2001 - Römische Reichsreligion und Provinzialreligion - Archiv für Religionsgeschichte 3

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Mitteilungen

Römische Reichsreligion und Provinziakeligion:

Globalisieriings- und Regionalisierungsprozessein der antiken Religionsgeschichte

l Ein neues Schwerpunktprogramm der DFG

Im Sommer 1999 beschloß die Deutsche Forschungsgemeinschaft auf der Grundlage eines Rahmenan-trags von Ch. Auffarth, H. Cancik, P. Herz, Ch. Marksclües und J. Rüpke für sechs Jahre ein neues undwohl das erste explizit religionswissenschaftliche Schwe tulktp Ogra lm mit dem Titel „Römische Reiclis-religion und Provinzialreligion: Globalisierungs- und Regionalisierungsprozesse in der antiken Religions-geschichte" (SPP 1080) einzurichten. Dem Antrag waren etliche Gesprächsrunden und zwei von derWerner-Reimers-Stiftung, Bad Homburg, und unterstützend dem Mohr Siebeck Verlag, Tübingen, sowieeine vom Brasenose College, Oxford, finanzierte Tagimg vorausgegangen. Nach einer bundesweiten Aus-schreibung wurden im September 2000 insgesamt 22 Projekte in die Förderung aufgenommen.

Mit dieser Projektzahl erreicht das Schwerpunktprogramm die Größenordnung eines Sonderfor-sch ungsbereichs, unterscheidet sich aber davon durch die dezentrale Ansiedlung der Projekte. Ein jälu·-liches Berichtskolloquium in Bonn sowie thematisch zugespitzte Workshops einzelner Projektgruppenund Tagungen unterstützen die Kommunikation und sichern eine gemeinsame Orientierung der unter-schiedlichen Teilprojekte, so etwa eine Tagung zu analytischen Grundbegriffen des Programms oder zumethodischen Problemen der Besclireibung der Religionsgeschichtc ganzer Provinzen oder Regionen(beide Ende 2000 und Anfang 2001 an der Universität Erfurt). Mit den jälirlichen Berichtskolloquienverbindet sich zugleich eine Evaluation durch eine unabhängige Gutachtergruppc, die unmittelbareKonsequenzen für die Weiterförderung der einzelnen Projekte besitzt.

2 Ziele des Gesamtprogramms

Das religionswissenschaftliche Schwerpuiiktprogramm will beispielhaft die antike Religionsgeschichteals einen iriterkulturellen Prozeß globalen wie regionalen oder lokalen Charakters untersuchen. Ver-ständlicher werden soll so die Formation kultureller Räume unterschiedlicher Größe und Integrations-dichte; die Chancen mid Probleme der Koexistenz solcher Bezugssysteme werden deutlicher.

Das rönüsche Reich war das Ergebnis einer intensiven militärischen und administrativ-politischenExpansion eines antiken Stadtstaates. In diesem Imperium Rornanum wurden die bestehenden mediter-ranen und alteiuOpäischeri kulturellen Kontakte intensiviert (Handel, Tourismus, Migration, Verwal-tung/Militär). Man spricht von „Romanisierung", „Hellenisierung", aber auch Ausbildung „nationaler"'Kulturen, von Integration versus kulturellem Widerstand. Im einzelnen aber bleiben die Dynamik undvor allem die Heterogenität dieses Prozesses - welche kulturellen Bereiche werden überhaupt durch die-sen Vorgang erfaßt? - unklar. Das Schwerpunktprogran im behandelt diese Problemstellung anhand derKonzentration auf Religion, ohne diese in den vielfältigen Kontexten (und nur in solchen kann sie je-weils definiert werden) zu isolieren. Gerade Religion - das (zumal in vonnodenien Gesellschaften)wichtigste Medium symbolischer Kommunikation - bildet einen wichtigen Indikator wie eigenständigenFaktor von Veränderungen.

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Römische Reichsreligion und Provinzidreligion 297

In der ...globalen*1 Betrachtung eröffnet „Reichs- und Provinzialreligion" die doppelte Perspektive von»Zentrum - Peripherie" und „Polyzentralität in der Peripherie". Das Vorhaben untersucht damit die re-ligiöse Komponente der politischen Expansion, ihre Medien, ihre Integrationsleistung und jene Univer-salisientng, die „römische Religion" in diesem Prozeß selbst erfahren hat. Zugleich untersucht sie dieEntwicklung in der - in ein neues Verhältnis zu einem (weiteren?) neuen Zentrum gerückten - Periphe-rie im religiösen Bereich: etwa die in der Mobilität bestimmter Gruppen und der Ausdehnung ober-schichtlicher Kommunikation zum Ausdruck kommende Bildung kultureller Großräume oder Abschlic-ßungsprozesse in der Bildung lokaler Spezifika (etwa in Städten). Im folgenden seien, zunächst in geo-graphischer Anordnung (von West nach Ost), die Einzelprojekte kurz skizziert. Die Projektleiter(inuen)werden nach der Überschrift, die Mitarbeiter (innen) ggf. nach dem Text genannt; sie haben die Textezur Verfügung gestellt. Für Anregungen, Hinweise auf anschließbare Forschungsvorhaben und Ver-mittlung von Kontakten steht der Projektkoordinator, Prof. Rüpke (E-mail: joerg.ruepke@uni-erfurt.de), gerne zur Verfügung (aktuelle Informationen zum Gcsamtprojekt und Links: www.uni-erfiui.de/sppl080) (Jörg Rüpke).

3 Einzelprojekte

3.1 Regional orientierte Untersuchungen

Mysterienkulte in Britannien - orientalische, römische oder einheimische Kultpraxis?(Dori.t Engster, Göttingen)

Am Beispiel der Provinz Britannien soll der Frage nachgegangen werden, in welcher Weise die soge-nannten .orientalischen Religionen" oder Mysterienkulte in die Glaubenswelt auch der Provinzialen inte-griert wurden. Bei der Untersuchung wird es zum einen darum gehen, welche Personen kreise sich be-sonders zu diesen Kulten hingezogen fühlten - Soldaten, Amts- und Funktionsträger, die romanisiertenKreise der einheimischen Bevölkenmg, Frauen oder Männer, Freie oder Unfreie. Im Zusammenhangdamit sollen auch die Verbreitungswege und ^Zentren1 der einzelnen Kulte betrachtet und die Unter-schiede/Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden. Da die Initiation in einen Mysterienkult auf individuellerEntscheidung beruhte. lassen sich gerade am Beispiel dieser Kulte interkulturelle Prozesse gut verfolgen.Anhand der archäologischen Zeugnisse sollen daher sowohl lokale Besonderheiten als auch die im ge-samten Imperium zu beobachtenden Merkmale der Verehrung dieser Götter herausgearbeitet werden. Eswird u. a. zu überprüfen sein, ob sich Indizien für spezifische lokale Formen der Kultpraxis, der Cottes-voTstellung. der Riten und der Gemeindebtruktur nachweisen lassen und in welchem Maße der Kult derMysteriengottCT mit der Verehrung einheimischer Gottheiten verbunden wurde. Zu fragen ist, wieviel.Orientalische:»* sich bei der Verehrung der Mysteriengöttcr auch in Britannien noch nachweisen läßtund wie stark sowohl römischer als auch einheimischer Einfluß spürbar ist.

