.099 40.300.896 41.585.024 36.658.165 35.198.523 - 4,0
Strom Fremdbezug kWh 25.111.682 22.917.714 23.030.954 21.468.245 21.287.684 - 0,8
Anteil aus erneuerbaren Energien **
kWh 8.161.297 8.639.978 10.456.053 10.493.209 12.142.931 15,7
Geothermie kWh n/a n/a n/a 780.000 872.184 11,8
Solarthermie kWh n/a n/a n/a 9.563 ***9.563 +/-
Fernwärme Fremdbezug kWh 1.693.000 1.650.000 1.468.741 0 0 -/-
Erdgas kWh 15.489.546 15.296.373 16.648.036 13.938.814 12.572.583 - 9,8
Heizöl kWh 330.791 419.372 427.276 449.460 434.356 - 3,5
Diesel kWh 19.080 17.437 10.017 12.084 22.154 +
Materialien t 7.191 7.083 6.049 5.200 5.064 - 2,6
Kunststoffe (Granulat) t 4.641 4.260 3.774 3.760 3.788 0,7
Stahlblech t 556 532 409 1 0 -
Aluminium t 1.033 1.333 1.000 658 515 - 21,7
Verpackungen (Wellpappe) t 961 958 866 781 761 - 2,6
Wasser m³ 28.275 25.697 23.397 16.811 17.649 5,0
Trinkwasser l 28.275.000 25.697.000 23.397.220 16.811.220 17.649.364 5,0
Relevante Hilfs- und Betriebsstoffe****
t
Diesel t 32,0 29,3 23,7 11,9 26,4 +
Entfettung („Bonder“) t 12,9 2,9 3,6 0 0 -/-
Hydrauliköl/Wärmeträgeröl t 18,1 18,0 13,8 16,5 15,1 - 8,4
Salzsäure t 15,3 14,5 9,4 0,9 0 -
Natronlauge t 12,0 10,8 10,0 0,6 0,2 -
Wärmeübertragungsmittel t 4,2 0,4 1,1 3,5 6,6 +
Kühlschmierstoffe t 7,2 8,8 6,8 4,1 4,6 11,7
Benzin t 3,9 4,1 2,5 2,1 1,9 - 8,9
Trennspray t 1,2 0,2 0,3 0,2 0,3 +
Kalk t 6,0 5,1 1,0 0 0 -/-
Tauchreiniger t n/a 7,8 8,6 8,0 2,8 - 65
Lösemittel / Klebstoffe t 1,0 1,8 0,9 1,4 2,2 +
* Energie gesamt: Summe aus Strom, Fernwärme, Erdgas, Heizöl und Diesel sowie Nutzenergie aus Geothermie und Solarthermie
** Anteil an erneuerbaren Energien im entsprechenden Produktmix des Stromerzeugers für Strombezug (Kennzeichnung der Stromlieferung gemäß §42 EnWG i.d.F. vom 07.08.2013, i.V. m. §78 EEG i.d.F. vom 21.07.2014) und ab 2017 Nutzenergie aus Geothermie und Solarthermie am Standort Ludwigsburg
*** Projektion/Ableitung aus 2017
**** Bei der Umrechnung der Einheit l auf t wurden folgende Dichten verwendet: Diesel (0,85 kg/l), Öle (0,94 kg/l), Benzin (0,73 kg/l)
Umwelterklärung 2019 Seite 22
ERLÄUTERUNGEN ZU DEN INPUT-DATEN
Alle vorgenannten Daten beziehen sich auf MANN+HUMMEL
Ludwigsburg – Schwieberdinger Strasse – mit allen Betriebs-
teilen.
Der Gesamtenergieverbrauch 2018 sank um 4 % im Vergleich
zu 2017. In der Produktion sank der Gesamtenergieverbrauch
um rund 4,7 %. Neben der Umsetzung von Energieeffizienz-
maßnahmen sind hierfür anteilig auch die Anpassung der Pro-
duktion sowie das weiter milde Klima und somit geringerer Hei-
zenergiebedarf relevant.
Seit 2017 wird bei der Energiebilanz auch die erzeugte Nut-
zenergie der Wärmepumpe zur Kälte- und Wärmeerzeugung
sowie Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung im Techno-
logiezentrum berücksichtigt.
Maßgeblich für die wesentlichen Umweltwirkungen mit rund 83
% Ressourcenverbrauch (Energie) und damit bedeutendster
Energieverbraucher ist der Betriebsteil Werk 2, Produktion.
Das Technologiezentrum weist einen anteiligen Energiever-
brauch von rund 11 % auf.
Wesentliche Aspekte sind der Stromverbrauch mit rund 60 %
sowie der Erdgasverbrauch mit rund 35 % Anteil am Gesam-
tenergieverbrauch. Geo- und Solarthermie machen rund 2,5 %
aus. Der Einsatz von Heizöl und Diesel weist in Summe rund
1 %, vom Gesamtenergieverbrauch auf. Fernwärme wird mit
Wegfall von Betriebsteil Werk 1 nicht mehr bezogen.
Der Gesamtstromverbrauch sank um 0,8 %. In der Produktion
sank der Stromverbrauch um rund 3,3 %. Neben der Umset-
zung von Energieeffi-
zienzmaßnahmen ist
hierfür auch die antei-
lige Anpassung der
Produktion relevant. In
der Produktion wurden
rund 82 % des Ge-
samtstrombedarfes
verbraucht, im Techno-
logiezentrum sind dies
rund 12 %.
Der Gesamtverbrauch von Erdgas sank um rund 10 %. Erdgas
wird überwiegend zur Erzeugung von Heizwärme eingesetzt.
Der Wärmebedarf zur Heizung sank witterungsbedingt infolge
des milden Klimas deutlich.
In der Produktion sank der anteilige Energieverbrauch zur Hei-
zung/Warmwasseraufbereitung um rund 6,6 %. Der geringere
Gasverbrauch (- 4,9 %) in der Produktion (Prozesswärme) ist
auch in der Produktionsanpassung der Saugrohrfertigung be-
gründet.
Im Technologiezentrum decken zwei hocheffiziente Gas-
brennwertkessel die Spitzenlast des Heizwärmebedarfs ab.
Die Grundlast wird durch eine Wärmepumpe abgedeckt.
Der Trinkwasserverbrauch stieg insgesamt um rund 5 % an.
Dies ist im Wesentlichen durch Bewässerungsmaßnahme der
Außenanlagen sowie Anlagen zur Befeuchtung von Büro- und
Prüfstandbereichen im Technologiezentrum begründet. In der
Produktion sank der Wasserverbrauch dagegen um 2,8 %.
Bei der Angabe der bezogenen Materialien lag der Fokus bis-
lang auf den drei Hauptproduktbestandteilen Kunststoff, Stahl-
blech und Aluminium. Als Ersatz für Stahlblech (Schließung
Stanzerei) wurde der Aspekt Verpackungen aus Wellpappe
(Transport-/Produktverpackungen) neu aufgenommen.
Exakte und aufgeschlüsselte Angaben zu den Zukaufteilen
(z.T. Verbundmaterialen Metall/Kunststoff) sind im Detail kaum
möglich, da hier eine Abhängigkeit von Informationen der Zu-
lieferer besteht, die aus betrieblichen Gründen keine Angaben
zur exakten Zusammensetzung der Zukaufteile machen.
Die Einsatzmenge an Kunststoffgranulat ist in etwa auf Vor-
jahrsniveau und stieg leicht um rund 0,7 %. Beim Spritzgießen
werden vorranging Kunststoffgranulate aus PA6/PA6.6 mit un-
terschiedlichen Anteilen an Glasfaser sowie PP-Compounds
verarbeitet.
Die Einsatzmenge an Aluminium sank um rund 22 % infolge
angepasster Anzahl hergestellter Produkte aus Aluminium-
Druckguss. Mit Verlagerung der Blechluftfilterfertigung sowie
Schließung der Stanzerei werden keine Stahlblech-Coils mehr
eingesetzt.
Die Gesamtanzahl hergestellter Produkte in Ludwigsburg sank
um rund 10 % bei verändertem Produktmix. Die Einsatzmenge
an Kunststoffen und Aluminium sank in Summe um rund
2,6 %.
Die Entwicklung Gesamtverbrauch an Materialien (Kunst-
stoffe, Aluminium) ist im veränderten Produktmix der in Lud-
wigsburg hergestellten Produkte begründet (siehe Punkt „Out-put“). Zur Ressourceneinsparung und Verbesserung der Ma-
terialeffizienz trägt auch eine stetige Optimierung der Produk-
tionsverfahren, z.B. durch Verringerung von Ausschussquo-
ten, bei.
Die bei Hilfs- und Betriebsstoffen genannten Mengen an Ben-
zin und Diesel werden ausschließlich zur Validierung von Fil-
tern im Technologiezentrum verwendet. Deren Einsatzmenge
ist direkt von Anzahl und Umfang von Prüfaufträgen abhängig.
Umwelterklärung 2019 Seite 23
Output
Output Einheit 2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung 17‘ – 18‘ in %
Produkte Tsd. Stck. 5.122 6.051 5.820 5.339 4.811 - 9,9
Luftfilter Tsd. Stck. 1.918 2.044 1.419 826 173 - 79,0
Kraftstofffilter Tsd. Stck. 343 622 824 829 709 - 14,4
Saugrohre Tsd. Stck. 644 380 250 187 144 - 23,0
Ölmodule Tsd. Stck. 2.138 2.915 2.773 2.420 2.277 - 5,9
Sonstige Filter (i.W. Luftfilter) Tsd. Stck. 79 89 554 1.078 1.508 39,9
Abfälle t 3.076 2.232 8.846 1.712 5.916 +
Nicht gefährliche Abfälle t 2.009 1.900 7.335 1.475 5.703 +
zur Verwertung t 1.475 1.732 1.809 1.472 3.871 +
davon Schrotte t 530 750 714 639 313 - 51,1
zur Beseitigung t 533 168 5.526 2,7 1.832 +
Gefährliche Abfälle t 1.067 332 1.520 237 213 - 9,8
zur Verwertung t 318 327 358 219 213 - 2,8
zur Beseitigung t 749 4,5 1.153 17,3 0,3 -
Verwertungsquote Abfälle gesamt % 58,3 92,3 24,5 98,8 69,0 - 30,2
Altlasten / Boden t 1.263,72 172,03 6.630,95 15,7 4.610 +
Verwertungsquote ohne Altlasten / Boden % 98,98 99,99 97,84 99,75 100 0,3
Abwasseranfall 2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung 17‘ – 18‘ in %
Abwasser (Indirekteinleitung) * m³ 24.518 23.278 23.397 16.811 17.649 5,0
davon behandeltes Abwasser m³ 1.879 1.754 1.300 215 115 - 46,5
Kühlwasserverlust (Verdunstung) m³ 3.757 2.419 0 0 0 -/-
Schadstofffracht im Abwasser ** zulässige
Fracht [kg/a]
Fracht 2014 [kg/a]
Fracht 2015 [kg/a]
Fracht 2016 [kg/a]
Fracht 2017 [kg/a]
Fracht 2018 [kg/a]
Veränderung 17‘ – 18‘ in %
Kohlenwasserstoffe (KW-Index) 2,30 n/a 1,16 2,07 1,82 0,30 - 83,6
Zink 0,23 n/a <0,001 0,008 0,005 0,006 20,0
Nickel 0,06 n/a <0,001 0,011 0,008 0,007 - 12,5
Kupfer 0,06 n/a 0,022 0,069 0,021 0,003 - 85,7
Blei 0,06 n/a <0,001 <0,001 0,003 0,001 - 66,7
* Incl. Sanitärabwasser
** Die Angaben zu den Parametern der Schadstofffracht sind bezogen auf das jeweilige Volumen an behandeltem Abwasser im
Kalenderjahr für die Abwasserbehandlungsanlage (Ultrafiltration) zur Reinigung für ölhaltiges Putzwasser.
Zulässige Fracht [kg/a] gemäß Grenzwerte wasserrechtlicher Genehmigung, bezogen auf das Volumen an behandeltem Abwasser in 2018.
Fracht p.a. [kg/a]: Projektion aus erfolgten Kontrollanalysen im Endkontrollschacht gemäß Eigenkontrollverordnung und freiwilliger Kontrolle.
Die Abwasserbehandlungsanlage (ABA) wurde Mitte 2017, KTL/Nachlackierung und TNV wurden Mitte 2016 außer Betrieb genommen.
Umwelterklärung 2019 Seite 24
Direkte Emissionen * Einheit 2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung 17‘ – 18‘ in %
CO2 - Äquivalent (∑ CO2, CH4, N2O) ** kg 3.030.337 2.732.320 3.518.937 2.972.803 2.692.270 - 9,4
CO2 kg 2.997.949 2.703.280 3.481.336 2.941.178 2.663.700 - 9,4
CH4 kg 766 684 888 745 672 - 9,8
N2O kg 44 40 52 44 39 - 11,4
CO kg 246 220 274 234 220 - 6,0
SO2 kg 15 13 17 14 13 - 7,1
NOx kg 2.372 2.133 2.741 2.315 2.105 - 9,1
Staub PM kg 21 19 22 20 20 -
NMVOC kg 79 72 90 78 72 - 7,3
* Bezogen auf Erdgas- Heizöl- und Dieselverbrauch
** Errechnet auf Basis des 4. Sachstandsbericht IPCC (CH4: 1 kg = 25 kg CO2; N2O: 1 kg = 298 kg CO2)
Umwelterklärung 2019 Seite 25
ERLÄUTERUNGEN ZU DEN OUTPUT-DATEN
Alle vorgenannten Daten beziehen sich auf MANN+HUMMEL
Ludwigsburg – Schwieberdinger Strasse – mit allen Betriebs-
teilen.
Die Anzahl der hergestellten Produkte lag rund 10 % unter Vor-
jahresniveau bei verändertem Produktmix. Die Anzahl produ-
zierter Saugrohre sank signifikant um rund 25 %. Die Entwick-
lung Gesamtverbrauch an Materialien (Kunststoffe, Aluminium)
ist im veränderten Produktmix der in Ludwigsburg hergestellten
Produkte begründet.
