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Social Media Monitoring für Energieversorger und Stadtwerke Whitepaper RADiOSPHERE GmbH Eisenbahnstr. 59 73265 Dettingen unter Teck W: www.radiosphere.de E: [email protected] T: +49 7021 99890 10

WHITEPAPER - Social Media Monitoring für Energieversorger und Stadtwerke 2013

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Seit 1998 hat sich auf dem deutschen Strommarkt Entscheidendes getan. Mit der Liberalisierung der Strommärkte und dem Wegfall der Leitungsmonopole durften die Stromproduzenten plötzlich ihren Strom auch durch fremde Netze leiten und an Verbraucher in „fremden“ Gebieten verkaufen. Die Kunden standen nun vor der freien Entscheidung, aus einer Vielzahl von Stromlieferanten zu wählen. Den rund 45 Millionen Stromkunden in Deutschland stehen dabei ca. 1000 Stromlieferanten entgegen, wobei hiervon ein Anteil von ca. 70% auf kleinere und mittelgroße Stadtwerke entfällt. Stadtwerke produzieren ihren Strom meist in eigenen Kraftwerken der Städte und sind Handelsteilnehmer an den Strombörsen. Sie fungieren oft nicht nur als Elektrizitätsversorger, sondern kümmern sich auch um Belange wie Gasversorgung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. In großen Städten und Ballungszentren betreiben Stadtwerke auch die Internetversorgung mit Kabelanschlüssen und sind sehr eng mit den Verkehrsbetrieben und Städteportalen verbunden. VERÄNDERUNG IM VERBRAUCHERVERHALTEN Der neue Wettbewerb auf dem Strommarkt kommt letztendlich dem Verbraucher zugute, denn durch einen Wechsel des Stromanbieters sind Ersparnisse zwischen 10 bis 20 % möglich. Seit der Öffnung des Strommarktes steigt die Wechselquote der Verbraucher stetig an. Sie liegt laut dem Monitoringbericht 2009 der Bundesnetzagentur im Bereich der Haushalts- und Kleingewerbekunden bei 5,3 % pro Jahr während sie für Großkunden zwischen 10,5 und 12,5 % beträgt. In Zukunft werden sich diese Zahlen aller Voraussicht nach noch erhöhen, da der Konkurrenzdruck auf dem Strommarkt auch in den kommenden Jahren immer höher wird und die Anzahl der unterschiedlichen Stromlieferanten immer mehr ansteigt. Die Kommunikation bei den Energieversorgern und Stadtwerken hat sich an die Anforderungen ihrer Kunden angepasst. Facebook und Google+ flankieren den eigenen Internetauftritt und Twitter wird inzwischen als „Beschwerde-Sprachrohr“ sehr ernst genommen. Social Media Monitoring ist ein bedeutender und wichtiger Weg um die Kommunikation zu den Kunden aufzubauen und aufrecht zu erhalten.

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Social Media Monitoring

für

Energieversorger und Stadtwerke

Whitepaper

RADiOSPHERE GmbH

Eisenbahnstr. 59

73265 Dettingen unter Teck

W: www.radiosphere.de

E: [email protected]

T: +49 7021 99890 10

RADiOSPHERE | WHITEPAPER – SOCIAL MEDIA MONITORING FÜR ENERGIEVERSORGUNGSUNTERNEHMEN

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort – Mission Statement .......................................................................................... 1 Einführung in das Social Media Monitoring .................................................................. 2

Gesprächsvolumen und Komplexität steigen rasant ................................................. 2 Anwendungsgebiete von Social Media Monitoring bei Energieversorgern ............ 3 Individuell zugeschnittene Analysen ............................................................................ 4

Beispiele für Monitoring-Themen ................................................................................... 5 Erfahrungen aus der Praxis ........................................................................................... 5 Fazit: Strategische Implementierung von Social Media Monitoring ......................... 6 Social Media Situation in Deutschland ......................................................................... 7

Begriffsabgrenzung .......................................................................................................... 9 Social Media Monitoring ................................................................................................ 9 Social Media Analyse ...................................................................................................... 9 Social Media Reporting ................................................................................................... 9 Social Media Engagement .............................................................................................. 9 Geforderte Reaktionszeiten ......................................................................................... 10

Wo steht Ihr Unternehmen? .......................................................................................... 11 Social Media Monitoring Reifegrad-Modell ............................................................... 11 Die sechs Stufen des Zuhörens ................................................................................... 11 Stufe 1-3 ......................................................................................................................... 12 Stufe 4-6 ......................................................................................................................... 13

Social Media Fragestellungen für Energieversorger ................................................... 14 Kundenzufriedenheit als zentrales Ziel ...................................................................... 14 Vorteile nutzen und Risiken vermeiden ..................................................................... 14 Menschen sprechen in sozialen Netzwerken ............................................................ 15 Kommt die Strategieausrichtung an? ......................................................................... 15 Anwendungsfälle für das Social Media Monitoring .................................................. 16 Wirkung messen und bewerten .................................................................................. 17 Potentiale ausschöpfen ................................................................................................ 17

Fallstudie Stadtwerke .................................................................................................... 18 Die Herausforderung .................................................................................................... 18

Szenario 1: Stromausfall in Teilen einer Großstadt .................................................... 18 Die Lösung ..................................................................................................................... 18 Das Ergebnis .................................................................................................................. 19

Szenario 2: Wettbewerber versucht Anbieterwechsel durchzusetzen .................... 19 Schwache Signale erkennen! ....................................................................................... 19 Issues oder Spikes festlegen!....................................................................................... 19 Spitzen in den Netzgesprächen erkennen ................................................................. 20 Das Ergebnis .................................................................................................................. 21

Szenario 3: Social Command Center – Zuhören wenn niemand spricht! ................. 22 Die Lösung ..................................................................................................................... 23 Das Ergebnis .................................................................................................................. 23

Anhang ............................................................................................................................. 24 Quellennachweise ......................................................................................................... 24 Themenportal ................................................................................................................ 24

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VORWORT – MISSION STATEMENT

Seit 1998 hat sich auf dem deutschen Strommarkt Entscheidendes getan. Mit der

Liberalisierung der Strommärkte und dem Wegfall der Leitungsmonopole durften die

Stromproduzenten plötzlich ihren Strom auch durch fremde Netze leiten und an

Verbraucher in „fremden“ Gebieten verkaufen. Die Kunden standen nun vor der freien Entscheidung, aus einer Vielzahl von

Stromlieferanten zu wählen. Den rund 45 Millionen Stromkunden in Deutschland

stehen dabei ca. 1000 Stromlieferanten entgegen, wobei hiervon ein Anteil von ca.

70% auf kleinere und mittelgroße Stadtwerke entfällt.

Stadtwerke produzieren ihren Strom meist in eigenen Kraftwerken der Städte und

sind Handelsteilnehmer an den Strombörsen. Sie fungieren oft nicht nur als

Elektrizitätsversorger, sondern kümmern sich auch um Belange wie Gasversorgung,

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. In großen Städten und

Ballungszentren betreiben Stadtwerke auch die Internetversorgung mit

Kabelanschlüssen und sind sehr eng mit den Verkehrsbetrieben und Städteportalen

verbunden.

