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Folie 1 LANUV 2015
Gebäudeprogramm „Aktive Gesundheitsvorsorge“ Christof Kaesler, Gudrun Barth, Gerhard A. Wiesmüller LANUV 2015
© P
aulo
dos
San
tos
Gebäudeprogramm der Stadt Köln
• Von 1991-2003 Untersuchung und Sanierung aller städtischen Schulen und Kitas auf „klassische Innenraumschadstoffe“
- Asbest - Polychlorierte Biphenyle (PCB): Quellenfindung in Köln ! - Holzschutzmittel (PCP, Lindan, PCDD/F) - Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - Polychlorierte Naphthaline (PCN) - Schimmelpilze - etc.
Folie 2 LANUV 2015
Auswertung von 299 Schulen und 255 Kindertagesstätten
Folie 3 LANUV 2015
Parameter Grenz- Richtwerte Überschreitungen MaßnahmenPCB RW 1: 300 ng/m³ 63 In allen Fällen
RW2: 3000 ng/m³ 13 wurden Formaldehyd 0,1 ppm 22 Sanierungs-
PCP 100 ng/m³ 29 maßnahmen PCDD/F 0,5 pg TE/m³ 12 eingeleitet
PCN 5 µg/m³ 9VOC 300 µg/m³ 27
Hygienische/Bauliche Mängel 168
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Folie 4 LANUV 2015
Ergebnisberichte
Aktuelle Vorgehensweise Schadstoffe
• Qualitätssicherung bei Neubauten / Umbauten • Freigabemessungen (VOC und Aldehyde) • Anlassbezogene Messungen
(Gesundheitliche Beschwerden)
Folie 5 LANUV 2015
Freigabemessungen nach Neubaumaßnahmen/Umbaumaßnahmen
Folie 6 LANUV 2015
Folie 7 LANUV 2015
VOC/Aldehyde derzeitige Bewertungsgrundlagen
Folie 8 LANUV 2015
VOC: Vorgehensweise in Köln Anwendung der Positivliste
Programm „Aktive Gesundheitsvorsorge“ 2004 wurde das Programm „Aktive Gesundheitsvorsorge“ installiert, um den veränderten rechtlichen und hygienischen Parametern gerecht zu werden
1. Feuchtigkeitsschäden 2. Lüftungsqualität 3. Raumlufttechnische Anlagen 4. Raumakustik 5. Küchenhygiene 6. Sanitärhygiene 7. Lichtverhältnisse 8. Trinkwasser 9. Spezielle Fragen der Innenraumhygiene
Folie 9 LANUV 2015
1. Feuchtigkeitsschäden
Folie 10 LANUV 2015
Feuchtigkeitsschäden mit und ohne Schimmelpilz- bildungen in 30 % aller untersuchten Gebäude Vorgehensweise analog zum UBA-Leitfaden Schimmelpilzsanierungen Messungen mit Baustofffeuchtemessgeräten / Infrarot- messgeräten
Folie 11 LANUV 2015
Begleitung von Schimmelpilz- sanierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit externen Gutachtern
Quelle: www.uba.de
Folie 12 LANUV 2015
2. Innenraumluftqualität
Strukturelle Mängel (zu geringe Lüftungsflächen) Organisatorische Defizite
Bei einer Pilotauswertung aus 35 Schulen wurde in 28 Fällen eine mangelhafte Luftqualität vorgefunden
Mitwirkung im planerischen Bereich
Folie 13 LANUV 2015
Luftqualität von 1000 ppm CO2 Festlegung der Außenluftströme bei mechanischer Lüftung z.B. Kindertageseinrichtung: 20 m³/h Person z.B. Grundschule: 25 m³/h Person Abstimmung der Öffnungsmaße der Fenster mit dem Gesundheitsamt
3. Raumlufttechnische Anlagen
Folie 14 LANUV 2015
- Werden Vorgaben der VDI 6022 eingehalten? - Finden regelmäßige Hygieneinspektionen statt?
