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AOK Baden-Württemberg
Eine Information der AOK Baden-Württemberg.Konzept und Gestaltung: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg.Bilder: wdv, AOK (S. 3), Thomas Hörner (S. 64-67), Stefan Rösch (S. 82). Stand: August 2018, Bestell-Nr. 022/913. 022/0913/00/02
Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und weiterführende Gespräche zur Verfügung.
Ramona AuerRehabilitations- und Pflegeforschung
Presselstr. 19 • 70191 StuttgartTelefon 0711 2593-7731ramona.auer@bw.aok.de
www.aok-bw.de
Rehabilitations- und PflegeforschungForschungsbericht 2018
2 2
Rehabilitations- und Pflegeforschung Veröffentlichungen
Kongressvorträge
Auer R (2018): Sichere Mobilität im Alter (SiMoA), 3. Sturzpräventionstagung D-A-CH, Stuttgart,20. – 21. April 2018.
Auer R (2017): Innovationen für Sorgestrukturen inBaden-Württemberg. Fachtag InterdisziplinäreZusammenarbeit, Lahr, 25. Oktober 2017.
Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie.Politische und strukturelle Herausforderungenbei der Implementierung eines Behandlungs-konzepts. 15. Deutscher Kongress für Versor-gungsforschung, Berlin, 5. – 7. Oktober 2016,Abstract siehe S. 63.
Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohnerim Pflegeheim zur Verbesserung der Selbststän-digkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-FachtagReha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017):Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwick-lung und Implementierung eines Behandlungs-konzepts für die neurologische Anschlussrehabili-tation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlagan-fall). DGNR 2017, Berlin, 7. – 9. Dezember 2017.
Farin-Glattacker E, Giesler JM, Hempler I (2017):AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand.Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Frankenhauser-Mannuß J & Auer R (2017): Bedeu-tung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in derVersorgung älterer (pflegebedürftiger) Menschen.16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017, Abstractsiehe S. 67.
Immel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualitätund Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfä-hige Versorgung in der Rehabilitation? Vortrag amGesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten inSaarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Abstract siehe S. 76.
Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation desBehandlungskonzepts „AOK-proReha GeriatrieS72“. Vortrag am AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Köster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P,Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schät-zung zur Zahl potenziell geriatrischer Patientenmittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahres-kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatriee. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.
Wendelstein B (2017): Erfassung der Lebensquali-tät bei Demenz: Ansätze zur Bewertung undMittel zur Sensibilisierung Pflegender. Workshopbeim 13. Fachtag Demenz der Alzheimer Gesell-schaft Baden-Württemberg e. V., Klinikum amWeissenhof, Weinsberg, 13. Mai 2017.
Poster
Bullinger D & Auer R (2017): Politische und struktu-relle Herausforderungen bei der Implementierungeines leitlinienorientierten Behandlungskonzeptsin der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsen-tation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquiumder Deutschen Rentenversicherung in Frankfurta.M., 20. – 22. März 2017, Abstract siehe S. 65.
Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017):Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzeptsfür die neurologische Anschlussrehabilitationnach Schlaganfall (AOK-pro Reha Schlaganfall).16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.
Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G, Auer R & Bul-linger D (2017): Sektorenübergreifende Analysenvon Behandlungsverläufen mit verknüpften Da-ten von Krankenkasse und Rentenversicherung.16. Deutscher Kongress für Versorgungs -forschung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.
Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, LorenzHM, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Ko-morbiditäten und interdisziplinäre Versorgungvon Menschen mit Rheumatoider Arthritis.Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfall-chirurgie (DKOU) 2017 Berlin, 25.10. –27.10.2017.
Vorwort
3
Liebe Leserin, lieber Leser,für die AOK Baden-Württemberg ist die qualitativ hochwertigeVersorgung ihrer Versicherten ein zentraler Antreiber für dastägliche Tun. Für die Gestaltung der Inhalte und Prozesse über-nehmen wir als AOK Baden-Württemberg gerne die Mitverant-wortung. Im Vorgehen orientieren wir uns dabei stets an aktuel-len wissenschaftlichen Erkenntnissen und Entwicklungen. Daherarbeiten wir seit vielen Jahren vertrauensvoll mit hochrangigenwissenschaftlichen Partnern zusammen. Konsequent war esdemzufolge, diesem Thema auch in der eigenen Aufstellung eineprominente Bedeutung einzuräumen und den Bereich „Reha -bilitations- und Pflegeforschung“ zu institutionalisieren. Zum 1. Oktober 2016konnte das zunächst vierköpfige Team offiziell starten und ist im Laufe des Jah-res 2017 bereits auf sechs Mitarbeiterinnen angewachsen. Mehrere Projektesind erfolgreich übernommen worden, viele weitere Themen konnten bereitsim ersten Jahr in Bewegung gesetzt werden. Als leitende Perspektive werdenneue Themen aus einem Public-Health-Verständnis heraus gedacht; sie zielenstets auf eine sektorenübergreifende Versorgung ab. Dies ist im Hinblick auf dieBedarfe der Patientinnen und Patienten, von hilfebedürftigen (oft älteren) Men-schen auch zwingend notwendig. Die „Sektoren“ Prävention, Rehabilitation undPflege dürfen hierbei nicht solitär oder indikationsbezogen betrachtet werden. Dieerfolgreiche Vernetzung ist im Hinblick auf ihre Teilhabe am gesellschaftlichenLeben und ihre Selbstbestimmung von wesentlicher Bedeutung.
Als Schnittstelle zwischen der Wissenschaftswelt und der Organisation deskonkreten Versorgungsalltages übernimmt der Bereich „Rehabilitations- undPflegeforschung“ eine weitere wichtige Vermittlungsaufgabe in der Zusammen-arbeit. So konnten die Kolleginnen auf einigen wissenschaftlichen Kongressendie Themen auch aus dem Blickwinkel des mitgestaltenden Leistungsträgerspräsentieren.
Die Erfahrungen der ersten Projekte zeigen deutlich, dass es für unsere wissenschaftlichen Partner und auch für uns als AOK Baden-Württemberggewinnbringend ist, den Bereich „Rehabilitations- und Pflegeforschung“ alsvermittelnden Zuständigkeitsbereich wirken zu lassen. An dieser Stelle möchteich mich ausdrücklich bei allen Partnerinstituten aus Wissenschaft und Forschung einerseits sowie bei den Leistungserbringern andererseits bedanken, die uns immer wieder ihr Vertrauen in der Zusammenarbeit schenken und mitdenen gemeinsam wir innovative Projekte überhaupt erst entstehen lassenkönnen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der interessanten Lektüre unseres For-schungsberichts.
Dr. Christopher HermannVorsitzender des Vorstandes
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Rehabilitations- und Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Selbstverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
AOK-proReha Geriatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
AOK-proReha Schlaganfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
ORBIT: Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Geplante Forschungsprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
SiMoA – Sichere Mobilität im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Rehabilitative Kurzzeitpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Analyse Kurzzeitpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Geplante Analyseprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Sturzprognose mittels Routinedaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Veränderung der Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Demenz mit Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Innovationsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und POCD nach Elektivoperationen im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Projektunterstützung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Modellvorhaben HKP Psych . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität im Rahmen des Klimawandels . . . . . . . . . . . 54
Rehabilitationszugang und -bedarf: Sektorenübergreifende Analyse von Versorgungsdaten der AOK und Deutschen Rentenversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege bei der AOK Baden-Württemberg und Erstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Rehabilitations- und Pflegeforschung
4
Seite
Übersicht Projektaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62
Der AOK-Fachtag Reha„Rehabilitation: Keine Frage des Alters“ am 30. Juni 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 5. – 7. Oktober 2016, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung, 20. – 22. März 2017, Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 4. – 6. Oktober 2017, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Saarbrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Arbeitsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78
AG Altern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
AG Organisationsbezogene Versorgungsforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
AG Bundesinitiative Sturzprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Ramona Auer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Anna Lena Flagmeier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Julia Frankenhauser-Mannuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Désirée Immel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Christine Kleber-Peukert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Britta Wendelstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Andrea Wetzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Praktikantinnen 2016-2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Buchbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Fachzeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Monographien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86
Andere Publikationsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Kongressvorträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Poster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Inhalt
5
Selbstverständnis
7
Selbstverständnis
Wir vernetzen Praxis und Wissenschaft!
So gestalten wir eine innovative und bedürfnisori-
entierte Versorgung unserer Versicherten und deren
Familien. Partizipation, Teilhabe und Selbstständig-
keit bis zum Lebensende leiten uns dabei.
Dafür sorgen wir.
Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung
steht für die Institutionalisierung einer praxisorien-
tierten Forschung bei der AOK Baden-Württem-
berg. Die organisationale Ausgestaltung des Themas
Rehabilitations- und Pflegeforschung schreibt dem
Bereich einerseits eine Schnittstellenrolle zwischen
Wissenschaft und Praxis zu und andererseits eine
klare Aufgabenbeschreibung hin zu einer analyti-
schen Vorgehensweise in der Weiterentwicklung
der Versorgung. Die hier vorliegende Zusammen-
fassung der Forschungs- und Projektaktivitäten
gibt einen guten Überblick über die gelebte Umset-
zung dieses Themas bei der AOK Baden-Württem-
berg. Es sind sind die Forschungsaktivitäten seit
der Institutionalisierung des Bereichs im Oktober
2016 bis zum Stand Juni 2018 aufgeführt.
Projekte
9
Projekte• Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
• Geplante Forschungsprojekte
• Geplante Analyseprojekte
• Innovationsfonds
• Projektunterstützung
• Übersicht Projektaktivitäten
Hintergrund
Die geriatrische Rehabilitation ist ein wichtiger
Baustein in der Versorgungskette bei älteren Men-
schen in Baden-Württemberg. Dies wird im Geria-
triekonzept Baden-Württemberg nochmals bekräf-
tigt. Mit dem Projekt AOK-proReha Geriatrie will
die AOK Baden-Württemberg zur Sicherung der
geriatrischen Rehabilitationsstrukturen in Baden-
Württemberg beitragen. AOK-proReha Geriatrie ist
neben AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP das
zweite Behandlungskonzept dieser Forschungsreihe.
Die Femurfraktur (Oberschenkelbruch) ist eine der
häufigsten Aufnahmediagnosen in geriatrischen
Rehabilitationseinrichtungen. Aufgrund dessen soll
ein leitlinienorientiertes Behandlungskonzept in
der geriatrischen Rehabilitation für die Fraktur des
Femurs (ICD S72) entwickelt und anschließend
evaluiert werden, das bei positiver Evaluation ein-
heitlich in den geriatrischen Rehabilitationseinrich-
tungen in Baden-Württemberg zur Anwendung
kommen soll. Damit soll Transparenz geschaffen
und die tägliche Arbeit in den Einrichtungen er-
leichtert werden, indem Entscheidungen auf eine
objektive Basis gestellt werden. Die definierten
Behandlungsinhalte sollen anschließend zu einer
neuen leistungsorientierten Vergütungssystematik
herangezogen werden.
AOK-proReha GeriatrieHauptziel dieses Behandlungskonzepts ist die Erstellung einer qualifizierten
und nachvollziehbaren an den Bedürfnissen geriatrischer Patientinnen
und Patienten ausgerichteten Leistungsbeschreibung bei Femurfraktur
(Oberschenkelbruch). Daran ist auch eine an den einzelnen
Therapiemodulen ausgerichtete leistungsorientierte Vergütung geknüpft.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
10
Fragestellung und Zielsetzung
Das Ziel und der Inhalt des Programms AOK-proReha
Geriatrie ist die Sicherung der Qualität in der
geriatrischen Rehabilitation durch die Einführung
eines leitlinienorientierten Behandlungskonzepts
für die Femurfraktur. Während bisher Unklarheit
über Unterschiede zwischen den Behandlungskon-
zepten einzelner Rehabilitationseinrichtungen be-
stand, soll nun das neue, einrichtungsübergreifende
Konzept die Grundlage sowohl für eine adäquate
Vergütung, als auch für nachvollziehbare und eva-
luierte Behandlungsentscheidungen in der geriatri-
schen Rehabilitation darstellen und somit letztlich
auch die Versorgungsqualität verbessern. In diesem
Zusammenhang leitet sich folgende Fragestellung
ab: Ist die Versorgung in der geriatrischen Rehabili-
tation mit dem Behandlungskonzept besser oder
gleich gut im Vergleich zur bisherigen Behandlung?
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
IGES Institut GmbH Berlin
IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungan der Universität Ulm
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wissenschaftlicher BeiratKompetenz-Centrum Geriatrie (beim MDK Nord)
Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-Württemberg
SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie
AnsprechpartnerinDésirée Immel
FörderungAOK Baden-Württemberg
Laufzeit04/2014 – 12/2017
AOK-proReha Geriatrie
11
Methodik
Nach einer Stakeholderanalyse und einem Work-
shop mit Meinungsbildnern erfolgte eine europa-
weite Ausschreibung für die Entwicklung und Eva-
luation des Behandlungskonzepts. Die Entwick-
lung des Behandlungskonzepts wurde in einem
zweistufigen Verfahren realisiert. Zunächst wurde
eine systematische Literaturrecherche durchgeführt,
um wissenschaftliche Belege zu erhalten (externe
Evidenz). Dieses Wissen wurde mit professionellem
Erfahrungs- und Kontextwissen von den Modellkli-
niken angereichert (interne Evidenz). Die Wissens-
generierung erfolgte zunächst mittels Fragebögen.
Anschließend wurde dieses Wissen durch Telefon-
interviews nochmals reflektiert und verifiziert.
Nach der Entwicklung wurde das Behandlungs-
konzept in einigen Modellkliniken implementiert
und auf Praxistauglichkeit geprüft. Wichtige Er-
kenntnisse aus der Pilotierung flossen in Umset-
zungshinweise ein.
Der Schwerpunkt der Evaluation lag auf der Er-
gebnis- und Prozessqualität. Für die Überprüfung
der Ergebnisqualität wurde auf die sogenannten
KODAS-Daten (Kollektiver Datensatz der Landes-
arbeitsgemeinschaft Geriatrischer Rehabilitations-
kliniken Baden-Württemberg) zurückgegriffen.
Diese routinemäßigen Assessments werden in
zahlreichen geriatrischen Einrichtungen in Baden-
Württemberg bereits erhoben. Die KODAS-Daten
beinhalten u. a. den Barthel-Index, Informationen
zur Gehgeschwindigkeit, den Chair-Rising-Test
sowie den Timed-up-and-go. Darüber hinaus wird
die Seh-, Hör- und Kommunikationsfähigkeit der
Rehabilitandinnen und Rehabilitanden überprüft
und ein Demenz-Screening durchgeführt. Ebenso
beinhalten die KODAS-Daten Informationen über
die Wohnsituation der Patientinnen und Patien-
ten vor der Verlegung in die Rehabilitationsklinik.
Neben den Assessments wurden zusätzlich die
erbrachten Leistungen und die Behandlungsinten-
sität der einzelnen Therapieelemente evaluiert.
Weitere Themen der Evaluation waren das Ent-
lassmanagement und die geriatrisch-rehabilitative
Basisversorgung.
Das neue Behandlungskonzept wurde hinsichtlich
der Ergebnisqualität zunächst auf Nicht-Unterle-
genheit gegenüber dem bisherigen Vorgehen ge-
prüft. Zur Prüfung auf Gleichwertigkeit war eine
Festlegung des kleinsten klinisch noch relevanten
Unterschieds (minimal clinical important difference
= MCID) für die betrachteten Zielgrößen erforder-
lich. Hierfür wurde zunächst literaturgestützt ein
Kriterienkatalog zur Messung der Ergebnisqualität
entwickelt, der anschließend im Rahmen einer
Konsensbildung mit dem wissenschaftlichen und
politischen Beirat des Projekts abgestimmt wurde.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
12
Publikationen zum ProjektImmel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualität und Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfähige Versorgung in der Rehabili-
tation? Vortrag am Gesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten in Saarbrücken 3. – 5. Mai 2018.Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation des Behandlungskonzepts „AOK-proReha Geriatrie S72“. Vortrag am AOK-Fachtag
Reha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.Bullinger D & Auer R (2017): Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Implementierung eines leitlinienorientierten
Behandlungskonzeptes in der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsentation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquium derDeutschen Rentenversicherung in Franktfurt a.M., 20. – 22. März 2017.
Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie. Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Einführung eines Behandlungskonzeptes. Vortrag am 15. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Berlin, 5. – 7. Oktober 2016.
„Reha vor Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2016.„Zurück in die Selbstständigkeit“ Curaplan Aktiv Ausgabe 3/2016.„Konzept muss sich bewähren“ WIR Ausgabe 6/2015.„Zurück in den Alltag“ SVAktuell Ausgabe 1/2014.
Zwischenergebnisse
Erfreulicherweise zeichnen sich, trotz defensivem
Auswertungsansatz (Nicht-Unterlegenheitsprü-
fung), Verbesserungen ab. So sank der Anteil der
Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, bei denen
die Rehabilitationseinrichtung nach der Entlas-
sung Probleme sieht, deutlich. Tendenziell können
mehr Menschen in ihr gewohntes Umfeld statt ins
Pflegeheim entlassen werden. Diese Ergebnisse
korrespondieren mit einer stärkeren Gewichtung
des Entlassmanagements im neuen Behandlungs-
konzept. Beim Esslinger Transfertest (Wechsel vom
Rollstuhl in Stuhl bzw. Bett) ergaben sich ebenfalls
bessere Ergebnisse. Eine Erklärung hierfür könnte
die höhere Intensität des Krafttrainings, welche
durch das Konzept gefordert ist, sein.
Ferner ergab sich bei Entlassung aus der Rehabili-
tation eine deutliche Reduktion bei der Urininkon-
tinenz. Die an der Studie beteiligten Geriater füh-
ren dies auf einen verbesserten Umgang mit der
Vielzahl an verordneten Medikamenten (Polyphar-
maziemanagement) zurück, der durch das neue
Behandlungskonzept unterstützt wird.
Bevor endgültige wissenschaftlich fundierte Aus-
sagen getroffen werden können, müssen die Da-
ten detaillierter ausgewertet werden. Aktuell wird
der Abschlussbericht erstellt.
Fazit und Ausblick
Die Untersuchung hat bestätigt, dass das neue Be-
handlungskonzept dem bisherigen Vorgehen der
Häuser zumindest gleichwertig ist. Auch wenn in
der geriatrischen Rehabilitation in Baden-Würt-
temberg bereits Versorgung auf hohem Niveau
stattfand, ließen sich in einigen Bereichen (Entlass-
management, Inkontinenz, Transfertest) noch Ver-
besserungen erzielen. Unabhängig davon wurde
ein Behandlungskonzept auf dem neuesten wissen-
schaftlichen Standard entwickelt, das nicht nur die
Qualität häuserübergreifend sicherstellt, sondern
auch die Rehabilitationseinrichtungen durch eine
leistungsorientierte Vergütung langfristig zu-
kunftsfähig macht.
AOK-proReha Geriatrie
13
AOK-proReha SchlaganfallKern des Projekts ist die Entwicklung, Implementierung und Evaluation
eines an den Bedürfnissen von Schlaganfallpatientinnen und -patienten
orientierten Behandlungskonzepts der Phase D. Damit werden folgende Ziele
verbunden: Angleichung und Steigerung eines einrichtungsübergreifenden
Qualitätsniveaus, Steigerung der Patientenzufriedenheit, Schaffung von
Transparenz für alle am Rehabilitationsprozess Beteiligten und Eruierung
einer leistungsorientierten Vergütung.
Hintergrund
„Nichts ist mehr so, wie es war …“ – der Schlaganfall zeigt sich in den meisten
Fällen als einschneidendes Erlebnis. Seine Folgen beeinflussen die Lebensfüh-
rung nachhaltig – die der Betroffenen selbst, aber auch die der Angehörigen. In
Deutschland ereignen sich jährlich ca. 200.000 erstmalige und 70.000 erneute
Schlaganfälle (Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, www.schlaganfall-hilfe.de,
Stand: 27.07.2016). Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in
Deutschland. Die zudem drohende Pflegebedürftigkeit und die Beeinträchti-
gungen der Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben vieler Schlagan-
fallpatientinnen und -patienten unterstreichen die besondere Bedeutung der
Rehabilitation. Die Anzahl der für dieses Projekt zu erwartenden betroffenen
Menschen ist nicht ausnehmend hoch – die Erkrankung selbst und ihre Folgen
jedoch stellen höchste Anforderungen an eine qualitativ hochwertige und ziel-
orientierte Rehabilitation.
