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Künstliche Befruchtung
DoppeltesKinderglück:Angela undMarkusRooshaben derNatur auf dieSprünge geholfen Seite 10
MM21, 23.5.2016 | www.migrosmagazin.ch
Verrücktnach Fussball:ModeratorSascha Rueferim InterviewSeite 32
Minihäuser:Der Reiz desWohnensauf engstemRaum Seite 26
BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 041 - 455 70 38, E-mail: genossenschaftsregister@migrosluzern.ch
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DEditorial
Doppelt unddreifachDieAusgangslage ist eigentlich klar: Imvergangenen Sommer habendie SchweizerStimmbürgerinnenundStimmbürger einerVerfassungsänderung über denUmgangmitEmbryonen zugestimmt.DieserEntscheidwardieVoraussetzung für dieRevision desGesetzes zur Fortpflanzungsmedizin, über daswiram5. Juni abstimmen.DasGesetzwurde entsprechend denVorstellungen einerMehrheitumgesetzt und bestimmt,wieEmbryonenuntersuchtwerden dürfen, bevor sie einer Frauin dieGebärmutter eingepflanztwerden.
Der Gesetzesartikel wurde von fast allenpolitischen Parteien angenommen. TrotzdemhabenEVP, kirchliche und Behindertenorganisationen und derHebammenverbanddas Referendum ergriffen. Sie wollen in ersterLinie verhindern, dassmit Tests frühzeitigüber wertes und unwertes Leben entschiedenwird. Die Befürworter halten fest, dass dieSchweiz bereits heute eines der strengstenGesetze in Europa hat.
DasMigros-Magazin hat sich aber nichtdiesem politischen, sondern einem anderen,interessanten Aspekt der Fortpflanzungsmedizin gewidmet: Seit immermehr Paare derNatur auf die Sprünge helfen, wächst die Zahlder Zwillings undDrillingsgeburten deutlich.2014waren 1,84 Prozent aller Geburten in derSchweizMehrlingsgeburten. Bei denGebur
ten nach einer künstlichen Befruchtungbetrug der Anteil 16,7 Prozent odergut achtMalmehr. Astrid FuchsundMarcoWeiss aus NiederhasliZH etwa haben drei Kinderdank künstlicher Befruchtungerhalten, zwei davon, Rouvenund Lina, sind Zwillinge.Und Ali Coktasar und seineFrau Zeynep sind nach einerabenteuerlichen Zeugungsgeschichte gar Eltern vonDrillingen geworden.
Weshalb In-vitro-Fertilisa-tionmehrDoppelgeburtenbringt undwas Eltern heuteauf sich nehmen, umKinder zu
erhalten, beschreibtmeine KolleginMonicaMüller ab Seite 10.
Hans Schneeberger, Chefredaktorhans.schneeberger@migrosmedien.ch
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4 | MM21, 23.5.2016
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«DerVergleichmit Beni Thurnheer
ist unfair.»SaschaRuefer,Sportmoderator
Menschen8DieseWocheDie Schweizer Bevölkerungwächst immens – undwirdimmer älter.Wie Frauen anfan-gen, sich zu organisieren
10MehrlingsgeburtenDie Fortpflanzungsmedizin istein Segen für kinderlose Paare.DerWeg zu eigenen Kindernist aber oftmit vielMühe undSorge gepflastert
16 InternetkriminalitätShira Kaplan hilft SchweizerUnternehmen, sich gegenCyberangriffe zuwappnen
18 LaienrichterDrei Laienrichter sagen,warumNichtjuristen amGericht sowichtig sind
25Bänz Friedli
26Wohnen imMini-HausLeben aufwenigenQuadrat-metern ist für immermehrSchweizer eine Bereicherung
32Bald ist Fussball-EMSportreporter Sascha Rueferüber das Kribbeln vor demAnpfiff, die EM-Favoriten undvorwitzigeHobbyfussballer
Migros-Welt42FotowettbewerbGesuchtwird das schönsteSchweizer Bauernbild
44BiopouletDieHühner vonYvesQuartenoud haben freienAuslauf und hören Radio
48Schweizer Erdbeeren51VielseitigeKompotte53 Saisonküche:Gurke68Veganpicknicken74Leichter geniessen77Migros-Hochzeitstorte79SopepptmanCakes auf81RegionalesGebäck82Bereit für die Badesaison?
87Neues aus derRegionAktionenundReportagen
Leben93 Knigge reloadedDarfman Intimesmailen?
95FamilieGötti seinmit Engagement
96GesundheitFalscherHerz-Alarm
99BeautySonnenteint aus der Tube
100DigitalSo surfen Sie im ganzenHaus
102KinderWieman starke Pflanzenimitieren kann
105GlücksgriffFerien in Scuol
106ReisenMit demZug durch daswildeund romantischeUsbekistan
111 Rätsel/Impressum116Cumulus
118MeineWeltDaniel ZbindenwarHip-Hop-Weltmeister, tanzte in LasVegas, heute tourt er alsMichael-Jackson-Imitatordurch die Schweiz
M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09(Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch
Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).cumulus@migros.ch; www.migros.ch/cumulus
RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,Postfach 1766, 8031 Zürich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch
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MM21, 23.5.2016 | 5
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AkramZaatarisFotografienundVideos beschäftigen sichmitden Folgen des Kriegs imNahenOsten. Bis zum 31. Juli ist seinWerkimZürcher Kunsthaus zu sehen.
UnnützesWissen
TierischerSexDieWeibchen derAdeliepinguinetauschenSex ge-genKieselsteine,mit denen sie ihrNest bauen. Beschafftder Partnernicht genugSteine,suchen sie sicheinen anderen.
Weibliche Schweine finden TrüffelimBoden schneller, weildie Trüffelfür siewiepaarungswilligeEber riechen.
DieWeibchen derIgelwurmgattungGrüne BonelliawerdenmehrereZentimeter lang,Männchen nurzwei bis dreiMillimeter. Für dieBefruchtungverschluckendieWeibchenmeh-rereMännchen.
Eine Schimpansinhat etwa 135Malmit verschie-denenPartnernSex,bevor siebefruchtet ist.
Quelle: Neon/Stern
MenschenMM21
Mein Bild derWoche Es gibt in diesen Tagen nichts Erfrischenderes, als durch einenWald zu gehen. Klar, die Pfingstrosen in den Gärten, der Flieder an den Häusern,die Glyzinien an den Balkonen sind auch nicht ohne. Aber derWald, oho! Zusehen, wie er einem natürlichen Programm folgend von der kargen Jahreszeit nunzu tausend Schattierungen vonGrünwechselt, ist sondergleichen. Zu hören,wie das Leben raschelt und summt. Und dann erst dieser Geruch! Ein multisensorisches Spektakel, das Sie sich nicht entgehen lassen dürfen. Es ist eineschweizweite Tournee. Sie kostet nichts. Eintritt ist jederzeit. Und die Show läuftjetzt. Geben Sie sich einen Ruck, Sie werden erquickt und erlabt heimkehren.
Leseprobe
Entschuldigung, was lesen Sie gerade?
ErasmoLeccese (59), Italienischlehrer, Basel
a) «LaDivinaCommedia» vonDanteb) «Il nomedella rosa» vonUmberto Ecoc) «La Letteratura» vonMaria Angela Cernigliaro
Antwortc):DieitalienischeLiteraturliegtmiramHerzen,dasBuchhilftmirbeimUnterrichten.
RegulaBührerFecker (38) istMitinhaberin derWerbeagenturRodKommunikation und zweifacheMutter.
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DieseWoche
Die Senioren-WG ist dieWohnform der ZukunftIn vielen Kantonen wird sich die Zahl der Rentnerinnen und Rentner bis 2045 mehr alsverdoppeln. Das prägt auch den Lebensstil: Insbesondere Frauen werden ihrenLebensabend vermehrt inWohngemeinschaften oder Generationenhäusern verbringen.Text:Monica Müller
D die Zahl der Einwohnerin der Schweiz wirdbis 2045 um 22 Prozentansteigen, wobei die
einzelnen Altersklassen sich sehrunterschiedlich entwickeln wer-den. Das geht aus Szenarien desBundesamts für Statistik hervor,das die Bevölkerungsentwicklungbis 2045 durchspielt.
Die Unter-20-Jährigen legengesamtschweizerisch 13 Prozentzu, die 20- bis 64-Jährigen hinge-gen nur 8 Prozent. Viel stärker fälltdagegen der Zuwachs bei den Per-sonen ab 65 Jahren aus: Sie ver-
zeichnen ein Plus von 79 Prozent.Denn die Babyboom-Jahrgängeerreichen bald das Rentenalter.Gleichzeitig steigt die Lebens-erwartung,was den Anteil derRentner ebenfalls ansteigen lässt.
Am stärkstenwächst die Zahlder Personen über 65 imKantonSchwyz – ummehr als 115 Prozent.Aber auch in Freiburg, imThurgau,in Obwalden und imAargau dürftesich ihre Zahlmehr als verdoppeln.
Für die GenerationenforscherinPasqualina Perrig-Chiello (sieheInterview) verbindenMänner undFrauen unterschiedliche Vorstel-
lungenmit demAlter: «Männerlebenmeist bis ans Lebensendein einer Partnerschaft und sindumsorgt. Betagte Frauen dagegensindmeist alleinstehend, verwitwetoder geschieden.» Sie seien ge-sundheitlich stärker eingeschränktund finanziell schlechter gestelltund dahermeist auf Hilfe ange-wiesen.
Deshalb sorgen ältere Frauenlaut Perrig-Chiello bereits heutevor: «Sie gründenWohngemein-schaften, ziehen inGenerationen-häuser oder entscheiden sich fürbetreutesWohnen.» MM
Zahlen und Fakten
10,2Millionen Menschenwerden bis 2045 inder Schweiz leben.
25ProzentmehrMen-schenwird es bis 2045in den KantonenAargau,Thurgau, Freiburg,Waadt,Wallis undZürich geben.
100Jahre alt oder ältersindheuteweniger als2000FrauenundMänner. 2045werdeninderSchweiz fast 13000Menschen 100-jährigoder älter sein.
56Prozent der heute65- bis 79-Jährigen sindweiblich. In 30 Jahrenwerden es nur noch52Prozent Frauen sein.
63Prozent der heute80-JährigenoderÄlterensindFrauen. In 30 Jahrenwird ihr Anteil auf 55Prozent gesunken sein.
Quelle: Bundesamt für Statistik
Statt im Seniorenheimwerden viele Rentner künftig in einerWohngemeinschaft leben.Bilder:M
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Ruetschi/Keyston
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8 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
Woran denkenSie beimWortPensionierung?www.migmag.ch/
umfrage
Pasqualina Perrig-Chiello
«Allewollen lange leben,aber niemandmöchteals alt bezeichnetwerden»
Strassenumfrage
Freuen Sie sich aufdas Älterwerden?
AndreasWidler (48), IT-Fachmann,Zürich: «Auchwenndas eine oderandere Zimperlein zumAlter gehört,freue ichmich aufmehr Zeit fürmich.Sorgen bereitetmir einzig derUnterhalt unseres Rentensystems.»
Christina Lendi (32), FachfrauBetreuung,Dielsdorf ZH: «MeineEltern sindpensioniert und tuckernmit demWohnmobil durchEuropa. Soalt zuwerden, stelle ichmir schönvor.IchhabekeineAngst vordemAlter. »
ThomasGubler (53), DirektionChocolat Frey, Beinwil amSeeAG:«Nachder Pensionierunghabe ichnoch 20 spannende Jahre vormir.Wiebei allen Lebensphasenwerde ichauch ausdieser Zeit dasBeste ziehen.»
Die neue Bevölkerungsstatistikzeigt, dass der Anteil der Über-65-Jährigen stark ansteigen wird. Istdie Schweiz darauf vorbereitet?Diese Zunahmehatman erwartet,es besteht keinGrund zur Panik. Eswird anLösungsansätzen gearbeitet –etwa an derReformderAHV, an derberuflichenVorsorge und an einernationalen Strategie zur PräventionnichtübertragbarerKrankheiten. Aberes besteht nochHandlungsbedarf.
In welchen Bereichen?Man vergisst gern, dass insbesonderedie Familien herausgefordert sind.BetagteMenschenmöchten vermehrtbis ans Lebensende in ihren vierWänden leben. Ohne dieHilfe vonFamilienangehörigen – zumeist derTöchter – geht das nicht. DieseHilfe,die für die Gesellschaft eine enormeEinsparung an Pflegekosten bedeutet,ist wiederummit anderenKostenverbunden.
Inwiefern?Frauen, die betagte Verwandte pflegen, verdienenweniger und habeneine schlechtere berufliche Vorsorge.Sie fehlen in der Arbeitswelt, unddamit fehlen ihre Sozialleistungender Gesellschaft. Somit ist Hilfe undPflege von Angehörigen keine reinfamiliäre, sondern auch eine gesellschaftliche Angelegenheit, zumalviele dieser Frauen in einen Vereinbarkeitskonflikt zwischen Beruf undFamilie geraten, weil sie zunehmendberufsorientiert, besser gebildetund häufiger alleinstehend sind.
Was erwarten Sie von den Arbeit-gebern, was von den Politikern?Es braucht flexible Arbeitsmodelle,Betreuungszulagen, Entlastungsmöglichkeiten. Der politischeWille,das Engagement für die Familie zuunterstützen, ist zwingend. Dennwassind die Alternativen?Noch höhereKosten für die Gesellschaft.
DieKosten strapazieren die Solidari-tät zwischen denGenerationen.Wielässt sich dieses Problem lösen?
Häufig ist die Rede von den Jungendie für die Alten zahlen. Das istschlichtweg falsch. Die Jungenwerden immer älter, bevor sie zahlen.Ihre Ausbildung dauert länger, siebrauchen lange, bis sie sich beruflichund familial verankern. Es ist diemittlere Generation, die ammeistenunter Druck steht.
Wie könnteman sie entlasten?Wirmüssen die bisher gültigePhasengestaltung des Lebens –Ausbildung, Arbeit, Ruhestand –überdenken. Die Jungen sollten etwaschon früher Verantwortung übernehmen und nicht erst Ende 20 inder Arbeitswelt Fuss fassen. Älteresollten weiterarbeiten können, wennsie das können undwollen. Genausoselbstverständlich wie lebenslangeWeiterbildung sollten lebenslangesArbeiten und lebenslangeMusse werden.Wirmüssen diese Phasen überdas ganze Leben besser verteilen.
Wer über 50 ist, hat oftMühe,eine neue Stelle zu finden.Das ist ein ungelösterWiderspruch –auch hier braucht es ein Umdenken.Kontinuität, Erfahrung undKompetenz sind ebensowertvoll wie Dynamik, Jugendlichkeit und Flexibilität.
Warum ist Alter so negativ besetzt?DerMensch hatte schon immer einzwiespältiges Verhältnis zumAlter.Alle wollen lange leben, aber niemandmöchte als alt bezeichnet werden.Das hatmit Angst vor altersspezifischen Verlusten zu tun: Verlust vonGesundheit, Autonomie, Einfluss undSchönheit.
Wie geht es den Leuten nachder Pensionierung?ImGegensatz zur landläufigenMeinung gut. Die Jahre zwischen 60 und80 sind in der Regel gute Jahre. Daszeigen die Befindlichkeitskurvenrund umdenGlobus. Nach derPensionierung nimmt der Druck ab –viele empfinden die neue Lebensphase als Befreiung. Sie sagen sogar:«Das Alter istmeine beste Zeit.» MM
PasqualinaPerrig-Chiello(63)ist Psychologieprofessorin undGenerationenforscherin.
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 9
Künstlichbefruchtet
2Prozent allerKinder, die inderSchweiz auf dieWelt kommen,wurden imReagenzglas gezeugt.
6269Frauen liessensich 2014 künstlichbefruchten.
36Jahre alt warendurchschnittlichdie Frauen und40jährig dieMänner, die sicheiner künstlichenBefruchtungunterzogen.
37Prozent der behandelten Frauenwurden 2014schwanger.
41Prozent: Bei sovielen Paaren liegtderGrund füreine künstlicheBefruchtung in derSterilität desMannes. Bei 17Prozentist dieUnfruchtbarkeit der FraudieUrsache.Bei 30Prozentder Paare sindbeide Partnerunfruchtbar.Quelle: Bundesamtfür Statistik (BfS), 2014
Die In-vitro-Fertilisationbelastete die Beziehung:Astrid Fuchs undMarcoWeissmit Ian (5)und den zweijährigenZwillingen Rouvenund Lina.
10 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
FamilienglückimMultipack
Die Zahl derMehrlingsgeburten steigt markant an –auch, weil immer mehr Paare auf künstliche Befruchtungsetzen. Ein mühevoller Weg, wie drei Beispiele zeigen.
Text:Monica Müller Bilder: Sophie Stieger
Sind das Zwillinge?»DaswirdAstrid Fuchs (34)oft gefragt, wenn siemit ihremDoppelkinderwagen inNiederhasliZHunterwegs ist. Auf dierhetorischeFrage folgtmanchmal eine indis
krete: «Sind sie denn auf natürlichemWeg entstanden?»Nein, ihre dreiKinder seien alle dank künstlicher Befruchtung zurWelt gekommen, antwortet siedann jeweils. Die Passantenwerden verlegen, viele verstummen. «Ichweiss, die Frage ist nicht böse gemeint»,sagt Fuchs. «Aber sie nervt trotzdem.»
Astrid Fuchs hatteMitte 20 zwei Eileiterschwangerschaften, der Befundwar eindeutig: Ihr Kinderwunschwürde sich nur dank einer InvitroFertilisation (IVF) verwirklichen lassen. Sie sei eine dankbare Patientin gewesen, erzählt Fuchs. «Ichwar erstEnde 20, undmanwusste genau, was zu tunwar.»Dennoch empfanden sie und ihrMannMarcoWeiss(39) die Prozedur als Belastung für die Beziehung.
EmotionalesAuf undAbDieHormone, die Astrid Fuchs einnahm,machten siedünnhäutig. Die Punktion, bei der ihr Eizellen entnommenwurden, schmerzte. Die Unsicherheit, wiesich die Eizellen entwickeln würden,machten sie undihrenMann nervös. Und die Ungewissheit nach demTransfer zweier befruchteter Eizellen in die Gebärmutter war kaum auszuhalten. Astrid Fuchs undMarcoWeiss hatten Glück: Gleich beim ersten Versuch kam es zu einer Schwangerschaft.
Zwei Jahre nach Ians (5) Geburt wagten sie einenzweiten Anlauf. Astrid Fuchs wurde erneut gleichschwangermit einer nach der ersten Punktion gefrorenen Eizelle. In der neuntenWoche verlor sie dasKind dann allerdings. Zurück auf Feld eins: Hormon
behandlung, Punktion, Transfer. «Es war, wie wennnur drei Stücke eines 10000erPuzzles fehlen, unddann fällt alles zu Boden.» Fuchs brauchte ein JahrPause, bis sie wiederMummaufbrachte. Diesmalwurde sie gleichmit Zwillingen schwanger: Rouvenund Lina (2).
16000Franken fürsKinderglückEinenweiteren Versuch hätten Astrid Fuchs undMarcoWeiss nicht gewagt. Nebst dem emotionalenAuf und Ab belasteten sie auch die Kosten. Er istLastwagenführer, sie putzt im Schulhaus und arbeitetam Samstag imVerkauf. Das Paar hat lange gespartfür die 16000Franken, die die künstlichen Befruchtungen in etwa gekostet haben. «Wir hadertennie damit, dass wir diesenWeg gehenmussten»,sagtMarco. «Dass aber die Krankenkasse eineAbtreibung finanziert, bei einer künstlichenBefruchtung aber rein gar nichts übernimmt,das finde ich nicht richtig.»
Fast jeder hat heutzutage Bekannte oder Verwandte, die Nachwuchs imDoppel oder garMehrfachpackbekommen haben. Ein Blick in die Statistik bestätigtden Eindruck, dass hierzulande noch nie so vieleZwillinge zurWelt gekommen sind. Gab es in derSchweiz 2002 bloss 1098 Zwillingsgeburten, warenes 2010 schon 1456 und 2014 bereits 1517.
Reproduktionsmediziner Bruno Imthurn vomUniversitätsspital Zürich sieht vier Gründe für denZwillingsboom. Frauen bekommen heute späterKinder, und ältereMütter haben häufiger einen doppelten Eisprung. Die Einnahme vonHormonen zurSteigerung der Fruchtbarkeit begünstigt Zwillingsschwangerschaften. Kinderwunschbehandlungen
Fortpflanzungsmedizin
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 11
Der turbulenteAlltag derFamilie
Fuchs-Weisswww.migmag.ch/
mehrlinge
im Ausland, woweniger strenge Gesetze gelten,führen sehr häufig zuMehrlingen. Und immermehrPaare entscheiden sich heute für eine In-vitro-Fertili-sation, eine Befruchtung imReagenzglas: Rund jedefünfte Schwangerschaft nach IVF führt zu Zwillingenoder Drillingen.
Der Grund dafür: Bei der Punktionwerden einerFrau durchschnittlich zehn Eizellen entnommen.Davon lassen sich natürlicherweise sechs Eizellenbefruchten. Noch bevor sich diese geteilt haben,mussdie Frau nach heutiger Gesetzeslage entscheiden, obsie eine, zwei oder drei Eizellen weiterentwickelnlassenwill. Die übrigen, noch ungeteilten Eizellen,werden tiefgefroren. Ob Tage später eine, zwei oderdrei Embryonen noch leben, lässt sich sehr schwervoraussagen. Alle entwicklungsfähigen Embryonenmüssen in die Gebärmutter übertragenwerden –dasmomentan gültige Fortpflanzungsmedizingesetzwill es so. Umdie Chance auf eine Schwangerschaft zuerhöhen, setzen viele Paare auf dieWeiterentwick-lung von zwei oder gar drei befruchteten Eizellen.
Zwillinge imBauch–undmit denNervenamEndeSo auch Angela (41) undMarkus Roos (40) aus Zo-fingenAG. Die Ärzte hatten ihm eine unzureichendeSpermienqualität beschieden, und so entschiedsich das Paar nach langemHin undHer für eineIn-vitro-Befruchtung. Nach einem ersten gescheiter-ten Versuch liessen sie drei Eizellen sich weiterent-wickeln. «Immer dieser Gedanke, ob es klappt odernicht», erzähltMarkus Roos, «dasmacht dich fertig.»DieHormone hätten sie «aufgedunsenwie einenHefeteig», sagt Angela. Undmit 39 habe sie sich nurnoch ein Jahr gegeben, um schwanger zuwerden.Nach zwei langenWochen kamdann die freudigeNachricht: Zwillinge!
