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Köln, SH (26.7.2017). Könnten Sie sich vorstellen, in Ihrer nächsten Lehrveranstaltung die Türe offen zu lassen? Wenn ja, könnten Sie sich auch vorstellen, sich digital über die Schulter schauen zu lassen? Würden Sie den geschützten Raum Ihrer Lehrveranstaltung verlassen? Würden Sie Unsicherheiten, Vagheit und unvorhergesehene Kritik durch andere aushalten? Meines Erachtens geht es auch bei OER um einen Paradigmenwechsel hin zu Lehr-Lernkonzepten, die sich öffnen. Den vielfach geforderten „Shift from Teaching to Learning“ möchte ich hier nicht nochmals strapazieren. Ich denke nämlich, dass Sie längst verständen haben, worum es mir geht. Mir geht es darum, Ihnen vor allem die Tragweite des Einsatzes von OER und evtl. von Digitalisierungsprozessen aufzuzeigen. Durch ihren Einsatz stoßen Sie Veränderungsprozesse in Ihrer Lehre, möglicherweise aber auch in der Universität zum akademischen Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert an. Das Zur-Verfügung-Stellen von OER stellt daher nur den ersten Schritt dar. Er zeichnet gewissermaßen einen einfachen Digitalisierungsprozess nach. Darüber hinaus gilt es z.B. in der Lehre nach Möglichkeiten zu suchen, OER zusammen mit den Studierenden zu gestalten oder zu verändern, ja zu remixen. Denn von den meisten unbemerkt habe ich vorhin eine Reihung vorgenommen, die im Open-Diskurs als das 5-R-Prinzip des Open-Content bekannt ist. Auch wenn es darin vor allem um das Recht geht, 1. Inhalte zu speichern (Retain), 2. wiederzuverwerten (Reuse), 3. zu verändern (Revise), 4. miteinander zu vermischen (Remix) und 5. schließlich wieder zu verteilen – selbst, auf unterschiedlichsten Plattformen (Redistribute), wird die Tragweite der Debatte anhand der Merkmale besonders deutlich. Bei OER geht es nämlich zentral um Mitgestaltung von Lehre und Lernen sowie um geteiltes Wissen (siehe oben). Wenn OER auf Mitgestaltung zielt, stellt sich abschließend die Frage danach, wie man OER zum Anlass nehmen könnte, Lehre anders zu gestalten. Vom kleinen 1x1 zu den großen Fragen Ein mediendidaktischer Blick auf offene Bildungsressourcen Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln) Vortrag in der Reihe „Hochschuldidaktik im Fokus“ der Phil.-Fakultät der Universität zu Köln

Vom kleinen 1x1 zu den grossen Fragen

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Köln, SH (26.7.2017). Könnten Sie sich vorstellen, in Ihrer nächsten Lehrveranstaltung die Türe offen zu lassen? Wenn ja, könnten Sie sich auch vorstellen, sich digital über die Schulter schauen zu lassen? Würden Sie den geschützten Raum Ihrer Lehrveranstaltung verlassen? Würden Sie Unsicherheiten, Vagheit und unvorhergesehene Kritik durch andere aushalten? Meines Erachtens geht es auch bei OER um einen Paradigmenwechsel hin zu Lehr-Lernkonzepten, die sich öffnen. Den vielfach geforderten „Shift from Teaching to Learning“ möchte ich hier nicht nochmals strapazieren. Ich denke nämlich, dass Sie längst verständen haben, worum es mir geht. Mir geht es darum, Ihnen vor al lem die Tragweite des Einsatzes von OER und evtl . von Digitalisierungsprozessen aufzuzeigen. Durch ihren Einsatz stoßen Sie Veränderungsprozesse in Ihrer Lehre, möglicherweise aber auch in der Universität zum akademischen Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert an. Das Zur-Verfügung-Stellen von OER stellt daher nur den ersten Schritt dar. Er zeichnet gewissermaßen einen einfachen Digitalisierungsprozess nach. Darüber hinaus gilt es z.B. in der Lehre nach Möglichkeiten zu suchen, OER zusammen mit den Studierenden zu gestalten oder zu verändern, ja zu remixen. Denn von den meisten unbemerkt habe ich vorhin eine Reihung vorgenommen, die im Open-Diskurs als das 5-R-Prinzip des Open-Content bekannt ist. Auch wenn es darin vor allem um das Recht geht, 1. Inhalte zu speichern (Retain), 2. w i e d e r z u v e r w e r t e n (Reuse), 3. zu verändern (Revise), 4. miteinander zu vermischen (Remix) und 5. schließlich wieder zu verteilen – selbst, auf unterschiedlichsten Plattformen (Redistribute), wird die Tragweite der Debatte anhand der Merkmale besonders deutlich. Bei OER geht es nämlich zentral um Mitgestaltung von Lehre und Lernen sowie um geteiltes Wissen (siehe oben). Wenn OER auf Mitgestaltung zielt, stellt sich abschließend die Frage danach, wie man OER zum Anlass nehmen könnte, Lehre anders zu gestalten.