VERÄNDERUNG IM VERBRAUCHERVERHALTEN

Der neue Wettbewerb auf dem Strommarkt kommt letztendlich dem Verbraucher

zugute, denn durch einen Wechsel des Stromanbieters sind Ersparnisse zwischen 10

bis 20 % möglich. Seit der Öffnung des Strommarktes steigt die Wechselquote der

Verbraucher stetig an. Sie liegt laut dem Monitoringbericht 2009 der

Bundesnetzagentur im Bereich der Haushalts- und Kleingewerbekunden bei 5,3 %

pro Jahr während sie für Großkunden zwischen 10,5 und 12,5 % beträgt.

In Zukunft werden sich diese Zahlen aller Voraussicht nach noch erhöhen, da der

Konkurrenzdruck auf dem Strommarkt auch in den kommenden Jahren immer höher

wird und die Anzahl der unterschiedlichen Stromlieferanten immer mehr ansteigt.

Die Kommunikation bei den Energieversorgern und Stadtwerken hat sich an die

Anforderungen ihrer Kunden angepasst. Facebook und Google+ flankieren den

eigenen Internetauftritt und Twitter wird inzwischen als „Beschwerde-Sprachrohr“

sehr ernst genommen. Social Media Monitoring ist ein bedeutender und wichtiger

Weg um die Kommunikation zu den Kunden aufzubauen und aufrecht zu erhalten.

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EINFÜHRUNG IN DAS SOCIAL MEDIA MONITORING

Social Media Monitoring ist die Weiterentwicklung der klassischen Webanalyse über

die Website hinaus in die Weiten des sozialen Webs. Nutzer bewegen sich nicht nur

auf Marken-Websites, sondern in Foren, Blogs und Netzwerken, wo ihre

Konversationen durch Social Media Monitoring Software identifiziert, analysiert und

zur Weiterentwicklung des Unternehmensmarketing genutzt werden können.

Laut einer aktuellen BITKOM-Studie betreiben derzeit knapp 50 Prozent der

Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern Social Media Monitoring. Bei großen

Konzernen dürfte dieser Wert noch höher liegen. In sich schnell verändernden und

umkämpften Marktumfeldern, in denen das Social Web eine immer bedeutendere

Rolle spielt, ist das systematische Monitoring von sozialen Medien zu einem

essentiellen Arbeitsmittel für Unternehmen aller Branchen geworden. Kaum ein

Unternehmen kann es sich in diesem dynamischen Umfeld noch leisten, »auf diesem

Auge blind zu sein«.

In der klassischen Medienbeobachtung wird mit zeitlicher Verzögerung erhoben,

welche Artikel in welchen Medien welche potenzielle Reichweite haben. Auf die

tatsächlichen Einstellungen der eigenen Kunden kann auf diese Weise nur indirekt

geschlossen werden. Ein Social Media Monitoring zeigt viel schneller und präziser,

wie Kunden und Nutzer tatsächlich über das Unternehmen und seine Produkte im

Internet reden. Somit kann direkt der Effekt der eigenen Aktivitäten, z.B. einer

Werbekampagne oder einer Produkteinführung, erhoben werden.

Dabei erkennen immer mehr Unternehmen, wie umfassend sie diese Erkenntnisse in

ihre Strategie integrieren können und dass die möglichen Anwendungsgebiete des

Monitorings weit über den Bereich der Unternehmenskommunikation hinausgehen.

GESPRÄCHSVOLUMEN UND KOMPLEXITÄT STEIGEN RASANT

Je größer das Gesprächsvolumen im Social Web über ein Thema oder ein

Unternehmen wird, desto komplexer muss das Social Media Monitoring ausgestaltet

sein, um aus der Fülle der Daten die wesentlichen Informationen herauszufiltern.

Während es bei einem geringen Gesprächsvolumen theoretisch ausreicht, per

Suchmaschinen-Alert oder kostenlosem Monitoring-Tool wie z.B. talkwalker alerts

(www.talkwalker.com/alerts) auf einen neuen Beitrag aufmerksam gemacht zu

werden, so ist das für größere Unternehmen nicht mehr ausreichend.

Zum Einen durchsuchen Suchmaschinen wie Google nutzergenerierte Inhalte in

Social Networks wie Twitter oder Facebook nicht, zum Anderen werden über große

Unternehmen mit einer Vielzahl an Produkten monatlich tausende bis zehntausende

Beiträge im Social Web geschrieben. Diese Masse an Daten muss systematisch

analysiert und aufbereitet werden, um die für das Energieversorgungsunternehmen

relevanten Informationen zu erhalten.

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ANWENDUNGSGEBIETE VON SOCIAL MEDIA MONITORING BEI

ENERGIEVERSORGERN

Um die schnell anwachsenden Gesprächsvolumina beherrschbar zu machen, muss

daher zunächst zwischen verschiedenen Anwendungsgebieten von Social Media

Monitoring differenziert werden, die sich aus den Interessen und Zielen

verschiedener Abteilungen im Unternehmen ergeben.

Die Marketing-Abteilung z.B. ist an Beiträgen aus dem Social Web interessiert, die

Feedback auf eine aktuelle Werbekampagne enthalten. Die HR-Abteilung hingegen

ist an Bewertungen des Unternehmens aus Arbeitnehmersicht interessiert.

Wiederum einen anderen Fokus hat die Investor-Relations-Abteilung, die wissen

möchte, was die Aktionäre derzeit bewegt.

Es existieren also unterschiedliche Anwendungsgebiete von Social Media Monitoring,

die sich in folgende Unternehmensbereiche gliedern lassen:

Marketing (Kampagnentracking und -evaluation)

PR (Themen- und Issues-Monitoring)

Vertrieb (Bedarfserkennung, proaktive Kommunikation, Identifikation

von Multiplikatoren und Meinungsführern )

Service und Support (CRM, Customer Service)

Business Intelligence (Wettbewerbsbeobachtung, Data Mining)

R&D / Innovation (Pre-Testing, Crowd Sourcing, Produktüberwachung)

HR (Reputations-Monitoring, Bewerbersuche)

Investor Relations (Sentiment-Monitoring, Themen-Monitoring)

Corporate Communications (Krisen-Monitoring, Management-Reports)

Diese Gliederung ist nicht vollständig, sie zeigt jedoch, wie unterschiedlich sich in der

Praxis die Informationsbedarfe gestalten.

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INDIVIDUELL ZUGESCHNITTENE ANALYSEN

Wie kann ein Energieversorgungsunternehmen nun erreichen, dass

unterschiedlichste Abteilungen und Stellen genau die Beiträge und Analysen geliefert

bekommen, die für sie relevant sind? Ein quellenbasierter Ansatz wäre hier nicht

sinnvoll, da Social Media Nutzer nahezu jedes Thema auf jeder Plattform diskutieren:

„In Kochforen werden DSL-Tarfie verglichen, in Online-Foren von Frauenzeitschriften

wird über die Fahreigenschaften von Autos diskutiert und bei Facebook und Twitter

geht es grundsätzlich um alle erdenklichen Themen.“

Jede Social Media Quelle muss also gleichermaßen durchsucht und analysiert

werden. In der Praxis des Social Media Monitorings sind themenbasierte Analysen

daher sinnvoller. Diese ermöglichen es, jeden gefundenen Beitrag dem passenden

Thema zuzuordnen. Für jede Fragestellung wird in Zusammenarbeit von

Unternehmen und Monitoring-Anbieter eine Liste von Suchbegriffen

zusammengestellt.

Aus dieser Liste wird ein sogenannter Such-Term generiert, der genau die Beiträge

aus dem Social Web herausfiltert, die für die jeweilige Fragestellung relevant sind.