Die Entwicklung der Abfallmengen wird im Punkt „Entstehung von Abfällen“ detailliert erläutert.
Das Gesamtabfallaufkommen 2018 ist im Vergleich zu 2017
sehr stark angestiegen. Ursache hierfür ist ein Sondereffekt der
Entsorgung von Straßenaufbruch/Boden aus zwei Bausanie-
rungsprojekten i.H. von 4.610 t.
Differenziert betrachtet beträgt das Aufkommen von Abfällen
incl. Schrotte aus dem laufenden Betrieb (Produktion und Tech-
nologiezentrum) bereinigt nur ca. 22 % am Gesamtabfallauf-
kommen und sank um rund 11 %, in Summe von 1.691 t auf
1.306 t.
Die Menge an nicht gefährlichen Abfällen sank um rund 26 %,
in Summe von 1.470 t auf 1.093 t. Wesentlicher Effekt ist hier
der Wegfall von Metallschrotten aus Anlagendemontagen. Die
Menge an gefährlichen Abfällen sank um 10 % von 237 t auf
213 t.
Abfälle aus dem laufenden Betrieb wurden in 2018 vollständig
einer stofflichen oder energetischen Verwertung zugeführt
(Verwertungsquote 100 %).
Bei der Abfallwirtschaft ist insgesamt ein sehr hoher Optimie-
rungsgrad bei der Abfallverwertung sowohl bei nicht gefährli-
chen als auch bei gefährlichen Abfällen, erreicht worden. Ziel
ist, die Verwertungsquote auch künftig weiter auf hohem Ni-
veau zu halten (> 99 %). Neben der vollständigen Verwertung
von nicht gefährlichen Abfällen konnte insbesondere die Ver-
wertungsquote von gefährlichen Abfällen stetig optimiert wer-
den.
Der Trinkwasserverbrauch stieg insgesamt um rund 5 % an.
Dies ist im Wesentlichen durch Bewässerungsmaßnahme der
Außenanlagen sowie Anlagen zur Befeuchtung von Büro- und
Prüfstandbereichen im Technologiezentrum begründet. In der
Produktion sank der Wasserverbrauch dagegen um 2,8 %. Die
Abwassermengen entsprechen der Frischwasseraufnahme.
Mit erfolgter Stilllegung eines Kühlturmes in 2016 bestehen
keine relevanten Kühlwasserverluste durch Verdunstung in-
folge offenem Kühlkreislauf.
Die Schadstofffrachten der spezifischen Parameter im behan-
delten Abwasser der Ultrafiltrationsanlage zur Putzwasserreini-
gung liegen weiter weit unterhalb der zulässigen Frachten zur
Abwassereinleitung.
Die Abwasserbehandlungsanlage (ABA) wurde Mitte 2017 in-
folge Schließung KTL-Anlage außer Betrieb genommen. In
2016 und 2017 traten keine Grenzüberschreitungen bei der Ab-
wassereinleitung auf (Eigenkontrollverordnung).
Die Gesamtmenge an direkten Emissionen CO2 konnte erfreu-
licherweise weiter um 9,4 % von rund 2,941 t in 2017 auf rund
2.664 t in 2018 reduziert werden. Wesentlicher Aspekt ist hier
der geringere Verbrauch an Erdgas zur Heizung, Warmwasser-
erzeugung und Prozesswärmeherstellung.
In den Output–Darstellungen werden die direkten Emissionen
der Treibhausgase CO2, CH4 und N2O in CO2–Äquivalenten an-
gegeben. Jedes relevante Treibhausgas hat einen anderen
Beitrag zum Treibhauseffekt und wird mittels eines Global War-
ming Potential (GWP) umgerechnet. Als Vergleichswert dient
das bekannteste Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Der Wert
beschreibt die mittlere Erwärmungswirkung über einen Zeit-
raum von 100 Jahren mit einem GWP für CH4 = 25 und einem
GWP für N2O = 298. Das heißt, 298 kg emittiertes Kohlendioxid
haben die gleiche Wirkung hinsichtlich Klimaerwärmung wie 1
kg emittiertes Lachgas (N2O).
Die Zahlen für die Emissionsfaktoren sind der Zusammenstel-
lung der „Emissionsfaktoren für Strom, Fernwärme und Kraft-stoffe“ des Verbandes der Automobilindustrie VDA (gemeinsam
mit dem Umweltbundesamt) aus dem Jahr 2017 (Datenbasis
2014 entnommen.
Erstmalig für 2018 wird im Abschnitt „Emissionen in die Luft“ der, aus laufender Prüfung dokumentierte Einsatz von Käl-
temitteln als Kältemittelverbrauch [kg] sowie als CO2-Äquiva-
lent [t] angegeben.
Reinraumfertigung Produkt Kraftstofffilter
Umwelterklärung 2019 Seite 26
Betrachtung direkter Umweltaspekte Ludwigsburg Die Tätigkeiten und Produkte von MANN+HUMMEL am Stand-
ort Ludwigsburg sind mit Einwirkungen auf die Umwelt verbun-
den.
Direkte Umweltaspekte sind grundsätzlich verbunden mit Tä-
tigkeiten, deren Ablauf beeinflussbar ist.
Wesentliche Umweltaspekte am Standort Ludwigsburg sind
z.B. Energieverbrauch, Materialeinsatz oder die Abfallerzeu-
gung. Unter anderem werden aber auch stoffliche Emissionen,
Rohstoffverwendung und die Einleitung von Abwässern berück-
sichtigt.
Indirekte Umweltaspekte sind Ergebnisse der Wechselbezie-
hungen von MANN+HUMMEL mit Dritten (z.B. Kunden und Lie-
feranten), die nur in gewissem, limitierten Maße beeinflussbar
sind.
Reaktionen in der Umwelt auf diese Einflüsse werden als Um-
weltauswirkungen bezeichnet.
Die systematische, qualitative Ermittlung und Bewertung von
Umweltaspekten und potenziellen Umweltauswirkungen erfolgt
in geplanten Abständen und bedarfsbezogen auf Basis einer
"Risikomatrix“ zur Umweltrelevanz von Gebäuden, Anlagen
und Prozessen.
Bei neuen oder wesentlich veränderten Umweltwirkungen er-
folgt eine Neubewertung, u.a. auch im Rahmen von geplanten
Umweltmanagement-Reviews.
Bei der Aktualisierung der Umweltaspekte / Umweltwirkung
werden auch die Anforderungen aus der Revision ISO
14001:2015 und EMAS-Novellierung berücksichtigt (z.B. Chan-
cen/Risiken).
Nachstehend erfolgen weitere, detaillierte Erläuterungen zu
den direkten Umweltaspekten bei MANN+HUMMEL Ludwigs-
burg.
Modell Lebenswegbetrachtung von Produkten und Dienstleistungen
Modell Bestimmung des organisatorischen Kontextes
Umwelterklärung 2019 Seite 27
MANN+HUMMEL betreibt am Standort Ludwigsburg keine ge-
nehmigungsbedürftige Anlage gemäß der 4. BImSchV (Bun-
desimmissionsschutzverordnung) oder IE-RL (Industrie-Emis-
sions-Richtlinie). Besondere Aktivitäten zur Einhaltung der
VOC-Richtlinie (Lösemitteemissionen) sind nicht erforderlich.
Lösemittel werden nur in geringem Maße eingesetzt. Daher
sind deren Emissionen nicht als wesentlich einzustufen.
Einige Anlagen, z.B. das Lager für Hilfs- und Betriebsstoffe so-
wie das Gefahrstofflager im Technologiezentrum sowie die Ab-
wasserbehandlungsanlage, unterliegen den Anforderungen
des WHG - Wasserhaushaltsgesetz – Gesetz zur Ordnung des
Wasserhaushalts bzw. den Detailregelungen der VAwS - An-
lagenverordnung - Verordnung über Anlagen zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe in Baden-
Württemberg, abgelöst durch die bundesweite AwSV - Anla-
genverordnung wassergefährdender Stoffe.
Der Umweltbeauftragte und der Arbeits- und Gesundheits-
schutz von MANN+HUMMEL Ludwigsburg werden aktiv in die
Standortplanung einbezogen, u.a. bei Neubau/Umbau-Projek-
ten, Investitionen in Produktion und Gebäudetechnik und wei-
teren Umwelt- und Energieeffizienzthemen, die prozess- oder
produktrelevant sind.
Beispiel – Beziehungsgefüge zwischen Organisation und mir ihr möglicher verbundener Umweltaspekte
Interessierte Parteien – Beispiel HSE – MANN+HUMMEL Gruppe
Umwelterklärung 2019 Seite 28
Chancen und Risiken Als Quellen für Chancen und Risiken sind zu berücksichtigen: Umweltaspekte:
Direkte
Indirekte
Bindende Verpflichtungen:
Gesetze, Vorschriften
Freiwillige Verpflichtungen von anderen
interessierten Parteien
Sonstige ermittelte Themen und Anforderungen:
Interne Themen
Externe Themen
Weitere Erwartungen und Erfordernisse interessierter
Parteien
Im Rahmen des Umweltmanagementsystems werden die Risi-
ken und Chancen, die z.B. mit dem Kontext, den Umweltas-
pekten und bindenden Verpflichtungen in Zusammenhang ste-
hen, systematisch erfasst und dokumentiert und bei der Maß-
nahmenplanung berücksichtigt.
Die identifizierten Risiken und Chancen werden bei der Zielset-
zung und Maßnahmenfindung ebenso wie bei der Festlegung
von Betriebsabläufen und Steuerungsmaßnahmen sowie im
Rahmen der Notfallvorsorge berücksichtigt.
Risikobasiertes Denken dient der Ableitung von Maßnahmen,
um die Wirksamkeit des Managementsystems sicherzustellen
und negative Auswirkungen (Risiken) zu begrenzen oder Po-
tenziale (Chancen) zu heben.
Ziel der Berücksichtigung von Risiken und Chancen ist, dass
das UMS weiterhin und systematisch,
die beabsichtigten Ergebnisse erreicht,
unerwünschte Auswirkungen verhindert oder verringert
und
fortlaufende Verbesserung erreicht werden kann.
Vorteile für die Organisation
Langfristige Trends erkennen, Handlungsspielräume
identifizieren und Fehlentwicklungen vermeiden.
Die Zukunftsfähigkeit der Organisation durch ein voraus-
schauendes Management unterstützen.
Die Reaktionsfähigkeit und Toleranz gegenüber mögli-
chen Umweltereignissen, sich ändernden Umweltzustän-
den und damit verbundenen negativen Umweltauswirkun-
gen erhöhen.
Bestimmung von Chancen und Risiken
– –
Maßnahmen zum Umgang mit Chancen und Risiken
Bestimmung von Chancen und Risiken
Umwelterklärung 2019 Seite 29
1. Emissionen in die Luft
1.1 EMISSIONEN DES ERDGASVERBRAUCHES UND DER HEIZÖL- UND DIESELVERBRAUCHER
Die Feuerungsanlage im Betriebsteil Werk 2 Produktion be-
steht aus drei Einzelkesseln und arbeitet mit einer Ge-
samtnennleistung von 7,9 Megawatt. Sie wird zur Gewin-
nung von Heiz- und Prozesswärme sowie Warmwasserer-
zeugung eingesetzt und mit Erdgas betrieben.
Die Wärmeerzeugung für die beiden Gebäude T/A und T/B
im Betriebsteil Technologiezentrum erfolgt über eine hochef-
fiziente Wasser/Wasser-Wärmepumpe. Die Wärme wird
über Erdsonden, die in den Erdpfählen für die Gebäudegrün-
dung integriert sind, gewonnen. Rund 100 Pfähle wurden ak-
tiviert. Die Leistung der Wärmepumpe beträgt rund 165 kW.
Die Nutzenergie wird bedarfsweise zur Kälte- und Wärmeer-
zeugung genutzt. Der Spitzenlastbedarf Heizung wird über
Erdgasbrennwertkessel gedeckt. Die Warmwasserbereitung
für Duschbereiche erfolgt über Solarkollektoren auf dem
Dach des Prüfzentrums (T/B).
Im ehemaligen Betriebsteil Werk 1 (Hindenburgstraße)
wurde zur Heizung ausschließlich Fernwärme eingesetzt
(Ausnahme: Heizung der Pforte mit Erdgas).
Die Wärmeversorgung für den Betriebsteil Werk 5 erfolgt mit-
tels einer Erdgasbrenners und im Betriebsteil Werk 6 erfolgt
dies mittels Heizöl.
Nachfolgend werden die Verbrauchsmengen von Erdgas,
Heizöl und Diesel aufgelistet. Die entstehenden direkten
Emissionen resultieren im Wesentlichen aus den Feue-
rungsanlagen sowie in geringem Maß aus dem Probebetrieb
von Sprinkleranlagen und Notstromgeneratoren.
Erdgas-, Heizöl- und Dieselverbrauch [kWh] *
Gas Heizöl Diesel
2014 15.489546 330.791 19.080
2015 15.296.373 419.652 17.437
2016 16.648.036 427.276 10.017
2017 13.938.814 449.460 12.084
2018 12.572.583 434.356 22.154
Veränderung 17‘ – 18‘ in % - 9,8 - 3,5 + 83
* MANN+HUMMEL Ludwigsburg
Die Emissionen von Treibhausgasen, wie z.B. Kohlenstoff-
dioxid (CO2) als das bekannteste Gas mit Treibhausgaspo-
tential, sind im Detail bereits in der Tabelle mit den Output-
Werten gelistet. Bei den direkten CO2 – Emissionen handelt
es sich um das direkt emittierte CO2 aus der Verbrennung
von fossilen Brennstoffen (Erdgas, Heizöl und Diesel).
Die direkten CO2-Emissionen aus den Betriebsteilen von
MANN+HUMMEL Ludwigsburg sanken um rund 9,4 % auf
rund 2.664 t im Vergleich zu rund 2.941 t in 2017, rund 3.481
t in 2016, rund 2.703 t in 2015, rund 2.998 t in 2014 und
rund 3.637 t in 2013.
Wesentlicher Aspekt ist hier der geringere Verbrauch an
Erdgas infolge milder Witterung zur Heizung und Warmwas-
sererzeugung sowie Prozesswärmeherstellung.
