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Fotowettbewerb für Deutschlernende Fonds für Vielfalt unterstützen Informationen aus dem Verein Sommer 2012 Internationaler Jugendaustausch Serbien 2012: Frieden, Demokratie, Europa?

YFU Magazin Sommer 2012

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Das YFU Magazin informiert alle drei Monate rund um das Thema Schüleraustausch und den Verein Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU). Schwerpunkt dieser Ausgabe: YFU-Partnerland Serbien.

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Page 1: YFU Magazin Sommer 2012

Fotowettbewerb für Deutschlernende

Fonds für Vielfalt unterstützen

Informationen aus dem Verein Sommer 2012

InternationalerJugendaustausch

Serbien 2012: Frieden, Demokratie, Europa?

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2 YFU magazin - Sommer 2012

Inhalt

Impressum

» Gesellschaft • Interkulturelles • YFU Nachrichten Seite 4 / 5

» Kooperationen Fotowettbewerb: Gewinner gekürt Multiplikatoren-Austausch mit der Türkei Seite 12 / 13

» Freunde und Förderer Sammeln • Spenden • Stipendiaten Seite 14 / 15 / 16

» Ein Jahr in Deutschland News aus dem Aufnahmeprogramm Seite 8

» Ein Jahr im Ausland News aus dem Entsendeprogramm Seite 9

» Alumni Treffen • Kontakt • Jahre später Seite 10 / 11

Herausgeber: Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. Gemeinnütziger Verein – Träger der freien Jugendhilfe

Adresse: Oberaltenallee 6 22081 HamburgTelefon: (040) 22 70 02 - 0Fax: (040) 22 70 02 -27E-Mail: [email protected]: www.yfu.de

Spendenkonto: Konto-Nummer: 09 08 03 02 01 Commerzbank BLZ: 200 800 00Redaktion: Mara SkaletzGestaltung: dgermer.de lele - Lena Lewark

Druck: Sievert Druck und Service GmbHAuflage: 5.600 Exemplare 2. Ausgabe 2012 Das YFU Magazin erscheint vierteljährlich. ©YFU Mai 2012

BildnachweisTitelbild, S. 2, 6, 7 (Serbienbilder) von Jeff Attaway: http://flic.kr/s/aHsjqTvwgu; S. 5 (Adopted): www.im-film.de; alle weiteren Bilder von privat oder YFU.

Gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-zertifiziertem Papier.

» Fokus

Serbien 2012 Frieden, Demokratie, Europa? Seite 6 / 7

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3 YFU magazin - Sommer 2012

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

YFU verfolgt als gemeinnütziger Verein keine Gewinnabsichten, sondern setzt sich für die Ziele interkulturelle Verständigung, Demokratieförderung und Frie-denserziehung ein. Demokratie halten manche für eine Selbstverständlichkeit und der Begriff „Friedenserziehung“ mag etwas angestaubt klingen. Der Zweite Weltkrieg ist lange her und erscheint manchem vielleicht als weit entfernte Geschichte.

Doch nur zwanzig Jahre ist es her, dass es mitten in Europa Krieg gab. Mehrere Kriege erschütterten zwi-schen 1991 und 1999 den Balkan. Vor wenigen Wochen jährte sich zum zwanzigsten Mal der Beginn des Bosnienkrieges. Im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe des YFU Magazins auf Seite 6 und 7 betrachten wir, wie es auf dem Balkan und speziell in unserem Partnerland Serbien heute um Demokratie und Frieden steht. Welche Bedeutung hat dabei die europäische Integration, die wirtschaftliche Lage und der Austausch über die alten und neuen Grenzen hinweg für die zukünftige Entwicklung?

Rund 1.200 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland brechen in wenigen Wochen in ganz unterschiedliche Länder auf der ganzen Welt auf. Unter ihren Gastländern sind auch Serbien und andere junge europäische YFU-Partnerländer wie Aserbaidschan oder die Slowakei. Ich bin gespannt, was die Austauschschüler in gut einem Jahr berichten werden, und wünsche ihnen alles Gute bei den letzten Vorbereitungen und einen guten Start ins Austauschjahr.

In Serbien wie auch in rund 50 weiteren Ländern auf allen Kontinenten bereiten sich Austauschschüler auf eine spannende Zeit vor: Sie kommen im Sommer für ein Jahr nach Deutschland, um unser Land ganz per-sönlich kennen zu lernen. Ich freue mich sehr, dass sich dieses Jahr besonders viele Jugendliche für Deutsch-land als Gastland entschieden haben.

Zurzeit sucht YFU noch Gastfamilien für einige der 15- bis 18-Jährigen. Helfen Sie uns dabei, indem Sie selbst einen Jugendlichen aufnehmen oder Familien in Ihrem Umfeld darauf ansprechen, ob sie Gastfamilie werden möchten. Die Jugendlichen werden es Ihnen danken!

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!

Mit herzlichen GrüßenMarcus von GarßenYFU-Vorstandsvorsitzender

Die Welt zu Hause entdecken Jetzt als Gastfamilie melden!Die Aufregung wächst, in wenigen Wochen packen sie ihre Koffer, um ein Jahr in Deutschland zu verbringen: Rund 530 Jugendliche aus aller Welt kommen mit YFU nach Deutsch-land. YFU sucht jetzt Gastfamilien ab August/September. Wer interessiert ist oder Fragen hat, kann sich gern melden! E-Mail: [email protected] oder Telefon: 040 227002-0

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Großes YFU-Bundestreffen im Oktober

Unter dem Motto „Entscheidungen treffen. Veränderungen schaffen“ findet das diesjährige YFU-Bundestreffen vom 4. bis 7. Oktober 2012 in Hardehausen, Westfalen, statt. Alle inte- ressierten YFU-Ehemaligen, aktiven Ehrenamtlichen, die Mitar-beiter der Hamburger Geschäftsstelle sowie Freunde des Ver-eins sind herzlich eingeladen, miteinander zu diskutieren, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu knüpfen. Es fin-den über 50 Workshops rund um das Thema „Entscheidungen“ statt, beispielsweise über Entscheidungsprozesse aus psycho-logischer Sicht und direkte Demokratie. Außerdem geht es um Themen wie das Verhältnis zwischen Ehrenamt und Hauptamt oder die Toleranz-Workshops Colored Glasses. Sportliche, kre-ative und andere Workshops eröffnen weiterhin neue Erfahrun-gen, Perspektiven und Ideen. Neben Workshops, Diskussionen und nettem Beisammensein bietet die Unterkunft in Harde-hausen eine tolle Umgebung: Das alte Zisterzienserkloster, das neben Mehrbettzimmern auch viele Einzelzimmer bietet, liegt inmitten des Eggegebirges und des Teutoburger Waldes im schönen Westfalen westlich von Kassel. Einige Betten sind noch frei – wer noch teilnehmen möchte, findet alle Informatio-nen unter www.yfu-bundestreffen.de.