AOK-proReha Schlaganfall besteht aus vier Teilprojekten:
1. Erarbeitung eines leitlinienorientierten Behandlungskonzepts
inklusive
• aktiver Beteiligung neurologischer Rehabilitationskliniken
(Experten-Workshops)
• Implementierungsbegleitung
• stabilisierendes, nachhaltiges Überleitungsmodul
2. Evaluation des Behandlungskonzepts und der Patienten-
und Angehörigenzufriedenheit
3. Leistungstransparenz/Leistungscontrolling
4. Entwicklung einer leistungsorientierten
Vergütungsstruktur und -höhe
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
14
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
SEVERA Sektion Versorgungsforschung undRehabilitations forschung an der Universität Freiburg
IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wissenschaftlicher Beiratm&i Fachklinik, Herzogenaurach
Dr. Becker Klinikgruppe, Köln
ZVK Deutscher Verband für Physiotherapie e. V.
Stationär Ambulanter Verband zur Rehabilitation Hirnverletzter e. V.
Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen
AnsprechpartnerinChristine Kleber-Peukert
FörderungAOK Baden-Württemberg
Laufzeit02/2016 – 08/2019
Fragestellung und Zielsetzung
Das Projekt verfolgt einen mehrdimensionalen
Zielansatz:
• Etablierung einheitlicher Behandlungskonzepte
in der neurologischen Rehabilitation nach
Schlaganfall (Phase D)
• Angleichung/Steigerung des Qualitätsniveaus
(Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität)
• Transparenz
für die Patientinnen und Patienten im Sinne
einer Leistungstransparenz und Vorabin -
formation „Was kommt auf mich zu?”
für die Leistungserbringer im Sinne einer
Planungssicherheit „Was erwartet wer zu
welchem Preis?“
für die Leistungsträgerin AOK Baden-Württem-
berg im Sinne einer homogenen, qualitativ
hochwertigen Versorgung ihrer Versicherten
„Was bekommen unsere Versicherten in
welcher Qualität?“
• Optimiertes Versorgungsgeschehen für
Patientinnen und Patienten der AOK Baden-
Württemberg
• Sicherung einer stabilen Gesamtversorgungs -
situation; auch unter Einbezug des Sozialen
Dienstes der AOK Baden-Württemberg
• Steigerung der Patientenzufriedenheit
• Leistungsorientierte Vergütung auf Grundlage
des Behandlungskonzepts
Übergreifend soll eine alltagstaugliche, stabile,
selbstbestimmte Lebenssituation von Patientinnen
und Patienten nach einem Schlaganfall hergestellt
werden. Daraus resultiert die Fragestellung des
Projekts: Wird die Zielgruppe des Projekts durch
das zu entwickelnde Behandlungskonzept mindes-
tens gleich gut/besser versorgt?
AOK-proReha Schlaganfall
15
Methodik
Bei der Entwicklung des Behandlungskonzepts
wurde großer Wert auf die Zusammenarbeit zwi-
schen Wissenschaft und Praxis gelegt. Um die
Kompetenz möglichst vieler baden-württembergi-
scher neurologischer Rehabilitationseinrichtungen
einfließen zu lassen, bildete SEVERA Freiburg zum
Projektstart eine Expertengruppe, die das Projekt
über die gesamte Laufzeit begleiten wird. In ihr
sind alle an der neurologischen Rehabilitation be-
teiligten Professionen vertreten.
Um die aktuelle Evidenzlage bereits bestehender
Behandlungskonzepte und Veröffentlichungen zu
eruieren, fand zu Beginn des Projekts eine einge-
hende systematische Literaturrecherche statt, deren
Ergebnisse in ein erstes Eckpunktepapier einflossen.
Dieses wurde in einem Online-Diskussionsforum
von Expertinnen und Experten der neurologischen
Rehabilitation, Fachgesellschaften, Patientenorga-
nisationen und Selbsthilfeverbänden diskutiert und
weiterentwickelt. Im Rahmen von mehreren Exper-
tenveranstaltungen, schriftlichen Befragungen und
unter Einbindung des Wissenschaftlichen Beirats
des Projekts wurde das Konzept iterativ weiter ver-
feinert. In seiner nun 7. Version (Oktober 2017)
wird es seit dem März 2018 in vorerst acht neuro-
logischen Rehabilitationskliniken begleitet, imple-
mentiert und evaluiert.
Die Evaluation des Projekts führt das IFR Ulm in
zwei Stufen durch: Zunächst werden die Behand-
lungskonzepte auf Gleichwertigkeit im Sinne einer
Nicht-Unterlegenheit geprüft. Bei Bestätigung der
Gleichwertigkeit wird auf Überlegenheit getestet.
Hauptzielgrößen sind die Verbesserung der körper-
lichen und kognitiven Funktionen und der Selbst-
ständigkeit wie auch die Patienten- und Angehöri-
genzufriedenheit.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern
beteiligter Rehabilitationskliniken wurden für die
Studie die Assessmentinstrumente und Fragebögen
ausgewählt, die die besten Ergebnisse hinsichtlich
Testgüte, Praktikabilität und Akzeptanz erwarten
lassen. Um den Aufwand möglichst praktikabel
zu gestalten, erfolgt die Durchführung der Tests
adaptiv in Abhängigkeit von den individuellen
Einschränkungen der Patientinnen und Patienten.
Kriterien der Testauswahl sind dabei die Art und
Stärke der funktionellen Beeinträchtigung, die
durchgeführten Therapiemodule, die Einschätzung
der behandelnden Ärztinnen und Ärzte und die
individuellen Rehabilitationsziele der Versicherten.
Für die Evaluation werden Daten aus zwei Patienten-
kohorten (Vergleichsgruppe/Interventionsgruppe)
zu jeweils drei Messzeitpunkten (Aufnahme in die
Rehabilitationsklinik, Entlassung aus der Reha -
bilitationsklinik und follow-up 4 Monate nach
Entlassung) erhoben.
Für die Bewertung der Behandlungsergebnisse ist
nicht allein die statistische Signifikanz entscheidend,
sondern auch die klinische Relevanz der gemesse-
nen Unterschiede. Dazu wird für die Zielgrößen
vorab der kleinste klinisch relevante Unterschied
(MCID) festgelegt, der angibt, inwiefern eine ge-
messene Veränderung für die Versicherten oder
die Klinikerinnen und Kliniker relevant ist.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
16
Publikationen zum Projekt„Gezielte Rehabilitation – Zurück in ein normales Leben“ SVAktuell Ausgabe 2/2018.Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017): Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwicklung und Implementierung
eines Behandlungskonzepts für die neurologische Anschlussrehabilitation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlaganfall).DGNR 2017, Berlin, 7.-9. Dezember 2017.
Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017): Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzepts für die neurologische Anschlussrehabilitation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlaganfall). 16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Berlin, 4.-6. Oktober 2017 – Posterbeitrag.
Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017): AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand. Vortrag beim AOK-Fachtag RehaAlter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
„Pflegebedürftigkeit verhindern“ SVAktuell Ausgabe 1/2016.
Projektstand und Zwischenergebnisse
Die für die Vergleichskohorte notwendige Erhebung
findet seit August 2017 in zehn neurologischen Re-
habilitationseinrichtungen statt. Die Entwicklung
des neuen Behandlungskonzepts ist abgeschlossen.
Es liegt seit Oktober 2017 in seiner für die Imple-
mentierungsphase finalisierten Version vor. Die im
Rahmen der Implementierungsbegleitung vorgese-
henen Besuche durch SEVERA Freiburg fanden im
Zeitraum November 2017 bis Februar 2018 statt.
Ausblick
Die Implementierungsphase startete im März 2018.
An dieser Phase nehmen acht stationäre neurolo-
gische Rehabilitationseinrichtungen teil. Die Ver-
gleichsgruppenerhebung wird in den Einrichtungen,
die nicht an der Implementierung teilnehmen, weiter-
geführt. Auf Basis des finalisierten Behandlungs-
konzepts bereitet die KPMG AG die Berechnung
der leistungsorientierten Vergütung vor.
AOK-proReha Schlaganfall
17
Hintergrund
Das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und die AOK Baden-Württemberg haben im Projekt ORBIT ein Konzept zur Umsetzungrehabilitativer Pflege entwickelt. Das Angebot richtete sich an Bewohnerinnenund Bewohner stationärer Einrichtungen der Altenhilfe mit Rehabilitations-bedarf und -potenzial, die durch die bisherige Versorgung nur ungenügendUnterstützung erhalten. Der Grundsatz „Rehabilitation vor Pflege“ schließtPflegebedürftige explizit mit ein. Oft sind aber Maßnahmen der geriatri-schen Rehabilitation nicht auf Pflegebedürftige zugeschnitten bzw. werdennicht angeboten oder die punktuelle Verordnung von Heilmitteln kann keinen nachhaltigen Effekt bringen. Eine Möglichkeit der Stärkung der Reha-bilitation bei Pflegebedarf liegt in der vermehrten Integration der Rehabili-tation in die Pflege. Studien zu Rehabilitation in der Pflege haben einige Effekte auf die Funktionalität gezeigt, die im Vergleich mit Kontrollgruppenzum Teil in Verbesserungen (Resnick et al. 2009) oder in einem geringerenAbbau (Kerse et al. 2008) lagen. Solche positiven Effekte konnten auch beiMenschen mit Demenz nachgewiesen werden (Graessel et al. 2011).
ORBIT: Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim
zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe
Zielsetzung des Projekts war die Integration von rehabilitativen Maßnahmen in die
stationäre Pflege. Von zentraler Bedeutung war, welches Entwicklungspotenzial bei
Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen vorhanden ist, wie es durch eine
rehabilitative Pflege gefördert werden kann und wie sich rehabilitative Pflege in
Pflegeheimen umsetzen lässt. Die Umsetzung der rehabilitativen Pflege basierte
dabei auf der fachlichen Kompetenz der Pflegefachkräfte und der Therapeutinnen
und Therapeuten und deren interdisziplinären Zusammenarbeit.
Literatur Graessel E, Stemmer R, Eichenseer B, Pickel S, Donath C, Kornhuber J & Luttenberger K (2011). Non-pharmacological,
multicomponent group therapy in patients with degenerative dementia: a 12-month randomized, controlled trial. BMCMedicine, 9(1), 129. http://doi.org/10.1186/1741-7015-9-129
Kerse N, Peri K, Robinson E, Wilkinson T, Von Randow M, Kiata L & Parsons J (2008). Does a functional activity programmeimprove function, quality of life, and falls for residents in long term care? Cluster randomised controlled trial. Bmj, 337(7675),912–915. http://doi.org/10.1136/bmj.a1445
Resnick B, Gruber-Baldini AL, Zimmerman S, Galik E, Pretzer-Aboff I, Russ K & Hebel JR (2009). Nursing home resident outcomesfrom the res-care intervention. Journal of the American Geriatrics Society, 57(7), 1156–1165. http://doi.org/10.1111/j.1532-5415.2009.02327.x
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
18
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
AnsprechpartnerinnenRamona Auer
Andrea Wetzel
FörderungAOK Baden-Württemberg
Laufzeit04/2014 – 03/2017
rehabilitativer Pflege wiederholt wurde (T 3). Das
Assessment erfasste neben soziodemographi-
schen Merkmalen Gesundheitsstatus, Funktionali-
tät, kognitive Leistungsfähigkeit, Depressivität
und Lebensqualität. Zusätzlich wurden in leitfa-
dengestützten Interviews jeweils die Pflegefach-
kräfte sowie Bewohnerinnen und Bewohner be-
fragt, außerdem fanden Experteninterviews mit
Therapeutinnen und Therapeuten, Wohnbe-
reichs-, Pflegedienst- und Heimleitungen statt.
Am Projekt waren 13 Pflegeheime, 59 Hausärztin-
nen und Hausärzte und 39 therapeutische Ein-
richtungen beteiligt. Insgesamt wurden 210 Be-
wohnerinnen und Bewohner mit Rehabilitations-
bedarf in die Studie aufgenommen. 48 Teilneh-
mende schieden vorzeitig wegen Erkrankungen,
Versterben oder Verlegung aus. Bei 139 Teilneh-
menden konnte eine komplette Datenreihe mit
drei Messzeitpunkten erhoben werden. Gleichzei-
tig wurde eine Kontrollgruppe von 28 Personen
aufgebaut, die ihre Therapie später oder gar nicht
erhielt.
Fragestellung und Zielsetzung
Zielsetzung des Projekts war die Integration von rehabilitativen Maßnahmen in die Pflege in statio-nären Einrichtungen der Altenhilfe. Von zentraler Bedeutung war, welches Entwicklungspotenzialbei Bewohnerinnen und Bewohnern vorhandenist, wie es durch eine rehabilitative Pflege geför-dert werden kann und wie sich rehabilitative Pflege in stationären Einrichtungen der Altenhilfeumsetzen lässt. Die Umsetzung der rehabilitativenPflege basierte dabei auf der fachlichen Kompe-tenz der Pflegefachkräfte und der Therapeutin-nen und Therapeuten. Eine weitere Zielsetzungdes Projekts war daher die Förderung der inter-disziplinären Zusammenarbeit der beiden Berufs-gruppen.
Methodik
Das Konzept von ORBIT bestand in einem mehr-
stufigen Verfahren. Nach der Identifikation des
Rehabilitationsbedarfs im Pflegekontext erfolgte
ein durch eine Pflegefachkraft ausführlich be-
gründeter Vorschlag für eine Physio- oder Ergo-
therapie oder eine Logopädie. Es gab keine Aus-
schlusskriterien; auch Personen mit fortgeschrit-
tener Demenz und/oder schwerer Pflegebedürf-
tigkeit wurden einbezogen. Nach hausärztlicher
Verordnung erfolgte eine intensive Therapie zwei-
mal wöchentlich über einen Zeitraum von drei
Monaten. Daran anschließend wurden von Thera-
peutinnen und Therapeuten Empfehlungen für
Therapieelemente gegeben, die weitere drei Mo-
nate durch Pflegefachkräfte weitergeführt wer-
den sollten. Zu Beginn der begleitenden Datener-
hebung (T 1) wurde ein ausführliches geriatri-
sches Assessment durchgeführt, das nach der
Therapie (T 2) sowie nach weiteren drei Monaten
ORBIT
19
Ergebnisse
Das Therapieergebnis – in 76 % der Fälle Physiotherapie – war in der Interventions-
gruppe signifikant besser als in der Kontrollgruppe (Mittelwertsdifferenzen im
Barthel-Index +1,4 vs. -2,7). Der Anteil der Personen, die sich im Barthel-Index
um mindestens 5 Punkte verbessern konnten, war in der Interventionsgruppe
entsprechend größer (37 % vs. 7 %, Abbildung 1)
Abbildung 1: Veränderungen im Barthel-Index in der Interventionsstichprobe (n = 139)und der Kontrollgruppe (n = 28) ohne Intervention im Zeitraum von 3-4 Monaten.
In 30 % der Fälle war ein Erhalt der Fähigkeiten Therapieziel. Die Intervention
brachte besonders dann Therapieerfolge, wenn der Verlauf ungestört von
Komplikationen war (43 % der Verläufe). Dann zeigten sich signifikante Ver-
besserungen in der Mobilität, der Selbstständigkeit und der Lebensqualität, de-
ren Erhalt oder Verbesserung auch nach Beendigung der Therapie möglich war.
Bei 56 % der Interventionsgruppe konnten die Therapieempfehlungen vom
Pflegefachpersonal umgesetzt werden. Gründe für die nur teilweise oder nicht
gelungene Umsetzung lagen meist in der mangelnden Belastbarkeit oder
Motivation der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch in einem Mangel an
zeitlichen Ressourcen der Pflegefachkräfte. Gelang die Umsetzung, ließen sich
signifikante Mobilitätsverbesserungen auch nach Beendigung der Therapie
nachweisen (Abbildung 2).
um ≥ 10 Punkte besserum 5 Barthel-Punkte bessergleichbleibendum 5 Barthel-Punkte schlechterum ≥ 10 Punkte schlechter
mit Intervention(n=139)
ohne Intervention(n=28)
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
17,3 % 18,7 % 41,0 % 13,7 % 9,4 %
10,7 %25,0 %57,1 %7,1 %
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
20
Fazit und Ausblick
Die Studie deckte zusätzlichen Rehabilitationsbedarf in Pflegeeinrichtungen
auf, wobei häufig der Erhalt der Fähigkeiten Interventionsziel ist. Insbesondere
bei Verläufen ohne Komplikationen war die rehabilitative Pflege erfolgreich –
und dies auch bei schwer pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern
und Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Die Studienergebnisse wurden
auch politisch Handelnden vorgestellt und stießen dort auf großes Interesse
(BMG, BMFSFJ).
Publikationen zum ProjektAgenda Gesundheit Juli 2017 AOK Baden-Württemberg, abrufbar unter: https://portale.bw.aok.de/epapers/Agenda_Gesundheit.Pressemitteilung 10.07.2017 „AOK-Chef Hermann: Grenzen der Pflege aufbrechen“ abrufbar unter: https://aok-bw-
presse.de/landesweite-presseinfos/lesen/aok-chef-hermann-grenzen-der-pflege-aufbrechen.html.Kruse A, Becker G, Wetzel A, Natus A, Stolla C, Pössniker A & Chauduri A (2017): Abschlussbericht ORBIT, Organisation der Re-
habilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe. Abschlussbericht an die AOKBaden-Württemberg. Heidelberg: Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg.
Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Becker G & Waterkamp H (2016): ORBIT – Projekt und Evaluation. Reha im Altenzentrum Bruchsal. Bericht vom AOK-Fachkon-gress für Prävention, Reha, Pflege, 29. Juni 2016, Stuttgart.
„Reha bei Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2015.Deutscher Pflegetag 2016 10.-12. März in der STATION Berlin.Bericht und Empfehlungen der Enquetekommission „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht
gestalten“ Landtag Baden-Württemberg, Drucksache 15/7980, S. 162.
Auch bei schwer pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern war Reha-
bilitationspotenzial nachzuweisen. Außerdem weisen die Daten darauf hin,
dass auch Bewohnerinnen und Bewohner mit einer mittleren oder schweren
Demenz von der rehabilitativen Pflege profitieren. In den Interviews mit Pflege-
fachkräften wurde das Konzept positiv bewertet. Verbunden mit den Rehabili-
tationserfolgen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern trug es zu einer höhe-
ren Motivation und Zufriedenheit der Pflegefachkräfte bei.
Abbildung 2: Mittelwerte im Barthel-Index über die drei Messzeitpunkte in Abhängig-keit von der Umsetzbarkeit der Therapeutenempfehlungen (n = 130).
Empfehlungen umsetzbar (n=73)Empfehlungen nur zum Teil odernicht umsetzbar (n=57)
30 %
40 %
50 %
Barth
el-In
dex
T1 T2 T3Messzeitpunkte
ORBIT
21
Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg
Mit der Durchführung einer umfangreichen geriatrischen Versorgungsstrukturanalyse
sollen nicht nur das Landesgeriatriekonzept weiterentwickelt, sondern auch
zukunftsfähige Strategien ableitet werden, um die geriatrischen Versorgungsstrukturen
in Baden-Württemberg flächendeckend sicherzustellen.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
22
Hintergrund
Aufgrund der demografischen Entwicklung nimmtdie geriatrische Versorgung an Bedeutung zu. Diegeriatrische Rehabilitation erfolgt in Baden-Württem-berg sowohl im akutstationären Bereich als auch inder Rehabilitation. Neben der Frage nach Unter-schieden in der Klientel sowie im weiteren Rehabi-litationsverlauf zwischen den beiden Versorgungs-formen (Krankenhausbehandlung und geriatrischeRehaklinik) besteht Informationsbedarf sowohlallgemein hinsichtlich der Steuerung geriatrischerPatientinnen und Patienten nach (bzw. während)einem Krankenhausaufenthalt als auch hinsichtlichder Frage, ob Rehabilitationsbedarfe erkannt undumgesetzt werden. Darüber hinaus ist von Interesse,ob und in welchen Bereichen ggf. Über-, Unter-oder Fehlversorgung vorliegen. Mit der Datenanalysesoll Transparenz über die Versorgung geschaffenwerden, um Handlungsempfehlungen ableiten zukönnen.
