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Matthias Krebs Forschungsstelle Appmusik / UdK Berlin www.forschungsstelle.appmusik.de Smartphones und Tablets Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 16. April 2016 Zertifikatskurs tAPP 2.1

Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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Matthias Krebs

Forschungsstelle Appmusik / UdK Berlin

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Smartphones und TabletsMobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

16. April 2016

Zertifikatskurs tAPP 2.1

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Mediale Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen

• Smartphones und Tablets ermöglichen heute nahezu überall und jederzeit Zugriff auf

Spiele, Kreativ-Tools, Kommunikationsanwendungen und Onlineangebote.

• Um die Medienwelt der Kinder und Jugendlichen unter der Voraussetzung des

inzwischen obligatorischen „always on“ verstehen zu können, gilt es aus Sicht der

Pädagog_innen zuerst einmal zu erfassen, welche Geräte den Kids zur Verfügung

stehen und welche der vielen Nutzungsoptionen für sie im Alltag relevant sind.

• Die vorliegenden Folien sollen einen Ein- und Überblick zum Thema

„Medienausstattung und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen“ geben.

Grundlage für einen fokussierten Blick auf digitalen Mobilgeräte sind die aktuellen

Studien des mpfs (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest).

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Die Folien sind im Rahmen des Zertifikatskurs tAPP

entstanden (www.musik-mit-apps.de/zertifikatskurs),

ein musikpädagogisches Weiterbildungsangebot für

Musiker_innen, gefördert vom BMBF.

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Matthias Krebs

Dipl. Musik- und Medienpädagoge,

Opernsänger und Physiker

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Forschungsschwerpunkte

• digitale Medien in Lehre und Forschung

• Aneignung digitaler Musikinstrumente

• Social Media & Online-Kommunikation

Gründer/Leiter der Forschungsstelle Appmusik

(UdK Berlin)

Gründer/Leiter des DigiEnsemble Berlin, ein

Ensemble von professionellen Musikern, das

regelmäßig mit Apps Konzerte spielt

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IM DISKURS (KURZES INTRO)

Kinder und Medienkonsum

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Prof. Manfred Spitzer redet Tacheles: Smartphone macht Kinder krank.

• Die Frage, ob und wie die Nutzung von Smartphones und Tablets Kindern schaden,

birgt für viele Eltern und Pädagogen Unsicherheiten.

• Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer von der Uniklinik Ulm beschreibt die Auswirkungen von

Smartphones auf Kinder und Jugendliche besonders drastisch. Er bezeichnet die

Gefahr des Smartphones als Höher als des gefährlichen Stoffes Asbest.

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https://www.youtube.com/watch?v=9iBA0WlmbI0

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Familien im digitalen Wandel: iPads schon für Kita-Kinder

• „Ich kann mir gut vorstellen, dass Kitas mit Tablet-Computern

arbeiten. Viele Zwei- oder Dreijährige sind ohnehin schon den

Umgang mit dem Tablet gewohnt, wischen ganz

selbstverständlich über den Screen.“

• „Es geht nicht etwa darum, den Wald-Spaziergang durch eine

Wald-App zu ersetzen. Aber was spricht dagegen, ein Tablet mit

in den Wald zu nehmen, um damit Vogelstimmen aufzunehmen

oder Pflanzen zu bestimmen und später in der Kita darüber zu

sprechen? Nebenbei eröffnet sich damit die Möglichkeit, schon im

frühesten Kindesalter den kritischen Umgang mit diesen Medien

einzuüben.“ (Christina Kampmann, 29.03.2016)

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http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/christina-kampmann-ipads-schon-fuer-kita-kinder-aid-1.5864769

Christina Kampmann,

NRW-Ministerin für Familie,

Kinder, Jugend, Kultur und

Sport

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Reaktion: Zu viel Technologie macht uns unsozial?