Der Gesamtverbrauch von Erdgas sank um rund 10 %. Erd-
gas wird überwiegend zur Erzeugung von Heizwärme und
Warmwasser eingesetzt. Der Wärmebedarf zur Heizung
sank witterungsbedingt infolge des milden Klimas deutlich.
In der Produktion sank der anteilige Energieverbrauch zur
Heizung/Warmwasseraufbereitung um rund 6,6 %. Der ge-
ringere Erdgasverbrauch (- 4,9 %) in der Produktion (Pro-
zesswärme) ist in der Produktionsanpassung der Saugrohr-
fertigung begründet.
Umwelterklärung 2019 Seite 30
1.2 EMISSIONEN AUS STROM- UND FERNWÄRMEBEZUG
Die indirekten CO2-Emissionen entstehen nicht in den Be-
triebsteilen von MANN+HUMMEL Ludwigsburg selbst. Sie
entstehen durch den Bezug von elektrischer Energie aus
dessen Erzeugung in externen Kraftwerken.
Die indirekten CO2-Emissionen werden aus der bezogenen
Energiemenge über Emissionsfaktoren berechnet, die die je-
weilige Energieart betreffen. Diese Emissionsfaktoren wer-
den vom Energieversorger bereitgestellt.
Die Bewertung erfolgt auf Basis der geänderten Stromkenn-
zeichnung gemäß §42 des EnWG und §78 EEG in der je-
weils gültigen Fassung.
Bei der Stromerzeugung** wurden demnach je kWh im Jahr
2012 643 g CO2 erzeugt, im Jahr 2013 620 g CO2, im Jahr
2014 572 g CO2, im Jahr 2015 474 g CO2, im Jahr 2016
458 g CO2 und im Jahr 2017 waren dies noch 368 g CO2.
Indirekte* CO2-Emissionen aus Strombezug**
Strom (kWh) CO2-Emissionen (in t) Spezifische CO2-Emissionen
(t/Wertschöpfung in T€)
2014 25.111.682 15.569 0,224
2015 22.917.714 13.109 0,202
2016 23.030.954 10.917 0,209
2017 21.468.245 9.832 0,234
2018 21.287.684 7.834 0,198
Veränderung 17‘ – 18‘ in % - 0,8 - 20,3 - 5,3
* Indirekt = außerhalb der Betriebsteile MANN+HUMMEL Ludwigsburg anfallend
** Quelle: Kennzeichnung der Stromlieferung gemäß §42 EnWG i.d.F. vom 07.08.2013, i.V. m. §78 EEG i.d.F. vom 21.07.2014
Indirekte* CO2-Emissionen aus Fernwärmebezug**
Fernwärme (kWh) CO2-Emissionen (in t) Spezifische CO2-Emissio-
nen (t/Wertschöpfung in T€)
2014 1.693.000 401,24 0,006
2015 1.650.000 391,05 0,006
2016 1.468.741 348,09 0,007
2017 0 0 0
2018 0 0 0
Veränderung 17‘ – 18‘ in % +/- +/- +/-
* Indirekt = außerhalb der Betriebsteile MANN+HUMMEL Ludwigsburg anfallend
** Quelle: errechnet mit VDA Emissionsfaktoren
Die indirekten CO2-Emissionen aus den Betriebsteilen
von MANN+HUMMEL Ludwigsburg reduzierten sich um
rund 20 %, im Wesentlichen begründet durch den verbes-
serten CO2-Emissionsfaktor des Energieversorger bei der
Energieerzeugung.
Der Gesamtstromverbrauch reduzierte sich im Vorjahres-
vergleich um rund 0,8 %.
In 2017 erfolgte kein Fernwärmebezug mehr infolge Weg-
fall Betriebsteil 1 Hindenburgstrasse.
Die indirekten CO2-Emissionen betragen in 2018 insge-
samt rund 7.834 t im Vergleich zu rund 9.832 t in 2017,
11.265 t in 2016, rund 13.500 t in 2015, rund 15.970 t in
2014 und rund 21.025 t in 2013.
Umwelterklärung 2019 Seite 31
ERLÄUTERUNGEN ZU DEN DIREKTEN UND INDIREKTEN CO2-EMISSIONEN
Die Summe aus direkten und indirekten CO2-Emissio-
nen aus den Betriebsteilen von MANN+HUMMEL Ludwigs-
burg reduzierte sich um rund 18 % und beträgt in 2018 ins-
gesamt rund 10.498 t im Vergleich zu rund 12.774 t in 2017,
rund 14.746 t in 2016, rund 16.203 t in 2015, 18.968 t in
2014 und rund 24.662 t in 2013.
Rund 25 % der gesamten CO2-Emissionen entstehen direkt
in den Betriebsteilen von MANN+HUMMEL Ludwigsburg,
im Wesentlichen durch den Erdgasverbrauch, während
rund 75 % indirekt durch den Bezug von Strom resultieren.
Übersicht CO2-Emissionen*
indirekte
CO2-Emissionen (in t)
direkte
CO2-Emissionen (in t)
Summe
CO2-Emissionen (in t)
2013 21.025 3.637 24.662
2014 15.970 2.998 18.968
2015 13.500 2.703 16.203
2016 11.265 3.481 14.746
2017 9.832 2.941 12.774
2018 7.834 2.664 10.498
Veränderung 17‘ – 18‘ in % - 20,3 - 9,4 - 17,8
* MANN+HUMMEL Ludwigsburg
1.3 LÖSEMITTELEINSATZ
Der Einsatz von Lösemitteln bei MANN+HUMMEL Ludwigs-
burg findet lediglich in geringem Umfang statt, z.B. in der
Fertigung zur Reinigung von Klebestellen bei der Verarbei-
tung von Kunststoffteilen oder im Technologiezentrum z.B.
in Laborbereichen der Materialentwicklung oder Validierung
von Filtermedien.
Die resultierenden Emissionen sind im Rahmen der Bewer-
tung von Umweltauswirkungen als nicht wesentlich einzu-
stufen.
Eine externe VOC-Meldung (Lösemitteemissionen) ist nicht
erforderlich.
1.4 KÄLTEMITTELEINSATZ
In vorliegender Umwelterklärung wird erstmalig für 2018
die, aus laufender Prüfung dokumentierte Einsatzmenge
von Kältemitteln als Kältemittelverbrauch [kg] sowie als
CO2-Äquivalent [t] angegeben.
In 2018 wurden im Rahmen von Service- und Wartungsar-
beiten insgesamt 32,0 kg an Kältemitteln zum Betrieb von
kältetechnischen Anlagen gemäß F-Gase-Verordnung (EU)
517/2014 nachgefüllt. Dies entspricht einem CO2-Äquiva-
lent von 81,9 t
Umwelterklärung 2019 Seite 32
1.5 LOGISTIK Der Bereich Logistik befindet sich im Betriebsteil Werk 2
Produktion und ist unterteilt in Wareneingang, Warenaus-
gang und Produktionslogistik.
Im Bereich Waren-
ein- und Ausgang
wurden jährlich
rund 31.000 Wa-
renbestandsbu-
chungen mit rund
97 Millionen Bau-
teilen/Artikeln vor-
genommen. In 2018 wurden rund 180.000 Kundenge-
binde/Ladungsträger umgeschlagen.
Die LKW-Zufahrt „Wareneingang - Goods IN/OUT“ zum Fir-
mengelände befindet sich auf der, zum Ortsausgang zuge-
wandten Seite – Wilhelm-Fein-Strasse. Die arbeitstägliche
LKW-Frequenz betrug in 2018 rund 40 LKW.
Bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg sind ausschließlich bat-
teriebetriebene Flurförderzeuge (Stapler) im Einsatz.
Zum überwiegenden Teil wird der Warentransport von
MANN+HUMMEL Ludwigsburg zu den Kunden per Spedi-
tion auf der Straße abgewickelt. Ursache hierfür ist haupt-
sächlich, dass i.d.R. unsere Kunden den Transportweg be-
stimmen und auch den entsprechenden Transporteur aus-
wählen oder beauftragen. Bei „just-in-time“-Lieferungen o-
der Anlieferung direkt „ans Band“ ist der Transport per LKW die übliche Methode.
Auf Grund gelegentlich auftretender Überschreitungen von
Luftschadstoffen wurde auch im Landkreis Ludwigsburg
eine Umweltzone eingerichtet und im Luftreinhaltungsplan
der Stadt Ludwigsburg ein Fahrverbot für das Stadtgebiet
Ludwigsburg für Fahrzeuge der Schadstoffklasse 1 verab-
schiedet. MANN+HUMMEL hat alle betroffenen Speditio-
nen rechtzeitig hierüber informiert, um eine An- und Ablie-
ferung am Standort durch geeignete Fahrzeuge (LKW mit
Euro 6 Abgasnorm) weiterhin zu ermöglichen.
Zur sicheren und gesetzeskonformen Handhabung von Ge-
fahrgütern werden die betroffenen Vorgesetzten und Mitar-
beiter durch einen externen Gefahrgutbeauftragten regel-
mäßig geschult und unterweisen. Art und Menge der ver-
sendeten und empfangenen Gefahrgüter werden in einem
Jahresbericht aufgezeichnet.
1.6 LÄRMSCHUTZ
Das Gebiet der Betriebsteile von MANN + HUMMEL - Tech-
nologiezentrum, Werk 2 Produktion, 5 und 6 - ist gemäß
Ortsbausatzung der Stadt Ludwigsburg als „Industrieviertel“ ausgewiesen. Dies entspricht einem Industriegebiet.
Für den zum 1.1.2017 aufgelassenen Betriebsteil Werk 1 in
der Hindenburgstrasse ist entsprechend der Ortsbausat-
zung ein „gemischtes Bauviertel“ festgesetzt. Dies ent-
spricht einem Gewerbegebiet. Die nächstgelegene Wohn-
bebauung befindet sich an der Grönerstrasse.
Lärmmessungen an den jeweiligen Grundstücksgrenzen
und auf angrenzenden Grundstücken haben ergeben, dass
die Lärmimmissionen unter den geforderten Grenzwerten
liegen.
Im Berichtszeitraum liegen keine Beschwerden von Nach-
barn, Anliegern oder anderer externer interessierter Kreise
vor.
Um die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen einschät-
zen zu können, werden diskontinuierlich an allen Grund-
stücksgrenzen orientierende Lärmpegelmessungen durch-
geführt.
Bei den durchgeführten sowie geplanten Baumaßnahmen
wird auf eine geringe Lärmbelastung durch Überprüfung der
Emissionsquellen für die Anwohner geachtet. Im Bedarfsfall
wird stets im Vorfeld der konstruktive Dialog gesucht.
1.7 IMMISSIONSSCHUTZ
MANN+HUMMEL betreibt am Standort Ludwigsburg keine
genehmigungsbedürftige Anlage gemäß der 4. BImSchV
(Bundesimmissionsschutzverordnung) oder IE-RL (Indust-
rie-Emissions-Richtlinie).
Besondere Aktivitäten zur Einhaltung der VOC-Richtlinie
(Lösemitteemissionen) sind nicht erforderlich. Lösemittel
werden nur in geringem Maße eingesetzt. Daher sind deren
Emissionen nicht als wesentlich einzustufen.
.
Umwelterklärung 2019 Seite 33
2. Entstehung von Abfällen
REDUCE, REUSE, RECYCLE
Prinzip der nachhaltigen Abfallwirtschaft
Gezielte Abfallvermeidung steht im Fokus des betrieblichen
Umweltschutzes. Ebenso die konsequente Abfalltrennung
der entstehenden Abfälle als Voraussetzung für eine Abfall-
verwertung.
Bereits bei der Planung und Beschaffung von neuen Anla-
gen und Verfahren werden die Belange von Umweltschutz
und Abfallwirtschaft berücksichtigt. Bei geplanten Bau/De-
montage-Projekten oder Altlastensanierung wird der Um-
weltbeauftragte im Vorfeld durch den M+H Projektleiter ak-
tiv eingebunden, um u.a. die Anforderungen zur geregelten
Abfallentsorgung und bei Bedarf Schadstofferkundung fest-
zulegen.
Die Überwachung der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung
erfolgt durch den Betriebsbeauftragten für Abfall (BA) –
diese umfasst die „Vorabkontrolle“ (Entsorgungsnach-weise/-genehmigungen) und „Verbleibkontrolle“ (Begleit-/ Übernahmescheine) von Abfällen sowie Auswahl und Über-
wachung der Entsorger (Eignung).
Die entsorgten Abfälle werden durch den BA in Form einer
betrieblichen Stoffstromstatistik („Masterdatei Abfälle“) fort-laufend erfasst. Neben Art (gefährlich/nicht gefährlich) und
Menge der Abfälle werden auch die Entsorgungsart (Ver-
wertung/Beseitigung) sowie weitere relevante Angaben,
z.B. Gefahrgutbenennung (ADR) und Wassergefährdungs-
klasse (WGK), dokumentiert.
Die Klassifizierung von Abfällen (gefährlich/nicht gefährlich)
sowie die Einstufung gemäß Abfallverzeichnisverordnung
(AVV) erfolgt durch den BA.
In 2018 gab es keine Unfälle oder umweltrelevante Störfälle
beim Umgang mit gefährlichen Abfällen (wassergefähr-
dende Stoffe), Gefahrstoffen und der Beförderung von ge-
fährlichen Gütern (Gefahrgut).
Die konsequente Umsetzung einer nachhaltigen Abfallwirt-
schaft zur Vermeidung, sortenreinen Trennung und Verwer-
tung von Abfällen bleibt weiterhin zentraler Aspekt.
Bei der Abfallwirtschaft ist insgesamt ein sehr hoher Opti-
mierungsgrad bei der Abfallverwertung sowohl bei nicht ge-
fährlichen als auch bei gefährlichen Abfällen, erreicht wor-
den. Ziel ist, die Verwertungsquote auch künftig weiter auf
hohem Niveau zu halten (> 99 %).