Gesellschaft • Interkulturelles • YFU

Nachrichten

Sommerfest in Hamburg

Am 16. Juni 2012 von 13 bis 18 Uhr sind alle YFU-Ehrenamtlichen herzlich in die Oberaltenallee 6 eingeladen! Nach einer offiziellen Begrüßung auf dem Hof der Ge-schäftsstelle gibt es Snacks und Geträn-ke für das leibliche Wohl. Auch die ganz Kleinen sind herzlich willkommen und können sich auf Spiel und Spaß freuen! Alle Fragen zum Sommerfest beantwortet gern Simone Stepp ([email protected]).

Klänge aus Fernost

Anlässlich des 40. Jahrestags der Auf-nahme diplomatischer Beziehungen zwi-schen Deutschland und China veranstal-tet die Volksrepublik 2012 ein Kulturjahr in Deutschland, bei dem sich rund 1.500 Künstler, Musiker, Theaterschaffende und Schriftsteller aus dem Reich der Mitte vorstellen. Im Rahmen des Pro-gramms finden unter anderen zwei ganz unterschiedliche Musik-Festivals statt: Das Schleswig-Holstein-Musikfestival trumpft von Anfang Juli bis Ende August mit sagenhaften 138 Konzerten auf, da-runter so renommierte Formationen wie das Shanghai Symphony Orchestra und Künstler wie Starpianist Lang Lang. Ein im thüringischen Rudolstadt stattfindendes Tanz- und Folkfest setzt dagegen ganz auf die Kraft des bisher Unbekannten. Vom 5. bis 8. Juli soll hier ein Eindruck von der Klangvielfalt des großen Landes ver-mittelt werden. Unter anderem wird der Auftritt der Band „Er Shou Mei Gui“, die Volksmusik mit Punkelementen mischt, bereits mit großer Spannung erwartet. Informationen zu allen Veranstaltungen im Rahmen des Chinesischen Kultur- jahres unter www.cn2012de.com.

Schirmherrin für das Programm „Botschafter Finnlands“

Päivi Luostarinen, Botschafterin Finnlands in Berlin, übernimmt die Schirmherrschaft für das Schüleraustauschprogramm „Botschafter Finnlands“. YFU freut sich sehr über die Unter-stützung für dieses besondere Programm, bei dem die Teilnehmer zusätzlich zum Austausch Einblicke in die finnisch-deutschen Beziehun-gen erhalten. Botschafterin Luostarinen sieht den Schüleraustausch als beste Möglichkeit, eine neue Sprache und eine andere Kultur kennenzulernen. Neben diesen Vorteilen sei ein Austausch zudem eine gute Chance, Freundschaften zu schließen, die oft ein Le-ben lang halten. Sie betont, dass bereits ein aktiver Schüleraustausch zwischen Finnland und Deutschland bestehe und dass dieses

wichtige Programm das Ziel habe, diese Beziehungen der bei-den Länder weiter zu vertiefen. Die Botschafterin unterstreicht ebenfalls, dass Jugendliche mit internationalen Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnissen ein wichtiges Kapital für die Zukunft Europas seien. YFU freut sich, auch im nächsten Jahr wieder fünf Stipendien für die „Botschafter Finnlands“ auszuschreiben.

Päivi Luostarinen

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16 Schülerinnen und Schüler brechen diesen Sommer aus Serbien in ihr Austauschjahr auf. Neben elf Jugendlichen, die nach Deutschland kommen, geht jeweils einer von ihnen nach Dänemark, Argentinien, in die Schweiz, in die USA und in die Niederlande.

6,2 Millionen Menschen sprechen Serbisch als Mut-tersprache in Serbien. Daneben wird es auch in Bosnien und Herzegowina, Montenegro, im Kosovo, in Kroatien und Maze-donien von etwa 2 Millionen Menschen gesprochen. In West-europa, Australien und den USA, sprechen etwa 3,5 Millionen Auswanderer Serbisch. Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung wird die Sprache in Serbien offiziell in kyrillischer Schrift geschrieben, wobei im Alltag und in den Me-dien auch die lateinische Form vielfach zur Anwendung kommt.

90 Tage dürfen Bürger aus Albanien, Bosnien-Herze-gowina, Serbien und Montenegro ohne Visum in der Europäi-schen Union verbringen.

Flucht aus Europa?ADOPTED vermittelt einsame Europäer in afrikanische PatenfamilienDie Idee kam der Konzeptkünstlerin Gudrun Widlok vor ein paar Jahren als sie einmal wieder Post im Briefkasten fand: Prospekte, in denen afrikanische Kinder sie mit großen Augen anschauten und in denen sie zu einer Patenschaft aufgefordert wurde. Ob man das Ganze nicht mal umdrehen und somit auf ein Tabuthema aufmerksam machen könne, fragte sie sich. Denn immer mehr Menschen in den westlichen Industrielän-dern leben allein, die Zahl der Singlehaushalte steigt.

Auf den ersten Blick könnte man ADOPTED für eines von vielen Austauschprogrammen halten. Gudrun Widlok aber ging es um etwas Anderes: Ihr Projekt stellt eine künstlerische Ver-suchsanordnung dar, die mit Wahrnehmungen und Realitäten spielt. Die Künstlerin wollte irritieren und mit festgelegten Vor-stellungen brechen, die davon ausgehen, dass die Europäer stets die Helfenden sind, die „Dritte Welt“ stets der Empfänger.

2003 war sie erstmals in Afrika, um in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut die Fotos von traurigen Europäern in Aus-stellungen zu präsentieren. Die Resonanz war riesig: Es melde-ten sich sogleich mehr als 100 westafrikanische Familien, die bereit waren, ein „Patenkind“ anzunehmen. Und was als the-oretische Konzept-Kunstaktion geplant war, wurde doch zum realen Projekt.