• Die richtigen Schlüsselwörter „Kinder, Sucht, Smartphone“ führen immer zu diesen

reflexhaften Reaktionen in den Redaktionen, so dass einfach übernommen wird, was

möglichst viele Klicks verspricht. (Heike Scholz, 2015)

http://www.mobile-zeitgeist.com/2015/10/02/studie-zum-ende-des-abendlandes-kinder-sind-smartphone-suechtig/

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Kreative Medienangebote: Musikmachen mit Tablets in Kita und Grundschule

• Im Verhältnis von Kindheit, Medien und Pädagogik stehen zwei sich widersprechende

Positionen einander gegenüber. Während die erste Medienbildung durch Erziehung

fokussiert („Kinder müssen lernen, mit Medien umzugehen“), konzentriert sich die zweite

auf bestehende Medienkompetenzen von Kindern.

http://forschungsstelle.appmusik.de/app-kids-musikmachen-mit-tablets-im-kindergarten

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„Die oftmals hitzigen

Debatten um Chancen und

Risiken kränkeln daran,

dass zu vielen

musikpädagogischen

Fragen noch grundlegende

Forschungsergebnisse

fehlen und Argumentationen

auf einer unreflektierten

Grundskepsis basieren.“(in: Kinderzeit 2016_01)

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Einblicke in jugendliche Medienwelten

• Neben persönlichen Kontakten in körperlich

erfahrbaren Räumen, Erlebnissen und

Aktivitäten vor Ort tritt die virtuelle Welt mit

einigen neuartigen und auch vielen „alten“

Möglichkeiten. Das Internet (Web 2.0) wird

zur Selbstdarstellung, Partizipation,

Vernetzung und Beziehungspflege genutzt.

• Es entstehen Schauplätze alternativer

Kulturalität, die sich entlang spezifischer

Ausdrucksmöglichkeiten und

jugendkultureller Rituale gestalten.

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Richard, Grünwald, Metz, Recht (2010): Flickernde Jugend -

rauschende Bilder: Netzkulturen im Web 2.0, Campus Verlag

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Vermittlung von Medienkompetenz und Medienbildung

• Durch die Förderung von Medienkompetenz lassen sich die Prozesse der

individuellen Persönlichkeitsentwicklung und der Sozialisation begleiten, die im

medialen Rahmen stattfinden.

• Leitbild Medienkompetenz (der LfM)

• http://www.medienkompetenzportal-nrw.de/grundlagen/begriffsbestimmung.html

• http://www.lfm-nrw.de/foerderung/medienkompetenz/leitbild-medienkompetenz.html

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MEDIENAUSSTATTUNG UND -NUTZUNG

VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

Fokus Smartphones und Tablets

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Zur JIM-Studie 2015

• Herausgeber der Studienreihe JIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund

Südwest (http://www.mpfs.de/)

• Die JIM-Studie beleuchtet seit 1998 jährlich die Mediennutzung der Jugendlichen im

Alter zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland. Untersucht wird das Medienspektrum

von Radio, Fernsehen, Internet, digitalen Spielen, Smartphone und Büchern für

Kennzahlen wie Häufigkeit und Dauer sowie nach inhaltlichen Aspekten.

• Für die vorliegende Ausgabe der Studienreihe wurde eine

Stichprobe von 1.200 Jugendlichen zwischen 12 und 19

Jahren in ganz Deutschland im Zeitraum 26. Mai bis 28. Juni

2015 telefonisch befragt (CATI). Die Befragung bildet demnach

ein repräsentatives Abbild der ca. 6,34 Mio. deutschsprachigen

Jugendlichen.

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Medienausstattung der Jugendlichen

• Betrachtet man den Gerätebesitz der Jugendlichen selbst, so sind Mobiltelefone

abermals die am weitesten verbreiteten Geräte. Praktisch jeder 12- bis 19-Jährige

besitzt ein eigenes Handy (98 %), bei 92 Prozent handelt es sich um ein Smartphone.

Neun von zehn Jugendlichen können vom eigenen Zimmer aus mit einem Tablet,

Laptop oder Computer ins Internet gehen. Etwa drei Viertel besitzen einen eigenen

Laptop oder Computer (76 %), knapp sechs

von zehn Jugendlichen verfügen über einen

MP3-Player (59 %) oder einen Fernseher

(57 %).