Abbildung: Beispiel Such-Term in talkwalker

Sein Aufbau besteht aus umfassenden Suchbegriffen in Kombination mit logischen

Operatoren wie UND, ODER, NICHT. Such-Terme ähneln umfangreichen

Suchmaschinen-Anfragen, in denen z. B. ein Unternehmens-name („Stadtwerke

München“ OR ++“SWM“), eine Produktkategorie (Strom, Gas, Wasser, Internet) und

mehrere Produkteigenschaften (Leistung, Verbrauch etc.) kombiniert werden.

Unerwünschte Beiträge werden durch entsprechende Ausschluss-Begriffe eliminiert.

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BEISPIELE FÜR MONITORING-THEMEN

Die Marketingabteilung möchte wissen, wie eine neue Kampagne bei der Zielgruppe

ankommt – sie kann dazu aus dem Beitragsaufkommen und der Tonalität der

Beiträge (positiv, neutral, negativ) im Social Web unmittelbare Schlüsse ziehen.

Unter Umständen kann aufgrund von konkreter Kritik oder gehäuften Hinweisen

sogar die Kampagne noch korrigiert werden. Unternehmen, die durch die direkte

Berücksichtigung von Feedback aus Social Media Markt- und Kundennähe zeigen,

wurden in der Vergangenheit bereits mit sehr positiven Beiträgen belohnt und

konnten den Buzz (Netzgespräche) zu ihrer Marke deutlich steigern.

In einer PR-Abteilung werden Themen häufig auch unternehmensunabhängig bzw.

branchenweit analysiert. Die Mitarbeiter dort möchten z.B. wissen, wie derzeit im

Social Web über Tankstellen für Elektro-Autos und die Reichweite von E-Mobilen

diskutiert wird, welche Marken die größte Präsenz im Web haben oder welche Nutzer

in welchen Foren die wichtigsten Meinungsführer (Influencer) sind.

Zudem spielt hier das Thema (Issue)-Monitoring eine bedeutende Rolle!

Firmen beobachten, wie sich das Beitragsaufkommen in Social Media zu Themen

entwickelt, die für das Unternehmen kritisch sind, z.B. die Umweltverträglichkeit der

eigenen Produkte oder die Mitarbeiterzufriedenheit, die über

Beurteilungsplattformen wie kununu.de öffentlich zugänglich sind. Ein Monitoring

dient hier also auch als Frühwarnsystem, insbesondere für sich anbahnende Krisen

(Shitstorms).

Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Sammeln von Informationen über

Wettbewerber. Diese Form der Marktbeobachtung gehört zu den besonders

wichtigen Anwendungs-gebieten des Social Media Monitoring. Immer mehr

Unternehmen betreiben eigene Blogs und Foren oder führen Kampagnen in Social

Networks durch. Hier kann mit einem Monitoring das Verhalten der Mitbewerber im

Social Web verfolgt und analysiert werden, um herauszufinden, mit welchen Themen

und Aktionen Wettbewerber erfolgreich sind bzw. um die Fehler des Wettbewerbs zu

vermeiden

ERFAHRUNGEN AUS DER PRAXIS

Die Beispiele deuten an, dass sich die Bedarfsdefinition und die Implementierung

eines Social Media Monitorings mit passgenauen Suchtermen durchaus

anspruchsvoll und aufwändig gestalten kann. Schnell kommen bei einer

Beobachtung der wichtigsten Themen und Wettbewerber 20 bis 50 verschiedene

Such-Terme zusammen.

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Abbildung: Social Media Monitoring Projekt „Energieversorger“ – Radiosphere mit talkwalker

Diese Suchterme müssen permanent aktualisiert und optimiert werden, z.B. wenn

Kampagnen und Produkte des Unternehmens hinzukommen oder wegfallen.

Monitoring-Anbieter und Unternehmen sind daher idealerweise ständig in Kontakt

und informieren sich gegenseitig über aktuelle Entwicklungen.

FAZIT: STRATEGISCHE IMPLEMENTIERUNG VON SOCIAL MEDIA MONITORING

In immer mehr Social Media Quellen wird immer intensiver über Energie-versorger

und deren Produkte gesprochen. Die strategische Bedeutung von Social Media

Monitoring wird daher weiter zunehmen. Um für jeden Unternehmensbereich die

relevanten Themen zielgerichtet beobachten zu können, bedarf es eines

umfassenden und systematischen Monitorings.

Dieses sollte individuell zugeschnittene Analysen bieten, die auf komplexen

Such-Termen beruhen. Social Media Monitoring kann nur dann erfolgreich sein,

wenn sämtliche Unternehmensabteilungen mit ihren individuellen Bedarfen bei

dessen Implementierung mit einbezogen werden.

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SOCIAL MEDIA SITUATION IN DEUTSCHLAND

In Deutschland sind 74 Prozent der Internetnutzer mindestens in einem sozialen

Netzwerk angemeldet. Zwar führen jüngere Internetnutzer unter 30 Jahren die

Statistik der Social Network Nutzer mit 92 Prozent deutlich an, aber auch bei den 30-

bis 49-Jährigen sind nahezu drei Viertel in den Netzwerken angemeldet.

Abbildung: Demoskopische Verteilung in den wichtigsten Social Media Netzwerken (Jeff Bullas)

Abbildung: Demoskopische Veränderung und Zunahme in den höheren Altersgruppen (Jeff Bullas)

Bei den über 50-Jährigen ist es immerhin noch jeder Zweite. Bemerkenswert ist auch,

dass unter den 20 meistbesuchten Websites in Deutschland sieben Social Media

Plattformen sind, und dass Internetnutzer in Deutschland fast ein Viertel ihrer

gesamten Online-Zeit in sozialen Netzwerken verbringen.

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Mit anderen Worten:

SOCIAL MEDIA IST SO GROß, DASS MAN ES

NICHT MEHR IGNORIEREN KANN

Vor dem Hintergrund dieser hohen Bündelung von Aufmerksamkeit in sozialen

Medien und der demoskopischen Nutzungsbandbreite verwundert es daher nicht,

dass auch fast die Hälfte der Unternehmen und Energieversorger in Deutschland

Social Media auf die eine oder andere Weise einsetzen und dass weitere 15 Prozent

die Nutzung bereits konkret planen.

Diese Zahlen sagen jedoch noch nichts über die Intensität und Ernsthaftigkeit aus,

mit der diese Firmen ihre Social Media Aktivitäten betreiben. Dies verdeutlicht

hingegen ein Blick auf die organisatorischen Voraussetzungen für den Einsatz

sozialer Medien in den Unternehmen.

Dabei zeigen sich große Unterschiede zwischen größeren und kleineren

Unternehmen. So haben 86 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500

Beschäftigten, eigene Mitarbeiter, die für die Steuerung der Social Media Aktivitäten

verantwortlich sind, aber erst 41 Prozent der mittelständischen Unternehmen. 63

Prozent der Großen verfügen über so genannte Social Media Guidelines, die

Mitarbeitern Hilfestellung bei der beruflichen Nutzung sozialer Medien geben,

während es bei den Kleinen nur 19 Prozent sind.

Ein Social Media Monitoring betreiben 48 Prozent der großen, aber nur 10 Prozent

der mittelständischen Unternehmen. Bei den Energieversorgen und Stadtwerken

betreiben vorwiegend die großen Unternehmen ein systematisches Monitoring. Die

Stadtwerke, die sehr dicht am Endkunden sind, befinden sich erst im Aufbau einer

Social Media Monitoring Infrastruktur. Vorreiter sind die Stadtwerke München,

Frankfurt, Hamburg und Köln.