Der Regisseur Rouven Rech hat darüber einen Dokumentar-film gedreht. Gemeinsam mit Gudrun Widlok fuhr er dafür mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren nach Ghana: mit einer Isländerin Anfang 20, einem Berliner um die 40 und einer Schwäbin um die 70. Die Protagonisten nahmen an dem Pro-jekt aus ganz unterschiedlichen Gründen teil. Die Studentin Thelma wollte ihrer Überzeugung von der Gleichheit aller Men-schen folgen und die Herausforderung annehmen, in ein neu-es Leben einzutauchen. Der Schauspieler Ludger suchte die Authentizität und Einfachheit im Alltag, im Kontrast zur tech-nisierten, oberflächlichen Gesellschaft in Deutschland und die Dritte im Bunde, die Rentnerin Gisela, wollte immer schon weg aus Deutschland. Die Herzlichkeit der Großfamilie, die Magie Westafrikas, die Wunschvorstellung nach einem neuen Leben, damit spielt der Film und auch das Projekt ADOPTED.

Drei Zahlen

Serbien und seine Nachbarländer

Weitere Informationen zu dem Projekt und Film unter www.adopted.de

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Fokus

Frieden, Demokratie, Europa?Wie steht es heute – 20 Jahre nach Beginn des Bosnienkriegs – um das junge YFU-Partnerland Serbien? Als ich beginne, mich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, ist meine erste Erkenntnis: Mein Wissen über die Kriege in Jugoslawien, ihre Ursachen und Folgen sowie die aktuelle Lage auf dem Balkan ist dürftig. Um zumindest die größten Wissenslücken zu schlie-ßen, beginne ich zu lesen. Die Ahnung, dass ich mir ein komple-xes Thema ausgesucht habe, bestätigt sich sofort!

In Deutschland ist Serbien selten in den Medien präsent. Die letzten Wochen waren wegen der Parlaments- und Präsiden-tenwahl eine Ausnahme. Die Partei des bisherigen Staatschefs Tadić hatte bei den Parlamentswahlen nur knapp verpasst, stärkste Kraft zu werden. Dennoch war es eine Überraschung, als Tadić Ende Mai bei der Stichwahl um das Präsidentenamt seinem Herausforderer Nicolić unterlag.

Die Frage „EU-Beitritt ja oder nein?“ rückte bei den Wahlen in den Hintergrund, weil mittlerweile die meisten großen Parteien für eine EU-Annäherung sind. Andere Probleme beschäftigen das Land: Hohe Arbeitslosigkeit und schlechte Wirtschaftsda-ten machen der Bevölkerung zu schaffen. Die niedrige Wahlbe-teiligung und die Abwahl Tadićs deuten manche als Ausdruck des Unmuts über die prekäre Wirtschaftslage.

Wie sich der weitere Weg nach Europa unter Nicolić gestalten wird, muss sich erst zeigen. Obwohl der Großteil der Bevölke-rung für einen EU-Beitritt ist, sind doch wichtige Eingeständ-nisse unpopulär, die dafür notwendig sind. Die EU verlangt von Serbien unter anderem volle Kooperation mit dem Inter-nationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag und eine Lösung der Probleme im Kosovo. Während Serbien ersteres durch die Auslieferung von Kriegsverbrechern erfüllt hat, bleibt die Frage nach dem völkerrechtlichen Status des Kosovo in Serbien und auch international ungeklärt.

Serbien 2012

Seit März 2012 ist Serbien EU-Beitrittskandidat. Doch der Weg dorthin war steinig: Noch im November 2011 hatte Deutschland nach dem Aufkommen eines Konflikts an der ser-bisch-kosovarischen Grenze ein Veto gegen die Verleihung des Kandidatenstatus eingelegt.

Beim Vergleich mit den anderen Staaten in Ex-Jugoslawien liegt Serbien im Mittelfeld: Während Slowenien schon seit 2004 EU-Mitglied ist und der Beitritt Kroatiens für 2013 geplant ist, bleibt es unklar, wann der – nun offizielle – Kandidat Serbien zum Mitglied wird. Schlechter als für Serbien stehen die Chan-cen allerdings zum Beispiel für Bosnien-Herzegowina, das wirt-schaftlich und institutionell mit großen Problemen kämpft, und bisher noch nicht den Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt hat.

Auch wenn auf dem Balkan zurzeit relative politische Ruhe zu herrschen scheint – der Krieg ist weder vergessen noch ver-geben. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen geben sich gegenseitig die Schuld für den Krieg. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage würde wohl zu verhindern helfen, dass auf dem Nährboden wirtschaftlicher Not erneut Konflikte geschürt werden könnten. Die Annäherung an die EU ist für die Länder des Balkans ein wichtiger Anreiz, sich weiter zu entwickeln und auf Frieden und Stabilität hinzuarbeiten.

Meine gedankliche Recherchereise auf den Balkan hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, sich mit dieser Region auseinan-derzusetzen. So komplex wie die Vergangenheit, so spannend ist auch die Gegenwart und Zukunft. Wer auch einen Einblick erhalten möchte, kann eine kurze Literatur- und Linkliste einse-hen unter www.yfu.de/literatur-balkan.

von Mara Skaletz

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7 YFU magazin - Sommer 2012

YFU SerbienIdee und Gründung: ............................Serbische Schüler nach Deutschland:Austauschschüler nach Serbien: ........Austauschschüler aus Serbien 2012:

2009seit 2010seit 201116 in 6 Länder

YFU in SerbienGespräch mit Predrag Đolović, dem Geschäftsführer von YFU Serbien, und Andre Haberzeth, Experte bei YFU Deutschland für den Aufbau neuer YFU-Organisationen.

Predrag, wie kamst du auf die Idee, YFU Serbien zu gründen?Predrag Đolović: Bei einem Seminar in Deutschland habe ich eine Präsentation über YFU gesehen. Mir war sofort klar, dass YFU in Serbien eine gute Idee wäre. Die Nachkriegssituation, in der YFU entstanden ist, erinnerte mich an die Lage unse-res Landes. Ich dachte, dass ich damit helfen könnte, etwas zu verbessern. Andre Haberzeth: Das war 2009. Schon zwei Monate später hat Predrag YFU in Hamburg besucht, einen Monat später war ich schon in Serbien. Bereits im Sommer 2010 konnten die ersten Schüler nach Deutschland reisen – das war eine sehr schnelle Entwicklung.