• Während der Gerätebesitz von Kindern im Laufe der Grundschulzeit

deutlich zunimmt (vgl. KIM 2014: 9), gibt es in der Altersgruppe der

JIM-Studie kaum mehr merkliche Unterschiede zwischen den jüngsten

und den ältesten Befragten.

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Handy und Smartphone - Ausstattung und Verfügbarkeit

• Bei einer Ausstattungsrate von Smartphones bei nunmehr 92 Prozent kann man

weitgehend von einer Vollausstattung der Jugendlichen mit modernen Touchscreen-

Handys sprechen. Die Ausstattung ist bei Mädchen (93 %) wie Jungen (91 %) auf gleich

hohem Niveau. Lediglich die Jüngsten der Befragten, die Zwölf- und 13-Jährigen, haben

„nur“ zu 86 Prozent ein eigenes Smartphone, die Ausstattung bei den älteren

Jugendlichen liegt deutlich über 90 Prozent (14-15 Jahre: 93 %, 16-19 Jahre je 95 %).

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Nutzung von Smartphones

• Obwohl das Angebot an diesen Zusatzprogrammen weit über eine Million beträgt,

begnügen sich jugendliche Smartphone-Nutzer mit einer durchschnittlichen Anzahl von

lediglich 18 Apps. Jungen können mit 22 Apps über ein etwa doppelt so großes Angebot

verfügen wie Mädchen (14 Apps).

• Nur 30 Prozent derer, die Apps auf ihr Handy geladen haben, installierten auch kostenpflichtige Programme.

Jungen (36 %) haben hierbei eher Geld investiert als Mädchen (23 %) und auch mit zunehmendem Alter steigt

die Bereitschaft, für weitere Apps zu bezahlen (12-13 Jahre: 26 %, 18-19 Jahre: 33 %).

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Freizeitaktivitäten (non-medial)

• Neben der stark gestiegenen Vielfalt an multimedialen Freizeitoptionen ist der Alltag von

Jugendlichen auch weiterhin von denselben Aktivitäten geprägt, wie noch vor 15 Jahren

(vgl. JIM 2013: 6).

• Jeder Vierte macht selbst Musik (23 %) und hat mehrmals pro Woche Musikunterricht,

Chor- oder Bandproben.

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Medienbeschäftigung in der Freizeit

• (Digitale) Medien zu nutzen ist im Alltag Jugendlicher selbstverständlich. Die heute 12-

bis 19-Jährigen sind bereits mit einem enorm breiten Medienrepertoire aufgewachsen

und kennen kein Leben ohne Internet oder Handys.

• Handy- und Internetnutzung gehören zum festen Alltagsrepertoire und sind auch meist

unmittelbar miteinander verknüpft.

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Subjektive Wichtigkeit der Medien

• Neben der Betrachtung der Nutzungshäufigkeit ist die subjektive Wichtigkeit der Medien

ein weiterer Indikator für deren Stellenwert im Alltag der Jugendlichen.

• Die subjektive Wichtigkeit nimmt bei vier Medienkategorien mit steigendem Alter der

Jugendlichen zu. Deutlich zeigt sich dies bei Internet (12-13 Jahre: 84 %, 18-19 Jahre:

94 %), Musik (12-13 Jahre: 78 %, 18-19 Jahre: 92 %) und Handy (12-13 Jahre: 79 %,

18-19 Jahre: 89 %).

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Themeninteressen und Informationsverhalten

• Das Internet dominiert bei der quantitativen Betrachtung auf Themenebene zunächst,

da es für acht von 14 Themen (hauptsächlich „Soft News“) bevorzugtes

Informationsmedium ist.

• Wenn es um Musik geht haben die Jugendlichen eine spezifische Anlaufstelle: YouTube

scheint hier die Informationsinteressen am besten zu erfüllen; jeder Zweite, der sich zu

Musik online informiert, tut dies über YouTube.

