Physiologie und Funktion der Retina. Literatur How the retina works H.Kolb, American Scientist, 2003...

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Physiologie und Funktion der Retina

Literatur

• How the retina works H.Kolb, American Scientist, 2003• The fundamental plan of the retina R.H.Masland, Nature Reviews Neuroscience,

2001• Parallel processing in the mammalian retina H.Wässle, Nature Reviews Neuroscience 2004

Gliederung1. Einführung •Aufbau des Auges •Aufbau der Retina •Transduktionsprozess des Sehens

2. Signaltransduktionsweg der Zapfen •Photorezeptoren •Bipolarzellen •Horizontalzellen •Amakrine Zellen •Ganglienzellen3. Signaltransduktionsweg der Stäbchen •Photorezeptoren •Bipolarzellen •Horizontalzellen •Amakrine Zellen •Ganglienzellen

4. Fazit

1.Einführung

• Aufbau des Auges

• Retina ist 200µm dick

• Entsteht während der Embryonalentwicklung aus einer Ausstülpung des Zwischenhirnbodens

→Teil des Gehirns

• enthält Sensorneurone die auf Licht reagieren und Schaltkreise die bereits eine erste Bildbearbeitung durchführen

•Aufbau der Retina

Licht

•Phototransduktionsprozess

Sehfarbstoff der Zapfen: Jodopsine Stäbchen: Rhodopsinim Dunkeln: depolarisiert, bei ca. -40mVbei Licht: hyperpolarisiert, bis ca -65 mV

Hyperpolarisierung:• Konformationsänderung des 11-cis Retinal zu

all-trans Retinal →Metarhodopsin•Metarhodopsin-Transducin- Zyklus• Aktivierung des T-alpha-GTP-PDE-Komplex:

hydrolisiert cGMP•cGMP Konzentration sinkt, wodurch Ca- und

Na- Kanäle geschlossen werden•Photorezeptor hyperpolarisiert, sinken der Ca-

Konzentration mindert Transmitterausstoss (Glutamat)

2.Signaltransduktionsweg der Zapfen

• PhotorezeptorenZapfen (6 Mio)Photopisches Sehen,

FarbensehenL-,M-,S- ZapfenGrösste Rezeptordichte in

Fovea Centralis (bzw. Visual streak, Area centralis)

Neurotransmitter: GlutamatRezeptoren: unterschiedliche

Glutamatrezeptoren

Farben sehen

• L-,M-Zapfen in center-surround Organisation

→Signale werden miteinander verglichen

• S- Zapfen

→Vergleichen Signal mit Kombination der L-, M-Zapfensignale

+

•Bipolarzellen

• On-center Bipolarzellen (OnCB)

3-5 Typeneine OnCB bekommt Input von 5-10

Zapfen

Metabotrope Glutamatrezeptoren (mGluR6)

→ Glutamat bewirkt Schliessung der Kationen-Kanäle

→OnCB depolarisiert bei Licht (sign-inverting)

• Off-center Bipolarzellen (OffCB)

3-5 Typeneine OffCB bekommt Input von 5-10

Zapfen

Ionotrope Glutamatrezeptoren (AMPA, Kainate)

→ Glutamat bewirkt Öffnung der Kationen- Kanäle

→ OffCB hyperpolarisiert bei Licht ( sign-conversing)

OnCB leitet Signal weiter an On- Ganglienzelle

On Pathway: helle Bilder gegen dunkeln Hintergrund

OffCB leitet Signal weiter an Off-Ganglienzelle

Off Pathway: dunkle Bilder gegen hellen Hintergrund (lesen)

• Unterschiedliche On-/Off Bipolarzell – Axone enden in unterschiedlichen Schichten der IPL (inner plexiform layer)

OnCB in der inneren Strata der IPL phasisch: Mitte tonisch: am Rand (zur GCL hin) OffCB in der äußeren Strata der IPL phasisch: Mitte tonisch: am Rand (zur INL hin)

•Midget System – “a private line to the brain“(Zitat:Wässle, Parallel processing in the mammalien retina, Nature Reviews Neuroscience, 2004)