Wie nehmen Schüler das Angebot von YFU an, für ein Jahr ins Ausland zu gehen?P. Đ.: Vor allem die Jugendlichen, die nur das Nachkriegs- serbien kennen, waren an Isolation gewöhnt. Man musste sie erst auf die Idee bringen, ins Ausland zu gehen. So hatten drei der fünf ersten Austauschschüler noch keinen Reisepass, hatten also noch nie das Land verlassen. Seit 2009 hat sich schon einiges gewandelt, dazu hat auch beigetragen, dass die Visa-Pflicht für den Schengenraum aufgehoben wurde. Jetzt, wo schon Austauschschüler mit sehr guten Erfahrungen nach

Serbien zurückgekehrt sind, ist es für uns einfacher, Schüler zu begeistern. Durch Stipendien, mit denen YFU Deutschland uns unterstützt hat, konnten wir uns außerdem positiv von anderen Organisationen abheben.

Haben serbische Familien Interesse daran, Austauschschü-ler aufzunehmen?P. Đ.: Gastfreundschaft wird in der serbischen Kultur ganz groß geschrieben. Viele Familien haben Interesse, wobei ich sehr genau erklären muss, was ein Austauschjahr bedeutet: Es geht ja nicht darum, den Austauschschüler für ein Jahr als Gast zu behandeln.

Musste YFU Serbien gegen bürokratische Hürden kämpfen? A.H.: In Serbien finden viele Gesetzesreformen statt, das macht die Lage zum Teil sogar für serbische Fachleute undurchsich-tig. Gerade Regeln für Nichtregierungsorganisationen wie YFU sind unklar. Das Planen wird schwierig, wenn man zum Beispiel nicht weiß, welcher Steuersatz nun gilt. P. Đ.: Etablierte Organisationen werden davon nicht so ge-troffen, weil sie Reserven haben. Für uns bei YFU ist das aber schwieriger, weil wir noch am Anfang des Wachstums stehen.

Andre, wie siehst du die Zukunft von YFU Serbien?A.H.: YFU Serbien entwickelt sich auf stabiler Basis weiter. Es ist Predrag schon gelungen, eine ganze Reihe ehemaliger Austauschschüler als Ehrenamtliche einzubinden. Es gibt ein festes sehr engagiertes Kernteam, das ist ganz wichtig. Jetzt steht an, dass YFU Serbien sich den nächsten strategischen Zielen widmet, beispielsweise der Vergrößerung des Aufnah-meprogramms und dem Ausbau von Austauschprogrammen mit weiteren Ländern. YFU Serbien ist auf einem guten Weg!

Predrag Đolović und Andre Haberzeth in der YFU-Geschäftstelle

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• News aus dem Aufnahmeprogramm •Für die Austauschschülerinnen und -schüler des Jahrgangs 2011/12 neigt sich ihr „Abenteuer Deutschland“ langsam dem Ende zu: Nach ihren Abschluss-Seminaren werden sie mit vol-lem Gepäck und unzähligen neuen Eindrücken und Erinnerun-gen die Heimreise antreten. YFU dankt den Gastfamilien und allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die dabei geholfen haben, dass die Jugendlichen ein schönes Jahr hatten und dabei viel lernen konnten!

Die Jugendlichen, die im Winter nach Deutschland reisten, werden im Sommer ihr Mittelseminar besuchen. Dort werden sie auf ihr bisheriges Austauschjahr zurückblicken und Pläne

für den Rest des Jahres schmieden.Derweil laufen die Vorbereitungen auf die Ankunft der nächs-

ten Austauschschüler im Sommer auf Hochtouren: Die letzten Vorbereitungen für die Orientierungs- und Sprachkurse (OSK) wie auch die Orientierungswochen (OWO) finden gerade statt. Parallel sucht YFU nach Jahres-Gastfamilien, zu denen die 15- bis 18-jährigen Jugendlichen nach OSK oder OWO im August/September ziehen können. YFU freut sich sehr über Unter-stützung bei der Suche nach Gastfamilien! Ansprechpartnerin hierfür ist Mara Skaletz: E-Mail: [email protected], Telefon: 040 227002-47.

Ein Jahr in Deutschland

Erfahrungsbericht von YFU-Gastfamilie Laidig aus Baden-Württemberg

„Leider haben wir nicht genug Zeit, Geld und Möglichkeiten, um die ganze Welt zu bereisen und neue Länder und Kulturen kennen zu lernen. Daher laden wir einfach die Welt zu uns nach Hause ein! So bekamen wir 2011 unsere vierte Austausch-schülerin.

Die Zeit mit Or-Ae (16 Jahre, aus Thailand) war toll und wahr-haft Horizont erweiternd für beide Seiten. Ehrlich gesagt hatten wir Sorgen, ob das Zusammenleben mit jemandem aus Asien gut gehen würde. Die Kulturen sind doch sehr verschieden. Aber wir haben uns ab dem ersten Tag prima verstanden.

Or-Ae und unsere Tochter Nora (15) haben fast regelmäßig ‚Mitternachtsgespräche‛ geführt und dabei viel über die ver-schiedenen Gebräuche geredet und gelacht.

So war Or-Ae anfangs ziemlich geschockt über das ‚laute Nasenputzen‛ in Deutschland. Nora war dagegen bei einem Ausflug mit Or-Ae und einer thailändischen Freundin an einem wirklich heißen Tag verwundert: Nora hoffte, nach dem Son-nenbad etwas brauner zu werden. Die beiden Thailänderinnen haben genauso geschwitzt wie Nora und sich über die Hitze be-klagt… der Unterschied war aber, dass sie ihre Pullis anließen. Und warum? Um auf keinen Fall braun zu werden!

Auch in der Schule sind die Umgangsformen verschieden. In Thailand soll ein guter Schüler ganz ruhig und aufmerksam da-sitzen und ja nicht auffallen. Es spricht nur einer, der Lehrer. In Deutschland ist es genau umgekehrt: Mündliche Mitarbeit und sachliche Diskussion sind gefragt – sie zählen oft 50 Prozent der Note.

