1
78 Bericht: Spezielle analytische Methoden. zersetzt, das nach Mitteilung 11) nel~lerisiert wird. iJbersteigt der gefundene Stickstoff die Menge yon 1--2 v, so ist zur Herstellung der l~Shren Azid benutzt worden. Dieser Befund wird durch weiBe Flecken yon Erd- alkalioxyd auf der Innenseite der Anode best Atigt. A 11 e inig e s Vorhanden- sein dieser wei~en Flecken ist aber kein Beweis ffir die Verwendung von Azid. P. I-Ia a s. Zur Durchfiihrung des Mikro-Kjeldahl-¥erfahrens bei Seide und Wolle, also bei wasserunl6slichen Substanzen, verwendet 0. tt a r t ley 2), fulls keine Mikrowaage zur Verfiigung steht, Schwefels~ure als Verdiinnungs- mittel. So wird auch die Digestionszeit im Vergleich mit w~l]rigen L6s- ungen verringert. -- Ausffihrung: Die Wollprobe wird mit konz. Schwe- fels~Lure in einem Gef~l~ mit dickwandigem Boden (30 ccm-Tropfflasche) auI einer Heizplatte unter h~ufigem Schiitteln erhitzt. 0,2 g der Probe 16sen sich in l0 ccm Schwefelsi~ure in 3--5 min mit hellbernsteingelber Farbe. Aus jeder Tropfflasche werden je 25 Tropfen in Mikro-Kj eldahl. Kolben gebracht. Die Einwage wird durch Differenzw~tgung bestimmt; dann wird eine bestimmte Tropfenzahl des Katalysators zugesetzt (Selen in t %iger LSsung) 3). Ein Verh~ltnis yon i Se : t Wolle ist optimal. Der Auf- sehluI~ dauert 25--30 min. Ein Zusatz yon Wasserstoffsuperoxyd ist selten n6tig. Bei der Destillation werden t0 ccm Destillat in einem graduierten 50 ccm-Zentrifugenr6hrchen aufgefangen; in diesem wird dann titriert und gekocht. Bei aliquoten Teilen derselben Wolle stimmten die Werte bis auf einen yon 160 Teilen iiberein. P. Haas. Mikroskopische und mikroehemisehe Untersuehungen altiigyptiseher Gewebe und anderer Altertiimer hat M. Wagenaar ~) ausgeftihrt, und zwar durchweg nach bekannten Verfahren, so dal~ hier nur auf das Original zu verweisen ist. P. Haas. 3. Auf Pharmazie bezfigliche Methodcn. Von W. Dehio. Gehaltsbestimmung yon Alkaloiden in Drogen und Tinkturen. Bei der Gehaltsbestimmung yon Hyoscyamus kSnnen nach It. G. Dekay und C. B. Jordan 5) die alkaloidhaltigen Chloroform-Ausschfittelungen ohne Gefahr einer Bildung yon Hydrochloriden eingetrocknet und die Rficksti~nde unzersetzt 1--2 Stdn. auf dem Wasserbade weiter erhitzt werden. Da man jedoeh dureh Bildung yon Methylaminen oft zu hohe Werte erh~lt, so wird die Iolgende Arbeitsweise vorgeschlagen: 25g der fein pulverisierten Droge mazeriert man 24 Stdn. mit einer Misehung, bestehend aus: 8 ccm 28%igem Ammoniak, 10 ccm Alkohol und 20 ccm ~ther; dann zieht man 3 Stdn. im Soxhletapparat mit J~ther aus, engt den Auszug auf 15 ccm ein und setzt je i0 ccm 0,i n-Schwefelsi~ure und 1) a. a. O. -- 2) Ind. Eng. Chem. Analytical Edition 6, 249 (1934). -- s) ~eduziertes Selen wird in einem Kolben mit rundem Boden dutch starkes Erhitzen in konz. H2SO4 zu einer blal~gclben Flfissigkeit gelSst. -- a) Pharm, Weekbl. 70, 688 (1933). -- ~) Journ. Americ. Pharm. Assoc. 28, 316 (t934); dureh Chem. Zentrbl. 105, II, 1815 (1934).

