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Grundlagen derBewegungswissenschaft
SS 2007
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
Fragen zum Mentalen Training
Was ist Mentales Training?
Lässt sich die behauptete Wirkung von Mentalem
Training empirisch nachweisen?
Wie lässt sich die Wirkung von Mentalem
Training erklären?
Definitionen von Mentalem Training I
... kognitive Strategie, bei der ein Bewegungsablauf
gedanklich wiederholt und dadurch optimiert werden
soll.
(Janssen, 1989, 23)
Wesentlicher Inhalt des MT ist also das „Sich-Selbst-
Sehen“ und „-Empfinden“ bei einer vorgestellten, aber
nicht körperlich ausgeführten Bewegung.
(Schlicht, 1992, 25)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Annahme und Konsequenz
Annahme : Bewegungen sind im ZNS nicht homogen
repräsentiert. Es lassen sich mehrere Repräsentations-
elemente unterscheiden (vgl. Heuer, 1985; Wiemeyer,
1994, 1997)
Konsequenz : Mentales Training wirkt spezifisch und
kann (muss?) unterschiedliche Formen bzw. Inhalte
aufweisen
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Formen bzw. Inhalte des Mentalen Trainings
Elemente internerBewegungsrepräsentationen
(nach Heuer, 1985)
Formen/Inhalte desMentalen Trainings
Bildhaft-räumlicher
Anteil
Kinästhe-tischerAnteil
Moto-rischerAnteil
Sprachlich-symbol.Anteil
Sich vorstellen, wie manselbst oder eine anderePerson die Bewegung
ausführt
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Formen bzw. Inhalte des Mentalen Trainings
Elemente internerBewegungsrepräsentationen
(nach Heuer, 1985)
Formen/Inhalte desMentalen Trainings
Bildhaft-räumlicher
Anteil
Kinästhe-tischerAnteil
Moto-rischerAnteil
Sprachlich-symbol.Anteil
Nach-Empfinden derpropiozeptiv-kinästhetischen
Begleiterscheinungen derBewegung („Bewegungsgefühl“)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Formen bzw. Inhalte des Mentalen Trainings
Elemente internerBewegungsrepräsentationen
(nach Heuer, 1985)
Formen/Inhalte desMentalen Trainings
Bildhaft-räumlicher
Anteil
Kinästhe-tischerAnteil
Moto-rischerAnteil
Sprachlich-symbol.Anteil
Vorsprechen oderaufschreiben des
Bewegungsablaufs
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Formen bzw. Inhalte des Mentalen Trainings
Elemente internerBewegungsrepräsentationen
(nach Heuer, 1985)
Formen/Inhalte desMentalen Trainings
Bildhaft-räumlicher
Anteil
Kinästhe-tischerAnteil
Moto-rischerAnteil
Sprachlich-symbol.Anteil
...
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Definition von Mentalem Training II
... Oberbegriff für die Trainingsformen (...), bei denen
systematisch und kontrolliert Übungen zum Aufbau
und zur Verbesserung der internen Repräsentation
eines Bewegungsablaufs eingesetzt werden.
(Narciss, 1996, 85)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Versuchspläne
Versuchsgruppe A
Versuchsgruppe B
Kontrollgruppe
Vortest
Vortest
Vortest
Nachtest
Nachtest
Nachtest
Versuchsplan I
Körperliches Training
Mentales Training
- - -
Versuchsgruppe A
Versuchsgruppe B
Vortest
Vortest
Körp.+Men. Training
Körperliches Training
Nachtest
Nachtest
Versuchsplan II
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
MT und das Erlernen der Kugelstosstechnik
0
10
20
30
40
50Prozent
Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5
VG mit MTVG ohne MT
Effekte eines Mentalen Trainings beim Erlernen der Kugelstosstechnik (Schüler der 6. Klasse)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Meta-Analyse (Feltz & Landers, 1983)
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
AUFGABEN-ERFAHRUNG
AUFGABENART GESCHLECHT
Kön
ner
Anf
äng
er
mot
oris
ch
kogn
itiv
Kra
ft
män
nlic
h
wei
blic
h
Effektgröße (Mittelwert)
0,48
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Fazit
MT ergänzt wirkungsvoll das körperliche Training von
Bewegungsfertigkeiten, es ist aber kein Ersatz für das
körperliche Training. Die stärkste Wirkung entfaltet das
MT bei Aufgaben mit einem hohen kognitiven Anteil
und bei erfahrenen Sportlern.
(Schlicht, 1992, 26)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Übersicht
Erklärungsansätze
UnspezifischeWirkung
SpezifischeWirkung
Emotional-motivationalerAnsatz (Schmidt, 1972)
Ideomotorische Hypothese
Programm-Hypothese
Kognitive Hypothese
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Emotional-motivationaler Ansatz
MT wirkt allgemein (= unspezifisch) aktivierend bzw.
motivierend und führt so zu besseren Leistungen.
Kritik: empirisch widerlegt: MT wirkt spezifisch! (vgl. Meta-Analyse von Feltz & Landers, 1983)
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Ideomotorische Hypothese
MT führt zu einer schwachen Innervation der Muskulatur
(Carpenter-Effekt). Diese muskuläre Aktivität wird von
der Muskulatur „erinnert“ und kann auf die körperliche
Bewegungsausführung übertragen werden.
Kritik: der Carpenter-Effekt tritt bei Bewegungsvorstellungen nicht immer auf (z.B. nicht bei räumlich-bildhafter Vorstellung des Bewegungsablaufs)
die Intensität des Carpenter-Effekts steht in keinem monotonen Zusammenhang mit dem Erfolg des Mentalen Trainings
Befunde zum kontralateralen Transfer: Mentales Training der rechten Hand verbessert auch die linkshändige Bewegungsausführung
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Programm-Hypothese
MT ist mit einer Aktivierung des zugrundeliegenden
Bewegungsprogramms gekoppelt. Die wiederholte
Programmaktivierung führt zu einer (1) Festigung
des Bewegungsprogramms und (2) Korrektur bzw.
Optimierung durch kinästhetische Rückmeldungen.
Kritik: es handelt sich lediglich um eine Modifikation der Ideomotorischen Hypothese. Die Wirkung des MT wird nicht auf die peripheren Begleiterscheinungen (Muskelinnervation, Carpenter-Effekt), sondern auf die zentralen Prozesse (Bewegungsprogramm) zu- rückgeführt.
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
Kognitive Hypothese
MT führt zu einer Verbesserung der kognitiven
Repräsentation der Bewegung.
Kritik: erklärt nicht den „nicht-kognitiven“ Rest der Wirkung von MT (s. Meta-Analyse von Feltz & Landers, 1983)
Bildhaft-räumlicher
Anteil
Kinästhe-tischerAnteil
Moto-rischerAnteil
Sprachlich-symbol-Anteil
Mentales Training
1. Einführung
2. Empirische Befunde
3. Erklärungs- ansätze
A. Bund: Grubdlagen derBewegungswissenschaft
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