Organisatorische Mängel in 70 % der Fälle; z.B. Wartungsdefizite
Strukturelle Mängel in 30% der Fälle
Folie 15 LANUV 2015
4. Raumakustik Nachhallzeiten
• Das Thema Lärm in Schulen ist in den letzten Jahren verstärkt in das öffentliche und wissenschaftliche Interesse gerückt
• Hallige Räume beeinträchtigen Sprachverstehensprozesse
• Reduzierung der Sprachverständlichkeit und Störung des gesamten Lernprozesses
• Kompensation der Kinder mit erhöhter Konzentrations-leistung
• Folge hiervon: Leistungsverlust, vorzeitige Ermüdung, Kopfschmerzen und andere Befindlichkeitsstörungen
Folie 16 LANUV 2015
Bei einer Auswertung von 241 Messungen der Nachhallzeit wurden in 53 % der Fälle Empfehlungswerte überschritten
4. Raumakustik Nachhallzeiten
Folie 17 LANUV 2015
Equipment
Folie 18 LANUV 2015
Folie 19 LANUV 2015
Toleranzbereich der empfohlenen Nachhallzeit für den Bereich Unterricht nach der DIN 18041
Verpflichtende Einhaltung der DIN 18041 für Investoren beim Neubau von Kitas (seit 2008) - Leistungsbeschreibung
Folie 20 LANUV 2015
5. Küchenhygiene In ca. 85 % der untersuchten Objekte werden hygienerelevante Mängel vorgefunden. Strukturelle Defizite (fehlende Fliegengitter oder zusätzliche Handwaschbecken) und organisatorische Mängel (fehlende Hygienepläne)
Folie 21 LANUV 2015
6. Sanitärhygiene
Hygienerelevante Mängel in ca. 70 % der begangenen Einrichtungen
Folie 22 LANUV 2015
7. Lichtverhältnisse
Folie 23 LANUV 2015
In 28% der untersuchten Objekte werden die geforderten Lichtstärken nicht erreicht.
Folie 24 LANUV 2015
8. Umsetzung der Trinkwasserverordnung 1. Mikrobiologische Untersuchungen des Kaltwassers: • Routinemäßige Untersuchung auf die mikrobiologischen Parameter einmal
jährlich durch ein akkreditiertes Untersuchungslabor. • Folgende mikrobiologischen Parameter sind zu bestimmen:
− Koloniezahl bei 22°C − Koloniezahl bei 36°C − Escherichia coli − Coliforme Bakterien − Pseudomonas aeruginosa
• Die repräsentative Untersuchung sieht folgende Probennahmestellen vor: − je eine repräsentative Zapfstelle am Strangende pro Gebäudeteil − eine repräsentative Zapfstelle in der Küche − eventuell ein Spülbecken im Schulkiosk − eventuell ein Waschbecken in einer der Außentoiletten − eventuell ein Spülbecken in der Küche der Hausmeisterwohnung
Folie 25 LANUV 2015
Untersuchungsumfang Trinkwasser 2. Chemische Untersuchungen des Kaltwassers: • Routinemäßige Untersuchung auf die chemischen Parameter nach
Erstuntersuchung alle 5 Jahre durch ein akkreditiertes Labor. • Folgende chemische Parameter zu bestimmen
− Blei − Nickel − Cadmium − Eisen − Kupfer
• Die repräsentative Untersuchung sieht folgende Probennahmestellen vor: − je eine repräsentative Zapfstelle am Strangende pro Gebäudeteil − eine repräsentative Zapfstelle in der Küche − eventuell ein Spülbecken in der Küche der Hausmeisterwohnung − Die Probennahme ist als gestaffelte Stagnationsbeprobung, entsprechend der
Empfehlung des Umweltbundesamtes „Beurteilung der Trinkwasserqualität hinsichtlich der Parameter Blei, Kupfer und Nickel" durchzuführen.
8. Trinkwasserhygiene
Folie 26 LANUV 2015
In einer Auswertung von 38 ausgewählten Schulen wurden 426 Trinkwasseruntersuchungen veranlasst. Hierbei wurden in 101 Fällen Grenzwertüberschreitungen vorgefunden.