Das hatte sich dieMutter von drei bereits erwach-senenKindern aus erster Ehe gewünscht: Die Nach-zügler sollten nicht allein aufwachsenmüssen. Dochbereits in der 16. Schwangerschaftswochemusste dasEhepaar Roos wieder zittern. Angela wurdewegenakuter Atemnot ins Spital Zofingen eingewiesen unddannmit Verdacht auf eine Lungenemboliemit derRega ins Universitätsspital Basel geflogen.
Drei Tage lang war nicht klar, obMutter undKin-der überlebenwürden. Nach unzähligenUntersu-chungen konnte eine Lungenembolie schliesslichausgeschlossenwerden.Weil Angela Roos nun aberfrühzeitigeWehen hatte, musste sie imKantonsspitalBasel liegen bleiben. Bis in die 24.Woche bangten An-gela undMarkus Roos umdie Zwillinge. Sie diskutier-ten viel, welche lebenserhaltendenMassnahmen sieergreifen würden, sollten dasMädchen und der Jungeviel zu früh zurWelt kommen. Sie waren sich uneins:Sie wollte die Kleinen gehen lassen, er nicht.
Markus Roos arbeitete tagsüber als Bohrmeister imLeitungsbau, abends fuhr er jeweils zu seiner Frau insSpital. «In der Zeit vergass ich sogar zu essen, ich warnervlich amEnde», erzählt er. Am 27. April wurdenAmelie undMattia (1) schliesslich zehnWochen zu
Fortpflanzungsmedizin
Darum gehtsbei der PID-Abstimmung
Am5. Juni stimmenwirerneutüberdieFortpflanzungs-medizinab.61,9 Pro-zentderSchweizerhaben imvergange-nenSommer Ja gesagtzueinerVerfassungs-änderung. SiebildetedieVoraussetzung fürdieRevisiondesFort-pflanzungsmedizin-gesetzes.Dieses sollteunter anderemdahin-gehendgeändertwerden, dassEmbryo-nenuntersuchtwer-dendürfen, bevorsie einer Fraueinge-pflanztwerden(Präimplantations-diagnostik;PID).
Paare,dieeineschwereKrankheitin der Familie habenoderungewollt kin-derlosbleiben,wür-denvonderneuenRegelungprofitieren.DochdieEVPund18Organisationenwie InsiemeoderderSchweizerischeHebammenverbandhabendasReferen-dumgegendasFort-pflanzungsmedizin-gesetz ergriffen.
Eshält fest,wannundwiegenetischeUntersuchungenanEmbryonen imReagenzglas erfolgendürfen.WirddasneueGesetz angenommen,könntediePID ab 2018in der Schweizprakti-ziertwerden.Wirdesabgelehnt,mussdasParlament esnoch-mals überarbeiten.
früh per Kaiserschnitt auf dieWelt geholt. DasMäd-chenwog 1150, der Bub 1540Gramm. Als Angela Roosihre Kinder zum erstenMal sah, waren ihre Ärmchenund Beinchen blau und die Gesichter steckten hinterAtemmasken.
EinenMonat lang blieben Amelie undMattia aufder Neonatologie, einenweiteren auf der Station. DasWarten, bisman sie heimnehmen durfte, habe an denKräften gezehrt, erzählen die Eltern.Mit ihren Ängs-ten fühlten sie sich allein gelassen. Oft hätten sie denVorwurf gehört: «Ihr habt das so gewollt.» KünstlicheBefruchtung sei leider noch immer ein Tabuthema.
Heute sind die Zwillinge ein Jahr alt, krabbelninteressiert herumund klettern von Schoss zu Schoss.Es habe lange gedauert, bis der Alltag eingekehrt sei,erzählt das Paar. Nochwissen sie nicht, was die dreiHirnblutungen bedeuten, dieMattia auf der Neonato-logie erlitten hat.
Gesundheitliche Probleme sind beiMehrlingenhäufig, weil Zwillinge imDurchschnitt vierWochen,Drillinge siebenWochen zu früh zurWelt kommen,sagt Hans Ulrich Bucher, ehemaliger Leiter derNeonatologie amUniversitätsspital Zürich. Zu denKomplikationen in den ersten Lebenswochengehörten unreife Lungen, die Atemunterstützungnotwendigmachen, Unterkühlung, die eine Pflege imBrutkasten erfordert, und ein unreifer Darm, derdie Anfälligkeit auf Infektionen erhöht und einekünstliche Ernährung nötigmacht.
WenigerMehrlingsgeburtendankPIDStatistiken zeigen:Mehrlingemüssen zehnmal häu-figer in einer Station für krankeNeugeborene behan-delt werden als Einlinge. Siemachen zwar nur knappzwei Prozent aller Neugeborenen aus, belegen aberrund 20 Prozent aller Intensivbetten für Neugebo-rene in der Schweiz. Experten glauben, dass es vier-bis fünfmal weniger Zwillinge nach Fruchtbarkeits-behandlungen gebenwürde, wenn eineMehrheit derAbstimmenden am 5.Juni ein Ja zur Änderung desFortpflanzungsmedizingesetzes einlegenwürde.In Schwedenwar dies der Fall.
Laut Gesetzesänderung dürftenmaximal zwölfbefruchtete Eizellen weiterentwickelt werden. FünfTage könnteman dann die Entwicklung der befruch-teten Eizellen beobachten; in dieser Zeit enden zweiDrittel der Eizellen natürlicherweise in einer Fehl-geburt. Durchschnittlich wären zu diesemZeitpunktnoch zwei übrig. Bloss eine von ihnenwürde in dieGebärmutter übertragen. Der verbleibende Embryokönnte für spätere Transfers eingefrorenwerden. DieSchwangerschaftschance wäre gleich hoch,mögli-cherweise sogar höher alsmit der heutigen Regelung,dasMehrlingsrisiko wäre abermassiv kleiner.
Es ist AnfangMai, Zeynep und Ali Coktasar (beide42) stehen in der Abteilung 3 C/D der Neonatologieim Luzerner Kantonsspital, den Blick auf dreiWärmebettchen gerichtet. Darin liegen ihre DrillingeArjen (1520Gramm), Alena (1660) und Rojen (1775),alle sind verkabelt. Puls, Sauerstoffsättigung und
12 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
2014Entbindungen
Alle Geburten in der Schweiz Geburten nach künstlicher Befruchtung
Total Mehrlings-geburten
Anteil Mehrlings-geburten
Total Mehrlings-geburten
Anteil Mehrlings-geburten
84073 1549 1,84% 1675 280 16,72% (Quelle: BfS)
Die Entstehungsgeschichteder Kinderwar einwahrerKrimi: Ali Coktasarmit seinerFrau Zeynep undArjen,Alena und Rojen.
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 13
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1. Tag, Freitag 2. September 2016 - AnreiseFahrt im komfortablen Extrabus nach Lido di Jesolo. Nutzen Sie die Zeit bis zum Nachtessen,den lebendigen Ferienort auf eigene Faust zu erkunden.
2. Tag, Samstag 3. September 2016 –Murano & BuranoHeute schauen wir auf der Insel Murano einem Glasbläser über die Schultern und bewunderndie bunten Häuser sowie die weltberühmten Spitzenstickereien in Burano. Unser Ausflug en-det am Markusplatz, nutzen Sie den Nachmittag für eigene Entdeckungstouren! Nachtessenim Hotel.
3. Tag, Sonntag 4. September 2016 –„Regata storica“Nach dem Frühstück wunderschöne Bootsfahrt durch die venezianische Lagune und an-schliessende Stadtführung mit vielen Höhepunkten. Am Nachmittag erwartet uns dann dergrosse Höhepunkt: das legendäre Gondelfest. Nachtessen im Hotel.
4. TagMontag 5. September 2016 – HeimreiseNach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.
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Reisehit 52 vom 2. - 5. September 2016
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Atmungwerden konstant überwacht und flimmernals farbige Linien über einenMonitor. «Fünf Jahre»,sagt Ali Coktasar, «fünf Jahre hat es gedauert –und jetzt sind sie da.» Er lächelt, seufzt, seine Augensind feucht.
Die Zeugungsgeschichte liest sichwie einKrimi.Coktasar istKurde und ein politischer Flüchtling.Als der Plattenleger in Zypern lebte, lernte er Zeynepkennen, die dort ihre Ferien verbrachte. DieKurdinarbeitete aufKursschiffen auf demLuzerner See alsServiceangestellte. Bald heirateten sie undwünschtensich sehnlichstKinder. Da die beiden schon 37 Jahre altwaren, tickte dieUhr – sie standenunter Zeitdruck.
In der Schweiz klappte es nicht – dafür auf ZypernEswollte nicht klappen, und diemedizinischen Abklärungen kamen zu keinem klaren Befund. Deshalbentschieden sie sich, nachzuhelfen. Drei Inseminationen und zwei InvitroBefruchtungen in derSchweiz scheiterten. Als sie von einer zypriotischenFruchtbarkeitsklinikmit guter Erfolgsquote hörten,wollten sie einenweiteren Versuchwagen. DasVerfahren kostet dort etwa 2700Franken, in derSchweiz bewegen sich die Kosten zwischen 4000 und
10000Franken, je nachKlinik und notwendigenMedikamenten.
Weil Ali Coktasar als politischer Flüchtling nichtnachNordzypern reisen konnte, wurden seine Spermien in Deutschland eingefroren, verpackt undmiteiner Transportfirma via Frankreich undGriechenland nach Zypern spediert. Dort schmuggelte sie einFreund der Familie über die Grenze in den türkischbesetzten nördlichen Teil der Insel.
Der erste Versuchmisslang. Beim zweiten Ver-such empfahl der zuständige Arzt, drei Eizellenweiterzuentwickeln. «Vielleicht verlieren wir eineoder zwei», meinte er.Und so kam es dazu, dassZeynep und Ali auf Zypern, wo sie sich verliebt hatten,getrennt voneinander Eltern vonDrillingenwurden.
Inder Schweiz verbrachte die schwangereZeynepzweiMonate imSpital, wegen starkerÜbelkeit undfrühzeitigenWehen. Inder 34.WochekamenArjen,AlenaundRojenperNotkaiserschnitt zurWelt. Rojenmusste einenTagbeatmetwerden.Ansonsten sinddieDrillingewohlauf. SiewerdendieNeonatologie desLuzernerKantonsspitalswohl bald verlassenkönnen.ZuHause ist alles vorbereitet, baldwird auchderDrillingswagen geliefert. MM
Pro und Kontra
Umstrittenesneues GesetzKontra:Gegen«Designerkinder»Das überparteilicheNein-Komitee lehnteine Selektion von«lebenswerten» und«lebensunwerten»Menschen grundsätzlichab. DieGegner derPräimplantations-Diagnostik (PID) fürch-ten, diese sei einerster Schritt Richtung«Designerkind». Undsie glauben, dass dieZulassung derPIDwerdende Eltern unterDruck setzenwürde,behindertes Lebenzu verhindern.
Pro: Zu strengeGesetze inder SchweizDie Befürworter derPID argumentieren,dass die in Europa fasteinzigartig strengenSchweizerGesetze dieBehandlungen fürBetroffene unnötigverlängere und diesestark belaste. Es sei einWiderspruch, dassheute ein Schwanger-schaftsabbruch biszur zwölftenWochezulässig, es aber verbo-ten sei, einen fünf Tagealten Embryo zu unter-suchen und allenfallsnicht einzupflanzen.Mit demneuen Fort-pflanzungsgesetz gäbees zudemwenigerrisikoreicheMehrlings-schwangerschaften.
Angela undMarkusRoosmit Amelie undMattia (1). EswarihrWunsch, Zwillingezu bekommen. Zufälli-gerweise klappte es.
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 15
F ür ShiraKaplan (32) ist klar: Diezukünftige FormdesTerrorismusfindet imNetz statt. Sowerde esCyberterroristen etwa auchmöglich
sein, aus der FerneAnschläge auf Atomkraftwerke zu planen.DieGeheimdienste dermeistenLänderwürden der technologischenEntwicklung hinterherhinken,wie dieAnschläge in Paris im vergangenenNovembergezeigt hätten. «Firmen undRegierungen inganz Europamüssen darüber nachdenken,wie sie kritische Infrastrukturen und dieBevölkerung vor Cyberattacken schützenwollen», sagt Kaplan und führt ein Beispielan: «Nehmenwir an, eine Terrororganisationweiss, dass einmächtiger Politikermit einemHerzschrittmacher lebt: DieTerroristen könnten das Gerät hacken,esmanipulieren.»
Bevor ShiraKaplan inHarvard an derOstküste derUSAund in St.Gallen studierte,leistete siewie fast alle israelischenFrauenDienst bei den Streitkräften – als Analystinin einer Elitetechnologieeinheit des israelischenArmeegeheimdienstes. In dieserZeit erwarb sie ihrWissen für ihr künftigesGeschäftsmodell:Mitte 2014 gründete siemitGeschäftspartnern das StartupUnternehmenCyversemit Sitz inKüsnachtZHundHerzlia imNorden vonTel Aviv.Cyverse bietet Sicherheitslösungen imNetzanundwill Schweizer Firmen, die in denBereichenEnergie, Versicherung, PharmaundFinanzwesen tätig sind, die israelische
Technologie verkaufen.Diese kostet je nachGrösse desUnternehmens rasch einmalmehrere 100000Franken. «DerTrend inder Cybersicherheit geht von der reinenAbwehr hin zumvorzeitigenAufspürenvonBedrohungen», sagtKaplan. Sie istmitihremGeschäftsmodell der Politik voraus.Auf Bundesebene gibt es zwar eineCyberstrategiemit entsprechenden Stellen imDepartement fürVerteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport und beimBundesamtfür Polizei. Auf kantonaler Ebene verfügtaber nur Zürich über einCybercrimeTeam,obwohl die Internetkriminalität immerbedrohlicherwird.
Digitalisierungmacht verwundbarErst vor ein paar Tagenwurde publik,dass die Computer des schweizerischenTechnologie und Rüstungskonzerns Ruagmit einer russischen Spionagesoftwareinfiziert worden sind.MitteMärz erfolgtenAngriffe auf Onlineshops von SBB und derMigrosTochter Digitec. Es sollen dieheftigsten gewesen sein, die die Schweiz jeerlebt hat. Experten schätzen die Umsatzeinbussen durch den Zusammenbruchder Server auf fünfMillionen Franken.Gleichzeitig gingen anonyme Lösegeldforderungen vonmehreren 10000Franken ein.Genau davor will Cyverse Firmen schützen.
«Israel lebtmit der ständigenBedrohungund leidet unterMillionen vonCyberangriffen unddas jedenTag.»Deshalb habe das
Land gute Lösungen zurHand. «Israelhat schlicht keine andereWahl», sagt dieUnternehmerin, die immerwieder in ihrHeimatland reist, um sich über neueTechnologien zu informieren.
Die Schweiz: «einutopisches Land»Shira Kaplan lebt seit sechs Jahren in derSchweiz. Ihr israelischerMann, der imFinanzsektor arbeitet, hatte ein Jobangeboterhalten. Sie folgte ihm. «Hier steht Qualität über allem.» Von ihremHeimatlandvermisse sie die Sonne, den Strand und«manchmal die Unsicherheit, weil ich damitaufgewachsen bin. Ich bin sehr spontan.Dasmachtmich kreativ. In Israelweissmannie, wasmorgen ist.» An der Schweiz dagegenschätze sie, wie gut organisiert undwiesauber das Land sei. «Die Schweiz erinnertmit ihrenNaturschönheiten und ihrenVolksrechten an ein utopisches Land, vondem andere Staaten nurträumen können.»
Noch etwas schätzt dieUnternehmerinan der Schweiz: VomBildungssystemwerdeihre zweijährigeTochter profitieren. ShiraKaplan träumt trotzKarriere davon,mehrereKinder, am liebsten gleich fünf, grosszuziehen. Sie bedauere es, dass es immerweniger grosse Familien gebe. Inzwischenist dieGeschäftsfrau erneut schwanger, imsiebtenMonat. Voller Energie eilt sie zumnächstenTermin, umgegen dieCyberkriminalität zu kämpfen. MM
Shira Kaplan
Cyberkriegerin aufSchweiz-Mission
Shira Kaplan macht hiesige Unternehmen fit im Kampf gegen dieInternetkriminalität. Ihr Können hat die in Zürich wohnhafte
Datenschutzspezialistin beim israelischen Geheimdienst erworben.Text: Reto E. Wild Bild: Gian-Marco Castelberg
16 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
So schützenSie sich
vor Cyber-attacken
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ShiraKaplan:«FirmenundBehörden
müssendarübernachdenken,wie sie
dieBevölkerungvorCyberattackenschützenwollen.»
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 17
Laienrichter
Garanten fürlebensnaheUrteileFür gerechte Urteile brauche es kein Studium, sondern vielEinfühlungsvermögen und Bodenhaftung, sagen LaienrichterwieMartin Blaser, Katharina Schafroth und Fabienne Angst.Trotzdem droht dem Laienrichteramt mancherorts das Aus.Text: Karin Aeschlimann Bilder: Gabi Vogt
Will zwischen Volk undProfijuristen vermitteln:Martin Blaser, pensionierterBerufsoffizier
D ie klassische Frage zumThema Laienrichter ja odernein lautet: «Wenn Sie einenBeinbruch hätten,möchten
Sie lieber von einemChirurgen odervon einemLehrer operiert werden?»
Laien oder Profis –wermachtsbesser? Am5.Juni wird imKantonZürich darüber abgestimmt, ob künftignur noch an der Universität ausgebildete Juristinnen und Juristen anden Bezirksgerichten über andererichten dürfen.
Inmanchen Schweizer Kantonenwieetwa in Zug und Luzern ist dies schonlänger der Fall, in anderen (Schwyz,Aargau, Bern) richten die Laien zu drittoder zu viert unter der Leitung einesJuristen. In Zürich ist die Situationinsofern speziell, als die heute noch17TeilzeitLaienrichter hauptsächlichals Einzelrichter arbeiten – alsomit
alleiniger Verantwortung für einen Fall.Dennoch: «Der Beinbruchvergleich istunsinnig», ärgert sich die ZürcherLaienrichterin Katharina Schafroth(siehe Seite 21). «Natürlich braucht esfür eine Operation einen Chirurgen undfür komplexe RechtsfälleMenschenmitJusStudium.»Laien kämen dort zumZug, wo es sinnvoll und die Gerichtspraxis nicht zu kompliziert sei – etwaamFamiliengericht.
DasVolkwählt seinesgleichenWählerinnen undWähler lieben dienicht juristisch gebildeten Richter«mit dem gesundenMenschenverstand» und entscheiden sich bei Kampfwahlen regelmässig für Lokführer,Steuerexperten, Primarlehrerinnen,Kulturmanager oder Rentnerinnen –und gegen die Vollblutjuristen,bei denenman das Gefühl zu haben
18 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
Martin Blaser
«Recht und Gerechtigkeitsind manchmal zweiverschiedene Dinge»
Martin Blaser (66) stecktmittenin seiner dritten Amtsperiode alsLaienrichter an der zivilrechtlichenAbteilung des Urner Obergerichts.Die Fälle, unter anderem aus demEhe- oder Erwachsenenschutzrecht,werden imVierergremium beurteilt,wobei der Gerichtspräsident denStichentscheid hat und der juristischausgebildete Sekretär das Urteil ge-meinsammit den Laien vorberät.
«Der Sekretär ist für das Rechtverantwortlich», sagt der pensio-nierte Berufsoffizier Blaser, seinPartner, der Laie, schaue primär aufdie Gerechtigkeit. «Siewissen ja –das sindmanchmal zwei verschiedeneDinge.» Blaser liess sich von derCVPfür dieWahl aufstellen, weil er zwi-schenVolk und Juristen vermittelnwollte und er sichmit 58 zu jung fühlte,umdieHände in den Schoss zu legen.
DenFall IgnazWalker prüfte er auchUri ist ein kleiner Kantonmit rund34000Einwohnern.Martin Blaserwohntmit seiner Frau in Schattdorf.Offenheit und Lebenserfahrung seienganzwichtig für einen Richter, sagtder ehemalige Berufsoffizier.
Mankennt ihn und auch dieGe-schichte seiner Familie. Einer derbeidenAdoptivsöhne, der zerebral be-hindertwar, ist im vergangenenHerbstimAlter von 35Jahren verstorben.Ein schwerer Schlag für die Blasers.«Das ganzeDorf nahmAnteil», sagtMartinBlaser. Es tat ihmgut.
Und jetztwill das halbeDorfwissen,was er zumFall desUrnerBarbetrei-bers IgnazWalker zu sagenhat. DasObergericht sprachWalker imApril2016 vomVorwurf frei, einenAuftrags-killermit derErmordung seinerEx-Ehefrau beauftragt zu haben.Mar-tinBlaser, der auch als Einzelrichter ander strafprozessualenBeschwerdeins-tanz desKantons tätig ist, hatte vorfünf JahrenmehrereHaftentlassungs-gesucheWalkers zu prüfen, die er alle-samtwegenFlucht- undVerdunke-lungsgefahr ablehnte.
DasBundesgericht stützte damalsBlasers Entscheide.Nach demFrei-spruchwird nundiskutiert, obWalkereineEntschädigung für eine zu langeUntersuchungshaft einfordern kann.«Das alles ist, wie der Jurist sagt, nochnicht rechtskräftig.»
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 19
«Es gibt keinenGrund, dieLaienrichter abzuschaffen»:Katharina Schafroth
scheint, dass ihnenmit demStudium die Bodenhaftungabhanden gekommen ist.
Auch viele Juristen schätzenihre berufsfremdenKollegen.FürsprecherRolfDittli, PräsidentdesObergerichts desKantonsUri, sagt: «Nichtjuristenwerdendort eingesetzt, wo dasGesetzdemGericht einenErmessensspielraumeinräumt oder bei derWürdigung eines Sachverhalts;dort sindwir froh um ihreLebensnähe undErfahrung.»