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Internet Ausstattung und Nutzung

• WLAN-Netzwerke zur Nutzung des Internets im Haushalt sind dabei die Regel (95 %).

• Die ohne Antwortvorgabe gestellte Frage „Und was nutzt Du im Internet am liebsten?“

(hier waren bis zu drei Nennungen möglich) beantworten 61 Prozent der Internetnutzer

mit YouTube, mit weitem Abstand folgen Facebook (36 %) und der Messengerdienst

WhatsApp (29 %)

• Die Fotocommunity Instagram ist für 44 Prozent fester Bestandteil des Internet-Alltags

(täglich: 30 %), Musik-Streaming-Dienste nutzen 36 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen

regelmäßig (täglich: 23 %).

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YouTube

• 94 Prozent der Jugendlichen zählen zu den Nutzern von YouTube, 81 Prozent schauen

sich mindestens mehrmals pro Woche Videos und Clips an, mit 52 Prozent zählt mehr

als die Hälfte der Zwölf- bis 19-Jährigen zu den täglichen Nutzern. Einen eigenen

Account haben 53 Prozent der YouTube-Nutzer.

• Die Internetfähigkeit der Smartphones ist dank einer 95prozentigen WLAN-Abdeckung

in den Haushalten auch eine reale Option der Internetnutzung im Alltag. Bei drei Viertel

der Handybesitzer ermöglicht eine Internetflatrate auch die Nutzung unterwegs.

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Konfliktpotential der Mediennutzung

• Die Ergebnisse zeigen, dass entgegen der öffentlichen Wahrnehmung für fast alle

abgefragten Kategorien die Mehrheit der Jugendlichen nach eigener Einschätzung nie

Stress oder Ärger wegen ihrer Mediennutzung hat.

• Wegen der Handynutzung Zuhause bekommt ein Viertel zumindest gelegentlich Stress,

einem Zehntel der Jugendlichen bringt die Handynutzung in der Schule häufig oder

gelegentlich Ärger ein.

• http://www.heise.de/newsticker/meldung/Permanenter-Kommunikationsdruck-

Smartphones-stressen-Kinder-2835852.html

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Zusammenfassung (JIM 2015) – Teil 1

• Jugendliche wachsen heute in Haushalten mit einem sehr breit gefächerten

Medienangebot auf. Mobiltelefone (meist Smartphones), Computer oder Laptop sowie

Fernseher und Internetzugang sind in praktisch allen Familien vorhanden. Ein Tablet-

PC steht in 58 Prozent der Familien zur Verfügung, hier zeigt sich eine deutliche

Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (2014: 48 %).

• Das eigene Mobiltelefon ist multifunktionales Kommunikationswerkzeug und

Informationszentrale für das persönliche Netzwerk der Jugendlichen. Neben den

obligatorischen Standardfunktionen von Smartphones wie Telefonie, Maildienste, SMS,

Browser, Uhr und Kalenderfunktionen etc. erschließen sich weitere Nutzungsoptionen

erst durch das Installieren von zusätzlichen Apps.

• Mit einer nahezu vollständigen Ausstattung der 12- bis 19-Jährigen mit Smartphones

stehen auch die Jugendlichen und deren Erziehungsverantwortliche vor ähnlichen

Fragen. Auch Jugendliche müssen sich überlegen, welchen Stellenwert sie der

Mediennutzung im Alltag geben, wie und wann sie ein Smartphone nutzen wollen und

wo es eventuell auch stört.

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Zusammenfassung (JIM 2015) – Teil 2

• Die Jugendlichen selbst verfügen ebenfalls über ein vielfältiges Medienrepertoire.

Praktisch jeder 12- bis 19-Jährige besitzt ein Smartphone (92 %) und drei Viertel

können mit einer Internetflatrate Online-Dienste nutzen.

