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New York2
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New York 3
NEW YORK
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New York4
Anfang des 17. Jahrhunderts,
als europäische Metropolen
wie London und Paris längst
Weltruf erlangt hatten, war
New York noch ein unbekann-
tes Indianerdorf. Erst während
des späten 18. Jahrhunderts
wuchs das frühere Nieuw Ams-
terdam zu einer bedeutenden
Wirtschafts- und Finanzmetro-
pole heran. Damals entwickelte
sich die Stadt zu einem Auf-
fangbecken für die vielen Ein-
wanderer. New York stand für
einen Optimismus, der Arm und
Reich gleichermaßen beseelte.
Die Lichter am Times Square,
der Broadway, das Empire
State Building. Kulturtempel
wie die Met und das MoMA,
eine Flut gelber Taxis und vor
der Hafeneinfahrt die Statue of
Liberty, das Symbol der Frei-
heit. In ihrer Geschichte hat die
Stadt viele Rückschläge erle-
ben müssen, doch selbst in den
schwierigsten Stunden konnte
New York mit der ungebroche-
nen Dynamik und dem Pionier-
geist seiner Bewohner rechnen.
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New York 5
ZU DIESEM BUCH
»Inguide New York« bietet bril-
lante Fotos wie ein Bildband
und ist informativ wie ein Rei-
seführer. Zahlreiche Bilder und
anschauliche Texte beschrei-
ben Stadtteil für Stadtteil alle
Sehenswürdigkeiten und ver-
mitteln Wissenswertes über die
Metropole und ihre Bewohner,
Kunst, Kultur und Besonderes.
Das Kapitel »New York kom-
pakt« enthält Insider-Tipps zu
Restaurants, Hotels, Einkaufs-
möglichkeiten sowie wichtige
Adressen und Hinweise. Im
folgenden Kapitel werden alle
Top-Museen aufgeführt. Vor-
schläge für Stadtrundgänge
mit Tipps zu Shopping und
Kulinarischem machen Lust,
die verschiedenen Viertel New
Yorks zu entdecken. Ein detail-
lierter Stadtplan zum Heraus-
nehmen, in dem alle touristi-
schen Highlights über Ziffer
und Suchfeld leicht zu finden
sind, komplettiert den Bild-
reiseführer. Dieser Titel enthält
zudem einen Code zum kosten-
losen Download einer App.
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New York6
DOWNTOWN
MANHATTAN
Liberty Island, Ellis Island
Staten Island Ferry
Trinity Church
Wall Street,
New York Stock Exchange
Das Finanzzentrum
der Welt
Brookfield Place
One World Trade Center
(Freedom Tower)
St. Paul’s Chapel
South Street Seaport
Historic District
Brooklyn Bridge
Woolworth Building
Civic Center
Tribeca
Chinatown
Soho
Kunst und Architektur im
(Guss-) eisernen Rahmen
Little Italy
Lower East Side
East Village
Greenwich Village
Washington Square
Schaurig-schön: Village
Halloween Parade
Gay Pride: New York im
Zeichen des Regenbogens
Union Square
Gramercy Park
Madison Square Park
Flatiron Building
Chelsea
(F)Luxus: Kunst und
Lebenskunst in New York
Meatpacking District
MIDTOWN MANHATTAN
Madison Square Garden
Empire State Building
Park Avenue
Chrysler Building
Skyline New York:
Von Himmelsläufern
und Wolkenkratzern
United Nations Headquarters
Grand Central Terminal
New York Public Library,
Bryant Park, Morgan
Library and Museum
Avenue of the Americas
(Sixth Avenue)
Broadway
Showtime im Theatre
District: Live on Broadway
Times Square
Fifth Avenue
Alles, was gut und teuer ist:
Shoppen in New York
Trump Tower
Waldorf-Astoria Hotel
Citigroup Center, Lipstick,
Sony Tower
General Electric Building
St. Patrick’s Cathedral
Rockefeller Center
Rockefeller:
Hilfsbuchhalter,
Ölmagnat, Wohltäter
Art Déco: Dekorative