Jurist Lorenz Schreiber, deramBezirksgericht Andelfingen(ZH) in einemTeammit vierLaien zusammenarbeitet, ergänzt:«Das Zusammenwirkenmit ihnenschützt uns in vielenFällen voreinemAbschweifen in allzu juristischeGefilde.»Undnatürlich hatdasGanze auch eine politischeKomponente: Die SVP, die inerster Linie dafür gesorgt hat,dass die Laienfrage in Zürich andieUrne kommt, spricht von einerschleichendenEntmachtung undBevormundung desVolks, solltennur noch Juristen ansGerichtgewähltwerden dürfen.
Viel Einfluss,wenig LebensnäheEntstanden ist das Laienrichtertum vor bald 200 Jahren imZugder politischen Aufklärung.Bevor Laien vomVolk auf denRichterstuhl berufenwerdenkonnten – in Zürich ab 1831 –,waren dieMitglieder der Regierungmeistens gleichzeitig auchRichter: «hoheHerren»mit vielEinfluss und zuwenig Lebensnähe.Dank der heutigen Ge-waltenteilung ist das allerdingskein Argumentmehr proLaienrichter, zumal jeder,der esmöchte und dazu fähigist, Jurist werden kann.
Die Zürcher Regierung empfiehlt, Laienrichter abzuschaffen. Professionell und effizientkönnten heute nur noch Richterarbeiten, die Jus studiert haben:Allen anderen fehle schlicht dieerforderliche Berufsausbildung,siemüssten aufwendig eingearbeitet werden, benötigenmanchmal eine Fachperson, dieihnen zu Beginn beisteht.
Ineffizient, überfordert, unzeitgemäss oder eine wertvolleErgänzung des Gerichtsbetriebs? Das Zürcher Volkwirdan der Urne richten. MM
20 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
Katharina Schafroth
«Es braucht vielSozialkompetenz undLebenserfahrung»
Sie ist ausgebildete Psychiatrie-Krankenschwester, hat ein Pädagogikstudium abgeschlossen, als Lehrerin, in der Alterspflege undmitDrogensüchtigen gearbeitet, war inder Schulpflege und steuerte Segelflugzeuge: Katharina Schafroth (52),verheiratetmit einem Ingenieur undMutter zweier erwachsener Kinder,tritt nicht gern anOrt. «Ich braucheregelmässig Neues», sagt sie. Laienrichterin ist sie seit bereits zehn Jahren: «Diese Arbeit bewegt sich imDreieckMensch–Gesellschaft–Recht,das gefällt mir.»
2006wurde sie von derEVP für die35ProzentStelle amBezirksgerichtDielsdorf ZH aufgestellt und setztesich gegen einen Juristen durch, 2008und 2014 gelang ihr dieWiederwahl.
Kompetent in FamilienfragenImKantonZürich sindLaienmeistEinzelrichter und demBereichFamilienrecht zugeteilt, beschäftigen sichalsomit Scheidungen,Unterhaltsfragen, Vaterschaftsprozessen.Dortkönnen auchNichtjuristen kompetentrichten, ist Schafroth überzeugt:Genau bei solchenThemenbrauche esviel Sozialkompetenz, Verhandlungsgeschick undLebenserfahrung.«Wer argumentiert, die neuen Straf-undZivilprozessordnungen von 2011seien für uns Laien zu kompliziert,vergisst, dass alle Richter die neuenRegeln lernenmussten. Auch dieJuristen.»Und als Einzelrichter, alsomit alleinigerVerantwortung für denFall, würden bereits seit 1996LaienimScheidungsrecht arbeiten: «Das istfür uns nichtsNeues.»
Die Konferenz der nicht vollamtlichen Bezirksrichter imKantonZürich, deren Präsidentin Schafrothist, organisiert regelmässigWeiterbildungsseminare. Sie liebt ihren Job.Auchwenn es um Strafrechtsfällegeht, etwa um sexuellenMissbrauchvonKindern, wo sich Beratungen oftüber Stunden hinziehen und belastend sind. Hier urteilt die Laiin zusammenmit zwei Juristen.
Die Aussicht, möglicherweiseabgeschafft zuwerden, findet siedemotivierend. «Es gibt keinenGrund, die Laien abzuschaffen; aufStufe Bezirksgericht benötigtmankeine Spezialisten.»
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 21
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prozessen durchAbstimmungüber Schuld oderUnschuld desAngeklagten. Über das Strafmassentscheidetmeist der Richter. IndenUSAbei Strafverfahren vonder Verfassung vorgeschrieben.In der Schweiz 2011 abgeschafft.
Jury:DieGeschworenen inStrafprozessen, zumBeispielin denUSA undKanada.
Friedensrichter:Führt das –teils obligatorische – Schlichtungsverfahren durch und versucht,zwischen den Parteien eine Einigung zu erzielen, sodass es garnicht zumGerichtsprozess kommt.Meist ohne juristischeAusbildung.
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22 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
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«DiemenschlichenSchicksale gehenmirnahe»: Fabienne Angst
Fabienne Angst
«Wir sind motiviert undimmer seriös vorbereitet
Das Nesthäkchen unter Bezirks-richtern in ZurzachAG hat schonfrüh Verantwortung übernommen.«Werwie ich auf einemWeingut auf-wächst, erkennt, was zu tun ist, undlernt anzupacken», sagt FabienneAngst (35). Sie erinnert sich, wie sieals junge Kantischülerin zurWein-prinzessin der Region gewählt wurdeund denKanton Zürich an einerinternationalenMesse in Berlin ver-trat, samt RepräsentationspflichtbeimBürgermeister. Sie schmunzelt.
Heute ist sieMutter einer sechs-jährigenTochter, leidenschaftlicheJazztänzerin und beurteilt als Re-gress-Spezialistin komplexe Scha-densfälle. 2011wurde die Parteilosezur Bezirksrichterin gewählt, wo sieim sogenanntenGesamtgerichtzusammenmit drei weiteren Laien-richtern unter demVorsitz desGerichtspräsidenten Strafrechts-und Zivilrechtsfälle beurteilt.
Wildschweine –undder Saal ist vollDa das Gesamtgericht nur die «gros-sen» Fällemit höherem Streitwertoder drohender längerer Gefängnis-strafe verhandelt, setzt sich FabienneAngst unter anderemmit Kampf-scheidungen, sexuellemMissbrauch,Raub undDiebstahl auseinander.Odermit einemTäter, derWild-schweine auf seinemFeld totfuhr:«Dawar der halbe Gerichtssaal vondenMedien belegt.»
Das Team amBezirksgericht seitoll, sagt sie, menschlich und pro-fessionell funktioniere die Zusam-menarbeit hervorragend: «Wir sindsehrmotiviert und immer seriösvorbereitet.» Der erfahrene Gerichts-präsident führt durch den Fall undbefragt die Parteien oder die Be-schuldigten, in der anschliessendenUrteilsberatung diskutieren alleLaienrichtermit. Den Fall kennen sieaus den Akten, die der juristischeSekretär vorbereitet und zumSelbst-studium verschickt hat.
«Meine Kollegen fragenmichmanchmal: ‹Ui, all das Schlimme,kannst du immer gut schlafen?›Dann sage ich: ‹Ja, absolut.› Diemenschlichen Schicksale gehenmirnahe, gewiss. Aber wir arbeiten sogut zusammen, dass ich sicher bin,dass unsere Entscheide demFallgerecht werden.»
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 23
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MBänz Friedli
WennEselinnen torkelnMich fröstelt, ich binmüde, und eigentlichwill ich nur noch nachHause, nachts umeinUhr halte ichmich ungern amHauptbahnhof auf. Doch dannumringenmich –alswärs einFilm, kein besonders guter –unversehensmehrereGestalten inHasenkostümen. EineArt Tanz führen sie auf,torkelnd und taumelnd.DieKostümierten,werde ich gewahr, sind allesamtFrauen.«Wir sindEsel!», lallt eine von ihnen rotwangig aus der ovalenÖffnung hervor, dieihr Fellkostüm fürsGesicht freihält. Ach so,Eselinnen–keineHäschen, ichmuss dieOhren falsch gedeutet haben.Als ichderAufforderung,mit ihnen zu trinken, nicht nachkomme, gehen sie lärmend ihresWegs, hinter sich einenLeiterwagenmit einemFassWodkaherziehend, hinaus indieNacht…
Darf ich, bitte, Polterabende doof finden?Offensichtlich handelte es sich hier umeinen.DerBrauchwird ja nun öfter auch vonBräuten und ihren bestenFreundinnen gepflegt, und ichweiss nicht recht, ob ich diesals Akt derEmanzipationwertenmuss.Denndawird doch ein altbackenesMännerding nachgeahmt: nochmal so richtig dieSau rauslassen! EinFreund vonmirwarletzthin an einenPolterabend geladen, undder ging so: «Wir flogen amFreitag nachMallorca und kehrten amSonntag heim.Hotel hattenwir keines…» Sprich: Sie soffendieNächte amBallermanndurch.
WenigeTage nach denEselinnen kreuzt inder Altstadt eineHordeKerlemeinenWeg,einer davon, bestimmtderBräutigam, stecktin einem rosafarbenenTütü, und seineAufgabe ist es offenbar, jungeFrauen anzuquatschen – sehr junge –, ob er sie auf denBauchküssen dürfe. ZumeinemMisslieben lupfenmehrere derAngequatschten ihr Shirt undlassen ihn gewähren, unter demGejohleseinerKumpanen, undmanmag sich nichtausmalen, wie dieNacht noch endenwird.
WelchesVerständnis der Ehe steckthinter der Idee,manmüsse es nochmal,und zwar ein letztesMal, so richtig krachenlassen?DieVorstellung, dass verheirateteMänner, wie unlängst in einer tumbenPlakatkampagne desBauernverbandskolportiert, «keinenAuslauf» hätten?DerVorwurf, jedeEhefrau sei ein lustfeindliches Biest, die Ehe gleichsameinKäfig?Der Polterabend als Abschluss der Jugend,als Ende jeden Spasses?
Echt jetzt, ich hab nichts gegen Lustigkeit.Und zubehaupten,meineFCKameradenund ichhättenunswährenddesTrainingslagers neulich inFrankfurt nur imFussballspiel geübt,wäre gelogen. Aberwenn ichwiedermal Lust habe, so richtig über denDurstzu trinkenunddummesZeugs zu schwatzen,dann tue ich das, ehrlich gesagt, am liebstenzusammenmitmeinerFrau. MM
Bänz Friedli (51)ist keine Spass-bremse, aber…
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 25
B ei Tanja Schindler wares derWunsch nachmehr Ökologie undweniger Ballast. Bei
Andrea Kradolfer die Liebe unddas Bedürfnis nachMobilität.Und für NadyaMichel war eseinfach die beste Option.Wasdie drei Frauen eint: Sie lebenin einem kleinenHaus –wobeidasHaus im einen Fall eine Box,im anderen einWohnwagen undim dritten ein Fertighaus ist.
In der Schweiz gibt es erstwenigeMenschen, die sich explizit für ein Leben imMinihausentscheiden. In denUSA hingegen ist die Vorliebe fürs Kleinein SachenWohnen bereits zueiner regelrechten Bewegunggeworden: The Small HouseMovement geht zurück aufdie Architektin Sarah Susanka,siemachte das Thema 1997mitihremBuch «TheNot So BigHouse» salonfähig. Heuteinformieren sich LiebhabervonMinihäusern aufWebsiteswie Smallhousesociety.net oderThetinylife.com. Im deutschsprachigen Raum gibt esseit fünf Jahren das PendantTinyhouses.de.
Die Bewegung propagiert dasDownsizing:Durch Gesund-schrumpfen soll das Eigen-heim finanzierbar und auchumweltverträglich werden.Wie gross ein kleinesHausmaximal sein darf, damit es nochals klein gilt, ist nicht genaudefiniert. «DiemeistenObjekteauf unseremPortal sind 40 bis90Quadratmeter gross, wobeiviele davon für zwei Personendesignt wurden», sagt IsabellaBosler von Tinyhouses.de. IndenUSAwürdenObjekte dieserGrösse als «small homes» angeboten; «tiny» seien in der RegelBehausungenmit weniger als35QuadratmeternWohnfläche.
Weniger Raum, mehr AutonomieDieMeinungen darüber, wasbei dieserWohnform genau ökologisch ist, gehen auseinander.In der Schweiz, im Land desDichtestresses, gelten bereitsEinfamilienhäuser als Ökosünde, weil sie imVergleich zumehrstöckigen Siedlungenmehr Quadratmeter Baulandpro Person verbrauchen.
Zersiedeln kleineHäuser dasLandnicht nochmehr?Nein,
sagen die Fans vonMinihäusern.IhreArgumente: KleineHäuserkönnendort gebautwerden,wo für grosse keinPlatz ist unddie Parzelle folglich ungenutztbliebe. Sogar auf Flachdächernwären sie denkbar. Zudemsind kleineHäuser oftmobil,daher lassen sich auchBrachentemporär nutzen.Und:KleineHäusermüssennicht zwingendan dieKanalisation angeschlossenwerden.
Allerdings sind die temporäreNutzung und autarkeAbwasserlösungen in der Schweiz einProblem– es gibt Vorschriften.ObWohnwagen, Container odereine ähnliche Behausung:Wer ineinemDownsizeObjekt wohnenwill, muss eine Bewilligung einholen; das Baurecht ist nicht aufSonderfälle wiemobile oderautarkeMinihäuser vorbereitet.ZudemkönnenBund, KantonundGemeindemitreden. Bewilligungen sind alsomit einemGang vonBehörde zuBehördeverbunden. Doch zuweilen lohntsich der Aufwand –wie dieBeispiele vonTanja Schindler,AndreaKradolfer undNadyaMichel zeigen. MM
Minihäuser
Der Reizder Reduktion
Wohnen auf kleiner Fläche ist salonfähig geworden:Die Anhänger der Downsize-Bewegung verbinden damitmehr Ökologie, mehr Mobilität, mehr Lebensqualität.
Text: Andrea Freiermuth Bilder: Daniel Winkler
26 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
Klein und dochgeräumig:Tanja Schindlers«Ökowohnbox»
Die Ökobox
Praktisches Heim imQuaderTanja Schindler (48)wohnt ineiner Box inUsterZH. Die Baubiologin hat ihr kleinesReichselbst entworfen. Sie lebt auf35Quadratmetern, produziertdank 18QuadratmeternFotovoltaik ihren eigenen Stromundhat gemäss einer Schätzung derFachstelle 2000WattGesellschaft einen Stromverbrauch vonbloss 470KilowattstundenproJahr – fünfMalweniger als derDurchschnittsschweizer. Zudemist ihre «Ökowohnbox» hauptsächlich ausNaturmaterialiengefertigt.
Der ökologische Fokus hatsich nicht etwa negativ auf dieÄsthetik ausgewirkt – ganzimGegenteil: DerRaumstrahltWärmeundBehaglichkeit aus.Dafür sorgen diemit LehmverputztenWände, der Schwedenofen unddas Parkett ausgeöltemEichenholz. Dankmannshoher Fenster an der Südseite und clevererMöblierungwirkt die inWohn, Schlaf undBadezimmer aufgeteilte Boxerstaunlichweiträumig.
Kreatives PlatzsparenDieTrennwände dienen gleichzeitig als Schrank undBücherregal – in das ein ausziehbarerBürotisch integriert ist. Auch derEsstisch lässt sich ausziehen; beiNichtgebrauch verdeckt er den
Gasherd.Die Schubladen in derKüche sind extratief, damit sichbesonders viel verstauen lässt.
Auch für dieToilette hatTanja Schindler eine spezielleLösung gefunden: einTrockenWC, das Fest undFlüssigstoffetrennt. Die Fäkalien fallen ineinenmit einemPlastiksackausgekleidetenBehälter, den siealle fünfWochenmit demnormalenHauskehricht entsorgt.Noch lieberwürde sie die Exkremente kompostieren, aberdas ist verboten.Dank einerLüftung, die ständig etwas Luftdurch dasWC absaugt, riechtdasmodernePlumpsklo keinbisschen.Wie auch dasGrauwasser ausDusche undKüchefliesst derUrin in dieKanalisation,wobei es laut Tanja Schindler theoretischmöglichwäre,dasWasser auf demDachmittelsMinikläranlage zu reinigen.
Mit Fundament, Anschluss andieKanalisation undTransportkostet die «Ökowohnbox» umdie 250000Franken. Trotz desstolzenQuadratmeterpreises von7000FrankenhatTanja Schindler inzwischen zehn Interessenten, die bei ihr eineBox inAuftrag gebenwollen. Sie alle suchenaber noch einenBauplatz beziehungsweise einGrundstück zumPachten.www.oekowohnbox.ch
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 27
DerWohnwagen
Viel Freiraum auf vier RädernAndrea Kradolfer (27) hat inden vergangenen acht Jahrenan vier verschiedenenOrtengelebt, aber immer in denselbenWänden: in einemWohnwagen.Aber nicht etwa in einer kommunen Plastikschüssel, sondernin einer hübschenHolzkonstruktion. Sie hat ihr Zuhausegemeinsammit ihremFreundRené Sarge (39) gebaut, der alsgelernter Zimmermann aufmobile Holzhäuser spezialisiert ist.
Andrea Kradolfer, die alsKorbflechterin ebenfalls handwerkliche Fähigkeitenmitbringt, ist amGeschäft ihresFreundes beteiligt. Das Paarhat gemeinsammit anderenHandwerkern seit 2008 rundein DutzendWohnwagenhergestellt, manchemit ausziehbaren Erkern für Küche,Dusche undWC, andere inrelativ einfacher Ausführung.Das teuersteModell war 32Qua
dratmeter gross und verkauftesich für 150000Franken.Unterihren Kunden sollen sich einWebdesigner, eineMathematikerin und eine Treuhänderinbefinden.Diese KlientenwollenihrenNamen allerdings nichtin der Zeitung lesen.Wagenbewohner sind tendenziellmedienscheu, weil sie nicht inihremWohntraum gestört werdenwollen – oder weil siemiteinemFuss in der Illegalitätleben, da es offiziell nicht anerkannt ist, imWagen zuwohnen.
Lebenauf elfQuadratmeternBei Andrea Kradolfer ist allesim legalen Rahmen: Sie hatsichmit ihrem rund elf Quadratmeter grossenWagen derKulturfabrikWetzikon ZHangeschlossen, die eine Bewilligung für neunWagenplätze hat.Ihr Zimmer auf Rädern bieteteinenHolzofen, einen Sessel,
einen Stuhl, ein Tischchen,einen altenKüchenschrank undeinHochbett, unter dem sichviel für Stauraum für all ihrenKrimskrams befindet. An ihrenStandplätzen hatte dieWagenbauerin bisher immer Zugangzu sanitären Anlagen. InWetzikon kann sie auch die Küchemitbenutzen.Wo dies bishernichtmöglichwar, kochte sieauf zweiHerdplatten, die sichschnell auf und abbauen liessen.
Teilen und sich auf kleinemRaumorganisierenwar fürAndrea Kradolfer noch nie einProblem: «Ich besitze nicht vielund hatte schon in denWGsimmer das kleinste Zimmer.»Zudem könne sie sich schonlange nichtmehr vorstellen, ineiner 08/15Wohnung zu leben –zumalman sie bei einemUmzugnicht einfach an einen Traktorhängen könne.www.wagenschmiede.ch
Fastwie eine ganz normaleEinzimmerwohnung: dasFertighaus in Arboldswil BL,dasNadyaMichel bewohnt
Andrea Kradolferund ihrWohnmobilausHolz. ImGegen-
satz zu vielen anderenWagenbewohnern
bewegt sie sich zwarim legalen Rahmen,dennochmöchte sieunerkannt bleiben.
28 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHENÖko- undMinihäuser
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Das Fertighaus
Minidomizil ab StangeNadyaMichel (28) ist über einnormales Inserat zu ihremHäuschen inArboldswilBL ge-kommen. Sie suchte für sichund ihreKatzen undMeer-schweinchen eine hübsche,bezahlbareMietwohnung imGrossraumBasel undwar schonfast amVerzweifeln, als sie ein45-Quadratmeter-Haus im In-ternet entdeckte: «1400Fran-ken proMonat für einHausmit Garten! Erst dachte ich,das Ganze sei einWitz»,sagt die Verkaufsassistentin.
DasHäuschen gehörtHans-peterRudin (71), der imDorfaufgewachsen ist undhier einStückLand geerbt hat. Für dieStrasse, die an seinemGrund-stück vorbeiführt,musste erderGemeinde 40000Frankenzahlen, obwohl er sie gar nichtnutzte. Das nervte denRentner.Statt nurAusgabenwollte erauchEinnahmen. Also be-schloss er, das Land zu bebauen.
Da er kein zu grosses finan-zielles Risiko eingehenwollte,entschied sich Bauherr Rudinfür ein kleines Objekt desFabrikats SchwörerHaus. DerDeutscheHersteller ist aufFertighäuser spezialisiert undlieferte Rudin dasHäuschenfür 180000Franken inklusiveWärmepumpe. Eine Baubewil-
ligung zu erhalten, war keinProblem, da dasModulhauswie ein normales Einfamilien-haus funktioniert. Allerdingsverdoppelte sich der Betragdann fast auf insgesamt340000Franken –wegen desFundaments, des von derGemeinde geforderten Giebel-dachs und derWasser-, Strom-undKanalisationsanschlüsse.
In kurzer Zeit viele InteressierteVon seiner Idee liess sichRudin aber trotz der Gesamt-rechnung nicht abbringen: «Ichwarmir ziemlich sicher, dassich dasHauswürde vermietenkönnen.» Schliesslich gebe esin der Schweizmehr als eineMillion Singlehaushalte. Undtatsächlich: Als Rentner RudindasHäuschen im vergangenenSommer auf denMietmarktstellte, meldeten sich innerhalbweniger Tagemehrere ernst-haft Interessierte.
NadyaMichel bewohnt dasHäuschen nun seit bald einemJahr und ist immer noch über-glücklich. Zwarmutet dasFertighaus im Innern eher wieeine normale Singlewohnungan – nur ohne direkte Nach-barn, abermit viel Umschwungund eigenerHausnummer.www.schwoererhaus.de
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 29
Leserforum
MM20:Asperger-SyndromPlötzlichwird dieWelt zu viel
«Eltern und Lehrer, bitte genau hinschauen!»