Oft haben wir versucht, thailändische Worte korrekt auszu-sprechen. Doch wir trafen nur selten den ‚richtigen Ton‛ und verursachten dadurch große Heiterkeit bei Or-Ae. Auch beim Würzen der Speisen blieben wir weit hinter Or-Aes Geschmack zurück. Doch dem konnte mit Chili-Soße, die bei jeder Mahlzeit auf dem Tisch stand, abgeholfen werden.

Das Beste in Deutschland war für Or-Ae die Ehrlichkeit: ‚Man muss sich nicht so viele Gedanken beim Reden machen, son-dern kann einfach aussprechen, was man denkt ‒ und nie-mand ist einem böse.‛ Das Schlechteste an Deutschland: Brot essen! Or-Ae fand Brot einfach ungenießbar… Maultaschen fanden dagegen ihren ungeteilten Beifall.

Viel zu schnell war die Zeit mit Or-Ae vorüber und es gab einen tränenreichen Abschied. Doch dank Internet reißt der Kontakt nicht ab. Als wir Or-Aes Zimmer aufräumten, fanden wir übrigens viele nette Abschiedsgeschenke – versteckt im Schrank. Schenken auf Thailändisch eben! Or-Ae, du bist ein-fach knuffig!“

„Wenn wir nicht die Welt bereisen können …“

„Oft haben wir versucht, thailändische Worte korrekt auszusprechen. Doch wir trafen nur selten den richtigen Ton und verursachten dadurch große Heiterkeit bei Or-Ae.“

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9 YFU magazin - Sommer 2012

und Schüler auch für eher ‚ungewöhnliche’ Austauschländer zu begeistern. Dass dies in diesem Jahr so gut gelungen ist, freut uns sehr.“

Gestiegen ist das Interesse vor allem an den lateinamerika-nischen und osteuropäischen Ländern. Gerade die gewachse-ne Zahl der Osteuropa-Austauschschüler ist für YFU ein wich-tiger Erfolg: Seit langem setzt sich der Verein unter anderem durch die gezielte Vergabe von Vollstipendien dafür ein, den historisch und politisch wichtigen Austausch mit unseren Nach-barländern im Osten zu stärken.

Auch eine echte Premiere ist 2012 dabei: So wird im Som-mer die erste Austauschschülerin in das noch junge YFU-Part-nerland Aserbaidschan reisen.

• News aus dem Entsendeprogramm •Bald geht es ans Kofferpacken – die Schülerinnen und Schü-ler, deren Austauschjahr im Sommer beginnt, sind in den letz-ten Zügen der Vorbereitung. Insgesamt 1.174 Jugendliche aus Deutschland zwischen 15 und 17 Jahren machen sich dann auf den Weg in das mit Spannung erwartete Schuljahr im Aus-land. Als erste sind wie immer die Austauschschüler nach Süd-korea und Japan schon im Februar bzw. März abgereist.

Nachdem es das Musikprogramm in Ungarn schon mehrere Jahre gibt, konnte YFU für das Austauschjahr 2012/13 erst-mals auch weitere Schwerpunktprogramme anbieten. Erfreu-lich ist, dass das Interesse an diesen Programmen groß war:

So beginnen insgesamt 13 Jugendliche ein Austauschjahr mit den Schwerpunkten Musik, Kunst, Film, Natur und Basketball in Estland, Ungarn, Lettland oder Litauen. YFU freut sich sehr, dass die Schwerpunktprogramme für das kommende Jahr so-gar noch erweitern werden können. Für 2013/14 kann man sich jetzt zusätzlich für ein Programm mit Theater-Schwerpunkt in Estland bewerben.

Den Austauschschülern des Jahrgangs 2011/12, denen jetzt noch die letzten Tage und Wochen ihres Auslandsaufent-halts bevorstehen, wünscht YFU eine gute Heimreise!

Ein Jahr im Ausland

Insgesamt 1.174 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutsch-land machen sich 2012 mit YFU auf den Weg in ihr Austausch-jahr. Das besondere in diesem Jahr: Knapp 420 von ihnen wer-den in ein nicht-englischsprachiges Gastland aufbrechen – das sind so viele wie noch nie zuvor. Von Finnland bis Südafrika, von Ecuador bis Japan: In insgesamt rund 40 Ländern werden die Austauschschüler 2012/13 erfahren, was es heißt, sich auf andere Kulturen einzulassen und die Welt aus einer ande-ren Perspektive zu sehen.

„YFU begreift Schüleraustausch als Mittel zu mehr Toleranz und interkultureller Verständigung“, so Meike Neumann, Leite-rin des YFU-Entsendeprogramms. „Insofern ist es uns wichtig, unser Austauschnetz in möglichst viele Richtungen zu spannen

Unterwegs in alle Himmelsrichtungen

So viele Schüler wie noch nie reisen in nicht-englischsprachige Länder

Afrika22

Nordamerika 756

Nord- und Westeuropa

103 Ost- und Südosteuropa

78

Asien und Ozeanien

62Lateinamerika153

Schülerzahlen im Entsendeprogramm 2012/13 nach Region

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10 YFU magazin - Sommer 2012

Aktiv werden für YFUSchulungen für Berufstätige und Eltern: Öffent-lichkeitsarbeit und AuswahlenVom 15. bis 16. September 2012 findet in Bovenden (Nieder-sachsen) ein Schulungs-Workshop für Berufstätige und Eltern statt, die sich für eine Mitarbeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit interessieren. Hier werden verschiedene Methoden vermittelt, um YFU zum Beispiel auf Messen oder Informationsveranstal-tungen optimal präsentieren zu können.

Für Berufstätige und Eltern mit wenig freier Zeit bietet auch der Bereich der Auswahlen zukünftiger Austauschschüler eine spannende und gut geeignete Möglichkeit, sich für YFU zu en-gagieren.

Deshalb findet schon am 23. Juni 2012 in München eine weitere Auswahlschulung speziell für berufstätige Ehrenamtli-che und Eltern statt. Wer hier aktiv werden möchte oder auch früher schon mal bei Auswahlen dabei war, ist herzlich willkom-men, sich vom erfahrenen Trainer-Team für das neue Auswahl-system schulen zu lassen. Für beide Schulungen sind keine Vorkenntnisse erforderlich.Anmeldung und nähere Informationen zu den Schulungen gibt es bei Simone Stepp in der Geschäftsstelle unter: E-Mail: [email protected] oder Telefon: 040 227002-49

Alumni

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YFU Deutschland1. März

Lust auf Deutschland! Im August/September 2012 kommenso viele YFU-Austauschschülerinnen und -schüler wie noch nie nach Deutschland - wir freuen uns schon!