Recycling von Polyamidpulver – closed cycle
Durch die Teilnahme an einem Recyclingprogramm zur Ge-
brauchtpulververwendung werden jährlich rund 2.000 kg an
gebrauchtem PA-Pulver-Polymer aus dem Prototyping
Center (additive Fertigung/Laser-Sintern) vollständig als
Sekundärrohstoff wiederverwertet und werkstofflich recycelt
anstatt als Abfall entsorgt – ein wertvoller Beitrag zu Nach-
haltigkeit und Ressourceneffizienz.
Umwelterklärung 2019 Seite 34
2.1 KERNINDIKATOREN ABFÄLLE
Der Indikator Abfall wird mit vorliegender Umwelterklärung
weiter in erweiterter Form anhand von zwei Übersichten
dargestellt und in Bezug zur Wertschöpfung dargestellt.
Die erste Grafik zeigt die Gesamtabfallmenge sowie die Ein-
teilung nach Behandlungsart und Gefährlichkeit.
In der zweiten Grafik werden wesentliche, da mengenrele-
vante Abfallarten aufgeführt.
Kernindikatoren Einheit 2014 2015
2016
2017
2018 Veränderung 17‘ – 18‘ [%}
Bereich Abfall
Gesamtabfall t / T€ 0,044 0,034 0,169 0,041 0,150 +
Gefährlicher Abfall t / T€ 0,015 0,005 0,029 0,006 0,005 - 4,4
zur Verwertung t / T€ 0,005 0,005 0,007 0,005 0,005 3,0
zur Beseitigung t / T€ 0,011 0,000 0,022 0,0004 <0,0001 -
Nicht gefährlicher Abfall t / T€ 0,029 0,029 0,140 0,035 0,144 +
zur Verwertung t / T€ 0,021 0,027 0,035 0,035 0,098 +
zur Beseitigung t / T€ 0,008 0,003 0,106 <0,0001 0,008 +
Kernindikatoren Abfälle – Einteilung nach Behandlungsart und Gefährlichkeit
Einheit 2014 2015
2016
2017
2018 Veränderung 17‘ – 18‘ [%}
Nicht gefährliche Abfälle
Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall (AzV) t / T€ 0,0020 0,0023 0,0038 0,0032 0,0026 - 17,1
Kartonagen / Papier t / T€ 0,0035 0,0035 0,0038 0,0038 0,0040 6,2
Altholz t / T€ 0,0016 0,0018 0,0033 0,0024 0,0027 9,9
Kunststoffe t / T€ 0,0056 0,0066 0,0077 0,0084 0,0073 - 13,1
Metallschrotte t / T€ 0,0076 0,0116 0,0137 0,0152 0,0079 - 48,1
Gefährliche Abfälle
Bearbeitungsemulsionen, halogenfrei t / T€ 0,0021 0,0019 0,0022 0,0024 0,0026 10,1
Wässrige Waschflüssigkeiten t / T€ 0,0011 0,0015 0,0024 0,0014 0,0014 - 44,3
Aufsaug- und Filtermaterialien (ÖVB) t / T€ 0,0003 0,0003 0,0003 0,0002 0,0001 - 47,5
Altöl t / T€ 0,0003 0,0003 0,0005 0,0003 0,0002 - 42,8
Altdiesel t / T€ 0,0005 0,0005 0,0005 0,0005 0,0005 - 4,1
Altbenzin t / T€ <0,0001 0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 -11,3
Kernindikatoren Abfälle – Einteilung nach wesentlichen gefährlichen/nicht gefährlichen Abfällen
Umwelterklärung 2019 Seite 35
2.2 GESAMTES ABFALLAUFKOMMEN
Das Gesamtabfallaufkommen 2018 ist im Vergleich zu 2017
sehr stark angestiegen. Ursache hierfür ist ein Sondereffekt
der Entsorgung von Straßenaufbruch/Boden aus zwei Bau-
sanierungsprojekten i.H. von 4.610 t.
Differenziert betrachtet beträgt das Aufkommen von Abfäl-
len incl. Schrotte aus dem laufenden Betrieb (Produktion
und Technologiezentrum) bereinigt nur ca. 22 % am Ge-
samtabfallaufkommen und sank um rund 11 %, in Summe
von 1.691 t auf 1.306 t.
Die Menge an nicht gefährlichen Abfällen sank um rund
26 %, in Summe von 1.470 t auf 1.093 t. Wesentlicher Effekt
ist hier der Wegfall von Metallschrotten aus relevanten An-
lagendemontagen. Die Menge an gefährlichen Abfällen
sank um 10 % von 237 t auf 213 t.
Abfälle aus dem laufenden Betrieb wurden in 2018 vollstän-
dig einer stofflichen oder energetischen Verwertung zuge-
führt (Verwertungsquote 100 %).
Bei der Abfallwirtschaft ist insgesamt ein sehr hoher Opti-
mierungsgrad bei der Abfallverwertung sowohl bei nicht ge-
fährlichen als auch bei gefährlichen Abfällen, erreicht wor-
den. Ziel ist, die Verwertungsquote auch künftig weiter auf
hohem Niveau zu halten (> 99 %).
Zentraler Aspekte zur konsequenten Umsetzung einer
nachhaltigen Abfallwirtschaft werden weiterhin Abfallver-
meidung, sortenreine Trennung und Verwertung von Abfäl-
len sein.
Ein-heit
2013 2014 2015 2016 2017 2018
17 vs 18 [%]
Abfälle, gesamt t 1.786,02 3.075,95 2.231,53 8.845,77 1.711,84 5.916,47 + 246
Nicht gefährliche Abfälle t 1.542,45 2.008,68 1.899,54 7.334,79 1.475,18 5.703,03 + 287
zur Verwertung t 1.435,69 1.475,44 1.731,73 1.809,04 1.472,44 3.870,73 + 163
davon Schrotte t 526,84 529,60 749,63 714,31 638,91 312,57 - 51,1
zur Beseitigung t 106,76 533,24 167,81 5.525,75 2,74 1.832,30 +
Gefährliche Abfälle t 243,57 1.067,27 331,99 1.519,99 236,67 213,44 - 9,8
zur Verwertung t 222,42 318,39 327,48 358,03 219,40 213,18 - 2,8
zur Beseitigung t 21,16 748,88 4,51 1.152,95 17,27 0,26 - 98,5
Verwertungsquote Abfälle gesamt % 92,84 58,32 92,28 24,5 98,83 69,03 - 30,2
Altlasten / Boden t 99,40 1.263,72 172,03 6.630,95 15,73 4.610,49 +
Verwertungsquote ohne Altlasten / Boden % 98,31 98,98 99,99 97,84 99,75 100 +
Mengenentwicklung gefährlicher/nicht gefährlicher Abfälle
Umwelterklärung 2019 Seite 36
2.3 ABFÄLLE UND JAHRESMENGEN IM DETAIL
Die Abfallbilanz wird nach dem Abfallarten-Verzeichnis
(AVV) geführt. Auf eine Darstellung nach der Abfallver-
zeichnis - Verordnung (AVV) wird hier verzichtet. Stattdes-
sen werden interne Bezeichnungen für Abfälle angegeben.
Wesentliche, mengenrelevante Abfallarten an nicht gefähr-
lichen und gefährlichen Abfällen sind in der folgenden Ta-
belle beispielhaft aufgelistet.
Ein-heit 2013 2014 2015
2016
2017
2018 17 vs 18
[%]
Nicht gefährliche Abfälle
Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall (AzV) t 157,4 135,3 146,9 196,6 132,6 110,0 - 17,1
Kartonagen / Papier t 358,5 242,1 224,6 197,6 158,6 168,4 + 6,2
Altholz t 102,3 108,5 117,2 174,4 102,3 112,5 + 9,9
Kunststoffe t 322,7 389,8 425,3 401,8 354,2 307,9 - 13,1
Metallschrotte t 521,8 529,6 749,6 713,3 638,9 312,6 - 51,1
Gefährliche Abfälle
Bearbeitungsemulsionen, halogenfrei t 121,8 144,8 125,9 115,5 102,1 107,1 + 4,9
Wässrige Waschflüssigkeiten t 29,2 74,9 96,4 127,5 57,0 56,7 - 0,5
Aufsaug- und Filtermaterialien (ÖVB) t 20,1 22,0 21,6 17,8 7,50 5,10 - 31,5
Altöl t 19,2 17,6 20,8 28,1 12,9 10,3 - 20,5
Altdiesel t 22,2 37,3 33,9 25,7 19,8 21,0 + 5,9
Altbenzin t 4,48 2,40 4,48 1,60 1,14 1,70 + 47,4
Mengenentwicklung wesentlicher gefährlicher/nicht gefährlicher Abfälle
Die Mengenentwicklung 2017/18 an nicht gefährlichen Ab-
fällen ist im Wesentlichen produktionsbedingt sowie von
Umbau-/Demontageprojekten beeinflusst. Maßgeblich ist
der Rückgang von Metallschrotten um ca. 326 t infolge
Wegfall Anlagendemontagen.
Die Mengenentwicklung an gefährlichen Abfällen ist im We-
sentlichen produktionsbedingt sowie vom Validierungsum-
fang bei der Entwicklung von Flüssigkeitsfiltersystemen ab-
hängig. Die Gesamtsumme gefährlicher Abfälle sank ge-
genüber dem Vorjahr um 10% von rund 237 auf rund 213 t.
Highlight Abfallvermeidung/Recycling
Durch die erfolgreiche Umsetzung einer Hersteller-Rück-
nahme werden jährlich ca. 2.000 kg an gebrauchtem PA-
Pulver aus dem Musterbau/Prototyping Center als Wert-
stoff einem werkstofflichen Recycling zugeführt anstatt bis-
her als Abfall entsorgt.
Potentiale bestehen in der Abfallvermeidung und -Reduzie-
rung, z.B. in Form Reduzierung Ausschuss Kunststoffteile
oder Reduzierung Verpackungen/Kartonagen.
Umwelterklärung 2019 Seite 37
3. Nutzung von Wasser
3.1 WASSERBEZUG, NUTZUNG UND ABWASSER
Die einzige Quelle der Trink- und Brauchwasserversorgung
bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg ist der Bezug von Trink-
wasser (Frischwasser) über Zuleitung von den Stadtwerken
Ludwigsburg. Weitere Quellen sind nicht vorhanden. Das
entnommene Wasser dient der Brauch- und Kühlwasserver-
sorgung.
Die Betriebsteile von MANN+HUMMEL Ludwigsburg liegen
in keinem ausgewiesenen Wasserschutzgebiet. Aus deren
Lage innerhalb des fachtechnisch abgegrenzten Einzugsge-
bietes der Heilwassererfassung Hoheneck ergeben sich
keine zusätzlichen Anforderungen an den Grundwasser- und
Bodenschutz.
Der Gesamtwasserverbrauch stieg um rund 5 % u.a. bedingt
durch Bewässerung von Grünanlagen sowie Anlagen zur
Befeuchtung von Büro- und Prüfstandbereichen im Techno-
logiezentrum. Der Wasserverbrauch im Produktionswerk
sank dagegen um rund 3 %.
Das anfallende Abwasser, insgesamt 16.811 m³, davon 115
m³ behandeltes Abwasser, wurde über die sog. Indirektein-
leitung der städtischen Kläranlage zugeleitet.
Sanitärabwässer werden ohne vorherige Behandlung ent-
sprechend den Vorgaben der Ortssatzung eingeleitet.
Mit erfolgter Stilllegung eines Kühlturmes in 2016 bestehen
keine relevanten Kühlwasserverluste durch Verdunstung in-
folge offenem Kühlkreislauf.
Die Abwasserbehandlungsanlage (ABA) wurde Mitte 2017
infolge Schließung KTL-Anlage außer Betrieb genommen. In
2016 und 2017 traten keine Grenzüberschreitungen bei der
Abwassereinleitung auf (Eigenkontrollverordnung).
Seit Mitte 2015 erfolgt der Regelbetrieb der innovativen
Ultrafiltrationsanlage (UF) zur Reinigung von ölhaltigem
Abwasser (Putzwasser) im Hilfs- und Betriebsstofflager im
Betriebsteil Werk 2 Produktion. Hier wird das täglich anfal-
lende Reinigungswasser von Hallenböden der Produktions-
bereiche behandelt. In 2018 konnten rund 115.000 Liter ver-
schmutztes, ölhaltiges Reinigungswasser wirksam behan-
delt werden.
Die Schadstofffrachten der spezifischen Parameter im be-
handelten Abwasser der Ultrafiltrationsanlage zur Putzwas-
serreinigung liegen weiter weit unterhalb der zulässigen
Frachten zur Abwassereinleitung.
In der Vergangenheit wurde das Reinigungswasser in einem
sog. „Verdampfersystem“ erhitzt und der Wasseranteil ver-dampft. Danach konnten die „Schmutzstoffe“ separat ent-sorgt werden. Dieses Verfahren – Vakuumdestillation – er-
wies sich aber als ineffizient i.S. Energieverbrauch und Wirk-
samkeit.
Künftig setzt MANN+HUMMEL ganz auf die Ultrafiltration.
Die Reinigung verläuft dabei in mehreren Schritten. Über ei-
nen Absetzbehälter werden Feststoffe separiert und die Öl-
phase abgeschieden. Die anschließende Ultrafiltration ent-
fernt dank einer spezifischen Keramikmembran selbst
kleinste Partikel. Der Anlagenprozess ist automatisiert.
Mit der Umstellung von der Vakuumdestillation auf die Ultra-
filtration investierte MANN+HUMMEL in die Schonung der
Umwelt und erzielt parallel wirtschaftliche Vorteile. Die Ultra-
filtration erzielt nicht nur eine deutlich höhere Reinigungswir-
kung, sie reduziert den Energieverbrauch im Vergleich zum
Vorgängerverfahren signifikant um rund 80 %. Zudem wur-
den die Schadstofffrachten im Abwasser durch das neue Be-
handlungsverfahren deutlich gesenkt.
Die Inhalte und Rückstände von Fettabscheidern werden
ordnungsgemäß entsorgt. Das auf den Betriebsgeländen an-
fallende Niederschlagswasser wird gemeinsam mit dem ge-
reinigten Abwasser sowie dem Sanitärabwasser in die städ-
tische Kanalisation eingeleitet (Indirekteinleiter). Ein geringer
Teil des Regenwasseraufkommens kann auch auf dem Be-
triebsgelände (unbebaute/unversiegelte Flächen) versi-
ckern.