Wir haben zwei betroffeneKinder. ImKanton Bern bekom-menwir gerademal vier IF-Lektionen proWoche zugespro-chen. Grosse Klassen und vieleunterrichtende Lehrpersonen –mit verschiedenen Ansprüchenan die Kinder – sind eine grosseHerausforderung. Oft bleibtkaumnoch genugKraft, um sichmit dem Schulstoff auseinander-zusetzen. Aufmeine Frage nacheiner für Autisten geeigneteSchulformwurdemirmitgeteilt,dass eine solche nicht existiere.Fazit: das eine Kind imHome-schooling, das andere Kind ander öffentlichen Schule – totalüberfordert!
Franziska Imhof,via www.migrosmagazin.ch
ImArtikel über KindermitAsperger-Autismus zeigt derKinder- und JugendpsychologeThomas Girsberger auf, dassbetroffeneKinder viel früherauffällig werden, da die Schulezunehmendmehr Selbst- undSozialkompetenz verlangt.Gerademit der Einführung desLehrplans 21wird diese Eigen-verantwortung nochmehr undbestimmender in den Vorder-grund gestellt. Die Schulen sind
nicht auf diese Kindermit be-sonderen Bedürfnissen aus-gerichtet. So bleibt zu hoffen,dass die Schulreform nicht dazuführt, dassmehr von Asperger-Autismus betroffeneKinder alsbisher vomnormalenUnterrichtausgegrenzt werden und dassunsere Krankenkassen unddie Invalidenversicherung dieMehrkosten infolge einer um-strittenen Schulreform nichttragenmüssen.
Anja Baroke, GränichenAG
Mit grossem Interesse habeich den Artikel von ThomasGirsberger zumThemaAsper-ger-Syndrom gelesen. Der Titel,«Lehrer wissen oft nicht, waszu tun ist», ist eigentlich geradeGrundlagemeinerMasterarbeit.Darummöchte ich denHinweisgeben, dass imKirja-Verlagdie Broschüre «Asperger-Syndrom –Aufklärung undSensibilisierung derMitschülerundMitschülerinnen», verfasstvonKathrin Kaufmann, erhält-lich ist. Diese hilft ausgezeichnetund lässt Lehrern die nötigenInformationen zumThemazukommen.
Kathrin Kaufmann,via www.migrosmagazin.ch
MM19:DieseWoche Schwimm-bäder sparen beimBadmeister
«Ein Freibadsollte keinesfallsauf den Badmeisterverzichten»Badmeistermit Rettungs-schwimmerbrevet sind einwichtiger Bestandteil einer Badi,weil sie für Sicherheit sorgen.In Freibädern und vor allem inBadis an Seen und Flüssenkommt es schnell zu Gefahren,bei denen er sofort helfen kann.
Ich fühlemich auf jeden Fallsicherer, wenn ich neben demSchwimmbecken einen Bad-meister stehen sehe. Zudemsorgt er für dieHygiene und dieWasseraufbereitung in der Badi.Ein Freibad sollte deshalb wennirgendwiemöglich keinesfallsauf den Badmeister verzichten.
SvenjaMischler,UnterkulmAG
MM20: SonderausgabeTessinKolumneBänz Friedli
«MeinHerz schlägtfür das Tessinund die Tessiner»Na ja ...ObLaraGutwirklichdasrichtigeAushängeschild fürdasTessin ist?BrauchtesüberhaupteinAushängeschild? Inden80ernhabe ich inLuganogear-beitet,davorwar ichetwazehnJahre lang imTessin indenFerien. IchhabemeineMeinungüberdieTessinergründlichrevi-diert.DortFerienzumachenunddortzuarbeiten,waren/sindkomplettunterschiedlicheDin-ge:DieTessinerhabenofthärterundpräzisergearbeitetalswirDeutschschweizer.MeinHerz
Danke für diesen aufschlussreichenArtikel! Bei meinem Sohn wurdedas Asperger-Syndrom im Altervon 18 Jahren diagnostiziert – nacheiner langen Odyssee währendder Schulzeit. Als Mutter spürte ich,dass etwas mit ihm passsierte, dasanders war als bei den anderen.Mein Beitrag in seinem Leben:alles abfedern, was nicht mit seinerStruktur einherging. Mit derAbklärung konnte er eine Lehreabschliessen und denWeg gehen,der gangbar ist. Eltern und Lehrer,bitte genau hinschauen! Danke fürdiesen Artikel, der anderen Betrof-fenen sicher die Augen öffnet!
Brigitte Wolff, via www.migrosmagazin.ch
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schlägt fürdasTessinunddieTessiner, abernicht fürdieAushängeschilder (früherNellaMartinetti,VicoTorriani,heuteebenChristaRigozzietc.).WirtundemTessinunrecht,wennwiresaufKlischeesreduzieren.
Barbara Eichenberger,via www.migrosmagazin.ch
Super Ticino-Beitrag! Leidereine schlechte PR-Werbungfür den Tessin-Tourismus.Hoffentlich kann Sie «nie-mand» deswegen belangen ...Wie oft habe ichmich geärgertundwerde ichmichwohlnoch ärgernmüssen über dieTessinerWerbe-Ikone ChristaRigozzi. Das unnatürlicheDauergrinsen, das uns überallverfolgt und bei denWerbe-undTV-GewaltigenwohlEindruckmacht, finde ichgeradezu lästig. Ich bin nicht«eifersüchtig» (da 75-jährig!),aber neue «Tessiner Gesich-ter» wie Lara Gut – und hof-fentlich noch kommendefrische Gesichter – tätenunserem südlichenNachbarnalsWerbeträger gut. Christa
Rigozzi wird sicher noch alsZ-Prominenz-«Ehrengast» beider Neat-Eröffnung agieren.
OmaGisler,via www.migrosmagazin.ch
MM20: SonderausgabeTessinallgemein
«Es hat mir Spassgemacht, dasMagazin zu lesen»Ich danke und gratuliere zudieser Ausgabe desMMmitden sehr gutenBeiträgen überdenGotthard, das Tessin,Mario Botta undAdolf Ogi.Sehr gelungen. Es hatmir Spassgemacht, dasMagazin zu lesen.
Franziska Peterhans,via E-Mail
Ein gut gemachtes Heft. EinWermutstropfen: Die SBB-Mitarbeiter in Erstfeld sindnicht zu denFeierlichkeitenzurNeat-Eröffnung eingeladen.
Beatrice Gross,via www.migrosmagazin.ch
OnlineUnterwegsmit Diplo und RaptiDas Sauriermuseum im Zürcher Aathal hat zwei neue Maskottchen: Die ComicDinos Diplo und Rapti führen Kinderkünftig über 14 teilweise animierte Stationen durchdas Museum. Ergänzt wird der neue Rundgang mitder Sonderausstellung «Dinocomics & Cartoons».www.migmag.ch/sauriermuseum
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 31
Sascha Ruefer
«Ichmussnicht das sagen,was Zuschauergern hören»
Bei Sportreporter Sascha Ruefer beginnt das Kribbeln: Bereits zum viertenMalwird er die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft an der Fussball-EM
kommentieren. Der TV-Mann über potenzielle Champions, sein SelbstverständnisalsModerator und die zwiespältigen Gefühle, wenn er selber kickt.
Text:Reto E.Wild, RetoMeisser Bilder:Herbert Zimmermann
32 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
«Ich bin relativ emotionalund bringe auchmalmeinen Ärger zumAusdruck»:ModeratorSascha Ruefer
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 33
Sascha Ruefer, am 10. Juni fällt der Start-schuss zur Fussball-EM in Frankreich.Freuen Sie sich darauf?Ja, klar, das ist eineRiesenfreude, denn eineEuropameisterschaft ist eine emotionaleGeschichtemit Tausenden vonFans imStadion und in den Strassencafés. Niemandweiss recht, wie das Fest ausgehenwird. Dar-umbeginnt beimir so langsamdasKribbeln.
Haben Sie als Sportreporter vor Ortüberhaupt Zeit, Cafés zu besuchen?Wenn Sie ein Spiel kommentieren,müssenSie nach dem Schlusspfiff vom Stadion insHotel gehen. Da kehren Sie unterwegsauchmal in einemCafé ein, um denKopfein wenig zu lüften. Sie können nicht vierWochen lang ständig im stillen Kämmer-chen hocken. Aber für Sightseeing fehltdie Zeit.Wir sehen vor allem dasHotel,das Stadion und das Pressezentrum.
Sie sind auch privat Fussballfan.WürdenSiemanchmal nicht lieber ein Spielmit Freunden in einer Beiz verfolgen?Tatsächlich: Das ist etwas vom Schönsten!Doch das letzte Spiel, das ichmit Freundensah und über das wir philosophierten,war der Champions-League-Final 2001.
Lernen Sie an einer EMdie SchweizerSpieler besser kennen?Mir stellt sich die Frage, wie viel Nähe ichüberhaupt will, wenn ich objektiv berichte.Der Kontakt zur Nati besteht, aber ichwohne bewusst nicht in ihremQuartier.Es sind jedoch zusätzliche Journalisten imEinsatz, die die Natispieler treffen und ihreErfahrungenmitmir austauschen. Zu vielNähe birgt die Gefahr, nichtmehr aus einergesunden Perspektive kommentieren zukönnen. Und das wäre unglaubwürdig.
Was erwarten Sie von der SchweizerAuswahl an der EM?Es ist unglaublich schwierig, das einzu-schätzen.Der Eindruck, den die National-mannschaft imVorfeld der EM abgibt,fällt nicht unbedingt positiv aus.Anderer-seits sind Vorbereitungsspiele immermitVorsicht zu geniessen. Grundsätzlich habendie Schweizermehr Potenzial als Gruppen-gegner wie Rumänien oder Albanien. Fürmich zählen die Schweizer Fussballer zuden besten in Europa. Das erste Spiel gegenAlbanienwird wegweisend sein und zeigen,wie weit sie imTurnier kommen.
Welches sind die Schwächen des Teams?(Überlegt)DieMannschaft ist auf der Suchenach einer Leaderfigur. Diese Rolle habenvorher Goalie Diego Benaglio und CaptainGökhan Inler übernommen. Jetzt verteiltsich die Verantwortung auf die Schulternvon jungen Spielern wie Shaqiri oder Xhaka.
Ansichten eines Sportreporters: «DieNationalmannschaft zu kommentieren, ist ein Traumjob.»
Zur Person
Fussballfan und Reporter
SaschaRuefer (44) kommentiert dieSpiele der Schweizer Fussballnational-mannschaft seit 2008. Erwuchs in Bielauf, wo er bereitswährend der Schulzeitfür das Lokalradio Canal 3 und fürRegionalzeitungen tätigwar. 1995wech-selte er zumSchweizer RadioDRS 1,zwei Jahre später zumFernsehen. Voneiner einzigenAusnahme abgesehen,kommentiert Sascha Ruefer seit 1998jede Fussball-EM und Fussball-WM live.Sascha Ruefer lebt in Schenkon LU,gemeinsammit Freundin Vera Schu-macher (35) und SohnMatti Petter (2).
diszipliniertesten auftreten, werdenamweitesten kommen.
Werwird Europameister?Wirwerdenwohl eineEM der Über-raschungen erleben. Erinnern Sie sich,wie die Spanier 90Minuten lang fastohne eine einzige Torchance gegen dieRumänen anrannten! Auch die physischstarken Isländer werden immer unter-schätzt, obwohl sie genau den Fussballspielen, an dem spielerisch starkeMann-schaften zu beissen haben. Letztlichwird aber eine grosseMannschaft wieDeutschland umden Titel spielen.
Sie kommentieren live an der neuntenEndrunde und begleiten seit 2008 dieSchweizer Nati als Beni ThurnheersNachfolger.Was für ein Gefühl ist das,in seine Fussstapfen getreten zu sein?Der Vergleichmit Beni Thurnheer ist unfair,weil dieserMann eine ganze Generationgeprägt hat. Er ist auch heute nochmeinVorbild. Seine Fussstapfen sind fürmichviel zu gross. Ich versuche, mich selbst zusein. Ich bin relativ emotional und bringeauchmalmeinen Ärger zumAusdruck. AmAnfangmachte ichmir keine Gedanken dar-über, was für eineWirkung das haben kann.
Seither sind Ihre lautmalerischenAusbrüche seltener geworden.Ja, das stimmt.Mit 25 Jahrenwar ich auchein andererMensch als heute, mit 44; das
Dieser Prozess erfordert etwas Zeit. Unddass die SchweizerMühe haben, das Spielzumachen, ist bekannt.
Was erwarten Sie in fussballerischerHinsicht von dieser EM?Ich glaube, die Spanier werdenmit ihremTiki-Taka (Kurzpassstil, Anm. d. Red.) nichtmehr bestimmend sein. VermeintlichKleine haben aufgeholt – die Rumänen zumBeispiel: Sie spielen physisch sehr stark,taktisch diszipliniert und schalten aus einergesichertenDefensive sehr schnell in denAngriff um. Ich glaube, wir werden schönenFussball sehen. DieMannschaften, die am
34 | MM21, 23.5.2016 | MENSCHEN
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hat ja auchmit Reife, Erfahrung und demAlter zu tun. Emotionen sind keine Frageder Lautstärke.
Wollen Sie auch wie «Beni National»30 Jahre lang Fussballspiele kommentieren?Ja, das wäremeinWunsch. Ichmöchte dieNationalmannschaft so lange wiemöglichkommentieren – das ist ein Traumjob, auchwenn er nicht einfach ist.
Weshalb?Alle Zuschauerinnen und Zuschauer sindSchweiz-Fans und hoffen, dass die Natiso weit wiemöglich vorstösst. Es ist deshalbextremwichtig, eine gute Balance zufinden zwischen einer kritischen Beobach-tung und demVersprühen von helvetischerHoffnung.Manchmal habe ich das Gefühl,dassmeinKommentar gut ankommt, wenndie SchweizerMannschaft gewinnt – ver-liert sie hingegen, ist der Kommentator derGrund für die Niederlage.
In welcher Phase des Spiels ist es für Sieangebracht, einmal nichts zu sagen?Wenn nicht viel läuft, halte ichmich zurück.Insgesamt kommentiere ich weniger als50 Prozent eines Spiels.Wenn ich auf unter40 Prozent komme, erhalte ich Zuschriften,in denen Leute sich beschweren, sie würdenBillag-Gebühren zahlen undmöchtenmehrvonmir hören. Kommentiere ichmehr,heisst es, ich solle doch nicht das Spiel zuTode reden.Weil der Informationsstand derZuschauer besser ist als früher, sprechenwir tendenziell weniger insMikrofon. Es istnichtmeine Aufgabe, den Zuschauern zubeweisen, was ich auswendig gelernt habe.Ich sehemich als Beobachter eines Spiels.
Wie stellen Sie sicher, dass Sie letztlichnicht doch zu viel reden?AmTag nach dem Spiel schaue ichmirmeh-rere Szenen an und analysieremeine Arbeit.Und ich habe einen 22-jährigen Assistentenin St. Gallen, der zuHausemeine Spieleverfolgt undmich über iMessage sofort in-
formiert, wenn ich zu viel rede. Er füttertmichwährend der Spiele auchmit Zusatz-informationen.Wenn Shakiri innerhalbvon zehnMinuten drei Tore schiesst, fragtsich der Zuschauer, ob ihm das schonmalgelungen ist. Das klärtmein Assistent sofortfürmich ab. AmTag nach dem Spiel lese ichfast jedenMatchbericht, um abzuschätzen,ob ichmitmeiner Analyse richtig lag. Ichmuss nicht das sagen, was die Zuschauergern hören.Der Schweizer FanmöchtelobendeWorte über seineMannschafthören. Ich bin aber nicht bei einem PRFernsehen angestellt.
Laut einer Umfrage des NewsportalsWatson sagen 35 Prozent der Leser, dassSie top sind, 24 Prozent geben Ihnen dieNote gut, 11 Prozentmittelmässig, und30 Prozent sagen, das ständige Geschreinerve.Wie stark trifft Sie das?Als ich von derWM1998 zurückkam, hatteich das Gefühl, dass alle schlecht übermichredeten.Mittlerweile lassenmich solche
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 35
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An keinem anderen Leichtathletik-Meeting derWelt sind an einem Abend so viele Olympiasie-ger und Weltmeister am Start wie bei Welt-klasse Zürich. Kurz nach den OlympischenSpielen von Rio de Janeiro verspricht das le-gendäre Meeting im Zürcher Letzigrund-Stadi-on ein riesiges Sportspektakel und es werdenüber ein Dutzend frisch gekürte Olympiasiegererwartet. Nicht von ungefähr wird das renom-mierteste Leichtathletik-Meeting der Weltauch als «Olympische Spiele an einem Abend»bezeichnet. Die Dichte und Vielfalt an Olympia-siegern und Medaillengewinnern ist wohl ankeinem anderen Sport-Eintagesevent derartgross wie bei Weltklasse Zürich. Auf die 25000Zuschauer wartet somit ein wahres sportlichesFeuerwerk. Elf verschiedene Laufentscheidun-gen stehen an, parallel dazu laufen die Wett-kämpfe im Hoch-, Stabhoch-, Weit- und Drei-sprung sowie im Kugelstossen, Speer- undDiskuswerfen ab.
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Erfahren Sie mehr über Rosalie und ihre Familie:www.dasrichtigetun.caritas.ch
Rosalie Ounyaï (28),Bäuerin aus dem Tschad.
Das Richtige tun
Wenn Armutihr Gesicht zeigt
Zahlen kalt. Ich kommentiereseit fast 20 Jahren fürs Fernsehen und habe gelernt, mitKritik umzugehen und sie richtig einzuordnen.
Welchen Kommentar habenSie imNachhinein bereut?Anmeiner erstenWM bezeichnete ich die ältere Generationals «CoregaTabsFraktion»und die Italiener als «SpaghettiHochburg». Solche Ausdrückewürde ich heute nichtmehrWenn die Nati jedoch 60Minu-ten lang schlecht kickt, platztmir der Kragen.
Ist es schwieriger, die Spieleseiner Lieblingsmannschaftzu kommentieren?Fürwen ich Sympathien habe,darf letztlich keine Rolle spielen.Wenn ichmerkenwürde,dassmich ein Spiel von BayernMünchen elektrisiert, müssteich in den Ausstand treten.Ich war ein grosser BayernFan,weil ein Onkel vonmir in einerMünchner Bierbrauerei gearbeitet hat. Als Kommentatormuss ich, ähnlich wie einSchiedsrichter, neutral sein.In der Schweiz bin ich schlichtein Fussballfan, der nicht übermässig viele Sympathien für
denMeister Basel hegt. Alsgebürtiger Berner habe ichaber auch keine Abneigungengegen den Zürcher Fussball.
Sie sind seit Ende 2013 Vater.Wie hat sich das auf IhreArbeit alsModerator undKommentator ausgewirkt?Mein Sohn hatmein Lebenziemlich auf denKopf gestellt.Das eigene Kind hat oberstePriorität. Selbstverständlichversuche ich nun, so viel Freizeit wiemöglich zu geniessen.Dennoch istmir der Job sehrwichtig. Allerdings habe ichden Blick auf das Smartphonereduziert, und im Sommer 2015habe ichmich ganz bewusst ausden sozialenMedien verabschiedet.
Weshalb?Fürmich bringt Facebookwedereinen Vorteil noch eine Bereicherung. Ich störe ichmichvor allem an der oftmalsrespektlosen Art, wie die Leutein den sozialenMedienmiteinander umgehen. Twitternutze ich allerdings weiterhinals Infokanal.
Wie viel Sport treibt derSportkommentator selbst?
Ich spiele bei den Veteranendes FCGunzwil, wo ich diePosition des Libero wiedereingeführt habe (schmunzelt).Aber in diesem Jahr, mitEMundOlympischen Spielen, habeich aus Angst vor Verletzungenletztmals im Januar gespielt.Ein bis zweimal proWochegehe ich joggen und spieleBadminton. Ichmuss zugeben,dass es nicht immer angenehmist, selber Fussball zu spielen.
Warum?Wenn die Veteranen spielen,haben sie Luft für viereinhalbMinuten. Danachwird nur nochgeredet. Ichmussmir dannSätze anhörenwie: «Du spielstetwa so, wie du kommentierst.»Oder: «Aha, du kannst den Ballnicht stoppen, aber Shaqiriankreiden, wenn er einenFehlpass gemacht hat.Wasfür einer bist du?» Oder derSchiedsrichter sagt vor demAnspiel: «Herr Ruefer, hier redeich, nicht Sie.» Das ist im erstenMoment zwar lustig, mit derZeit aber ermüdend.
Die Fussball-EMdauert vom 10. Junibis 10. Juli. Die Schweizer Vorrundenspielefinden am 11.6. (15 Uhr), am 15.6. (18Uhr)und am 19.6. (21 Uhr) statt. Das SchweizerFernsehen SRF zeigt alle 51 EM-Spiele live.
Nachgefragt
Sascha RuefersFavoritenLieblingstrainer:«OttmarHitzfeldhatmich als Strategeundwegen seiner enormenAusstrahlungammeis-tenbeeindruckt.DiePer-son, die ichpersönlichmag,weil sie sichnichtverbiegen lässt undweilsiewie ich gerneaneckt,ist JoséMourinho.»
Lieblingsklub:«Ichbinneutral, hatteabermalvielSympathiefürBayernMünchen.»
Lieblingsstadion:«Die neuenArenensind allesamt top. AberCharmeund ein richtigerKessel ist das VicenteCalderón inMadrid, woAtlético spielt.Was dortabgeht, ist unfassbar.»
Lieblingsnational-mannschaft:«Definitiv dieNati.Ich habe aber auch eineSympathie für Kamerunentwickelt. Und ichmag Jamaika: Die tragenein schönes T-Shirtund sind lustig.»
MENSCHEN | MM21, 23.5.2016 | 37Was erwartenPromis von
der SchweizerNati?
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MehrvonderMigros Luzern ab Seite 87
UmweltpreisDer Biologe Clau-dio Sedivy begut-achtet die Blüten-pracht in einemWildbienen-Bio-top, das er gestal-tet hat. Das kleineParadies befindetsich direkt beimEinkaufszentrumZugerland. DasBiotop gehört zuden 24 Natur-arealen der Mi-gros. Diese wur-den im Rahmenvon Generation Mgeschaffen. Ins-gesamt sind soauf einer Gesamt-fläche von 2,7 Mil-lionen Quadrat-metern Lebens-räume für be-drohte Tiere undPflanzen entstan-den. Dafür erhieltdie Migros nunvon der Schweize-rischen Umwelt-stiftung denAnerkennungs-preis 2016.