Insbesondere der Mittelstand ist daher aufgerufen, die Organisation seiner Social

Media Aktivitäten zu professionalisieren, wenn er das Feld nicht den Großen

überlassen will.

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BEGRIFFSABGRENZUNG

SOCIAL MEDIA MONITORING

Social Media Monitoring ist die systematische Beobachtung und Analyse

von Social Media Beiträgen und Dialogen in Diskussionsforen, Weblogs,

Mikro-Blogging und Social Communitys, wie Facebook, Twitter, Google+,

Youtube oder Pinterest. Es dient dazu, einen schnellen Über- und Einblick

in Themen und Meinungen aus dem Social Web zu erlangen. Im

Unterschied zur einmaligen bzw. in regelmäßigen Abständen durchgeführten Social

Media Analyse wird Social Media Monitoring kontinuierlich durchgeführt. Um Social

Media Monitoring zu betreiben stehen sowohl kostenlose Werkzeuge als auch

professionelle und damit kostenpflichtige Lösungen zur Verfügung.

SOCIAL MEDIA ANALYSE

In Abgrenzung zum Social Media Monitoring beinhalten Social Media

Analysen einmalige oder regelmäßig erstellte tiefgehende qualifizierte

Analysen der Social Media Aktivitäten. Umfangreiche Visualisierungs-

werkzeuge und Dashboards werden hierzu eingesetzt. Darüber hinaus

werden oftmals andere Datenquellen, wie z.B. aus der Webanalyse oder

dem CRM System mit einbezogen. Selbst riesige Datenmengen lassen sich erfassen und

für Tiefenanalyse strukturieren. Social Media Analyse verknüpft dabei die Kernprozesse

der Erhebung, Aufbereitung und Analyse von Web­ Inhalten effizient mit der

Ergebnisinterpretation.

SOCIAL MEDIA REPORTING

Um die Erkenntnisse aus der Social Media Analyse zusammenzufassen und

in regelmäßigen Zeitabschnitten an die Entscheider zu liefern, bedarf es

einer guten Planung der Reporting Struktur und des Empfänger-Kreises. Die

Definition und Produktion der regelmäßigen Berichte müssen leicht

verständlich und durch automatisierte Verteilungsmechanismen zuverlässig

sein. Neben dem regelmäßigen Reporting ist auch ein ebenso zuverlässiges

Benachrichtigungssystem von großer Bedeutung. So werden beim Auftreten von

Kommunikationsspitzen Alarme (Alerts) via eMail ausgelöst, die an definierte und

zuständige Mitarbeiter oder Arbeitsgruppen versendet werden.

SOCIAL MEDIA ENGAGEMENT

Nachdem es beim Monitoring lediglich um das Zuhören geht, stehen nun

die möglichen Reaktionen im Vordergrund. Social Media Engagement

bedeutet den Kunden in die Kommunikation einzubinden und

Interaktionen zu starten. Dabei sind die Spielregeln im Social Web oft

andere als in den klassischen Kommunikationskanälen. Ansprache und

Kommunikationsstil müssen an das neue Medium angepasst werden.

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GEFORDERTE REAKTIONSZEITEN

Eine unbedachte oder auch keine Interaktion kann leicht negative Folgen für Image

und Reputation des Unternehmens haben. Eine besondere Herausforderung sind

beispielsweise die Reaktionszeiten, da die gesamte Kommunikation in Echtzeit

stattfindet.

Dabei ist eine sofortige Reaktion auf einen negativen Beitrag aber nicht in jedem Fall

das richtige Gegenmittel. Oftmals ist es besser abzuwarten weil auf negative

Kundenbeiträge solche mit positiver Erfahrung folgen und sich damit negative

Tendenzen ohne den Eingriff des Unternehmens – und somit glaubwürdiger – von

selbst neutralisieren. Daran sieht man, dass neben einem klaren Interaktionskonzept

auch viel Erfahrung und „Bauchgefühl“ auf Unternehmens-seite beim Engagement

notwendig ist. Grundsätzlich kann ein proaktives und professionelles Engagement

den Kundenservice verbessern, Krisen abwenden und den Wert eines Unternehmens

steigern. Idealerweise kann es sinnvoll in die bestehende Service- und CRM-

Landschaft des Unternehmens integriert werden.

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WO STEHT IHR UNTERNEHMEN?

SOCIAL MEDIA MONITORING REIFEGRAD-MODELL

Das Social Media Monitoring Reifegrad (Maturity) Modell hilft Ihnen die richtigen

Ziele zu setzen und in Abhängigkeit davon die entsprechenden Ressourcen, sowohl

personell als auch im Hinblick auf die Toolauswahl zu planen.

Abbildung: In Anlehnung an das Jeremiah Owyangs Social Media Listening Maturity Model

DIE SECHS STUFEN DES ZUHÖRENS

In Abhängigkeit der Ziele die Sie mit Social Media erreichen wollen, ist es wichtig sich

über die vorhandenen bzw. nicht vorhandenen personellen Ressourcen im

Unternehmen Gedanken zu machen. Auch die Auswahl des richtigen Social Media

Monitoring Tools hängt erheblich von der Zielsetzung und dem Reifegrad Ihres

Unternehmens ab.

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STUFE 1-3

PROBIEREN, ISOLIERTE ZIELE SETZEN, MARKTRISIKEN/CHANCEN

IDENTIFIZIEREN

Stufe/Ziel Beschreibung Benötigte Ressourcen Auswirkungen

1

Probieren & Herantasten

Einzelaktionen ohne

Ziele; Das

Unternehmen sammelt

zwar Daten aber es

nutzt die Daten nicht

sinnvoll.

Einfache Alerting-Tools

wie Google Alerts oder

Talkwalker Alerts

reichen aus.

Eine

Selbstwahrnehmung

ohne daraus

Handlungen abzuleiten

ist nutzlos.

2

Isolierte Ziele, z.B.

Überwachung der

Markenerwähnungen

Wie bei traditionellen

PR-Clippings

überwachen

Unternehmen

Erwähnungen im Social

Web. Dennoch gibt es

keine Vorgaben, was als

nächstes zu tun ist.

Monitoring Tools mit

Berichtsfunktionen auf

der Basis von Marken-

oder Produkt-Keywords

werden eingesetzt, z.B.

Radian6, Talkwalker,

Sysomos,

Brandwatch,…

Verbesserte

Selbstwahr-nehmung,

jedoch keine

Möglichkeit, Tiefe und

Stimmung von

Konversationen zu

ermitteln. Deshalb kein

volles Verständnis der

Kommunikationsvorgän

ge.

3

Bereichsübergreifende

Ziele. Marktrisiken und

Chancen identifizieren

Proaktive Suche nach

Online-Diskussionen,

die zur Identifikation

von negativen

Ausbrüchen oder

möglichen positiven

Marktchancen führen

können.

Zusätzlich zu einem

Monitoring Tool

müssen Mitarbeiter

aktiv Diskussionen

suchen und interne

Teams formieren und

informieren. Monitoring

Tools mit Alert Funktion

werden benötigt

Unternehmen können

das Risiko von

negativen Ausbrüchen

reduzieren, bevor diese

den Mainstream

erreichen, potentielle

Kunden identifizieren

und unglückliche

Kunden des

Wettbewerbs

abwerben.

