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Massive Open Online Courses (MOOCs): Eine Standortbestimmung Essen, thyssenkrupp, 4. September 2017 Dr. Jochen Robes, Weiterbildungsblog Photo by mauro mora on Unsplash

Massive Open Online Courses (MOOCs): Eine Standortbestimmung

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Massive Open Online Courses (MOOCs): Eine Standortbestimmung

Essen, thyssenkrupp, 4. September 2017Dr. Jochen Robes, Weiterbildungsblog

Photo by mauro mora on Unsplash

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MOOCs: Begriff, Entwicklung und

Status Quo

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MOOCs: Der Begriff (1)

Was bedeutet eigentlich „Massive Open Online Course“?

▪ Massive: eine unbegrenzte Zahl von Teilnehmern (> 150 ...)

▪ Open: offen; zumindest kostenlose Teilnahme

▪ Online: im Web

▪ Course: meist mit terminiertem Anfang & Ende; immer häufiger auch „on demand“

MOOC-Anbieter edX

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MOOCs: Der Begriff (2)

Was unterscheidet MOOCs eigentlich von E-Learning?

▪ Nichts! MOOCs sind eine Form des Online-Lernens.

▪ Vieles!MOOCs setzen auf Offenheit, Skalierbarkeit, Video als zentrales Medium der Informationsvermittlung …

Photo by Alejandro Escamilla on Unsplash

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MOOCs: Die Premiere

▪ Stephen Downes und George Siemens boten 2008 den ersten offenen Online-Kurs an. Thema: „Connectivism and Connective Knowledge” (CCK08)

▪ Der Kurs dauerte 12 Wochen, und seine wichtigsten Bausteine waren eine Agenda, offene Lernressourcen, wöchentliche Live-Sessions und ein Hashtag (#cck08).

▪ Es nahmen ca. 2.200 Interessierte am Kurs teil.

Bildquellen: sbzondergeld, University of the Fraser Valley

Stephen Downes

George Siemens

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MOOCs: Der Durchbruch

▪ Im Herbst 2011 öffneten Peter Norvig und Sebastian Thrun einen Stanford-Kurs über „Künstliche Intelligenz“ online: 160.000 Teilnehmer!

YouTube, 2011

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2012: MOOC-Plattformen entstehen

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2012: MOOC-Plattformen entstehen

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2012: MOOC-Plattformen entstehen

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2012: MOOC-Plattformen entstehen

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MOOCs im Blickpunkt

New York Times, 2012

▪ „a disruptive innovation“

▪ „a digital tsunami“

▪ „an avalanche“

▪ „a revolution“

▪ „a global mega class“

▪ „an invasion“

▪ „a mania“

▪ „an educational buzzword“

▪ …

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MOOCs: die Wende

▪ Unternehmen und „lifelongcareer learners“ (Rick Levin) als Zielgruppen

▪ Fokus auf “content in high-demand skills”

▪ Eigene Abschlüsse(“nanodegrees”, “specializations”)

▪ Freemium-Modelle

▪ Partnerschaften mitUniversitäten

Class Central, 2017

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MOOC … ist nicht gleich MOOC

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cMOOCs und xMOOCs

cMOOCs (c = connectivism) xMOOCs (x = extension)

Bildquellen: Taqi; Joshua Mahan

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cMOOCs und xMOOCs

„Während cMOOCs vor allem auf die Vernetzung der Teilnehmenden und Informationen sowie das Entwickeln eigener Beiträge zum Kursthema setzen, ...

... führen xMOOCs die Lernenden durch strukturierte Lerninhalte, regelmäßige Wissensabfragen und Prüfungen.“ (Robes, 2012)

Bildquelle: Matthias Melcher

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Weitere Spielarten: SPOCs und mehr

Weitere Spielarten und Akronyme sind entstanden, um auf unterschiedliche Konzepte und Rahmenbedingungen einzugehen, u.a.:

▪ Small Private Online Courses (SPOCs):MOOCs für kleine, geschlossene Teilnehmerkreise

▪ Corporate Online Courses (COOCs) oder Corporate MOOCs: MOOCs, die von Unternehmen durchgeführt werden

▪ Blended MOOCs …

Elearning!, 2014

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MOOC Case Study: Der Corporate Learning 2025 MOOCathon

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Idee und Konzept des #CL2025

▪ Ziel: Gemeinsam mit Unternehmen und Teilnehmern im offenen Netz über die Zukunft von L&D („Learning & Development in the Digital Age“) nachdenken

▪ Hidden Agenda: Wie können wir Corporate Learning-Professionals für neue Lernformate (und den offenen Austausch im Netz!!) gewinnen?