Migros-WeltMM21
Wildbienen-Experte ClaudioSedivy im Biotop beim Einkaufs-zentrum Zugerland, einem von24 Naturarealen der Migros.
Zitat derWoche«Eine solche Leistung gelingt nur, wenn alle Mitarbeiter am gleichen Strick ziehen.»Daniel Röthlin,Unternehmensleiter der Ex Libris, am 13.Mai zur SchweizerischenDepeschenagentur: Die Ex Libriswurde bei der Verleihung der diesjährigen Swiss E-Commerce Awards zumbestenOnline-Shopder Schweiz gekürt.
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Ihre StimmezähltDieser Tage erhal-ten die Genossen-schafterinnen undGenossenschafterihre persönlicheStimmkarte für dieUrabstimmung2016. Mit dieserKarte können Siedirekt Ihre Stimmeabgeben, undgleichzeitig erfah-ren die Verant-wortlichen derMigros, was Sieüber unser Unter-nehmen denken.
Die Frage, die wirIhnen stellen,betrifft die Ge-nehmigung derJahresrechnungIhrer Genossen-schaft, die in derNummer 20 desMigros-Magazinspubliziert wordenist. Bericht undJahresrechnungwerden Ihnen vonder regionalenVerwaltung unddem regionalenGenossenschafts-rat zur Annahmeempfohlen. Neh-men Sie Ihr Rechtzur Urabstimmungwahr. Wir freuenuns auf Ihre Betei-ligung! Ihre Migros.
Urabstimmung 2016
Studie zur Reputation
Migros hat den besten RufWelche SchweizerUnterneh-men sind bei der einheimischenBevölkerung besonders an-gesehen?Dieser Frage gingdasweltweit tätige Beratungs-unternehmen «ReputationInstitute» nach. An der Studiewar auch die Agentur FarnerConsulting beteiligt. Über 12500Schweizerinnen und Schweizergaben in InterviewsAuskunft.Es zeigte sich, dass die Befrag-
ten besonderenWert aufProduktequalität, Ethik undTransparenz sowie soziale Ver-antwortung legten. DieMigrosgeniesst den besten Ruf undlandete auf demersten Platzder Rangfolge, die insgesamt50Unternehmenumfasst.Den zweiten Platz belegte dieUhrenfirma Jaeger-LeCoultre;auf demdritten Platz folgteLindt & Sprüngli.
Urban FarmingWenn Flachdächerzu fruchtbarenFlächen werden,spricht man von«Urban Farming».Stadtbauern züchtenin luftiger Höhezum Beispiel Gemü-se und Fische. Dieneue «Farm Scout»-App beantwortetFragen zu solchenProjekten: Ist einbestimmtes Dach fürUrban Farming ge-eignet? Wäre derBetrieb profitabel?Der digitale Leitfadenist im App Store absofort kostenloserhältlich. SeineEntwicklung wurdevom FörderfondsEngagement Migrosunterstützt.
Bilder:Bettin
aMatthiessen
,Keyston
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MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 41
V omherzigenHofhundüber den traditionellenAlpaufzug bis zummalerisch in grüneHügel ein
gebetteten Bauernhof – die SchweizerLandwirtschaft bietet zahlreicheattraktive Fotosujets. Aber welchesist das schönste?
Der Fotowettbewerb Agrimage,den der Schweizerische Bauernverbandmit demMigrosMagazinlanciert, möchte genau diese Fragebeantworten.
NeuerBlick auf denAlltag derBäuerinnenundBauern«Unsere Landwirtschaft ist vielfältig,lebendig undweckt Emotionen»,sagtMarkus Ritter, Präsident desSchweizerischen BauernverbandsundNationalrat. «Mit unseremFotowettbewerbwollenwir die Leuteeinladen, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.»DerWettbewerbsei auch für die Bäuerinnen undBauern interessant, erklärt Ritter.Ihm geht es um einen neuen Blickauf ein traditionsreiches Gewerbe:«Wenn die Bevölkerung die Landwirtschaft selbst in Szene setzt, erhaltenwir eine andere Perspektive und
sehen unseren Beruf durch ihreAugen.» Auch Ritter selbst greift abund zu zur Kamera und fotografiertbesondereMomentemit der Familieoder aussergewöhnliche Ereignisse,die sich auf seinem eigenen Bauernhof ereignen. «Als eines unsererSchafe Vierlinge geboren hat, habeich das natürlich sofort fotografischfestgehalten.»
PublikumundExpertenkürendieGewinnerAmWettbewerb beteiligen könnensich sowohl Profis als auch Amateure.Auf der Plattformwww.agrimage.chkönnen sie ihre Bilder in insgesamtneun verschiedenenKategorienhochladen, kommentieren und überSocialMediamit derWelt teilen.Einemit Profis besetzte Jury und einPublikumsvoting kürt die Sieger.Zu gewinnen gibt es attraktive Barund Sachpreise. Auch für die Abstimmenden gibt es Preise zu gewinnen.
Die Bilder könnten später inPublikationen des Bauernverbandsund des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes eingesetzt werden.Eine kommerzielle Nutzung findetaber nicht statt. MM
Wettbewerb
Das besteBauernbildDer Schweizerische Bauernverband lanciert inZusammenarbeit mit dem Migros-Magazin den
grossen Fotowettbewerb Agrimage. Gesucht werdendie schönsten Fotos der einheimischen Landwirtschaft.
Text: Andreas Dürrenberger
42 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
Wettbewerb
SomachenSie mitVonApril 2016bisMärz2017 können alle begeisterten Fotografinnenund Fotografen ihredigitalen Bilder in neunverschiedenenKategorien direkt auf die Plattformwww.agrimage.chhochladen, kommentieren und über verschiedene sozialeMediendirektmit Freunden undBekannten teilen.
In allen Kategorienwerden die Siegerbilderdurch eine Jury unddurch Publikumsvotinggekürt. Die Jagd nachden besten Landwirtschaftsbildern isteröffnet! Obmit Profiequipment, Kompaktkamera odermit demHandy spielt keine Rolle,Hauptsache digital.
PreiseHauptpreise in bar fürdie besten 3 Bilder überalle Kategorien1. Preis: Fr. 4000.–2. Preis: Fr. 2000.–3. Preis: Fr. 1000.–Preise für die bestenBilder in jeder Kategorie1. Preis: Fr. 1000.–2. Preis: Fr. 750.–3. Preis: Fr. 500.–4.–10. Preis: je ein Einkaufsgutschein ausdemShirtShop aufwww.landwirtschaft.chimWert von Fr. 100.–Weitere attraktive BarundNaturalpreise fürdie besten Bilder imPublikumsvoting undfür die Voter.
RechtlicheBestimmungenÜber denWettbewerbwird keine Korrespondenz geführt. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Die allgemeinenGeschäftsbedingungen sind aufwww.agrimage.ch ersichtlich.
Idyllisch, überraschend oder sogar exotisch –wie sehen Sie die Schweizer Landwirtschaft?Amateur- und Profifotografen können beimWettbewerbmitmachen. Bi
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ft.ch
MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 43
Biopoulet
Frische Luft undRadiosound
Im Kanton Freiburg züchtet Yves Quartenoud pro Jahr 10000 Hühner für die Migros.Dafür setzt er strenge Biorichtlinien um und schaltet jeden Tag das Radio ein.
Text: Anne-Isabelle Aebli Bilder:Mathieu Rod
I n derHügellandschaft von Treyvaux FR,einemFreiburger Dorf amRande desGreyerzerlands, grasen friedlich Rinder.BeimBlick aus der Ferne auf die steil
abfallendenHänge stechenmitten imGründerWiesen und demGelb der Löwenzahn-blüten kleine braune Farbtupfer ins Auge:Es sindHühner, die sich hier tummeln und
eifrig picken, ein wenig flattern und sich inder Frühlingssonne das Gefieder wärmen,begleitet von leiserMusik aus demRadio.Aus demRadio? «Jawohl, als akustischeAbschreckung der Raubvögel», erklärt YvesQuartenoud. Die Klänge aus demRadiosollen tatsächlich dieHühner vor Angriffenaus der Luft schützen.
Seit zwei Jahren ist Quartenoud Biobauerund einer von 27Bio-Suisse-zertifiziertenProduzenten, die dieMicarnamit Poulet-fleisch beliefern.Dafür erhält er aktiveUnterstützung durch dasM-Industrieunter-nehmen. Fachkräfte derMicarna gebenTipps zur Tierhaltung und zur Umsetzungder Biovorschriften. Vier Hühnerställe hat
Vor zwei Jahren haben Yves (47)und Isabelle (44)QuartenoudihrenHof auf Bio umgestellt.Dass die Tiere frei herumlaufendürfen, versteht sich von selbst.
44 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
BernhardKammer
«All dieseBauernsetzensich fürmehrTierwohl ein»BernhardKammer, was habendie LabelsMigros Bio undTerraSuisse gemeinsam?MigrosBio- undTerraSuisse-Fleisch kommt aus der Schweiz.BeiMigros Bio vonBauern, dieden komplettenBetrieb nachdenRichtlinien derBio Suissebewirtschaften; bei TerraSuissevonBauern, die nach denRicht-linien der IP-Suisse produzie-ren. All dieseBauern setzensich fürmehrTierwohl ein.
2008 hat dieMigros TerraSuisse ins Leben gerufen.Wie hat sich das Label bisheute verändert?TerraSuisse entwickelt sichständig weiter.WichtigeVeränderungenwaren zumBeispiel die Umstellung in derKälberhaltung auf einen Aus-lauf oder auch das Verbot desEinsatzes bestimmter Antibio-tika. Neben der artgerechtenFütterungmit HeuundVoll-milch vonderKuhwaren dieseMassnahmenwichtig, um dieGesundheit derKälbermarkantzu stärken.
Wie stellt man sicher, dassdie Tierschutzrichtlinieneingehalten werden?Bei LabelprogrammenwieMigros Bio und TerraSuissewird die Einhaltung der Richt-linien regelmässig durchunabhängige Kontrollorgani-sationen sichergestellt. ImNicht-Labelbereich liegt dieVollzugskontrolle in der Ver-antwortung des Gesetzgebers.
Eine Tierrechtsorganisationfordert, Bilder der Haltungsbedingungen auf Fleischverpackungen zu drucken.Was halten Sie davon?Wir halten dies auch aus Platz-gründen nicht für praktikabel.Die Kunden können sich jeder-zeit auf unsererHomepagedarüber informieren, welcheVorgaben zumBeispiel für dieLabelproduktion gelten. Dortwird transparent aufgezeigt,was gilt. Dazu informierenwir
regelmässigmit entsprechen-den Publikationen, auch imMigros-Magazin.
Wie engagiert sich dieMigroszukünftig für den Ausbau desSchweizer Tierwohls?Generell setzenwir weiterhinauf einen hohen Anteil anRohstoffen, die aus Betriebenstammen, bei denenmehrTier-wohl garantiert wird. Zudemunterstützenwir Forschungs-arbeiten der Vetsuisse FakultätUniversität Bern und des For-schungsinstituts für biologi-schen Landbau FiBL. BeideOrganisationen suchen fürJungtierewieFerkel undKälbergeeigneteMassnahmen zurStärkung der Tiergesundheit.
DieMigros führt auch imAusland den Standard nachSchweizerischemTierschutzgesetz ein.Wie ist hier deraktuelle Stand?Wir haben ersteMeilensteinein diesem ambitiösen Projekterreicht.Für frisches Pouletund Trutenfleisch wurdedie Produktion imAuslandbereits auf Schweizer Vorgaben umgestellt.Dank desEngagements vieler Beteiligterwerdenwir weitereMeilen-steine erreichen. ZumBeispielin derMilchproduktion beiWasserbüffeln.
Interview: Thomas Tobler
Als Bereichsleiter Umwelt & Tier-wohl beimMigros-Genossen-schafts-Bund ist BernhardKammermit den Richtlinien der Label-produktion bestens vertraut.
Quartenoud gebaut, umgeben von vierPferchenmit versetzbarenGattern. «Jedereinzelne Pferchmussmindestens 1000Qua-dratmetermessen. Undman braucht dreidavon, damit die Flächenrotationen gemässBiopflichtenheft gewährleistet sind.Dasheisst, esmüssen um jeden Stall herummindestens 3000Quadratmeter zur Verfü-gung stehen», rechnet Quartenoud vor.
In jedesHäuschen passen 500Hähne undHennen. In der konventionellen Geflügel-zucht dürfen deutlichmehr Tiere in einerHalle gehaltenwerden. «Die Bioproduktionmacht zwar etwasmehr Arbeit, aber es istalles eine Frage der Organisation», erklärtder Biobauer. Unter demDachvorsprungdesHäuschens befindet sich einWintergar-ten, in dem die Tiere ausreichend Auslaufhaben, wenn dieWiesemit Schnee bedecktist. Quartenoud: «JedenMorgen verfütternwir Vollweizenkörner. Danach können sichdie Tiere frei bewegen, bis sie bei EinbruchderDunkelheit noch einmal Futter bekom-men. Das kaufe ich bei der Biomühle, an dieich auchmein Getreide liefere.»
EntscheidungproBio ausÜberzeugungBei YvesQuartenoud schauen immerwiederNeugierige vorbei, die von den frei laufen-denHühnern und seiner Produktionsweiseangelocktwerden. «Überzeugte Bioanhängersind bereit, für biologischeNahrungsmitteletwasmehr zu bezahlen», stellt er fest. InAbstimmungmit seiner Frau Isabelle undden drei Kindern hat YvesQuartenoud nachüber 20 Jahrenmit herkömmlicherTier-haltung 2014 beschlossen, den Betrieb aufBio umzustellen. «Aus persönlicher Über-zeugung und um alles zu vermeiden, wasmit Pestiziden zu tun hat.»
Seitdem liefert derHof der Quartenoudsneben Bio-Weide-Beef pro Jahr 10000Hüh-ner an dieMicarna. Das ist dieMaximal-anzahl, die hiermit den vier Ställen erreichtwerden kann, wenn die Vorgaben für dasLabelMigros-Bio erfüllt werden sollen.Das Zielgewicht liegt bei zwei Kilogramm.«Da unsereHühner proTag nichtmehr als27,5 Grammzulegen, dauert die Aufzucht imVergleich zur konventionellenHaltung dop-pelt so lang. Sie bleiben also bis zu 80Tageauf demHof», sagt Quartenoud. In derherkömmlichen Pouletproduktion sind esnur 37Tage, und dabei wird sogar noch einhöheres Gewicht erzielt. «Das Fleisch derBiohühner ist nicht nur faserreicher undfester, sondern auch schmackhafter», findetYves Quartenoud. «Aber es trocknet auchschneller aus. Dahermussman beimGarenaufpassen.» Seine Empfehlung: «Ambestensehr langsam und bei niedriger Temperaturbraten.» MM
MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 45
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46 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
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Zutaten2 EL Gelee, z. B.Quitten
oder Johannisbeeren8 Törtchenböden à ca. 14 g500 g Erdbeeren350 g Rahmquark1Beutel Vanillezucker1½ EL Zucker3Zweige Pfefferminze
ZubereitungGelee erwärmen. Törtchen-böden damit bestreichen,Gelee fest werden lassen.Erdbeeren in Scheibenschneiden. RahmquarkmitVanillezucker und Zuckercremig rühren. Creme aufdie Törtchenböden verteilen.Erdbeeren dekorativ daraufverteilen.Minzedarüber-zupfenund servieren.
Zubereitungszeitca. 30Minuten
Pro Stück ca. 5 g Eiweiss, 8 g Fett,21 g Kohlenhydrate, 750 kJ/180 kcal
TippErdbeeren erst
kurz vor demVerarbei-tenwaschen undputzen.Dabei den Stiel nicht
entfernen, da die BeeresonstWasser aufsaugt
und soAromaverliert.
Martin Steiger, endlich sind dieersten Schweizer Erdbeeren da.Wie lange dauert die Saison?DieHauptsaison dauert vonMitteMai bis Ende Juni. Danach gibt esnoch Schweizer Erdbeeren ausSpätkulturen bis in denOktober.
Was ist anders an den SchweizerErdbeeren?Da die Transportwege kurz sind,gelangen die Erdbeeren frisch undausgereift zu denKonsumenten.Und dies bietet auch dieMöglichkeit,Sorten anzubauen, die nicht so fest,dafür aromatischer sind.
Welche Sorten Erdbeeren sindin derMigros erhältlich?Neben den Standardsorten gibtes grössere Extra-Erdbeeren oderauch Sorten in Sélection- undBio-Qualität.
Die Ernte der Erdbeeren istarbeitsintensiv.Wie wirdgepflückt?
Auch heute nochwerden alleErdbeeren vonHand gepflückt.Dabei ist besondere Vorsichtgeboten, da die Erdbeerendruckempfindlich sind.
Wie läuft ein Pflücktag ab?Wie ist derWeg der Beere vomStrauch bis in die Schale?Bei Sonnenaufgang beginnt dieErnte auf demFeld. Die reifenFrüchte werden dabei direkt indie Schale gelegt und in KistenvomFeld getragen. ImPackhauswerden die Schalen sofort gekühltund einer Gewichts- undQualitäts-kontrolle unterzogen.
Wasmuss beimTransportder Erdbeeren berücksichtigtwerden?Die Früchtemüssenmöglichstschonend transportiert werden.Umdie Frische zu erhalten,gelangen die Beeren gekühlt inder geschlossenenKühlkettebis in dieMigros-Filialen.
«VonHandgepflückt»
Während derHochsaison bietet dieMigrosausschliesslich Schweizer Erdbeeren an.
Text:Heidi Bacchilega Bilder:Oliver Bartenschlager
Martin Steiger
48 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
Rezept
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Erdbeeren eröffnenimFrühsommer dieSaison für heimischesBeerenobst.
Jetzt aktuell
Aufdie feinenSchweizer Erdbeerenhabenwirlange gewartet!Die Königin der Beerenwird aufeiner Fläche von rund 500Hektaren angebaut.Fast dieHälfte der gesamten jährlichen Erntemengevon 7000TonnenkommtausderOstschweiz, einweiterer Teil stammt aus dem
Mittelland undWallis. Dieses Jahr erwarten dieProduzenten eine gute Ernte, die uns viele süsse
und aromatische Früchte beschert.
Mit frischenPfefferminz-
blätternharmonieren
Erdbeerenbesonders gut.
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Was steckt drin?
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nurwenig Fett undKalorien und sind soeine fruchtiggesundeNascherei auch für
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75 g Cranberries grob hacken, darunter-mischen. Granola ist in einem luftdichtverschliessbarenGlas rund 2Wochenhaltbar.
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MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 53
Gurken-Bowle mit Minze Gurkentatar mit Feta Gurken mit Lachstranchen
Menü
AperitivFür 4 Personen
Menü
HauptgerichtFür 4 Personen
ZutatenErgibt ca. 1,8 l20 g Ingwer2 dl Wasser120 g Zucker2 Limetten1 Gurke à ca. 400 g1 Bund Pfefferminzeca.12 Eiswürfel1 l Mineralwassermit Kohlensäure
ZubereitungIngwer schälen, in dünneScheiben schneiden.MitWasser und Zucker ca. 20Minutenzugedeckt köcheln lassen. Abkühlen lassen.DieHälfte der Limetten in dünne Scheibenschneiden, beiseitestellen. Restliche Limetteauspressen. Gurke schälen, in dünne Scheiben schneiden. DieHälfte der Gurkenmitden beiseitegestellten Limetten in einengrossenKrug geben. Ingwersirup absiebenundmit restlicher Gurke fein pürieren.Mit demLimettensaft in denKrug geben.Minze fein dazuzupfen. Eiswürfel dazugeben.MitMineralwasser aufgiessen.
Zubereitungszeitca. 40Minuten
Pro dl ca. 0 g Eiweiss, 0 g Fett,7 g Kohlenhydrate, 150 kJ/30 kcal
Zutaten4 Scheiben Toastbrot à 45 g2 Gurken1 TL flüssigerHonig1 TL milder Senf2 TL Aceto balsamico bianco4 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer300 g Feta100 g Schnittsalat4 Dillzweige
ZubereitungBrot toasten.Gurken schälen, längshalbieren,entkernen und in kleineWürfel schneiden.Honig, Senf, BalsamicoundOlivenöl dazumischen,mit Salz und Pfeffer abschmecken.Feta in kleine Stücke zerbrechenund fastalles unter die Gurkenwürfel mischen. AufBlattsalat zu einemTatar anrichten,mitrestlichemFeta bestreuen.Mit Dillzweigenund Toastbrot sofort servieren.
Zubereitungszeitca. 25Minuten
Pro Person ca. 15 g Eiweiss, 25 g Fett,10 g Kohlenhydrate, 1350 kJ/320 kcal
Zutaten2 Gurken4 EL Joghurt, nature2 EL Sonnenblumenöl1 EL Weissweinessig6 g frischerMeerrettich
Salz, Pfeffer½ Zitrone8 Lachstranchen à 180 g2 EL HOLL-Rapsöl
Zubereitung1.Gurken längs halbieren, entkernen undlängs in dünne Streifen schneiden. Joghurt,Sonnenblumenöl und Essigmischen. FastallenMeerrettich fein dazureiben. Dressingmit Salz und Pfeffer abschmecken. EtwasZitronenschale dazureiben.
2. Zitrone auspressen. Lachsmit dem Saftbeträufeln. Rundummit Salz und Pfefferwürzen. ImRapsöl beimittlerer Hitzeca. 8Minuten rundumbraten. Auf denGurkenstreifen anrichten.MitMeerrettichdressing beträufeln, restlichenMeerrettichdarüberreiben. Dazu passt Brot oder Reis.