YFU Deutschland hat YFU Deutschlands Album geteilt8. August 1968

YFU Deutschland Mit dem DDR-Pass ins Austauschjahr1990

Rückreise aus den USA (7 Fotos)MS Aurelia brachte rund 1.000 Austauschschüler nach ihrem Austauschjahr zurück nach Europa in den Rotterdamer Hafen.

YFU-Geschichte schreiben bei FacebookSeit Ende März hat sich das Gesicht der YFU-Facebookseite gewandelt: Durch die Umstellung auf die Chronik-Ansicht (engl. timeline) ist es nun möglich, die lange Geschichte von YFU anschaulich darzustellen. Per Klick können die Be-sucher der Seite wählen, welches Jahr oder Jahrzehnt der YFU-Geschichte sie sich ansehen möchten. Einige Beiträge illustrieren schon die farbenfrohe Geschichte – noch mehr wären aber noch schöner! Wer Lust hat, ein persönliches YFU-Erlebnis zur Chronik beizusteuern, ist herzlich eingeladen, sich bei Mara Skaletz zu melden: E-Mail: [email protected] oder Telefon: 040 227002-47.

www.facebook.com/YFU.Deutschland

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1961

Gegründet

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11 YFU magazin - Sommer 2012

… 30-jähriges Jubiläum von Kyle Boyd in der YFU-GeschäftsstelleOb es Schicksal war oder Zufall – Fakt ist, dass Timothy Kyle Boyd 1977 nach Abschluss der High-School mit der ame-rikanischen YFU-Organisation für ein Jahr nach Deutschland ging. „Ich wollte nicht gleich studieren und hatte Deutsch schon

als Schulfach gewählt“, sagt der in Texas geborene Amerikaner, „und da mein Vater in Deutschland stationierte US-Militärs in Philosophie unterrichtet hatte, gab es da eine gewisse geistige Verbindung.“ Erst am vorletzten Tag des einmonatigen Sprach-kurses in Hamburg erfuhr er damals, wohin es ihn verschlagen würde: Bad Berleburg im Sauerland. Für den jungen Amerika-ner war das die Erfüllung aller Klischees: ein Kurort mit Burg. Heimweh hatte er damals keins, im Gegenteil, er fand, es sei höchste Zeit das Nest zu verlassen.

Seine Rückkehr in die USA gestaltete sich schwierig: Er pro-bierte verschiedene Studiengänge aus, darunter Physik, doch schon bald zeigte sich, dass er sich eher in den Geisteswis-senschaften zu Hause fühlte. Ein Germanistikstudium in Ame-rika? In Oklahoma? Da würde es doch mehr Sinn machen, die Sprachkenntnisse zu nutzen und das Studium, noch dazu na-hezu kostenlos, in Deutschland anzutreten. Der Kontakt war ohnehin nie ganz abgebrochen: Kyle Boyd war seit seinem Aus-tauschjahr jeden Sommer in Deutschland. In Hamburg. Der Lie-be wegen. Und auch bei YFU war er schon damals ein oft- und gerngesehener Besucher, der in der Geschäftsstelle, damals noch ein Büro mit einer Handvoll Mitarbeitern, mit anpackte.

1981 erfolgte dann der endgültige Umzug nach Hamburg. Seitdem arbeitet der heute 52-Jährige in der Geschäftsstelle. Erst war er als Teilzeitkraft vor allem für IT zuständig und rief später die Aufnahmeprogramm-Datenbank ins Leben. „Ende der 90er Jahre stieg mir das technisch über den Kopf“, be-gründet er seinen Abschied von der IT und den Wechsel in die Betreuung im Entsendeprogramm. Die Vermittlung in in-terkulturellen Konflikten ist seitdem sein Hauptanliegen. Als Betreuungsspezialist gibt er auch Trainings für professionelle Betreuende im internationalen Jugendaustausch, er vermittelt Best Practices in der Begleitung von Austauschteilnehmenden und informiert über typische Anpassungsschwierigkeiten.

Ihn beschäftigt heute vor allem der Wandel von Austausch durch neue Technologien. Durch die multiplen Kommunika- tionswege seien die Möglichkeiten der Ablenkung gestiegen und das habe erheblich zur Schwächung von Verbindlichkeiten beigetragen, erklärt Kyle Boyd. „Die direkte Konfliktlösung su-chen heute nur noch die wenigsten Jugendlichen“, lieber skypt man zwei Stunden mit der Familie und Freunden in Deutsch-land, anstatt die Gasteltern direkt auf ein Problem anzuspre-

chen. Für ihn ist diese Entwicklung die größte Herausforderung und Veränderung seines Arbeitslebens.

Seit zwölf Jahren geht er seiner Tätigkeit in Vollzeit nach. Die Programmarbeit ermögliche nur schwer eine Abgrenzung zum Privatleben, findet er, aber YFU sei ein sehr familienfreundli-cher Arbeitgeber. Ein bisschen mehr Zeit wäre dennoch immer gut zu gebrauchen: 2004 promovierte Kyle Boyd in Deutscher Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Den Groß-teil seiner restlichen Freizeit widmet er seiner Frau und den vier Kindern. Für ein Jahr selbst einen Austauschschüler aufzu-nehmen war bislang in Anbetracht der Familiengröße schwie-rig. „Kurzzeitbesucher haben sich aber schon oft an unserem Frühstückstisch getummelt“, erinnert er sich. Seine beiden ältesten Söhne waren bereits für ein Jahr im Ausland, mit YFU versteht sich.

Kyle Boyd kennt sich beiderseits des Atlantiks gut aus und weiß auch um die Eigenheiten der US-amerikanischen Politik. Diese beobachtet er in den letzten Jahren mit zunehmender Besorgnis: Die Polarisierung der politischen Gesinnungen erin-nern ihn an die Zeiten des Bürgerkriegs.