Kunst am Bau
Radio City Music Hall
Frank Sinatra:
»New York, New York«
Museum of Modern Art
Grand Army Plaza,
Plaza Hotel
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HIGHLIGHTS
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New York 7
INHALTSVERZEICHNIS
Carnegie Hall
Columbus Circle,
Time Warner Center
CENTRAL PARK UND
UPPER EAST SIDE
Central Park
Bloomingdale’s
Frick Collection
Whitney Museum of
American Art
Metropolitan Museum
of Art
Solomon R. Guggenheim
Museum
UPPER WEST SIDE,
HARLEM UND DAS
NÖRDLICHE MANHATTAN
Lincoln Center for the
Performing Arts
Metropolitan Opera
House
American Museum of
Natural History
Columbia University,
Cathedral of St. John
the Divine
The Cloisters
Harlem
Abyssinian Baptist
Church
Harlem-Jazz:
Von Blauen Noten und
schwarzen Seelen
Apollo Theater
125th Street
OUTER BOROUGHS
The River Cafe
Brooklyn
Coney Island
Queens
The Bronx
Helden in Nadelstreifen:
Die New York Yankees
Bronx Zoo, New York
Botanical Garden
NEW YORK KOMPAKT
Anreise
Downtown Manhattan
Midtown Manhattan
Central Park und
Upper East Side
Upper West Side und
Harlem
Brooklyn, Queens,
The Bronx, Staten Island
HOTELS/RESTAURANTS
Besondere Hotel-Tipps
Top-Hotels
Weitere Hotels
Besondere Restaurants
Top-Restaurants
Weitere Restaurants
TOP-MUSEEN
American Museum of
Natural History
Solomon R. Guggenheim
Museum
Metropolitan Museum
of Art
Museum of Modern Art
STADTRUNDGÄNGE
Register
Bildnachweis, Impressum
Links: Blick von Brooklyn Heights
auf die Skyline an der Südspitze
Manhattans; vorige Seiten: auf
der Aussichtsplattform »Top of
the Rock« des Rockefeller Cen-
ters und am Times Square.
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BESUCHER INFOS
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New York8
»Ups and Downs« gibt’s für die
New Yorker nicht bloß im über-
tragenen, sondern auch im geo-
grafischen Sinn: »Uptown« geht
es den Stadtplan von Manhat-
tan hinauf nach Norden, »Down-
town« hinab in Richtung Süden.
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New York 9
Vom unbedeutenden Indianer-
dorf zur Weltstadt – zu einer
Welt aus vielen Welten: New
York gliedert sich nicht nur in
fünf Stadtteile, sondern auch in
59 Community Boards, zu denen
Hunderte von Neighborhoods
(Greenwich Village, SoHo) ge-
hören, weshalb man auch von
der »City of Neighborhoods«
spricht. Vereinfacht wird die
vom East wie vom Hudson River
gesäumte, an der Mündung des
Hudsons in den Atlantik gele-
gene Insel Manhattan auch in
Downtown (Südspitze bis zur
30th Street), Midtown (30th
bis Central Park) und Uptown
(Central Park bis hoch in den
Norden nach Harlem und Wa-
shington Heights) unterteilt.
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 9
Manhattans Südspitze vorgela-
gert sind Ellis Island (rechts oben)
und Liberty Island mit der welt-
berühmten Freiheitsstatue an der
Hafeneinfahrt von New York City
(rechts). Mehr als 15 Millionen
Menschen wanderten seit 1892
über Ellis Island nach Amerika
ein (oben). Originalgebäude und
ein Museum erinnern dort heute
an die Ära der Immigration.
New York10
Die Freiheitsstatue kommt aus
Frankreich: Auf einer Dinner-
party, die im Jahr 1865 in Paris
stattfand, wetterten der politi-
sche Aktivist Edouard René
Lefebvre de Laboulaye und der
Bildhauer Frédéric-Auguste Bar-
tholdi gegen Napoleon III. Weil
sie diesen selbstgefälligen Herr-
scher ärgern wollten, kamen
sie auf die Idee, den Amerika-
nern eine Statue zu schenken.