• Optimierung der räumlichen Auflösung und Sehschärfe in der Fovea Centralis durch hohe Zapfen Dichte und 1:1 Verhältnis von Zapfen, BC und GC

• Verkleinerung der dendritischen Felder

• Führte zur Ausbildung von Trichromatie

•Horizontalzellen• 1-3 unterschiedliche Typen• Jede Horizontalzelle bekommt

Input von vielen Zapfen • Über Gap Junctions mit

anderen HC verbunden→grosses rezeptives Feld,

verantwortlich für center-surround Organisation

• ionotrope Glutamatrezeptoren (AMPA, Kainate) → Hyperpolarisation bei Licht

•Transmitter: GABA• Feedback Information an Zapfen

•Amakrine Zellen• Bis zu 50 verschiedene

Typen

• Transmitter: GABA, Glycin u.a. Neuromodulatoren

• Bekommen Signal von BC, senden Signal an BC, GC und Amakrinen

• Geben zusätzliche Signale an GC die zur Kontrastwahrnehmung beitragen

• Ganglienzellen

• 10-15 Typen unterschiedlicher Ganglienzellen• Glutamat-, teilweise GABA- Rezeptoren• Konzentrische rezeptive Felder• Im Midget System 1:1 Verhältnis Bipolarzellen zu

Ganglienzellen• Bilden Aktionspotentiale

Ganglienzelltypen

Säugetiere Fische, Reptilien

Primaten

Physiol. Morphol.

Katzen Kaninchen

? M α (alpha) Y

? P(midget system)

β (beta) X

direction-selective, colour-coded, melanopsin-containing,

brisk-transient

3.Signaltransduktionsweg der Stäbchen

• PhotorezeptorenStäbchen (120 Mio)Skotopisches Sehen, kein

FarbensehenRezeptordichte im

parafovealen Bereich am höchsten

Transmitter: GlutamatStäbchen evolutionär

jünger

•Bipolarzellen

• nur On-Bipolarzellen• metabotrope

Glutamatrezeptoren mGluR6

• sendet Signal nicht direkt an GC sondern an Amakrine Zelle

• mehr Zapfen Bipolarzellen als Stäbchen Bipolarzellen, obwohl es wesentlich mehr Stäbchen gibt, weil eine Stäbchen Bipolarzelle mehr Stäbchen kontaktiert als eine Zapfen Bipolarzelle Zapfen

•Horizontalzellen

• Spezialisierung einer der Horizontalzellen, die normalerweise Zapfen kontaktiert

→ b/H2

• Stäbchen wird von b/H2- Axon das weit entfernt vom Soma der Horizontalzelle liegt, dadurch elektrische Isolation

→ Stäbchen Feedback-System unabhängig vom Zapfen Feedback-System

•Amakrine Zellen

• Spezielle Stäbchen- Amakrinen• A II, A 17• Depolarisieren bei Licht• Sammeln Input vieler Stäbchen

OnBC• Untereinander verbunden durch

gap junctions• Senden Signal an On-BC, und

inhibitorisches Signal an Off-BC• Dopaminerge Amakrine zuständig

für Umschaltung von Zapfen-Sehen auf Stäbchen-Sehen

•Ganglienzellen• Keine speziellen GC für

Stäbchen, Zapfen und Stäbchen senden Signale an dieselben GC

• Signale der Stäbchen Amakrine gelangt über On-, bzw. Off-BC an die entsprechende Ganglienzelle

4. Fazit

• Signaltransduktionsweg der Zapfen sehr komplex, wegen unterschiedlicher Zapfentypen und BC Typen

• Signaltransduktionsweg der Stäbchen wird „Hucke-pack“ getragen von dem der Zapfen →evolutionär jünger

• Besonders bei Horizontalzellen und Amakrinen Zellen noch viele Fragen offen

• Hauptklassen der retinalen Zelltypen sind entdeckt, Retina ist die wohl am besten untersuchte Struktur des CNS, dennoch gibt es noch viel zu entdecken

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