(abgeleitet von Jeremiah Owyangs Social Media Listening Maturity Model)

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STUFE 4-6

VERSTÄRKUNG DER KUNDENORIENTIERTEN UNTERNEHMENSGESTALTUNG

.... AUF KUNDENANFRAGEN REAGIEREN

Stufe/Ziel Beschreibung Benötigte Ressourcen Auswirkungen

4

Auf Kundenanfragen

reagieren

Stimmungen bei der

Interaktion mit den

Kunden können in

Echtzeit gemessen

werden. Die Kunden

werden dort abgeholt,

wo sie gerade stehen,

z.B. um Fragen im

Kundenservice direkt

über Twitter zu

beantworten.

Profis aus dem

Kundenservice müssen

ihren Wirkungsbereich

auf das Social Web

ausweiten. Ein aktives

Team, das die Interessen

der Kunden vertritt, das

über die

Zuständigkeiten, die

Ausbildung und

Bereitschaft verfügt,

muss in Echtzeit fast

rund um die Uhr

reagieren können.

Unternehmen können

jetzt in Echtzeit die

Auswirkungen auf die

Zufriedenheit oder

Frustration während der

Phase der

Kundeninteraktion

messen und darauf

reagieren. Die Kunden

werden eine größere

Zufriedenheit verspüren.

5

Verstärkung der

kundenorientierten

Unternehmens-

gestaltung

Durch Weiterentwicklung

der klassischen

Marktforschungsfunktion

können Marken bzw.

Unternehmen ihre

Kundenprofile und

Personas verbessern,

indem sie sie durch

Social Data ergänzen.

Es entstehen soziale

CRM-Systeme, die einen

Kundendatensatz mit

seinem Online-Verhalten,

seinen Standorten und

Präferenzen verknüpfen.

Sowohl Salesforce als

auch SAP sind mit Twitter

Partnerschaften

eingegangen, um Daten

zu synchronisieren.

Die Chance, den Kunden

noch besser zu

verstehen und ihn nicht

nur im Produktumfeld zu

bedienen, sondern ihm

reichhaltige Erfahrungen

und Empfehlungen –

auch unabhängig vom

Unternehmen - mit auf

den Weg zu geben.

6

Dem Kunden

zuvorkommen

Diese anspruchsvollste

Form sieht tatsächlich

voraus, was Kunden

sagen oder tun werden.

Durch die Analyse

früherer Muster in

historischen Daten,

können Unternehmen

versuchen potentielle

und tatsächliche Kunden

zu leiten.

Eine fortgeschrittene

Kundendatenbank mit

einer prädiktiven

Anwendung sowie ein

aktives Team, das

Kontakt mit dem Kunden

aufnehmen kann, bevor

ein Ereignis eingetreten

ist. Erste Ansätze bei

Tibco Spotfire oder

Tableau + Datasift.

Potentielle Kunden

identifizieren und sie auf

Ihre Seite ziehen, bevor

Mitbewerber größeren

Marketing-Einfluss

gewinnen. Oder die

Kundenfrustration

reduzieren, indem

Probleme behoben

werden, bevor sie beim

Kunden manifestiert

werden.

(abgeleitet von Jeremiah Owyangs Social Media Listening Maturity Model)

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SOCIAL MEDIA FRAGESTELLUNGEN FÜR ENERGIEVERSORGER

Die dynamische Entwicklung des Energiemarktes stellt private und öffentliche

Energieversorger vor enorme Herausforderungen, welchen sich kein Unternehmen

der Branche dauerhaft entziehen kann. Zum einen wächst der Druck auf die

Kostenseite von Energieerzeugern. Aufgrund der angespannten öffentlichen

Haushaltslage kommt es z.B. bei Stadtwerken zur Kürzung der zur Verfügung

stehenden Mittel.

Gleichzeitig schafft die Vielfalt an Unternehmen auf dem Energiemarkt einen hohen

Wettbewerbsdruck, welcher durch gut informierte Verbraucher kontinuierlich

vorangetrieben wird. Die Wirtschaftlichkeit der Erzeugung und Bereitstellung von

Energie wird so zu einem primären und essentiellen Erfolgsfaktor.

Eine weitere Zukunftsaufgabe liegt in der Orientierung an regenerativen

Energiequellen, welche sowohl durch gesetzliche Vorgaben, die Veränderungen der

Verbraucher-präferenzen und vor allem durch die Begrenztheit der fossilen

Brennstoffe zum zentralen Erfolgspotenzial jedes Energieversorgers wird.

Um an dieser Entwicklung erfolgreich partizipieren zu können, muss der strategische

Fokus zum einen auf die Innovationsfähigkeit des Unternehmens gelegt werden,

gleichzeitig bedarf es einer konsequenten Orientierung des unternehmerischen

Wirkens an der Nachhaltigkeit.

Die erfolgreiche Kombination von innovativem und nachhaltigem Handeln wird so

zum Kernthema strategischer Fragestellungen aller Energieversorger. Dabei darf

jedoch die Maxime der Wirtschaftlichkeit nie außer Acht gelassen werden. Dies

entspricht dem Dreieck erfolgreicher Nachhaltigkeit.

KUNDENZUFRIEDENHEIT ALS ZENTRALES ZIEL

Das ökologische Bewusstsein und die Bedeutung der sozialen Verantwortung haben

in den letzten Jahren einen starken Zuwachs erfahren. Aus diesem Grund haben viele

Energieversorger beide Faktoren gezielt in Ihre Unternehmensstrategie

eingebunden. Die große Herausforderung ist nun, dies auch gezielt mit einer Social

Media Strategie zu verknüpfen. Nur wer konsequent Kundenzufriedenheit als

zentrales Ziel verfolgt, kann dauerhaft gute Meinungen über die

Unternehmensleistung generieren und hat damit die Möglichkeit, die Transparenz

des Internets für Unternehmenszwecke zu nutzen. Denn positive Kundenmeinungen

helfen, weitere Kunden zu überzeugen und damit zu gewinnen.

VORTEILE NUTZEN UND RISIKEN VERMEIDEN

Soziale Medien bieten auch für Versorger erhebliche Möglichkeiten. So unterstützt

Social Media u.a. dabei, mit Zielgruppen in einen unmittelbaren Dialog zu treten und

dadurch neue Kunden zu gewinnen, bestehende Kunden zu binden sowie die Nutzer

bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einzubinden. In einem

WEB-Blog oder der Facebook-Page können z.B. Kunden zu einem Ideenwettbewerb

aufgefordert werden oder über unternehmens- oder branchenspezifische Themen

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informiert sowie unmittelbare Kommentare und Fragen aufgenommen und

berücksichtigt werden. Dadurch werden negative Blogs reduziert und das Image

verbessert. Social Media weist außerdem relativ geringe Eintrittsbarrieren sowie

geringe Kosten und einfach Zugänglichkeit der Werkzeuge für die Veröffentlichung

wie auch Verbreitung von Inhalten jeder Art auf.

So attraktiv Soziale Netzwerke für Energieversorger sind, bergen sie allerdings auch

Risiken, u.a. die rasante Verbreitung von negativen Kundenmeinungen. Ein Grund

dafür ist der falsche Umgang mit Kundenkritik. Die Behandlung von Kritik ist eine

Herausforderung, auf die es sich einzustellen gilt, z.B. indem ein aktives

Krisenmanagement vorbereitet wird. Wichtig ist hierfür vorab die Festlegung von

Social Media-Guidelines sowie einer schlagkräftigen Krisen-PR. Welche Konflikte sind

absehbar? Wer darf im Ernstfall schnell reagieren? Welche Maßnahmen sind zu

ergreifen? Diese Fragen sollten bereits im Vorfeld beantwortet werden können.