Ausgerechnet der Koloss von
Rhodos stand Pate für die Lady,
die zerlegt und in mehrere Kis-
ten verpackt wurde, ehe sie
nach Amerika gelangte.
Am 28. Oktober 1886 wurde
die heute zum Welterbe der
UNESCO gehörende Statue im
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 30-03-2015 14:59 Seite 10
New Yorker Hafen enthüllt. Ihr
Fundament wiegt beachtliche
24 000 Tonnen. Unter dem Kleid
verbirgt sich ein von Gustave
Eiffel konstruiertes Stahlgerüst.
Auf Ellis Island, ebenfalls im
New Yorker Hafen, mussten sich
1892 bis 1954 alle Immigranten
auf dem Weg in die Neue Welt
überprüfen lassen.
New York 11
LIBERTY ISLAND
ELLIS ISLAND 2
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New York12
Den rund um die Uhr verkehren-
den Fährdienst zwischen Manhat-
tan und Staten Island nutzen
Jahr für Jahr rund 20 Millionen
Menschen – Pendler und New-
York-Besucher. Damit die Schiffe
bei Nebel besser gesehen werden
können, sind sie in einem leuch-
tenden Orange angestrichen.
Die Fährschiffe der Staten Island
Ferry verbinden die Südspitze
von Manhattan mit der vorge-
lagerten Insel Staten Island.
Zwischen South Ferry (Whitehall
Street) und St. George transpor-
tieren sie jährlich etwa 20 Mil-
lionen Passagiere. Im 18. Jahr-
hundert verkehrten zwei private
Segelschiffe, im 19. Jahrhundert
gingen die ersten Dampfschiffe
auf die kurze Fahrt. Zu einer
Katastrophe kam es im Jahr
1871, als der Kessel der »West-
field« explodierte und 85 Men-
schen starben. Seit dem Jahr
1905 befinden sich die Fähr-
schiffe im Besitz der Stadt New
York. 1897 kostete die rund 20-
minütige Überfahrt fünf Cent,
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 12
erst 1972 erhöhte man auf zehn
Cent, 1975 auf 25 Cent, 1990
auf 50 Cent. Seit dem Jahr
1997 kostet die schöne Fahrt
gar nichts mehr: Eine preiswer-
tere Sightseeingtour für Down-
town Manhattan gibt es nicht
– von der Fähre hat man den
besten Blick auf die Skyline und
die Brücken der Stadt.
New York 13
STATEN ISLAND FERRY 3
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New York14
Eine erste anglikanische Kirche
anstelle der heutigen im Jahr
1846 nach Plänen von Richard
Upjohn im neugotischen Stil
erbauten Trinity Church (Drei-
faltigkeitskirche) wurde bereits
1698 errichtet, brannte jedoch
acht Jahre später ab. Ein im Jahr
1790 geweihtes zweites Gottes-
haus an dieser Stelle musste im
Jahr 1839 wegen Baufälligkeit
abgerissen werden. Die Bronze-
türen der heutigen Kirche erin-
nern an Lorenzo Ghibertis Para-
diestür am Baptisterium von
Florenz. Vor dem Gotteshaus
gemahnt eine im Jahr 2005 auf-
gestellte Bronzeskulptur von
Steve Tobin an den Terror vom
11. September 2001. Der histo-
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 14
rische Friedhof dieser Kirche
stammt noch aus dem 18. Jahr-
hundert. Hier fanden Alexander
Hamilton, der erste Finanzminis-
ter der USA, und der Dampf-
schiff-Erfinder Robert Fulton
ihre letzte Ruhestätte. Ein Mu-
seum erläutert die Anfänge
New Yorks und die Geschichte
der Trinity-Gemeinde.