An eine Rückkehr in die USA würde der Wahl-Hamburger auch deshalb heute nicht mehr denken. Tatsächlich habe es ihn nur einmal gelockt als ihm eine Professorenstelle in Ten-nessee angeboten wurde. Trotz der Bindung an Hamburg ist

Kyle Boyd noch neu-gierig auf neue Län-der und seine Lust auf Reisen, zum Bei-spiel nach Südafrika, ist ungebrochen.

Jahre später ...

Als Austauschschüler in Bad Berleburg: Kyle Boyd 1977/78

Kyle Boyd 2012 mit seiner Frau und zweien seiner vier Kinder

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12 YFU magazin - Sommer 2012

Kooperationen

And the Winner is…Foto-Wettbewerb für junge DeutschlernendeArthur, Dimitrije, Jargalbaray, Ken Laksmi und Urangoo heißen die Gewinner des Foto-Wettbewerbs zum Thema „Essen in meinem Alltag“. YFU hatte diesen Wettbewerb im letztes Jahr Herbst gemeinsam mit dem Goethe-Institut auf der Internetsei-te www.pasch-net.de ausgeschrieben.

Die Verfasser der kreativsten Beiträge wurden mit einem Teil-stipendium in Höhe von jeweils 3000 Euro für ein Austausch-jahr in Deutschland ausgezeichnet. In ihren Fotogeschichten gewähren die fünf glücklichen Gewinner aus Brasilien, Indo-nesien, der Mongolei und Serbien eindrucksvolle Einblicke in die Esskultur ihrer jeweiligen Heimatländer. Ab Sommer 2012 werden die fünf Jungen und Mädchen ihre traditionellen Ess-gewohnheiten hinter sich lassen und auf Butter, Brot und Käse umsteigen: Als Austauschschüler leben sie dann ein Jahr lang in einer deutschen Gastfamilie, besuchen eine örtliche Schule und lernen so die deutsche Kultur intensiv kennen.

Insgesamt waren über 60 Jugendliche aus 15 Ländern dem Aufruf zum Mitmachen gefolgt. Der Wettbewerb richtete sich an Schulen in YFU-Partnerländern, die der Initiative „Schulen:

Zwei der fünf Gewinner und kleine Einblicke in ihre Fotogeschichten: Arthur (oben) aus Brasilien und Ken Laksmi aus Indonesien

Partner der Zukunft“ (PASCH) angehören und im Rahmen die-ser Initiative vom Goethe-Institut beim Auf- und Ausbau ihres Deutschunterrichts unterstützt werden. Der Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Kulturinstitut und YFU wurde im Frühjahr 2011 gelegt: Das gemeinsame Ziel in-terkultureller Bildung und Verständigung im Blick, beschlossen beide Institutionen, das Interesse an der deutschen Sprache und Kultur bei Jugendlichen rund um den Globus in Zukunft durch gemeinschaftliche Aktivitäten zu fördern.

Die rege Beteiligung an dem Wettbewerb bestätigt die zuneh-mende Attraktivität Deutschlands bei jungen Deutschlernenden in der ganzen Welt. 234.587 Sprachschüler besuchten im letz-ten Jahr Goethe-Kurse weltweit, davon knapp 198.000 in den Goethe-Instituten im Ausland. Über 500 Austauschschüler im Alter zwischen 15 und 18 Jahren verbringen pro Jahr ein Aus-tauschjahr mit YFU in Deutschland. Dazu werden im Schuljahr 2012/13 auch die Gewinner des Foto-Wettbewerbs gehören.

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Austausch in AnkaraMultiplikatorenaustausch Deutschland-TürkeiUm den Austausch zwischen der Türkei und Deutschland weiter zu fördern, findet 2012 der „Multiplikatorenaustausch Deutschland-Türkei“ für Lehrerinnen und Lehrer oder Fach-kräfte der außerschulischen Jugendarbeit statt. Das Programm wird von der Stiftung Mercator gefördert und von YFU in Zusam-menarbeit mit dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz und IJAB - Fachstelle für Internationa-le Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. durchge-führt.

Wie lebt, lernt und arbeitet man in der Türkei? Um dieser Frage nachzugehen, besuchten bereits im April im Rahmen des Programms 15 deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stadt Ankara. Zu den Höhepunkten des einwöchigen Besuches gehörte der Aufenthalt bei den Gastfamilien sowie die Möglich-keit durch Hospitanzen einen Eindruck von der beruflichen Re-alität der türkischen Schul- und Sozialarbeit zu gewinnen.

Im Rahmen intensiver Seminararbeit befasste sich die Grup-pe außerdem mit dem Vergleich der Schulsysteme beider Län-der und den Herausforderungen für den deutsch-türkischen Schüleraustausch. Es gab einen regen Austausch über die jeweiligen Systeme. Dabei zeigte sich auch schon in der ge-meinsamen Arbeit, wie unterschiedlich Mentalitäten und Um-

Wir danken Ihnen für Ihre Spende!

gangsformen sind: Die manchmal direkte Art der deutschen Kommunikation traf auf die zurückhaltendere Ausdrucksweise in der Türkei. Und im Umgang mit Zeit und Terminen wurde der deutschen Vorstellung von Pünktlichkeit ein weit weniger straf-fes ‚Bakalim – wir werden sehen‘, entgegengesetzt.

Eine intensive Woche voller neuer Eindrücke, bei der die klei-ne Gruppe schnell zusammenwuchs. Die deutschen Fachkräfte waren sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft ihrer Gast-familien.

Im September 2012 heißt es dann im zweiten Teil des Aus-tauschprogramms für die 15-köpfige türkische Gruppe: „Will-kommen in Deutschland!“

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It’s a family affairGeburtstagsspende ermöglicht StipendienAnnemarie Kelpe, Schülerin aus Bad Segeberg, träumte schon früh davon, ein Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu verbringen. Dass ihr Traum vom Austauschjahr in den USA nun Wirklichkeit wird, ist dem Engagement eines besonders großzügigen Förderers zu verdanken. „Ich bin als Jugendlicher selbst 1969/70 mit YFU in Amerika gewesen“, so Harald Deth-lefsen, „und dieser Austausch hat mein Leben geprägt. Diese unvergessliche Erfahrung möchte ich auch anderen ermögli-chen.“ Statt sich von Freunden zu seinem Geburtstag Geschen-ke zu wünschen, rief er sie deshalb zu einer Spendenaktion auf: 3.500 Euro konnte er auf diesem Wege sammeln. Einen Teil der Summe spendete er in den Taschengeld-Fonds, mit einem weiteren Teil konnte ein Teilstipendium für Annemaries Austauschjahr finanziert werden.