Zur Durehführung des Mikro-Kjeldahl-Verfahrens bei Seide und Wolle

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Durehführung des Mikro-Kjeldahl-Verfahrens bei Seide und Wolle

78 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

zersetzt, das nach Mitteilung 11) nel~lerisiert wird. iJbersteigt der gefundene Stickstoff die Menge yon 1--2 v, so ist zur Herstellung der l~Shren Azid benutzt worden. Dieser Befund wird durch weiBe Flecken yon Erd- alkalioxyd auf der Innenseite der Anode best Atigt. A 11 e in ig e s Vorhanden- sein dieser wei~en Flecken ist aber k e i n Beweis ffir die Verwendung von Azid. P. I-I a a s.

Zur Durchfiihrung des Mikro-Kjeldahl-¥erfahrens bei Seide und Wolle, also bei wasserunl6slichen Substanzen, verwendet 0. t t a r t l ey 2), fulls keine Mikrowaage zur Verfiigung steht, S c h w e f e l s ~ u r e als V e r d i i n n u n g s - m i t t e l . So wird auch die Digestionszeit im Vergleich mit w~l]rigen L6s- ungen verringert. - - A u s f f i h r u n g : Die Wollprobe wird mit konz. Schwe- fels~Lure in einem Gef~l~ mit dickwandigem Boden (30 c c m - T r o p f f l a s c h e )

auI einer Heizplatte unter h~ufigem Schiitteln erhitzt. 0,2 g der Probe 16sen sich in l0 ccm Schwefelsi~ure in 3--5 min mit hellbernsteingelber Farbe. Aus jeder Tropfflasche werden je 25 Tropfen in Mikro-Kj e l d a h l . Kolben gebracht. Die Einwage wird durch Differenzw~tgung bestimmt; dann wird eine bestimmte Tropfenzahl des Katalysators zugesetzt (Selen in t %iger LSsung) 3). Ein Verh~ltnis yon i Se : t Wolle ist optimal. Der Auf- sehluI~ dauert 25--30 min. Ein Zusatz yon Wasserstoffsuperoxyd ist selten n6tig. Bei der Destillation werden t0 c c m Destillat in einem graduierten 50 c c m - Z e n t r i f u g e n r 6 h r c h e n aufgefangen; in diesem wird dann titriert und gekocht. Bei aliquoten Teilen derselben Wolle stimmten die Werte bis auf einen yon 160 Teilen iiberein. P. H a a s .

Mikroskopische und mikroehemisehe Untersuehungen altiigyptiseher Gewebe und anderer Altertiimer hat M. W a g e n a a r ~) ausgeftihrt, und zwar durchweg nach bekannten Verfahren, so dal~ hier nur auf das Original zu verweisen ist. P. Haas.

3. Auf Pharmazie bezfigliche Methodcn. Von

W. Dehio.

Gehaltsbestimmung yon Alkaloiden in Drogen und Tinkturen. Bei der G e h a l t s b e s t i m m u n g y o n H y o s c y a m u s kSnnen nach It . G. D e k a y und C. B. J o r d a n 5) die alkaloidhaltigen Chloroform-Ausschfittelungen ohne Gefahr einer Bildung yon Hydrochloriden eingetrocknet und die Rficksti~nde unzersetzt 1--2 Stdn. auf dem Wasserbade weiter erhitzt werden. Da man jedoeh dureh Bildung yon Methylaminen oft zu hohe Werte erh~lt, so wird die Iolgende Arbeitsweise vorgeschlagen: 25g der fein pulverisierten Droge mazeriert man 24 Stdn. mit einer Misehung, bestehend aus: 8 c c m 28%igem Ammoniak, 10 ccm Alkohol und 20 c c m

~ther; dann zieht man 3 Stdn. im S o x h l e t a p p a r a t mit J~ther aus, engt den Auszug auf 15 c c m ein und setzt je i0 c c m 0,i n-Schwefelsi~ure und

1) a. a. O. - - 2) Ind. Eng. Chem. Analytical Edition 6, 249 (1934). - - s) ~eduziertes Selen wird in einem Kolben mit rundem Boden dutch starkes Erhitzen in konz. H2SO 4 zu einer blal~gclben Flfissigkeit gelSst. - - a) Pharm, Weekbl. 70, 688 (1933). - - ~) Journ. Americ. Pharm. Assoc. 28, 316 (t934); dureh Chem. Zentrbl. 105, II, 1815 (1934).