Fragestellung und Zielsetzung
Die grundlegende Fragestellung des Forschungs-projekts lautet: Wie werden geriatrische Patientinnenund Patienten in Baden-Württemberg versorgt?
Hierfür wird folgenden Teilfragen nachgegangen:
• Wie groß ist die Zahl geriatrischer Patientinnenund Patienten?
• Wie hoch ist der Anteil geriatrischer Patientinnenund Patienten bei Versicherten mit Schlaganfall,Herzinsuffizienz und Oberschenkelhalsbruch?
• Erhalten geriatrische Patientinnen und Patienteneine geriatrische Versorgung? Wie gestaltensich die weiteren Versorgungswege nach einemKrankenhausaufenthalt bei Versicherten mitSchlaganfall, Herzinsuffizienz und Oberschenkel-halsbruch?
• Entwickeln die Versicherten unterschiedlicherTeilgruppen (Krankenhausbehandlung mitoder ohne geriatrische Behandlung nach OPS8-550, Behandlung in geriatrischer Fachabtei-lung, indikationsspezifische oder geriatrische Rehabilitation) über den Zeitraum eines Jahresunterschiedliche Bedarfe an Versorgung?
• Gibt es regionale Unterschiede in der Durchdringung/Intensität der geriatrischenVersorgung?
• Wie gestalten sich die Bedarfe in der geriatri-schen Versorgung in Baden-Württemberg voraussichtlich in den kommenden 20 Jahren in den einzelnen Regionen aus?
• Findet eine bedarfsgerechte und geriatrischenIndikatoren entsprechende Steuerung ältererVersicherter in der geriatrischen Versorgung in Baden-Württemberg statt? Welche (Fehl-)Anreize bietet das System für die Überweisenden?
• Wie können die geriatrischen Behandlungs-und Rehabilitationsbedarfe erfasst und im Krankenhaus oder der Rehabilitation umgesetztwerden?
• Welchen Beitrag kann der dazu entwickelte„Geriatrie-Check“ in Baden-Württembergleisten?
Für die Weiterentwicklung des Landesgeriatriekon-zepts soll eine umfangreiche Versorgungsstruktur-analyse durchgeführt werden, um zukunftsfähigeStrategien ableiten zu können und die geriatrischeVersorgungsstruktur in Baden-Württemberg flächen-deckend sicherzustellen.
Publikationen zum ProjektKöster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P, Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schätzung zur Zahl potentiell
geriatrischer Patienten mittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahreskongressder Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg
PMV Forschungsgruppe, Universität zu Köln
AnsprechpartnerinDésirée Immel
FörderungAOK Baden-Württemberg
Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg
Laufzeit10/2013 – 06/2018
Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse
23
Methodik
Das Vorhaben wird methodisch sowohl auf derBasis von Daten der gesetzlichen Krankenkasse(AOK Baden-Württemberg) als auch unter Heran-ziehung von Verfahren der qualitativen Sozialfor-schung durchgeführt. Zunächst wurde mittelsRoutinedaten der „geriatrische Patient“ definiert.Die Definition dient als Basis für weitere Auswer-tungen. In den Grundauswertungen erfolgte mitDaten von AOK-Versicherten eine Prävalenzschät-zung und Hochrechnung zur geriatrischen Popula-tion insgesamt für Baden-Württemberg. Für dieAbbildung von Versorgungswegen wurden dreiTracerdiagnosen (Schlaganfall, Femurfraktur undHerzinsuffizienz) als Aufgreifkriterien gewählt. ImFokus standen die Art der Krankenhausbehandlungsowie die Versorgungswege nach dem Kranken-hausaufenthalt. Zusätzlich zu den Grundauswer-tungen werden mittels Experteninterviews undFokusgruppen weitere spezifische Fragestellungenbeantwortet, die die Identifikation geriatrischerPatientinnen und Patienten und deren Bedarfbzw. Steuerung in eine Rehabilitationsmaßnahmebetreffen, sowie die unterschiedlichen Bedingun-gen in verschiedenen Versorgungssettings undRegionen.
Projektstand und Zwischenergebnisse
Ein Abschlussbericht wird Ende 2018 vorliegen.
Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege
Für eine optimale Versorgung im Alter müssen die Bereiche Prävention,
Reha und Pflege besser als bisher miteinander vernetzt werden. Als Grundlage
hierfür wird für die AOK Baden-Württemberg mit qualitativen partizipativen
Methoden ein Positionspapier erstellt. Ziel ist eine klare Positionierung für
eine exzellente Versorgung der Versicherten im Alter, die auf einem
lebenslaufbezogenen Ansatz basiert, sowie die Schaffung einer Grundlage
für innovative Weiterentwicklungen.
LiteraturHokema A & Sulmann D (2009) Vernetzung in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung: Wem nützt sie? In: Böhm K,
Tesch-Römer C & Ziese T (Hrsg.): Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gesundheit und Krankheit im Alter.Robert Koch-Institut, Berlin, S. 207-2015.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
24
Hintergrund
Die Relevanz einer Vernetzung der Themen Präven-tion, Rehabilitation und Pflege für eine gesicherteVersorgung im Alter ist aufgrund der demografi-schen Entwicklung und der damit verbundenen He-rausforderungen unumstritten (Hokema & Sulmann2009). Eine sektorenübergreifende Vernetzung istdabei unerlässlich für eine möglichst optimale Ver-sorgung im Alter und zur Entwicklung dauerhafttragfähiger neuer Versorgungskonzepte. Hierbeimüssen die Grundpfeiler einer umfassenden ge-sundheitlichen Versorgung – Gesundheitsförderung,Prävention, Kuration, Rehabilitation, rehabilitativePflege und palliative Pflege – lebenslauforientiertineinandergreifen und vernetzt werden. Dies ist sowohl für die optimale Versorgung einzelner Versi-cherter als auch für die AOK Baden-Württembergals Unternehmen attraktiv, da sie so ihre führendefachliche Kompetenz und ihre Innovationsfähigkeitdarstellen kann. Im Rahmen des Kongresses „Alterplus Drei“ im Jahr 2016 wurde dies von der AOKBaden-Württemberg deutlich gemacht und erhieltgroße Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Aufdem Kongress konnten bereits einige Best-practice-Beispiele für die Vernetzung der drei Bereiche vorge-stellt werden. Es wurde aber auch deutlich, dass dieAOK Baden-Württemberg hier noch viel Pionier -arbeit leisten und proaktiv Konzeptionen und Plänezur hochwertigen Umsetzung entwickeln sollte.
Fragestellung und Zielsetzung
Ziel des Projekts ist die Erstellung eines Positionspa-piers der AOK Baden-Württemberg zum ThemaAlter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege.Ein solches Positionspapier soll gleichsam nach außen und innen wirken: Nach außen als klare Positionierung der AOK Baden-Württemberg zu einer optimalen Versorgung im Alter durch Vernet-zung der Bereiche Prävention, Rehabilitation undPflege; und nach innen als unternehmenseigenePosition, um neue Versorgungsstrukturen zu ent-wickeln sowie Modellprojekte und Studien zuplanen. Das Papier soll dabei ein grundlegendes Verständnis lebenslauforientierter Präventionsan-sätze fördern und auch bisherige Best-practice-Beispiele für vernetzte Versorgungskonzepte beinhalten. Die sektorenübergreifenden Vernet-zungspotenziale innerhalb der AOK Baden-Würt-temberg sollen herausgearbeitet werden.
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
AnsprechpartnerinnenBritta Wendelstein
Andrea Wetzel
FörderungAOK Baden-Württemberg
Laufzeit08/2017 – 01/2019
Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege
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Methodik
Das Positionspapier wird mit Methoden der quali-tativen Forschung gemeinsam mit Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern der AOK Baden-Württem-berg entwickelt. Mittels qualitativer Datenerhe-bung durch semi-standardisierte Leitfadeninter-views und mittels Fokusgruppen soll das Papier ineinem zirkulären Prozess erweitert und bearbeitetwerden. Durch diese Methodik soll eine hohe in-haltliche und fachliche Qualität erreicht werdenund sichergestellt sein, dass das Papier alle rele-vanten Themenbereiche und Vernetzungsmöglich-keiten adressiert. Zusätzlich werden bestehendeAngebote und Projekte der AOK Baden-Württem-berg für ältere Menschen zur Identifikation vonVernetzungspotenzial mittels einer Fragebogen-Erhebung erfasst. Die Datenerhebung und Erstel-lung des Positionspapiers erfolgt durch das Institutfür Gerontologie der Universität Heidelberg undwird durch fachliche Diskussion durch eine AOK-interne Expertengruppe unterstützt: die AG Altern.
Projektstand
Zu Projektbeginn wurden Vorgespräche mitExpertinnen und Experten geführt, um erste Anhaltspunkte zur Themenschwerpunktsetzungzu erhalten. Diese Gespräche wurden mittelsqualitativer Inhaltsanalyse und quantitativer Ana-lyse zu Altersbildern ausgewertet. In der AG Altern wurden diese ersten Ergebnisse mit demInstitut für Gerontologie diskutiert, und bildetendie Grundlage zur Entwicklung eines Interview -leitfadens, mit dem Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der AOK Baden-Württemberg befragt werden. Zudem wurden bereits bestehende Projekte und Angebote für Ältere in der AOK Baden-Württemberg mittels eines Frage bogenserhoben, um eine Übersicht zu erhalten undHandlungsfelder zu definieren. Erste Thesen desPositionspapiers wurden auch auf Führungs -ebene diskutiert.
Ausblick
Die nächsten Projektschritte umfassen die Fertig-
stellung der Erhebung von problemzentrierten
Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der AOK Baden-Württemberg. Die Interviews und
Ergebnisse aus Diskussionen der Führungsebene
werden mit qualitativen Methoden ausgewertet.
Prozessbegleitend werden Zwischenschritte in der
AG Altern diskutiert. In Fokusgruppen aus inter-
viewten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wer-
den die Auswertungen validiert und Fokusthemen
diskutiert. Die Ergebnisse aus Expertengesprächen,
Fragebogen-Erhebung, Fokusgruppen, Diskussionen,
Interviews und Treffen der AG Altern fließen in die
Erstellung des Positionspapiers ein.
Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden
Sterbende Angehörige oder Zugehörige im Pflegeheim zu begleiten stellt die
meisten Menschen vor eine schwierige Situation. Sterben ist in Deutschland ein
gern vermiedenes Thema; eine hilfreiche Sterbekultur mit unterstützenden
Informationen ist rar. Sie konzentriert sich meist auf Schwerstkranke in
Palliativstationen, Hospizen oder auf SAPV/SAPPV-Teams. Für die Begleitung des
Sterbens hochbetagter Menschen am Lebensende im Pflegeheim hingegen ist
wenig Information und Unterstützung vorhanden. Eine erste Unterstützung soll der
Leitfaden für Angehörige und Zugehörige bieten.
LiteraturErnst J & Weißflog G (2017): Partnerschaft und Krebs: Psychoonkologische Aspekte. In: FORUM 32:144-47.Jähnke A & Stäudle J (2016): Beitrag der Pflege bei der Unterstützung von Angehörigen. In: Onkologe 22 (9): 638-44.
doi: 10.1007/s00761-016-0047-zLugton J (1995): Kommunikation mit Sterbenden und ihren Angehörigen. Berlin. Ullstein Mosby.Preisler M & Goerling U (2016): Angehörige von an Krebs erkrankten Menschen. In: Onkologe 22 (5): 335- 41.
doi: 10.1007/s00761-016-0047-zSchnepp W (Hg, 2002): Angehörige pflegen. 1 Aufl. Familienpflege. Bern u.a: Huber.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
26
Hintergrund
Angehörige und Zugehörige eines sterbenden
oder schwer kranken Menschen im Pflegeheim
nehmen besonders in der letzten Lebensphase eine
bedeutende Rolle ein. Sie stellen Ressourcen zur
Verfügung, vermitteln Geborgenheit, Sicherheit
und Vertrauen und nehmen damit eine Stellung
ein, die durch eine Pflegeperson nicht zu ersetzen
ist (Jähnke & Stäudle 2016, Preisler & Goerling
2016, Siegrist 1995 zitiert in Schnepp 2002). Zu-
sätzlich fungieren sie als Informationsquelle und
Vermittler zwischen den Sterbenden und dem
betreuenden Personal (Schnepp 2002). Dennoch
wurden und werden Angehörige und Zugehörige
oftmals als hinderliche und störende Faktoren im
Pflegealltag empfunden. Somit geraten Bedürfnis-
se nach Information und Unterstützung seitens
der Angehörigen in den Hintergrund (Jähnke &
Stäudle 2016, Ernst & Weißflog 2017, Lugton
1995). Zusätzlich empfinden Angehörige die
Ungewissheit des Fortschreitens der Erkrankung,
den Umgang damit und den nahenden Tod als
große Belastung (Preisler & Goerling 2016).
AnsprechpartnerinnenMarlen Pöche
Christine Kleber-Peukert
RahmenPraktikum, Praxissemester
Laufzeit09/2017 – 02/2018
Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden
27
Fragestellung und Zielsetzung
Vor diesem Hintergrund entstand die Frage, was
Angehörige und Zugehörige als wichtig erachten
und welche Angebote, Hilfestellungen und Infor-
mationen sie benötigen, um sterbende Familien-
mitglieder oder befreundete Personen im Pflege-
heim zu begleiten. Daraus soll ein Leitfaden für
Angehörige und befreundete Personen entwickelt
werden. Ziel des Leitfadens ist es, den Angehöri-
gen und Zugehörigen eine Stütze und Orientie-
rung in der Zeit der Begleitung und auch der Trauer
zu sein und ihnen Sicherheit im Umgang mit dieser
Situation zu vermitteln.
Methodik
Die Literaturrecherche fand mithilfe der Datenban-
ken Pubmed, CHINAL und Cochrane Library sowie
dem Bestand der Hochschule Esslingen und der
Württembergischen Landesbibliothek statt. Zusätz-
lich wurden Experteninterviews durchgeführt und
ausgewertet, deren Ergebnisse ebenso in den Leit-
faden einfließen sollen. Durch Hospitationen
in unterschiedlichen Bereichen der AOK Baden-
Württemberg wurden zudem Informationen für
eine Ist-Analyse der aktuellen Angebote der AOK
Baden-Württemberg gesammelt.
Projektstand
Das im Rahmen des Praxissemesters avisierte
Projekt wurde in der geplanten Zeitfrist abge-
schlossen.
Ausblick
Ziel der bisherigen Projektphase war es, anhand
der Recherche themenspezifischer Literatur und
forschungsgestützter Ergebnisse Eckpunkte für
den Entwurf des Leitfadens zu erarbeiten. In ei-
nem weiteren Projekt soll der Leitfaden erarbeitet
und weitere Angebote eruiert werden.
Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention
Die stationäre Sturzprävention wird seit Jahren erfolgreich in stationären
Einrichtungen der Altenhilfe umgesetzt. Unter Einbezug aktueller
wissenschaftlicher Erkenntnisse soll das bisherige Konzept überprüft werden.
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
28
Hintergrund
Stürze und sturzbedingte Verletzungen wie Hüft-
frakturen zählen zu den häufigsten Gesundheitsri-
siken von Heimbewohnerinnen und -bewohnern.
Daher arbeitet die AOK Baden-Württemberg be-
reits seit 2002 eng mit der Forschungsabteilung
des Robert-Bosch-Krankenhauses zusammen. Ein
vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes
Projekt konnte mittels randomisiert kontrollierter
Studie zeigen, dass es möglich ist, in Pflegeheimen
mehr als 30 % der Stürze zu verhindern. Dieses
Ergebnis und die Weiterentwicklung im Rahmen
einer Replikationsstudie veranlasste die AOK Ba-
den-Württemberg einen landesweiten Rollout zu
organisieren. Der proaktive Charakter des Präventi-
onsprogramms erzeugte ein positives Feedback bei
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrich-
tungen, den Heimbewohnerinnen und -bewohnern
und deren Angehörigen. Die öffentliche Wertschät-
zung drückte sich nicht zuletzt auch in zahlreichen
Prämierungen des Programms aus: Berliner
Gesundheitspreis, Qualitätsförderpreis 2005 in
Baden-Württemberg.
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
Robert Bosch Gesellschaftfür medizinische Forschung mbH
AnsprechpartnerinnenRamona Auer
Anna Lena Flagmeier
Beginn03/2018
Publikationen zum ProjektBecker C, Rapp K & Erhardt-Beer L (2012): Sturzprophylaxe im Pflegeheim. Ergebnisse einer zehnjährigen Zusammenarbeit
der Wissenschaft mit der AOK. In: Günster, Klose, Schmacke (Hrsg.): Versorgungs-Report. Schwerpunkt: Gesundheit imAlter. Schattauer, Stuttgart.
Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention
29
Fragestellung und Zielsetzung
Das damalig implementierte Konzept bewährt sich
nun schon seit vielen Jahren, dennoch bedarf es ei-
ner Anpassung bzw. Weiterentwicklung, um auf
die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse rea-
gieren und eventuell Anpassungen vornehmen zu
können. Ausgehend von einer Übersichtsarbeit sol-
len weitere Maßnahmen, Konzepte und Projekte
zur Reduktion von Stürzen und sturzbedingten
Verletzungen in Pflegeheimen diskutiert und Emp-
fehlungen erarbeitet werden.
Methodik
Die gegenwärtige Evidenzlage zum Thema „Prä-
ventionsmaßnahmen zur Reduktion von Stürzen
und sturzbedingten Verletzungen in Pflegehei-
men“ wird aufgearbeitet. Dabei soll die bisherige
Evidenz zur Sturzprävention in Pflegeheimen
• aus Übersichtsarbeiten zusammengefasst und
• zusätzlich um die Ergebnisse einer Literatur -
recherche zu Publikationen ab dem Jahr 2010
ergänzt werden.
Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse auf
Übertragbarkeit und Praxistauglichkeit für eine
mögliche Implementierung in Pflegeeinrichtungen
in Baden-Württemberg diskutiert.
SiMoA – Sichere Mobilität im AlterStürze und sturzbedingte Verletzungen sind für Ältere ein einschneidendes
Erlebnis und gehen häufig mit Mobilitätsverlust und sozialer Isolation einher.
Mit der Einführung eines ambulanten Sturzpräventionsangebots soll eine
wichtige Versorgungslücke geschlossen werden.
Geplante Forschungsprojekte
30
Hintergrund
Stürze und sturzbedingte Verletzungen führen
nicht selten zu einer Pflegebedürftigkeit, oder
gar zum Verlust der eigenen Häuslichkeit – sie
verändern die persönlichen Lebensbedingungen
entscheidend und sind mit hohem Leid und so-
zialen Folgekosten verbunden. Der Erhalt der
Mobilität als Kernkompetenz eines aktiven Lebens
im Alter und die Prävention von sturzbedingten
Verletzungen sind deshalb von hoher Bedeutung.
Im Bereich des stationären Settings wurden inno-
vative Maßnahmen zur Sturzprävention bereits
umgesetzt (siehe S. 28-29). Was bislang jedoch
fehlt, ist ein evidenzbasiertes Programm zur ambu-
lanten Sturzprävention für ältere Menschen, das
flächendeckend angeboten wird. Mit dem Otago-
Übungsprogramm steht ein evidenzbasiertes Pro-
gramm für die Sturzprävention bei zu Hause leben-
den gebrechlichen Menschen zur Verfügung und
kann implementiert werden. Das Übungspro-
gramm ist sowohl als aufsuchendes Training als
auch als Gruppenangebot angelegt.
ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg
Ansprechpartnerinnen
Désirée Immel
Anna Lena Flagmeier
FörderungAOK Baden-Württemberg
Geplanter BeginnVorprojektphase: 01/2018 – 05/2018 (Umsetzungsphase im Anschluss geplant)
SiMoA – Sichere Mobilität im Alter
31
Fragestellung und Zielsetzung
Die AOK Baden-Württemberg verfolgt mit der
Implementierung des Sturzpräventionsprogramms
folgende Ziele:
• Schaffung eines ambulanten evidenzbasierten
Sturzpräventionsprogramms in Baden-Württem-
berg (aufsuchend und Gruppenprogramm)
• Schließung einer Versorgungslücke im
präventiven Bereich
• Senkung des Sturz- und Frakturrisikos der
älteren Versicherten und Erhöhung der
Lebensqualität
• Aktive regionale Versorgungsgestaltung
Methodik
Die unternehmensweite Implementierung eines
neuen Leistungsangebots, die dafür notwendige
Infrastruktur, die große Zahl beteiligter Projekt-
partner und die logistischen Anforderungen sind
als hoch komplex einzustufen. Daher ist die Um-
setzung im Rahmen eines Projekts mit einer ent-
sprechenden Vorprojektphase von Januar 2018
bis Mai 2018 und einer anschließenden Umset-
zungsphase geplant. Auf Basis der Ergebnisse der
Vorprojektphase wird die Projektorganisation für
das Umsetzungsprojekt entsprechend ausgear-
beitet.
Projektstand
Die Vorprojektphase ist von Januar 2018 bis Mai
2018 vorgesehen.
Ausblick
Mit der Einführung eines strukturierten Sturz-
präventionsprogramms soll insbesondere im am-
bulanten Setting schwerwiegenden Folgen eines
Sturzes präventiv entgegengewirkt werden. Da-
bei spielen der Verbleib in der Häuslichkeit sowie
der Erhalt der Mobilität und somit die Teilhabe
eine große Rolle.
AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEPDen Kern der Projekte der AOK-proReha-Serie bilden leitlinienorientierte
Behandlungskonzepte, die auf Basis aktuellster medizinisch-wissenschaftlicher
Forschung in Verbindung mit Expertenwissen aus der Praxis erarbeitet werden. Sie
sind regelmäßig auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und – wenn notwendig – zu
aktualisieren. Von Fachgesellschaften werden Zeiträume von rund 5 Jahren für eine
Fortschreibung bzw. Aktualisierung empfohlen (AWMF, 2018).
Geplante Forschungsprojekte
32
Hintergrund
Mit AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP startete im Mai 2008 die proReha-
Serie. Die Umsetzungs- und Evaluationsphase des Projekts endete am
31.12.2014 und konnte sehr gute, zu weiteren Projekten dieser Art ermutigende
Ergebnisse verzeichnen:
• 54 mitwirkende baden-württembergische, orthopädische
Rehabilitationseinrichtungen
• Über 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
• Positive Ergebnisse der Patientenbefragung während der Projektlaufzeit
(2009 – 2010; Fazit: Über 90 % der Teilnehmenden würden die erlebte
Maßnahme und die Einrichtung weiterempfehlen.)
• Sehr gute Evaluationsergebnisse (2011 – 2013; mehrdimensional
angelegte Evaluation in Form einer prospektiven Vergleichsstudie;
Untersuchungsparameter Behandlungsergebnis und Patientenzufrieden-
heit mit jeweils mehrdimensionalen Analyseparametern)
Aufgrund der Ergebnisse der Evaluation wurde das Behandlungskonzept als
spezielles Angebot in die alternative Regelversorgung der AOK Baden-
Württemberg übernommen. Damit verbunden bleibt der Anspruch, dass die
AOK-proReha-Behandlungskonzepte dem medizinisch-wissenschaftlich ak-
tuellsten Stand entsprechen. Regelmäßig werden Untersuchungen auf Aktuali-
sierungsbedarf hin eingeplant – so auch im Jahr 2018.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
SEVERA Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung an der Universität Freiburg
Ansprechpartnerin
Christine Kleber-Peukert
Förderung
AOK Baden-Württemberg
Laufzeit
08/2018 – 05/2019
AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP
33
Fragestellung und Zielsetzung
Die zu untersuchende Fragestellung lautet: Besitzt
das AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP zu-
grundeliegende Behandlungskonzept weiterhin
unverändert Gültigkeit oder besteht Aktualisie-
rungsbedarf? Sollte sich eine Aktualisierungsnot-
wendigkeit herausstellen, wird die entsprechende
Überarbeitung des Konzepts im Rahmen eines ei-
genen Projekts angeschlossen.
Methodik
Die Überprüfung des Konzepts ist in Form einer
eingehenden, systematischen Literaturrecherche in
nationalen und internationalen medizinischen
Datenbanken und Websites zu evidenzbasierter
Medizin vorgesehen. Dabei wird untersucht, ob
zwischenzeitlich Primärstudien, Sekundärstudien
oder evidenzbasierte Leitlinien vorliegen, die eine
Fortschreibung des Behandlungskonzepts erforder-
lich machen.
Rehabilitative KurzzeitpflegeZiel ist die Entwicklung und Implementierung eines neuen trägerübergreifenden –
Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung –
Versorgungsmodells im Bereich der stationären Kurzzeitpflege. Die Integration
rehabilitativer Elemente in die stationäre Kurzzeitpflege sowie eine Reduktion des
Verwaltungsaufwands durch verschlankte gemeinsame Prozesse sind wesentlicher
Bestandteil dieses Projekts.
Geplante Forschungsprojekte
34
Hintergrund
Innerhalb der pflegerischen Versorgungskette hat der Gesetzgeber durch das
Konstrukt der stationären Kurzzeitpflege die Möglichkeit geschaffen, im An-
schluss an ein Akutereignis eine hohe pflegefachliche Qualität sicherzustellen
und zugleich eine Klärung der weiteren Versorgung wie z. B. eine Rehabilitati-
onsmaßnahme herbeizuführen. Durch diese grundsätzliche Aufgabenstellung
ist die stationäre Kurzzeitpflege als Übergangsleistung zu verstehen und kann
von Personen mit bestehender Pflegebedürftigkeit nach § 42 SGB XI, bzw. seit
Januar 2016 auch von Personen ohne bestehende Pflegebedürftigkeit nach
§ 39c SGB V in Anspruch genommen werden. Je nach Beeinträchtigung der Pa-
tientinnen und Patienten kann nach einem Akutereignis nicht direkt in die
Häuslichkeit zurückgekehrt oder direkt eine Anschlussrehabilitation angetreten
werden. Diese Zeitspanne lässt sich mit einer Kurzzeitpflege überbrücken. Er-
gebnisse des Projekts ORBIT (Organisation der Rehabilitation für Bewohner im
Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe) der AOK Ba-
den-Württemberg und des Instituts für Gerontologie in Heidelberg (siehe S. 18)
zeigen bei Pflegebedürftigen im stationären Umfeld, dass durch rehabilitative
Elemente Potenziale in der Bewegungsfähigkeit geschöpft werden können. Da-
von ausgehend kann die These formuliert werden, dass ähnliche Effekte auch
in der stationären Kurzzeitpflege auftreten könnten.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungder Universität Ulm
Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg
Lehrstuhl für Medizinmanagement der UniversitätDuisburg-Essen
Essener Forschungsinstitut für MedizinmanagementGmbH
Ansprechpartnerin
Julia Frankenhauser-Mannuß
Geplanter Beginn
Herbst 2018
Rehabilitative Kurzzeitpflege
35
Fragestellung und Zielsetzung
Ziel ist es, durch eine Erweiterung der stationären
Kurzzeitpflege um rehabilitative und/oder thera-
peutische Elemente die Rehabilitationsfähigkeit vor
Beginn der eigentlichen Maßnahme zu begünsti-
gen. Nach Erreichen eines Mobilitätsaufbaus unter
gezielten Maßnahmen kann dann in der anschlie-
ßenden Rehabilitation das Reha-Potenzial voll aus-
geschöpft und im besten Fall sogar die tatsächliche
Rehabilitationsdauer verkürzt werden. Im Hinblick
auf bestehende Infrastrukturen wie z. B. das Vor-
handensein eines multiprofessionellen Teams oder
therapeutische Ausstattung bietet es sich an, die
rehabilitative Kurzzeitpflege – oder auch prä-reha-
bilitative Phase – in Reha-Kliniken zu integrieren.
Darüber hinaus hätte dies auch den Vorteil, dass
ein individueller Beginn der Rehabilitation möglich
ist; nämlich abhängig vom Fortschritt der Patientin
oder des Patienten und nicht erst nach Ablauf ei-
nes bestimmten Zeitraums. Ebenfalls können dabei
belastende Transportwege vermieden werden.
Analyse KurzzeitpflegeIm Bereich der Kurzzeitpflege gibt es bislang nur eine sehr rudimentäre Datenlage,
sodass durch die geplante Studie der Versorgungsbereich der Kurzzeitpflege mit
grundlegend notwendigen Eckdaten beleuchtet werden soll. Dabei sollen
repräsentative Daten zum Gesundheitszustand von Personen, die aus Akutkliniken
entlassen werden, sowie zu deren Gesundheitsentwicklung während der
Kurzzeitpflege, erhoben werden. Ebenfalls sollen Strukturen, Prozesse und
Versorgungsleistungen in der Kurzzeitpflege untersucht werden.
Geplante Forschungsprojekte
36
Hintergrund
Die Gruppe der Personen, die Kurzzeitpflege in
Anspruch nimmt, ist in sich sehr inhomogen. Sie
umfasst einerseits bislang nicht pflegebedürftige
Personen mit reversiblen Einschränkungen und
guter Prognose und andererseits pflegebedürftige
Personen im Endstadium schwerer chronischer Er-
krankungen. Dennoch beeinflussen in beiden
Gruppen die Förderung bzw. Missachtung von
Besserungspotenzialen den weiteren Versorgungs-
bedarf und -verlauf. Bei Personen mit bestehender
Pflegebedürftigkeit, die nach einem Akutereignis
die Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, findet in
42 % der Fälle eine Überleitung in die vollstationäre
Dauerpflege statt und nur ca. vier Prozent werden
im Anschluss an eine Kurzzeitpflege in eine Reha-
bilitationsmaßnahme überführt (Quelle: eigene
Auswertungen). Diese niedrigen Quoten lassen da-
rauf schließen, dass in der Kurzzeitpflege Defizite
einer bedarfsgerechten Versorgung für Personen
mit vorhandenen Besserungspotenzialen vorliegen.
Die bislang sehr rudimentäre Datenlage im Bereich
der Kurzzeitpflege erlaubt keine verlässlichen Aus-
sagen über den Gesundheitszustand, die funktio-
nellen Einschränkungen, die Versorgungsbedarfe,
die Besserungspotenziale und die Versorgungsver-
läufe von Personen, die Kurzzeitpflege in Anspruch
nehmen.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg
Ansprechpartnerin
Julia Frankenhauser-Mannuß
Geplanter Beginn
08/2018
Analyse Kurzzeitpflege
37
Fragestellung und Zielsetzung
Ziel der Studie ist die Gewinnung aussagekräftiger
Eckdaten für den Versorgungsbereich der Kurz-
zeitpflege. Bei einer repräsentativen Stichprobe
werden im Rahmen eines standardisierten geriatri-
schen Assessments zu Beginn und Ende der Kurz-
zeitpflege Daten zum Gesundheitszustand sowie
zur Gesundheitsentwicklung während der Kurz-
zeitpflege erhoben. Gleichzeitig werden die Struk-
turen, Prozesse und Versorgungsleistungen in den
Kurzzeitpflegeeinrichtungen, in denen diese Per-
sonen versorgt werden, beschrieben. Ein beson-
derer Fokus soll auf der Identifikation von Perso-
nen mit Besserungspotenzialen (rehabilitativen
Bedarfen) und der Entwicklung, Erprobung und
Evaluation eines Instrumentariums liegen.
Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim
In stationären Einrichtungen der Altenhilfe werden Medizinische Fachpflegekräfte
(MFP) nach einem erweiterten VERAH-Curriculum geschult und eine IT-basierte
Kommunikation zwischen Hausärztinnen und Hausärzten und der Pflege
eingeführt, um die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an MFPs zu ermöglichen. Ziel
ist die Optimierung der Versorgung und der Kooperation zwischen MFPs und
Hausärztinnen und Hausärzten und damit die Vermeidung von Komplikationen und
unnötigen Krankenhauseinweisungen oder (not-)ärztlichen Besuchen.
Geplante Forschungsprojekte
38
Hintergrund
Die medizinische Versorgung von Menschen, die in
Pflegeheimen leben, ist – gerade in ländlichen Ge-
genden – eine große Herausforderung. So können
Engpässe in der ärztlichen Versorgung zu vermeid-
baren Krankenhausaufenthalten führen, die gera-
de für Menschen mit Demenz eine starke Belas-
tung darstellen. Zudem kommt es häufig zu ver-
meidbaren hausärztlichen Besuchen oder gar not-
ärztlichen Behandlungen, die sowohl personelle als
auch finanzielle Ressourcen beanspruchen. Durch
eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit
zwischen Pflege und Ärztinnen und Ärzten, sowie
durch ärztliche Delegation an kompetente und
speziell ausgebildete Pflegefachkräfte könnten un-
nötige zeitliche und finanzielle Belastungen ver-
mieden werden.
Mit dem Projekt „Sektorenübergreifende Koopera-
tion zur Verbesserung der medizinisch-/pflegeri-
schen Versorgung im ländlichen Raum mittels in-
novativer Technologien und Servicekonzepte –
AmbuNet“ wurden in der DRK Residenz Bad Fried-
richshall Pflegefachkräfte mit Zusatz-Ausbildung
(z. B. Gerontopsychiatrische Fachkraft, Wundma-
nagement) zu Medizinischen Fachpflegekräften
(MFPs) ausgebildet. Hierfür wurde das VERAH-Cur-
riculum (Versorgungsassistentin in der Hausarzt-
praxis) verwendet und um pflegespezifische The-
men erweitert. Zusätzlich wurde eine webbasierte
IT-Infrastruktur sowie eine mobile Anwendung zur
Erstellung einer gemeinsamen Datenbasis von Pfle-
ge und Hausärztinnen und Hausärzten entwickelt.
Durch die hohe fachliche Qualifizierung sowie die
Bekanntheit des VERAH-Curriculums konnte eine
starke Vertrauensbasis zwischen MFPs und den
Hausärztinnen und Hausärzten (und auch ausge-
wählten Fachärztinnen und Fachärzten) geschaffen
werden. Die Hausärztinnen und Hausärzte haben
bestimmte ärztliche Tätigkeiten an die MFPs dele-
giert und konnten so zusätzliche häufige Besuche
in der Pflegeeinrichtung oder auch notärztliche
Einsätze vermeiden, etwa durch die Delegation
eines Katheterwechsels.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
(Projektpartner sind angefragt)
Ansprechpartnerin
Britta Wendelstein
Geplanter Beginn
Herbst 2018
Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim
39
Fragestellung und Zielsetzung
Mit den MFPs stehen hoch qualifizierte Medizini-
sche Fachpflegekräfte zur Verfügung, an die ärzt-
liche Tätigkeiten delegiert werden sollen. Durch
das Ausführen ärztlich delegierter Tätigkeiten ist
eine Reduktion unnötiger (not-)ärztlicher Kontak-
te möglich. Auch ist mit einem Rückgang von ver-
meidbaren Krankenhauseinweisungen bei einfach
behebbaren medizinischen Komplikationen (z. B.
verstopfter Blasenkatheter) zu rechnen. Die Ver-
sorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern
stationärer Einrichtungen der Altenhilfe und die
interdisziplinäre Zusammenarbeit (Ärztinnen und
Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflege)
wird durch die koordinierende Funktion der MFPs
optimiert. Dies trägt zudem zu einem Image-
Gewinn des Pflegeberufs bei, der sich auch in
einer erhöhten Berufszufriedenheit niederschlagen
kann.
Die Kommunikation zwischen MFPs und Hausärz-
tinnen und -ärzten soll niedrigschwellig auf elek-
tronischem Weg dokumentiert stattfinden, was
die Delegation von Tätigkeiten vereinfacht. Eine
solche technische Lösung zur Verbesserung der
Vernetzung der versorgenden Berufsgruppen und
somit eine Verbesserung der Versorgung selbst
entspricht der Digitalisierungsstrategie der Lan-
desregierung Baden-Württemberg.
Die MFP-Konzeption soll daher nach dem Vorbild
von AmbuNet in einem größeren Rahmen imple-
mentiert und evaluiert werden. Forschungsleitende
Fragestellungen sind dabei:
• Lässt sich durch die Implementierung der MFP-
Konzeption die Zahl vermeidbarer hausärztlicher
und notärztlicher Besuche und vermeidbarer
Krankenhausaufenthalte verringern?
• Wird die Versorgung der Bewohnerinnen und
Bewohner stationärer Einrichtungen der Alten-
hilfe optimiert?
• Verbessert sich die Kommunikation und Koope-
ration zwischen Pflege und Hausärztinnen und
-ärzten durch die geschulte MFPs und IT-basierte
Dokumentation der Delegation?
Ansprechpartnerinnen
Julia Frankenhauser-Mannuß
Britta Wendelstein
Geplanter Beginn
3. Quartal 2018
Sturzprognose mittels RoutinedatenEs soll ein Algorithmus entwickelt werden, der es erlaubt, die Wahrscheinlichkeit
eines Sturzes bzw. einer sturzbedingten Verletzung anhand von
Routinedaten vorherzusagen. Mittels gezielter Maßnahmen kann dann dieses
Risiko verringert werden.
Geplante Analyseprojekte
40
Kurzbeschreibung
GKV-Routinedaten werden zur Beantwortung vie-
ler Fragestellungen herangezogen. Der Operatio-
nalisierung der zu untersuchenden Erkrankung
kommt hierbei ein großer Stellenwert zu. Gerade
dann, wenn es sich um ein Ereignis wie den Sturz
handelt, das nicht durch eine unmittelbare Abrech-
nungsdiagnose in den Routinedaten zu selektieren
ist. Zur Schätzung epidemiologischer Raten, wie sie
für uns in der Versorgungsgestaltung interessant
sind, sind die Definition von Zähler (erkrankte Per-
sonen) und Nenner (Personen unter Risiko) nicht
trivial. Zur Bestimmung eines Algorithmus zur
Vorhersage des Sturzrisikos muss daher neben
Prävalenz und Inzidenz ein Modell zur Schätzung
dieser entwickelt werden. Ein Propensity Score
Matching bietet sich hier bspw. an. Ein derartiges
Modell kann aber nur nach genauer Definition und
Operationalisierung mit den entsprechenden Daten
gefüttert werden. Über Sturzrisiken liegen in der
Literatur inzwischen viele Erkenntnisse vor, zur Ab-
bildung dieser über GKV-Routinedaten wurden
bislang noch kaum Konzepte erarbeitet. Risikofak-
toren für einen Sturz werden aus der Literatur ent-
nommen und fließen in die Entwicklung des Mo-
dells mit ein.
Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten
Die Datenlage hinsichtlich der Empfehlung medizinischer
Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen der Pflegebegutachtung durch den
Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) ist bundesweit noch sehr
unzureichend. Die Analyse von Routinedaten der AOK Baden-Württemberg soll
hier erste Erkenntnisse liefern.
Ansprechpartnerinnen
Julia Frankenhauser-Mannuß
Anna Lena Flagmeier
Geplanter Beginn
3. Quartal 2018
Geplante Analyseprojekte
41
Kurzbeschreibung
Bislang gibt es noch kaum Auswertungen zum
neuen Begutachtungsverfahren auf Ebene der ge-
setzlichen Krankenversicherung (GKV). Bei 3,2 %
der Begutachtungen werden durch den Medizini-
schen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) in
Baden-Württemberg Empfehlungen für eine Reha-
bilitation ausgesprochen. Davon nehmen gerade
mal 50 % (GKV insgesamt) dann tatsächlich an
einer Rehabilitationsmaßnahme teil.
Der Rehabilitationsempfehlung aus der Pflegebe-
gutachtung, aber auch der Analyse einer gelebten
Praxis des Grundsatzes „Reha vor Pflege“ kann
mittels einiger Fragestellungen nachgegangen
werden:
• Wie erklärt sich das Delta zwischen Rehabilitati-
onsempfehlung bei Pflegebedürftigen und der
tatsächlichen Inanspruchnahme?
