150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 310

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150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 310

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  • 306 150 psychologische Aha-Experimente

    spiegel zu beobachten und zu notieren, wie oft diese beim Anschauen der Videos ghnten.

    Den Beobachtungen zufolge mussten 41 Prozent der Probanden, die eine ghnende Person gesehen hatten, ihrerseits ghnen. Diejeni-gen, die ghnten, wenn der Filmakteur nicht ghnte (lachen, neutral), machten nur neun Prozent aus.

    Die Forscher setzten ihre Untersuchungen fort, da sie in Erfahrung bringen wollten, warum bestimmte Personen (die 41 Prozent) sich vom Ghnen anderer anstecken lieen, whrend andere gegen einen Ghner immun schienen. Sie vermuteten, dass das Ghnen durch Ansteckung Teil eines bergreifenden Phnomens sein knnte: der Fhigkeit, die psychischen Zustnde (Gefhle, berzeugungen, Absichten) anderer Personen zu erfassen.

    Um diese Hypothese zu besttigen, stellten sie den Probanden eine zweite Aufgabe. Sie sollten drei verschiedene Geschichten lesen und dann Fragen beantworten. Durch diese Aufgabe lie sich die Fhigkeit der Probanden bestimmen, die Absichten und Empfindungen eines anderen zu verstehen. Die Geschichte lautete beispielsweise so: Richard hat fr James zum Geburtstag einen Gegenstand gekauft. Einige Monate danach besucht Richard James. Im Verlauf des Abends lsst James den Gegenstand, den ihm Richard einige Monate zuvor geschenkt hat, versehentlich fallen und sagt: Oh! Das macht ber-haupt nichts, ich fand dieses Dings schon immer scheulich, ich hab es von ich wei nicht mehr wem zum Geburtstag geschenkt bekom-men. Die anschlieenden Fragen lauteten etwa so: Glauben Sie, dass James noch wei, dass Richard ihm dieses Objekt zum Geburts-tag geschenkt hat? Was denkt Richard?

    Die Forscher legten den Probanden darber hinaus einen Frage-bogen vor, der die Ausprgung ihrer schizotypischen Persnlich-keitsmerkmale43 bestimmen sollte Merkmale bestimmter Indi-

    43 Die schizotypische Persnlichkeitsstrung ist gekennzeichnet durch ein sozi-ales und interpersonelles Defizit und zeichnet sich aus durch ausgeprgtes Unbehagen in sozialen Situationen sowie verminderte Beziehungskompetenz (soziale Angst, keine engen Freunde), kognitive und Wahrnehmungsverzer-rungen (Wahrnehmung ungewhnlicher oder bizarrer Empfindungen, magi-sches Denken, Misstrauen), inadquaten oder eingeschrnkten Affekt und schlielich seltsames oder exzentrisches Verhalten (vgl. DSM-IV).

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