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Erfolgsfaktoren der Internationalisierung und der Exportfähigkeit von IT-Dienstleistungen
Andreas Boes, Tobias Kämpf, Kira Marrs, Katrin Trinks
Outsourcing, Offshoring, NearshoringOutsourcing, Offshoring, NearshoringInternationalisierung als Herausforderung für Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaften in Deutschland
Deutsche Telekom Deutsche Telekom BetriebsrBetriebsräätete –– Fachtagung 2008Fachtagung 2008Berlin, 20. Februar 2008
Boes, Kämpf, Marrs, Trinks: Outsourcing, Offshoring, NearshoringBerlin 20.2.2008 / Folie 2
AgendaAgenda
Forschungshintergrund – Das Forschungsprojekt Export IT
Eine neue Phase der Internationalisierung
IT-Industrie als Vorreiterbranche eines globalen Produktionsmodells
Herausforderungen der neuen Phase der Internationalisierung
Boes, Kämpf, Marrs, Trinks: Outsourcing, Offshoring, NearshoringBerlin 20.2.2008 / Folie 3
Export IT – Erfolgsfaktoren der Internationalisierung und der Exportfähigkeit von IT-DienstleistungenZiel: Identifikation und Entwicklung nachhaltiger Internationalisierungsstrategien – Beschreibung von „best-practices“Empirische Erhebungen in Deutschland, Indien, Osteuropa und USA (bisher rund 200 Interviews)Laufzeit Juni 2005 – September 2008 | Zentrale Meilensteine
1. Expertenforum im April 2006 in Darmstadt2. Expertenforum im Februar 2007 in St. Leon-Rot3. Expertenforum am 8. März 2008 auf der CeBIT in Hannover und im März in Darmstadt
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Das Forschungsprojekt Export ITDas Forschungsprojekt Export IT
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Projektnetzwerk Projektnetzwerk „„Export ITExport IT““
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AgendaAgenda
Forschungshintergrund – Das Forschungsprojekt Export IT
Eine neue Phase der Internationalisierung
IT-Industrie als Vorreiterbranche eines globalen Produktionsmodells
Herausforderungen der neuen Phase der Internationalisierung
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Im Zentrum der Internationalisierung von Arbeit standen bisher die industrielle Fertigung und Produktion (z.B. Elektronik-, Textil- und Automobilbranche)
Globalisierung in den Schlagzeilen: Das Beispiel NokiaDiskussion um die Verlagerung von ArbeitsplätzenInstrumentalisierung der Standortkonkurrenz in Unternehmen zur Durchsetzung von KostensenkungenGlobalisierung wird als Bedrohungsszenario erlebt
Dienstleistungen hingegen galten lange als nicht internationalisierbarUno-actu-Prinzip - Nähe zum Kunden„Wissensintensität“ vieler Dienstleistungen
Dienstleistungsfelder als neuer Hoffnungsträger für „Hochlohnstandorte“wie Deutschland?
Diskussion um Offshoring/Nearshoring deutet Trendwende an: Dienstleistungen werden zum Gegenstand internationaler Arbeitsteilung
Von der Von der VerlagerungVerlagerung der industriellender industriellenProduktion zur Globalisierung von DienstleistungenProduktion zur Globalisierung von Dienstleistungen
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„„PatePate““ dieser Entwicklung dieser Entwicklung –– die die ööffentliche ffentliche Diskussion zum Thema OffshoringDiskussion zum Thema Offshoring
Ausgehend von den USA kommt das Thema Offshoring seit 2003 verstärkt in die Öffentlichkeit
Startschuss: Studie von Forrester Research (Nov. 2002) prognostiziert Abwanderung von 3,3 Mio. Dienstleistungsjobs aus USA in Niedriglohnländer
Vorstandsbeschlüsse in großen Unternehmen in 2003 machen Offshoring zum strategischen Thema: Siemens, SAP, Daimler ...
Aussicht auf Kostensenkungen und drohende Arbeitsplatzverluste forcieren das öffentliche Interesse
A.T. Kearney (Feb. 2004): Bis zu 130.000 IT-Arbeitsplätzein den nächsten drei Jahren
Europäische Gewerkschaften halten Offshoring für das Thema Nr. 1 im Dienstleistungsbereich (Forrester Research
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Von Offshoring zur Zukunft des Von Offshoring zur Zukunft des „„Standorts DeutschlandStandorts Deutschland““
Ausgehend von der Offshoring-Debatte entwickelt sich seit 2004 eine neue StandortdebatteIm Zentrum steht der Dienstleistungsbereich, insbesondere …
Software & IT-Dienstleistungen, Forschung & Entwicklung sowie bestimmte Verwaltungstätigkeiten
Verlagerung von gering qualifizierten Industriearbeitsplätzen ist zur Normalität geworden Jetzt aber trifft es auch hochqualifizierte Dienstleistungsarbeit. Das ist das Neue an der Entwicklung!