Wichtig ist außerdem, dass Kritik zugelassen und konstruktiv damit umgegangen

wird. Wer Kritiker angreift, ignoriert oder gar aus eigenen Gruppen wirft, kann sich

sehr schnell einer Protestwelle gegenübersehen. Es ist notwendig, dass

Interessenten, Mitarbeiter und Kunden die Möglichkeit zu Kommentaren,

Abstimmungen, eigenen Beiträgen, Kurzmitteilungen (Twitter-tweets) etc.

eingeräumt wird. Ein authentischer Dialog mit der Zielgruppe und der Austausch

über das Internet auf Augenhöhe stellen Glaubwürdigkeit und Empfehlungen sicher.

Um Risiken zu vermeiden und die Potentiale auszuschöpfen, ist es entscheidend,

dass der Einsatz von Social Media planvoll durchgeführt wird. Nur mit einer

wirkungsvollen Social Media Strategie mit Fokus auf die

Gesamtunternehmensstrategie, das Produktportfolio sowie den relevanten

Zielgruppen und Kundensegmenten, können Versorger vom Trend sozialer Medien

profitieren.

MENSCHEN SPRECHEN IN SOZIALEN NETZWERKEN

In sozialen Netzwerken sprechen nicht Unternehmen, sondern Menschen. Für die

Kommunikationsintensität in sozialen Medien gilt folglich: Lieber Klasse statt Masse.

Die einzelnen sozialen Netzwerke und Dienste nehmen unterschiedliche Rollen in

der Kommunikation ein und sollten entsprechend genutzt werden. Somit sollten

keine orginären und nichtabgestimmten Inhalte in mehreren sozialen Netzwerken

gleichzeitig platziert werden. Die Konzentration auf wenige Netzwerke steht im

Fokus.

KOMMT DIE STRATEGIEAUSRICHTUNG AN?

Spannungsfelder werden in der Presse und den Social Media Netzwerken diskutiert

und kommentiert. Ableitend aus den Erkenntnissen des „Zuhörens“ dieser

Netzgespräche können die Energieversorger nahezu in Echtzeit messen, wir Ihre

Strategieausrichtung und Mission bei den Endverbrauchern ankommt. Schwache

Signale aus neu entstehenden Themen sind ernst zu nehmen und bedürfen einer

sorgfältigen Beobachtung.

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ANWENDUNGSFÄLLE FÜR DAS SOCIAL MEDIA MONITORING

Mit den bisherigen Informationen haben Sie sich bereits ein fundiertes Basiswissen

angeeignet. Die Ergebnisse aus leistungsfähigen Social Media Monitoring Tools

lassen sich für viele Fachabteilungen und Bereiche nutzen. Nachfolgend stellen wir

die wichtigsten Anwendungsfälle bei einem Energieversorger dar.

Produktmarketing: Halten Sie Ihre Kunden über neue Produkte und

Leistungen via Social Media auf dem Laufenden. Verschaffen Sie sich auch

einen Überblick, wie die Produkte beim Kunden ankommen und leiten Sie

daraus geeignete Strategien ab, um Ihr Portfolio kontinuierlich zu

verbessern.

Marktbeobachtung: Identifizieren Sie anhand der Netzgespräche, welche

Themen den Endverbraucher umtreiben? Sind es die nachhaltigen

Energiequellen oder beschäftigen sich Bürgerinitiativen mit dem Thema

Netzausbau in Deutschland?

Wettbewerber: Verpassen Sie es nicht, sich Ihre Mitbewerber genauer

anzuschauen. Welche Trends, Produkte und welche Innovationen treiben

den Energiemarkt aktuell um? Mit diesen Erkenntnissen können Sie Ihre

Wertschöpfungsketten optimieren und an die Marktsituation anpassen.

Kundenservice: Betreuen Sie Ihre Kunden nahezu in Echtzeit.

Beantworten Sie Fragen zu Tarifen, Fragen zum Anbieterwechsel oder

allgemeine Fragen direkt im Social Web. So erhöhen Sie die Kundennähe

und gewinnen Neukunden hinzu.

Kundenbindung: Vergessen Sie bei allem Wachstum und der

Neukundengewinnung Ihre Bestandskunden nicht. Bieten Sie Ihren

Kunden Mehrwert im Social Web und halten Sie so den Kontakt aufrecht.

Beobachten Sie die Konversation und reagieren pro-aktiv auf Themen die

am entstehen sind.

Marketingmanagement: Wie kommt Ihre Kampagne zur Neueinführung

von Produkten oder Tarifen bei den Kunden an? Wie nehmen Kunden

gezieltes Marketing, wie Radio/TV-Werbung, Werbung in Printmedien oder

eine Onlineoffensive im Internet wahr? Verschaffen Sie sich spielend leicht

einen Überblick und optimieren Sie so Ihre Prozesse.

Krisenmanagement: Reagieren Sie sofort auf entstehende Probleme und

Beschwerden. Ein kleiner Stromausfall kann sich schnell zu einer

ausgewachsenen Krise entwickeln, die nur schwer kontrollierbar wird.

Mit all diesem Wissen sind Sie in der Lage eine für Ihr Unternehmen geeignete Social-

Media-Monitoring Strategie zu entwickeln oder Ihre bestehende Strategie

anzupassen.

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WIRKUNG MESSEN UND BEWERTEN

Um den Erfolg Ihres Social Media Auftritts grundlegen zu steigern, ist dieser

regelmäßig zu messen und zu bewerten. Für die Messung des Erfolges ist es von

enormer Bedeutung, Kennzahlen zu verwenden, die das messen was bewertet

werden soll. Hierzu steht den Energieversorgern eine Reihe quantitativer Kennzahlen

(u.a. Tonalität / Sentiment, Aussagekraft / Relevanz von Beiträgen / Posts) zur

Verfügung. Auch die Opportunitätskosten (u.a. Kundenverluste) sind zu

berücksichtigen.

Die für die Social Media Erfolgsmessung definierten Kennzahlen werden dann in

einem sogenannten Social Media Monitoring konsolidiert. Hierfür ist es sinnvoll, ein

Monitoring-Tool zu etablieren, mithilfe dessen kontinuierlich der Erfolg der Social

Media Aktivitäten überwacht und reportet werden kann.

Neben den klassischen Reporting Funktionen ist wichtig auch einen

Frühwarnmechanismus auf Beitragsebene zu etablieren. Moderne Social Media

Monitoring Tools erlauben die Definition von Suchabfragen und Wortkombinationen-

und Gruppen die mit einem automatisierten Alarmsystem. So können Fachbereiche,

Serviceabteilungen, Sicherheits- und Betriebsmanager in nahezu Echtzeit über

entsprechende Vorkommnisse informiert werden. Schnelle Reaktion sichert

Kundenzufriedenheit und steigert die Marken Loyalität.

POTENTIALE AUSSCHÖPFEN

Um die Potentiale von Social Media auszuschöpfen, ist es wichtig, dass der Einsatz

strategisch geführt wird.