• Wie sehen die Verläufe von Rehabilitandinnen
und Rehabilitanden (Inanspruchnahme von Leis-
tungen, Rückkehr ins häusliche Umfeld, Pflege-
bedarf etc.) aus, die durch die Pflegebegutach-
tung eine Rehabilitationsmaßnahme durchlau-
fen? Wie unterscheiden sich diese von Rehabili-
tandinnen und Rehabilitanden, deren Rehabili-
tationsmaßnahme postakut eingeleitet wurde?
• Welcher Anteil an Rehabilitandinnen und Reha-
bilitanden wird von der Hausärztin oder dem
Hausarzt über das Muster 61 in die Rehabilitation
gesteuert? Wie unterscheiden sich diese von
den oben genannten Rehabilitandinnen und
Rehabilitanden?
Die hier skizzierten Fragestellungen können über
Routinedaten erschlossen werden und zu weiteren
Fragestellungen führen. Weiter muss über quali-
tative Verfahren nach Beweggründen für oder
gegen eine entsprechende Leistungsinanspruch-
nahme gesucht werden.
Ansprechpartnerin
Britta Wendelstein
Geplanter Beginn
4. Quartal 2018
Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“Die Entwicklung der Gesundheitskosten mit dem Rentenübergang und auch damit
in Zusammenhang stehende Risikofaktoren sollen analysiert werden. Eine
solche Analyse kann Grundlage für ein an Versichertenbedürfnisse angepasstes
Präventionsprogramm zum Rentenübergang bilden.
Geplante Analyseprojekte
42
Kurzbeschreibung
Der gesunde Übergang ins Rentenalter wird – gerade
bei Diskussionen über ein höheres Rentenalter –
immer wieder thematisiert. Inwiefern verändert
sich die Gesundheit im Alter und inwiefern kann
der Renteneintritt hierbei eine Rolle spielen?
Einerseits könnten negative Altersbilder und auch
das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, also
mit dem Renteneintritt aus dem gesellschaftlich
produktiven Leben auszutreten, negative Folgen auf
die psychische und physische Gesundheit haben.
Andererseits ist vorstellbar, dass sich mit den neuen
Perspektiven, der wegfallenden Belastung – gerade
auch bei schwerer körperlicher Arbeit – und der
gewonnenen Zeit, die der Gesundheit gewidmet
werden kann, die psychische und physische Gesund-
heit verbessert.
Wie schlägt sich aber der Renteneintritt im Hinblick
auf die Gesundheitskosten nieder? Entstehen nach
dem Renteneintritt neue oder höhere Gesund-
heitskosten als zuvor? Inwiefern sind die Gesund-
heitskosten vom Alter des Versicherten bei Renten-
eintritt abhängig? Welche weiteren Faktoren
(chronische Erkrankungen, Frühverrentung etc.)
könnten einen Einfluss auf die Gesundheitskosten
nach Renteneintritt haben?
Zur Annäherung an diese Fragen sollen Routinedaten
zu Gesundheitskosten von Versicherten der AOK
Baden-Württemberg herangezogen werden. Hier-
für werden alle Versicherten betrachtet, die in der
Krankenversicherung der Rentner versichert sind.
Für diese Analyse wird ein hypothesengenerierendes
Vorgehen leitend sein. Die so gewonnenen Hypo-
thesen werden dann einer Überprüfung unterzo-
gen und können als Grundlage für die Entwicklung
entsprechender Angebote für den Rentenübertritt
dienen.
Veränderung der Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Demenz mit
Einführung des neuen Pflegebedürftig -keitsbegriffs und der Pflegegrade
(Masterarbeit)Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade sollte
u. a. die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen für Menschen mit Demenz
erleichtern. Es soll analysiert werden, welche Veränderungen sich hierbei im ersten
Jahr ergeben haben.
Ansprechpartnerinnen
Madeleine Hafranke
Britta Wendelstein
Rahmen
Praktikum, Masterarbeit
Geplanter Beginn
06/2018
Geplante Analyseprojekte
43
Kurzbeschreibung
Mit dem PSG II sollte u. a. die Situation von Menschen mit Demenz verbessert
werden. Während die Beeinträchtigungen, die mit einer Demenzerkrankung in
den anfänglichen und mittleren Stadien einhergehen, bei den bisherigen Pflege-
stufen zu wenig Berücksichtigung fanden, sollte das mit der Einführung des
neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade geändert werden. Das
neue Begutachtungsinstrument (NBA) berücksichtigt nun auch stärker die
Fähigkeiten im kognitiven, kommunikativen und Verhaltensbereich. So sollten
Menschen mit Demenz durch die Einführung der Pflegegrade besseren Zugang
zu pflegerischer Versorgung erhalten.
Grundlegende Fragestellungen der Analyse sind:
• Hat sich die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Menschen mit
Demenz mit Einführung der Pflegegrade verändert? Hat sich mit der
Einführung des NBA der Anteil von Menschen mit Demenz unter den
Pflegebedürftigen erhöht?
• Wie verteilen sich die Inanspruchnahmen unterschiedlicher Pflegeleistungen
(ambulant, stationär, Verhinderungspflege, Tagespflege etc.)?
Innovationsfonds
45
InnovationsfondsMit dem Versorgungsstärkungsgesetz der gesetz-
lichen Krankenversicherung erhielt der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) den Auftrag, neue Ver-
sorgungsformen, die über die bisherige Regelver-
sorgung hinausgehen, und Versorgungsforschungs-
projekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Ver-
besserung der bestehenden Versorgung in der
gesetzlichen Krankenversicherung ausgerichtet
sind, zu fördern. Die Bundesregierung hat zu die-
sem Zweck einen Innovationsfonds aufgelegt.
Übergeordnetes Ziel des Innovationsfonds ist eine
qualitative Weiterentwicklung der Versorgung
in der gesetzlichen Krankenversicherung in
Deutschland. Die zur Verfügung stehende Förder-
summe beträgt in den Jahren 2016 bis 2019 je-
weils 300 Millionen Euro jährlich. Hierbei sind
225 Millionen Euro für die Förderung neuer Ver-
sorgungsformen und 75 Millionen Euro für die Ver-
sorgungsforschung vorgesehen (weiterführende In-
formationen unter: www.innovationsfonds.g-ba.de).
LiteraturGuenther U et al. (2016): Patients prone for postoperative delirium: preoperative assessment, perioperative prophylaxis,
postoperative treatment. In: Curr Opin Anaesthesiol. 29(3):384-390.Inouye SK (2006): Delirium in older persons. In N Engl J Med 354(11): 1157-1165. Reston J et al. (2013): In-facility delirium prevention programs as a patient safety strategy: a systematic review. In: Ann Intern Med
158(5 Pt 2): 375-380.Siddiqi N et al. (2016): Interventions for preventing delirium in hospitalised non-ICU patients. In: Cochrane Database Syst Rev 3:
CD005563.Thomas C et al. (2012): Diagnosing delirium in older hospitalized adults with dementia: adapting the confusion assessment
method to international classification of diseases, tenth revision, diagnostic criteria. In: J Am Geriatr Soc 60(8): 1471-1477.Witlox, J et al. (2010): Delirium in elderly patients and the risk of postdischarge mortality,Institutionalization, and dementia: a
meta-analysis. In: JAMA 304(4): 443-451.
PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und POCD
nach Elektivoperationen im AlterZiel ist die Entwicklung eines prästationären Risikoscreenings bei Patienten älter als
70 Jahre vor elektiven chirurgischen Eingriffen zur Reduktion der Delirprävalenz, der
postoperativen kognitiven Dysfunktion (POCD) und der assoziierten Gesundheitskosten
für die gesetzliche Krankenversicherung und Krankenhausträger.
Innovationsfonds
46
Hintergrund
Delirien gehen mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität, kognitiven Ein-
schränkungen, Demenzprogression und Institutionalisierungsrate einher (Witlox,
Eurelings et al. 2010). Sie sind mit der Confusion Assessment Method (I-CAM)
(Thomas, Kreisel et al. 2012) valide erfassbar. Das Auftreten eines postoperativen
Delirs (POD) ist wesentlich von vorbestehenden Delir-begünstigenden Faktoren
wie Alter, vorbestehende Hirnschädigung und Demenz, kognitiven, sensori-
schen und Mobilitätsdefiziten, Multimorbidität und Polypharmazie abhängig
(Guenther, Riedel et al. 2016). Ein erheblicher Anteil der Delirien ist bei Beach-
tung der Delirrisikofaktoren vermeidbar (RR 0.69, 95 % CI 0.59 – 0.81) (Siddiqi,
Harrison et al. 2016). Das Delir ist daher ein Qualitätsmerkmal für eine altersge-
rechte Therapie, Delirvermeidung ein wesentlicher Parameter der Patientensi-
cherheit (Inouye 2006; Reston & Schoelles 2013). Frühindikatoren kognitiver
Defizite (Hyposmie, Schlaf und subjektive Gedächtnisstörung (SMI)) sind eben-
falls Delir-relevant und sollen hier erstmalig in einen Delirrisikoscore für Elektiv-
operationen integriert werden.
Konsortialführer
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, GeriatrischesZentrum (GZ) am Universitätsklinikum Tübingen (Projektleitung)
Universität Potsdam, Strukturbereich Kognitionswissenschaften – Department Sport- und Gesundheitswissenschaften (Methodik)
Konsortialpartner
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätskli-nikum Tübingen: Allgemeinmedizin, GeriatrischesZentrum, Herzchirurgie, Orthopädie
Klinikum Stuttgart: Gerontopsychiatrie, GeriatrischesZentrum, Gefäß-, Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Ulm: Geriatrisches Zentrum
Universitätsklinikum Freiburg: Geriatrisches Zentrum
Geriatrisches Zentrum Karlsruhe am Diakonissen-krankenhaus: Herzchirurgie, Orthopädie
Universität Duisburg-Essen, Wirtschaftswissen -schaften, Lehrstuhl für Medizinmanagement
AOK Baden-Württemberg
Ansprechpartnerin
Julia Frankenhauser-Mannuß
Laufzeit
04/2017 – 11/2020
PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität
47
Fragestellung und Zielsetzung
Es wird untersucht, (a) inwieweit eine transsektoral-
multimodale Delirpräventions-Intervention bei
elektiven Eingriffen an über 70-Jährigen deren
Lebensqualität zusätzlich verbessert, indem sie Delir-
prävalenz und kognitive Defizite senkt und (b) ob
diese Intervention im deutschen Gesundheits -
system kosteneffizient ist – sowohl aus Sicht der
Leistungserbringer als auch aus Kostenträgersicht.
Methodik
Dabei handelt es sich um eine transsektorale
Längsschnittstudie im stepped-wedge design über
30 Monate mit 1.500 Patientinnen und Patienten
mit Elektivoperationen. Das stepped-wedge design
beinhaltet die Clusterrandomisierung von 10 chi-
rurgischen Abteilungen zur Evaluation der multi-
modalen Delir- und POCD-Präventionsintervention
mit 5 konsekutiven Messzeitpunkten (prästationär,
prä- und postoperativ, sowie 2 und 6 Monate post-
operativ) und einem follow-up nach 12 Monaten.
Eine transsektorale Versorgungsstrukturanalyse
sowie eine qualitative Erhebung prä- und post -
interventionell runden die Studie, neben einer
gesundheitsökonomischen Evaluation, ab.
Die AOK Baden-Württemberg als Konsortialpartner
ist maßgeblich an der gesundheitsökonomischen
Evaluation durch die Bereitstellung von Routinedaten
aus den Bereichen der Krankenhausversorgung,
der ambulant ärztlichen Versorgung, der Versor-
gung mit Heil- und Hilfsmitteln, Rehabilitation und
Pflege beteiligt.
Projektstand
Aktuell befindet sich das Projekt in der Rekrutie-
rungsphase der Probandinnen und Probanden, die
bis April 2019 andauern wird.
Projektunterstützung
49
ProjektunterstützungDie Rehabilitations- und Pflegeforschung
unterstützt Projekte anderer Bereiche und
berät in der Zusammenarbeit mit wissen-
schaftlichen Instituten. Zudem erfolgt
Zusammenarbeit in Projekten externer
Forschungseinrichtungen durch finanzielle
Unterstützung oder mittels der datenschutz-
konformen Bereitstellung von Routinedaten
zu Analysezwecken.
Modellvorhaben HKP PsychUm die negativen Auswirkungen „instabiler“ Phasen bei Inanspruchnahme
von HKP bei psychiatrisch Erkrankten zu verringern, wird eine Flexibilisierung
der Leistungen erprobt.
Projektunterstützung
50
Hintergrund
Durch die bestehenden Leistungen der häuslichen
Krankenpflege (HKP) sind psychisch kranke
Menschen nicht ausreichend versorgt, sodass es im
Verlauf immer wieder zu vermeidbaren Kranken-
hausaufenthalten kommt. Ein Wechsel zwischen
„stabilen“ und „instabilen“ Krankheitsphasen er-
fordert eine höhere Flexibilisierung der Frequenz
von HKP-Leistungen.
Fragestellung und Zielsetzung
Durch eine bedarfsgerechte Versorgung und flexi-
ble Interventionsmöglichkeiten der Leistungser-
bringer der HKP können die Auswirkungen „insta-
biler“ Phasen verringert und so Krankenhausauf-
enthalte vermieden werden. Durch das Modellvor-
haben nach § 37 SGB V können psychisch kranke
Menschen über ein flexibles Zeitkontingent mit
HKP versorgt werden, sodass in „stabilen“ Phasen
eine niedrigere Frequenz mit lediglich Medikamen-
tengabe und in „instabilen“ Phasen eine höhere
Frequenz im Sinne einer Krisenintervention erfol-
gen kann.
Methodik
Das Modellvorhaben wird durch die wissenschaftli-
chen Projektpartner sowohl formativ/prozessbe-
gleitend als auch summativ mit qualitativen und
quantitativen Methoden evaluiert.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
Forschungsinstitut Dr. Weißflog – Dr. Meyer GbR
Ansprechpartnerin
Sabine Kuhn
Telefon: 0711 2593-7758
E-Mail: Sabine.Kuhn@bw.aok.de
Förderung
AOK Baden-Württemberg
Laufzeit
01/2017 – 12/2022
Modellvorhaben HKP Psych
51
Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM)
Mit dem Geriatrisch-Rehabilitativen Basismanagement haben sich Vertreterinnen
und Vertreter aus der „Geriatrieszene“ in Baden-Württemberg erstmals selbst
formatierte Qualitätsstandards auferlegt. Dieser generische Ansatz ist eine sinnvolle
Ergänzung zum Behandlungskonzept AOK-proReha Geriatrie.
Projektunterstützung
52
Hintergrund
Im Rahmen der Entwicklung des Behandlungskon-
zepts von AOK-proReha Geriatrie konstatierte die
Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie (LAG) Baden-
Württemberg die unzureichende Berücksichtigung
der Komorbiditäten. Folglich entstand der Bedarf
eines Konzepts, das die grundsätzlichen Standards
einer geriatrischen Rehabilitation beschreiben soll.
Im Rahmen eines Expertenkonsenses wurde ein
entsprechendes Manual entwickelt, das in der ge-
samten geriatrischen Rehabilitation seine Anwen-
dung finden und eine übergeordnete Relevanz
(Berücksichtigung im Geriatriekonzept) einnehmen
soll. Ziel dieses Manuals ist es, Standards zu defi-
nieren, die eine hohe Qualität in allen geriatrischen
Rehabilitationseinrichtungen sicherstellen.
Hiermit haben sich Vertreterinnen und Vertreter
aus der „Geriatrieszene“ in Baden-Württemberg
erstmals selbst formatierte Qualitätsstandards auf-
erlegt. Dieser generische Ansatz ist nun eine sinn-
volle Ergänzung zum Behandlungskonzept AOK-
proReha Geriatrie.
Fragestellung
Welche normativen Qualitätsstandards müssen für
die geriatrische Rehabilitation definiert werden?
Die AOK Baden-Württemberg begrüßte das Vorge-
hen und unterstützt die Entwicklung von Qualitäts-
standards. Aufgrund dessen wurde das Geriatri-
sche-Rehabilitative Basismanagement im Rahmen
der Datenerhebung des Behandlungskonzeptes
von AOK-proReha Geriatrie mit evaluiert.
Das Behandlungskonzept und das Manual weisen
inhaltliche Überschneidungen auf. Aufgrund des-
sen sollen einige Maßnahmen neu zugeordnet
werden. Des Weiteren dienen insbesondere die Er-
gebnisse des GRBMs als Diskussionsgrundlage für
eine Neubewertung des personellen Aufwands
(„Personalanhaltszahlen“) für die gesamte statio-
näre geriatrische Rehabilitation. Die Aufgabenstel-
lung wird leistungsträgerübergreifend vom Minis-
terium für Soziales und Integration Baden-Würt-
temberg moderiert.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
LAG Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-Württemberg
IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm
Ansprechpartnerin
Désirée Immel
Förderung
AOK Baden-Württemberg
Laufzeit
04/2016 – 03/2017
Publikationen zum ProjektJamour M, Metz B & Becker C (2018): Geriatrisch-Rehabilitatives Basismanagement: Ein Leitfaden für die Praxis.
Kohlhammer Stuttgart.
Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM)
53
Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität im Rahmen des Klimawandels
Ziel ist die Beschreibung der Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten nach einer
Hitzewelle für eine besonders gefährdete Personengruppe. Ausgehend von den
Ergebnissen kann die Qualität und Quantität der bereits umgesetzten Maßnahmen
beurteilt sowie mögliche interventionelle Maßnahmen zum Schutz von Personen
mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben, abgeleitet werden.
Projektunterstützung
54
Hintergrund
Im Rahmen des Klimawandels ist in Deutschland immer häufiger mit Hitzewel-
len zu rechnen. Nach aktuellen Prognosen ist der Südwesten Deutschlands da-
von in besonderem Maße betroffen. Aus gesundheitlicher Sicht stellen Hitze-
wellen, insbesondere für bestimmte Personengruppen, ein Risiko dar. Vor allem
alte und/oder pflegebedürftige Menschen sind dabei in einem besonderen
Maße betroffen. Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Einrichtungen der
Altenhilfe stellen allerdings nur einen Teil der gefährdeten Population dar. Der
deutlich größere Anteil an Personen mit Pflegebedürftigkeit lebt zu Hause. Die-
se Personengruppe kann zudem nicht im gleichen Maße auf eine 24-Stunden-
Betreuung mit Maßnahmen wie z. B. Verschattung, ausreichendem Flüssig-
keitsangebot etc. zurückgreifen, wie dies bei Bewohnerinnen und Bewohnern
stationärer Einrichtungen der Altenhilfe der Fall ist. Außerdem existieren für
diese Personengruppe in Deutschland keine standardisierten Warn- und Inter-
ventionsstrukturen. Für Personen mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben,
liegen bisher keine zuverlässigen Daten vor. Die beabsichtigten Analysen haben
eine unmittelbare Relevanz für das Versorgungsgeschehen:
• Sie definieren die besonders gefährdeten Personengruppen und zeigen das
Ausmaß von Vulnerabilität auf.
• Sie analysieren, inwieweit die eingeschlagenen Maßnahmen in den Pflege-
heimen dazu geführt haben, dass es zu einem Rückgang der Hospitalisie-
rungs- und Mortalitätsrate bei Hitzewellen gekommen ist.
• Sie zeigen, inwieweit interventionelle Maßnahmen zum Schutz von Personen
mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben, erforderlich sind.
Projektpartner
Klinik für geriatrische Rehabilitation Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
AOK Baden-Württemberg
Ansprechpartnerin
Julia Frankenhauser-Mannuß
Laufzeit
04/2017 – 12/2018
Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität
55
Ziel ist es, anhand der Ergebnisse gezielte Maßnah-
men abzuleiten und zu entwickeln, die einen Rück-
gang von Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten
nach Hitzewellen fördern könnten.
Fragestellung
• Wie hoch ist die Zunahme der Hospitalisierun-
gen und der Mortalität unter einer Hitzewelle
bei Personen mit Pflegebedürftigkeit, die (a) zu
Hause oder (b) im Pflegeheim leben?
• Hat sich die Zunahme der Hospitalisierungen
und der Mortalität zwischen der Hitzewelle
2003 und der Hitzewelle 2015 verändert bei
Personen mit Pflegebedürftigkeit, die (a) zu Hau-
se oder (b) im Pflegeheim leben?