New York 15
TRINITY CHURCH 4
Tradition trifft auf Moderne:
Zwischen den Wolkenkratzern
des Financial District duckt sich
der Sandsteinbau der Trinity
Church (ganz oben). Oben: eine
der biblischen Szenen an den
von Richard Morris Hunt gestal-
teten Bronzetüren. Links: das In-
nere der dreischiffigen Basilika.
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New York16
Die Fassade der von George B.
Post entworfenen, im Jahr 1903
errichteten neoklassizistischen
New Yorker Börse erinnert an
einen Tempel, den die Statue
von George Washington nicht
aus den Augen zu lassen scheint
(rechts). Bis zum Jahr 2005 ver-
ständigten sich die Händler der
New Yorker Börse durch Zuruf auf
dem Börsenparkett, erst dann in-
stallierte man ein elektronisches
Handelssystem (rechts oben).
Das Zentrum des New Yorker
Financial District markiert die
Wall Street, die genau dort ver-
läuft, wo die Holländer im Jahr
1653 einen Holzwall errichte-
ten, um sich vor Überfällen zu
schützen. Die Idee, New York
zum Mittelpunkt des Wert-
papierhandels zu machen, hatte
Alexander Hamilton, der erste
Finanzminister des Landes. Um
die im Unabhängigkeitskrieg
angehäuften Schulden abzu-
tragen, ließ er Schuldscheine
ausgeben. Obwohl die Wall
Street auf diese Weise zum Sy-
nonym für den Geldhandel
wurde, residiert die Börse nicht
dort, sondern »gleich um die
Ecke« zwischen Wall Street
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 16
und Exchange Place an der
Broad Street. Über den korinthi-
schen Säulen der Fassade sym-
bolisiert ein – »Integrity Pro-
tecting the Works of Man«
betiteltes – im Jahr 1936 aus
Marmor gefertigtes und später
als Replik mit Blei überzogenes
Relief die Börse als Spiegel des
Volksvermögens.
New York 17
WALL STREET, NEW YORK
STOCK EXCHANGE 5
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New York18
Am 17. Mai 1792 trafen sich
24 Kaufleute und Bankiers unter
einer Platane an der Wall Street
und unterzeichneten eine Über-
einkunft zur Regulierung des
An- und Verkaufs von Aktien und
Schuldscheinen – Grundstein
für die New Yorker Börse. 1817
erweiterte und formalisierte
man diese Regeln und nannte
sie New York Stock & Exchange
Board; erst im Jahr 1863 erhielt
sie ihren heutigen Namen New
York Stock Exchange.
In den Anfangsjahren wurden
zwei Sitzungen abgehalten, bei
denen der Börsenpräsident die
Wertpapiere aufrief, damit die
Mitglieder ihre Angebote ab-
geben konnten. Jedes Mitglied
hatte einen eigenen Stuhl –
einen eigenen »Sitz« – an der
Börse, für den man im Jahr
1817 nur 25 US-Dollar bezahlte.
Heute ist die NYSE die größte
Wertpapierbörse der Welt. Seit
1934 steht sie unter staatlicher
Aufsicht; getragen wird sie von
einem privatrechtlichen Verein
von Börsenmaklern (Brokern)
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 18
und -händlern (Dealern). Seit
2006 als NYSE Group, Inc.
selbst börsennotiert, entstand
2007 durch einen Zusammen-
schluss die erste transatlanti-
sche Börse der Welt, NYSE Eu-
ronext, Inc., und 2008 durch
die Übernahme der American
Stock Exchange (AMEX) die
NYSE Alternext U.S.
New York 19
DAS FINANZZENTRUM DER WELT
Wegen der Bedeutung New Yorks
als Finanzhauptstadt der Welt
müssen die Börsianer stets auch
die Entwicklung der globalen
Märkte im Blick haben (links).
Die freie Konvertibilität des US-
Dollars (oben), also das durch
die Zentralbank der USA garan-
tierte Recht zum unbegrenzten
Währungsumtausch, erleichtert
den Welthandel. Ganz oben: Bör-
senoptimismus verbreiten soll der
»Charging Bull« von Arturo Di-
Modica am Bowling Green.