Vom kleinen 1x1 zu den großen FragenEin mediendidaktischer Blick auf offene Bildungsressourcen

Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln) Vortrag in der Reihe „Hochschuldidaktik im Fokus“ der Phil.-Fakultät der Universität zu Köln

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Disclaimer.

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„Es folgt keine Rechtsberatung.“@m_andrasch

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Was ist OER?

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Offenes BildungsmaterialOpen Educational Resources

gratis?!

frei?!

offen zugänglichFokus: Unterricht

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Retain Reuse Revise RemixInhalte speichern

Inhalte wieder-verwerten

Inhalte vermischen

Inhalte verändern

Inhalte (wieder) verteilen

5R-Definition

Was ist OER?

Redis.

Quelle: http://www.opencontent.org/definition/

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Retain Reuse Revise RemixInhalte speichern

Inhalte wieder-verwerten

Inhalte vermischen

Inhalte verändern

Inhalte (wieder) verteilen

5R-Definition

Was ist OER?

Redis.

Quelle: http://www.opencontent.org/definition/

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Gegenwärtige Debatte ist eine a) bildungspolitische bzw. b) Material/Ressourcen-bezogene.

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Was ist OER?

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Wie produziere ich OER?

Wie remixe ich Material?

Welche Praktiken ändern sich?

Was hat das mit mir zu tun?

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Was ist OER?

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Wie produziere ich OER?

Wie remixe ich Material?

Welche Praktiken ändern sich?

Was hat das mit mir zu tun?

typische „didaktische“ Fragen

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Wozu OER?

Was ist OER?

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Wie produziere ich OER?

Wie remixe ich Material?

Welche Praktiken ändern sich?

Was hat das mit mir zu tun?

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18.04.2017 Kick-off-Veranstaltung 25.04.2017 Medien 02.05.2017 Didaktik (Online-Vorlesung) 09.05.2017 Eigene Forschungsthemen und -interessen 16.05.2017 Lernen (Online-Vorlesung) 23.05.2017 Eigene Forschungsfragen und Peer Review 30.05.2017 Zugänge zur Mediendidaktik (Online-Vorlesung) 06.06.2017 frei - Exkursionswoche 13.06.2017 Zentrale Konzepte der Mediendidaktik (+ 1. Self-Assessment) 20.06.2017 Eigene Forschungsstände 27.06.2017 Verhältnis von Technologie und Pädagogik 04.07.2017 (Inter-)Nationale Diskussionen (Online-Vorlesung) 11.07.2017 Diskussion über eigene Forschungsskizzen (+ QA) 18.07.2017 Optional: Benoteter Test (oder 2. Self-Assessment)

Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln) Vortrag in der Reihe „Hochschuldidaktik im Fokus“ der Phil.-Fakultät der Universität zu Köln

Inverted Classroom als Anlass für OERVorlesung: Einführung in die Mediendidaktik

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18.04.2017 Kick-off-Veranstaltung 25.04.2017 Medien 02.05.2017 Didaktik (Online-Vorlesung) 09.05.2017 Eigene Forschungsthemen und -interessen 16.05.2017 Lernen (Online-Vorlesung) 23.05.2017 Eigene Forschungsfragen und Peer Review 30.05.2017 Zugänge zur Mediendidaktik (Online-Vorlesung) 06.06.2017 frei - Exkursionswoche 13.06.2017 Zentrale Konzepte der Mediendidaktik (+ 1. Self-Assessment) 20.06.2017 Eigene Forschungsstände 27.06.2017 Verhältnis von Technologie und Pädagogik 04.07.2017 (Inter-)Nationale Diskussionen (Online-Vorlesung) 11.07.2017 Diskussion über eigene Forschungsskizzen (+ QA) 18.07.2017 Optional: Benoteter Test (oder 2. Self-Assessment)

Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln) Vortrag in der Reihe „Hochschuldidaktik im Fokus“ der Phil.-Fakultät der Universität zu Köln

Inverted Classroom als Anlass für OERVorlesung: Einführung in die Mediendidaktik

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Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln) Vortrag in der Reihe „Hochschuldidaktik im Fokus“ der Phil.-Fakultät der Universität zu Köln

Inverted Classroom als Anlass für OER

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Quelle: Huber, L. (2014). Forschungsbasiertes, Forschungsorientiertes, Forschendes Lernen: Alles dasselbe? Ein Plädoyer für eine Verständigung über Begriffe und Unterscheidungen im Feld forschungsnahen Lehrens und Lernens. Das Hochschulwesen. 1+2, 32-39.