Religiöse AiLschauungen in den Nordwesiprovinzen des hnfieriuni Romanum: Provinxialkulte als Mittlerzwischen regionaler Tradition und Reich am Beispiel datierter und datierbarer Befund«·, und Funde(Helmut ßender, Patzau)

Das Gebiet der Provinze« Obergermanien, Raeticn und Norictmi bilde! den geographischen Rahmen. Ar-cliäologisdhe liiiiterlabseiischafteri. die Hinweise? auf Religion in diesen Provin/cri gehen, sollen gewinunehund aufgewertet werden. Bei der Bereitstellung der Quellen wird nicht auf die alleinige kujistge.sdiicht-Üch-aivliäologiäche Datierung der Objekte abgehoben werden. Mindern es wird vornehmlich auf ihre Her-kunft und .Strati£TH|ihfc. also den archäologischen ßefumJkorKßxl. /u achten sein. So wird ein überregio-naler Vergleich und damit eine Interpretation d<rr Eiiizeifttucke in einem größeren rcligioiisgeschiduliehenZusammenhang mögtidb. Folgende Fragen eind zur KrforwJiting der Kultwirklirhkcii anybdilaggcliend:Gibt es regional tintenjchiwJUche Auffassungen ein/einer Kulle? Oder konkreten Ctlit es durch suziokul-iimrlle Kuiflüiae U*diii|ae Scij^erpuiiktbildungen mit Blick auf da» Verständnis und die geograpliihche\'erbmtunff einzelner Kulti1? Dem l.'merfangen kornint zugute, daß dnzelne- Quellfnj^iiiuiigeii bereitsBereitgestellt von | Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha

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298 Archiv für Heligionsgeschichte, 3. Band, 2001

untersucht sind, etwa die rheinischen Matronenstatuetten, die Jupitergigantensäulen oder die Lararienvon Äugst. Das Projekt soll die noch vorhandenen Forschungslücken schließen und das bestehende Bildunter Einbeziehung modernster natunvissenschaffjicher Untersuchungsmethoden (Archäobotanik. Ar-chäozoologie usw.) erweitern. Nur auf Basis einer solchen ,ReligionsarchäoIogieb kann eine umfassendeReligionsgeschichte für die genannten Provinzen geschrieben werden. (Günther Moosbauer)

Stadt und Hinterland: Religiöse Landschaften ini südlichen Niedergermanien(Rainer Wiegels; H'olfgang Spickermann, Osnabrück)

Das Projekt soll als Regionalstudie im Rahmen einer Geographia sacra Germaniens die religiösen Ver-hältnisse des Zentralortes Colonia Claudia Ära Agrippinensium/K6\n. des Legionsstandortes ßon-/ / und deren Hinterland im südlichen Niedergermaiuen untersuchen. Dabei kommt es insbeson-dere zum einen auf die Beziehung der Hauptstadt der Provinz Germania inferior zu iiirem unmittelbarenUmland an, das bekanntlich von den niederrheinischen Matronenkulten dominiert wurde. Zu prüfen istdabei etwa, inwieweit die Colonia Claudia Ära Agrippinensium als zentraler Ort Niedergermamens, derbekanntermaßen auch als Zentrum des provinzialen Kaiserkultes angelegt worden war. auch im religiö-sen Transfer eine zentrale Stellung einnahm oder ob und auf welche Weise umgekehrt dort Einflüsse desHinterlandes aufgenommen worden sind. Zum anderen ist nach der Rolle des römischen Heeres für dieKultlandschaft im genannten Gebiet zu fragen. Dabei kommt dem Legionslager und dem angrenzendenvicus in Bonna/Bonn sowie den von dort ausgehenden Ausstralilungen wesentliche Bedeutung zu. Be-sondere Aufmerksamkeit zu schenken ist jeweils möglichen Achsenbildungen zwischen Zentralorten undRegion. Zu diesem Zwecke sollen die vorhandenen, teilweise sehr verstreuten epigraphischen und ar-chäologischen Quellen gesichtet und - soweit nicht publiziert - über Fundverzeichnisse und Ortsaktenaufgenommen werden, um sie dann im Ralunen der oben skizzierten Fragestellungen zu interpretieren.Ziel ist ferner, aus den Ergebnissen eine Kulttopographie des Untersuchungsraumes zu erstellen. Denzeitlichen Rahmen des Projektes bildet die römische Kaiserzeit bis zum Aufkommen des Christentums.(Frank Biller; Heinz Hermann Steenken)

Rom und die Provinz Sicilia - Zur religiösen Identität im Imperium Romanuin(Hubert Cancikt Tübingen)

Auf regionaler Ebene untersucht das Forschungsvorhaben Formen und Entwicklung von Religion a'üfSizilien für den Zeitraum von der Einrichtung der Provinz Sicilia im Jahre 241 v. Chr. bis zur Neuord-nung des römischen Reiches unter Kaiser Diokletian. Besonderes Interesse gilt hierbei der Beschreibungder Rituale im öffentlichen und privaten Kultus, der Kultausstattung, des Mythos, der lokalen Panthea,des Sakralrechts sowie der Organisation und der Träger von Religion. Daneben sollen Kontaktphäno-mene punischer, griechischer, römischer und jüdischer Religion auf Sizilien untersucht werden, bei-spielsweise am Kult der Astarte/Aphrodite/Venus von Eryx, an der Transformation des Marskultes derMamertiner in einen Apollonkult oder an der Implantierung römischer Kolonien in das vorhandene Ge-füge. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt auf der Ebene der Konzepte von sakraler Landschaft undProvinzialreligion. (Heike Kunz)

Das Christentum und die Religionen im westlichen lUyricum vom dritten bis zum fünften Jahrhundert(Christoph Markschies, Heidelberg)

Das Arbeitsprojekt untersucht die religiöse Dimension des spätantiken Kulturraumes Westillyricum. Ineiner reb'gionsgeschichtlich umfassenden Perspektive auf das gesamte religiöse System des Gebietes, wo-bei ein Fortschreiten von der lokalen zur provinzialen Ebene angestrebt ist, soll ein konkreter „Religi-onsraum" der vergleichenden Bearbeitung erschlossen werden. Durch die Zusammenschau der religiösenAusdrucksformen innerhalb der zahlreichen illyrischen civitates^ ergänzt durch die Äußerungen der reli-giösen Identität ganzer Provinzen, wie sie vor allem an den jeweiligen Proviiizzentren des Kaiserkulteszu finden sind, soll exemplarisch für eine begrenzte Region des römischen Reiches in der hohen Kaiser-