Die für die Analysen benötigten Daten zur Pflege-
bedürftigkeit und Pflegestufen werden anhand
von Routinedaten erfasst und lassen sich mit rele-
vanten Endpunkten wie Hospitalisierung und
Mortalität verknüpfen. Durch die Bereitstellung
der benötigten Routinedaten ermöglicht es die
AOK Baden-Württemberg erst, solchen versor-
gungsrelevanten Fragestellungen nachzugehen.
Darüber hinaus wird die AOK Baden-Württem-
berg aktiv an wissenschaftlichen Publikationen
mitarbeiten.
Rehabilitationszugang und -bedarf: Sektorenübergreifende Analyse
von Versorgungsdaten der AOK und Deutschen Rentenversicherung
Die Studie soll einerseits potenzielle Hemmnisse bezüglich einer Antragstellung
sowie davon betroffene Personengruppen identifizieren. Andererseits soll sie durch
eine Datenanalyse den Effekt einer Rehabilitationsmaßnahme bzw. des Verzichts
auf eine Antragstellung auf den Gesundheitsstatus sowie die Erwerbs- oder
Pflegeprognose untersuchen.
Projektunterstützung
56
Kurzbeschreibung des Projekts
Aufgrund der Alterung der Erwerbsbevölkerung sowie der Veränderung des
Krankheitsspektrums hin zu chronischen Erkrankungen ist künftig mit stei-
gendem Bedarf an Rehabilitationsmaßnahmen zu rechnen. Gleichzeitig gibt es
Personengruppen, die von einer Rehabilitationsmaßnahme profitieren könnten,
diese aber nicht in Anspruch nehmen („Under-User“). Somit ergeben sich Fragen,
mit welchen Konsequenzen für den Gesundheitsstatus und die Erwerbs- bzw.
Pflegeprognose des Betroffenen zu rechnen ist, wenn trotz Rehabilitationsbe-
darf die Behandlung verspätet eingeleitet wird oder gar keine entsprechenden
Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Ein wissenschaftlicher Vergleich
des Behandlungs- und Krankheitsverlaufs sowie der Beitragszahlungen zwi-
schen Personen mit Rehabilitationsantrag und Personen mit einem potenziellen
Rehabilitationsbedarf, die jedoch keinen Antrag gestellt haben, wurde bisher
nicht durchgeführt.
Die Auswertung erfolgte auf Basis von Routinedaten der AOK Baden-Württem-
berg und der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) der Deutschen Rentenver-
sicherung. Eine Zusammenführung der Informationen von der Rentenversiche-
rung und der AOK-Baden-Württemberg ermöglicht neue Analysen.
Projektpartner
AOK Baden-Württemberg
IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungan der Universität Ulm
Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
Deutsche Rentenversicherung Bund
Ansprechpartnerin
Désirée Immel
Laufzeit
01/2013 – 12/2018
Rehabilitationszugang und -bedarf
57
Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deut-
schen Rentenversicherung und der AOK Baden-
Württemberg. Dabei unterstützte die AOK Baden-
Württemberg das Projekt nicht nur finanziell, son-
dern stellte auch einen umfassenden Datensatz
für die Analyse zur Verfügung.
Zwischenergebnisse und Ausblick
Es liegen erste Ergebnisse für die Veränderungen
in Zugang und Inanspruchnahme bei orthopädi-
schen Anschlussrehabilitationsmaßnahmen vor.
Insgesamt nahmen ältere Versicherte, Frauen und
Versicherte mit einer deutschen Staatsangehörig-
keit häufiger eine Anschlussrehabilitation in An-
spruch. Ferner ergab sich eine höhere Inanspruch-
nahme einer Anschlussrehabilitation, wenn wäh-
rend des Akutaufenthalts physikalisch-therapeuti-
sche Einzelmaßnahmen durchgeführt wurden.
Höhere Kosten für Schmerzmedikamente gingen
dagegen mit einer geringeren Inanspruchnahme
einer Anschlussrehabilitation einher. Des Weiteren
waren die Rückverlegungen in den Akutsektor
bei den Patientinnen und Patienten, die keine
Anschluss rehabilitation durchführten, wahrschein-
licher.
Jüngere Patientinnen und Patienten nahmen sel-
tener eine Anschlussrehabilitationsmaßnahme in
Anspruch. Gründe dafür könnten neben dem Re-
habilitationsbedarf vor allem soziale Kontextfakto-
ren sein. Für die geringere Inanspruchnahme einer
Anschlussrehabilitation bei ausländischen Staats-
angehörigen könnte ein generell schlechterer Zu-
gang aufgrund von Wissensdefiziten, sprachlichen
und kulturellen Barrieren verantwortlich sein.
Die Analysen für die Subgruppen „psychosomati-
sche Erkrankungen“ und „Reha vor Pflege“ stehen
noch aus und werden voraussichtlich Ende nächsten
Jahres abgeschlossen.
Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung
Durch die alternde Gesellschaft und die steigende Lebenserwartung nimmt die
Gesundheitslast und die Bedeutung von Frakturen der oberen Extremität zu. Die
vorhandenen Studien in Deutschland zur Epidemiologie und zum Risiko von
Frakturen der oberen Extremität weisen Limitationen auf. Mittels Routinedaten
sollen aktuelle Daten zu Inzidenz und Mortalität ausgewertet werden.
Projektunterstützung
58
Kurzbeschreibung des Projekts
Durch die alternde Gesellschaft und die ansteigen-
de Lebenserwartung nimmt die Gesundheitslast
und die Bedeutung von Frakturen zu. Dabei gelten
Frakturen der oberen Extremität neben Hüftfraktu-
ren als der häufigste Frakturtyp älterer Menschen.
Die vorhandenen Studien in Deutschland zur Epi-
demiologie und zum Risiko von Frakturen der obe-
ren Extremität weisen Limitationen auf. Sie be-
schreiben keine aktuellen Daten, zeitlichen Trends
oder es wurden ausschließlich stationäre Daten
ausgewertet oder nur ein klinisches Kollektiv be-
trachtet. Im Rahmen einer Forschungskooperation
soll den Fragen nachgegangen werden, wie hoch
der Anteil von ambulant und stationär versorgten
Patientinnen und Patienten mit Frakturen der obe-
ren Extremität ist und wie sich die Mortalität von
Personen mit einer Fraktur der oberen Extremität
im Vergleich zu einer Person ohne eine Fraktur der
oberen Extremität darstellt.
Um mit einer umfangreichen Datenlage in
Deutschland eine bessere Versorgung von älteren
Menschen mit Frakturen der oberen Extremität zu
erreichen, gehen die AOK Baden-Württemberg
und das Institut für Versorgungsforschung und Ge-
sundheitsökonomie eine Kooperation ein. Hierzu
werden einerseits Routinedaten von der Seite der
AOK Baden-Württemberg benötigt und anderer-
seits die methodische und wissenschaftliche Fach-
kenntnis von Seiten des Instituts.
Projektstand
Aktuell werden die Daten ausgewertet.
Projektpartner
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Centre for Health and Society, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
AOK Baden-Württemberg
Ansprechpartnerin
Désirée Immel
Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung
59
Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege bei der
AOK Baden-Württemberg und Erstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit)
Die Krankenkassen haben zur Verbesserung der Versorgung gesetzliche
Gestaltungsmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund führt die AOK Baden-
Württemberg Projekte durch. Mithilfe einer Matrix wurden die Projekte bewertet
und anschließend in einer Projektlandkarte abgebildet.
Projektunterstützung
60
Hintergrund
Das deutsche Gesundheitswesen weist in der jetzi-
gen Regelversorgung Entwicklungspotenziale auf.
Auf verschiedenen gesetzlichen Grundlagen haben
Krankenkassen Gestaltungsmöglichkeiten, die Ver-
sorgung zu verbessern. Vor diesem Hintergrund
läuft im Fachbereich Rehabilitations- und Pflege-
management eine Vielzahl von Projekten.
Fragestellung und Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit war es, zunächst alle Projekte im
Fachbereich Rehabilitations- und Pflegemanage-
ment zu identifizieren und mithilfe im Rahmen die-
ser Arbeit entwickelten Matrix zu bewerten. Die
Kernfrage dabei war, welche Projekte besonders
gut laufen. Das Thema ist sehr relevant, da die Pro-
jekte bisher noch nicht bewertet wurden und sich
durch diesen Schritt die Möglichkeit ergibt, beson-
ders erfolgreiche Projekte auf das ganze Land aus-
zuweiten.
Methodik
Zu Beginn wurde eine Literaturrecherche durchge-
führt. Die Bestandserhebung der Projekte erfolgte
durch einen Steckbrief. Nach Erhalt der Projekt-
steckbriefe wurde eine systematische Übersicht
(Projektlandkarte) für den Fachbereich Rehabilitati-
ons- und Pflegemanagement erstellt. Anschlie-
ßend wurde auf Grundlage dieser Daten eine Be-
wertungsmatrix entwickelt. Die Projektbewertung
erfolgte durch die Projektleitenden.
Ergebnisse
Es konnten insgesamt 23 Projekte im Fachbereich
Rehabilitations- und Pflegemanagement identifi-
ziert werden. Davon werden bereits neun Projekte
in allen Bezirksdirektionen (siehe rechte Seite) um-
gesetzt. Für die Bewertungsmatrix können je acht
Punkte in drei Kategorien (Rechtlicher Rahmen und
Vertragskriterien, Methodik, Innovation und Reich-
weite) erreicht werden. Die Bewertung der Projek-
te mit der Bewertungsmatrix ergab für die Projekte
Punktzahlen von 14 bis 24. Dabei erreichten zwei
Projekte mit 24 Punkten die Höchstzahl.
Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege
61
• HKP-Psych
• Online-Pflegekurs
• Geriatrische Versorgungsstrukturen
• Entlassmanagement
• Rehabilitationzugang und -bedarf
• Zusammenarbeit Sozialer Dienst mit den psychosozialen Krebsberatungsstellen
• Auskunftsdatenbank Rehabilitationssport und Funktionstraining
• Beratungskonzept BTHG
• Fachprojekt Pflegeberatung
Projekte in allenAOK-Bezirksdirektionen
Projektlandkarte von Projekten, die in allen Bezirksdirektionen stattfinden (Stand August 2017).
Ansprechpartnerinnen
Jill Stahl
Désirée Immel
Rahmen
Praktikum, Bachelorarbeit
Laufzeit
03/2017 – 08/2017
Übersicht Projektaktivitäten
62
Projekttitel Kooperationspartner
Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung
AOK-proReha Geriatrie IGES Institut BerlinIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
AOK-proReha Schlaganfall SEVERA Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung an der Universität FreiburgIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
ORBIT: Organisation der Rehabilitation fürBewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg
Ministerium für Soziales und Integration Baden-WürttembergPMV Forschungsgruppe an der Universität Köln
Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention –Reha – Pflege
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden(Eckpunkteentwurf)
Hochschule Esslingen, StudiengängePflegemanagement und Pflegewissenschaften
Aktualisierung des Konzepts der stationärenSturzprävention
Robert Bosch Gesellschaft für medizinischeForschung mbH
Geplante Forschungsprojekte
SiMoA – Sichere Mobilität im Alter
AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP SEVERA Sektion Versorgungsforschung undRehabilitationsforschung an der Universität Freiburg
Rehabilitative Kurzzeitpflege Deutsche Rentenversicherung Baden-WürttembergIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm Geriatrische Klinik der Universität HeidelbergLehrstuhl für Medizinmanagement der UniversitätDuisburg-EssenEssener Forschungsinstitut fürMedizinmanagement GmbH
Ist-Analyse des Versorgungsbereichs Kurzzeitpflege Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg
MFP-Konzeption (Projektpartner sind angefragt)
Übersicht Projektaktivitäten
Übersicht Projektaktivitäten
63
Projekttitel Kooperationspartner
Geplante Analyseprojekte
Sturzprognose mittels Routinedaten
Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten
Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“
Veränderung der Inanspruchnahme vonPflegeleistungen bei Demenz mit Einführung desneuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und derPflegegrade (Masterarbeit)
Hochschule Ravensburg-Weingarten, FakultätSoziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, FachAngewandte Gesundheitswissenschaft
Projekte Innovationsfonds
PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit undLebensqualität: Reduktion von Delirrisiko undPOCD nach Elektivoperationen im Alter
Prof. Dr. med. Gerhard Eschweiler, GeriatrischesZentrum (GZ) am UK Tübingen (Projektleitung)Prof. Dr. phil. Dr. med. Michael Rapp UniversitätPotsdam (Methodik)UK Tübingen: GZ, Kaufmännische Direktion,Pflegedienst, Herzchirurgie, Orthopädie,AnästhesieKlinikum Stuttgart: Gerontopsychiatrie, GZ, Gefäß-, Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesieund Unfallchirurgie, PflegefachweiterbildungUniklinikum Ulm: GZ Uniklinikum Freiburg: GZGZ Karlsruhe: Herzchirurgie, Orthopädie,AnästhesieAllgemeinmedizin TübingenUniversität Potsdam, Sozial- und PräventivmedizinUniversität Duisburg-Essen, Medizinmanagement
Projektunterstützung
Modellvorhaben HKP Psych Forschungsinstitut Dr. Weißflog – Dr. Meyer GbR
Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement(GRBM)
Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-WürttembergIFR Institut für RehabilitationsmedizinischeForschung an der Universität Ulm
Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung undMortalität im Rahmen des Klimawandels
Klinik für geriatrische Rehabilitation Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Rehabilitationszugang und -bedarf:Sektorenübergreifende Analyse vonVersorgungsdaten der AOK und DeutschenRentenversicherung
IFR Institut für RehabilitationsmedizinischeForschung an der Universität Ulm Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Deutsche Rentenversicherung Bund
Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung
Institut für Versorgungsforschung undGesundheitsökonomie, Centre for Health andSociety, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Identifizierung der Projekte in der Rehabilitationund Pflege bei der AOK Baden-Württemberg undErstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit)
Hochschule Furtwangen, Fakultät Gesundheit,Sicherheit, Gesellschaft, Studiengang AngewandteGesundheitswissenschaften
Der AOK-Fachtag Reha
„Rehabilitation: Keine Frage des Alters“ am 30. Juni 2017
Am letzten Freitag im Juni folgten rund 200 alte Bekannte und neue Gesichter aus
der „Rehaszene“ der Einladung zum AOK-Fachtag Reha nach Stuttgart in die
historische Reithalle. Hier hatte zum vierten Mal die AOK Baden-Württemberg zu
einer Expertenveranstaltung zu Fragen der Rehabilitation eingeladen. Thema dieses
Fachtages war: Rehabilitation: Keine Frage des Alters.
AOK-Fachtag Reha
66
Hierzu fand am Vormittag eine politische Podiums-
diskussion mit namhaften Vertretern aus der Politik
und Wissenschaft statt. Der Prominenteste unter
ihnen: Manfred Lucha, Minister für Soziales, Ge-
sundheit und Integration Baden-Württemberg.
Die politische Diskussionsrunde war mit Vorstands-
vorsitzendem Dr. Christopher Hermann, Andreas
Schwarz, Geschäftsführer der Deutschen Renten-
versicherung Baden-Württemberg, und Prof. Dr.
Dr. h.c. Andreas Kruse, Leiter des Instituts für
Gerontologie der Uni Heidelberg, komplett. Die
Quintessenz des Vormittags war, dass die Rehabili-
tation sich nicht allein auf im Arbeitsleben stehen-
de Menschen beschränken darf, sondern auch in
den frühen aber auch späten Lebensphasen sinn-
voll ist, um Kindern eine Basis für ein gesundes Er-
werbsleben zu geben und Älteren eine lange Teil-
habe zu ermöglichen. Hierzu ist die AOK Baden-
Württemberg bereit, mehr Geld für die Rehabilita-
tion in die Hand zu nehmen und sinnvoll zu inves-
tieren. Im Fokus sollen stets die Bedürfnisse des
einzelnen Menschen stehen. Dies kann dann die
Grundlage für eine leistungsorientierte Vergütung
sein.
Mit welchen Projekten die AOK Baden-Württem-
berg bereits die unterschiedlichen Lebensphasen un-
terstützt, wurde am Nachmittag der Veranstaltung
vorgestellt. Das Projekt ORBIT stellte Dr. Gabriele
Becker vom Institut der Uni Heidelberg vor. Die Er-
gebnisse zeigen, dass Patientinnen und Patienten
selbst bei hohem Pflegebedarf durch rehabilitative
Elemente wieder mehr Eigenaktivität erlangen
können.
Auch das Behandlungskonzept von AOK-proReha
Geriatrie zeigt Wirkung. Die ersten Evaluations-
ergebnisse wurden von Dr. Rainer Kaluscha, stell-
vertretender Leiter des Instituts für Rehabilitations-
medizinische Forschung der Uni Ulm, vorgestellt.
Aus den Ergebnissen geht hervor, dass der Fokus
auf die Mobilität ein zentraler Faktor für die Wieder-
herstellung der Selbstständigkeit ist. Weitere Effek-
te sind auch im Entlassmanagement erkennbar.
Hierbei sank der Anteil der Rehabilitandinnen und
Rehabilitanden, bei denen die Klinik nach der Ent-
lassung Probleme sieht. Tendenziell konnten darüber
hinaus mehr Menschen in das gewohnte Wohn-
umfeld statt ins Pflegeheim entlassen werden.
v.l.: Andreas Schwarz, Manfred Lucha, Dr. Christopher Hermann,Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Vera Cordes (Moderation)
Dr. Gabriele Becker
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AOK-Fachtag Reha
67
Die Fachreihe AOK-proReha wird mit dem Behand-
lungskonzept nach Schlaganfall ergänzt. AOK-pro-
Reha nach Schlaganfall befindet sich momentan
noch in der Konzeptionsphase und wird von Exper-
ten aus Freiburg entwickelt. Prof. Dr. Erik Farin-
Glattacker leitet die Sektion Versorgungs- und Re-
habilitationsforschung und stellt dem Fachpubli-
kum den aktuellen Stand vor.
Als letzten Referenten gewährte uns Alwin Bau-
mann, Leiter der Rehabilitationsklinik für Kinder
und Jugendliche in Wangen, einen Einblick in die
Notwendigkeit einer frühzeitigen Rehabilitation
bei Kindern und Jugendlichen.
Neben den zahlreichen interessanten Programm-
punkten, gab es noch reichlich Zeit, sich ausführlich
mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
fachlich auszutauschen. Hierbei stand die AOK
Baden-Württemberg als Ansprechpartnerin gerne
zur Verfügung. Als eine Möglichkeit für einen Aus-
tausch stand ein Ideenbaum für Weiterentwick-
lungen in der Versorgung zur Verfügung.
Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker
Dr. Rainer Kaluscha
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Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag
69
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag.Abstracts von Vorträgenund Postern
15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 5. – 7.Oktober 2016, Berlin
Sitzungs-Vorsitz
Prof. L. Ansmann, R. Auer
Vorsitz in der Sitzung „Wissen schaf(f)t Nutzen.Implementierung und Evaluation von Versorgungsinnovationen:
Ergebnisse – Erfolge – Hemmnisse“
Vortrag Abstract
R. Auer, D. Bullinger
AOK-proReha Geriatrie. Politische und strukturelle Herausforderungen bei
der Implementierung eines Behandlungskonzeptes
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag
70
Hintergrund
Inhalt der Forschungsreihe AOK-proReha sind leitli-
nienorientierte Behandlungskonzepte, die eine
qualitativ hochwertige Versorgung in der Rehabili-
tation sicherstellen sollen. Damit soll Transparenz
geschaffen und die tägliche Arbeit in den Rehabili-
tationseinrichtungen erleichtert werden, indem
Entscheidungen auf eine objektive Basis gestellt
werden. Die Leistungsbeschreibung ist zugleich an
eine leistungsorientierte Vergütung verknüpft.
AOK-proReha Geriatrie ist ein Behandlungskon-
zept für die Femurfraktur, welche in der geriatri-
schen Rehabilitation eine der häufigsten Aufnah-
mediagnosen ist. AOK-proReha Geriatrie ist das
zweite Behandlungskonzept dieser Forschungsrei-
he. Das erste Behandlungskonzept wurde für die
Rehabilitation nach Hüft- und Kniegelenks-Endo-
prothetik entwickelt. Die Implementierung dieses
Konzeptes war von massiven Widerständen auf
Seiten der Leistungserbringerverbände und einer
damit einhergehenden Boykottierung durch die
Kliniken begleitet, sodass die Umsetzung vom
Scheitern bedroht war. Mittels großer Anstrengun-
gen konnte das Konzept letztendlich erfolgreich in
Baden-Württemberg umgesetzt werden.
