Computer-Supported Cooperative Work (CSCW) · Foren / Bulletin Boards y Gruppenged¨achtnis...

Ingo Kitzmannmail@ikitz.de

Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)Vortrag zum Seminar: “Informationsfluss: Dokumentation undKommunikation im Unternehmen”

Fakultat fur Elektrotechnik und InformatikInstitut fur Praktische InformatikFachgebiet Software Engineering

12.11.2008

Grundlagen CSCW-Mechanismen Grundbausteine CSCSE Beispiele Fazit

Gliederung

1 Grundlagen

2 CSCW-MechanismenAwarenessAnpassbarkeitGemeinsames Material

3 GrundbausteineKommunikationsorientierte Tools (synchron, asynchron)KoordinationswerkzeugeKollaboratiosnorientierte Tools (synchron, asynchron)

4 Computer-Supported Cooperative Software Engineering (CSCSE)

5 Beispiele

6 Zusammenfassung & Fazit

Ingo Kitzmann Computer-Supported Cooperative Work (CSCW) 12.11.2008 2 / 41

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

Womit beschaftigt sich CSCW?

Die verschiedenen Seiten von CSCW

Eigene Begriffsdefinitionen fur den Vortrag

Definition

CSCW ist die Wissenschaft, die versucht interdisziplinar Gruppen zuanalysieren und Mechanismen und Prinzipien fur Groupware zu finden.

Definition

Groupware unterstutzt eine Gruppe beim Zusammenarbeiten z.B. durchKommunikationshilfen oder Arbeitsablaufe. Hierzu rechne ich auchHardware z.B. fur Videokonferenzen.

Kommunikation

Eingeschrankte Kommunikationswege (z.B. Email) erschweren dasVerstandnis

y Intensiver den Verstandigungserfolg prufen

y mehrere Ausdrucksvarianten der gleichen Mitteilung gleichzeitigsenden (z.B. Text + Grafik)

Kommunikation

Durch raumliche, zeitliche und kulturelle Distanz verringert sich dasGruppengefuhl

y Groupware sollte die Vermittlung des Partnerbildes unterstutzenz.B. durch die Kommunikationsgeschichte oder Links auf erganzendeInformationen

y Vertrauen erleichtert Kommunikation

y Falls man jemanden nicht kennt, helfen automatisch erzeugteVerweise auf gemeinsame Bekannte

Kommunikationsphasen

1 Identifizierung und Kontaktaufnahme

2 Aufmerksamkeit gewinnen (z.B. durch Begrußung)

3 Kennenlernen (Aufbau des Partnerbildes)

4 Sich mitteilen (wird durch Flow modelliert)

5 Uberprufen des Verstandnisses

6 Beendigung des Kontaktes

y Alle Phasen sollten unterstutzt werden

y z.B. Anklopfen/Anrufen beim Messenger

Umgebung und Verhalten

Die Umgebung pragt das Verhalten und umgekehrt. Beispiel Trampelpfad:

Fur Groupware folgt, dass sich z.B. die Gruppenkommunikation durch dieBereitstellung eines neuen Mediums komplett verandern kann (Evolution).

y Sinnvollerweise in Iterationen entwickeln und Gruppenreaktionabwarten

y “Labor-Ergebnisse” sind nur bedingt brauchbar

Gruppenverhalten

Das Verhalten der Gruppe andert sich mit:

Große

y Webcam oder Konferenzraum?

Zusammensetzung

y kennen sich alle oder muss man bei derZuordnung von Namen unterstutzen?

Struktur

y wichtige Rollen (Moderator, Chef)kennzeichnen

Raumliche Anordnung

y z.B. bei Videokonferenzen dieKommunikationspartner nach Rangplazieren

Moderation

Moderatoren verhelfen Gruppen zueffizienteren Ergebnissen z.B.Meinungsbildungen

Nutzen das kreative Potential der Gruppe

Auch Minderheiten sollten zu Wort kommen

y Moderatorenrolle integrieren

y Moderationstechniken einbauenz.B. Punktbewertungen, Brainstorming

Organisationsproblem

Viel muss koordiniert werden: Wer, was, wann, wo, warum?

Software-Ergonomie (Usability)

Aufgabenangemessenheit

Selbstbeschreibungsfahigkeit

Steuerbarkeit

Erwartungskonformitat

Fehlertoleranz

Individualisierbarkeit

Lernforderlichkeit

y meist ist Groupware sehr komplex

y viele Usergruppen mussen unterstutzt werden

y Kommunikation ist eher intuitiv

y schlechte Usability erschwert die Kommunikation

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

Awareness

Definition

Awareness is an understanding of the presence and activities of otherswithin a shared hybrid enviroment, which provides a context for mutualorientation and opportunities for situative reactions.1

Unzulangliche Ubersetzungen:“Bewusstsein”, “Gewahrsein”, “Kontextsensitivitat”

1G. Schwabe, N. Streitz, R. Unland (Hrsg.): CSCW-Kompendium, Springer-Verlag,Berlin 2001, ISBN 3-540-67552-3

Awareness

Verteilt geht der gemeinsame Kontext und das Gruppengefuhl verloren:

Kommunikaton ist eingeschrankt

Wer bearbeitet was und wo?

Was wurde in letzter Zeit gemacht?

