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Zum Umgang mit Unsicherheit und Komplexität Ein Planungsinstrumentarium zur Bewertung von Anpassungsstrategien für die Wasserwirtschaft INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016 in Berlin Jens Wolf, Koordinator NAWAK Entwicklung nachhaltiger Anpassungsstrategien für die Infrastrukturen der Wasserwirtschaft unter den Bedingungen des klimatischen und demographischen Wandels

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Zum Umgang mit Unsicherheit und Komplexität

Ein Planungsinstrumentarium zur Bewertung von Anpassungsstrategien für die Wasserwirtschaft

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016 in Berlin

Jens Wolf, Koordinator NAWAK

Entwicklung nachhaltiger Anpassungsstrategien für die Infrastrukturen der Wasserwirtschaft unter den Bedingungen des klimatischen und demographischen Wandels

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Ausgangspunkt des Projektes

a) Modellregion 1: Einzugsgebiet des Wasserwerkes Sandelermöns des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) Vordringen der Süß-/ Salzwassergrenze

b) Modellregion 2: Elbe-Weser-Dreieck Wasserversorgungen im Stader Land (TWV Stader Land) und im Land Hadeln (WVV Land Hadeln) Ausbau der Elbefahrrinne, Salzwassereinbrüche

c) Modellregion 3: Versorgungsgebiet der Heidewasser GmbH (Sachsen-Anhalt) drastischer Bevölkerungsrückgang

Klima + Demographie WVU

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Elbe-Weser-Dreieck (TWV Stader Land, WVV Land Hadeln)

Heidewasser (Heidewasser GmbH)

Modellregionen

Sandelermöns (OOWV)

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

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Ziele von NAWAK

Darstellung der Problemlage (Ist-Zustand, Schlüsselfaktoren)

Wasserdargebot

Wassernachfrage

Darstellung von Ungewissheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung

Entwicklung nachhaltiger Anpassungsstrategien

Entwicklung eines Planungsinstrumentariums

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Klimawandel

Strukturwandel (Demographie, Ökonomie, Politik)

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Anpassungsstrategien

Dargebot Nachfrage

Wasserversorgung

Demographischer Wandel

Klimatischer Wandel

Bilanzgrößen Sektoren

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

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Anpassungsstrategien

Dargebot Nachfrage

Wasserversorgung

Demographischer Wandel

Klimatischer Wandel

Bilanzgrößen Sektoren

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Quelle: UBA 2015

Modellregion Heidewasser

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Anpassungsstrategien

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Modellregion Typ ländlicher Raum Ost (Heidewasser)

Starker demographischer Wandel

Dargebotssituation vom Ist-Zustand geprägt , geringer zukünftiger Einfluss durch Klimaänderungen erwartet

Geringe Anzahl Bewertungsgrößen

Auswirkungen und Ungewissheiten vergleichsweise einfach darstellbar

Partizipation möglich, auch mit vorhandenen Instrumentarien

Einwohnerentwicklung in Tausend

2000 123 2014 100 2025 88

2050 >75

-40%

-20%

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Anpassungsstrategien

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Modellregion Typ ländlicher Raum Ost (Heidewasser)

MaßnahmeBe-

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The-

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wahl

Kom-

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Nutzung von Planungsinstrumenten zur

Abschätzung der Auswirkungen

Abrissprogramm für den ländlichen Raum

Auf Gemeindeebene Räume zu

Außenbereichen erklären und die

Anschlusspflicht aufheben

Gesetzgebung zum Solidarprinzip

überprüfen - Solidarräume vergrößern

Satzungsänderung um Ausschluss von

Randliegern zu ermöglichen

Eigeninitiative anstoßen

Ausschluss von Abnehmern in

Kleinstdörfern und Randlagen

Aufklärung bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Akzeptanz bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Problemlagen räumlich und strukturell

besser erfassen

Vorhersagbarkeit der demografischen

Entwicklung verbessern

Qualitätsanforderungen prüfen z.B.:

Wasser chloren

Finanzierung des Solidarprinzips prüfen

Tariflexibilisierung

Gewerbe und Großabnehmer verstärkt

gewinnen

Sonderpreise für spezielle Regionen

anbieten (Hotspots) Ziel: Steigerung

Bedarf um Spülung der

Gartenwasserpreis - Abwasserzahlung

Ziel: Steigerung Abnahme um Spülung

der Leitung zu sichern

Verstetigung der Analyseinstrumente,

kontinuierliche Kontrolle Infrastruktur

Rehabillitationskonzepte umsetzen

MachbarkeitKosten/

LastenWirksamkeit Akzeptanz

Erfolgsaus-

sichten

Wahrschein-

lichkeit der

Umsetzung

Sicherung der Wasserqualität in

Randbereichen auch bei dezentraler

Versorgung

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Nutzung von Planungsinstrumenten zur

Abschätzung der Auswirkungen

Abrissprogramm für den ländlichen Raum

Auf Gemeindeebene Räume zu

Außenbereichen erklären und die

Anschlusspflicht aufheben

Gesetzgebung zum Solidarprinzip

überprüfen - Solidarräume vergrößern

Satzungsänderung um Ausschluss von

Randliegern zu ermöglichen

Eigeninitiative anstoßen

Ausschluss von Abnehmern in

Kleinstdörfern und Randlagen

Aufklärung bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Akzeptanz bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Problemlagen räumlich und strukturell

besser erfassen

Vorhersagbarkeit der demografischen

Entwicklung verbessern

Qualitätsanforderungen prüfen z.B.:

Wasser chloren

Finanzierung des Solidarprinzips prüfen

Tariflexibilisierung

Gewerbe und Großabnehmer verstärkt

gewinnen

Sonderpreise für spezielle Regionen

anbieten (Hotspots) Ziel: Steigerung

Bedarf um Spülung der

Gartenwasserpreis - Abwasserzahlung

Ziel: Steigerung Abnahme um Spülung

der Leitung zu sichern

Verstetigung der Analyseinstrumente,

kontinuierliche Kontrolle Infrastruktur

Rehabillitationskonzepte umsetzen

MachbarkeitKosten/

LastenWirksamkeit Akzeptanz

Erfolgsaus-

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lichkeit der

Umsetzung

Sicherung der Wasserqualität in

Randbereichen auch bei dezentraler

Versorgung

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MaßnahmeBe-

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Kom-

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Nutzung von Planungsinstrumenten zur

Abschätzung der Auswirkungen

Abrissprogramm für den ländlichen Raum

Auf Gemeindeebene Räume zu

Außenbereichen erklären und die

Anschlusspflicht aufheben

Gesetzgebung zum Solidarprinzip

überprüfen - Solidarräume vergrößern

Satzungsänderung um Ausschluss von

Randliegern zu ermöglichen

Eigeninitiative anstoßen

Ausschluss von Abnehmern in

Kleinstdörfern und Randlagen

Aufklärung bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Akzeptanz bei Kunden verbessern (z.B.

dezentrale Versorgung)

Problemlagen räumlich und strukturell

besser erfassen

Vorhersagbarkeit der demografischen

Entwicklung verbessern

Qualitätsanforderungen prüfen z.B.:

Wasser chloren

Finanzierung des Solidarprinzips prüfen

Tariflexibilisierung

Gewerbe und Großabnehmer verstärkt

gewinnen

Sonderpreise für spezielle Regionen

anbieten (Hotspots) Ziel: Steigerung

Bedarf um Spülung der

Gartenwasserpreis - Abwasserzahlung

Ziel: Steigerung Abnahme um Spülung

der Leitung zu sichern

Verstetigung der Analyseinstrumente,

kontinuierliche Kontrolle Infrastruktur

Rehabillitationskonzepte umsetzen

MachbarkeitKosten/

LastenWirksamkeit Akzeptanz

Erfolgsaus-

sichten

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lichkeit der

Umsetzung

Sicherung der Wasserqualität in

Randbereichen auch bei dezentraler

Versorgung

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Anpassungsstrategien

Dargebot Nachfrage

Wasserversorgung

Demographischer Wandel

Klimatischer Wandel

Bilanzgrößen Sektoren

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Quelle: UBA 2015

Modellregion Sandelermöns

Page 10: Zum Umgang mit Unsicherheit und Komplexität Ein ... · Zum Umgang mit Unsicherheit und Komplexität Ein Planungsinstrumentarium zur Bewertung von Anpassungsstrategien für die Wasserwirtschaft

Salzwasserintrusion in küstennahen Aquiferen

Quelle: ZEIT WISSEN: Der Salz-Krimi, 04/05 2014

Nach-frage

Dar-gebot

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

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Modellierung komplexer Systeme

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Modellregion Typ Sandelermöns

GWNB

Vorflut

Geologie

Nachfrage Versalzung

1000 km2

35 kg m-3

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Szenarien

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Modellregion Typ Sandelermöns

M Klimaszenarien (inkl. Meeresspeiegelanstieg)

WETTREG

N Verbrauchsszenarien

Grüne-Welt-Szenario

Basisszenario

Wachstumsszenario

Analyse (MxN) (…)

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Umgang mit Ungewissheiten in komplexen Systemen kommunizieren PIT

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

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Anpassungsstrategien

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

Modellregion Typ Küstenzone (Sandelermöns)

Moderater demographischer Wandel, wirtschaftlicher Strukturwandel

Einfluss durch Klimaänderungen erwartet (GWNB >> MWSP)

Auswirkungen und Ungewissheiten komplex, nicht monokausal, schwer darstellbar

Partizipation, Interessensabwegung, Einbindung div. Stakeholder schwierig, neue Instrumentarien erforderlich

Große Anzahl Bewertungsgrößen

neue Werkzeuge nötig PIT

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Zusammenfassung

Modellregion Demographischer Wandel

Modellregion Demographischer + klimatischer Wandel

Komplexität Zahl der Bewertungsgrößen

gering hoch

Daten-ungewissheiten

gering hoch

Modell-ungewissheiten

gering sehr hoch

Szenarien-ungewissheiten

mittel bis hoch sehr hoch

Darstellung / Partizipation

einfach schwierig PIT notwendig

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

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Zusammenfassung / Ausblick

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin

WVU

Klima

Demografie Energie (Politik)

Sozioökonomie

Integrativer, interdisziplinärer Ansatz!

Komplexität Ungewissheiten

Szenarien / Modelle

Abschlusskonferenz NAWAK 24.1. bis 26.1.2017 in Seefeld bei Oldenburg

Ist-Zustand

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Vielen Dank!

INIS-Abschlusskonferenz 20./21. April 2016, Berlin