• Allerdings liegt mit dem Smartphone eine multifunktionale Kommunikationszentrale in

der Hand der Jugendlichen, für deren Nutzung ein hohes Maß an Selbstkontrolle und

Reflektion benötigt wird, um Dienste, Inhalte, aber auch das eigene Verhalten bewerten

zu können.

• Die Ergebnisse zeigen, dass das Internet, das Hören von Musik sowie das Smartphone

den größten Stellenwert für die Jugendlichen haben. Diese Medientätigkeiten sind etwa

neun von zehn Befragten (sehr) wichtig.

• Heranwachsende auch in einer diesbezüglich kritischen und reflektierten

Mediennutzung zu unterstützen und diese zu fördern, ist angesichts der hohen

Geschwindigkeit der sich verändernden Angebote eine große Herausforderung.

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Zur KIM-Studie 2014

• Herausgeber der Studienreihe KIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund

Südwest (http://www.mpfs.de/)

• Die KIM-Studie beleuchtet seit 1999 das Medienverhalten der Kinder im Alter zwischen

6 und 13 Jahren in Deutschland. Neben der persönlichen Befragung werden auch die

jeweiligen Haupterzieher, dies sind in der Regel die Mütter, zu ihrem Medienverhalten,

zu Einstellungen den Medien gegenüber und zum Medienumgang des Kindes schriftlich

befragt. Erfasst werden die Nutzung von Fernsehen, Radio,

Büchern, Computer und Internet, digitalen Spielen sowie die

Handynutzung und die jeweiligen inhaltlichen Präferenzen.

• Für die KIM-Studie 2014 wurden zwischen dem 9. Mai 2014

und dem 20. Juni 2014 insgesamt 1.209 deutschsprechende

Schulkinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren persönlich-

mündlich (CAPI) zuhause befragt.

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Medienausstattung der Kinder

• Unabhängig vom persönlichen Besitz oder der Haushaltsausstattung nutzen 76 Prozent

der Kinder zumindest selten einen Computer/Laptop, 37 Prozent jeden oder fast jeden

Tag.

• 98 Prozent der Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren haben heute die Möglichkeit,

zuhause das Internet zu nutzen, 63 Prozent sind zumindest selten online.

• Das Smartphone erreicht für die meisten Kinder erst im Alter von etwa zehn Jahren

Relevanz.

• Tablets stehen nur einer Minderheit überhaupt

zur Verfügung: Lediglich in 19 Prozent der Haus-

halte sind Tablets-PCs vorhanden. Nach

Angaben der Haupterzieher sind Tablet-Spiele

die am häufigsten ausgeübte Tätigkeit der Kinder

mit dem Gerät.

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Mediennutzung der Kinder

• Die spezifische, situative Wichtigkeit der verschiedenen Medien für die Kinder im Alter

zwischen 6 und 13 Jahren wird anhand der Betrachtung im Tagesverlauf deutlich.

• Bei den beliebten medialen Freizeitaktivitäten zeigt sich, inwieweit Kinder ihren

Medienkonsum eigenständig in ihren Alltag einbinden.

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Zusammenfassung (KIM 2014)

• Die Haupterzieher zeigen sich gegenüber Tablet-PCs sehr skeptisch. Während die eine

Hälfte dem Tablet Potential zur Medienbildung zuspricht, ist die andere Hälfte abgeneigt

und sieht keine Vorzüge des Geräts für die jungen Nutzer.

• Angesichts dessen ist die Diskussion um den Einsatz von Tablets an Grundschulen der

aktuellen Situation im Alltag weit voraus. Mit einer Haushaltsausstattung von einem

Fünftel sind Tablet-PCs derzeit für die meisten Kinder noch nicht relevant, zuhause

müsste dann doch wieder an einem herkömmlichen PC gearbeitet werden. Inwieweit die

Geräte der Schüler in den Schulalltag integriert werden können (Stichwort BYOD, bring

your own device) ist also derzeit noch keine Frage, da sie nicht vorhanden sind. Für das

Grundschulalter gilt dies aktuell auch noch für Smartphones.

