Geschäftsbereich Landwirtschaft
Dr. Albert Hortmann-Scholten
Schweinefachtagung 2016 Herausforderungen und Möglichkeiten
entlang der Wertschöpfungskette in der
Schweinhaltung bis 2020
Gibt es Hoffnung auf kostendeckende Schweinepreise?
Dr. Albert Hortmann-Scholten Fachbereichsleiter 3.1 Betriebswirtschaft, Markt, Unternehmensberatung Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg
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Ca. + 17 Mio.
Schweine
in 15 Jahren
Schlachtschweine Stückzahlen in Deutschland
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1,57
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Auslagerung vom EU Schweinefleisch
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
in t
Quelle: AMI nach EU-Kommission
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Entwicklung der Zuchtsauenhaltung in Deutschland
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Struktur der deutschen Sauenhaltung (Stand 03.11.2015)
Betriebe Sauen
unter 50 2.600 55.000
50-99 1.600 121.000
100-249 3.200 530.000
250-499 1.400 483.000
500 u. mehr 700 783.000
Gesamt 9.500 1.972.000
Im Durchschnitt 205 Sauen/Betrieb
Quelle: verändert nach Statistischem Bundesamt
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Struktur der bayerischen Sauenhaltung (Stand 03.11.2015)
Betriebe Sauen
unter 50 1.000 19.500
50-99 600 42.500
100-249 800 116.700
250-499 200 56.100
500 u. mehr 0 0
Gesamt 2.600 234.800
Im Durchschnitt in Bayern 95 Sauen/Betrieb
Quelle: verändert nach Statistischem Bundesamt
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Struktur der Sauenhaltung in Baden-Württemberg (Stand 03.11.2015)
Betriebe Sauen
unter 50 400 8.400
50-99 200 14.900
100-249 400 71.600
250-499 200 50.900
500 u. mehr 0 0
Gesamt 1.200 145.800
Im Durchschnitt in Baden-Württemberg 140 Sauen/Betrieb
Quelle: verändert nach Statistischem Bundesamt
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Prognose Bruttoeigenerzeugung von Schweinen in ausgewählten EU-Ländern 2016
Quelle: AMI, EU-
Prognoseausschuss
+
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Expansion der Schweinehaltung in Katalonien, Spanien 2015
1.700 Sauen (geschl. System)
32,4 abgesetzte F/Sau/J
Quelle: Big Dutchman, 2015
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Standortvorteile spanischer Schweineproduzenten?
Niedrige Baukosten
Weniger als 50 % vom deutschen Niveau.
Mastplätze um 180 Euro. Sauenplätze 1.200 Euro
Simple Technik
Tierschutzvorgaben entsprechen EU-Niveau
Maximale Kostendegression
Geringe Umweltkosten
Keine gesellschaftliche Diskriminierung der Tierhaltung.
Niedrige Löhne aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Umfelds.
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Bestandsgrößenunterschiede auf dem EU Sauen- und
Schweinemarkt (Stand 2013)
145 131 203
603 479 584
467
1253 1253
2208
0
500
1000
1500
2000
2500
Zuchtsauen je Halter
Schweine je Halter
Quelle: EU-Kommission 2015
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Deutsche Ferkelimporte
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Spannenauswitung
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Strukturen und Marktanteile im LEH, der Schlachtbranche und der
Landwirtschaft (Stand: Nov. 2015)
Ca. 300.000
Landwirte
davon 25.700
Betriebe mit
27,5 Mio. Schw.
in 9.600
Betriebe mit
1,9 Mio.
Zuchtschweine
(Stand: Stat. BA Nov. 2015)
Viehhandels-
unternehmen
über 3.000
Marktanteile
Schlachtunter-
nehmen in
Deutschland
TOP 4 : > 60 %
TOP 10: > 75 %
Marktanteile
des LEH in
Deutschland
TOP 4 : > 85 %
TOP 10: > 95 %
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Quelle: FleischMagazin 6/2016
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Tönnies
das Unternehmen in Zahlen
Umsatz 2015: 5,6 Mrd. Euro (2014: 5,6 Mrd. Euro)
Schlachtzahlen Schwein (gesamt), 2015:
18,2 Mio. (2014:17,0 Mio.)
davon Deutschland 2015: 16,2 Mio.