Die Unterflurkanalnetze der Betriebsteile sind im Wesentli-
chen bereits digital erfasst und werden regelmäßig und/oder
anlassbezogen z.B. mittels Kamera befahren oder “phy-sisch“ untersucht. In 2014 erfolgte eine vollständige Kanal-
netz-Befahrung mittels einer speziell dafür entwickelten Soft-
ware. Kleinere entdeckte Schäden bzw. Versatze wurden
unmittelbar saniert.
Ein Kanalsanierungsprojekt wurde in 2015 initiiert. Das Sa-
nierungsergebnis liegt in Form eines Erläuterungsberichtes
mit Zustandsklassifizierung des Abwasserkanalnetzes vor.
Umwelterklärung 2019 Seite 38
3.2 UMGANG MIT WASSERGEFÄHRDENDEN STOFFEN
Bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg werden im Rahmen von
betrieblichen Aktivitäten wassergefährdende Stoffe mit Um-
weltrelevanz in der Fertigung sowie in Service- und Entwick-
lungsbereichen eingesetzt.
Die Produktion im Betriebsteil Werk 2 ist ein wesentlicher
Einsatzbereich zur Anwendung und Verbrauch von wasser-
gefährdenden Stoffen (Gefahrstoffe). Bis zur Ausserbetrieb-
nahme der KTL-Anlage in 2016 und Abwasserbehandlung in
2017 waren die wichtigsten Vertreter die sog. „Bonder“ zur Vorbehandlung und Entfettung von Metallen, verschiedene
Öle, Kühlschmierstoffe sowie Salzsäure und Natronlauge.
„Bonder“ wurden in der Oberflächenbehandlungsanlage der
Blechluftfilterfertigung eingesetzt. Salzsäure, Natronlauge
und Kalk waren hauptsächlich für den Betrieb der Abwasser-
behandlungsanlage erforderlich. Mit Anpassung der Produk-
tion konnte die Anzahl eingesetzter Gefahrstoffe um rund 45
% reduziert werden
In 2018 blieb die Gesamtmenge an wassergefährdenden
Stoffen im Betriebsteil Werk 2 (Produktion) nahezu unverän-
dert ggü. 2017 bei rund 24 t, 2016 waren dies produktions-
und verfahrensbedingt noch rund 45 t.
Der zweite wesentliche Einsatzbereich ist das Technologie-
zentrum (TZ). Die Verwendung von wassergefährdenden
Stoffen im Betriebsteil TZ konzentriert sich im Wesentlichen
auf Benzin, Diesel und Ölen für den Einsatz zur Erprobung
von Filtermedien. Die Menge an eingesetzten Medien ist da-
bei direkt vom beauftragten Prüfumfang zur Filtervalidierung
abhängig.
In 2018 wurden im Technologiezentrum rund 38 t an Diesel-
und Benzinkraftstoffen sowie Ölen als Filtermedium einge-
setzt, in 2017 waren dies rund 26 t und in 2016 rund 38 t.
In Summe wurden in 2018 bei MANN+HUMMEL Ludwigs-
burg rund 61 t an wassergefährdenden Stoffen (WGK) ein-
gesetzt, in 2017 waren dies rund 50 t und in 2016 rund 83 t.
Für alle Gefahrstoffe besteht ein Gefahrstoffkataster, das
u.a. Informationen zur Wassergefährdung der jeweiligen
Stoffe enthält. Alle wassergefährdenden Stoffe werden in ge-
eigneten Umwelt-/ Gefahrstoffschränken, auf Auffangwan-
nen oder in doppelwandigen Behältern gelagert.
Die beiden Gefahrstofflager am Standort Ludwigsburg sind
entsprechend den Vorschriften des WHG und der VAwS Ba-
den-Württemberg bzw. der bundesweit gültigen AwSV durch
einen Sachverständigen begutachtet und abgenommen wor-
den. Weitere regelmäßige Prüfungen finden im Rahmen der
gesetzlichen Anforderungen statt und werden fortlaufend do-
kumentiert.
Die Inbetriebnahme des neuen Hilfs- und Betriebsstofflagers
erfolgte in 2014. Es dient als Lager für Gefahrstoffe und ge-
fährliche Abfälle und befindet sich im Betriebsteil Werk 2 Pro-
duktion.
Mit Bau des neuen Technologiezentrums in 2016 wurde ein
zweites Gefahrstofflager in Betrieb genommen. Dort werden
im Wesentlichen die zur Erprobung von Filtern in den Prüf-
ständen zur Validierung erforderlichen Medien wie Diesel,
Benzin und Öle vorgehalten. Die eingesetzten Prüfmedien
werden in zentralen Tanks gesammelt und einer Abfallver-
wertung zugeführt.
In den Fertigungs- und Prüfbereichen selbst befinden sich
nur die Mengen an gefährlichen Stoffen, die für den Fortgang
der täglichen Arbeit erforderlich sind. Um einen sicheren in-
nerbetrieblichen Transport zu gewährleisten, werden Ge-
fahrstoffe in geeigneten Behältern, auf speziellen Transport-
paletten und/oder Wannen transportiert. Für die eingesetz-
ten Gefahrstoffe sind die Sicherheitsdatenblätter und die
stoffbezogenen Betriebsanweisungen allen Mitarbeitern zu-
gänglich.
Um Vor- und Unfälle aufgrund von Fehlverhalten vorzubeu-
gen, werden die Mitarbeiter regelmäßig zum Arbeits- und
Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz unterwiesen.
In 2018 gab es keine Unfälle oder umweltrelevante Störfälle
beim Umgang mit gefährlichen Abfällen (wassergefährdende
Stoffe), Gefahrstoffen und der Beförderung von gefährlichen
Gütern (Gefahrgut).
Zu aktuellen umwelt- und arbeitsschutzrelevanten Themen
werden die Mitarbeiter zur Sensibilisierung regelmäßig infor-
miert.
Umwelterklärung 2019 Seite 39
3.3 ALTLASTEN
Aufgrund der Historie von MANN+HUMMEL Ludwigsburg ist
mit keinen signifikanten Boden- und/oder Grundwasserbe-
lastungen zu rechnen. Dennoch werden bei allen Bau- und
Umbautätigkeiten präventiv Bodenproben entnommen, um
sicherzustellen, dass keine lokale Verunreinigung des Erd-
reiches vorliegt.
Im Betriebsteil Werk 1 in der Hindenburgstrasse hat vor 2013
eine lokale Bodensanierung stattgefunden. Die Restbelas-
tungen mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstof-
fen (LHKW) im Untergrund erfordern laut Bescheid der zu-
ständigen Behörde keine weiteren Eingriffe bzw. Sanie-
rungsmaßnahmen.
Mit Veräußerung des Betriebsteils Werk 1 – wirksam zum
1.1.2017 - wurde zwischen dem Käufer, MANN+HUMMEL
und der zuständigen Behörde vereinbart, im Rahmen einer
Umwelt Due Diligence im Vorfeld identifizierte, schadstoffbe-
lastete (PAK, VOC und Asbest), aber lokal begrenzte Berei-
che an Bausubstanz in zwei Gebäuden zu sanieren.
Die Sanierungsarbeiten erfolgen zwischen 11/2016 und
2/2017 und wurden gutachterlich begleitet. Die Wirksamkeit
wurde durch begleitende Untersuchen dokumentiert.
Die aus der Sanierungsmaßnahme resultierenden Abfälle
wurden einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt.
In 2014 erfolgte die Demontage des alten Hilfs- und Betriebs-
stofflagers zur Baufeldvorbereitung für den Neubau von
Technologiezentrum mit Prüfstandgebäude. Nach erfolgtem
Gebäudeabriss erfolgte eine gutachterliche Bodensondie-
rung. Im Untergrund wurden keine relevanten Schadstoffe
vorgefunden.
Die entsorgte Abfallmenge aus Altlasten/Bauabbruch betrug
in 2017 lediglich rund 16 t gegenüber noch rund 6.600 t in
2016.
In 2018 wurden zwei Bauprojekte umgesetzt – Sanierung
Wilhelm-Fein-Strasse und Übergabestation Grönerstrasse.
Schadstofferkundung und Projektbegleitung erfolgten unter
gutachterlicher Aufsicht. Aus den beiden Sanierungsprojek-
ten wurden rund 4.600 t an Straßenaufbruch/Boden einer ge-
ordneten Entsorgung zugeführt.
Aktuell sind keine Altlasten bzw. Verdachtsflächen auf dem
Werksgelände der Betriebsteile von MANN+HUMMEL Lud-
wigsburg bekannt.
Umwelterklärung 2019 Seite 40
4. Verbrauch von Energie und Energieträgern
4.1 STROM
Der Stromverbrauch konnte u.a. durch verschiedene Inves-
titionen sowie Verbesserungsmaßnahmen und Ratio-/ Effi-
zienzprojekten zur Energieeffizienz in den letzten Jahren
kontinuierlich gesenkt werden.
Der Gesamtstromverbrauch sank um 0,8 %. In der Produk-
tion sank der Stromverbrauch um rund 3,3 %. Neben der
Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen ist hierfür
auch die anteilige Anpassung der Produktion relevant. In
der Produktion wurden rund 82 % des Gesamtstrombedar-
fes verbraucht, im Technologiezentrum sind dies rund 12 %.
Der fremdbezogene Strom ist mit einem Anteil von rund 60
% am Gesamtenergiebedarf weiterhin größte und damit we-
sentliche Energieart bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg.
4.2 ERDGAS
Die erdgasbetriebene Feuerungsanlage im Betriebsteil
Werk 2 arbeitet mit einer Gesamtnennleistung von 7,9 Me-
gawatt. Die Feuerungsanlagen werden zur Gewinnung von
Heiz- und Prozesswärme sowie Warmwassererzeugung
eingesetzt und werden mit Erdgas betrieben.
Die Wärmeerzeugung für die beiden neuen Gebäude T/A
und T/B im Betriebsteil Technologiezentrum erfolgt über
eine hocheffiziente Wasser/Wasser-Wärmepumpe. Die
Wärme wird über Erdsonden, die in den Erdpfählen für die
Gebäudegründung integriert sind, gewonnen. Zwei hochef-
fiziente Gasbrennwertkessel decken die Spitzenlast des
Heizwärmebedarfs ab.
Die Wärmeversorgung für den Betriebsteil Werk 5 erfolgt
mittels einer Erdgasbrenners.
Der Gesamtverbrauch von Erdgas sank um rund 10 %. Erd-
gas wird überwiegend zur Erzeugung von Heizwärme ein-
gesetzt. Der Wärmebedarf zur Heizung sank witterungsbe-
dingt infolge des milden Klimas deutlich.
In der Produktion sank der anteilige Energieverbrauch zur
Heizung/Warmwasseraufbereitung um rund 6,6 %. Der ge-
ringere Gasverbrauch (- 4,9 %) in der Produktion (Prozess-
wärme) ist auch in der Produktionsanpassung der Saug-
rohrfertigung begründet.
Erdgas ist mit einem Anteil von rund 36 % am Gesamtener-
giebedarf ein wesentlicher Energieträger am Standort Lud-
wigsburg.
4.3 FERNWÄRME Fernwärme wurde ausschließlich im Betriebsteil Werk 1
bezogen und war mit einem Anteil von rund 4 % am Ge-
samtenergiebedarf in 2016 eher nachgeordnet, für die Ver-
sorgung des Betriebsteils Werk 1 jedoch von Bedeutung.
Mit Auflassung dieses Betriebsteiles wird keine Fern-
wärme mehr am Standort Ludwigsburg bezogen.
4.4 HEIZÖL UND DIESEL
Der Energieträger Heizöl spielt mit einem Anteil von rund 1
% am Gesamtenergiebedarf weiter nur eine unwesentliche
Rolle.
Heizöl dient noch zum Betrieb einer Heizanlage für ein Ge-
bäude im Betriebsteil Werk 2 und wird aus einem oberirdi-
schen, im Gebäude liegenden Tank gespeist.
Zur Heizung des Betriebsteils Werk 6 wird ebenso Heizöl
verwendet.
Diesel wird nicht zur Energiegewinnung verwendet. Geringe
Mengen an Diesel werden zum Betrieb der Sprinkleranla-
gen und zweier Notstromdieselaggregate genutzt.
Umwelterklärung 2019 Seite 41
4.4 GEOTHERMIE UND SOLARTHERMIE Die Wärmeerzeugung für die beiden Gebäude T/A und T/B
im Betriebsteil Technologiezentrum erfolgt über eine hoch-
effiziente Wasser/Wasser-Wärmepumpe. Die Wärme wird
über Erdsonden, die in den Erdpfählen für die Gebäu-
degründung integriert sind, gewonnen. Rund 100 Pfähle
wurden aktiviert.
Die Leistung der Wärmepumpe beträgt rund 165 kW. Die
Nutzenergie wird bedarfsweise zur Kälte- und Wärmeerzeu-
gung genutzt.
Die Warmwasserbereitung für die Duschbereiche erfolgt
über Solarkollektoren auf dem Dach des Prüfzentrums
(T/B).
Die gewonnene Nutzenergie aus Geothermie und Solar-
thermie wird seit 2017 in der Gesamtenergiebilanz berück-
sichtigt.
ERLÄUTERUNGEN ZUM VERBRAUCH VON ENERGIE UND ENERGIETRÄGERN
Energieeffizienz - Energiemanagement
Der Gesamtenergieverbrauch 2018 am Standort sank um
rund 4 % im Vergleich zu 2017, in der Produktion sank die-
ser um rund 4,7 %.
Neben der weiteren Umsetzung von Energieeffizienzmaß-
nahmen sowie Produktionsanpassung der Saugrohrferti-
gung ist hierfür auch das anteilig milde Klima infolge gerin-
gerem Heizbedarf von Bedeutung.
Der Gesamtenergieverbrauch 2018 im Betriebsteil 5 stieg
um rund 5 %, im Technologiezentrum sank der Verbrauch
um rund 2 %.