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Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 299

zeit die religiöse Geographie sichtbar werden, die sich in den unterschiedlichen Kulten und Lehren sowiein deren regionalen Interaktivitäten ausprägt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Kulten, die of-fenbar in der untersuchten Region eine besondere Anziehungskraft entwickelt haben, also neben dein„staatstragenden" Kult des luppiter Optinuis Maximus vor allem die des Mithras, des Silvanus und desLiber. Einen Schwerpunkt stellt die Untersuchung der Rolle dar, die das Christentum innerhalb des illy-rischen religiösen Systems einzunehmen beginnt. Die Verbindungen zwischen den Formen des Chri-stenrums, wie es in Inschriften, Grabbeigaben oder sonstigen archäologisch erschlossenen religiösen Me-dien seinen Ausdruck findet, und der Gestalt christlicher Theologie, die uns in den erhaltenen Textenillyrischer Provenienz wie Bibelkommentaren, Gemeindekatechesen, dogmatisch-polemischen und litur-gischen Scliriften entgegentritt, sollen gesucht werden. Schließlich wird nach möglichen lokal bestimm-ten kulturellen Hintergründen für die Universalisierungstendenz innerhalb der Religionspolitik geradeder illyrischstammigen Kaiser gesucht. (Henrik Hildebrandt)

Sakrale Räume und Kultpraktiken in städtischen Zentren Dakiens(Alfred Schäfer, Berlin)

Die im Jahre 106/107 n. Chr. eingerichtete römische Provinz Dakien kann als „Einwanderungsland"angesprochen werden. Migranten aus verschiedenen Regionen des Imperium Romanum gestalteten auf-grund ihrer kulturellen Erfahrung sakrale Räume auf unterscliiedliche Weise. Während des Kolonisie-mngsprozesses entstand ein weites Spektrum religiöser Kommunikationssysteme. Elemente der eigenenReligion und fremde Traditionen fügten sich in den entstehenden Heiligtümern zu einem in sich hetero-genen Erscheinungsbild. Ein Blick auf die Liber Pater-Bezirke Dakiens kann die separierenden und dieintegrierenden Tendenzen von Religion besonders gut darstellen und die Bandbreite religiöser Hand-lungsfelder anhand eines Götterkultes belegen. Kolonisten gleicher regionaler Herkunft kamen häufig ingeschlossenen Kultorganisationen zusammen. Wie es zur Formierung der verschiedenen religiösen Ge-meinschaften gekommen ist, soll anhand der gut überlieferten Denkmäler der Koloniestädte Apulumund Sarmizegetusa untersucht werden. Auf der Grundlage einer Analyse der Sakralarchitektur, Weiliin-schriften, Votivplastik und Kultkeramik sind Herkunft und religiöses Ritual der Gläubigen zu ermitteln.Erst eine Betrachtung der Denkmäler auf überregionaler Ebene ermöglicht die Bestimmung lokaler Be-sonderheiten. Auf dieser Basis soll der Transfonnationsprozeß analysiert werden, der zu dem spezifi-schen Religionsgefuge der Provinz Dakien geführt hat. (Constanze Höpken)

Religionsgeschichte Griechenlands als Provinz Achaea in römischer Zeit(Christoph Auffartli. Tübingen)

Das Interesse der klassischen Altertums Wissenschaft ler an der griechischen Kultur und Religion hat sichvorwiegend mit der Frühzeit beschäftigt - ganz im Gegensatz zu den vorhandenen Quellen und Überre-sten. Nur so konnte bich das BÜd vom Niedergang unter römischer Herrschaft bilden. Das Material füreine Religionsgeschichte ist durch die systematische Landesaufnahme ganzer Regionen in den Surveysund durch die Veröffentlichung der römischen Phasen der Großgrabungen an den Zentren erheblichgewachsen, aber nur p unkt ue 11 erforscht. Für eine queilenbasierte Synthese verlangt es nach Kontextua-liäierung und nach religionshistorischen Fragestellungen. Zwei Studien zu Patras und Korinth haben et-wa die Methode von Synchronie und lokaler Religionsgeschichle zu zeigen versucht. Religion kann frei-lich nicht als Mittel der Machtdurclisetzung einseitig mißverstanden werden, sondern es ist auch nachihrer Bedeutung für das Selbstverständnis und Selbstbewußtsein der Griechen in und gegen die römi-sche Herrschaft zu fragen. In einer ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer Datenbankzu den archäologische*! Quellen als Grundlage. (Ingrid Laube)

Zentralisierende Institutionen und Zentralisierung*proze.sM·. in der Provinz Achaea: Religion als Mittelzur und als Spiegel von Zentralisierung(Christoph Auffarui* Tübingen)

Das vorgestellt« Forschungsprojekt begreift sich als Ergänzung zur Studie zur RcÜgiomge&cliicliteAcliaeaä in römischer Zeit. Das Augenmerk soll darauf gerichtet, werden, welch« zefitraHeierrndeii In-Bereitgestellt von | Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha

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300 Archiv für Religionsgeschichte, 3. Band, 2001

stitntioncn dort (v. a. zur Erleichterung der Kommunikation rait dem Zentrum Rom) benutzt oder garneu eingerichtet wurden und welche Zentralisierungs- oder Konzentrationsprozesse im Bereich Religionüberhaupt stattfanden. Als ein gelungenes Beispiel von Zentralisierung durch RcligionspoÜtik ist das vonJlaclrian 131/2 n. Chr. mit Sitz in Athen gegründete Panhellenion anzusehen, welches neben Städtenund Städlcbünden des griecliischen Fesdands auch griechische Städte aus Asien und sogar Afrika alsMitglieder umfaßte. Dieser Städtebund soll in seinen verschiedenen Aspekten genauer analysiert werden,etwa in seinen kultischen und religiösen Implikationen (Heiligtümer in Athen und Eleusis: Götter: Kai-serkult u. a.), in seiner Anknüpfung an athenische und allgemein griechische Traditionen (z. B. an dieIdee des Panhellenismus); im Vergleich mit vorausgehenden Versuchen, einen Zusammerisclduß derStädte der Provinz Achaea herzustellen; im Bundeskonzept sowie in seiner Stellung bzw. Funktion in-nerhalb der Reichs- und v. a. der Wirtschaftspolitik Hadrians. Des weiteren werden anhand einer aus-gewählten Landschaft bzw. Region v. a. Zentralisierungs- oder Konzentrationsprozesse im Medium Re-ligion betrachtet, die unter römischer Herrschaft entstanden und z. T. auch wohl schon früher durchstrukturelle und soziopolitische Veränderungen einsetzten. Hierzu wird bei den verschiedenartigen polis-übergreifenclen Heiligtümern (^Interstate sanctuaries") angesetzt: Veränderungen in Kult. Klientel, Trä-gerschaft, Bedeutungszunalunen bzw. -Verluste, ihr Verhältnis zueinander sowie zu den Poleis und derenHeiligtümern sollen beobachtet und deren Ursachen nachgegangen werden. (Christiane Schmidt)

Kaiserkult in Athen(Annette Hupfloher, Athen)

