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Page 1: Theologische Inhalte und Problempunkte der Taufe in kirchengeschichtlicher Perspektive

Theologische Inhalte

und Problempunkte der Taufe

in kirchengeschichtlich

er Perspektive

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I. Taufe und Rechtfertigungslehre

• Neuinterpretation der Taufe im Lichte der Rechtfertigungsbotschaft– Sündenvergebung in der Taufe– aber Macht der Erbsünde– der alte Adam muss ersäuft werden – aber das Biest kann schwimmen

– der Mensch ist zugleich Gerechtfertigter wie Sünder

• Daraus folgt:– Angewiesensein des Menschen auf Gottes Gnade

– tägliche Vergegenwärtigung der Taufe

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I. Taufe und Rechtfertigungslehre

•Und wir?– Was sagt uns das?– Und wie sagen wir das anderen?– Oder ist der katholische Weg die Lösung (Konzil von Trient?): Die Taufe tilgt die Erbsünde, und es bleibt nur noch ein Anreiz, ein Zunder (fomes), eine Begierde, gegen die man ankämpfen kann.

•Wer sind wir, wenn wir getauft sind?

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II. Veränderungen von Taufe und Taufverständnis in der Neuzeit

• Aufklärung: – Religion ist vernunftbegründete Ethik– Jesus ist der Tugendlehrer– Taufe nur ein Schritt (Weihe) zum tugendhaften Leben

– der Mensch ist täglich ethisch gefordert

• Pietismus:– Glaube ist Entscheidung, immer wieder– Problem: Kindertaufe– Ich bin getauft auf Deinen Namen

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II. Veränderungen von Taufe und Taufverständnis in der Neuzeit

• „Privatisierung“ der Taufe (wie auch der Beerdigung und anderer Amtshandlungen)– Haustaufen– später auch im Krankenhaus– Familiäres Ereignis unter Einbeziehung der Paten

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III. Glaube, Taufe, Konfirmation

• Pietismus: – Konfirmation als nachgeholter Entscheidungsakt– Taufe wirkt nicht ohne äußeres Zeugnis– Bekehrungserlebnis wichtiger als Taufe

• Aufklärung: Konfirmation als Übergang ins Erwachsenenalter

• Damit stellte sich auch die Frage nach dem Taufunterricht.

• Luther: Taufe muss Tag für Tag erneuert werden• Seit der Reformation Problematisierung der Kindertaufe:– Stellvertretender Glaube der Eltern, der Paten, der Gemeinde?

– „Wieder“Täufer– „Freikirchen“ (Baptisten etc.): Taufe erst nach der Entscheidung / Taufe als Vorstufe

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IV. Ökumenische Perspektiven• Evangelische Taufe erst durch das II. Vatikanische Konzil (1962–1965) von der katholischen Kirche anerkannt.

• 2007 in Magdeburg wechselseitige Anerkennung der Taufe durch die evangelische, die katholische, die orthodoxe Kirche sowie „orientalische“ Kirchen und „Freikirchen“ in Deutschland:Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe.Wir bekennen mit dem Dokument von Lima*: „Unsere eine Taufe in Christus ist ein Ruf an die Kirchen, ihre Trennungen zu überwinden und ihre Gemeinschaft sichtbar zu manifestieren.“* Lima-Erklärung zu Taufe, Eucharistie und Amt (1982) durch die Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des ÖRK.


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