OER beim forschenden Lernen

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Hintergrund: Forschendes Lernen (Huber, 2014)

Quelle: Huber, L. (2014). Forschungsbasiertes, Forschungsorientiertes, Forschendes Lernen: Alles dasselbe? Ein Plädoyer für eine Verständigung über Begriffe und Unterscheidungen im Feld forschungsnahen Lehrens und Lernens. Das Hochschulwesen. 1+2, 32-39.

OER beim forschenden Lernen

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‚Service Learning‘ und OER

Quelle: http://www.professionalcenter.uni-koeln.de/servicelearning.php

Fokus in der Regel auf Medienproduktion für schulische Kontexte

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Notwendigkeit zur Kooperation

Notwendige Einbettung in breiteren Diskurs (z.B. Medienbildung entlang der Bildungskette)

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Optionen für Kooperation

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Optionen für Kooperation

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Optionen für Kooperation

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Frage nach dem „Wozu“ weiterspinnen…

Szenario 3 Lehrende stellen ihre Forschungstexte zur weiteren Be- und Verarbeitung in Lehrveranstaltungen zur Verfügung.

Szenario 1 Lehrende produzieren mit Studierenden OER für die Schule oder andere Bildungs-kontexte (NPO).

Szenario 2 Studierende werden ins Publizieren von Forschungs-ergebnissen eingebunden/remixen selbst OER.

Lehre als Handlungspraxis und Bezugsrahmen

Forschung als Handlungspraxis und Bezugsrahmen

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Inhalte (mediengestützt) vermitteln

Studierende (mit/über Medien)

aktivieren

Studierende gut betreuen

auf (forschende) Handlungspraktiken bezogene

Lernziele bestimmen

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Lehre planen - mit und ohne OER

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Das eigene Bild von Lehre (und Forschung)

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Ihr Bild

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Lesetipps

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https://oerlabs.de/oer/

http://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/sites/4/2015/02/Whitepaper-OER-Hochschule-2015.pdf http://mapping-oer.de/wp-content/uploads/2016/02/ExecutiveSummary_Praxisrahmen.pdf http://www.suhrkamp.de/buecher/mashup-dirk_von_gehlen_12621.html

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Köln, SH (26.7.2017). Könnten Sie sich vorstellen, in Ihrer nächsten Lehrveranstaltung die Türe offen zu lassen? Wenn ja, könnten Sie sich auch vorstellen, sich digital über die Schulter schauen zu lassen? Würden Sie den geschützten Raum Ihrer Lehrveranstaltung verlassen? Würden Sie Unsicherheiten, Vagheit und unvorhergesehene Kritik durch andere aushalten? Meines Erachtens geht es auch bei OER um einen Paradigmenwechsel hin zu Lehr-Lernkonzepten, die sich öffnen. Den vielfach geforderten „Shift from Teaching to Learning“ möchte ich hier nicht nochmals strapazieren. Ich denke nämlich, dass Sie längst verständen haben, worum es mir geht. Mir geht es darum, Ihnen vor al lem die Tragweite des Einsatzes von OER und evtl . von Digitalisierungsprozessen aufzuzeigen. Durch ihren Einsatz stoßen Sie Veränderungsprozesse in Ihrer Lehre, möglicherweise aber auch in der Universität zum akademischen Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert an. Das Zur-Verfügung-Stellen von OER stellt daher nur den ersten Schritt dar. Er zeichnet gewissermaßen einen einfachen Digitalisierungsprozess nach. Darüber hinaus gilt es z.B. in der Lehre nach Möglichkeiten zu suchen, OER zusammen mit den Studierenden zu gestalten oder zu verändern, ja zu remixen. Denn von den meisten unbemerkt habe ich vorhin eine Reihung vorgenommen, die im Open-Diskurs als das 5-R-Prinzip des Open-Content bekannt ist. Auch wenn es darin vor allem um das Recht geht, 1. Inhalte zu speichern (Retain), 2. w i e d e r z u v e r w e r t e n (Reuse), 3. zu verändern (Revise), 4. miteinander zu vermischen (Remix) und 5. schließlich wieder zu verteilen – selbst, auf unterschiedlichsten Plattformen (Redistribute), wird die Tragweite der Debatte anhand der Merkmale besonders deutlich. Bei OER geht es nämlich zentral um Mitgestaltung von Lehre und Lernen sowie um geteiltes Wissen (siehe oben). Wenn OER auf Mitgestaltung zielt, stellt sich abschließend die Frage danach, wie man OER zum Anlass nehmen könnte, Lehre anders zu gestalten.

Vielen Dank.E-Mail: [email protected] Blog: www.sandrahofhues.de Twitter: @shofhues

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