▪ Vorläufer: Corporate Learning 2.0 MOOC (2015)

Corporate Learning 2025 MOOCathon, 2017

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Eckdaten des #CL2025 (1)

▪ Format: offener Online-Kurs (MOOC)

▪ Dauer: 08.05.-21.07.2017 (MOOC), 07./08.09. (Hackathon), 28./29.09. (Corporate Learning Camp)

▪ Veranstalter: Corporate Learning Community

▪ Gastgeber: 8 Unternehmen

▪ Plattform: WordPress

▪ Teilnehmer: ca. 1.070

▪ Merck: „Weiterbildung und Innovation – Gemeinsam sind wir erfolgreich“

▪ Continental: „Neues Lernen im Kontext der digitalen Transformation“

▪ Ottobock: „Zurück in die Zukunft – was müssen wir beachten, wenn wir Lernen 4.0 in einem traditionellen und gleich-zeitig innovativen Familienunter-nehmen verankern wollen?“

▪ DNV GL Oil & Gas: “70:20:10 Lernphilosophie – Quo vadis? Erfahrungsbasiertes Lernen effizienter gestalten“

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Eckdaten des #CL2025 (2)

▪ Format: offener Online-Kurs (MOOC)

▪ Dauer: 08.05.-21.07.2017 (MOOC), 07./08.09. (Hackathon), 28./29.09. (Corporate Learning Camp)

▪ Veranstalter: Corporate Learning Community

▪ Gastgeber: 8 Unternehmen

▪ Plattform: WordPress

▪ Teilnehmer: ca. 1.070

▪ Viessmann: „Wie entstehen aus heutigen Kursteilnehmern die selbstorganisiert Lernenden von morgen?“

▪ Aareal Bank: „Learning & Development als Innovationstreiber für den Digital Workplace?“

▪ Bosch: „Die Rolle der Weiterbildung im Digitalen Wandel“

▪ Audi: „Lernen.anders – wie sieht das Corporate Learning bei Audi heute und in 2025 aus?“

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#CL2025: Was passierte in den

einzelnen MOOC-Wochen?

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Auftaktwoche: Twitter als Lernwerkzeug

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Merck: Weiterbildung & Innovation

Merck-Woche

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Continental: Neues Lernen & digitale Transformation

5 Beispiele für neue Lernkonzepte:

▪ Ambassador Learning Journey … Buddy Konzept

▪ GUIDE Netzwerk als Lern- und Change Enabler

▪ Coachnet – tag-basiertes MetaKompetenzNetzwerk

▪ Globale Beteiligungskampagne … Flexibles Arbeiten

▪ Office 365 – New Work Style … neues Lernkonzept

Continental-Woche

Unternehmen hatten keine Scheu vor Hands-on Videos!

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Continental: Neues Lernen & digitale Transformation

Pape, 2017

Regelmäßige Challenges(Aufgaben, Fragen) bildeten ein zentrales Element des #CL2025!

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Ottobock: Lernen 4.0 zwischen Tradition und Innovation

Ottobock-Team (Corporate Learning Community, 2017)

Ottobock-Woche

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DNV GL Oil & Gas: 70:20:10 Lernphilosophie

DNV GL-Woche

Umfragen, Ideen- und Beispielsammlungen: Teilnehmer steuern eigene Erfahrungen bei.

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Viessmann: Gibt es die selbstorganisiert Lernenden schon?

Viessmann-WocheRichtig eingesetzt und moderiert funktionieren auch klassische Instrumente wie Diskussionsforen!

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Aareal Bank: L&D als Innovationstreiber?

Aareal Bank-Woche

Offen für neue Lernformate: Man kann auch auf Twitter 60 Minuten chatten!