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New York20
Die riesige Lücke, wo einst die Zwil-
lingstürme des World Trade Centers
aufragten, schließen nun das neue
Goldman-Sachs-Gebäude und das
1WTC zwischen den Türmen des
Brookfield Place (oben). Das Zen-
trum der bei ihrer Einweihung
1988 als »Rockefeller Center
des 21. Jahrhunderts« gefeierten
Anlage markiert ein großer Win-
tergarten mit Läden und Restau-
rants, in dem 16 Königspalmen
aus der Mojavewüste für exoti-
sches Flair sorgen (rechts).
Mit dem beim Bau des World
Trade Center anfallenden Erd-
aushub erweiterte man den
Uferstreifen für die Anlage der
Battery Park City, deren Kern-
stück das in der zweiten Hälfte
der 1980er-Jahre nach Plänen
von César Pelli errichtete World
Financial Center ist, das heute
unter dem Namen Brookfield
Place firmiert: vier unterschied-
lich hohe Bürotürme aus Glas
und Granit mit bis zu 51 Stock-
werken und im postmodernen
Stil gestalteten Kupferdächern,
die jeweils eine architektoni-
sche Urform – Pyramiden-
stumpf, Kuppel, Pyramide, Zik-
kurat (abgestufter Tempelturm)
– zitieren. Nach umfangrei-
BROOKFIELD PLACE
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chen Renovierungs- und Sanie-
rungsarbeiten benannte man
2014 das Center in Brookfield
Place um. Hier haben heute Lu-
xuslabel wie Hermés, Salvatore
Ferragamo und Ermenegildo
Zegna ihre Niederlassungen,
außerdem finden regelmäßig
diverse Kunst-und Kulturveran-
staltungen statt.
New York 21
BROOKFIELD PLACE 6
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New York22
Die beiden 110 Stockwerke ho-
hen Twin Towers gehörten zu
einem Komplex aus sieben un-
terirdisch miteinander verbun-
denen Bürogebäuden. Nach ih-
rer Fertigstellung (1974) waren
diese 415 und 417 Meter hohen
Türme einige Wochen lang die
höchsten Gebäude der Welt.
Zwölf Jahre nach 9/11, seit dem
Richtfest am 10. Mai 2013,
steht nun wieder hier an der
Südspitze Manhattans der
höchste Wolkenkratzer der
westlichen Welt: Der von David
Childs entworfene Bau ist 1776
Fuß (über 541 Meter) hoch – ei-
ne Anspielung auf das Jahr der
amerikanischen Unabhängig-
keitserklärung. Statt der ur-
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:50 Seite 22
sprünglichen Bezeichnung,
»Freedom Tower«, entschied
man sich, den Turm schlicht
nach seiner Adresse, One World
Trade Center (1 WTC), zu be-
nennen. Das verdeutlich die
Sehnsucht vieler New Yorker
nach »Normalität« – mindes-
tens aber nach einem Blick
nach vorn.
New York 23
Das neue Wahrzeichen von New
York überragt alle bisherigen
Wolkenkratzer der Stadt: Mit
seinen über 541 Metern Höhe ist
das 1 WTC nicht nur das höchste
Gebäude der USA, sondern auch
das der gesamten westlichen
Welt. Die Grundsteinlegung
fand 2004 statt, in zehnjähriger
Bauzeit wurde das Gebäude am
Ground Zero errichtet, das den
neuesten Sicherheitsstandards
entspricht.
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New York24
Gleich hinter dem alten Friedhof
(oben) an der Westseite der
St. Paul’s Chapel (rechts und
rechts oben) stand am 11. Sep-
tember 2001 das World Trade
Center in Flammen. Der Terror-
anschlag machte aus dem sakra-
len Ort eine Gedenkstätte.
Die im Jahr 1776 fertiggestellte
St. Paul’s Chapel, in der bereits
George Washington betete, ist
die älteste Kirche Manhattans.