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Offshoring ist der sichtbare Ausdruck eines tiefgreifenden Strukturwandels Eine neue Entwicklungsphase beginnt. Sie ist geprägt durch
Neue Phase der InternationalisierungStandardisierung und neuen Typ der Industrialisierung der DienstleistungsproduktionNeue Qualität der Entsicherung auch bei Angestellten und Hochqualifizierten
Offshoring ist nur die Spitze des Eisberges ...Offshoring ist nur die Spitze des Eisberges ...
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Eine neue Phase der Internationalisierung: Die Eine neue Phase der Internationalisierung: Die Entstehung eines weltweiten InformationsraumsEntstehung eines weltweiten Informationsraums
Weltweiter Informationsraum als neuer „Raum der Produktion“
Geistige Tätigkeiten im Umgang mit digitalen Informationen global verteilt erbringbar („Informationsarbeit“)
Neues Ort/Raumgefüge der Produktion
Weltunternehmen agieren aus einem „Guss“
Bestimmte Dienstleistungen werden global produzierbar
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Neue globale Produktionsstrukturen werden mNeue globale Produktionsstrukturen werden mööglichglich
Fortschreiten der Informatisierung von Arbeit bisher nicht internationalisierbare Tätigkeitsbereiche und Arbeitsprozesse werden internationaler Arbeitsteilung zugänglich
Auf Basis des Informationsraums, können Unternehmen heute Standortentscheidungen treffen, wo „es früher nichts zu entscheiden gab“, …
… aber die Produktion wird nicht „ortlos“Es entsteht ein neues Verhältnis von Raum und OrtNeue Muster internationaler Produktionsstrukturen
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AgendaAgenda
Forschungshintergrund – Das Forschungsprojekt Export IT
Eine neue Phase der Internationalisierung
IT-Industrie als Vorreiterbranche eines globalen Produktionsmodells
Herausforderungen der neuen Phase der Internationalisierung
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Die ITDie IT--Industrie: Industrie: „„EnablerEnabler““ und und Vorreiter globaler GeschVorreiter globaler Geschääftsmodelleftsmodelle
„Enabler“ und „forerunner“ des neuen, globalen Produktionsmodells ist die IT-Industrie
Veränderte strategische Umfeldbedingungen in der IT-IndustrieProdukte und Leistungen: IT wird „commodity“Internationale Nivellierungsprozesse bei Preisen und ProfitEntstehung eines „Weltarbeitsmarkts“An die Stelle eines proprietär segmentierten tritt nun ein homogener Weltmarkt
Angesichts der neuen Phase der Internationalisierung ist ein „Weiter so!“ für viele IT- Unternehmen nicht mehr möglich
Nationale Nischenstrategien werden zur SackgasseInternationalisierung wird von einer Option unter vielen zum strategischen „Muss“
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Hardware international ...Hardware international ... Software und Dienstleistungen international ...Software und Dienstleistungen international ...
Strategische Etablierung eines Strategische Etablierung eines globalen Produktionsmodellsglobalen Produktionsmodells
Systematische Integration Systematische Integration weltweit verteilter Standorte.weltweit verteilter Standorte.
Neuer Typ der Neuer Typ der Industrialisierung Industrialisierung
von ITvon IT--DienstleistungenDienstleistungen
Ausdifferenzierung der Produktionskapazitäten
MarkterschlieMarkterschließßung und Innovation ung und Innovation in Hochlohnlin Hochlohnläändern.ndern.