Untersucht wird in diesem Projekt die Verehrung des römischen Kaisers als Gott im analytischen Span-nungsfeld zwischen Lokal-, Provinz- und Reichsebene. Es geht um die Frage, ob Athen als traditionellprägendes kulturelles Zentrum im Punkte der Kaiserverehning agierte oder reagierte, ob im Bereich derKultpraxis und -Organisation Gemeinsamkeiten oder Unterschiede im Vergleich zu den Nachbarstädtender Provinz Achaia festzustellen sind. Ausgangspunkt ist daher eine zusammenhängende und nach sy-stematischen Kategorien geordnete Analyse und Darstellung des attischen Kaiserkultes. Das Projekt gehtmit einem aus religionshistorischer und archäologischer Forschung kombinierten Ansatz vor. Der Re-konstruktion und, wo möglich, Periodisierung in den einzelnen Kategorien der Untersuchung folgt je-weils der Versuch, die Ergebnisse zunächst im lokalen Kontext, dann auf der Ebene der Provinz und desRömerreiches als Ganzem zu veroiten.

Religion in der römischen Provinz Makedonien(Ulrike Egelhaaf-Gaiser, Gießen; Jörg Rüpke, Ei fürt)

In dem Projekt sollen die Veränderungen im kulturellen, insbesondere im religiösen Bereich analysiertwerden, die durch die Einbeziehung Makedoniens in das Provinzsystem entstehen und durch die wech-selseitigen Einflüsse zwischen Reichszentrum (Rom) und Peripherie bedingt sind. Erstrebt ist eine Präzi-sierung der Transportmechanismen sowie der personalen Träger und Medien religiöser Diffusion. Zuberücksichtigen sind dabei auch die politischen, religiösen und kulturellen Zentren der Nachbarprovin-"zen, die aufgrund ilurer lokalen Nähe, fester Handelskontakte oder Migrationsbewegungen die regionaleEntwicklung entscheidend beeinflußt haben könnten bzw. iltrerscits von den Ereignissen üi Makedoniengeprägt wurden. Das Arbeitsvorhaben wird versuchen, die „Sakrallandschaften^ im Sinne der mentalmaps wichtiger Bevölkerungsgruppen in der römischen Provinz Makedonien zu rekonstruieren, d. h.die Aüsstralilvuigsweite und Wechselbeziehungen der religiösen Zentren innerhalb der Provinz undjenseits der Grenzen nach Rom, Südgriechenland und in den Osten zu beschreiben. Zu erwarten istvon diesem Zugriff auch ein vertieftes Verständnis für die Kulturlandschaft Makedonien im Unterschiedzu den Naclibarregionen, exemplarisch erarbeitet an wichtigen Städten und religiösen Zentren. DieErgebnisse werden in Form zweier Monographien zur „Religionsgeschichte der Stadt Thessalonike" undzur „Religion in städtischen Zentren und Heiligtümern Makedoniens'"4 - insbesondere Dion, Philippi,Samotlirake - vorgelegt. (Christopher Steimlc, Charalampos Tsochos)

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Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 301

Provinzialreligion in Ägypten(Jörg Rüpke* Erfurt)

Gegenstand des Vorhabens ist die Religion der Provinz Ägypten im Rahmen eines lokalgescluchtlichenAnsatzes. Untersucht werden sollen die möglichen Auswirkungen der römischen Verwaltungsmaßnah-men auf die praktizierte Religion. Zu den einschneidenden Maßnalunen seitens der römischen Verwal-tung gehört der jüngeren Forschung zufolge die Munizipalisierung der Städte und ländlichen SiedlungenÄgyptens. Durch die verstärkte lokale Selbstverwaltung ändert sich der Status der Orte und ihrer Be-wohner innerhalb des Sozialgefüges. Gefragt wird, inwieweit und inwiefern sich diese Vorgänge in derWahnielimung des einzelnen geographischen Ortes in Ägypten - und zwar in seiner Eigenschaft als Ortvon Kidtvollzug - sowie Ägyptens insgesamt niederschlagen. Als geeignetes methodisches Instrument zurBeantwortung solcher Fragen erscheint das der Religionsgeographie entnommene Modell der „InnerenLandkarte"4 oder mental map. Aus der Vielzald der Belege lassen sich solche WahrnelumuigsbilderÄgyptens aus der Sicht der Provinzbewohner rekonstruieren. Komplementär lassen sich Aussagen tref-fen über die Außen-Perspektive der Bewohner anderer Orte des Imperium auf Ägypten.

Ziel des Vorhabens ist zum einen, im Zusammenhang des Schwerpunktprogramms einen Beitrag zurSchärfung eines Definitionsprofils von „Provinzialreligion" und „Reichsreligion" zu leisten. In direktemZusammenhang damit soll zum anderen die in der Forschung zum römerzeitlichen Ägypten kontroversdiskutierte Frage nach einer möglichen kulturellen (Dis-)Kontimutät über den Eingriff der Erhebungzur Provinz hinweg beleuchtet werden. Damit wird auch die angenommene „Sonderstellung44 Ägyptenskritisch hinterfragt, und zwar ausgehend vom Kultursegment Religion, das in der Literatur üblicherwei-se als statisch und bewahrend eingestuft wird. Das Vorhaben bietet insofern auch die Chance, einenBeitrag zur Religion des römerzeitlichen Ägypten zu leisten, ohne sie a priori als Voraussetzung deskoptischen Christentums oder als Fortsetzung pharaonischer Traditionen zu behandeln. (Mareile Haase)

Heiden und Häretiker in Westkleinasien(AntonyR. Birley. Düsseldorf)

Obwohl gerade der westliche Teil Kleinasiens früh mit dem Cliristentum in Berülirung gekommen ist,stehen detaillierte Untersuchungen über den Verlauf seiner Christianisierung größtenteils noch aus. Be-sonders auffallig ist, daß sich im Gebiet Phrygiens, dem heutigen Anatolien. rigoristische Gruppen an-siedeln konnten. Beispiele dafür sind die in der Mitte des 2. Jhs. entstandenen Montanisten und etwa einJahrhundert später die sog. Novatianer, die, ursprünglich aus Rom stammend, sich später in Pluygienerfolgreich etablieren konnten. Dem Montanismus als genuin phrygische Bewegung wird in den Quellender Vorwurf paganer Tendenzen gemacht, eine Theorie, die von der Forschung schon früh aufgegriffenwurde. Die Novatianer zeigen im Hinblick auf eine sehr strenge Büß- und Askesepraxis auffällige Par-allelen zum Montanismus. Es stellt sich daher die Frage, oh das Gebiet Phrygiens möglicherweise durchseine vorchristliche Religion einen Nährboden für rigorose christliche Gruppen gebildet hat. Da eineUntersuchung der Novatianer im Hinblick auf diese Problematik noch aussteht, soll das Projekt dieseFrage anhand epigraphischer bzw. literarischer Zeugnisse klären. (Vera Hirschrnann)