Bis auf den Turm, der im Jahr
1796 hinzukam, blieb das von
Andrew Gautier nach dem Vor-
bild der ebenfalls von ihm
stammenden Londoner Kirche
St. Martin’s in the Field errich-
tete Gotteshaus seit dem Tag
seiner Weihe unverändert.Wäh-
rend der Aufräumarbeiten nach
dem 11. September 2001 diente
die zur anglikanischen Kirchen-
gemeinschaft gehörende Epis-
kopalkirche als Refugium für
die Hilfskräfte. Wie durch ein
Wunder war die Kirche selbst
nicht zerstört worden: Ein Baum
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:51 Seite 24
hatte die Auswirkungen der
verheerenden Druckwellen so
gemildert, dass noch nicht ein-
mal eine Fensterscheibe zer-
brach. Von diesem Baum blie-
ben nur der Stumpf und die
Wurzel (»Root«) übrig – Inspi-
ration für Steve Tobins vor der
Trinity Church aufgestellte
Skulptur »Trinity Root«.
New York 25
ST. PAUL’S CHAPEL 8
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Der East River verbindet den
Long Island Sound mit der New
York Bay – wegen des Gezeiten-
hubs fließt das Wasser so schnell,
dass es auch im Winter meist
eisfrei bleibt. Das erklärt die Be-
deutung des Hafens als Anker-
platz zur Zeit der Holzschiffe
(rechts oben der historische Vier-
master »Peking«). Das Fulton
Market Building (rechts) erin-
nert an den gleichnamigen
Fischmarkt, der seit 2005 in der
Bronx beheimatet ist.
New York26
Das alte Hafenviertel zwischen
der Water Street und dem East
River steht heute unter Denk-
malschutz. Um die Mitte der
1960er-Jahre hatte eine Bürger-
initiative namens »South Street
Museum« damit begonnen, im
alten Hafen verfallende Ge-
bäude aufzukaufen und Schiffe
zu sammeln. Etwa zehn Jahre
später entwickelte man dann
ein Konzept, um die Gegend in
einen lebendigen Distrikt mit
restaurierten und neuen Ge-
bäuden, Museen, Shops und –
teils als Museumsschiff zu be-
sichtigenden – alten Segel-
schiffen zu verwandeln.
Die im Jahr 1813 entstandene
Schermerhorn Row mit ihren
DOWNTOWN MANHATTAN
008-033_IG_NewY_Downtown_varOK 4-03-2015 15:51 Seite 26
Lagerhäusern und Kontoren ist
das Schmuckstück des Hafens.
Das Fulton Market Building
wurde zu einer Shopping Mall,
ein kleiner Leuchtturm erinnert
an den Untergang der Titanic.
Pier 17 bietet Läden und Res-
taurants auf drei Etagen – und
einen fantastischen Blick auf
die Brooklyn Bridge.
New York 27
SOUTH STREET SEAPORT
HISTORIC DISTRICT 9
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New York28
Bei ihrer Eröffnung galt die
Brooklyn Bridge als Weltwunder
der Ingenieurskunst, zugleich
war sie damals die längste Hän-
gebrücke der Welt (rechts). Für
Flaneure entwarf man mit dem
Elevated Pleasure Walk einen
hölzernen Fußgängersteg über
der Fahrbahn (rechts oben) – die
schönste Promenade der Stadt.
Die Brücke überspannt den
East River und verbindet Man-
hattan mit Brooklyn. Sie wurde
im Mai 1883 nach sechzehn-
jähriger Bauzeit eingeweiht.
Ohne Zufahrten ist sie 1052
Meter, insgesamt 1825 Meter
lang. Bereits am Eröffnungstag
überquerten mehr als 150 000
Menschen die Brücke. Um skep-
tische Zeitgenossen von der
Stabilität des Bauwerks zu
überzeugen, schickte der Circus
Barnum eine ganze Elefanten-
herde über die Brücke.