Maßgeblich für die wesentlichen Umweltwirkungen mit rund
82 % Ressourcenverbrauch (Energie) und damit bedeu-
tendster Energieverbraucher ist der Betriebsteil Werk 2,
Produktion. Das Technologiezentrum weist einen anteiligen
Energieverbrauch von rund 11 % auf.
Wesentliche Aspekte sind der Stromverbrauch mit rund 60
% sowie der Erdgasverbrauch mit rund 36 % Anteil am Ge-
samtenergieverbrauch. Geothermie und Solarthermie um-
fassen einen Anteil von rund 2,5 %. Der Einsatz von Heizöl
und Diesel weist in Summe nur rund 1 % vom Gesamtener-
gieverbrauch auf. Fernwärme wird mit Wegfall von Be-
triebsteil Werk 1 nicht mehr bezogen.
Der Stromverbrauch am Standort sank um rund 0,8 %, in
der Produktion sank dieser um 3,3 %. In der Produktion
wurden rund 82 % des Gesamtstrombedarfes verbraucht.
Der Gesamtverbrauch von Erdgas sank um rund 10 %. Erd-
gas wird überwiegend zur Erzeugung von Heizwärme und
Warmwasser eingesetzt. Der Wärmebedarf zur Heizung
sank witterungsbedingt infolge des milden Klimas.
In der Produktion sank der anteilige Energieverbrauch zur
Heizung um rund 7 %. Der Erdgasverbrauch in der Produk-
tion (Prozesswärme) sank um rund 5 % infolge Produkti-
onsanpassung der Saugrohrfertigung.
Ziel ist, den Gesamtenergieverbrauch am Standort Lud-
wigsburg, insbesondere in der Produktion als wesentlicher
Verbraucher, im Rahmen von Projekten zur Energieeffizi-
enz/Energiemanagement weiter zu senken.
Im Energieteam werden laufend Potentiale zur Energieeffi-
zienz ermittelt und deren Umsetzungsnutzen bewertet.
Beispiel Druckluft
Durch Reduzierung des Systemdrucks sowie systemati-
sche Ortung und Behebung von Leckagen konnten Lecka-
geverluste und anteilige Energiekosten zur Drucklufterzeu-
gung seit Mitte 2016 um über 50 % reduziert werden.
Umwelterklärung 2019 Seite 42
Indirekte Umweltaspekte
PRODUKTAUSWIRKUNGEN
Filtration trennt das Nützliche vom Schädlichen
MANN+HUMMEL Produkte bewirken generell einen wich-
tigen Beitrag zum Umwelt- und Gesundheitsschutz. Durch
Filterung von Kraftstoff, Öl und Luft wird das Eindringen
fremder Stoffe in den Motorraum verhindert und der Kraft-
stoffverbrauch reduziert. Die Lebenszeit des Motors wird
verlängert. Neue Produkte im Ölfiltersegment erreichen
hohe Laufleistungen, so dass die Wechselintervalle verlän-
gert werden können. Dies trägt zur besseren Ressourcen-
nutzung und zur Abfallvermeidung bei.
MANN+HUMMEL entwickelt seine Filtermedien in Koope-
ration mit den verschiedenen Filtermedienherstellern stetig
weiter, um Technologie und Effizienz weiter zu verbessern.
Auch die am Standort Ludwigsburg gefertigte Produkte –
Ölmodule, Kraftstoff- und Luftfilter, Saugrohre – leisten bei
deren Anwendung einen wertvollen Beitrag zu Umwelt-
schutz und Ressouceneffizienz.
An die Verpackungen der verschiedenen Produkte wer-
den seitens MANN+HUMMEL und kundenseitig hohe spe-
zifische Anforderungen gestellt, um auf dem Transportweg
einen wirksamen Schutz vor Beschädigungen und Umwelt-
einflüssen (Verschmutzung, Korrosion o.ä.) sicherzustel-
len. In der Regel werden spezifische Mehrweg–Verpa-
ckungen und –Ladungsträger – im Kundeneigentum oder
konzerneigen – zum Warentransport unserer Produkte ver-
wendet.
Über Ökobilanzen und Ratio-Projekte wird außerdem
durch die MANN+HUMMEL Gruppe bei Produktprojekten
fallweise ermittelt, inwieweit veränderte Produktgestaltun-
gen zu verbesserten Umwelteigenschaften beitragen kön-
nen (umweltgerechte Produktentwicklung).
Innovatives Filtermedium aus Recyclingfasern
Ein Filtermedium aus recycelten Kunststofffasern bietet
der neue MANN-FILTER Luftfilter C 24 005.
In einem Quadratmeter Filtermedium steckt der Kunststoff
aus etwa zwei 1,5 l PET-Flaschen. Damit leistet der Filter
einen wichtigen Beitrag zum schonenden Einsatz von Res-
sourcen. Ziel ist es, den Anteil an recycelten Fasern in
Neuentwicklungen auf 80 % zu erhöhen.
Mit umweltfreundlichen Filtermedien für Luftfilter setzt sich
der Filtrationsexperte MANN+HUMMEL schon seit mehre-
ren Jahren für nachhaltige Forstwirtschaft ein. Neben der
Erfüllung technischer Spezifikationen ist es dem Unterneh-
men wichtig, nachhaltig und umweltverträglich zu wirt-
schaften. Ein schonender Ressourceneinsatz ist dabei ein
wichtiger Faktor. MANN+HUMMEL hat daher zwei Produk-
tionsstandorte nach den Richtlinien des Forest Stewards-
hip Council® (FSC) zertifizieren lassen, um Produkte mit
Holzanteil aus zertifizierten Quellen herstellen zu können.
Einsatz von Rezyklaten in der Produktion
Produkte und Produktkomponenten können anteilig aus
Recyclingkunststoff bestehen – ein Beispiel aus der Pro-
duktion am Standort Ludwigsburg.
Der in der Saugrohrfertigung anfallende Ausschuss an
Kunststoff wird sortenrein gesammelt und bei einem exter-
nen Dienstleister zu Granulat wieder aufbereitet. Das rück-
gelieferte Rezyklat-Compound wird wieder vollständig im
Spritzgussprozess der Produktion verarbeitet – ein wert-
voller Beitrag zu Nachhaltigkeit und Ressourceneffizi-
enz – und ein gutes Beispiel für das erfolgreiche Zusam-
menspiel von Ökologie und Ökonomie.
Saugrohr Pkw
Innovatives Filtermedium aus Recyclingfasern
Umwelterklärung 2019 Seite 43
PRODUKTE - INNOVATIONEN
MANN+HUMMEL investiert laufend rund 4 Prozent des
Umsatzes in Forschung und Entwicklung und hält über
3.000 Patente und Gebrauchsmuster
Auf unserer Unternehmenswebsite stellen wir Ihnen un-
sere innovativen Produkte, Produktentwicklungen und
Technologien, sowie Tätigkeitsbereiche und Filtrationslö-
sungen vor. Dort finden Sie auch weiterführende Informa-
tionen zu den einzelnen Produktmarken, ihren Kompeten-
zen und strategischen Ausrichtungen. Entdecken Sie die
Kompetenzfelder unseres Unternehmens.
Wir stellen uns Herausforderungen
Auf unsere „Intelligent Air Solutions“ stoßen Sie, wenn es um den Schutz vor Feinstaub oder Bakterien in Innenräu-
men geht: Hier sorgen unsere Filter für ein gesundes und
sauberes Umfeld – ob zuhause, im Auto oder am Arbeits-
platz. Unsere Membranen und Systeme wiederum tragen
weltweit zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser
bei.
Innovation und Forschung werden bei uns groß ge-
schrieben. Die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden
stehen bei unserer täglichen Arbeit im Mittelpunkt. Wir er-
weitern unser Produktangebot und unsere Kompetenzfel-
der kontinuierlich. Unser internationales Team forscht un-
aufhaltsam an aktuellen Themen, die die Welt bewegen:
nachhaltige Mobilität, saubere Luft und reines Wasser.
INNENRAUMFILTER MIT ANTIALLERGENER WIR-
KUNG
Bereits im September 2015 hat MANN+HUMMEL auf der
Automechanika in Frankfurt am Main seinen Filter Freci-
ousPlus vorgestellt. Das Besondere an der Neuheit von
MANN-FILTER: Die Innenraumfilter sind mit einer zusätzli-
chen biofunktionalen Schicht versehen.
Diese Spezialbeschichtung bindet Allergene und verhin-
dert das Eindringen von Bakterien und Schimmelpilzen in
den Fahrzeuginnenraum.
Der von MANN+HUMMEL entwickelte, innovative Innen-
raumfilter FreciousPlus ist ein mehrlagiger Hochleistungs-
Filtermedium, das neben groben Partikeln wie Staub, Pol-
len oder Reifenabrieb auch kleinste Partikel wie Feinstaub
zu nahezu 100% stoppt.
Durch Einsatz von hochwertigem Aktivkohle-Granulat wer-
den Gerüche und Schadgase wie Ozon, Schwefeldioxid o-
der Stickoxide eliminiert. Eine spezielle biofunktionale Be-
schichtung mit natürlichem Polyphenol bindet freie Aller-
gene.
Die zusätzliche antimikrobielle Beschichtung entzieht Bak-
terien und Schimmelpilzen die Nahrungsgrundlage. Um
Fahrzeuginsassenzuverlässig zu schützen wird daher von
Experten vermehrt der Einsatz von antiallergenen
Innenraumfiltern empfohlen.
Innovativer Innenraumfilter FreciousPlus
Umwelterklärung 2019 Seite 44
Feinstaubfresser Technologieplattform – Feinstaubpartikelfilter, NO2 Feinstaubkombifilter, Bremsstaubfilter
Feinstaubfresser – Unterboden-Feinstaubfilter
Umwelterklärung 2019 Seite 45
Feinstaubfresser – stationäre Filteranlage – Schwieberdinger Strasse
Filter Cubes II für das Bleyle Quartier Ludwigsburg – Kooperationsprojekt mit Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER
Umwelterklärung 2019 Seite 46
Feinstaubfresser – Feinstaubpartikelfilter und Reduzierung Stickstoffdioxid (NO2)
Stationäre Filter Cubes am Stuttgarter Neckartor – Reduzierung Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2)
Umwelterklärung 2019 Seite 47
MANN+HUMMEL schenkt der Stadt Ludwigsburg einen City Tree als biologoscher Filter zur Verbesserung der Luftqualität
Das Mobile Grüne Zimmer der Stadt Ludwigsburg auf Tour bei MANN+HUMMEL (9/2018)
Im Rahmen des Prozesses "Transformation West" soll das Gebiet zwischen Gröner- und Schwieberdinger Straße, Gäns-
fußallee und Schlieffenstraße zu einem zukunftsorientierten Gewerbegebiet werden. Hierfür spielt auch die Gestaltung at-
traktiver Grün- und Freiflächen eine wichtige Rolle.
Im Rahmen des Förderprojekts "Ludwigsburg: Urban Agenda - Green City" werden neue Ansätze und Konzepte für Grün-
und Freiraumentwicklung im Transformationsgebiet West erprobt. Das "Mobile Grüne Zimmer" ist eines davon. Es zeigt auf,
wie mit Hilfe grüner Infrastruktur Aufenthaltsqualität geschaffen werden kann.
Wie alle Gewerbegebiete sind die Flächen im Gewerbegebiet West in Ludwigsburg nahezu vollständig versiegelt. Der Boden
hat seine Funktion als Speicher und Puffer im Wasserkreislauf verloren. Insbesondere in Hitzeperioden sind große Teile der
Weststadt mit kühlenden Grünflächen unterversorgt.
Umwelterklärung 2019 Seite 48
OurAir Produkte – Für saubere Luft in Innenräumen OurAir ist ein Rundumsorglospaket aus Luftqualitätsmess- und –reinigungsgeräten sowie der digitalen Aufbereitung und Analyse der Daten. So schaffen wir ein sicheres und sauberes Innenraumklima.
Senzit – MANN-FILTER präsentiert neues Monitoring Produkt für Luftfilter
Optimale Planbarkeit von Wartungen und erweiterter Schutz von Motoren durch das innovative Device für Luftfilter
Umwelterklärung 2019 Seite 49
MITARBEITEREINBINDUNG
Nur wer konkrete Ziele hat, wird langfristig erfolgreich sein.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen bei
MANN+HUMMEL Ludwigsburg aktiv dazu bei, dass die
Umweltziele erreicht werden. Grundlage hierfür ist das En-
gagement aller Mitarbeiter. Deshalb startet MANN+HUM-
MEL Initiativen, um die Belegschaft aktiv einzubinden und
zu motivieren, um z.B. Prozessverbesserungen zu errei-
chen. Die Einbindung der Mitarbeiter in das MANN+HUM-
MEL Management System (MMS) verbessert die Prozesse,
steigert die Effizienz und macht die Arbeitsplätze zukunfts-
sicher.
Über das betriebliche Vorschlagswesen (Ideenmanage-
ment) können die Mitarbeiter in Ludwigsburg Ideen zur Ver-
besserung einreichen. Im Jahr 2018 wurden rund 60 Ver-
besserungsvorschläge eingereicht, von denen eine Vielzahl
positiv bewertet und umgesetzt wurden. Dadurch konnte ein
Nutzen von rund 25.000 € erreicht werden. Es werden re-gelmäßig standortübergreifende Aktionen zu einem spezi-
ellen Thema ausgelobt, wie Umweltschutz, Energieeinspa-
rung oder Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Auch im Jahr 2018 wurden wieder Aktionen im Bereich Ar-
beits- und Gesundheitsschutz erfolgreich durchgeführt.
Hierzu zählen z.B. Gesundheitstage („Fit am Arbeitsplatz“) sowie Gesundheitszirkel in Produktionsbereichen.
In 2018 waren 7 Monate im Produktionswerk unfallfrei.
Seit April 2013 gibt es im Werk 2 – Produktion das Projekt
„Prima Klima“. Der Hintergrund von „Prima Klima“ ist, den Mitarbeitern eine Stimme zu geben, Ihre Anliegen ernst zu
nehmen und gemeinsam Lösungen für Probleme etc. zu er-
arbeiten. Auch werden hier die Fragen der Mitarbeiter be-
antwortet und verschiedene Informationen weitergegeben.