Dabei ist es von herausragender Bedeutung, Social Media im Kontext der

Unternehmensstrategie, Zielgruppen, Kundensegmente und des Produktport-folios

des Energieversorgers zu betrachten.

Mit den bisherigen Informationen haben Sie sich bereits ein fundiertes Basiswissen

angeeignet. Doch was bedeutet das nun konkret für Ihr Unternehmen?

Wie können Sie von diesem Wissen profitieren und wie setzen Sie die gewonnen

Erkenntnisse zielführend ein?

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FALLSTUDIE STADTWERKE

DIE HERAUSFORDERUNG

Die Stadtwerke wissen, wie wichtig es ist, die Kunden

zeitnah mit Informationen zu versorgen um einen

guten Service zu garantieren. Daher ist es sehr

wichtig, ein Social Media Monitoring Werkzeug

einzusetzen, welches es erlaubt schnell auf die

Kundenanfragen aus den verschiedenen Social Media

Plattformen antworten zu können. Hierbei ist es sehr

wichtig, dass die einzelnen Beiträge an verschiedene

Abteilungen im Unternehmen zur Bearbeitung

weitergleitet werden können. Zum Beispiel gehören

Serviceanfragen in den Kundenservice und Fragen

zum Ökostrom in die Vertriebsabteilung.

Einen besonderen Schwerpunkt bildet das

sogenannte Alerting. Die Stadtwerke wollen schnell

auf bestimmte Keywords wie z.B. Stromausfall, Blackout, Hochwasser etc. reagieren,

um aufkommende Krisen von vorn herein einzudämmen. Ein Alerting-System sendet

beim Auftauchen eines der definierten Keywords automatisch eine Nachricht an den

verantwortlichen Empfänger.

SZENARIO 1: STROMAUSFALL IN TEILEN EINER GROßSTADT

„Aufgrund schweren Regens lief ein Stromverteiler der Stadtwerke voll mit Wasser und

der Strom fiel in einigen Teilen der Stadt aus.“

DIE LÖSUNG

Die Stadtwerke sahen sich nach dem Stromausfall mit einer Flut von Anfragen und

Beiträgen im Netz konfrontiert. Durch das Alerting-System wurden die

verantwortlichen Einheiten sofort informiert.

Die Alerts wurden gemäß einem eigens

hinterlegten Workflow-Plan an die

verschiedenen Empfänger verschickt,

so dass sichergestellt werden konnte,

dass keine Beiträge aus den Social

Media Plattformen unbeantwortet

blieben und in den zuständigen Abteilungen gelandet sind, in denen sie von den

jeweiligen Fachleuten und Servicekräften bearbeitet wurden. Schnell konnten die

Kunden mit Informationen zum Stromausfall versorgt werden.

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„Sehr wichtig für uns war die schnelle Kommunikation der Ursache an unsere Kunden.

Über die Social Media Plattformen war es unseren Spezialisten möglich nahezu in

Echtzeit über die Dauer der Ausfälle und die Behebung der Probleme in den einzelnen

Stadtteilen zu berichten. Das Feedback der Kunden war für uns durchweg positiv. Viele

zeigten Verständnis für die Ausfälle und lobten uns für die schnellen und kompetenten

Informationen.“ so die Social-Media Managerin der Stadtwerke.

DAS ERGEBNIS

Die Stadtwerke konnten innerhalb kürzester Zeit den Kunden wichtige Informationen

zu den Stromausfällen mitteilen, ein PR-Desaster konnte verhindert werden.

„Da unsere Telefonleitungen hoffnungslos überlastet waren, verwiesen wir in

Bandansagen auf unser Social Media Angebot, um mit den aktuellen Informationen

versorgt zu werden. Es war beeindruckend wie viele Kunden dieses Angebot genutzt

haben.“ so die Social-Media Managerin weiter.

SZENARIO 2: WETTBEWERBER VERSUCHT ANBIETERWECHSEL

DURCHZUSETZEN

Wer einen neuen Stromtarif sucht, hat die Qual der Wahl: Auf dem deutschen

Strommarkt kämpfen immer mehr Anbieter um Marktanteile. Nach einer

bundesweiten Marktanalyse des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de hat

der Wettbewerb um Stromkunden in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Im Durchschnitt können Privatkunden heute zwischen 98 Stromanbietern wählen.

Damit hat sich die Auswahl an verfügbaren Alternativen in den letzten drei Jahren in

etwa verdoppelt.

Dieses Szenario ermöglicht durch geschickte Werbeaussagen der Marktmitbegleiter

mit neuen Tarifen und Anbieter-Wechsel Boni in etablierte Verbraucherregionen

vorzudringen und Kunden davon zu überzeugen, den Anbieter zu wechseln.

SCHWACHE SIGNALE ERKENNEN!

Viel Nutzer von Sozialen Netzwerken, diskutieren diese Angebote auf Facebook oder

Foren mit Ihren Freunden und bekannten. Für das Social Media Team bestand nun

die Herausforderung diese „schwachen“ Netz-Signale aufzugreifen, zu kategorisieren

und an die eigene Vertriebsleitung und Organisation weiterzu-geben.

Mit gezielten Gegendarstellungen und Aufklärungsmaßnahmen lag es nun am

Vertrieb, die Angebote der Marktmitbegleiter auf lange Sicht zu prüfen und dem

Endkunden vorzurechnen. Dadurch konnte der Vertrieb die Kundenbindung stärken

und die Abwanderungen zum „billigeren“ Anbieter verhindern.

ISSUES ODER SPIKES FESTLEGEN!

Das Social Media Team hat dazu sogenannte „Issues“ (Suchbegriffe mit hinterlegten

Schlagworten) angelegt und diese über die gesamten Netzgespräche gelegt. Verfolgt

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man die Netzgespräche über einen längeren Zeitraum und wertet diese in einer

Grafik aus, dann ergeben sich sogenannte Spitzen oder auch „Spikes“ genannt.

Somit konnte der Social Media Agent bei Auftreten dieser Signale unverzüglich

Marketing und Vertrieb informieren um Maßnahmen gegen die Mitbewerber-

kampagnen einzuleiten.

SPITZEN IN DEN NETZGESPRÄCHEN ERKENNEN

Nachfolgende Grafik lässt erkennen, dass Spitzen in den Netzgesprächen aufgetreten

sind, die im Social Media Filter „Anbieterwechsel“ ausgewiesen werden. Die Spitzen

der Netzgespräche treten in dieser Mitbewerber-Kampagne nach Einleiten der

Gegenmaßnahmen des Vertriebes weniger stark auf und ebben nach 4-6 Wochen

vollständig ab.

Abbildung: Zeitverlauf der Netzgespräche – aus talkwalker

Inhaltlich werden z.B. nachfolgende Netzgespräche ausgewiesen die den

Suchkriterien entsprechen. Eine manuelle Überprüfung ist leicht durchzuführen.

Jeder Beitrag der vom Vertrieb oder der Serviceabteilung bearbeitet werden muss,

wird mit Tags markiert.

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Abbildung: Post aus der Resultatliste mit dem Filter „ Anbieterwechsel“ – aus talkwalker

Foren- oder Facebook-Beiträge die durch das Issues-Management erfasst werden,

können direkt aus dem Social Media Tool beantwortet oder in den internen

Workflow übergeben werden.