Zubereitungszeitca. 30Minuten
Pro Person ca. 68 g Eiweiss, 33 g Fett,5 g Kohlenhydrate, 2450 kJ/590 kcal
Menü
VorspeiseFür 4 Personen
54 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
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Appenzeller Surchoixper 100 g
1.40 statt 1.801.4020%
Bündnerfleisch hauchdünn geschnittenSchweiz, 97 g
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SchweinsstotzenfiletSchweiz, per 100 g
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Mixed Mini-Spiessli, Schweiz,per 100 g, 3.10 statt 3.90 20%In Selbstbedienung
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Rauchlachs-Rückenfilets, Zucht ausNorwegen, 150 g, 7.90 statt 9.90 20% *
Brot und MilchprodukteGesamtes Oh! Greek Style Sortiment,z.B. Müesli Erdbeere, 150 g,1.45 statt 1.85 20%
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Blumen und Pflanzen
Pfingstrosenstrauss Gloria,z.B. rosa, pro Strauss, 17.90 Hit
Hängeverbenen «Aus der Region.»,pro Topf, 2.90 statt 3.90 25%
Bartnelken, pro Topf, 9.60 statt 12.9025%
Sonnenimpatiens «Aus der Region.»,pro Topf, 3.90 statt 4.90 20%
Weitere Lebensmittel
Caruso Oro Kaffee Bohnenoder gemahlen im 3er-Pack, UTZ,z.B. Bohnen, 3 x 500 g,17.80 statt 26.70 33%
MSC Pelican Kabeljau Rückenfilets,tiefgekühlt, 1 kg, 15.60 statt 26.– 40%
Bon Chef Suppen im 3er-Pack,erhältlich in diversen Sorten, z.B.Fleischkügeli mit Fideli, 3 x 74 g,3.– statt 4.50 33%
Alle Oasis Getränke, z.B. Tropical,6 x 25 cl, 5.– statt 7.20 30%
Alle alkoholfreien Biere,z.B. Feldschlösschen, 10 x 33 cl,7.60 statt 10.90 30%
Zweifel Chips und Snacketti inSonderpackung, Paprika Chips 90 g,Nature Chips 100 g, Snacketti PaprikaShells 75 g und Snacketti BaconStrips 75 g, 6.50 statt 8.50 20%
TerraSuisse Bramata, 500 g,1.40 statt 1.80 20%
TerraSuisse Rösti, Appenzeller-oder Butterrösti, z.B. Butterrösti,400 g, 2.20 statt 2.80 20%
Brotaufstriche im Duo-Pack,Crème Sandwich, Thonpains oderLeberpains, z.B. Crème Sandwich,2 x 200 g, 4.90 statt 6.20 20%
Alle M-Classic Rapsöle,z.B. Schweizer Rapsöl, 1 Liter,3.40 statt 4.30 20%
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Gesamtes Actilife Cerealien-Sortiment, z.B. Crunchy Mix Fibre,600 g, 5.– statt 6.30 20%
Alle TerraSuisse Teigwaren,z.B. Tradition Tagliatelle, 500 g,3.15 statt 3.95 20%
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Wissenswertes
Einmalig vielseitigDie Gurke enthält vielWasser, wenig Kalorien und
ist das einzige Gemüse, das sowohl in der Küche als auch imSchönheitssalon Verwendung findet.
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www.saison.ch
Hintergrund
Rund um dieGurke
HerkunftVon Indien aus gelangtedieGurke zunächst nachÄgypten undbreitetesich von dort imMittel-meerraumaus. In derNähe vonKorinth gibtes eine Stadtmit demNamenSikyon,wasübersetzt «Gurken-stadt» heisst.
SortenManunterscheidet zwi-schen Treibhaus- undFreilandgurken.Wäh-renddie Freilandexem-plare (Salat-, Nostrano-,Einlege- undSchälgurke)kriechendwachsen, ge-deihen Treibhausgurken(Haus- und Schlangen-gurke) aufrecht. Beliebtsind auch die kleinenMinigurken als Snack fürzwischendurch. Sie allegehören zur Familie derKürbisse.
LagerungGurken halten sich imKühlschrank einige Tage.Angeschnitten, werdensie rasch gelb und ver-lierenWasser. Sie lassensich nicht einfrieren.Auch sollten sie separatvon Früchten und ande-remGemüseaufbewahrtwerden.
KombinationenGurkenharmonierenmitMelonen, Joghurt,Ananas, Knoblauch undMeerrettich. Auch Feta-undBlauschimmelkäsepassengut.GewürzewieMinze, Dill, Estragon undKoriander unterstützendas feine Eigenaroma.Sie sind fester Bestand-teil derMittelmeer-,vietnamesischen undindischen Küche. Ja, ich abonniere die Saisonküche ein Jahr lang (12 Ausgaben)
für nur Fr. 39.– und spare gegenüber demEinzelverkauf Fr. 19.80
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Die Gurke lässt sichauf viele verschiedene
Arten geniessen.Ob geraffelt in einemKartoffelsalat, in einerGazpacho oder zuLassi verarbeitet
schmecken sie köst-lich erfrischend.
Gurken dienen auchder Schönheit. Manverwendet sie in
Gesichtsmasken oderlegt sie in Scheibenrund zehn Minutenlang auf die Augen,um Schwellungen
zu lindern.
Aufgrund ihres hohenWasseranteils sindGurken kalorienarm.Dafür enthalten sie
Vitamin E, Kalium undKalzium. Sie sollten
gut gekaut werden, dasie sonst Blähungenverursachen können.
Bild:G
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MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 67
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Vegetarische und vegane Ernährungfinden immermehr Anhänger, undderVerzicht auf Fleisch, Fisch,Milchprodukte, Eier undHonig ist einzunehmender Trend.DieMigrosführt aktuell rund 400 vegetarischund vegan zertifizierte Produkteund verspricht imRahmen ihres umfassendenNachhaltigkeitsprogramms
GenerationM, dieses Angebotbis 2017 um 30 Prozent zu erweitern.So steht einem trendigen, fleischlosenPicknicknichtsmehr imWeg.Es sei denn,dasWetter spielt nichtmit ...
LesenSie zumThema «vegetarischeund vegane Ernährung» auch dasInterview auf Seite 70.
Text:H
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Bild:Lucas
Peters
Styling:Mirjam
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Wissenswertes
Wie ersetze ichTierisches?Vegan oder vegetarischKochen ist ohne grossenMehraufwandmöglich.Für viele ProduktemitInhaltsstoffen tierischenUrsprungs bieten sichalternative Produkte an,die fast alle inderMigroserhältlich sind.
Statt Fleisch lassen sichSojaprodukte verwenden, die zumTeil auchschonmariniert sind.Wer sie selbermarinierenmöchte, greift zuklassischenGewürzen.Auch Seitan, ein ProduktausWeizeneiweissmitfleischähnlicher Konsistenz, empfiehlt sich alsFleischersatz.
StattMilch stehenSoja,Reis undMandeldrinkszurVerfügung.Rahmwirddurch Soja, ReisoderHaferschlagcremeersetzt.
Statt Rührei kannSeidentofu verwendetwerden.Wer die gelbeFarbe vermisst, fügteinfach etwas Kurkumahinzu. ZumBindeneignetsich zumBeispiel Sojamehloder,wennmansüsseTeige zubereitet,auch eine Banane.
StattHonigbieten sichpflanzlicheProduktewieAgaven oder Birnendicksaft, Ahornsirup,Melasse oder ein selbstgemachter Löwenzahnhonig an.
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vegetarischen/veganenErnährung können ausrund 400Produkten
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MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 69
BettinaHöchli
«Essen stiftet Identität»Vegetarische und vegane Ernährung erfreuen sich steigender Beliebtheit.TrendforscherinBettinaHöchli vomGottlieb-Duttweiler-Institut (GDI)nennt die Gründe dafür.Interview:Andreas Dürrenberger Bild:Basil Stücheli
FraumitWeitblick:BettinaHöchli ist Trend-forscherin amGottlieb-Duttweiler-Institutin Rüschlikon ZH.
Bettina Höchli, weshalbernähren sich immermehrMenschen vegeta-risch oder gar vegan?Heutzutage sindwir sehrviel unterwegs.Wir sindmobiler und flexiblergeworden. Das hat auchunsere Essgewohnheitenverändert, Convenience-Produkte für den Verzehrunterwegs sindweitver-breitet. Dabei bleibt aberdie Sehnsucht nachmög-lichst natürlicher Ernäh-rung auf der Strecke.
Wirmöchten dieKont-rolle über unser Essenzurückgewinnen undwissen,woher es kommt,wie es verarbeitet undzubereitetwird.Vegeta-rische und vegane Ernäh-rung vermitteln diesesGefühl besser als Fleisch,dessen Ansehen leidet.
Wer fühlt sich von dieserErnährungsweise ange-sprochen?Vor allem die urbane,junge Bevölkerung. Aber
auch ältereMenschen,die sich vermehrtmitGesundheit und Sinn-suche beschäftigen.
Nebst den echten Vege-tariern und Veganerngibt es die Gruppe derFlexitarier, die auchmalFleisch essen.Was istderenMotivation?Vegetarische und veganeErnährung hat den Ruf,gesünder undmoralischbesser zu sein. Dasmachtsie auch zu einem Instru-
ment der Selbstvermark-tung.Manwill signali-sieren, dassman aufGesundheit undNach-haltigkeit achtet. Dassnun auchGrossverteilerwie dieMigros ihr Sorti-ment entsprechend aus-weiten, zeigt, wie präsentdas Thema in der Öffent-lichkeit ist.
Warum ist die Ernäh-rung heute ein sozentraler Bestandteilunseres Lifestyles?
Man ist bekanntlich, wasman isst. Essen ist sehremotional, weil wir es inuns aufnehmen. Und dieAuswahl ist heute grösserdenn je.Was ich esse odernicht esse, unterliegtmeiner Selbstkontrolle.Die Verweigerung vonbestimmtemEssen stiftetdarum auch Identität.ErnährungsformenwieVeganismus, die Verzichtund Selbstdisziplin for-dern, sind dafür beson-ders geeignet. Dies umsomehr, alsman siemitübergeordneten Zielenwie Tier- undKlima-schutzmoralisch begrün-den kann.
Kannman bei Veganis-mus noch von einemTrend sprechen, oder istdas Thema bereits mehrals ein Trend?Veganismus ist nachwievor ein Trend. AmGDIbeschäftigenwir unsmitMegatrends, also funda-mentalenVeränderungen.Das ThemaErnährung,das gute Essen, ist einsolcherMegatrend.NebstVeganismus sind zumBeispiel auchPaläodiät,die sogenannte Steinzeit-diät, sowie die glutenfreieoder auch die regionaleErnährung Trends, diesich teilweise vermischen,aber auch gegenseitigausschliessen. Die starkeIndividualisierungsorgt dafür, dass gewisseTrends immer eineNische bleiben. MM
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MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 75
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L etzteWoche feiertenMarina (29) und StefanZiltener (44) ihren sieb-tenHochzeitstag. Am
16. Mai 2009 hatten sie sich dasJa-Wort gegeben –mitten imWald. Nicht die gewöhnliche Art,denBund der Ehe zu schliessen,so unter Ästen undBlättern stattunter demKirchengewölbe.
«Ichwar zuvor schon einmalverheiratet undwollte es beimzweitenMal andersmachen, halt
nicht auf die klassischeWeise»,sagt Stefan Ziltener. Und seineVerlobtewar von der Idee einerWaldhochzeit begeistert. «UnserBudget war sehr bescheiden, wirkonnten uns keine Ausschwei-fungen leisten», erzähltMarinaZiltener. EinKollege organisier-te dieWürste, ihr Grosi brachteGerstensuppe und ein befreun-deter Pfarrer nahmdie Trauungvor. Es fehlte nur noch dieHoch-zeitstorte. DieWahl fiel leicht:
«Wir gingen in dieMigros undkauften unsere Lieblingstorte,eineMonte Generoso.»Ange-schnittenwurde derKuchen aufeinemHolztisch, als es bereitsdunkel gewordenwar.
Sieben Jahre später nascht dasPaar seineHochzeitstorte immernoch gern.Wobei dieMonteGeneroso inzwischen einenFanhinzugewonnen hat: Virginia, diezweijährige Tochter vonMarinaund Stefan. MM
Hier ging und gehtLiebe durch denMagen: Die Torte,die sie 2009 an ihrerWaldhochzeit (kleinesBild) verspeisten,lassen sichMarinaund Stefan Ziltenerauch heute nochimmerwieder gernschmecken.
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Das Label «Aus derRegion. Für die Region.»kennzeichnet regional erzeugte Produktein derMigros-Region, in der sie dann auchangeboten und verkauft werden. Zum
Beispiel die Bâtonnets Croustillants Vaudois.Die butterzartenKnusperstangen produziert
das UnternehmenAfiro in Écublens beiLausanne. Eine externe Firmawacht darüber,dass die Zutaten dafür tatsächlich aus derRegion stammen. Erfahren Sie hier, welche
Ausnahmen es dabei geben darf.
HerkunftDie Butter, die die knusprigenButterstengel so zartmacht,stammt aus derMolkereiPeney-le-Jorat – und damitaus demWaadtland. Eineechte regionale Zutat also.
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Hätten Siegewusst,…dass es in derMigrosWaadt bereits seit 2006Produktemit demLabel«Aus der Region. Für dieRegion.» gibt?Mittlerweilewerden in derWaadt über750 regionale Produkteangeboten.
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Anbaugebiet undWeiterverarbeitung
DasGetreide für die Butterstengelmuss natürlich aus der Regionstammen. Aber nicht nur das:Auch die Körnermüssen in derWaadt gemahlenwerden, denn
die Vorschrift für die Zertifizierungbesagt, dass zwei Drittel derWertschöpfung in der Region
erfolgenmüssen.
Zutaten ingeringerMenge
Hefeproduzenten gibt esnicht inderMigros-RegionWaadt. DaHefe jedochkeineHauptzutat ist undnur einen geringenAnteilan denKnusperstangenausmacht, ist es erlaubt,auf einen SchweizerLieferanten zurückzu-
greifen. Die Zertifizierunggefährdet das nicht.
ZutatenundKontrollen
Die Butterstengelbestehen ausmehrerenZutaten. Umdas Label«Aus der Region. Für dieRegion.» zu erhalten,muss die unabhängige
Interkantonale Zertifizie-rungsstelleOICdieHer-kunft aller Zutaten undalleVerarbeitungsschrittekontrollieren. Das Salzkommtausder regiona-len Saline vonBex.MalzundMilchpulverwerdennur in geringenMengenverwendet und sindSchweizerHerkunft.Für die Zertifzierungspielt dies keine Rolle.
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und amWasser zu vergnügen und eine heissePoolparty zu feiern. Neben zahlreichen
Seen und Flüssen laden schweizweit knapp500Frei- undNaturbäder zum Schwimmen,Tauchen und Planschen ein. Damit auch
das Drumherum für den vergnüglichen TagkeineWünsche offenlässt, braucht es
nicht viele, aber klassische Accessoires wieGrill, Schwimminsel, Sonnenliege, Kühlbox,Sonnenschutz und Schattenspender sowieerfrischende Glace und coole Getränke.
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A mWochenendevom 17. bis 19. Junitreffen sich 78Chöre inCham
undbieten demPublikumeinvielfältiges Programm.Nichtnur aus der Innerschweiz,auch ausKanada ist einChorzuGast: Der «EdmontonSwissMen’s Choir», gegründet von einerGruppe vonAuslandschweizern, gehörtmittlerweile zu den bestenChörenNordamerikas. Am
Samstagabend geben «cantusfirmus surselva», der Schweizer Jugendchor und derChorAuditeNovaZug einGalakonzert in der Pfarrkirche St. Jakob.Neben denhochkarätigenGesangsvorträgen sorgenKonzerteimLorzensaal und auf denAussenbühnen sowie TanzimFestzelt fürUnterhaltung. Stärken können sichdie Besucher in gemütlichenBeizli, und dieKleinen toben
sich in derHüpfburg aus. DieFörderung desChornachwuchses ist eines derHauptanliegen desOKs. So sindrund elf der angemeldetenChöreKinder und Jugendchöre. EinHighlight istsicherlich das geplante gemeinsameSchlusslied derKinderchöre amSonntag,19. Juni, imRahmenderAbschlussfeierlichkeiten.Mehr Informationen:www.eifachsinge2016.chBi
lder:Fotolia,zVg
MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 87
PickMup
Einmal klickenund abholenAm 30. Mai startet in der Migros Luzern der neue Abhol-Service«PickMup». Kunden können Produkte online bestellen und selberentscheiden, in welcher Filiale sie diese abholen wollen.Text: Laura Roth Bild: Antonia Reinhard
Öffnungszeiten
In derWoche mitFronleichnam
Mittwoch, 25.Mai,bis 18Uhr:EngelbergVOI
bis 18.30Uhr:HergiswilStansMigros-PartnerWeggisMigros-Partner
bis 19Uhr:BaarBrunnenBahnhofs-märchtChamNeudorfGoldauRotkreuzSteinhausen ZugerlandUnterägeriZugGrabenstrasseZugHertiZugMetalli
bis 20Uhr:BuochsKüssnacht RigimärtSarnen-CenterSchwyzMythenCenterStans Länderpark
Alle übrigenFilialensindbis 17Uhrgeöffnet.
Donnerstag, 26.Mai:Alle Filialen sindgeschlossen.
Geöffnet anbeidenTagen:MExpress BahnhofLuzernMittwoch, 25.Mai,6.30bis 21Uhr
Donnerstag, 26.Mai,7.30bis 21Uhr
Bitte beachten Siedie Plakatierungin IhrerMigros-Filialeoder unsereWebseitewww.migrosluzern.ch
88 | MM21, 23.5.2016 | MIGROS-WELT
E infacher gehts nicht: Produkteonline bestellen und zur ge-wünschten Zeit in einerMigros-Filiale abholen. Dies ist neumit
demAbhol-Service «PickMup» in derZentralschweizmöglich.Kundenbestellen im ersten Schritt ihre Pro-dukte bei denMigros-OnlineshopsMicasa, SportXX, Exlibris und DigitecGalaxus.Nochwährend der Bestellunggeben sie an, in welcher der 24 geliste-ten Filialen (siehe Spalte rechts) derMigros Luzern sie die Lieferung abho-lenwollen – so, wie es ihnen am bestenpasst. Ob auf demHeimweg nach derArbeit oder in derMittagspause: DasAbholen kann auch gleich bequemmiteinemEinkauf verbundenwerden.Sobald eine Bestellung in der ausge-
wähltenFiliale eingetroffen ist, erhältderKunde eine SMS oderE-MailmiteinemAbholcode. Diesenmuss ervorweisen, dann kann er sein PaketentgegennehmenunddenEmpfangbestätigen. Ab Sommer kommt einneuer Service hinzu, dannwird esmöglich sein, auchLeShop-Bestellungendirekt in der ausgewähltenFilialeabzuholen.
Rückversandvia FilialemöglichFalls derKunde die Bestellung zurück-sendenmöchte, kann auch dies über diePickMup-Standorte erfolgen. Das Pro-duktmuss postversandfähig verpacktundmit korrekter Adresse versehensein. Das Paket wird kostenlos an denOnlineshop zurückgeschickt. MM
Standorte
PickMupin Ihrer NäheKantonLuzernMParc EbikonWürzenbach, LuzernRuopigen-Zentrum,LuzernSchönbühl, LuzernSeetal-Center, HochdorfSchüpfheimEgolzwil-SchötzSempach StationWohncenter EmmenMigros-PartnerNeuen-kirchMigros-PartnerWeggisVOIBeromünsterMELRothenburg
KantonSchwyzRigimärt KüssnachtMythen-Center, Schwyz
KantonZugUnterägeriNeudorf, ChamBaarMetalli, ZugZugerland, Steinhausen
KantoneOb-undNidwalden:Sarnen-CenterVOI EngelbergLänderpark, Stans
KantonUriUrnertor, Bürglen
PickMupmachtsmöglich:Ilhan Raphael holt seineOnlinebestellung amKundendienst derMigros imWohncenterEmmen ab.
MIGROS-WELT | MM21, 23.5.2016 | 89
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7.50Migros-Bio-Fischstäbchen Pangasius*tiefgekühlt, 10 Stück, 300 g
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Trevolution Corona 3
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1. Tag Schweiz–Dubrovnik Individuelle Anreise zum Flug-hafen Zürich. Abflug am frühen Nachmittag. Transfer zumSchiff. Die Crew heisst die Gäste an Bord herzlich willkom-men. Abendessen an Bord. 2. Tag Insel Korčula Rundgangdurch die mittelalterliche Altstadt von Dubrovnik (UNES-CO-Weltkulturerbe). Am Mittag «Leinen los!» in RichtungInsel Korcula. Ind. Abendessen in der Altstadt von Korcu-la. 3. Tag Insel Hvar/Stari Grad Schifffahrt zur Insel Hvar.Freie Zeit im Städtchen Stari Grad. Nachmittags Bustransfernach Hvar zur geführten Stadtbesichtigung. IndividuellesAbendessen in Hvar und Busrückfahrt. 4. TagOmiš Fahrtmit Ausflugsbooten auf dem Cetina-Fluss. Abendessen anBord. Freie Zeit in Omis. 5. Tag Split–Trogir Gegen MittagFahrt nach Split und Stadtrundgang (UNESCO-Weltkulturer-be). Nachmittags fährt die MV Paradis weiter in RichtungTrogir. Kapitäns-Dinner am Abend. 6. Tag Trogir–ŠibenikFahrt nach Skradin. Besuch der Krka-Wasserfälle. Fahrt mitAusflugschiff zum «Skradinski Buk». Rundgang durch dieFjordwelt. In Šibenik Stadtrundgang und individuellesAbendessen. 7. Tag Šibenik–Zadar Frühmorgens Fahrtentlang Kornati Nationalpark nach Zadar. Fahrt mit Aus-
flugsboot durch den Zrmanja-Canyon. Nachmittags Stadt-rundgang in Zadar. Abschieds Aperitif mit Abendessen.8. Tag Plitvicer Seen–Schweiz Ausschiffung, Bustransfernach Zagreb mit Ausflug zu den Plitvicer Seen (fak. Verpfle-gung im Nationalpark). Transfer zum Flughafen. Rückflugnach Zürich. Individuelle Heimreise.Alle Ausflüge imPreis inbegriffen | Programmänderungen vor-behalten | Partnerfirma:Obrt zaUsluge (Ivan)
Zadar–Dubrovnik Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge.