Die Mitglieder des Teams geben diese Infos direkt an Ihre
Kollegen oder in den Abteilungsversammlungen weiter.
Darüber hinaus schafft MANN+HUMMEL am Standort Lud-
wigsburg auch individuelle Voraussetzungen, um Beruf und
Familie zu verbinden. Zum Beispiel mit dem Angebot von
Teilzeitarbeitsmodellen, die eine familienfreundliche Be-
schäftigungsmöglichkeit bieten. Hinzu kommen Leistungen
wie ein eigenes Betriebsrestaurant, das eine tägliche Ver-
sorgung der Mitarbeiter bietet. Eine stetige werksärztliche
Versorgung wird über einen Vertragspartner gewährleistet.
AUS- UND WEITERBILDUNG
MANN+HUMMEL Ludwigsburg hat in den kommenden Jah-
ren viel vor. Daraus ergeben sich vielfältige Chancen. Jun-
gen Ingenieurinnen und Ingenieuren stehen bei uns viele
Wege offen. Durch „Training-on-the-Job“ und fachspezifi-sche Weiterbildung übernehmen die Kolleginnen und Kolle-
gen Schritt für Schritt Verantwortung.
Darüber hinaus bietet die MANN+HUMMEL-Gruppe Ausbil-
dungsplätze und Duale Studiengänge für verschiedene, zu-
kunftssichere Berufe im technischen Bereich. Eine Ausbil-
dung bei uns ist in jedem Fall eine exzellente Grundlage für
eine berufliche Zukunft mit besten Perspektiven: hier in Lud-
wigsburg, oder an einem der anderen Standorte von
MANN+HUMMEL.
Fast alle Auszubildenden erhalten nach Ende der Ausbil-
dungszeit einen Arbeitsplatz bei MANN+HUMMEL – die
meisten davon bleiben über Jahre im Betrieb beschäftigt.
Eine individuelle und professionelle Personalentwicklung
trägt dazu bei, den veränderten Anforderungen der Kunden
und weltweiten Anforderungen gerecht zu werden.
Durch regelmäßige Aus- und Weiterbildung zum Thema
Umweltschutz werden Mitarbeiter und Führungskräfte moti-
viert, diesen als gleichrangigen Faktor in Entscheidungspro-
zesse einzubinden. Den Führungskräften kommt hier eine
Vorbildfunktion zu.
Umwelterklärung 2019 Seite 50
LIEFERANTEN, DIENSTLEISTER UND PARTNERFIRMEN
Im Einkauf wird, in Verbindung mit Design und Entwicklung
die Grundlage für eine kostengünstige und nachhaltig um-
weltgerechte Produktion gelegt. Es wird darauf geachtet,
dass unsere Lieferanten und Partnerfirmen unsere Vorga-
ben bezüglich Arbeits- und Umweltschutz einhalten. Dies
wird bei Lieferanten- und stichprobenartigen Partnerfir-
menaudits überprüft und fließt in die Bewertung mit ein.
Unsere Partnerfirmen werden bereits vor der Auftrags-
vergabe über die Umwelt- und Sicherheitsvorschriften von
MANN+HUMMEL informiert.
Die Unterweisung seiner Mitarbeiter obliegt dem Auftrag-
nehmer. Der Auftraggeber überprüft dies vor Ort und führt
gegebenenfalls Nachunterweisungen durch.
Bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg ist geregelt, dass Part-
nerfirmenmitarbeiter die Arbeit erst aufnehmen dürfen,
nachdem sie die verpflichtende Umwelt- und Arbeitsschutz-
unterweisung erhalten haben. Der Prozess ist in einer Ver-
fahrensanweisung (Procedure) beschrieben.
„GOGREEN“ – DER KLIMANEUTRALE VERSAND
MANN+HUMMEL hat sich 2009 dazu entschlossen, die
Möglichkeit zu nutzen, DHL Standard Pakete für Deutsch-
land mit dem Logo „GOGREEN“ zu versehen. „GOGREEN“ bietet eine Lösung, die die transportbedingten CO2-Emissi-
onen neutralisiert und MANN+HUMMEL dabei unterstützt,
die CO2-Emissionen entlang der eigenen Leistungskette zu
reduzieren. „GOGREEN“ steht für klimaneutrale oder emis-sionsarme Produkte und Services und der Verpflichtung, et-
was gegen die Ursache des Klimawandels zu tun – der
obersten Priorität im Bereich Umweltschutz.
SOZIALES ENGAGEMENT – GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG
Gelebte, gesellschaftliche Verantwortung ist fester Be-
standteil der MANN+HUMMEL Unternehmenskultur, seit
Beginn an. An jedem MANN+HUMMEL Standort finden re-
gelmäßige Corporate Social Responsibility (CSR) – Aktivi-
täten statt.
In Ludwigsburg konnte Personalleiter Thomas John im Au-
gust 2018 einen Spendenscheck in Höhe von 13.861 Euro
an Jens Voigt und Christian Franz von der gemeinnützigen
Organisation arche noVa - Initiative für Menschen in Not
e.V. überreichen.
Unterstützt wird hier ein Hilfsprojekt in der Ukraine, welches
den Aufbau dezentraler Wassersysteme in der Region Do-
nezk ermöglicht. In vielen Bezirken der Region ist die Was-
serversorgung stark beeinträchtigt, die Infrastruktur kaum
ausreichend. Mit dem Geld sollen Reparaturarbeiten am lo-
kalen Wassernetz sowie die Instandsetzung von Sanitäran-
lagen und Wasseraufbereitungssystemen unterstützt und
regelmäßige Durchführungen von Tests zur Überprüfung
der Wasserqualität vorangetrieben werden.
Die Höhe der Spende begründet sich aus der Teilnahme an
unserer Mitarbeiterbefragung im Mai 2018. Wie im Vorfeld
angekündigt, spendete MANN+HUMMEL für jeden ausge-
füllten Fragebogen einen Euro.
Nachhaltigkeit – VALUE
In 2018 hat MANN+HUMMEL erstmalig einen Nachhaltig-
keitsbericht (CSR) für das Berichtsjahr 2017 in Übereinstim-
mung mit den Global Reporting Initiative (GRI) Standards
veröffentlicht.
Der Nachhaltigkeitsbericht VALUE ist auf der Unterneh-
menswebsite verfügbar.
Spende an arche noVa - Social Responsibility
Umwelterklärung 2019 Seite 51
ANSIEDLUNG VON BIENEN - BIODIVERSITÄT
Bienen sind jetzt auch bei MANN+HUMMEL in Ludwigsburg
heimisch. Im April 2018 konnten zwei Bienenvölker in Hol-
zunterkünften auf dem begrünten Parkhausdach angesie-
delt werden. Seitdem leben dort in der Spitze rund 30.000
Bienen. Auf Initiative von Mitarbeitern, die auch als Imker
aktiv sind, konnte das Projekt zur Ansiedlung von Bienen
und mit Unterstützung der Liegenschaften geplant und er-
folgreich realisiert werden.
Die nachhaltige Ansiedlung von Bienen trägt zur Erhaltung
der Artenvielfalt – Biodiversität – bei und ist auch ein Beitrag
zur Corporate Social Resonsibility (CSR). Die beiden Bie-
nenstöcke auf dem Firmengelände sollen einen kleinen Bei-
trag zum Überleben der Bienen leisten. Die Ökologische
Bedeutung der Bienen liegt in der Bestäubung von Wild-
und Kulturpflanzen.
Honig als Belohnung für Nachhaltigkeit
Der Erfolg lässt sich sehen – den kann man konkret schme-
cken! Im Sommer nahmen die Imker die Honigwaben aus
dem Stock und schleuderten die Waben. Der gewonnene
Honig konnte im Betriebsrestaurant den Betriebsangehöri-
gen zum Erwerb und Verzehr angeboten werden.
PAKADOO – PAKETE NACHHALTIG EMPFANGEN
MANN+HUMMEL hat sich dazu entschlossen, seinen Mit-
arbeitern am Standort Ludwigsburg die Möglichkeit anzu-
bieten, im Rahmen eines Pilotprojektes private Pakete im
Unternehmen zu empfangen – Pakadoo.
„Pakadoo ist die Zustellalternative, die die geringsten CO2-
Emissionen verursacht - zertifiziert von myClimate. Indem
Pakadoo private Lieferungen mit gewerblichen Paketen
bündelt, fallen die Mehrfachfahrten der Lieferanten sowie
Abholfahrten der Empfänger weg und die Sendungen kön-
nen bereits beim ersten Versuch zugestellt werden. Denn
mit Pakadoo kommen Pakete da an, wo Sie tagsüber sind:
im Büro. Damit schonen Sie die Umwelt - und Ihr Arbeitge-
ber verbessert seine Nachhaltigkeitsbilanz und leistet damit
einen Beitrag zu seiner CSR.“ Seit Einführung des Pakadoo Services in 10/2017 konnten
die rund 180 registrierten Nutzer bis dato somit rund 1.200
Paketsendungen am Pakadoo Point übernehmen.
Gegenüber der Abholung bei einem Paketdienstleister bzw.
Zustellung durch die Paketdienstleister werden pro Paket
rund 924 g CO2 eingespart (zertifiziert durch myClimate).
Durch die Nutzung des Pakadoo-Paketservice ergibt sich
rechnerisch eine Vermeidung von rund 1.100 kg CO2 .
Blütenhonig und Sommertrachthonig
vom MANN+HUMMEL Parkhausdach
Bienenvölker auf dem MANN+HUMMEL Parkhausdach
Umwelterklärung 2019 Seite 52
Umweltziele 2018 Status Zielerreichung Die aktualisierten Umweltziele 2018 sind im Umweltprogramm 2018 – 2020 enthalten. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die geplanten und realisierten Maßnahmen in 2018.
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Bemerkung Umsetzung
Energieeffizienz / Ressourcenschonung / CO2
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
Umset-zung
KPI50 energy efficiency Produktion W2 [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas, Heizöl, Diesel bezogen auf Value Add], [kWh/EUR] Zielwerterreichung corporate target
Produktion, Liegenschaften, Umweltschutz
Zielwert für KPI50 EE konnte infolge Entwicklung Added Value knapp nicht erreicht werden. Produktion: Verbrauch Gesamtenergie konnte in 2018 ggü. 2017 um rund 4,7 % reduziert werden.
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
- 6%
Strom-/Erdgasverbrauch reduzieren Produktion W2 [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas in Produktion] [kWh] jährlich um 2 % - Basis 2017
Produktion, Produktionspla-nung, Umweltschutz
Produktionsbedingter Verbrauch 2018 zu 2017: Strom – 3,3 % Erdgas – 4,9 %
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
- 3%
Gesamt-Energieverbrauch reduzieren Standort Ludwigsburg [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas, Heizöl, Diesel [kWh] jährlich um 1 % - Basis 2017
Produktion, Liegenschaften, Umweltschutz
Gesamtenergie-Verbrauch 2018 zu 2017: – 4,0 %
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
Umset-zung
Trocknung von Kunststoff- Granulaten Optimierung Trocknungspro-zess – Anpassung an den Stand der Technik 1) Trockner - Halle Nord Production Truck Air Filter Umsetzung 2) Trockner – Halle Süd Production Plastic Parts Machbarkeitsanalyse
Produktionspla-nung, Produktion
zu 1): Ersatzbeschaffung Granulattrockner realisiert zu 2): Nutzen neuer Granulattrockner energetisch bewertet. Projektumsetzung in 2019/20 geplant.
Energieeinsparung Beleuchtung
Erpro-bung,
Bewer-tung
LED-Beleuchtung Fallweise Umsetzung in Abhängig-keit von Umstrukturierungsprojek-ten
Produktionswerk, Liegenschaften
In 2018: anteilige LED- Aussenbeleutung Wilhelm-Fein-Strasse
Umwelterklärung 2019 Seite 53
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Bemerkung Umsetzung
Energieeffizienz / Ressourcenschonung / CO2
Reduzierung transportbedingte CO2 - Emissionen
Umset-zung
Einsparung von Lkw-Transpor-ten aus Auflösung von Aussenlagern Vermeidung CO2 - Emissionen
Logistik
Ergebnis der Umsetzung Insourcing Aussenlager - Vermeidung p.a. von rund: 5.850 km Laufleistung 1.500 l Diesel 4.440 kg CO2 - Emissionen
Reduzierung transportbedingte CO2 - Emissionen
Erpro-bung
Projekt Pakadoo - Lieferung von privaten Paketen an MANN+HUMMEL Ludwigs-burg Bündelungseffekt Paketzustellung – Beitrag CSR
Liegenschaften
Vermeidung von rund 1.100 kg CO2 – Emissionen seit Projektstart
Reduzierung Druckluftverbrauch
Umset-zung
Druckluftleckagen reduzieren - Produktion Systematische Analyse und Leckagebehebung
Produktion, Instandhaltung Pro-duktion
Leckageverluste seit Mitte 2016 um über 50 % reduziert
Reduzierung Druckluftverbrauch
- 6 %
Druckluftverbrauch reduzieren - Produktion jährlich um 2 % - Basis 2017
Produktion, Instandhaltung Pro-duktion, Produkti-onsplanung
Druckluftverbrauch 2018 zu 2017: – 3,9 %
Energieanalyse, Monitoring
Umset-zung
Energiedatenmanagement- system (EDM-Navigator) Beschaffung, Implementierung – Pilot Technologiezentrum
Liegenschaften
Erfassung Energie-/Medienverbrauch durch Nutzung eines bestehenden DV-Systems zur Steuerung Gebäudeleittechnik
Reduzierung indirekte CO2 - Emissionen
Ana-lyse
Strom aus regenerativen Energiequellen - green energy Machbarkeit/Potential, CO2 -footprint
Einkauf, Umweltschutz
Einkauf von Grünstrom: Chance: Potential zur Reduzierung indirekter CO2 – Emissionen um rund 44.000 t p.a. Risiko: Mehrkosten für HKN-Zertifikate
Reduzierung direkte CO2 - Emissionen
Ana-lyse
Erdgas aus regenerativen Energiequellen - green energy Machbarkeit/Potential, CO2 -footprint
Einkauf, Umweltschutz
Geringes Potential zur Reduzierung direkter CO2 – Emissionen im Vergleich zu Mehrkosten für (anteiliges) Bioerdgas
Biodiversität
Artenvielfalt
Mach-barkeit, Umset-zung
Ansiedlung von Bienenvölkern Dach - Parkhaus 1.09 Beitrag CSR
Liegenschaften
Erfolgreiche Ansiedlung von zwei Bienenvölkern auf dem begrünten Parkhausdach
Umwelterklärung 2019 Seite 54
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Bemerkung Umsetzung
Abfall / Recycling
Abfallverwertungs-quote
> 99 %
KPI recycling rate (produktionsbedingte Abfälle) [Verhältnis Abfälle zur Verwer-tung zur Gesamtabfallmenge] corporate target = 99 %
Umweltschutz, Pro-duktion
Verwertungsquote 2018 Abfälle aus dem laufenden Betrieb = 100 %
Abfallvermeidung, Ressourcenscho-nung
Umset-zung
Recycling von PA-Pulver Lasersintern - Prototyping Cen-ter Herstellerrücknahme / closed cycle
Prototyp Center, Umweltschutz
Jährlich werden rund 2.000 kg an gebrauchtem PA-Pulver-Polymer vollständig als Sekundärrohstoff wiederverwertet und werkstofflich recycelt anstatt als Abfall entsorgt.