Opferdarbtellungen im römischen KJeinasien: Kultikonographie zwischen Adaption und Distinku'on(Güritlter Sc/wrner. Jena)

im Rahmen dieses Projektes werden in einer umfassenden Analyse die Opferdarsleliiingen im römischenKJeinaMen (Provinz Asia) studiert werden. Die Untersuchung basiert auf der Dokumentation und Aus-wertung ikonographisch^r Zeugnisse, die trotz ihres Aussagewertes bisher nur marginal in der Diskubsi-on um da* Verhältnis von Reirhsreligion und Proviii^jalreligion berücksichtigt wurden. Ziel ist es zumeinen, du· verschiedenen Formen von OpfcrdarstelJungen, die einheimischen Traditionen bzw. neuen*uidtröinis<:ht.'n Tyfien verpflichtet sind, in ihren verschiedenen Anwendungsbereichen zu untersuchenund die Ursachen für die Wahl eines hcsiinunten Bildmodus zu analysieren. Zum anderen können dieOpferdarsit'llurigen als Gradmesser für Wechselwirkung zwischen Zentrum und Peripherie bzw. Neben-Zentren dienen und dazu verhelfen, detailliert Wege und Können der Adaption.. Modifikation oder Ne-gation im Kult sowie dessen medialer Umsetzung aufzuzHgrrn.Bereitgestellt von | Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha

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302 Archiv für Religionsgeschichte, 3. Band. 2001

Der Einfluß von Globalisicnings- und Regionalisierungsprozessen in der Geschichte der Ostkirche aufdie Entstehung, Ausbreitung und frühe Entwicklung des Islam im 6. und 7. Jahrhundert(Jamal Malik, Erfurt)

Das Projekt will einen Beitrag leisten zur christlichen und frühislamischen Religionsgeschichte der Spät-antike sowie zur Beantwortung der systematischen Frage nach der religiös geprägten Entwicklung vonkulturellen Prozessen in politischen Raunten, die sich in Abhängigkeit und Konflikt gegenüberstehen.

Mit der islamischen Eroberung wurde das Ende der Vorherrschaft der hellenistischen Kultur im östli-chen Mittehneerraum eingeleitet, welche allmählich mittels heterogener interkultureller Prozesse durcheine neu formierte islamische Kultur ersetzt wurde. Der Entstehung des Islam auf der arabischen Halb-insel und dessen darauffolgender rascher Verbreitung in der byzantinischen Provinz Syrien gingen star-ke Spannungen zwischen dem byzantinischen Machtzentrum und den in den beiden Regionen existie-renden christlichen Gemeinschaften voraus. Diese Spannungen waren infolge des Konzils von Chalkedon(451 n. Chr.) theologischer Prägung, stellten sich jedoch zugleich als ein wichtiger Indikator für tiefekulturelle Unterschiede dar, die aus einem langen wie intensiven Wechselspiel von Integration und kul-turellem Widerstand zwischen einem griechisch und einem syrisch geprägten Kulturraum hervorgingen.Das Projekt widmet sich der Fragestellung, ob und inwieweit die kulturellen, aus religiösen, ethnischenund sozialen Überlagerungsprozessen entstandenen Differenzen zwischen dem byzantinischen Macht-zentrum einerseits und der arabischen und syrischen Peripherie andererseits die Entstehung und rascheAusbreitung des Islam im östlichen Mittelmeerraum beeinflußten. (Emmanouela Grypeou)

3.2 Systematische Fragestellungen

„Nicht nur für das römische Volk, sondern für alle guten und starken Völker" (Cicero) - Die Universali-sierung von Religion in der späten römischen Republik(Hubert Cancik, Tübingen)

Thema ist die Universalisieruiig von zuvor lokalspezifischer Religion, wie sie von Cicero, Varro und Lu-krez in der Endzeit der Republik versucht wird. Den einzelnen Versuchen ist das Ziel gemeinsam, dietraditionelle stadtrömische Religion zu transzendieren hin auf einen allgemeingültigen Begriff von Reli-gion. Dabei werden die Geschichte und die politische Funktion der römischen Religion, auch im Ver-hältnis zu anderen Religionen, reflektiert und kritisiert. Hauptfrage ist: Wie weit wird in den einzelnentheologischen, philosophischen und staatspolitischen Überlegungen die traditionelle religio id est ctiltttsdeorum ergänzt bzw. ersetzt durch sekundäre Religion, d. h. eine individualisierte und etliisierte Auffas-sung von Religion? (Matthias Peppel)

Religiöse Konflikte durch Kultirnporte und Kultinvasion von der Entstehung des Imperium Romanuinbis in die frühe Kaiserzeit(Andreas Mehl, Halle/Saale)

Am Beispiel der Stadt Rom als der römischen Bürgergemeinde werden die Konflikte analysiert und in-terpretiert, in die fremde Gottheiten und/oder deren kultische Rttuale gegenüber den römischen religiö-sen Nonnen und rituellen Praktiken durch die Expansion Roms seit dein Ende des 1. Punischen Kriegesgeraten. Denn fremde Kulte mußten in Organisation und Emotionalität dem religiösen rnos maiorumund den gesellschaftlichen Normen von Scham und Ehre kompatibel sein, andernfalls ergab sich einKonfliktpotential, das sich auf einen Kultaspekt, auf alle Kultpraktiken oder auf die Gottheit selbst be-ziehen konnte. Abwehrreaktionen des römischen Staates trafen nicht nur Götter und Kultpraktiken, diesukzessive und unkontrolliert eindrangen (Jnvasion4), sondern auch die durch einen kultischen Rechts-akt offiziell nach Rom geholten (,Importl). Aus dem Konfliktpotential lassen sich drei Lösungsvariantender religiösen Konflikte postulieren: 1. Abwehr der Gottheit und/oder Dires kultischen Rituals, 2. Adap-tion und Abspaltimg und 3. Duldung. Es werden die strukturellen und funktionalen politischen und so-zialen Veränderungen auf mögliche Konsequenzen im religiösen Verhalten von einzelnen Personen, Per-

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Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 303

sonengruppen und sozialen Scliichten befragt, die über Adaption, Abspaltung, Duldung und Abwehrentschieden. Dazu zählen die neuen Freiräuine der politischen und militärischen Elite, die konservativenGegenströmungen unter den homines novi und Neubürgern der plebs urbana, die Abänderungen desKlientelwesens und die Verstöße der Kaiser gegen den religiösen mos maiorum. (Isolde Sfark)

Darstellung. Legitimation und Plausibilisienmg von Religion im lokalen Kontext am Beispiel religiöserSpezialisten im römischen Reich(JörgRiipke, Erfurt)