MVParadisbbbk2014 gebautes Schiff mit Platz für 38 Gäste. Kabinen mit zweiEinzel- oder einem Doppelbett mit separaten Matratzen,Dusche/WC, Föhn, TV, Safe und Klimaanlage. Ober- und Pro-menadendeck mit Fenster zum Öffnen. Hauptdeck mit je dreinicht zu öffnenden Bullaugen und regulierbarer Frisch-luftzufuhr. Gutbürgerliche Speisen mit frischen lokalen Pro-dukten. Grosses Sonnendeck und überdachte Sitzgelegenhei-ten. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucherschiff(Rauchen im gekennzeichneten Aussenbereich erlaubt).
KÜST
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Šibenik
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Insel Hvar Stari GradOmiš
Dubrovnik
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Kroatien
38%Richtig oder falsch?
VerschmutztesAluminiumgehört indenHauskehricht.
Falsch!InmodernenAlu-minium-Recycling-anlagen ist ver-schmutztes Sammel-gut problemlosverarbeitbar.WennmanTiernahrungs-schalenmit kaltemWasser leicht ausspült,schränkt dies dieBildung unangeneh-merGerüche ein.Durch das RecyclingvonCola-Dosen,Joghurtdeckeln undSenfuben lassen sichgegenüber derHer-stellung von neuemAluminiumbis zu95Prozent Energieeinsparen.
Darumgilt:Verschmutztes Alumi-niumkurzmit kaltemWasser abspülen undgemeinsammit ande-remAluminium zurSammelstelle bringenund so denRohstoff-kreislauf schliessen.
LebenMM21
In Zusammenarbeitmit
In Zusammenarbeitmit Pusch –PraktischerUmweltschutzwww.pusch.ch
«E-Mails lassen sich kopieren und weiterschicken. Sie sindaufgrund ihrer Stofflosigkeit eine weniger persönliche Formder Kommunikation als der klassische Brief. Grundsätzlich giltdaher für diese Art der elektronischen Korrespondenz die Regel:Allzu Privates sollte auf anderemWegmitgeteilt werden –also ungefähr alles, was Sie Ihre Mutter nicht lesen lassenwürden. Denken Sie zudem daran, dass besonders E-Mails anGeschäfsadressen unter Umständen lange gespeichert werdenund dass hier of zusätzlich zum eigentlichen Adressaten auchnoch andere Leute Einsicht in den Posteingang haben. Falls Sieprivater, aber trotzdem nicht handschriflich werden wollen,weil Ihnen das zu lange dauert: Schicken Sie eine Textnachrichtrespektive SMS via Mobiltelefon. Textnachrichten sind sowohlinformeller wie auch persönlicher als E-Mails.»
PhilippTingler (44) istAutor undPhilo-sophundschreibthier jedeWocheüberPhänomenedesmodernenBenehmens.
Knigge reloaded
«Soll man Intimitäten per E-Mail verschicken?»
FamilienumfrageHat Sie das Fussballfieber bereits gepackt?
1 Ja, ich sammle fleissig Panini-Bildchen und überlegemir schon die Resultate. 38%2Nein. Das Thermometer steigt erst kurz vor Turnierbeginn. 31%
3 Ja, ich kann es kaumerwarten. 16%4Nein. Schonwieder Fussball – da hole ichmir höchstens eine Erkältung. 15%
Illustration:And
reas
Klam
mt;Bild:StefanSu
lzer
DIE MIGROS SETZT SICH TAG FÜR TAG FÜR IHRE KUNDEN EIN UND SENKT DIE PREISEBEI VERSCHIEDENEN SAUCEN UND KETCHUP VON M-CLASSIC.
2.45 bisher 2.80M-Classic Tartarsauce250 ml
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2.45 bisher 2.80M-Classic Currysauce250 ml
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0.95 bisher 1.40M-Classic Ketchup340 g
Dauerhaft
-32,1%
2.45 bisher 2.80M-Classic Hamburgersauce250 ml
Dauerhaft
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2.45 bisher 2.80M-Classic Cocktailsauce250 ml
Dauerhaft
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GÜLTIG AB 23.5.2016
PREIS DAUERHAFT
GESENKT.
ZMammamia
EntlarvendesZahlenspielZeit für eineEnthüllung: Ich lebemitnureinerGehirnhälfte.Links,wodiemathema-tischenFähigkeiten sit-zen sollten, ist einHohl-raum.Rechts ackertdieKreativitätwieblöd,umdie gähnendeLeerelinks zuüberspielen.IchkanndieGrund-rechenarten, Prozentegehenauchnoch.Aberdann…GrandeCasino.HerrLeinenbachmages abernicht,wennerSätzewie «Ichkannnicht rechnen,weil icheineFraubin»hört. –«Dir fehlts nicht anHirn, sondernanNeu-gierundBiss.»Autsch!
Als dieMädchen geborenwurden, liess ermich schwören, dass ichihnennieden«Chabis»vondenHirnhälftenerzähle.Dasklappte, bisIdamit einemSudokuvonderSchulekam.Sieversuchte, dieZahlenaufdieKästchenzuverteilen. «Wie gehtshierweiter?»,wollte siewissen, als es schwierigwurde.
Ähm… ja. Nach langenMinuten hatte ich dieZiffern irgendwie un-tergebracht. Ida stelltetrocken fest: «Dubistnicht so gut inMathi.»«Doch,weil ich eineFrau bin, kann ichdas super. Ich schaffees nur nicht immer,es zu zeigen.»
GebenHalt:Paten nehmeneinenwichtigenPlatz im Lebeneines Kindes ein.
BettinaLeinenbach (39)ist Journalistin undzweifacheMutter.
Familie
Ehrenamt mit PflichtenEine schöne Aufgabe: Gotte oder Götti sein. Sie verlangt aber auch ein gewisses
Engagement. Darum beginnt sie mit einem offenen Gespräch – und klaren Vorstellungen.Text: Priska Plump
D ie kleine Selinaist aufgeregt:GleichwirdGötti Urs sie
abholen. Siewollen in denZoo gehen. Die beidenunternehmen oft etwaszusammen.
Vorbei sind die Zeiten,alsGotte undGötti ihrePflicht erfüllt sahen,wenn
sie einKonto fürs Paten-kind einrichteten undanWeihnachten undGeburtstagGeschenkebrachten. «Heute stehtdie Beziehung imVordergrund: Paten sindhäufigAnlaufstelle füreinKind», sagt BarbaraWüthrich (41), Elternbe-raterin bei Pro Juventute.
Paten nehmen einenwichtigen Platz im Lebeneines Kindes ein. DieWahl will also gut über-legt sein: lieber ein engerVerwandter oder einguter Freund? Soll eineFreundschaft zementiertwerden? Sollte es einjunger Götti sein oderjemandmit einem ande-
Tipps
Offen reden1Kommtdie langfristigeVerantwortung für diebetreffende Person über-haupt infrage?
2 Ehrlichkeit zwischenEltern undPaten ist zentral
3Vorstellungen unmiss-verständlich formulieren
4Nicht zu hoheErwartungen stellen
ren Lebensstil? «Es istwichtig, dass die Elternihre Erwartungen offenmitteilen und dass poten-zielle Paten sich derVerantwortlichkeitenbewusst sind.» Insbeson-dere gilt es zu überlegen,obman die langfristigeVerpflichtung eingehenwill. «Lieber ein ehrlichesNein als ein halbherzigesJa», sagt die Expertin.
Realistische Ziele setzenViele Gotten undGöttisplagt ein schlechtesGewissen, wenn sie nichtso viel Zeitmit demKindverbringen können, wiesiemöchten. Deshalbsollten Patenwie Elternrealistisch bleiben undnicht zu hohe Erwar-tungen stellen. Sind dieGrundsätze einer Paten-schaft einmal geklärt,steht einer erfreulichenPaten-Kind-Beziehungnichtsmehr imWeg.BarbaraWüthrich: «Esist eine Ehre, Gotte oderGötti sein zu dürfen.Mandarf sich darüber freuenund das Patenkind auchverwöhnen.» MM
Bild:G
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LEBEN | MM21, 23.5.2016 | 95Wie wählenSie Gotteoder Götti
aus?www.migmag.ch/
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Gesundheit
Falscher Alarmin der BrustSchmerzen am Herzen machen Angst. Rasch wähntman sein Leben in Gefahr. Doch manchmal lässt mansich täuschen – wenn der Schmerz nicht aus dem Herzenkommt, sondern aus seiner Umgebung.Text: Bruno Gröbli
M an sitzt am Schreibtisch,liest etwas Ärgerliches,regt sich auf, atmet tief ein– ein schmerzhaftes
Stechen bohrt sich insHerz.Man erschrickt gehörig, verbindetman dochHerzschmerzenmit allerlei Lebens
bedrohendem, verharrt bewegungslos,um sich zu schonen – undmacht damitalles schlimmer.
Der Fall ist typisch fürHerzbeschwerden, die keine sind: Nicht seltenstammen punktförmige Schmerzen imBrustkorb, die auch gegen das Brust
96 | MM21, 23.5.2016 | LEBEN
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20% auf das ganze Sortimentvon FjällrävenVor über 50 Jahren in einem kleinen Keller inder nordschwedischen Kleinstadt Örnsköldsvik hatte derSchwede Ake Nordin die Idee, Rucksäcke mit einem Rahmenauszustatten,umsogrössereLasteneinfachertragenzukönnen.Fjällräven war gegründet. Seither hat Fjällräven an seinemLeitgedanken festgehalten: die Entwicklung von Outdoor-Ausrüstung, die Natur hautnah erlebbar macht.
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bein ausstrahlen, von Rippen- undWirbelgelenkblockaden in der Brust-wirbelsäule. Diese wiederum könnenvon Störungen derHalswirbel- oderder Lendenwirbelsäule herrühren.
Wasmacht denUnterschied?VermeintlicheHerzbeschwerden ver-ursachen kein Engegefühl undwerdenbei Bewegung geringer – imGegensatzzu den «echten»Herzschmerzen, etwaeiner Angina Pectoris imVerlaufe einerDurchblutungsstörung desHerzens.
Wie aber kann ein blockiertesWirbelgelenk einen Schmerz auslösen,der als Schmerz in einem gesundeninnerenOrgan empfundenwird?Zwischen demNervensystem undden innerenOrganen bestehen kom-plizierte Reflexmechanismen:DieInformationen ausGelenken undMuskeln derWirbelsäule sowie ausinnerenOrganen fliessen bei ihremEintritt ins Rückenmark zusammen.
Dies erschwert es, ihreHerkunft zuerkennen, besonders bei Störungen derWirbelsäule.
Erst dieUrsache abklärenLanges Verharren im Sitzen und allge-mein zuwenig Bewegung, aber auchabrupte und ungewohnte Bewegungen,unüblich tiefes Ein- und Ausatmenkönnen das irritierende Stechen aus-lösen. Es tritt häufig nachUnfällen auf,und oft leidenKinder und Jugendlichemit einerWirbelsäulenverkrümmung(Skoliose) und Personenmit Überbe-weglichkeit oder geringerMuskel-spannung daran.
ErsteMassnahme ist, die Schmerz-ursache sorgfältig abzuklären. Handeltes sich um eine Funktionsstörung derWirbelsäule, kann der Chiropraktordie betroffenen beziehungsweiseschmerzauslösendenGelenke in denmeisten Fällenmit einer gezieltenBehandlung lösen. MM
Dr. BrunoGröbliChiropraktor,Medbase,St. Gallen
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Tipps
Rasch handeln
Schmerzen inderBrust,dieden Eindruck vonHerzschmer-zenmachen, darfman nichtauf die leichte Schulter nehmenoder gar ignorieren.
LassenSie dieUrsachederSchmerzen von einermedizini-schen Fachperson abklären.
Liegt dieUrsache in derWirbel-säule oder denRippen, kann einChiropraktor die oft lästigen undeinschränkendenBeschwerdenbeheben, indemer Blockierun-gen in den Schmerz auslösendenGelenken behebt.Weitere Infos:www.chirosuisse.info
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(Nr. 31) Costa Fascinosa 4*24.09. 01.10. 08.10. 15.10. 22.10.5.11. 12.11. 19.11.
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Sonnenbräuneaus der Tube
Die richtige Dosierung ist entscheidend. Das gilt auch bei Selbstbräunern.So vermeidet man, dass die Haut sich verfärbt und fleckig wird.
Text:Martina Bortolani Illustration: Joanna Gniady/2Agenten
D enktman an Selbst-bräuner, siehtmanautomatisch orange-farbene, fleckige oder
gesprenkelteHaut vor sich.In denKöpfen vieler hat sichdie Vorstellung eingebrannt,dassman nachGebrauch vonSelf-Tanning-Produkten,
die lediglich die obersteHaut-schicht einfärben, immer soaussieht, als hätteman sieunsachgemäss angewendet.
Die in den Produkten enthal-tenenWirkstoffeDihydroxyace-ton und Erythrulose haben dieEigenschaft, sich auf dickerenHornhautschichten – etwa an
den Ellenbogen, denHand-innenflächen und denKnien –stärker zu entfalten. Berück-sichtigtman dies bei der Anwen-dung, spricht nichts dagegen, dienoch ungebräunteHaut auf dieBadesaison hinmit etwas Sonneaus der Tube zu versorgen.Dabei stehen unterschiedliche
Methoden respektive ProduktezurVerfügung.Wir zeigen,wiemandie Selbstbräunerlotionen,-cremes und -sprays richtig an-wendet undwelches Produkt sichfürwelcheHautpartie eignet.Wichtig: Die Bräunung durchSelf-Tanning-Produkte bietetkeinen Sonnenschutz. MM
Fürs GesichtVerwenden Sie eine
Creme. Ein bewährterTrick: Den Selbstbräunerin geringerDosis unterdie Tagescrememischen,das sorgt für ein diskretesErgebnis.Wichtig ist, dassmandieHände nach der
Anwendung immergründlich reinigt.
Für die BeineIdeal sind Spray
lotionenoder Fluid.Ambesten trägtmansie direkt nach dem
Duschen auf. SprühenSie jedeHautpartie einund verreiben Sie dieLotion gründlich.
Vergessen Sie nicht, auchdie Füsse (ausser dieFussballen) und die
Fesseln einzuschmieren,Knie undKniekehlenhingegen auszusparen.
Für denganzen KörperIm Trend liegen
sogenannte Selbstbräunungsduschen.Dabei stelltman sich
in speziell eingerichtetenKosmetikstudios füreinigeMinuten nacktunter Sprühköpfe,
die ein ebenmässigesResultat bewirken.
Der letzte Schrei sindInShowerDuschmittelmit Bronzeeffekt:Manschäumt damit den
Körper ein und duschtsich anschliessendmitWasser ab. Dank derfeinenDosierung
setzt nach einigen Stunden ein leichter und
natürlicher Bräunungseffekt ein.
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Überall drahtlos surfenIn grossenWohnungen oder Häusern reicht ein einziger WLAN-Router nicht aus. Dank einereinfachen Installation ist es trotzdemmöglich, in jedem Raum besten Empfang zu haben.Text: Reto Vogt Illustration: supertotto / 2 agenten
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LEBEN | MM21, 23.5.2016 | 101
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Starke PflanzenDünne Stängel, die den Asphalt durchbrechen – das sieht man oft. Und doch istes ein kleinesWunder der Natur. Du kannst den «Asphalttrick» der Pflanzen
mit ein paar Gegenständen aus dem Haushalt selber ausprobieren.Text: Véronique Kipfer Illustration: Jan Kruse
Mit dem Kopf durch den Asphalt
Soein zartes Pflänzchenund so einharter Belag:Besonders imFrühlingsiehtman amStrassen-oderWegrand plötzlicheine Blume– zumBeispielein Löwenzahn –, die prak-tisch direkt aus demBelagherauswächst. Jetzt sinddie Pflanzen nämlichimWachstumund übenvon unten einen grossenDruck auf denAsphalt aus,wodurch sie ihn zuerst an-heben unddann sprengen.DerDruck entsteht zu-nächst in den Zellen derPflanze: Sie füllen sichmit
Wasser, sodass Stängel undWurzel stark aufquellen.Grösseren Pflanzen undBäumen gelingt derAsphalttrick allein auseigener Kraft,wobei sieein paar Jahre brauchen,bis sie gross und starkgenug dafür sind. KleinerePflanzen schaffen das nur,wenn der Asphalt schoneinenRiss hat, auchwenner nur klein ist. Dannstreckt sich die Pflanzeganz einfach nach demLicht undwächst so durchdas Loch imStrassenbelaghindurch.
Probiersmal aus!Der «Asphalttrick»derPflanzen ist vergleichbarmit einemBallon, denman in eine zusammenge-drücktePET-Flasche stecktund dannmitWasser füllt:Der Ballon dehnt sich ausund drückt von innen sostark gegen die Flaschen-wand, dass diesewiederihre ursprüngliche Formeinnimmt.Wenndu einenBallon, einen Trichter undeinePET-Flasche hast,kannst du es ausprobieren.
WennkleinePflanzenundBlumen ihren Kopf durch denAsphalt strecken,war da vorher ein Riss oder ein kleines Loch.
GrosseGewächse undBäumedagegen könnendie Asphaltdeckeaus eigener Kraftdurchbrechen.
102 | MM21, 23.5.2016 | LEBEN
Wenn eineWespe durch ein ver-schlossenes Fenster fliegen will,knallt sie so lange gegen das Glas,bis sie erschöpft zu Boden fällt. Siekann ihre Befreiung nicht planen,weil sie dafür nicht genug intelligent ist. Duwärst gescheiter undkönntest dich befreien, weil wirMenschen eine höher entwickelteIntelligenz haben.Wir haben dieFähigkeit, ein Problem zu erforschen und uns Lösungen zu überlegen. Das ist ein Zeichen vonIntelligenz. Nun gibt es aber auch
intelligente Computer. Spezialistenhaben sie so programmiert, dass sie«denken» können.Man kann siein Roboter einbauen. Da sie aberkeine lebendenWesen sind, nennenwir ihre Intelligenz «künstlich». Noch ist diese viel schwächerals diemenschliche Intelligenz,aber sie verbessert sich rasant.
Bald schon können Computer füruns ein Auto steuern oder gewisseArbeiten von Ärzten übernehmen.Diese Systeme können sogar von
alleine lernen – ohne unsereUnterstützung. Daher könnten sieeines Tages intelligenter werdenals wirMenschen.
Werden sie uns dann dienen oderschaden?Man sollte ihnen gleichzu Beginn Freundlichkeit einprogrammieren und vorsorglich einenAusschaltknopf einbauen. Ausserdem könnte jeder von uns dieKräfte in sich stärken, die übereiner blanken Intelligenz stehen:Die Liebe und denHumor. MM
Paul (8), Heiden AR
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4. Versuche, die Tulpe im Topfganz ohne Vorlage zu zeichnen.
Übe schöne Blumen zeichnen mit Nina! Jede Stufe ist ein bisschenschwieriger. Achte auf die Vorgaben!
WÖRTERJAGDEiner sagt im Kopf das Alphabet durch, ein anderer sagt: “Stopp!” Jetzt
sucht jeder einen Vornamen, ein Tier und etwas zum Essen mit diesem
Anfangsbuchstaben. Wenn der Erste fertig ist, darf niemand mehr
schreiben. Dann werden Punkte verteilt.Anfangsbuchstaben. Wenn der Erste fertig ist, darf niemand mehr
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Vorname Tier Essen Punkte
Hm ... A ...A ...? Andrea!
VerschiedeneAntworten:je 10 PunkteGleiche Antwort:je 5 PunkteNur jemand hateine Antwort:15 Punkte und dieanderen: 0 Punkte
LEBEN | MM21, 23.5.2016 | 103
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LEBEN | MM21, 23.5.2016 | 105
Im Sonderzugdurch 1001 NachtWo einst die Handelskarawanen entlang der Grossen Seidenstrasse nach Buchara oderSamarkand zogen, können Reisende heute bequem mit dem Zug die Geschichte erkunden.Die Route durch Usbekistan führt zu interessanten Orten mit freundlichen Menschen.Text und Bilder: Jacqueline Vinzelberg
E s klopft. Vormeiner Abteiltürsteht Sherali, er strahlt undfragt: «Chai?» Ich nicke undwenig später steht ermit ei
nemGlas Teewieder vormir. Sheraliist einer der beiden Zugbegleiter, diefür unserenWaggon zuständig sind.
Ruckelnd setzt sich derOrientSilk RoadExpress in Bewegung, einluxuriöser Sonderzug, der zwischendenHauptstädtenTurkmenistansundKasachstans fährt. Ich lasse denTag inGedankenRevue passieren.Wirhaben ihn staunend inBuchara verbummelt, unserer ersten Station inUsbekistan,wowir auch zugestiegensind. Die über zweitausend Jahre alteOasenstadt ist geprägt vom frühen
Handelmit Persien, China und Indien. Zu ihrer Blütezeitwar sie ein bedeutendesWirtschaftszentrumanderGrossen Seidenstrasse.Heute ziehendie historischen orientalischenBauten die Besucher in ihrenBann. Zuihnen gehört auchLionel Rochat ausMontreux, dermit seiner Familie dasLand erkundet, wenn es seineZeit alsMitarbeiter der Schweizer BotschaftinUsbekistansHauptstadt Taschkentzulässt.Wirwerdenuns amEnde derReise dortmit ihm treffen. Aber vorher reisenwirmit demZug quer durchdenBinnenstaat, der etwa so gross istwie Schweden.
UsbekistansGrenzen sindnicht aushistorischen oder geografischenBe
sonderheiten oder derVerteilung vonNationalitäten gewachsen. EinstwaresTeil vonTurkestan, einer zentralasiatischenRegion zwischen demKaspischenMeer undderWüsteGobi.Hier lebten heterogeneVölker inmultikulturellenGemeinschaften zusammen.Die nomadischen Stämme,zu denen auch dieUsbeken gehören,waren ständig aufWanderschaft. Erstdie sowjetischeNationalitätenpolitiksetzte demeinEnde, zog künstlicheGrenzenund integrierte die so entstandenenLänderTurkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan,KasachstanundUsbekistan als Sowjetrepublikenin ihrenHerrschaftsbereich. Seit demZerfall desRegimesmüssen sie sich
Reisen
106 | MM21, 23.5.2016 | LEBEN
als eigenständige Staaten beweisen.Der Zug hält an der kleinen BahnstationKara Katta. Es bleibt Zeit füreinen Spaziergang durchs Dorf, eineAnsammlung von einemDutzendHäusern.