Abbildung: Facebook Post aus der Resultatliste mit dem Filter „ Anbieterwechsel“ – aus talkwalker

DAS ERGEBNIS

Durch das rechtzeitige Erkennen dieser Signale, konnte der Vertrieb zielgerichtet in

diversen Foren Aufklärungsarbeit leisten. Von den insgesamt über 650 geschätzten

absprunggefährdeten Verträgen konnten immerhin über 60% erhalten werden.

Bei einem durchschnittlichen Kundenwert, der von den Stadtwerken mit 475 EURO

festgelegt wurde, konnten ca. 185.250 EURO Kundenwerte erhalten werden.

Diese Ergebnisse sind in der Gesamtheit noch wesentlich besser, denn in unserem

Anwendungsfall, wird die Social Media Monitoring Strategie auf alle

Geschäftebereiche ausgedehnt. Speziell im Kundenservice, der „Social Media Hotline“

kann durch gute Arbeit langfristig ein Kundenerhalt gewährleistet werden.

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SZENARIO 3: SOCIAL COMMAND CENTER – ZUHÖREN WENN

NIEMAND SPRICHT!

Social Media ist aus der Sicht der Social Media Spezialisten bei den Stadtwerken

nichts anderes als eine neuer Platz „draußen“ auf dem gesprochen wird. Nach

diesem Ansatz werden von den Stadtwerken alle online verfügbaren Kanäle über das

Social Media Tool „talkwalker“ in das Monitoring aufgenommen und von

qualifizierten und mit dem Geschäftsmodell vertrauten Social-Media-Agents

überwacht.

„Zu Anbeginn hatten wir noch eine hauseigene Agentur mit dem Monitoring der

Online-Kanäle beauftragt. Ein monatlicher oder manchmal schon wöchentlicher Report

reichte aus um das Aufkommen der Netzgespräche zusammenzufassen. Was hierbei

jedoch vollständig unter den Tisch gefallen ist, war das kompetente Reagieren auf

„Anrufe“ der Kunden. Unter „Anrufe“ ist natürlich die Reaktion auf einen Post in

Facebook, in einem Blog oder einem Tweet auf Twitter gemeint.“ so der Social Media

Manager der Stadtwerke.

Genau diesen Call-Center Service kann eine klassische Marketing-Agentur nicht

leisten, speziell wenn der Energieversorger im B2C Umfeld nicht an Image und

Service-Qualität verlieren möchte, bedarf es einer zeitnahen und qualitativ

aussagefähigen Reaktion. Der Kunde der „neuen Generation“ erwartet ein zeitnahes

„Kümmern“. (Siehe hierzu auch den Abschnitt: Geforderte Reaktionszeiten)

Abbildung: Abstrakte Darstellung des Social Command Centers bei TeleTeam in Oldenburg

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DIE LÖSUNG

Diese Erwartungshaltung ist in der heutigen Zeit legitim, was nicht heißen muss, dass

die Social Media Agents der Stadtwerke sofort nach einem Blog-Beitrag im

Sekundenabstand antworten müssen, viel wichtiger ist es alle relevanten Beiträge zu

erfassen, diese zu bewerten und im Anschluss aussagekräftig zu beantworten,

respektive weiterzuverarbeiten. Nun denken die Stadtwerke darüber nach, diesen

Aufgabenbereich in eine externes Callcenter zu geben.

„Nur so ist es dann auch möglich einen 7*24 Stunden Kundenservice auf allen Kanälen

anzubieten.“

Hier sind etablierte Call-Center klar im Vorteil. Der Qualifizierungsprozess für Call-

Center Agents ist etabliert und das Ausbildungsprogramm erfolgt nach auditfähigen

Standards.

So vermitteln die Social Media Agents den Anschein, fester Bestandteil des

Kundenunternehmens zu sein und werden mit ihrer Kompetenz ernst genommen.

Das schafft Vertrauen, Loyalität und Zufriedenheit bei den Endkunden.

Da nicht Jedes Problem und jedes Anliegen von einem Social Media Agent direkt

beantwortet werden kann, wird solch ein Vorgang dann an den Kunden (EVU) des

Callcenters übermittelt.

Dort kümmert sich ein Spezialist um die Fragestellung und beantwortet über den

Rückkanal eMail, PN, Facebook-Post oder Twitter Link auf einen FAQ oder Wiki-

Eintrag. Hier wird gezielt abgewogen, ob eine Antwort „public“ oder „private“ sein soll

und darf.

Bei komplexeren Fragestellungen kann der Social Media Agent im Call-Center den

direkten Telefonkontakt einleiten und Spezialist und Endkunde klären das Problem

im Dialog.

DAS ERGEBNIS

Mit dem Entschluss das Command-Center zu etablieren, konnte die Kunden-bindung

intensiv ausgebaut werden. Durch die Erweiterung des Services mit dem externen

7*24h Call-Center unter Einbindung aller Online Kanäle und dem konventionellen

Telefon, haben sich die Stadtwerke der Millionenstadt einen klaren Marktvorteil

gegenüber den Mitbegleiter und Konkurrenten erarbeitet. Dieser Vorsprung wird

derzeit zügig ausgebaut und man investiert weiter in die Ausbildung der Social Media

Agents, die in Wort und Schrift das Unternehmen und das Geschäftsmodell

repräsentieren müssen.

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ANHANG

QUELLENNACHWEISE

Fraunhofer IAO Stuttgart – Social Media Monitoring http://wiki.iao.fraunhofer.de/index.php/Marktstudie:_Social_Media_Monitoring_Tools

Bitkom Social Media in Deutschen Unternehmen 2013 http://www.bitkom.org/files/documents/Social_Media_in_deutschen_Unternehmen%284%29.pdf

Energiewirtschaftliche Tagesfragen

Aufsatz aus Ausgabe 62.Jg (2012, Heft 1-2) Autoren: S.Hecht und L Birnhäuptl http://www.et-energie-online.de/AktuellesHeft/WeitereThemen/tabid/71/NewsId/7/Social-Media--groes-

Potenzial-fur-Energieversorger.aspx

Prof. Dr. Heike Simmet

Social Media im Kundenservice: Ergebnisse einer empirischen Studie http://hsimmet.com/2011/12/04/social-media-im-kundenservice-ergebnisse-einer-empirischen-studie/

The Altimeter Group - Jeremiah Owyang

Maturity Model - http://www.web-strategist.com/blog/

The Altimeter Group – The Evolution of Social-Business 2013 http://www.altimetergroup.com/research/reports/evolution-social-business

Jeff Bullas - 12 Awesome Social Media Facts and Statistics for 2013 http://www.jeffbullas.com/2013/09/20/12-awesome-social-media-facts-and-statistics-for-2013/

TeleTeam GmbH Oldenburg

CallCenter Einsatz mit talkwalker 2013 (Radiosphere Blog) http://radiosphere.de/blog/item/talkwalker-teleteam

THEMENPORTAL

Weitere spannende Social Media Projekte finden Sie in unserem Themenportal:

http://radiosphere.de/themen-portal

Das talkwalker Projekt „Energieversorger“ ist hier zu finden:

http://radiosphere.de/themen-portal/2013/maerz-2013-energie

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GET SOCIAL

In der Entscheidungsphase für ein Social Media Monitoring Tool, ist es wichtig,

dass Ihre Ziele für den Einsatz klar umrissen sind. Wir helfen Ihnen mit unserer

Erfahrung sehr gerne, den optimalen Einsatz zu definieren und die

Herangehensweise aufzuzeigen.

Schnellstart-Videos finden Sie auf unserem YouTube-Kanal:

www.youtube.com/RADiOSPHEREde

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