Inhaltlich und vertragspolitisch ist die AOK Baden-
Württemberg von der Initiierung von Behand-
lungskonzepten in der Rehabilitation überzeugt.
Bei der Entwicklung und Umsetzung des Konzep-
tes in der Geriatrie sollte jedoch zur reibungslose-
ren Implementierung ein anderer Ansatz gewählt
werden.
Fragestellung
Die Idee für die Entwicklung und Implementierung
des neuen Behandlungskonzeptes in der Geriatrie
war, von Anbeginn alle relevanten Stakeholder und
Meinungsbildner in den Entstehungsprozess einzu-
binden.
Die Fragestellung lautet daher: Kann ein partizi-
pativer Ansatz in der Erstellung des Behandlungs-
konzeptes den Erfolg in der Implementierung
erhöhen?
15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung
71
Methodik
Nach eingehender Stakeholder-Analyse wurden
wichtige Meinungsbildner aus der geriatrischen
„Versorgungsszene“ zu einem Auftaktworkshop
eingeladen. Hierbei wurde das Vorhaben skizziert,
die möglichen Inhalte diskutiert und schließlich
gemeinsam das weitere Vorgehen bestimmt. Die
anschließende europaweite Ausschreibung für die
Entwicklung und Erprobung von AOK-proReha
Geriatrie zielte auf ein objektives Verfahren ab, bei
dem sich wissenschaftliche Institute entsprechend
für den Auftrag bewerben konnten. Parallel wur-
den die geriatrischen Rehabilitationskliniken in Ba-
den-Württemberg über dieses Vorhaben infor-
miert und um Mithilfe bei der Entwicklung und Er-
probung gebeten. Neben den wissenschaftlichen
Instituten und Modelleinrichtungen wurden für
die Projektbegleitung zusätzlich zwei Fachbeiräte
eingesetzt. Beide Institutionen erhielten ebenfalls
eine partizipative Rolle.
Ergebnisse
Zunächst wurde das Behandlungskonzept entwi-
ckelt und anschließend stufenweise implemen-
tiert. Aktuell befindet sich das Modellprojekt in
der Evaluationsphase. Ein großer Wert während
des Entwicklungsprozesses wurde auf die Praxis-
tauglichkeit und Implementierungsmöglichkeit
gelegt. Im Rahmen dessen fand die Umsetzung in
enger Zusammenarbeit mit den Modellkliniken
und weiteren Stakeholdern statt.
Der gesamte Projektverlauf wurde als ein dynami-
scher Prozess mit partizipativer Entscheidungsfin-
dung verstanden. Somit war es möglich, dass ein
weiteres Teilprojekt, das konzeptionell nicht ange-
dacht war, entstehen konnte. Bevor es zur eigent-
lichen Implementierung des Konzeptes in den
Modelleinrichtungen kam, wurde im Rahmen
einer Pilotphase die Praxistauglichkeit geprüft. Die
Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgte in
einem Workshop und floss anschließend in ein
Umsetzungskonzept, welches die Implementie-
rung in den Kliniken unterstützen soll. Aktuell wer-
den in der Evaluationsphase Daten mittels eines
Evaluationsbogens erhoben, der vorher mit den
Beiräten abgestimmt wurde. Dabei stand u. a.
auch die Anwenderfreundlichkeit in der Klinik im
Fokus.
Diskussion
Die mikropolitischen Prozesse zwischen Vertrags-
partnern und den Akteuren in den Organisationen
finden in der Versorgungsforschung bislang zu we-
nig Beachtung. Im Projekt AOK-proReha Geriatrie
wurde mit sehr großem Aufwand ein partizipativer
Ansatz gewählt, um genau diese Prozesse im Blick
zu behalten. Weiter wurden im gesamten Prozess
die Inhalte für das Konzept komplett losgelöst von
Vergütungsfragen bearbeitet. Dieses Vorgehen
war für alle Beteiligten neu und von einem hohen
Abstimmungsbedarf geprägt.
Praktische Implikationen
Der Prozess der Umsetzung/Implementierung einer
neuen Versorgungsform sollte gleichbedeutend
mit den Inhalten in den Blick genommen werden.
Obwohl der partizipative Ansatz beim Projekt
AOK-proReha Geriatrie mit sehr großem Aufwand
verbunden war, kommt die AOK Baden-Württem-
berg zu einer positiven Bewertung des Projektver-
laufs. Daher wird dieses Vorgehen nun auch bei
der Erarbeitung des dritten Behandlungskonzepts
dieser Forschungsreihe, AOK-proReha nach
Schlaganfall, Anwendung finden.
26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung,
20. – 22. März 2017, Frankfurt
Vortrag Abstract
Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Implementierung eines
leitlinienorientierten Behandlungskonzeptes in der geriatrischen Rehabilitation
D. Bullinger, R. Auer
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag
72
Hintergrund und Zielsetzung: Transparenz herstellen
Mit Einführung der Schiedsregelung durch das Ge-
setz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes
wird für die Vergütungsvereinbarung zwischen
Leistungserbringer und Krankenkasse die freie Ver-
einbarung des Preises bestärkt. In der Gesetzesbe-
gründung heißt es: „Die Vergütung zwischen den
(einzelnen) Krankenkassen und den Trägern der
zugelassenen Vorsorge- oder Rehabilitationsein-
richtungen werden ohne staatliche Einwirkungs-
möglichkeit frei vereinbart. Maßstab ist dabei eine
an der Leistung orientierte Preisgestaltung.
Dabei ist der Grundsatz der Beitragssatzstabilität
gemäß § 71 Absatz 1 SGB V zu beachten.“1
Über die Definition einer an der Leistung orientier-
ten Vergütung oder einer leistungsgerechten Ver-
gütung wurde und wird viel diskutiert. Die AOK
Baden-Württemberg möchte hier eine neue Syste-
matik einführen, die für die GKV bundesweit bis-
lang einzigartig ist. Über ein leitlinienorientiertes
Behandlungskonzept soll Transparenz hinsichtlich
der zu erbringenden Rehabilitationsleistung ge-
schaffen werden. Über diese Transparenz lässt sich
eine leistungsorientierte Vergütung ableiten.
AOK-proReha Geriatrie ist ein Behandlungskonzept
für die Femurfraktur, diese ist in der geriatrischen
Rehabilitation eine der häufigsten Aufnahmediag-
nosen. AOK-proReha Geriatrie ist das zweite
Behandlungskonzept dieser Forschungsreihe.
Methodik: Partizipative Vorgehensweise
Für die Erarbeitung des Behandlungskonzepts wur-
de eine partizipative Vorgehensweise gewählt, um
alle Chancen auf eine erfolgreiche Implementie-
rung auszuschöpfen. Alle am Versorgungsge-
schehen Beteiligten wurden von Anfang an in den
Prozess eingebunden. Eine europaweite Ausschrei-
bung für das Projekt zielte auf ein objektives und
unabhängiges Verfahren ab, bei dem sich wissen-
schaftliche Institute entsprechend für den Auftrag
bewerben konnten. Parallel wurden die geriatri-
schen Rehabilitationskliniken in Baden-Württem-
berg über dieses Vorhaben informiert und um
Mitarbeit gebeten. Neben den wissenschaftlichen
Instituten und Modelleinrichtungen wurden für die
Projektbegleitung zusätzlich zwei Fachbeiräte ein-
gesetzt. Beide Institutionen erhielten ebenfalls eine
partizipative Rolle. Die Möglichkeit des fachlichen-
transparenten Austausches wurde insbesondere
in der Entwicklung einer neuen Vergütungssyste-
matik genutzt. Die Modellrechnungen wurden
ebenfalls von einem unabhängigen Institut
durchgeführt.
1 BT-Drucksache17/5178, S. 21.
26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung
73
Ergebnisse
Zunächst wurde das Behandlungskonzept entwickelt
und anschließend stufenweise implementiert. Ein
großer Wert während des Entwicklungsprozesses
wurde auf die Praxistauglichkeit und Implementie-
rungsmöglichkeit gelegt. Im Rahmen dessen fand
die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit den
Modellkliniken und weiteren Stakeholdern statt.
Der gesamte Projektverlauf wurde als ein dynami-
scher Prozess mit partizipativer Entscheidungsfin-
dung verstanden. Somit gab es auch Raum für die
Entstehung weiterer Themen, welche bei den
Projektplanungen noch nicht angedacht waren.
Bevor es zur eigentlichen Implementierung in den
Modelleinrichtungen kam, wurde im Rahmen ei-
ner Pilotphase die Praxistauglichkeit geprüft. Die
Ergebnisse flossen anschließend in ein Umsetzungs-
konzept, welches die Implementierung in den Kli-
niken unterstützen soll. Auch in der Abstimmung
des Evaluationbogens stand die Anwenderfreund -
lichkeit der Klinik im Fokus.
Parallel wurde die leistungsorientierte Vergütung
mit einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen, als
unabhängige Institution, entwickelt. Die Vergütung
besteht dabei aus zwei Komponenten: zum einen
eine Grundvergütung und zum anderen ein varia-
bler Bestandteil, welcher den leistungsorientierten
Ansatz abbilden soll. Dabei standen insbesondere
therapeutische Leistungen im Vordergrund. Die
Berücksichtigung der Fallschwere in der Vergü-
tung, fußte auf einer gemeinsamen Entscheidung
mit den Leistungserbringerverbänden.
Diskussion und Schlussfolgerungen
Die mikropolitischen Prozesse zwischen Vertrags-
partnern und den Akteuren in den Organisationen
finden in der Versorgungsforschung bislang zu we-
nig Beachtung. Im Projekt AOK-proReha Geriatrie
wurde mit sehr großem Aufwand ein partizipativer
Ansatz gewählt, um genau diese Prozesse im Blick
zu behalten. Hierbei erwies sich die Entwicklung
einer neuen Vergütungssystematik als größte poli-
tische Hürde.
Der Prozess der Umsetzung/Implementierung einer
neuen Versorgungsform sollte gleichbedeutend
mit den Inhalten in den Blick genommen werden.
Obwohl der partizipative Ansatz beim Projekt
AOK-proReha Geriatrie mit sehr großem Aufwand
verbunden war, kommt die AOK Baden-Württem-
berg zu einer positiven Bewertung des Projektver-
laufs. Daher wird dieses Vorgehen nun auch bei
der Erarbeitung des dritten Behandlungskonzepts
dieser Forschungsreihe, AOK-proReha nach
Schlaganfall, Anwendung finden.
Partizipative Entscheidungsfindung als iterativer Prozess.
DynamischerProzess
Entwicklung des
Konzeptes
Implementierung des
Konzeptes
Entwicklung leistungsorientierter
Vergütung
BegleitendeEvaluation
16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 4. – 6. Oktober 2017, Berlin
Vortrag Abstract
Frankenhauser-Mannuß, J., Auer, R.
Bedeutung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in der Versorgung älterer
(pflegebedürftiger) Menschen
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag
74
Hintergrund
Das Hinauszögern von Pflegebedürftigkeit oder die Verhinderung einer Ver-
schlechterung des Zustands von pflegebedürftigen Menschen ist ein erklärtes
Ziel in der Versorgung. Mit dem Grundsatz „Rehabilitation vor Pflege“ wurde
dies sogar vom Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch verankert (§ 31 SGB XI). Mit
Inkrafttreten des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes wurde daher auch ein bun-
deseinheitliches und strukturiertes Verfahren zur Feststellung des rehabilitati-
ven Bedarfs im Rahmen der Pflegebegutachtung festgelegt. Dennoch sehen
sich die Gesetzliche Krankenversicherung und der Medizinische Dienst der
Krankenversicherungen immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht im
bedarfsgerechten Umfang Rehabilitationsmaßnahmen nach § 40 SGB V zu
empfehlen. Die Gründe für die geringe Inanspruchnahme sind vielschichtig und
noch nicht abschließend geklärt. Eine fehlende Rehabilitationsfähigkeit kann
hier nach einem Akutereignis gerade beim älteren Menschen der Grund für die
Nicht-Inanspruchnahme bzw. Nicht-Beantragung einer Rehabilitation sein.
Fragestellung
Die Kurzzeitpflege nach § 42 SGB XI (exkl. Verhin-
derungspflege) kann zur Überbrückung und zur
Herstellung einer Übungsstabilität einen wichtigen
Beitrag in der Versorgung älterer Menschen leis-
ten. Die leitende Fragestellung ist daher:
Wie werden pflegebedürftige Menschen nach
einem Akutereignis versorgt und welche Bedeu-
tung haben hierbei die Kurzzeitpflege und die
Rehabilitation?
16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung
75
Methodik
Ausgewertet wurden anonymisierte Abrechnungs -
daten der AOK Baden-Württemberg aus dem
stationären, rehabilitativen und pflegerischen
Leistungsbereich. Insgesamt konnten dabei
116.901 Personen in der Analyse berücksichtigt
werden. Im stationären Bereich umfasst der Zeit-
raum der Auswertung Leistungsdaten aus dem
vierten Quartal 2015 bis einschließlich drittes
Quartal 2016. Um das an den stationären Aufent-
halt anschließende Versorgungsgeschehen im
rehabilitativen und pflegerischen Bereich abbilden
zu können, wurde hier der Analysezeitraum um
ein Quartal verlängert und endet somit mit dem
vierten Quartal 2016. Die Grundgesamtheit bilden
Versicherte mit einer Pflegestufe, die einen indika-
tionsunabhängigen Krankenhausaufenthalt im
Auswertungszeitraum hatten. Ausgehend von
dieser Population wurde im nächsten Schritt er-
mittelt, wie viele dieser Versicherten im Anschluss
an den stationären Aufenthalt direkt in eine Reha-
bilitationsmaßnahme übergingen bzw. Leistungen
aus der Kurzzeitpflege erhielten. Dafür musste das
Anfangsdatum der Rehabilitation bzw. der Kurz-
zeitpflege identisch mit dem Entlassdatum des
Krankenhauses sein bzw. durften nicht mehr als
zwei Tage zwischen der Entlassung und dem
Beginn der Rehabilitation bzw. Kurzzeitpflege
liegen. Das weitere Versorgungsgeschehen dieser
Versicherten wurde hinsichtlich eines Übergangs
nach der Kurzzeitpflege entweder in die Langzeit-
pflege oder in eine Rehabilitationsmaßnahme
weiterverfolgt. Darüber hinaus wurde ermittelt,
wie viele dieser Versicherten nach der Kurzzeit-
pflege direkt wieder in ihr häusliches Umfeld
zurückgekehrt sind oder verstarben. Ein Überblick
über die Verteilung der Pflegestufen gibt Einblick
in die Struktur der betrachteten Versicherten -
populationen.
Ergebnisse
Im Beobachtungszeitraum lassen sich rund
117.000 Krankenhausfälle bei Personen mit Pfle-
gebedürftigkeit verzeichnen. Davon beginnen
4,4 % direkt im Anschluss an den Akutaufenthalt
eine Rehabilitation. Nahezu 70 % davon weisen
Pflegestufe 1 auf. Pflegebedürftige, die vor dem
Akutereignis in der Häuslichkeit versorgt wurden,
nehmen zu einem Anteil von 15,7 % im Anschluss
eine Kurzzeitpflege in Anspruch. Jede/r zweite die-
ser Patientinnen und Patienten ist hier in Pflegestu-
fe 1 eingruppiert (53 %). Direkt in die Langzeitpfle-
ge gehen davon 42,4 % und eine Rückkehr in die
Häuslichkeit ist 53 % möglich. Lediglich 4 % neh-
men nach der Kurzzeitpflege eine Rehabilitation in
Anspruch. Überproportional ist auch hier die Pflege-
stufe 1 (77 %) vertreten.
Diskussion
Die Rehabilitation als Instrument zur Sicherung der
Teilhabe und damit der Lebensqualität älterer und
pflegebedürftiger Menschen kommt mit 4,4 % zu
gering zum Einsatz. Die Kurzzeitpflege als Interme-
diär wird bislang zu wenig genutzt, um nach
einem Akutereignis eine Trainingsstabilität und
damit Rehabilitationsfähigkeit herzustellen. Auffal-
lend ist außerdem die hohe Inanspruchnahme bei
niedrigen im Vergleich zu hohen Pflegestufen, des-
sen Ursachen noch festzustellen sind.
Praktische Implikationen
Zur zielgenaueren Nutzung der Kurzzeitpflege als
stabilisierendes Element in der Versorgung pflege-
bedürftiger Menschen sollte über eine Kombinati-
on von Kurzzeitpflege mit rehabilitativen Modulen
nachgedacht werden. Auch im Hinblick auf die
neue Leistung nach § 39 c SGB V, wonach Perso-
nen ohne Pflegestufe Anspruch auf eine Kurzzeit-
pflege erhalten. Auch für diesen Personenkreis
sollte über einen zielgenauen Einsatz der Kurzzeit-
pflege diskutiert werden.
SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken 3. – 5. Mai 2018,
Saarbrücken
Folienvortrag
D. Immel
Rehabilitation stärken! Qualität und Struktur –ein Schlüssel für eine zukunftsfähige Versorgung
in der Rehabilitation?
Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag
76
Die AOK Baden-Württemberg engagiert sich schon seit
Jahren in der Versorgungsforschung. Durch den regional
beschränkten Zugang kann die AOK Baden-Württemberg
gezielter auf die Strukturen vor Ort eingehen und schneller
auf neue Entwicklungen reagieren. Die Rentenversicherung
hat nach § 31 Abs. 1 Satz 5 SGB VI eigens die Möglichkeit,
Einrichtungen Zuwendungen zu gewähren, die auf dem
Gebiet der Rehabilitation forschen.
Für die Krankenkassen gibt es hierfür keine gesetzliche Ver-
ankerung. Lediglich mit der Einführung des Innovations-
fonds bestehen in der Versorgungsforschung Gestaltungs-
möglichkeiten. Die Beteiligung in der Forschung ist jedoch
für eine zukunftssichere Gestaltung von Versorgungsberei-
chen unabdingbar. Gerade in Bezug auf den demografi-
schen Wandel nimmt nicht nur die Einnahmen- bzw. Aus-
gabenproblematik zu, sondern sind auch die Ressourcen
begrenzt. Rationalisierung stellt eine der Optionen dar, auf
die steigende Ressourcenknappheit und zunehmende Finan-
zierungsengpässe im deutschen Gesundheitssystem zu
reagieren. Deswegen ist das Ziel hierbei, die Qualität bei
effizientem Mitteleinsatz zu erhöhen. Nur dadurch können
Versorgungsstrukturen und eine qualitativ hochwertige Ver-
sorgung, insbesondere für die alternde Gesellschaft, sicher-
gestellt werden.
Das Engagement in der Versorgungsforschung einer Kran-
kenkasse kann nicht als selbstverständlich gesehen werden.
Insbesondere wenn hierfür keine zusätzlichen Finanzie-
rungsquellen zur Verfügung stehen. Was der Innovations-
fonds vorsieht, setzt die AOK Baden-Württemberg im Rah-
men der Satzung zur Durchführung von Modellvorhaben
und somit Versorgungsgestaltung in der Rehabilitation
bereits um.
SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken
77
Die geriatrische Rehabilitation ist ein wichtiger
Bestandteil der geriatrischen Versorgungskette in
Baden-Württemberg. Mit der Entwicklung eines
leitlinienorientierten Behandlungskonzepts für die
Schenkelhalsfraktur (AOK-proReha Geriatrie) so-
wie der Einführung einer leistungsorientierten
Vergütungssystematik leistet die AOK Baden-
Württemberg einen wesentlichen Beitrag für die
Zukunfts- und Leistungsfähigkeit der geriatri-
schen Rehabilitation. Mit dem Behandlungskon-
zept soll Transparenz geschaffen und die tägliche
Arbeit in den Rehabilitationseinrichtungen er-
leichtert, indem Entscheidungen auf eine objekti-
ve Basis gestellt werden. Des Weiteren haben die
Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, durch
Leistungstransparenz Einfluss auf die Therapievor-
schläge und -entscheidungen zu nehmen. Somit
werden sie am Entscheidungsprozess beteiligt
bzw. informiert und ihre Selbstbestimmtheit wird
gestärkt.