In diesem Forschungsprojekt steht, anders als in denjenigen Projekten im Ralunen des Schwerpunktpro-grarames, die von geographischen Räiunen (Provinzen) ausgehen oder sich auf spezielle religiöse Phä-nomene beziehen, die systematische Frage nach den Bedingungen der Vermittlung von religiösen Über-zeugungen im Vordergrund. Ausgehend von antiken Zeugnissen, die sich mit religiösen Spezialisten be-schäftigen, werden deren Rolle und Vorgehensweise im Vermitdungsprozeß von Religion untersucht.Die Untersuchung konzentriert sich dabei einerseits auf die lokale Ebene religiöser Kommunikation, an-dererseits auf Vertreter migrierender, also zunächst ortsfremder Religionen. Ein religiöser Spezialist, derseine Religion oder seinen Kult in jeweils neuen lokalen Kontexten darstellen muß, befindet sich in einerKonkurrenzsituation mit Vertretern anderer Religionen, mit anderen „Sinnproduzenten*·, mit lokal do-minanten Personen und auch anderen Professionen. Die Darstellungs- und Legitimierungsstrategien, diein einer solchen Situation angewendet werden, ihre Abhängigkeit von dem jeweiligen Bczugsralunen, dieFunktion des Rekurses auf ein Zentrum: dies sind einige Aspekte der Fragestellung, die zunächst be-trachtet werden sollen. Im Mittelpunkt stehen hierbei Quellen aus dem Umfeld der Zweiten Sophistik (v.a. Lukian, Apuleius). Vorkonstantiiusche christliche Quellen werden vornehmlich im Ralunen eines ei-genen Teilprojektes behandelt. (Dorothea Elm, Katja Wedekind)

Der römische Kaiser als Mittelpunkt der Reichsreligion: Die priesterlichen und sakralen Funktionen desKaisertums(Ruth Stepper. Potsdam)

Das Kaisertum des römischen princeps war eng mit seiner Rolle als römischer Priester verbunden. Sieverlieh ihm nicht nur Legitimation und Charisma, sondern auch Macht. Das Projekt will diese in derForschung vernachlässigte Seite des römischen Kaisertums eingehend erforschen. Es gilt nicht nur for-male Fragen zu klären (Umfang und Chronologie der römischen Priesteräinter des Kaisers), sondernauch das Handeln und Auftreten des Kaisers als Priester bei der Gestaltung römischer Religion und kai-serlicher Politik aus den Quellen zu rekonstruieren. Dabei steht der Oberpontifikat im Zentrum des In-teresfres. da dieses Amt nicht nur an Macht und Ansehen allen anderen priesterlichen Wurden in Romüberlegen war. sondern auch das römische Kaisertum in seiner sakralen Fiihrungsrolle definierte. Dem-gemäß war der Oberpontifikat von Anfang an ein obligatorischer Bestandteil der Kaiseriitulatur. Daszugrundeliegende Quellenmaterial umfaßt sowohl die literarischen als auch die numismatischen undepigraphischen Zeugnisse. In den Darstellungen der antiken Autoren begegnen uns Vorfalle, Maßnah-men und Entscheidungen, die den Kaiser in seiner Funktion als höchsten römischen Priester sichtbarwerden lassen. Aus Inschriften und Münzen geht hervor, wie die sakralen Ämter des Kaisers benutztbzw. propagiert wurden. Um Entwicklungen und Veränderungen samt ihren Folgen angemessen analy-sieren zu können, wird der Zeitraum vom Beginn des Prinzipals bis zu Kaiser Theodo:>iu.s I. hin Augegefaßt. M« dein Verzicht auf den Oberpontifikat durch Gratianus und Thoodosius wnnfa die bislangunauflösliche Einheit von kaiserlicher Macht und religiöser Führung aufgegeben.

Praxis. Semantik. Diffusion rdinische.fi Herrsdierkults(Hubert Ca/tcik. Tübingen)

Das Projekt behandelt das Thema de» römischen llcm^MTkului vornehmlich auf der Basis jMaterial:» unterhalb der Grenz«;« des Imperium Romanmn von der Zeit den August us bis SrverusBereitgestellt von | Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha

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304 Archiv für RcL'gionsgcschichte, 3. Band, 2001

Alexander (27 v.-235 n. Chr.). Irn Vordergrund steht die Erfassung, Beschreibung und Auswertung dersicheren und crschlicßbaren Kaiserkultstättcn, deren Vielfalt noch nicht zusammenfassend untersuchtwurde. Die Errichtung von Tempeln scheint für die nachaugusteische Zeit die Ausnahme gewesen zusein. Kleine und einfache Bauten mit einem flachen oder erhöhten Podium, das von vornherein für diesukzessive Aufnahme mehrerer Statuen vorgesehen war, könnten die aufwendigen Tempel typologischund semantisch ersetzt haben. Der Frage, ob abgegrenzte und mit kaiserlichen Bildnissen ausgestatteteRäume in öffentlichen Gebäuden wie Basiliken, Bibliotheken oder Thermen sehr selten, gelegentlichoder in den meisten Fällen kultischen Charakter hatten, muß nachgegangen werden. Femer ist zu un-tersuchen, oh es außerhalb Roms und abgesehen von der Person hdius Caesars speziell für verstorbeneoder divinisierte Kaiser eingerichtete Kultstätten gab. Inwieweit setzt der im Osten begehrte Xeo-koros-Titel neue Kaiserkuhbauten voraus oder macht sie erst notwendig? Lassen sich in der Praxisrömischen Herrscherkults Unterscluede zwischen Personenkult, Familienkult, Genius und Numen fest-stellen? Eine vergleichende Betrachtung der erarbeiteten Fakten unter typologischen, chronologischenund regionalen Aspekten soll schließlich zur Klärung der Frage beitragen, ob der römische Herr-scherkult eher vorbehaltlos oder nur sehr modifiziert als Reiclisreligion bezeichnet werden darf.(Konrad Hitzl)

Untersuchungen zur Entwicklung des Asklepioskultes in den Provinzen des römischen Reiches(Hatto //. Schmitt, München)

Der Kult des Asklepios, des „vortrefflichen Arztes"1 und Spätaufsteigers unter den griechischenGöttern, war - in unterschiedlicher Intensität - in fast allen Provinzen des Römischen Reiches verbreitet.War die Verehrung des Heilgottes also Teil einer ,Reichskulturc? Überraschenderweise fehlt eine Ein-ordnung des Phänomens Asklepioskult in die religiöse, soziale und kulturgescliichtüche Entwicklung derKaiserzcit bis dato noch weitestgehend, obwohl dieser Komplex einerseits einen sehr unmittelbaren Zu-gang zu wichtigen Bereichen des Lebens der damaligen Menschen bietet und andererseits einen Blick aufübergeordnete Strukturen und Entwicklungen erlaubt. Diese Lücke will das vorliegende Projekt schlie-ßen. Dabei soll nicht nur die Entwicklung der großen Zentren des Asklepioskultes untersucht, sondernauch die Vielzald von kleineren Asklepieia bzw. von Hinweisen auf eine Verehrung des Heilgottes insAuge gefaßt werden. In diesem Rahmen scheint es sinnvoll, regionale Schwerpunkte auszuwählen, an-hand derer sich die Entwicklungen im Asklepioskult besonders anschaulich aufzeigen lassen, wobei dieunterschiedliche Intensität und die Art und Weise seiner Verelirung anhand des literarischen, epigraphi-schcn, archäologischen und numismatischen Befundes ermittelt werden soll. (Andrea Langenegger-Briickl)