• Vor der Diskussion um die technische Ausstattung kommt daher eher der Aspekt,

welche Inhalte verbindlich vermittelt werden sollten, um für alle Kinder vergleichbare

Voraussetzungen für einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu schaffen.

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Zur miniKIM-Studie 2014

• Herausgeber der Studienreihe miniKIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund

Südwest (http://www.mpfs.de/)

• Mit der miniKIM-Studie wurde 2012 die Studienreihe KIM, die seit 1999 regelmäßig das

Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen untersucht, um die Befragung der

Haupterzieher von Zwei- bis Fünfjährigen erweitert. Themen der miniKIM sind Basisdaten

zur Haushaltsausstattung, zum Medienbesitz der Kinder und die wichtigsten Eckdaten zur

Mediennutzung, zum Umgang mit Fernsehen, Büchern, Handy,

Computer und Internet sowie die Rolle von digitalen Spielen.

Weitere Aspekte sind der Medienumgang der Befragten (in der

Mehrzahl Mütter) sowie die Rolle von Medien im Kindergarten.

• Für die miniKIM-Studie 2014 wurden zwischen dem 9. Mai und

20. Juni 2014 insgesamt 623 Haupterzieher von Kindern im Alter

zwischen zwei und fünf Jahren befragt (paper & pencil).

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Die Vorstellung einer medienfreien Kindheit ist utopisch.

• Kleinkinder und Medien, das sind für viele Begriffe, die nicht zusammengehören.

Dementsprechend wird das Thema sehr kontrovers diskutiert. Diese Fragen, ab

welchem Alter und „wieviel“ Medien, ergeben sich nicht nur im privaten Kontext. Auch in

der frühkindlichen Bildung, in Kindertagesstätten und vergleichbaren Einrichtungen,

sieht man sich zwischen dem Anspruch, Bildungseinrichtung zu sein und hierzu auch

Medien einzusetzen, und dem Selbstverständnis, dass Kinder ihre Welt selbst erfahren,

erfühlen und erleben sollen, wobei Medien hierbei oft als Störfaktor wahrgenommen

werden.

• Unumstritten dürfte sein, dass Medien eine große Rolle beim Aufwachsen von Kindern

spielen. Dass die aktive Auseinandersetzung mit Medienerziehung bei Kleinkindern –

sei es im privaten oder institutionellen Kontext – notwendig ist, ergibt sich allein daraus,

dass Kleinkinder längst Mediennutzer sind. Dennoch bedarf es für eine altersgerechte

und sinnvolle Begleitung der Kinder in unsere Medienwelt Wissen über den

Medienalltag der Kleinkinder und zur Situation in den Familien.

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Medienausstattung der Zwei- bis Fünfjährige

• In den Haushalten, in denen Zwei- bis Fünfjährige aufwachsen, ist ein sehr breites

Medienrepertoire vorhanden.

• Im Vergleich zur ersten Erhebung der miniKIM 2012 wird beim Thema Smartphone (+17

Prozentpunkte) und Tablet-PC (+8 PP) die größte Dynamik in der Ausstattungsrate der

Haushalte deutlich. Auch Computer bzw. Laptop (+6 PP) und Internetzugang (+5 PP)

sind weiter verbreitet als vor zwei Jahren.

• Die Kinder zwischen zwei und fünf Jahren besitzen eher selten eigene Mediengeräte.

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Mediennutzung der Zwei- bis Fünfjährige

• Vor allem bei der Nutzung von elektronischen Medien durch Vorschulkinder

empfehlen Pädagogen und Experten, dass diese im Idealfall gemeinsam mit

den Eltern stattfindet. Auf diese Weise soll beispielsweise der Kontakt mit

ängstigenden oder sonst ungeeigneten Inhalten möglichst vermieden werden.