Für die störungsfreie Entwicklung und Implemen-
tierung des Behandlungskonzepts wurde ein
partizipativer Ansatz gewählt. D. h. Transparenz
in den einzelnen Projektschritten schaffen sowie
wichtige Stakeholder aus der „Geriatrieszene“
frühzeitig einbeziehen. Dies setzt eine vertrauens-
volle Zusammenarbeit und ein neues Rollen -
verständnis aller Beteiligten voraus. Diese Vorge-
hensweise hat sich trotz hohem Ressourcenver-
brauch dennoch bewährt.
Arbeitsgruppen
78
Arbeitsgruppe Altern
Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung ist federführend für die AOK-
interne „AG Altern”, die sich aus den Arbeiten um den Kongress „Alter plus
Drei“ im Jahr 2016 gebildet hat. Das Lenkungsgremium des ersten Kongresses
sprach sich im Nachgang der Veranstaltung dafür aus, als „AG Altern” weiter
fortzubestehen und ein Positionspapier der AOK Baden-Württemberg zum
Thema Alter und Vernetzung zu erarbeiten. Im Rahmen der Arbeiten zum Posi-
tionspapier „Vernetzung im Alter: Prävention – Reha – Pflege” wurde die „AG
Altern” noch erweitert, sodass nun Expertinnen und Experten aus den Berei-
chen Rehabilitation, Pflege, Prävention, ärztliche und Krankenhausversorgung,
Personal, Personalrat und Öffentlichkeitsarbeit vertreten sind. In regelmäßigen
Treffen findet ein Austausch zum Positionspapier und zur Vernetzung der
Sektoren in der AOK Baden-Württemberg statt.
Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppen
79
ArbeitsgruppeBundesinitiative Sturzprävention
Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung wirkt bei der „Bundesinitiative
Sturzprävention” mit. Die „Bundesinitiative Sturzprävention” ist ein Zusam-
menschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Expertinnen und
Experten aus dem Bereich der Sturzprävention, Vertreterinnen und Vertretern
von Krankenkassen sowie von Sport- und Wohlfahrtsverbänden. Gemeinsames
Ziel der Beteiligten ist es, die Umsetzung von ambulanten Sturzpräventions-
gruppen zu fördern und weiterzuentwickeln. Dabei spielt der aktuelle wissen-
schaftliche Stand eine maßgebliche Rolle. Des Weiteren haben sich die Beteiligten
zur „Bundesinitiative Sturzprävention” zusammengeschlossen, um gemeinsam
ein Empfehlungspapier zu entwickeln. Ziel dieses Konsenspapiers ist es,
Empfehlungen für die Einrichtung und Förderung von Sturzpräventionsgruppen
im ambulanten Bereich auszusprechen. Aktuell wird das Empfehlungspapier
überarbeitet.
Arbeitsgruppe Organisationsbezogene Versorgungsforschung
Die „AG Organisationsbezogene Versorgungsforschung” ist eine von 13 Arbeits-
gruppen im „Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“ (DNVF). Die AG
dient der Vernetzung von interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftlern sowie Praktikerinnen und Praktikern und der theoretischen, inhalt-
lichen und methodischen Weiterentwicklung der organisationsbezogenen
Versorgungsforschung in Deutschland sowie dem Transfer der Forschungs -
ergebnisse in Politik und Praxis.
Der gemeinnützige Verein „Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“
(DNVF) ist ein interdisziplinäres Netzwerk, das allen Institutionen und Arbeits-
gruppen offensteht, die mit der Sicherung der Gesundheits- und Krankenver-
sorgung unter wissenschaftlichen, praktischen oder gesundheitspolitischen
Gesichtspunkten befasst sind. Das DNVF hat es sich zum Ziel gesetzt, die an der
Versorgungsforschung im Gesundheitswesen beteiligten Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler zu vernetzen, Wissenschaft und Versorgungspraxis zu-
sammenzuführen sowie die Versorgungsforschung insgesamt zu fördern.
Personen
82
Ramona AuerLeitung des Bereiches Rehabilitations- und Pflegeforschung
Public Health (M.Sc.), Verwaltungswissenschaften (Uni-Dipl.)
Nach ihrem Studium der Verwaltungswissenschaften an der Universität
Konstanz begann Frau Ramona Auer zunächst im Stabsbereich Politik des
Vorstandes der AOK Baden-Württemberg. Ihre Kompetenzen in den Berei-
chen Forschungslogik/-design und Epidemiologie ergänzte Frau Auer im
Rahmen eines berufsbegleitenden Masterstudiums Public Health an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Oktober 2016 leitet Frau Auer
den Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung.
Frau Auer ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppe Organisationsbezogene
Versorgungsforschung beim Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V.
Kontakt: ramona.auer@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7731
v.l.: B. Wendelstein, R. Auer, J. Frankenhauser-Mannuß, C. Kleber-Peukert, A. Wetzel, D. Immel, A. L. Flagmeier nicht im Bild
Foto
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Personen
83
Désirée Immel (geb. Bullinger)Mitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung
Public Health (M.Sc.), Gesundheitsmanagement (B.A.)
Frau Désirée Immel studierte zunächst Gesundheitsmanagement an der Dualen
Hochschule Baden-Württemberg. Während ihres Praxissemesters hatte sie die
ersten Berührungspunkte zum Thema Rehabilitation. Seit 2009 arbeitete sie im
Bereich der Weiterentwicklung von Versorgung in der ambulanten und mobilen
Rehabilitation in der AOK Baden-Württemberg. Berufsbegleitend studierte sie
von 2011-2015 an der Hochschule Fulda im Fachbereich Pflege und Gesundheit.
Seit Gründung im Oktober 2016 ist Frau Immel im Bereich Rehabilitations- und
Pflegeforschung tätig. Sie betreut Themenbereiche wie geriatrische Rehabilita-
tion und Sturzprävention und steht ebenso für Datenselektionen als Ansprech-
partnerin zur Verfügung.
Kontakt: desiree.immel@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7733
Anna Lena FlagmeierTrainee im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung
Gesundheits- und Fitnesssport (M.Sc.), Präventions-, Rehabilitations-
und Fitnesssport (B.Sc.)
Frau Anna Lena Flagmeier studierte Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt
Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport an der Technischen Universität
Chemnitz. Während ihres Studiums absolvierte sie ein akademisches Auslands-
jahr an der University of Gloucestershire in England, in dem sie sich vertieft mit
dem Thema Gerontologie auseinandersetzte. Seit April 2018 ist Frau Flagmeier
bei der AOK Baden-Württemberg als Trainee eingestellt. Dort lernt sie verschie-
dene Bereiche des Unternehmens kennen und unterstützt die Rehabilitations-
und Pflegeforschung seither bei unterschiedlichen Projekten.
Kontakt: annalena.flagmeier@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7876
Dr. Julia Frankenhauser-MannußMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung
Dr. sc. hum., Diplom-Soziologin Schwerpunkt Medizin
Frau Julia Frankenhauser-Mannuß studierte Soziologie mit dem Schwerpunkt
Medizinsoziologie in Heidelberg. Seit 2009 arbeitete sie in unterschiedlichen
Bereichen der AOK Baden-Württemberg, u. a. in der Versorgungsanalytik. Berufs-
begleitend promovierte sie von 2011-2015 am Universitätsklinikum Heidelberg
in der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung. Seit April 2017
ist Frau Frankenhauser-Mannuß im Bereich Rehabilitations- und Pflegefor-
schung tätig. Dort betreut sie Projekte aus beiden Themenbereichen und ist die
erste Ansprechpartnerin zum Thema Daten und Analytik.
Kontakt: julia.frankenhauser-mannuss@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7686
Personen
84
Christine Kleber-PeukertMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung,
Stv. Referatsleiterin
Wirtschaftswissenschaften (Uni-Dipl.)
Frau Christine Kleber-Peukert wechselte nach einigen Stationen außerhalb des
Gesundheitssystems im Jahr 2000 zur AOK Baden-Württemberg. Nach ersten
Erfahrungen im Bereich Krankenhausplanung und -abrechnung erarbeitete sie
2001 die Konzeption Ambulante Rehabilitation der AOK Baden-Württemberg
dieser zu dem Zeitpunkt kassenartenindividuell geregelten Rehabilitationsform
und setzte sie hauptverantwortlich um. 2009 übernahm Frau Kleber-Peukert
die Leitung des Projekts AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP. Sie ist in dem
im Oktober 2016 gegründeten Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung
Ansprechpartnerin für leitlinienorientierte Behandlungskonzepte in der Rehabi-
litation, Evaluationsentwicklung und Patienten-/Angehörigeninformation. Aktuell
leitet sie das Projekt AOK-proReha Schlaganfall.
Kontakt: christine.kleber-peukert@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7740
Dr. Britta WendelsteinMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung
Dr. phil. germanistische Linguistik, M.A. Sprachwissenschaft des
Deutschen und Europäische Ethnologie
Frau Britta Wendelstein ist seit Mai 2017 im Bereich Rehabilitations- und Pflege-
forschung tätig. Ihre langjährige Projekterfahrung aus der gerontopsychiatri-
schen und gerontologischen Forschung mit den Schwerpunkten Sprache und
Kommunikation bei Demenz und in der Pflege, Prävention kognitiver Beein-
trächtigungen, sowie pflegerische und palliative Versorgung bringt sie in Pro-
jekte zur pflegerischen und rehabilitativen Versorgung ein. Zu ihren Tätigkeiten
zählen die Entwicklung, Betreuung und Leitung von Projekten zum Thema
Pflege, des Projekts zur Erstellung des Positionspapiers „Vernetzung im Alter:
Prävention – Reha – Pflege“ sowie die wissenschaftliche Beratung von Projekten
anderer Bereiche.
Kontakt: dr.britta.wendelstein@bw.aok.de, Telefon: 0711 2593-7787
Personen
85
Dr. Andrea WetzelMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung
Dr. phil., M.A. Studium der Bildungswissenschaft, Kriminologie,
Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Frau Dr. Wetzel ist seit November 1992 Mitarbeiterin der AOK-Hauptverwal-
tung. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Bereiche Gesundheitsförde-
rung/Prävention, Rehabilitation, Pflege, Pflegende Angehörige, Soziale Dienste,
palliative Versorgung. Als Projektkoordinatorin am Institut für Gerontologie
der Universität Heidelberg entwickelte und betreute sie im Auftrag der AOK
Baden-Württemberg bisher folgende Forschungsprojekte: Hilfen für Pflegende
(1994-1999), psychologische und kognitive Merkmale zur Bewältigung bei
älteren Schlaganfallpatienten (2000-2003), ARISE (2003-2013), ORBIT (2014-
2017) und Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Rehabilitation
– Pflege (2017-fortlaufend). Sie ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des
Projekts „Psychologische Beratung alter Menschen“ des Diakonischen Werks
der Evangelischen Landeskirche e.V.
Kontakt: andrea.wetzel@bw.aok.de, Telefon: 06221 54-8191
Praktikantinnen 2016-2018
Jill Stahl verfasste vom 01.03.2017 bis zum
31.08.2017 ihre Bachelorarbeit mit dem Titel
„Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation
und Pflege bei der AOK Baden-Württemberg und
Erstellung einer Projektlandkarte“ im Fach Ange-
wandte Gesundheitswissenschaften an der Hoch-
schule Furtwangen. Hierfür war sie Vollzeit als
Praktikantin im Bereich für Rehabilitations- und
Pflegeforschung integriert.
Marlen Pöche absolvierte vom 13.09.2017 bis
zum 13.02.2018 ein Praxissemester im Rahmen
ihres Studiums in den Studiengängen Pflegemana-
gement und Pflegewissenschaften an der Hoch-
schule Esslingen. Ihre primäre Aufgabe war die
Ausarbeitung eines Leitfadens für Angehörige, die
einen sterbenden Menschen in stationären Einrich-
tungen der Altenhilfe begleiten. Hintergrund des
Leitfadens ist es Angehörige in der Begleitung
eines sterbenden, oft auch schwer kranken Men-
schen zu bestärken und ihnen Sicherheit im Um-
gang mit der Situation zu vermitteln. Dazu sollen
ihnen hilfreiche Informationen über die Zeit des
Sterbens, über die Zeit danach, über Trauer und
Hilfsangebote an die Hand gegeben werden. Frau
Pöche unterstützte zudem die Vorbereitungsphase
des Projekts SiMoA – Sichere Mobilität im Alter.
Madeleine Hafranke verfasst vom 01.06.2018
bis zum 30.11.2018 ihre Masterarbeit zum Thema
„Veränderung der Inanspruchnahme von Pflege-
leistungen bei Demenz mit Einführung des Neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade“
im Fach Angewandte Gesundheitswissenschaft an
der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Hierfür
ist sie Vollzeit als Praktikantin im Bereich für Reha-
bilitations- und Pflegeforschung integriert.
Veröffentlichungen
86
Buchbeiträge
Auer R (2016): Rehabilitationsmanagement ausSicht der Krankenkassen. In: Rieger M, Hilden-brand S, Nessler T, Letzel S & Nowak D (Hrsg.):Prävention und Gesundheitsförderung an derSchnittstelle zwischen kurativer Medizin und Arbeitsmedizin, ecomed MEDIZIN, Heidelberg, S. 319-324.
Wendelstein B, Meyer-Kühling I (2018): Kommuni-kation mit älteren Patienten. In: Koerfer A & Al-bus C (Hrsg.): Kommunikative Kompetenz in derMedizin. Ein Lehrbuch zur Theorie, Didaktik,Praxis und Evaluation der ärztlichen Gesprächs-führung, Verlag für Gesprächsforschung, Göttin-gen, S. 1731-1750.
Fachzeitschriften
Büchele G, Becker C, Cameron I, Auer R, Rothen-bacher D, König H-H & Rapp K (2017): Fracturerisk in people with developmental disabilities:results of a large claims data analysis. In: Osteo-porosis International 28(1), 369-375.
Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, Lorenz H-M, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Präva-lenz, Komorbidität und interdisziplinäre Versor-gung der Rheumatoiden Arthritis – Versiche-rungsdaten zur ambulanten und stationärenVersorgung in Baden-Württemberg. In: Zeit-schrift für Rheumatologie, online publishedhttps://doi.org/10.1007/s00393-017-0381-6.
Leutgeb R, Frankenhauser-Mannuß J, Scheuer M,Szecsenyi J, Goetz K (2018): Job satisfaction andstressors for working in out-of-hours care - a pi-lot study with general practitioners in a ruralarea of Germany. In: BMC Family Practi-ce;19(1):95. doi: 10.1186/s12875-018-0777-7.
Monographien
Jamour M, Metz B & Becker C (2018): Geriatrisch-Rehabilitatives Basis-Management: Ein Leitfadenfür die Praxis. Kohlhammer Stuttgart.
Andere Publikationsorgane
AOK-proReha Geriatrie
„Reha vor Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2016.
„Zurück in die Selbstständigkeit“ Curaplan AktivAusgabe 3/2016.
„Konzept muss sich bewähren“ WIR Ausgabe6/2015.
„Zurück in den Alltag“ SVAktuell Ausgabe 1/2014.
AOK-proReha Schlaganfall
„Gezielte Rehabilitation – Zurück in ein normalesLeben“ SVAktuell Ausgabe 2/2018.
„Pflegebedürftigkeit verhindern“ SVAktuell Aus-gabe 1/2016.
ORBIT
Kruse A, Becker G, Wetzel A, Natus A, Stolla C,Pössniker A & Chauduri A (2017): Abschlussbe-richt ORBIT, Organisation der Rehabilitation fürBewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe. Abschlussberichtan die AOK Baden-Württemberg. Heidelberg:Institut für Gerontologie der Universität Heidel-berg.
Agenda Gesundheit Juli 2017 AOK Baden-Württem -berg, abrufbar unter:https://portale.bw.aok.de/epapers/Agenda_Ge-sundheit.
Pressemitteilung 10.07.2017 „AOK-Chef Hermann:Grenzen der Pflege aufbrechen“ abrufbar unter:https://aok-bw-presse.de/landesweite-pressein-fos/lesen/aok-chef-hermann-grenzen-der-pfle-ge-aufbrechen.html.
Bericht vom AOK-Fachkongress für Prävention, Reha, Pflege, 29. Juni 2016, Stuttgart.
„Reha bei Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2015.
Deutscher Pflegetag 2016 10.-12. März in der STATION Berlin.
Bericht und Empfehlungen der Enquetekommission„Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiertund generationengerecht gestalten“ LandtagBaden-Württemberg, Drucksache 15/7980.
2 87
Rehabilitations- und Pflegeforschung Veröffentlichungen
Kongressvorträge
Auer R (2018): Sichere Mobilität im Alter (SiMoA), 3. Sturzpräventionstagung D-A-CH, Stuttgart,20. – 21. April 2018.
Auer R (2017): Innovationen für Sorgestrukturen inBaden-Württemberg. Fachtag InterdisziplinäreZusammenarbeit, Lahr, 25. Oktober 2017.
Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie.Politische und strukturelle Herausforderungenbei der Implementierung eines Behandlungs-konzepts. 15. Deutscher Kongress für Versor-gungsforschung, Berlin, 5. – 7. Oktober 2016,Abstract siehe S. 63.
Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohnerim Pflegeheim zur Verbesserung der Selbststän-digkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-FachtagReha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017):Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwick-lung und Implementierung eines Behandlungs-konzepts für die neurologische Anschlussrehabili-tation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlagan-fall). DGNR 2017, Berlin, 7. – 9. Dezember 2017.
Farin-Glattacker E, Giesler JM, Hempler I (2017):AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand.Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Frankenhauser-Mannuß J & Auer R (2017): Bedeu-tung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in derVersorgung älterer (pflegebedürftiger) Menschen.16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017, Abstractsiehe S. 67.
Immel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualitätund Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfä-hige Versorgung in der Rehabilitation? Vortrag amGesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten inSaarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Abstract siehe S. 76.
Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation desBehandlungskonzepts „AOK-proReha GeriatrieS72“. Vortrag am AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.
Köster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P,Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schät-zung zur Zahl potenziell geriatrischer Patientenmittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahres-kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatriee. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.
Wendelstein B (2017): Erfassung der Lebensquali-tät bei Demenz: Ansätze zur Bewertung undMittel zur Sensibilisierung Pflegender. Workshopbeim 13. Fachtag Demenz der Alzheimer Gesell-schaft Baden-Württemberg e. V., Klinikum amWeissenhof, Weinsberg, 13. Mai 2017.
Poster
Bullinger D & Auer R (2017): Politische und struktu-relle Herausforderungen bei der Implementierungeines leitlinienorientierten Behandlungskonzeptsin der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsen-tation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquiumder Deutschen Rentenversicherung in Frankfurta.M., 20. – 22. März 2017, Abstract siehe S. 65.
Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017):Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzeptsfür die neurologische Anschlussrehabilitationnach Schlaganfall (AOK-pro Reha Schlaganfall).16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.
Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G, Auer R & Bul-linger D (2017): Sektorenübergreifende Analysenvon Behandlungsverläufen mit verknüpften Da-ten von Krankenkasse und Rentenversicherung.16. Deutscher Kongress für Versorgungs -forschung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.
Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, LorenzHM, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Ko-morbiditäten und interdisziplinäre Versorgungvon Menschen mit Rheumatoider Arthritis.Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfall-chirurgie (DKOU) 2017 Berlin, 25.10. –27.10.2017.
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AOK Baden-Württemberg
Eine Information der AOK Baden-Württemberg.Konzept und Gestaltung: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg.Bilder: wdv, AOK (S. 3), Thomas Hörner (S. 64-67), Stefan Rösch (S. 82). Stand: August 2018, Bestell-Nr. 022/913. 022/0913/00/02
Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und weiterführende Gespräche zur Verfügung.
Ramona AuerRehabilitations- und Pflegeforschung
Presselstr. 19 • 70191 StuttgartTelefon 0711 2593-7731ramona.auer@bw.aok.de
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Rehabilitations- und PflegeforschungForschungsbericht 2018
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