Auseinandersetzungen um Verhaltensregeln im frühen Cluistentum als Indizien eines Ringens um Iden-tität und Universalisierung der Religionsgemeinschaft(Michael Bachmann, Siegen)

Ansatzpunkt des Antrages ist ein vor allem mit den Namen K. Stcndahl, E. P. Sanders undJ. D. G. Dünn verbundener Paradigmenwechsel in der jüngeren Paulusforschung. Danach ist der Apostelbei seinen Rechtfertigungsaussagen inhaltlich weniger durch die Frage nach der Befindliclikeit des ein-zelnen vor Gott als vielmehr durch ein eher korporatives Anliegen bestimmt: das Problem der „richti-gen" Gruppe, der Heilsgemeinschaft und der Bedingungen bzw. der Merkmale der Zugehörigkeit zu ihr.So meint der Ausdruck „Werke des Gesetzes" nach den paulinischen Kontexten und nach der einzigennicht davon abhängigen, erst seit kurzem bekannten antiken Parallele (4 QMMT C27) jüdische bounda-ry bzw! identity makers wie z. B. die Beschneidungsregel, nicht hingegen außerordentliches ethischesBemühen („Werkgerechtigkeitu), welches Paulus vielmehr unangetastet läßt. Ziel des Projekts ist es, dieBrauchbarkeit dieses in der Paulusforschung mittlerweile recht gut bewährten Ansatzes im Blick auf dieübrige frülicliristliche Literatur des ersten und zweiten Jahrhunderts zu erproben und danut den Wegder Jesusbewegung von ludaea bis ins Zentrum des Römischen Reichs und darüber hinaus religionsso-ziologisch angemessener zu beschreiben. Dazu dienen sollen die Erfassung, Ordnung und Bewertung derBelege zu „Verhaltensregeln" sowie ein international besetztes Symposion.

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Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 305

Die Entmachtung des römischen Kaisers: Clirisuiche Herrscher im Widerstreit mit der KirchenJüerarchie(Pedro Barcelo, Potsdam)

Das Einbrechen des Christentums in die religiöse Welt der römischen Zeit hat wie kaum ein andererweltgeschichtlicher Prozeß die religiöse, soziale und kulturelle Lebenswelt des ausgehenden Altertumsherausgefordert und neu gestaltet. Die Folgen dieser Entwicklung sind bis heute spürbar: Fragen undProbleme, die sich aus dem Umgang zwischen kirchlichen und politischen Institutionen ergeben, habenmeist iiire Wurzeln im für die Festlegung der Verhältnisse zwischen Kirche und Staat entscheidenden4. Jahrhundert. Amtsgewalten der heidnischen römischen Kaiser werden in Frage gestellt. Ihr Platz inder Kirche und die Stellung der Bischöfe im Staat werden neu definiert. Das christliche Kaisertum dernaclikonstantinisclien Zeit und die als dessen Stütze fungierende Bischofskirche unterscheiden sich we-sentlich von den entmachteten heidnischen Institutionen. Die selbstbewußten, streitbaren und politischambitionierten klerikalen Vertreter des Cliristentunis erfaliren einen großen Machtzuwachs und be-haupten sich aufgrund ihrer Persönliclikeit sowie ihrer kirchlichen Machtbasis als Größe sui generis. Siewerden im Zusammcnspiel mit den zunehmend ohnmächtigen Kaisern den spätantikcn-frührnittel-alterlichen Staat gestalten. Die Linien, welche zu dieser Entwicklung gefültrt haben, nachzuzeichnenund deren historische Aussagekraft sowie Tragfälligkeit auf die Zukunft hin zu überprüfen, ist das vor-rangige Ziel dieses Projektes. Von zentraler Bedeutung ist hierbei eine Fallstudie des Kaisers ConstantiusII., da sich unter seiner Regierung, welche von direkten regulierenden Eingriffen des Kaisers in alle Be-reiche staatlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens geprägt ist, die Auseinan-dersetzung zwischen Kirche und Staat verdichtet.

4 Forschungsdesiderate

Der neue Schwerpunkt der DFC zur römischen Reichs- und Provinzialreligion, wie er in der Einleitungund durch die Kurzvorstellung der einzelnen Arbeitsvorhaben sichtbar wird, stellt reizvolle und schwie-rige Aufgaben. So deutlich Gundsätze, Rahmen, Ziele sein mögen, so heterogen und lückenhaft ist, not-wendigerweise angesichts des Forschungsstandes, einer enormen Stoffmenge imd auch aufgrund derZufälle eines Aussdireibuiigsverfahrens, die Besetzung der Arbeitsfelder.

Der methodische Zugriff geschieht überwiegend als eine durch das jeweilige. Territorium definierteReligionssrcscliichte. eine auf das Imperium Romanuni und seine Provinzen bezogene „Lokalgeschichte"der jeweils koexistierenden oder int eragierenden Religionen. Dennoch sind in dem jetzt gegebenen Ar-beitszusammenliajig keinesfalls alle Religionen des Imperium oder der Provinzen, nicht einmal diewichtigsten Regionen ..abgedeckt4: Nordafrika, die spanischen und klcinasiatischcn Provinzen., reich anantiken Quellen aller Gattungen und durch erhebliche Forschungen ersclilossen, sind (noch) nicht oderzu schwach vertreten. Dies bedeutet eine erhebliche Beeinträchtigung für die erstrebte KornparatLstikder Provinzen. Immerhin liegt, paradigmarisch für den Osten des Reiches, die Darstellung der römischenReligion in der Provinz Judaea inzwischen vor (Nicole Belayche, im Druck bei Mohr-Siebeck, Tübin-gen).

Die BegriffljchkeiL die in den ein/einen Arbeitsvorhabcn verwandt wird, ist heterogen, nicht nur in-folge der Verschiedenheit der Disziplinen, die an diesem Projekt beteiligt sind, sondern auch infolge derVarianten und Widersprüche in vielen Grundbegriffen der allgemeinen und historischen Religionswis-scn&rhafi. Die Begriffe Synkretismus oder ITieokrasie; AkkuJturaüoi) und UniversaJisierung; Diffusion,Kuh Werbung. Bekehrung und Mission: Hellenisicrung, Roinanisicrung und Rornanisation sind wedereindeutig noch entbehrlich. Die Ausbreitung der stadt römischen Religion, ihre Reaktion auf die Religio-nen der unterworfenen und angegliederten Regionen, ihre Transformation zu einer Provinzial- undRrirhsrdigion sind indfe*en der Keru de* Unternehmen·». Die Klärung und eine gewisse Einheitlichkeitder Begriffliciikeit in diesem Krnibereich ht daher durchaus wünschenswert.