Probleme in der Hausinstallation
Folie 27 LANUV 2015
9. Spezielle Aspekte der Innenraumhygiene: Z.B. Phthalate
Folie 28 LANUV 2015
9. Spezielle Aspekte der Innenraumhygiene
Folie 29 LANUV 2015
Pilotprojekt: Weichmacher in verschiedenen Gebäudetypen
Kita Kita Kita GS GS GS Gymnasium Gymnasium GymnasiumBj. 1945 Bj. 1972 Bj. 2009 Bj. 1911 Bj. 1974 Bj. 2007 Bj.1960 Bj. 1977 Bj. 2009
WeichmacherDimethylphthalat (DMP) 0,9 1 <0,5 <0,5 1,3 <0,5 <0,5 <0,5 <0,5Diethylphthalat (DEP) 2,5 2,4 0,5 1,3 5,9 3,1 6,7 2,7 0,8Di-isobutyl-phthalat (DIBP) 100 71 110 19 42 21 18 22 9Dibutylphthalat (DBP) 57 6 6,6 160 20 9,1 65 90 3,6Bis(ethylhexyl)phthalat (DEHP) 17000 130 60 5000 4200 100 170 8000 54Dioctylphthalat (DOP) <50 <10 <10 <50 <1 9 <10 <100 <1TXIB 1,7 2,4 1,1 4,4 4,2 9,2 10 3,4 3,2Bis(ethylhexyl)adipat 9,5 34 1,7 1 4,2 2,8 16 2,6 4,4Summe [mg/kg] 17171,6 246,8 179,9 5185,7 4277,6 154,2 285,7 8120,7 75
Erkenntnisse aus der Pilotstudie
• Keinen Einsatz PVC-haltiger Baumaterialien • Anwendung der Positivliste
(nur schadstoffgeprüfte Baumaterialien dürfen verwendet werden)
• Reinigungsumstellung • Mitwirkung im Vergabesystem:
− nur emissionsarme Möbel, Arbeitsmaterial und Spielzeug zu beschaffen
Folie 30 LANUV 2015
Ziel des aktuellen Kölner Programms „Aktive Gesundheitsvorsorge“ ist die Schaffung gesunder Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Schulen und Kitas.
Erreichbar durch:
• Regelmäßigen Begehungen von Schulen und Kitas
• Präventive Empfehlungen werden in Form von anstehenden Baumaßnahmen (Zusammenarbeit mit Planern)und im Rahmen der Bauunterhaltung abgearbeitet.
• Empfehlung angepasster Reinigungsstandards sowie Lüftungskonzepte
Folie 31 LANUV 2015
Fazit
Fazit
Folie 32 LANUV 2015
Schaffung innenraumhygienischer Standards, z.B. Positivliste für Baumaterialien
Dichtmasse Kawo MS 83 Kawo Karl Wolpers
Dichtmasse auf Basis von Polydimethylsiloxan, Füllstoff, Hilfsstoffen und Silanvernetzer
Büro Dr. Zwiener; OGTS Altonaer Straße; 21082007
K:\BQA\Positiv-Liste\Pruefungen\Altonaer-3-210807.pdf
Fliesen- und Plattenarbeiten
von der Verwendung wird abgeraten
Farbe Sigma Mattlatex
SigmaKalon Deutschland
Innenfarbe auf Basis einer Styrolacrylat-Dispersion, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikaten, Wasser, Additiven und Konservierungsmittel. Gemäß Technischem Merkblatt: geruchs-, lösemittel-, emissions- und weichmacherfrei.
Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; 22082007
K:\BQA\Positiv-Liste\Pruefungen\Frank-1-220807.pdf
Beschichtungs- und Tapezierarbeiten
Auflagenfreie (Mineralisch) / Freigegebene Produkte
Farbe Sigma Brandicolor
SigmaKalon Deutschland
Innenfarbe auf Basis einer Styrolacrylat-Dispersion, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikaten, Wasser, Additiven und Konservierungsmittel. Produkt ist frei von Weichmachern und Glykolverbindungen (HE)
Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; 22082007
K:\BQA\Positiv-Liste\Pruefungen\Frank-2-050907.pdf
Beschichtungs- und Tapezierarbeiten
Auflagenfreie (Mineralisch) / Freigegebene Produkte
Lack Sigma Heizkörperlack gloss
SigmaKalon Deutschland
Lack auf Basis von Alkydharz, Titandioxid, Füllstoffen, Aliphaten und Additiven. Das Produkt ist stark lösemittelhaltig und enthält zudem den krebserzeugenden Stoff 2-Butanonoxim (K2 gemäß MAK-Liste DFG).
Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; 22082007
K:\BQA\Positiv-Liste\Pruefungen\Frank-1-220807.pdf
Beschichtungs- und Tapezierarbeiten
von der Verwendung wird abgeraten
Folie 33 LANUV 2015
Die Mitwirkung im Vergabesystem: Nur emissionsarme Möbel, Arbeitsmaterial sowie Spielzeug und Sportmaterial zu beschaffen
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/gesundheit/umwelthygiene/schadstoffgeprueftes-spielzeug-schadstoffgepruefte-moebel#ziel_0_25
Fazit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Folie 34 LANUV 2015
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