Kostenvorteile in OffKostenvorteile in Off-- und und NearshoreNearshore--LLäändernndern
„Opportunistische“Internationalisierung
Fokus: internationalisierter Fokus: internationalisierter VertriebVertrieb
„„FollowFollow--thethe--CustomerCustomer““
Phasen der Internationalisierung Phasen der Internationalisierung in des Sektors Dienstleistungen und Software in des Sektors Dienstleistungen und Software in ITin IT--IndustrieIndustrie
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Ein neues globales Produktionsmodell: Ein neues globales Produktionsmodell: Integration Integration üüber den Informationsraumber den Informationsraum
India: Head Quarter+ Factory
Western Europe: „Face to the Customer“
Eastern Europe:Nearshore Delivery Center
Integration über den InformationsraumArbeitsmittel und Arbeitsgegenstände im NetzProduktionsbegleitende KommunikationssystemeControlling (75% der 1000 größten Unternehmen nutzen SAP*)
* nach Fortune-Rangliste
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Aufstieg Indiens als Ausdruck einer neuen Phase Aufstieg Indiens als Ausdruck einer neuen Phase der Internationalisierung in der ITder Internationalisierung in der IT--IndustrieIndustrie
Globale Geschäftsmodelle – Benchmark indische Unternehmen
Indien verfügt mittlerweile aber über mehrere IT-Dienstleister von internationalem Niveau: TCS, Infosys, Wipro, Satyam, HCL
Enormes Wachstum: TCS wuchs in den letzten 2 Jahren um mehr als 40.000 Mitarbeiter, Infosys um 35.000 und Wipro um 27.000 Beschäftigte
Vergleich ausgewählter IT-Dienstleistungsunternehmen
50.310 56.776 72.137 75.971 79.981 94.902
175.000
0
50.000
100.000
150.000
200.000
Atos Origin T-Systems Wipro Infosys Capgemini TCS Accenture
Besc
häfti
gten
zahl
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AgendaAgenda
Forschungshintergrund – Das Forschungsprojekt Export IT
Eine neue Phase der Internationalisierung
IT-Industrie als Vorreiterbranche eines globalen Produktionsmodells
Herausforderungen der neuen Phase der Internationalisierung
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Internationalisierung als sozialer ProzessInternationalisierung als sozialer Prozess
Internationalisierung ist eine Herausforderung – nicht nur für die IT-Industrie, sondern auch für andere DienstleistungsbereicheEs gibt keinen „Verlagerungsautomatismus“ – neue Phase der Internationalisierung ist ein sozialer Prozess mit offenem Ende
Einerseits entstehen neuartige Konkurrenzverhältnisse - eine neue Phase der „Standortkonkurrenz“ ist zu befürchten
Andererseits sind die Internationalisierungsstrategien extrem anfällig und voraussetzungsreich, denn auch die großen Konzerne ...
... brauchen eine starke Stellung in den heimischen Operationsbasen und sind
... abhängig von den strategisch wichtigen Beschäftigtengruppen an den zentralen Knotenpunkten der Unternehmensnetzwerke
Wenn es nur um Kostensenkung und Verlagerung von Arbeitsplätzen geht, kann „Offshoring“ schnell in einer „Sackgasse“ enden
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BeschBeschääftigte und die Internationalisierung: ftigte und die Internationalisierung: „„AngstAngst““ vor Arbeitsplatzabbau und ungenutzte vor Arbeitsplatzabbau und ungenutzte PotenzialePotenziale
Beschäftigte erweisen sich in der Praxis der Internationalisierung als wichtige Träger und Protagonisten von LernprozessenIndividuelles Engagement, Offenheit und Bereitschaft zur Optimierung von Prozessen werden häufig überlagert …
von der Angst vor Personalabbau und von der Sorge um die Zukunft des eigenen Standorts
Konkurrenz statt Kooperation: Kultur des „Misstrauens“Bislang vertrauensvolle Beziehungen zum Management werden in Frage gestelltRessentiments und Vorurteile gegenüber ausländischen Kollegen belasten die ZusammenarbeitFestalten an vorhandenen Routinen und wenig VeränderungsbereitschaftWissen wird zurückgehalten
Beschäftigte sehen sich als „Opfer“ der Internationalisierung Lernprozesse werden blockiert
Es drohen Motivationsprobleme Aktive Beteiligung erscheint den Beschäftigten unter gegebenen Bedingungen „irrational“ und gegen die eigenen Interessen gerichtet
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BetriebsrBetriebsrääte und Gewerkschaften: Strategische te und Gewerkschaften: Strategische Herausforderung InternationalisierungHerausforderung Internationalisierung
Arbeit und Beschäftigung in DeutschlandArbeitsplatzabbau und Zukunft der BeschäftigungNeue Unsicherheiten sogar für Hochqualifizierte
Neue Unsicherheit und gesundheitliche BelastungenWie ist die Zunahme gesundheitlicher Belastungen zu verhindern?Mit welchen Konzepten kann die Atomisierung der Beschäftigten vermieden werden?
Qualifizierung für die GlobalisierungZukunft des mittleren Qualifikationsbereichs?Kompetenzentwicklung für international vernetztes Arbeiten
Strategische Orientierung der Innovationspolitik in DeutschlandHigh Road-Strategie – quo vadis?Von der Kosten- zur Innovationsfalle?
Strategische Ausrichtung im Umgang mit der InternationalisierungVon Abwehrkämpfen zu einem Leitbild der nachhaltigen Internationalisierung?
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3. Expertenforum 3. Expertenforum –– CeBIT 2008CeBIT 2008
www.export-it.de
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Herzlichen Dank Herzlichen Dank ffüür Ihre Aufmerksamkeitr Ihre Aufmerksamkeit
Weitere Informationen:PD Dr. Andreas Boes
ISF München Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München
+49 (0) 89 272921-0http://www.export-it.de
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