In der Rcligions- und Gristesge&rtiiciite ließen ftich dafür verschiedene Modelle linden, Die Sozial-,Sprach- und JJu>raturwb*>ii^hafiirn haben die Formern, Intensitätgrade. Wege, TrägerÄchirliten vonkulturellem Austausch erforscht (^Rezqifjtmsfonne.ii'*). Das Syrnbolsy&u*m Sprache bietet Analogien/uni Symbolwsiwn Religion: l-airiit war die Sprache de& Zentrum*, der Verwaltung, des Militärs undBereitgestellt von | Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha

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306 Archiv für Rcligionsgcschichte, 3. Band, 2001

die Muttersprache der meisten Kolonisten. In den verschiedenen Provinzen entwickelten sich darausahcr durchaus unterschiedliche Varianten. Die alten Provinzgrenzen des westlichen Reichsgebietes sinddeshalb auch im heurigen Europa noch als Sprachgrenzen zu erkennen: das Italienische im Zentrum,das Provenzalische in der Provincia, Französisch in der Lugdunensis, Rumänisch in Dacia. Die Ver-drängung der indigenen Sprachen entspricht dem Untergang vieler vorrömischer Religionen in Italienund den roinanisierten Provinzen (etruskisch, keltisch, iberisch): der Fortschritt der Romanisierung im-pliziert die nicht notwendige kulturelle Verarmung. Auch die friedliche und gewaltsame Ausbreitung des(west-)europäischen Christentums im Zeitalter des Imperialismus und Kolonialismus, die Wanderungdes Buddhismus durch Asien, die Diffusion des Islam in Afrika bieten fruchtbare Analogien zur Ent-wicklung einer Begrifflichkeit, die für die Untersuchung der Ausbreitung der römischen Religion geeig-net ist.

Die wechselseitigen Beziehungen zwischen dem politischen und religiösen Zentrum und der jeweiligenPeripherie werden in jedem Arbeite vorhaben berücksichtigt. Die „stadtrömische Religion" markiert die-ses Zentrum durch Organisationen und Ressourcen, durch kultische und optische Zeichen. Mit seinenBauten und Festen wird das caput mundi zum Muster für die capita provinciae, die es machen wie Rom.nur kleiner (Tertulüan, de spectaculis 8). Hier ist der Ort der Göttin Roma, die Residenz der Kaiser, ihreGräber, die Tempel der Divi Divaeque: das ewige Rom, die heilige Stadt, schließlich überhöht zum Ga-ranten für den Bestand der Welt: „... solange Rom steht*'.

Dieses Zentrum kann keine Geschichte einer Provinzialreligion aussclüießen. Ein in diesem Zusam-menhang besonders wichtiges, bisher aber ebenfalls nicht besetztes Gebiet ist das (stadt-)römische Rechtin seiner Anwendung auf römische oder fremde Religionen in den Provinzen; auf den Bau von Heiligtü-mern, die Verlegung von Gräbern, die Repression von staatsfeindlichen Religionen (Plinius d. J. inKleinasien). Die Bedeutung des römischen Bürgerrechts für die Romanisierung des Imperium ist augen-scheinlich; für die Geschichte der Provinzialreligionen ist entscheidend, daß der Erwerb dieses Bürger-rechts kebie religiösen Vorbedingungen oder Folgen hatte. Im Gegenteil: es gab Minoritäten, die vomStaate die libertas religionis als ein ins humanum einforderten, so - mit stoisierenden Argiunenten -Tertullian von Scapula, dem Repräsentanten des römischen Staates in der Provinz Africa. Die Ce-sclu'chte der „Religionsfreiheit" und der sogenannten „Toleranzedikte" ist eine wichtige Aufgabe für dieDarstellung der römischen Reichsreligion.

Das Thema Religion zwingt immer zu interdisziplinärer Arbeit. Die materiellen, bildlichen undsprachlichen Zeugnisse müssen mit je eigenen Methoden und für sehr verschiedene Aspekte von Religion(Sozialgeschichte, Ästhetik, Theologie u. v. a. m.) erschlossen und ausgewertet werden. Die Schwierig-keit, daß fachspezifisdie und als solche durchaus berechtigte Fragestellungen sich verselbständigen,kann durch den festen Bezug auf das religionswissenschaftliche Thema überwunden werden. (HubertCancik)

5 Bibliographie

Auffarth, Christoph. Hera und ihre Stadt Argos: Methodische und lüstorische Untersuchungen zur Polis-Religion im frühen Griechenland. Habil. Tübingen 1995.

Belayche, Nicole. Pagan Cult, in Roman Palestine Tübingen: Molur-Siebeck, 2001.Bendlin, Andreas (ed.). Religion and Culture in the Eastern Parts of the Roman Empire. Oxford: Oxford

University Press (im Druck).Cancik, Hubert, The Reception of Greek Cults in Rome. A Precondition of the Emergence of an 'Imperial

Religion'. Archiv für Religionsgescliichte 1,2 (l999) 161 -173.Cancik, Hubert; Cancik-Lindemaier, Hildegard. „Patria - peregriria - universa: Versuch einer Typologie

der universalistischen Tendenzen in der Geschichte der römischen Religion." Elsas, Christoph u. a.(Hgg.), Tradition mid Translation: Zum Problem der interkulturellen Übersetzbarkeit religiöser Phä-nomene. Festschrift für Garsten Colpe zum 65. Geburtstag. Berlin 1994. 64-74.

Cancik, Hubert; Cancik-Linderaaier, Hildegard. Moralische tolerantia - wissenschaftliche Wahrnehmungdes Fremden - religiöse Freiheit und Repression. Bemerkungen zum „Kulturthema Toleranz" in der grie-

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Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 307

duschen und römischen Antike. Wierlacher, Alois (Hg.), Kulturthema Toleranz. Zur Grundlegung einerinterdisziplinären und interkulturellen Toleranzforschiuig. München 1996. 263-282.

Cancik. Hubert; Rüpke, Jörg (Hgg.). Römisclie Reichsreligion und Provinzialreligion. Tübingen: MohrSiebeck 1997.

Herz. Peter: Kobes, J. (Hgg.). Ethnische und religiöse Minderheiten in Kleinasien: Von der hellenisti-schen Antike bis in das byzantinische Mittelalter. Mainzer Veröffentlichungen zur Byzantinistik 2.Wiesbaden 1998.

Kippeiiberg, Hans G. „Lokale Religionsgeschichte von Scliriftreligionen: Beispiele für ein nützlichesKonzept." Ders.; Luchesi, Brigitte (Hgg.), Lokale Religionsgeschichte. Marburg 1995. 11-20.

Markschies. Christoph. Zwischen den Welten wandern: Strukturen des antiken Cliristentums. Frankfurta. M. 1997.

Spickcrniaiin, Wolfgang; H. Cancik, J. Rüpke (Hgg.). Religion in den germanischen Provinzen Roms.Tübingen 2001.

Redaktion: Manfred Petzold, Jörg Rüpke, Christopher Steimle (Universität Erfurt)

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