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Bosch: Die Rolle der Weiterbildung im Digitalen Wandel

Bosch-Woche

Unternehmen präsentierten offen ihre Arbeitsschwerpunkte und Projekte und stellten sie zur Diskussion.

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Audi: Corporate Learning bei Audi heute und 2025 …

Audi-Woche

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#CL2025: Erste Ergebnisse

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Beruflicher Hintergrund der Teilnehmenden

Faktencheck Corporate Learning der Zukunft, 2017

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Pulsmessung des #CL2025

Faktencheck Corporate Learning der Zukunft, 2017

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MOOCs in der Diskussion

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Hohe Abbrecherquoten

▪ In der Regel schließen nur 3-10 Prozent der Teilnehmenden einen MOOC ab.

▪ Gründe: „Lack of time“, „Learners’ motivation“, „Feelings of isolation and the lack of interactivity in MOOCS”, “Insufficient background knowledge and skills” …(Khalil/ Ebner, 2014)

▪ Doch die Ziele, Motive und Interessen der Teilnehmenden können sehr unterschiedlich sein: Wollen sie überhaupt alle Module bearbeiten und den Kurs abschließen?

Feldstein, 2014

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weitere Diskussionspunkte

▪ die bildungspolitischen Ansprüche: ... denn es nehmen vor allem Höherqualifizierte teil!

▪ die Kompetenzen der Teilnehmenden: Bilden Fähigkeiten zur Selbstorganisation die Voraussetzungen zur Teilnahme?

▪ die Anerkennung von Lernerfolgen: Braucht es Zertifikate? Sind Open Badges eine Ergänzung zu Abschlüssen und Zeugnissen?

▪ der Einsatzrahmen: Für welche Themen eignen sich MOOCs?

▪ Ansonsten: Ressourcen & Kosten, Big Data & Learning Analytics …

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Corporate MOOCs

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Unternehmen adaptieren das MOOC-Konzept

▪ Es gibt heute eine Reihe von Unternehmen (u.a. Telekom, Audi, SAP, Credit Suisse/ Schweiz, Erste Bank/ Österreich, Metro), die intern mit dem MOOC-Konzept experimentiert haben.

▪ Ihre Anpassungen berücksichtigen u.a.: das jeweilige MOOC-Konzept, die Größe der Zielgruppe, die technischen Rahmenbedingungen, die Lernkultur („selbstorganisiertes Lernen“) sowie grundlegende Ressourcen („time & budget“).

▪ In der Regel werden interne MOOCs durchgeführt, um die Vernetzung des Unternehmens sowie das kollaborative Arbeiten und Lernen zu fördern („hidden agenda“).

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Beispiel Credit Suisse („Discover Social Learning“)

Gori/ Robes, 2015

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Beispiel Credit Suisse („Discover Social Learning“)

▪ Zielgruppe: alle Ausbildungsverantwortlichen in der CS (global)

▪ Ziele: Die Teilnehmenden sollten sich aktiv mit Social Media im allgemeinen und der Social Media-Infrastruktur der CS auseinandersetzen; sie sollten in der Lage sein, Social Learning und Learning Communities in ihre Bildungskonzepte zu integrieren.

▪ Dauer: „Discover Social Learning“ umfasste 6 Wochen und fand komplett online statt.

▪ Teilnahme: Die Teilnahme am Kurs war ausdrücklich erwünscht (107 Einschreibungen). Leitung und Management waren im Kurs präsent.

▪ Arbeitsaufwand: ca. 4 Stunden in der Woche

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Beispiel Telekom („Magenta MOOC“)

Telekom, 2014

▪ Ziel: Teil des ProjektsShareground (“Plattformfür Transformations-kultur”); Motto: “Share your Entrepreneurial Spirit”.

▪ Dauer: 12 Wochen

▪ Teilnahme: Er war offenfür alle Mitarbeiter; über3.500 nahmen teil, z.T. in Teams, z.T. als“Supporter”.

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Beispiel Telekom („Magenta MOOC“)

Strube, 2014

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Herzlichen Dank!

Kontakt:

Dr. Jochen Robes

Siebenbürgenstr. 6, 60388 Frankfurt +49 151 – 289 011 [email protected]

Weiterbildungsblog: www.weiterbildungsblog.de

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