Schlachtzahlen Rind (inkl. Zerlegung), 2015:
ca. 424.000 (2014: ca. 405.000)
Mitarbeiter weltweit 2015:
ca. 10.500 (2014: ca. 10.0000)
Exportrate (gewichtsbasiert): Über 50 Prozent
Direkte Verbraucherkontakte, täglich: 1.800.000
Anzahl der Verkaufsbüros: 16
Quelle: FleischMagazin 6/2016
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LEH - Rückwärtsintegration
Brandenburg
Rewe Köln
Birkenhof Tengelmann
Mülheim/Ruhr
Rasting Edeka
Rhein Ruhr
Bauerngut
Edeka Minden Edeka
Neumünster
Hessengut
Edeka
Melsungen
Franken-Gut
Edeka
Rottendorf
Edeka
Südbayern
Ingolstadt
Edeka Südwest
Offenburg
Kaufland/Li
dl
Neckarsulm
Gesamt Umsatz 2014: > 4 Mrd. Euro
Ziel: Kosten
↘
Margen ↗
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Zitat von Frans Stortelder zum Thema Integration COO Pork bei VION
„Die Zeiten werden nicht zurückkommen,
in denen die Bauern einfach viel Geld machen konnten.
Ich möchte die Landwirte an VION binden mit der Zusage von festen
Preisen für ein halbes Jahr.
Das schafft Vertrauen und Zuverlässigkeit.“
Quelle: ProAgrar 3/16
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Frisches Fleisch und Fleischwaren ! LIDL
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Vermarktungstategie 4 x D – Schweinefleisch
EU Herkunftssicherung von frischem Fleisch ab 01.04.15
Deutsche Geburt
Deutsche Aufzucht
Deutsche
Schlachtung
Deutsche Zerlegung
(Futter??)
Aufgezogen in D
Ferkel aus anderen EU-Staaten < 30 kg
Bei Schlachtung > 80kg und länger 4 Mo
Gefordert durch Drittländer wie Korea, China aber auch einige dt.
Discounter!
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Quelle: famila-Prospekt, Woche 31/2015
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Metzgerhandwerk (DFV) wird per
Verkehrsauflassung traditionelle Wursterzeugnisse schützen.
„In die Wurst gehört Fleisch“
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Trend zu weniger Fleisch ???
Ernährungsstil Anteil an der deutschen Bevölkerung
(befragt: 1.174 Personen unter 18 Jahre)
Vegetarier/Veganer 3,7 % (darunter 0,3 % Veganer)
Flexitarier 11,6 %
Reduktionswillige Fleischesser 9,5 %
Unbekümmerte Fleischesser 75,1 % (darunter 2,0 %, die zukünftig mehr Fleisch
essen wollen) Quelle: Cordts et al. 2013
Quellen: Studien Universität Göttingen und Hohenheim
Ernährungsstil FORSA Umfrage Januar 2015 Anteil an der
deutschen Bevölkerung (befragt: 1.174 Personen unter 18
Jahre)
Vegetarier/Veganer 4,0 % (darunter ~ 0,4 % Veganer)
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Schweinefleischverbrauch in der EU und Deutschland
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Betäubungsfreies Kastraktionsverbot ab 2019
oder auf Druck des LEH früher?
Alternative Ebermast???
Wie viel Eberfleisch verträgt der Markt?
Schlupfrate:
Dunkelziffer 0,5 bis 1,0 % ?
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1,5
0,1 0,1
1,7
0,4
0,2
2,1
0,6 0,5
2,0
0,8
0,6
2,2
0,9
0,6
0
1
1
2
2
3
Tönnies Westfleisch Vion
2011 2012
2013 2014
2015
Quelle: Schätzungen / Firmenangaben
Tiere in Mio. St.
Der Ausbau der Ebermast geht deutlich langsamer voran als geplant.
Entwicklung der Ebermast 2011 - 2015
≈ 10 DE
in Emstek,
Zeven,
Perleberg
50 NL
ca. 3,7 Mio. Eber = 12 % MA
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Marktsignale zur Akzeptanz von Eberfleisch Vermarktungswege von Schweinefleisch in DE in 2015
20% Metzgerhandwerk: Klare Ablehnung Geruch + Faserstruktur
20% Gastronomie: Wachsende Vorbehalte
Fleischwarenindustrie: zunehmende Skepsis Verarbeitungs- + Fettqualität
30% Export: differenzierte Reaktionen
30% LEH + Discount: keine klare Positionierung
„Tierwohlbonus 1,50 € aber kein Eberfleisch in der Auslage“
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Wettbewerbsfähigkeit und Ebermast
•Agrarstrukturelle Folgen für die dt. Schweinhaltung, insbesondere FE
Für Sauenhalter ist Partiegröße in der Vermarktung preisentscheidend
Ebermast (auch Immunokastraktion) funktioniert optimal
nur bei getrennt geschlechtlicher Aufstallung
Folge: Spaltung des Ferkelmarktes
Künftige Zielgrößen in der Ferkelvermarktung können nur große Sauenbetriebe
erreichen
Nur die 3 großen Schlachthöfe werden Eber abnehmen;
Mäster müssen mit höheren Vorkosten rechen.