Ist jemand zu erreichen oder beschaftigt?Ingo Kitzmann Computer-Supported Cooperative Work (CSCW) 12.11.2008 17 / 41

Awareness - Konzept der Aura

man erhalt Statusnachrichten von Personen innerhalb seiner Aura

je naher man dran ist, desto detaillierter fallen diese aus

y Wie im Wasser schlagt ein Ereigniss in der Nahe hohere Wellen

bei direkter Kommunikation: feingranular + oft

bei indirekter Kommunikation: eher Zusammenfassung interessant

Awareness - Raumbasiert

Ein weiteres Konzept nutzt die Metapher von Raumen:

y Betreten und verlassen eines gemeinsamen (Chat-)Raumes

y Group-Desktop mit Zuordnung von aktuellem Dokument undBearbeiter

y Avatare in 3D vermitteln Blickrichtung + Position

y Ganzes 3D-Buro: Heruntergelassene Jalousie signalisiertPrivatgesprach

Awareness - Weitere Konzepte

Weitere Beispiele wie Groupware die Awareness unterstutzen kann:

y Kommunikationshistorie anzeigen

y Versionierung mit Benutzer-Zuordnung

y Letzte Anderungen anzeigen

y Aktuellen Projektfortschritt sichtbar machen (“Wo stehen wir?”)

y Aufgabenverteilung und Rollen sichtbar machen

Aber: immer die Privatsphare beachten

meist “Auge um Auge”-Prinzip

Konfiguration/Filterung der eigenen“Prasenz”

Anpassbarkeit

Warum?

Jeder hat individuelle Bedurfnisse (⇒ Akzeptanz des Einzelnen)

Anpassung an Gruppenstruktur & -Aufgaben

Anpassung an organisatorischen Kontext

Was ist zu beachten?

y Muss zur Laufzeit moglich sein

y Usability ist wichtig

y Fur wen sollen die Anpassungen gelten (Einzelner, Gruppe, Alle)

y Wer darf was anpassen?

y Man sollte Anpassungen weitergeben konnen

y Aber: zu viel Anpassungsmoglichkeiten erschweren den Support

Gemeinsames Material

Unterstutzt die Awareness

Gemeinsamer Bezugspunkt fokussiert die ArbeitTragt zum Gruppengedachtnis bei

y liefert sematisch reiche Informationeny wenig Aufwand fur das Gedachtnisy sollte fur jeden Zuganglich seiny evtl. uber die Zeit unscharfer werden lassen (Datenschutz)

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

Kommunikationsorientierte Tools - synchron

Ziel ist nicht die Objektmanipulation.

Beispiele:

Chatraume (IRC)

y Ausdruck nonverbaler Informationen uber Hilfsmittel (Smileys)

Telefon-Konferenzen

y Zuordnung wer mit wem sprichty Wer ist anwesend?

Video-Konferenzen

y Augenkontakt oft nicht moglich (Kameraposition)

y Seitengesprache nicht moglich (Wichtig fur Entscheidungsfindung)

y verzogertes Feedback ⇒ Missverstandnis von Gesten

Kommunikationsorientierte Tools - asynchron

Beispiele:

Email / Mailinglisten

y Geringe technische Vorraussetzungeny Spam

Foren / Bulletin Boards

y Gruppengedachtnis

Newsgroups

y Anonymitat verleitet zu unerwunschtem Verhalten

Koordinationswerkzeuge

Beispiele:

Termine z.B. Gruppenterminkalender

y Automatische Suche freier Terminey User mochten nicht jedem alle Termine offenbareny Nur offentlich ob belegt oder unbelegt

Strukturierte Ablaufe z.B. Workflow

Projektmanagement z.B. Aufgabenverwaltung

“Gemeinsames Material” z.B. offentliche TODO-Liste

Kollaboratiosnorientierte Tools - synchron

Hier steht die Arbeit am Werkstuck im Vordergrund.Beispiel: gemeinsames Whiteboard.

Awareness ist hier besonders wichtig:

Wer bearbeitet gerade was?

Was hat jemand als nachstesvor?

stehts aktueller Zustand fur alleerforderlich

Kommunikationsunterstutzungerforderlich

Losungskonzepte:

y Beim Zeichnen: jeder malt auf eigener Ebene

y Verteilter “Laserpointer” zum Zeigen auf Dinge

y Nur einer darf arbeiten ⇒ ineffizient

Kollaboratiosnorientierte Tools - asynchron

Beispiele:

Informationssammlungen (Wiki)

Gemeinsame Dokumentenerstellung

Gemeinsame“Arbeitsraume”z.B. Netzwerk-Laufwerke

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

CSCSE (. . . Software Engineering)

Fur den Einsatz von Groupware spricht:

70% der Entwicklungszeit wird koorperativ verbracht(Schatzung von 1995)

Koorperatives Testen findet nachweislich mehr Fehler

Wenig“physisches Material”⇒ leicht zu reproduzieren

Computer schon stark in die Arbeit eingebunden

User weniger technikfeindlich

CSCSE (. . . Software Engineering)

Spezielle Anforderungen:

Konsistenter Zustand muss immer gegeben sein(Programm lauft, Modell⇔Code, . . . )

Eigene Entwicklungspfade ermoglichen

Nachvollziehbarkeit von Anderungen zur Fehleranalyse notwendig

Kommunikation meist mit Bezug auf Artefakte (Code, UI,. . . )

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

Instant Messenger - am Beispiel ICQ

Wikipedia

Google Docs (Text & Tabellen)

Twitter

Gliederung

1 Grundlagen

5 Beispiele

Zusammenfassung & Fazit

Groupware muss sich auf vielfaltige Nutzer einstellen konnen

Ganz wichtig ist Awareness um intuitive Kommunikation undOrganisation zu unterstutzen

zu Flow:

Flow modelliert von wo nach wo Informationen fließen und welcherArt diese sind

Flow modelliert nicht wie diese weitergegeben werden

Man kann schlecht synchrone und asynchrone Kommunikationmodellieren

Awareness lasst sich nicht darstellen

Anhang

Gliederung

7 AnhangIdee zur Diskussion

Anhang

Idee zur Diskussion

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