Verantwortlich für die Planung
war der deutsche Architekt
John August Roebling, der
schon kurz nach Baubeginn bei
einem Unfall starb. Sein Sohn
DOWNTOWN MANHATTAN
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Washington und dessen Ehefrau
Emily stellten sich nach seinem
Tod der Herausforderung und
beaufsichtigten den weiteren
Bau der Brooklyn Bridge – die
erste Hängebrücke, für die
Stahlseile verwendet wurden.
Insgesamt verarbeitete man
für das epochale Bauwerk rund
24 000 Kilometer Draht.
New York 29
BROOKLYN BRIDGE 10
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New York30
Bei der Einweihung im April
1913 wurde das Woolworth
Building als »achtes Weltwun-
der« gefeiert: Mit 241 Metern
Höhe war es bis zum Jahr 1930
das höchste Gebäude der Welt,
und nie vergaß sein Auftrag-
geber, Franklin Winfield Wool-
worth, darauf hinzuweisen,
dass er den Kaufpreis – 13,5
Millionen US-Dollar – bar be-
zahlt hatte.
Sein Aufstieg zum Kaufhaus-
fürsten begann 1878 mit einem
»Fünf-Cent-Laden« in Utica,
New York. Als der pleite ging,
versuchte er sein Glück in Lan-
caster, Pennsylvania, und erwei-
terte sein Sortiment auf Waren,
die auch zehn Cent kosten
DOWNTOWN MANHATTAN
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durften. 1896 eröffnete er sein
erstes Geschäft in New York.
Als er im Jahr 1916 starb, besaß
er ein Imperium von mehr als
1000 Billigkaufhäusern auf der
ganzen Welt und ein Vermögen
von 65 Millionen US-Dollar. In
der Lobby des Woolworth Buil-
ding sieht man ihn auf einem
Relief – beim Geldzählen.
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WOOLWORTH BUILDING 11
Das Woolworth Building (links
vom City Hall Park aus gesehen;
oben das Dach; ganz oben die
Lobby) wurde schon früh als
»Kathedrale des Kommerzes« be-
zeichnet. Tatsächlich habe er sich
aber nicht an Sakralbauten orien-
tiert, meinte der verantwortliche
Architekt Cass Gilbert, sondern
an gotischen Rathäusern.
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Überragt wird das Civic Center
vom Municipal Building (rechts).
Dessen Kuppel ist eine Referenz
an die kleinere City Hall, die von
einer vergoldeten, »Civic Fame«
genannten Statue gekrönt wird,
die man im März 1913 aufstellte,
um die Vereinigung der fünf Bo-
roughs zu einer Stadt zu feiern.
Der City Hall gegenüber erinnert
ein Denkmal an Nathan Hale, der
im Jahr 1776 von den Briten als
»erster Spion Amerikas« gehängt
worden ist (rechts oben).
Südlich von Chinatown, im Wes-
ten durch den Broadway und im
Osten durch den East River be-
grenzt, erstreckt sich New Yorks
Gerichts- und Verwaltungsbe-
zirk – Civic Center – mit zahl-
reichen öffentlichen Gebäuden
wie dem Rathaus: Die City Hall
ist das älteste Rathaus in den
USA, in dem tatsächlich noch
eine Stadtverwaltung beheima-
tet ist. Errichtet wurde es 1803
bis 1812 von Joseph François
Mangin und John McComb, Jr.
im »Federal Style«, der sich
nach dem amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg aus dem
britischen Kolonialstil entwi-
ckelte. Der angrenzende City
Hall Park war im 18. Jahrhun-
DOWNTOWN MANHATTAN
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dert eine freie Rasenfläche, die
als Viehweide, aber auch für
Versammlungen und für militä-
rische Exerzitien genutzt wurde.
Einen recht auffälligen archi-
tektonischen Kontrapunkt zur
City Hall bildet das im Jahr
1914 errichtete Municipal Buil-
ding, ein Bürohochhaus für die
Stadtverwaltung.
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CIVIC CENTER 12
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