Einheimische laden spontan zumTeeNeugierig beäugen uns die Bewohner,die so offen und freundlich sind, wiealle Einheimischen, die uns auf derReise begegnen. Sie posieren fürFotos und laden uns zumTee ein. Fastentbrennt ein Streit, als die Nachbarin amZaun gegenüber uns zu sichwinkt.Wir Reisenden teilen uns auf.
Raschwerden kleineTellermit Süssigkeiten auf denniedrigenTisch im
Wohnzimmer gestellt.Wir sitzenmit der Familie auf demBoden.GrünerTeewird serviert, dasNationalgetränk, das zu jederGelegenheit undTageszeit getrunkenwird.
Aber nicht ohneRitual: EtwasTeewird in eine Schale undwieder zurückin dieKanne gegossen unddas dreiMal. Erst danndarf der Tee zumTrinken ausgeschenktwerden.Mandarfdie Schalen höchstens halbvoll giessen. Sie bis zumRand zu füllen hiesse,manwolle dieGäste schnell loswerden.Die pralinenähnlichenweissenKugeln, die dazu gereichtwerden, entpuppen sich als salzigeAngelegenheit.Sie heissenKurt, sind knusprig undschmeckennach Schafskäse. Dann
pfeift der Zug, undwirmüssenweiter.Das Zugabteilmit zwei Betten,Wandbespannung und Spiegeln istpompös eingerichtet und sehrgemütlich. In der grossen, tadellossauberenDusche amGangende läuftes nachPlan. Erfrischt trifftman sichin einemder zwei Restaurantwagen,in denen 80Reisende aus allerHerrenLänder verköstigtwerden. Sergej,unser russischerKellner, empfiehltWodka zumApéro. «Einen vor demEssenund einen danach, zurDesinfektion», sagt er und grinst. Nach Suppe und Salat serviert er uns «Plow»,eineReisspezialitätmitHammelfleisch, für die jedeFamilie ihr eigenesRezept hat. Dazu gibt es usbeki
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1DerOrient SilkRoadExpress aufeinemZwischen-halt in Shahrisabz.2DerTee kommtsofort: ZugbegleiterSherali kümmertsich aufmerksamumdieReisenden.3Obauf Fassaden,PorzellanoderKacheln: KunstvolleOrnamente siehtman imLand fastüberall.4DieUsbeken sindlebensfroh undpflegen ihre Tradi-tionen. Eswirdgerne gefeiert undgetanzt.
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LEBEN | MM21, 23.5.2016 | 107
schenWein.Derwird hierzulandegern getrunken,was etwas verwun-dert, angesichts derTatsache, dassrund 80Prozent der BevölkerungMuslime sind.
DieBaumwolle setzt demAralsee zuGemächlich zuckelt der Zug in dieNacht hinein. DerVollmond legt einensilbernenTeppich über die Steppen-landschaft. Es ist ein angenehmesRei-sen, bei demunterwegs Zeit bleibt, dieEindrücke zu sortieren.Noch langenach demEssenwird angeregt überArchitektur undGeschichte diskutiert.
Bald sindwir inChiwa.Die alteStadt, deren Innenstadt einst als Fes-tung errichtetwurde, beeindruckt. Sieist ein lebendiges Freilichtmuseum.Es regnet. Eine Seltenheit. DieEinhei-mischen freuen sich. Verständlich vordemHintergrund, dass die Lösung derWasserfrage ein zentrales Problem ineinemLandes ist, das zu 80ProzentausWüste und Steppe besteht.
Die Sowjetunion verwandelte dieRegion in den 60er- und 70er-Jahrenin eine riesige Baumwollplantagemit grossenBewässerungsanlagen.Usbekistan ist der fünftgrösste Baum-wollproduzent derWelt. DasWasserdafür kommt aus den beiden grossenZuflüssen des Aralsees. Noch 1960 der
viertgrösste Binnensee der Erde,schrumpfte er bis 1990 auf wenigerals die Hälfte, weil seinen Zuflüssenüber 80 ProzentWasser entnommenwurde. Geologische Besonderheitenund der Klimawandel verschärfendie Situation. Die Folgen fürMenschundUmwelt sindwegen der zuneh-menden Versalzung aufgrund derAustrocknung dramatisch.
BaudenkmälerwerdengerettetInSamarkandliegtderausladendeRegistan-PlatzmitdenprächtigenFassadenderMedressenvoruns.BeiihremAnblickkannmannichtanders,alsandächtig innezuhalten.DieBautenamPlatzsindsorgfältigrestauriert. IndenschattigenInnenhöfenderMed-ressen, indenenkleineHändlerKunst-handwerkanbieten,wehtnochderAtemderGeschichte,auchhierwirdfleissigsaniert.Wiedieübrigehistori-scheArchitekturdesLandeswarensiezurSowjetzeitdemVerfallpreisgege-ben.SeitderUnabhängigkeit 1991wirdvieleswiederhergerichtet.
Nahe derBibi-Xanom-Moscheelassenwir uns vombuntenTreiben imBasarmitreissen, schnuppern anGe-würzen undprobieren Süssigkeiten.Unser nächster Halt ist Schahrisabz.Hierwurde 1336der tyrannische
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1Der Registan-Platz in Samar-kand – prachtvolleArchitekturwie aus1001Nacht.2Kunsthandwerkhat in UsbekistanTradition: Farben-frohe gestrickteFinkenmit fanta-sievollenMustern.3 Tilla und Ilchom,die Cheföche desZugrestaurants,grillieren Scha-schlikspiesse, eineLandesspezialität.
2 3
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AnreiseEs ist ein Visumerforderlich. Flüge ab Zürichnach Taschkentmit Turkish Airlines (ab 800 Fr.)über Istanbul odermitAeroflot überMoskau(ab 650 Fr.)
ReisezeitFür eine Städtereise indie altenHandelszentren empfehlen sich dieMonate April bis Juniund September bisNovembermit angenehmenTemperaturen.Im Sommer könnendiese bis auf Spitzenwerte von über 40Gradsteigen.
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SonderzugreiseDerOrient Silk RoadExpress fährt imAprilundOktober vonAschgabat (Turkmenistan)nachAlmaty (Kasachstan) und umgekehrtund durchkreuzt dabeiUsbekistan.www.kiratravel.chMehrTipps aufwww.migrosmagazin.ch
108 | MM21, 23.5.2016 | LEBEN
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Mongolenfürst AmirTimurTamerlangeboren. Er eroberteweite Teile desMittlerenOstens. Trotz seinerGrau-samkeitwarTamerlan ein grosszügi-gerKulturförderer undwird inUsbe-kistan alsNationalheld verehrt. ImganzenLandhinterliess er prachtvolleBauten. In Schahrisabz zeugen dasDorus-Siadat-Mausoleumunddie ein-drucksvollenRuinen des Sommerpa-lastes von dieser Ära.
Inzwischenhaben IlchomundTilla, die beidenChefköche des Zugs,einenGrill auf demBahnsteig ange-heizt. Es gibt Schaschlik. Die üppigenSpiesse sind eineLandesspezialität.Lautsprecher, Laptop und eine flim-merndeDiskokugelwerden ange-schleppt. Sergej schenktWodka aus.Dannwird zu einer buntenMusikmi-schung getanzt, bis am spätenAbendder ZugRichtungTaschkent abfährt,wowir schliesslich den Schweizer Lio-nel Rochat (40) und seineFamilie imCaféBon treffen.Der frühereBank-fachmann lebt seit drei Jahren in derusbekischenHauptstadt. Nach 12 Jah-ren imFinanzwesen liess er sich kon-sularisch ausbilden. Auf seinemerstenAuslandsposten inBangkok traf erseineFrauWanida (33),mit der er dieSöhneEvan (6) undNoam (5) hat. Aufdie Stelle der hiesigenBotschaft be-
warbRochat sich bewusst. «Es ist per-fekt für die Familie, wirwohnen ineinem typisch usbekischenHausmitgrossemGarten», sagt er. «Das Landist sicher, daswarmeKlima gefällt uns,und die Leute sind freundlich.»
ÜberdieHälfte ist unter 30 JahrenDieAusmassederStadtüberraschen,besondersdiemonumentalenSowjet-bauten,dievierspurigenStrassenundweitläufigenParks.«Alles ist riesig»,sagtRochat.«Taschkent ist jung,undeswirdkulturell sehrvielgeboten.BaldgibtesaucheinJazzfestival.»65Pro-zentderBevölkerungUsbekistans istjüngerals30Jahre.NureineHandvollSchweizer lebenhier,allesMitarbeiterSchweizerFirmen.VieleFaktoren,un-teranderemeinefehlendeMarktwirt-schaft,machenesAusländernschwer,imLandFusszufassen.
Die Buben quengeln, siewollen indenMustaquillik-Park und Schaschlikessen.Wir verabschieden uns vonderFamilie und vonUsbekistan, obwohlwir gerne länger gebliebenwären.Währendwir ins Flugzeug nachHausesteigen, fährt der SilkRoadExpressnochweiter bis Almaty inKasachstan,seiner eigentlichenEndstation. MM
Die Reisewurde unterstützt von Kira Reisen inWindisch AG, www.kiratravel.ch
44 Lionel Rochatmit FrauWanida,Noamund Evan(links) vor demAmir-Timur-Denk-mal in Taschkent5 Pause in einemder Innenhöfe derMedressen aufdemRegistan-Platz in Samar-kand. DieMännertragen die landes-typische Kopf-bedeckung.6 Im Basar vonSamarkandwartenGemüsehändlerauf Kundschaft.
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Tel.Wählen Sie die 0901 560 041 (Fr. 1.–/Anruf)SMS Senden SieMMD1, gefolgt von demLösungswort, IhremNamenund Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS). Beispiel: MMD1 SOMMER.HansMustermannMusterstrasse 22 8000MusterhausenPostkarte (A-Post)Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach,8074 ZürichInternetwww.migrosmagazin.ch/raetselTeilnahmeschluss: Sonntag, 29.5.2016, 24UhrTeilnahmebedingungen:ÜberdieVerlosungwird keineKorrespon-denz geführt.DerRechtsweg ist ausgeschlossen. KeineBarauszahlung.ComputergesteuerteMassenteilnahmensindnicht gewinnberechtigt.DieMitarbeiter derMigros-Medien sindvonderTeilnahmeausge-schlossen.Gewinnerwerden schriftlichbenachrichtigt undmitNamenundWohnort veröffentlicht.
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1. Wenn jemand Dinge hört, die gar nicht da sind, dann hört er Flöhe …?
W husten T spucken Z singen
2. Was nimmt man als Autofahrer gerne in Kauf?
O rotes Tuch I blaue Augen A grüne Welle
3. Welche Organisation hat auf ihrer Fahne das Motto «Blut und Feuer»?
L Heilsarmee R Freimaurer N Pfadfinder
4.Wo befindet sich das Schweizer Sportmuseum?
T Lausanne O Bern E Basel
5. An welchem Meer liegt die «Kurische Nehrung»?
P Nordsee N Ostsee H Barentssee
6.Wie viele Nobelpreiskategorien gibt es?
S sechs A neun T zwölf
7. Welche Stadt war vor Washington, D.C. die Hauptstadt der USA?
I Los Angeles E Philadelphia R Seattle
8.Woraus bestehen «Silser Kugeln»?
N Metall T Granit E Lärchennadeln
Lösungswort:1 2 3 4 5 6 7 8
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LAESUPTESI
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SLIASRUEHE
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ICCLABRKEE
TAHILEIOSS
SRTSLLNPSS
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Lösungswort:
Ermitteln Sie für jedeQuizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach indie acht Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.
Quiz
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Paroli
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GewinnerNr. 18:MargritMeyer,WohlenAG;Doris Hurst, Binningen BL;SantinoGrossi, Chur
AuflösungNr. 20:ZARTHEIT
So nehmen Sie teilTel.Wählen Sie die 0901 560 042(Fr. 1.–/Anruf)SMS Senden SieMMD2, gefolgt von demLösungswort, IhremNamenund Ihrer Adresse andie 920 (Fr. 1.–/SMS).Beispiel: MMD2TASTSINNHansMustermannMusterstrasse 22 8000MusterhausenPostkarte (A-Post)Migros-Magazin,Quiz,Postfach, 8074 ZürichInternetwww.migrosmagazin.ch/raetselTeilnahmeschluss: Sonntag, 29.5.2016, 24Uhr
Teilnahmebedingungen:Auf der ersten Rätselseite
Füllen Sie die zehnWörter in dasRätselgitter ein. Das Lösungs-wort ergibt sich aus denBuch-staben in den Feldern 1 bis 5.
AuflösungNr. 20:REIHE
GewinnerNr. 19:RenateGähwiler,Marbach SG;EmmiGalli, TrimmisGR;Margrit Aeschlimann, Steffisburg BE
So nehmen Sie teilTel.Wählen Sie die 0901 560 043(Fr. 1.–/Anruf)SMS Senden SieMMD3, gefolgt von demLösungswort, IhremNamenund Ihrer Adressean die 920 (Fr. 1.–/SMS).Beispiel: MMD3OSTENHansMustermannMusterstrasse 22 8000MusterhausenPostkarte (A-Post)Migros-Magazin, Paroli,Postfach, 8074 ZürichInternetwww.migrosmagazin.ch/raetselTeilnahmeschluss: Sonntag, 29.5.2016, 24Uhr
Teilnahmebedingungen:Auf der ersten Rätselseite
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Sudoku
Gewinnen Sie eine von 5Migros-Geschenk-karten imWert von je 100 Franken!Füllen Sie die leeren Feldermit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jederZeile, jeder Spalte und in jedemder neun 3x3-Blöcke nur einMal vorkommen.Die Lösungszahl ergibt sich aus den gelben Feldern von links nach rechts.
So nehmen Sie teilTel.Wählen Sie die 0901 560 044(Fr. 1.–/Anruf)SMS Senden SieMMD4, gefolgt von der Lösungszahl, IhremNamenund Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS).Beispiel: MMD4 123HansMustermannMusterstrasse 228000MusterhausenPostkarte (A-Post)Migros-Magazin, Sudoku, Postfach,8074 ZürichInternetwww.migrosmagazin.ch/raetselTeilnahmeschluss: Sonntag, 29.5.2016, 24Uhr
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AuflösungNr. 20: 843
GewinnerNr. 19:Marlyse Wyss, Morges VD;Linda Pleisch, Pfäffikon ZH;Chris Zurbrügg, Herisau;Jeannette Furrer, Ipsach BE;Esther Jud-Haag, Wettingen AG
Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt,wie viele Felder durchSchiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren undmüssen voll-ständig vonWasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.
Jeder Kreis stellt eine Insel dar. Die Zahl darin gibt an, wie viele Brückendort enden. Brücken sind nur zu horizontal oder vertikal benachbartenInseln erlaubt. Diese dürfenmit einfachen oder doppelten Brücken ver-
bundenwerden. AmSchluss sollen alle Inselnmiteinander verbundensein. Verboten: Kreuzun-gen, diagonale Brückenundmehr als zwei Linien.
Bimaru Brücken
AuflösungNr. 20: AuflösungNr. 20:
Impressum
MIGROS-MAGAZINvormals:Wir Brückenbauer,Wochenblatt des sozialen Kapitals,Organ desMigros-Genossen-schafts-Bundes,Migrosmagazin.ch
Auflage/Leserschaft:Beglaubigte Auflage:1 567892 Ex. (WEMF2015)Leserschaft: 2386000(WEMF,MACHBasic 2016-1)
AdresseRedaktionundVerlag:Limmatstrasse 152,Postfach 1766, 8031 Zürich,Telefon: 058 577 12 12Fax: 058 577 12 08redaktion@migrosmagazin.ch
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LeiterMigros-Medien:Lorenz Bruegger
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Produktion/Ressort Leben:RemoLeupin (Leitung),Robert Rossmanith (Chef vomDienst), SabineMüller (Produzentin),GerdaPortner (Produzentin),UrsulaTrümpy (Produzentin),Daniel Schifferle (VerantwortlicherLeben), HeinzStocker (Korrektor)
RessortMenschen:Sabine Lüthi (Leitung),Andrea Freiermuth,YvetteHettinger, Ralf Kaminski,Anne-Sophie Keller (Volontärin),MonicaMüller, Reto E.Wild
Online:RetoVogt (Leitung), Almut Berger,RetoMeisser
RessortMigros-Welt:Daniel Sidler (Leitung /stv. Chefredaktor), Heidi Bacchilega,Jean-SébastienClément,DoraHorvath,AndreasDürrenberger,Sonja, Leissing, AnnaMeister,FatimaNezirevic, NicoleOchsenbein,Anna-Katharina Ris,Claudia Schmidt, ThomasTobler,Jacqueline Vinzelberg,MichaelWest, AnetteWolffram
Bildredaktion:Olivier Paky (Leitung),Benjamin Böttcher, FranziskaMing,SusanneOberli, Helen van Pernis
Layout:DorisOberneder (CreativeDirector),Laetitia BuntschuSigner (ArtDirector),WernerGämperli, NicoleGut,GabrielaMasciadri, PabloTys,TatianaVergara
Prepress:Liliane Bolliger, Ruedi Bolliger
Lithografie:RetoMainetti (Leitung),Manuela Seelhofer,Max Sommer
Sekretariat:Stefanie Zweifel (Leitung), ImeldaCatovic Simone, Nicolette Trindler
Honorarwesen:VerenaHochstrasser
Kommunikation&Medien-Koordination:Eveline Zollinger (Leitung),Rea Tschumi
Verlag:RolfHauser (Leitung),Margrit vonHolzenverlag@migrosmagazin.chTel.: 058 577 13 70,Fax: 058 577 13 71
Werbemarkt:Thomas Brügger (Leitung)Anzeigen:Gian Berger,YvesGolaz, AndreasHess,Hans Reusser, Angela Scasasciaanzeigen@migrosmagazin.chTelefon: 058 577 13 73Fax: 058 577 13 72Innendienst:VerenaDeFranco,Michael Glarner, Christine Kummer,JanineMeyer, Jasmine Steinmann
Lesermarkt:Nicole Thalmann (Leitung),MarianneHermann,Nadine Voss
Media-Services:Patrick Rohner(Leitung), Tabea Burri, AishaKaufmann, TheresaWuitz
Abonnemente:Sonja Frick (Leitung), Sibylle Cecereabo@migrosmagazin.chTel.: 058 577 13 00, Fax: 058 577 13 01
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MeineWelt
«Tanzen ist eineArtMedizin»
Daniel Zbinden hatte in seiner Kindheit traumatische Erlebnisse.Das Tanzen hat ihn gerettet. Jetzt geht der 29-jährige SteffisburgeralsMichael-Jackson-Doublemit einer eigenen Show auf Tournee.
Text:Clauda Langenegger Bilder:Beat Schweizer
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1Meine Show «Ich bin gernemeineigener Chef und habemit Tänzern undMusikern die Show ‹Billie Jean TheTribute Show› auf die Beine gestellt:Wir singen und spielen alles live.Vor einerWoche hattenwir Premiere inThun, jetzt gehenwir auf Tournee.»
2Meine Liebe «Angela (31) arbeitete imBody Shop, als ichmich in sie verliebte,also ging ich dort immerwiederGeschenke fürmeineMutter kaufen.Alswir dasersteMal abmachten,warenwir beide supernervös– ichbrachte keinWort raus, Angela redetewieeinWasser-fall.Wir dachtenbeide:Der anderewillmichwohl nichtmehrwiedersehen.DasGegenteilwarder Fall. Seit zweiJahren sindwirmit Liamzudritt.»
3MeinVorbild «Seit ichmit zwölf Jahrendas Video ‹Thriller› gesehen habe, binich Jackson-Fan. Ich liebe seineMusikaus denAchtziger-Jahren. JedesDetailstimmt haargenaumit demOriginalüberein; die Jacke istmassgeschneidert,Jackson trug sie 1984 an der VerleihungderGrammyAwards.»
4MeinVater «Ich kamals Fünfjährigeraus Brasilien zumeiner Adoptivfamilienach Thun. LetztenHerbst habe ichdank der SRF-Sendung «HappyDay»meinen leiblichenVater RaimundoAtanasiowieder getroffen. Er hattemichdamals nichtweggegeben, sondernmeinemGötti anvertraut, als er in denIrak arbeiten ging. Dieser stecktemich ineinWaisenheimund haute ab. AlsmeinVater zurückkam,war ichweg, und erhatmich nichtmehr gefunden.»
5Meine Leidenschaft «Ich zertanzeproMonat etwa ein paar Schuhe. Als16-Jähriger habe ichwegenVideos vonMissy Elliottmit Hip-Hop-Tanz angefan-gen. Hip-Hop ist so frei, es sind keineMoves vorgeschrieben, und du kannstall deineGefühle in die Choreos rein-packen. Tanzen ist fürmich auch eine ArtMedizin: DankmeinemHobby behieltichmeinen Fokus undwusste, wasichwollte. Das bewahrtemich davorabzustürzen.»
6MeineTanzschule «Sie heisstBahia-Dance, verkörpert Lebensfreude,sommerliche Leichtigkeit und istmeinemVater gewidmet. Angela gibtPoledance, Stretching und Fitness,ich unterrichteHip-HopundRagga.Die Schule befindet sich in Thun.»
Name:Daniel Zbinden (29)Sternzeichen:WaageBeruf undLebenslauf:Mit 16 habe ich das Tanzenentdeckt,mit 20wurde ichSchweizer-, Europa- undWeltmeister imHip-Hop.2009 hatte ich an einerGedenkshowamThunfestmeinen erstenAuftritt alsMichael-Jackson–Imitator.Da arbeitete ich noch alsPfleger. Danach versuchteichmeinGlück inHolly-
wood, als Strassentänzerbei Jacksons Stern aufdemWalk of Fame.Eine Agentin nahmmichunter Vertrag, und ichstand danach in Vegaszwei Jahre lang täglich inder Show «Michael Jack-son Tribute Live» auf derBühne. 2012 kam ich in dieSchweiz zurück und lebeheutemitmeiner FrauAngela und unseremSohnin SteffisburgBE.
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MeinLieblingsprodukt: «YoghurtExcellenceWalderd-beere. Es ist cremigund extrem frisch.»
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