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Konsole und Computer

• Das Spielen an Computer, Konsole oder im Internet bei Kindern ist im Vorschulalter

lange nicht so stark im Alltag verankert wie bei älteren Kindern. Insbesondere bei den

Jüngeren kommt die Nutzung digitaler Spiele nur in Ausnahmefällen vor (Nichtnutzer: 2-

3 Jahre: 96 %, 4-5 Jahre: 73 %).

• Bei den Vier- bis Fünfjährigen hat schon jeder Vierte (24 %) Erfahrungen mit dem

Computer gemacht, während die Computernutzung bei den Zwei- bis Dreijährigen (6 %)

die absolute Ausnahme ist.

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Tablet-Nutzung

• Mit einem Tablet-PC haben nur 15 Prozent aller Kinder überhaupt schon Erfahrungen

gemacht. Dabei ist der Anteil alleiniger Nutzer bei den Vier- bis Fünfjährigen (25 %)

doppelt so hoch wie bei den Zwei- bis Dreijährigen (12 %).

• Eine gemeinsame Nutzung des Tablet-PCs mit den Eltern findet bei einem Drittel der

Zwei- bis Fünfjährigen (32 %) zumindest selten statt.

• Generell sind die Haupterzieher hier aufgeschlossener als noch vor zwei Jahren.

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Zusammenfassung (miniKIM 2014)

• Insbesondere die Möglichkeiten spielerischen Lernens (61 %) sowie die Eignung zur

frühen Gewöhnung an Medien (60 %) werden dem Tablet-PC mittlerweile von der

Mehrheit der Haupterzieher zugeschrieben.

• Unabhängig davon, ob ihre Kinder den PC oder das Internet schon nutzen (dürfen),

haben die Eltern eine ausdifferenzierte Einstellung und Meinung zum Thema Kinder und

Computer-/ Internetnutzung. So sind knapp neun von zehn Haupterziehern der Meinung

(„stimme voll und ganz/überwiegend zu“), das Internet sei für Kinder gefährlich.

• Beim Thema Kompetenzvermittlung sehen die Eltern sich selbst und die Schule

gleichermaßen in der Pflicht.

• Das Thema Medienerziehung sollte nicht erst mit dem Schuleintritt Beachtung finden,

sondern eine Basis für den kompetenten Medienumgang sollte idealerweise schon in

der frühen Kindheit geschaffen werden. Auch wenn die Zwei- bis Fünfjährigen selbst

noch kein allzu breites Spektrum verschiedener Medien nutzen, kommen sie in Kontakt

mit vielen verschiedenen Medien.

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Page 36: Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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VERBREITETE SOCIAL MEDIA

PLATTFORMEN UNTER JUGENDLICHEN

Aktuell

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Page 37: Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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Snapchat

• Snapchat ist ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones,

der es ermöglicht, Fotos und Videos an Freunde zu versenden, die nur eine bestimmte

Anzahl von Sekunden sichtbar sind und sich dann selbst „zerstören“.

• In Deutschland ist der Dienst besonders unter 14-20jährigen beliebt.

https://www.medienpaedagogik-praxis.de/2016/03/15/snapchat-1-kennen-lernen/

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Page 38: Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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Instagram

• Bei vielen Kindern und Jugendlichen hat Instagram Facebook abgelöst. Bildkultur,

mobil, einfach, schnell!

• Die Instagram-App ermöglicht es den Benutzern über das Smartphone Bilder ins Netz

zu laden und diese der Welt zugänglich zu machen. Es geht also um eine Foto- und

Video-Sharing-Plattform. 2012 wurde Instagram von Facebook aufgekauft.

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Page 39: Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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Twitch

• Twitch ist ein Live-Streaming-Videoportal, das besonders zur Übertragung

von Videospielen genutzt wird.

• Zuschauer bei Twitch haben die Möglichkeit, dem Streamer ihres Vertrauens Geld durch

Spenden zukommen zu lassen. Viele Streamer können inzwischen allein davon schon

sehr gut leben.

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Page 40: Mobile Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen 2015

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.

Nehmen Sie gern Kontakt auf:

Matthias Krebs

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www.musik-mit-apps.de/tapp

www.app2music.de

www.appmusik.de

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