Abfallvermeidung, Effizienzsteigerung, Ressourcenscho-nung
- 9%
Ausschussquote reduzieren - Spritzgussteile aus Kunststoff jährlich um 3 % - Basis 2018
Production Plastic Parts, Production Truck Air Filter, Production Intake Manifold
Ermittlung Ausgangs-basis ist erfolgt (2018 anstatt 2017). Umsetzung erfolgt erst ab 2019 anstatt bereits 2018.
Abwasser
Abwasser/Abfallver-meidung, Energie-einsparung, Effi-zienzsteigerung
Mach-barkeit, Umset-zung
Stilllegung Destille - Vakuum-verdampfung von Reinigungs-abwässern Abwasser in Ultrafiltrationsanlage behandeln – Neuregelung Abwas-serentsorgung
Produktion Flüssigkeitsfilter, Umweltschutz
Energieintensive Destille ist seit Ende 2017 ausser Betrieb. Laufende Wirksamkeitserprobung Abwasserbehandlung in Ultrafiltrationsanlage. Erweiterung der wasserrechtlichen Genehmigung in 2019 geplant.
Reduzierung Wasserverbrauch
- 3%
Wasserverbrauch reduzieren - Produktion Ludwigsburg jährlich um 1 % - Basis 2017
Produktion, In-standhaltung Pro-duktion, Produkti-onsplanung, Umweltschutz
Reduzierung Wasserverbrauch 2018 zu 2017: – 2,8 %
Umwelterklärung 2019 Seite 55
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Bemerkung Umsetzung
Umweltmanagement
Steigerung des Umweltbewusst-seins
nach Bedarf
Production Training Center (PTC) – Besondere Information der Mit-arbeiter zu Umweltschutz und Energieeinsparung Ziel: Mitarbeiter-Sensibilisierung zu Umweltschutz, Abfallentsorgung, Energieeffizienz.
Umweltschutz, kontinuierliches Verbesserungsma-nagement
(1) Geplante Schulungen „Grundlagen Qualität und Umweltschutz” (Weiterbildungspro-gramm 2018) konnten mangels TN nicht reali-siert werden. (2) Posteraktion & Intranetticker zu Energieeffizienz/-einsparung wurden analog 2017 auch in 2018 durchgeführt.
2 p.a.
Halbjährliche Aktionen „Be-triebliches Vorschlagswe-sen“ zum Thema Umwelt-schutz und Energieeinsparung
Umweltschutz, be-triebliches Vor-schlagswesen
Umsetzung standortübergreifender Aktionen Ideenmanagement u.a. zu Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Energieeffizienz.
Abfallverbleibskon-trolle (Verantwor-tung Abfallerzeuger)
1 p.a.
Auditierung von Entsorgungs-anlagen von Abfällen
Umweltschutz Aufbereitungsbetrieb für Kunststoffgranulate
Sicherstellung Zerti-fizierungsfähigkeit
Umset-zung
Anpassung Umweltmanage-mentsystem an Anforderungen aus Revision ISO 14001:2015 und novellierter EMAS-Verord-nung Standort Ludwigsburg
Umweltschutz, Oberste Leitung
Sicherstellung Zerti-fizierungsfähigkeit Umweltmanagement Bewertung Ergebnisse aus internen und externen HSE-Audits
Umwelterklärung 2019 Seite 56
Umweltprogramm 2018 - 2020 Unser Ziel bei MANN+HUMMEL Ludwigsburg ist die kontinuierliche Reduzierung der Umweltauswirkungen sowie der effiziente Einsatz von Ressourcen. Nachfolgende Maßnahmen resultierten aus einer Themenab-frage der Betriebsteile, Liegenschaften sowie aus Gesprächen zwischen der obersten Leitung und dem Um-weltmanagementsystembeauftragten. Die letzte Aktualisierung und Anpassung erfolgte in 5/2019.
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Termin
2018 2019 2020
Energieeffizienz / Ressourcenschonung / CO2
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
Umset-zung
KPI50 energy efficiency Produktion W2 [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas, Heizöl, Diesel bezogen auf Value Add], [kWh/EUR] Zielwerterreichung corporate target
Produktion, Liegenschaften, Umweltschutz
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
- 6%
Strom-/Erdgasverbrauch reduzieren Produktion W2 [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas in Produktion] [kWh] jährlich um 2 % - Basis 2017
Produktion, Produktionspla-nung, Umweltschutz
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
- 3%
Gesamt-Energieverbrauch reduzieren Standort Ludwigsburg [Energieeinsatz aus Strom, Erdgas, Heizöl, Diesel [kWh] jährlich um 1 % - Basis 2017
Produktion, Liegenschaften, Umweltschutz
Energieeinsparung, Effizienzsteigerung
Umset-zung
Trocknung von Kunststoff- Granulaten Optimierung Trocknungspro-zess – Anpassung an den Stand der Technik 1) Trockner - Halle Nord Production Truck Air Filter Umsetzung
2) Trockner – Halle Süd Production Plastic Parts Machbarkeitsanalyse / Umset-zungsentscheidung
Produktionspla-nung, Produktion
Energieeinsparung Beleuchtung
Erpro-bung,
Bewer-tung
LED-Beleuchtung Fallweise Umsetzung in Abhängig-keit von Umstrukturierungsprojek-ten
Produktionswerk, Liegenschaften
Umwelterklärung 2019 Seite 57
Thema Ziel Ziel-
wert Maßnahme zuständig Termin
2018 2019 2020
Energieeffizienz / Ressourcenschonung / CO2
Reduzierung transportbedingte CO2 - Emissionen
Umset-zung
Einsparung von Lkw-Transpor-ten aus Auflösung von Aussenlagern Vermeidung CO2 - Emissionen
Logistik
Reduzierung transportbedingte CO2 - Emissionen
Erpro-bung
Projekt PAKADOO - Lieferung von privaten Paketen an MANN+HUMMEL Ludwigs-burg Bündelungseffekt Paketzustellung – Beitrag CSR
Liegenschaften
Reduzierung Druckluftverbrauch
Umset-zung
Druckluftleckagen reduzieren - Produktion Systematische Analyse und Behebung von Leckagen
Produktion, Instandhaltung Pro-duktion
Reduzierung Druckluftverbrauch
- 6 %
Druckluftverbrauch reduzieren - Produktion jährlich um 2 % - Basis 2017
Produktion, Instandhaltung Pro-duktion, Produkti-onsplanung
Energieanalyse, Monitoring
Umset-zung
Energiedatenmanagement- system (EDM-Navigator) Beschaffung, Implementierung – Pilot Technologiezentrum
Liegenschaften
Reduzierung indirekte CO2 - Emissionen
Ana-lyse
Strom aus regenerativen Energiequellen - green energy Machbarkeit/Potential CO2 –footprint Umsetzungsentscheidung
Einkauf, Umweltschutz
Reduzierung direkte CO2 - Emissionen
Ana-lyse
Erdgas aus regenerativen Energiequellen - green energy Machbarkeit/Potential CO2 -footprint
Einkauf, Umweltschutz
Biodiversität
Artenvielfalt
Mach-barkeit, Umset-zung
Ansiedlung von Bienenvölkern Dach - Parkhaus 1.09 Beitrag CSR
Liegenschaften
Umwelterklärung 2019 Seite 58
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Termin
2018 2019 2020
Abfall / Recycling
Abfallverwertungs-quote
> 99 %
KPI recycling rate (produktionsbedingte Abfälle) [Verhältnis Abfälle zur Verwer-tung zur Gesamtabfallmenge] corporate target = 99 %
Umweltschutz, Pro-duktion
Abfallvermeidung, Ressourcenscho-nung
Umset-zung
Recycling von PA-Pulver Lasersintern - prototyp center Herstellerrücknahme / closed cycle
Prototyp Center, Umweltschutz
Abfallvermeidung, Effizienzsteigerung, Ressourcenscho-nung
- 6%
Ausschussquote reduzieren - Spritzgussteile aus Kunststoff jährlich um 3 % - Basis 2018
Production Plastic Parts, Production Truck Air Filter, Production Intake Manifold
Abwasser
Abwasser-/Abfallver-meidung, Energie-einsparung, Effi-zienzsteigerung
Mach-barkeit, Umset-zung
Stilllegung Destille - Vakuum-verdampfung von Reinigungs-abwässern Abwasser in Ultrafiltrationsanlage behandeln – Neuregelung Abwas-serentsorgung
Produktion Flüssigkeitsfilter, Umweltschutz
Reduzierung Wasserverbrauch
- 3%
Wasserverbrauch reduzieren - Produktion Ludwigsburg jährlich um 1 % - Basis 2017
Produktion, In-standhaltung Pro-duktion, Produkti-onsplanung, Umweltschutz
Umwelterklärung 2019 Seite 59
Thema Ziel Ziel-wert
Maßnahme zuständig Termin
2018 2019 2020
Umweltmanagement
Steigerung des Umweltbewusst-seins
nach Bedarf
Besondere Information der Mit-arbeiter zu Umweltschutz und Energieeinsparung
Umweltschutz, Energieteam
2 p.a.
Halbjährliche Aktionen „Be-triebliches Vorschlagswe-sen“ zum Thema Umwelt-schutz und Energieeinsparung
Betriebliches Vor-schlagswesen
Abfallverbleibskon-trolle (Verantwor-tung Abfallerzeuger)
1 p.a.
Auditierung von Entsorgungs-anlagen von Abfällen
Umweltschutz
Sicherstellung Zerti-fizierungsfähigkeit
Umset-zung
Anpassung Umweltmanage-mentsystem an Anforderungen aus Revision ISO 14001:2015 und novellierter EMAS-Verord-nung Standort Ludwigsburg
Umweltschutz, Oberste Leitung
Umwelterklärung 2019 Seite 60
Abkürzungsverzeichnis
AbfNachwV ...............................................Abfallnachweisverordnung
AVV ............................................................Abfallverzeichnisverordnung
AwSV .........................................................Anlagenverordnung wassergefährdender Stoffe
AzV ............................................................Abfall zur Verwertung
BA ..............................................................Betriebsbeauftragter für Abfall
BImSchG ...................................................Bundesimmissionsschutzgesetz
BImSchV ...................................................Bundesimmissionsschutzverordnung
BVW ...........................................................Betriebliches Vorschlagswesen
EnWG ........................................................Energiewirtschaftsgesetz
EnEV ..........................................................Energieeinsparverordnung
F-Gase-Verordnung..................................Verordnung über fluorierte Treibhausgase
HSE ............................................................Health, Safety & Environment (Arbeits-/Gesundheits-/Umweltschutz)
IE-RL ..........................................................Industrie-Emissions-Richtlinie
KrWG .........................................................Kreislaufwirtschaftsgesetz
LHKW ........................................................Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe
MANN+HUMMEL .......................................MANN+HUMMEL auf Konzernebene
MANN+HUMMEL GmbH ..........................MANN+HUMMEL GmbH Ludwigsburg
MMS ...........................................................MANN+HUMMEL Managementsystem
ÖVB ...........................................................ölverunreinigte Betriebsmittel
TA Lärm .....................................................Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm
TA Luft .......................................................Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft
UMS ...........................................................Umweltmanagementsystem
VAwS .........................................................Verordnung für Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen
VOC ...........................................................volatile organic carbon (flüchtige organische Verbindungen)
WHG ..........................................................Wasserhaushaltsgesetz
Umwelterklärung 2019 Seite 61
Ansprechpartner
Für Fragen zur Umwelterklärung
stehen Ihnen zur Verfügung:
MANN+HUMMEL GmbH
Schwieberdinger Strasse 126
71636 Ludwigsburg
Werkleitung / Oberste Leitung
Johannes Werner
Tel.: +49 7141 98 3704
Fax: +49 7141 98 18 3704
Johannes.Werner@mann-hummel.com
Umweltmanagementsystembeauftragter
Bernd Mattmann
Tel.: +49 7141 98 3408
Fax: +49 7141 98 18 3408
Bernd.Mattmann@mann-hummel.com
Vorlage der nächsten aktualisierten Fassung der
Umwelterklärung wurde festgelegt auf Juni 2020.
Jährlich wird eine aktualisierte Version des Zahlenteils
erstellt.
Impressum
Herausgeber
MANN+HUMMEL GmbH
Schwieberdinger Strasse 126
71636 Ludwigsburg
Tel.: +49 7141 98 0
Fax: +49 7141 98 2545
info@mann-hummel.com
www.mann-hummel.com
Redaktion:
Johannes Werner / Werkleitung / Oberste Leitung
Erstellung:
Bernd Mattmann / Umweltmanagementsystembeauftragter
MANN+HUMMEL GmbH besitzt alle erforderlichen Nutzungs-
rechte an den in der Umwelterklärung enthaltenen Materialien
wie Texte, Fotografien und Abbildungen.
Umwelterklärung 2019 Seite 63
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