Ulrich Weigl
Wolf –Martin Maier
GD Handel
38
Die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft
(TTIP)
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Wöchentliche Schweinepreise intern. Länder
EU, USA, Brasilien, Kanada (Stand: 17.06.16)
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Vergleich der Rahmenbedingungen in der Schweinehaltung
in den USA und Deutschland
USA Deutschland
Genehmigungsverfahren:
kein Genehmigungsverfahren notwendig
Behörden überprüfen die Berechnungen
für die Güllelagerkapazität und den
Stromanschluss
Eigenverantwortliche Sorgfalt aufgrund von
hohen Sanktionen bei nachweislichen
Schäden, die der Stall verursacht
Komplexes Genehmigungsverfahren
emissionsschutzrechtliche Einschrän-
kungen (BimSchG)
Privilegierung für das Bauen im Außen-
bereich stark eingeschränkt
(Baugesetzbuchnovelle 2013)
Bodengestaltung:
Spaltenböden werden nach Erfahrungs-
werten eingesetzt, im Wean-to-Finish-
Bereich 25 mm-Schlitze, in älteren
Sauenställen liegen Spalten mit 38 mm
Schlitzen – neue Ställe mit Gruppen-
haltung sind meist mit 25 mm-Spalten
ausgestaltet
Spaltenböden werden je nach Alter/Größe
der Tiere vorgegeben:
Saugferkel : 11 mm
Absatzferkel: 14 mm
Zuchtläufer, Mastschweine: 18 mm
Jungsauen, Sauen, Eber: 20 mm
Weitere Regelungen zu Perforationsgrad
etc. ISN nach Dr. Manfred Weber LLFG Iden „Mastschweine in North Carolina – Ein Reisebericht“, InterPIG 2014, top agrar 01/2015 und SUS 04/2015
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Vergleich der Rahmenbedingungen in der
Schweinehaltung in den USA und Deutschland
USA Deutschland
Nährstoffmanagement:
Regierung greift Gülle-Thematik auf
In einigen Bundesstaaten gibt es bereits
Vorschriften für die Güllelagerung und
Ausbringung oder es wird darüber diskutiert
Regelungen über Verordnung über
Anlagen zum Umgang mit wassergefähr-
denden Stoffen (AwSV)
Auslaufsicherer Güllebehälter (Dichtigkeits-
prüfung) mit Abdeckung (bei Neubauten)
Lagerungskapazität: min. 6 Monate
(Sonderregelungen auf Landkreisebene)
Wirtschaftlichkeit
Investitionskosten je Mastplatz ca. 150 Euro
(ohne Güllelagerkosten)
Gewinn in Euro pro kg Schlachtgewicht im
Jahr 2014: ca. 0,60 €
(Quelle: InterPIG 2014)
Investitionskosten je Mastplatz min. 400
Euro (ohne Güllelagerkosten)
Gewinn in Euro pro kg Schlachtgewicht im
Jahr 2014: ca. -0,10 €
(Quelle: InterPIG 2014)
ISN nach Dr. Manfred Weber LLFG Iden „Mastschweine in North Carolina – Ein Reisebericht“, InterPIG 2014, top agrar 01/2015 und SUS 04/2015
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Frühindikatoren dt. Ferkel- und Schweinemarkt 2016/17
Sauenzählung Mai ca. DE – 4,7 % Nov -4,0 %; PL -15 % DK – 3 %
- Sauenschlachtung in DE (DVO) kumuliert in 2015 + 4,5 %
Entwicklung der biologischen Leistungen in der
Ferkelerzeugung +0,3 bis + 0,7 F/S/J
Ferkelabsatz bei EZG´s 1. Q 16 - 5 -15 %
Sauenfutterabsatz 2015 – 3,5 %
Jungsauenabsatz (dt. Zuchtgesellschaften) - 2 bis - 3%
Spermaverkäufe (Nordt. BG – 6 % im Süden < -10%)