Neben dem ehrenamtlichen Engagement gibt es zahlreiche Möglichkeiten, YFU zu unterstützen. Egal ob Vermittlung von Kontakten, kostenlose Werbeflächen oder eine Geldspende: Jede Hilfe ist willkommen!

Bei Beträgen bis EUR 200,00 erkennen die Finanzämter den Zahlungsbeleg als Spendenquittung an.

Das Deutsche Youth For Understanding Komitee ist ein einge-tragener Verein mit Sitz in Hamburg. Wir sind wegen Förderung der Völkerverständigung durch Bescheinigung des Finanzamtes Hamburg-Nord, StNr. 17/411/01218, vom 19.04.2011 als steu-erbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne §§ 51 ff. AO dienend anerkannt.

Der Tatendrang rund um YFU ist bei den Dethlefsens schon fast eine Familientradition: Auch Harald Dethlefsens Sohn Jan-Hendrik reiste im Sommer 2000 für ein Jahr mit YFU in die USA. Ehefrau Uta Dethlefsen half, den Taschengeld-Fonds zu gründen, als sie selbst anlässlich eines Geburtstages eine hohe Spendensumme sammelte. Selbst Harald Dethlefsens Vater ist keine Ausnahme: Mit den „Dethlefsen-Stipendien“ verhilft er schon seit vielen Jahren zahlreichen Jugendlichen aus Mecklenburg-Vorpommern zum Austauschjahr.

„Die Begeisterung der Familie für YFU ist sprichwörtlich an-steckend und findet nun in Harald Dethlefsens Geburtstags-spende einen neuen Höhepunkt“, freut sich YFU-Geschäftsfüh-rer Knut Möller.

Empfänger: YFU Deutschland Oberaltenallee 6 22081 Hamburg

YFU-Geschäftsführer Knut Möller und Susanne Kordasch, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, danken Harald Dethlefsen (Mitte) herzlich für den Spendenscheck

„Ich bin ganz aus dem Häuschen, dass eine einzelne Person sich so für meine Belange einsetzt und betrachte das Stipendium als große Ehre.“

Stipendiatin Annemarie KelpeAustauschjahr 2012/13 in den USA

0000000000000

Fonds für Vielfalt

Commerzbank Hamburg

09 08 03 02 0109 08 03 02 01 (BLZ 200 800 00)

Spende

200 800 00

Deutsches YFU Komitee e.V.

Mustermann, Musterstadt

Max Mustermann, Musterstadt

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15 YFU magazin - Sommer 2012

internationalen Austausch und YFU zu wecken“, berichtet die ehrenamtliche Workshopleiterin Michaela Mitseva von YFU. Das lässt auf zahlreiche weitere erfolgreiche Workshops im Rahmen der „Erkenne Deine Stärken“-Klassenfahrten hoffen.

Ostern in New YorkYFU-Delegation bei den Vereinten NationenWas zunächst nach Osterurlaub klingt, war tatsächlich die intensiv vorbereitete Teilnahme der 17. YFU-Delegation am jährlich in New York stattfindenden Planspiel der Vereinten Na-tionen. Die zwölfköpfige Gruppe aus Studierenden und ehema-ligen YFU-Austauschschülern hatte im April 2012 die Möglich-keit, internationalen Austausch mit den 3.000 Teilnehmern mit politisch brisanten Themen, Debatten auf Englisch und einem Besuch in New York zu verbinden.

Dabei vertrat die YFU-Delegation um „Head Delegate“ Alex Schmidtke beim Planspiel als Diplomaten den afrikanischen Staat Äquatorialguinea. Seit Oktober 2011 hatten sie sich durch viele Gespräche, Recherchen und Treffen auf diese Rolle vorbereitet. Sie besuchten in Berlin neben dem Bundestag und dem Auswärtigen Amt auch die Botschaft von Äquatorialgui-nea. So erhielten sie Eindrücke aus erster Hand von den Profis und flogen gut vorbereitet in die USA.

Durch die detaillierte Vorbereitung und die Konferenz selbst hat die Gruppe ihren Blick auf das internationale Weltgesche-hen schärfen können und einen besonderen Einblick in die Tä-tigkeit der Vereinten Nationen erhalten.

Dies alles verdanken die Teilnehmer unter anderem auch den vielen Förderern, die das Projekt durch Spenden unter-stützten, und den zahlreichen politischen Gesprächspartnern, die ihnen Einblicke in die diplomatische Realität gaben.

Auch 2013 entsendet YFU wieder eine Delegation nach New York. Dokumente für die Bewerbung und weitere Informationen unter www.nmun.yfu.de.

Stärke zeigen durch ToleranzYFU-Workshops auf KlassenfahrtenBereits seit einigen Monaten besteht die Kooperation zwischen YFU und dem Olympiasieger im Zehnkampf Christian Schenk. Der engagierte Initiator des Projektes „Erkenne Deine Stärken“ ermöglicht erlebnis- und bildungsorientierte Klassenfahrten für Schulklassen unterschiedlichster Altersstufen. YFU beteiligt sich daran mit Toleranzworkshops, die auf den erfolgreichen Colored Glasses-Konzepten aufbauen und von YFU-Ehren-amtlichen durchgeführt werden. Inzwischen haben die ersten Termine mit Schulklassen und Lehrern stattgefunden und alle Beteiligten waren begeistert. „Durch die Workshops ist es uns gelungen, das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für kulturelle Unterschiede zu schärfen und ihr Interesse für den

Für den Stipendiaten Vasil geht ein Traum in Erfüllung

Toleranzworkshops mit YFU und Olympiasieger Christian Schenk (links)

Ein Herz für SchüleraustauschGroßzügige Stipendien für Jugendliche aus Bulgarien„Deutschland ist für mich ein großes Abenteuer. Ich glaube, dass nicht nur ich etwas von meinen Mitschülern lernen kann, sondern ich werde ihnen auch über Bulgarien erzählen und auf diese Weise ihr Interesse für meine Heimat wecken.“ So beschreibt Vasil Gogichev die Hoffnungen für sein Austausch-jahr in Deutschland. Genau für diese Form des kulturellen Aus-tauschs zwischen YFU Deutschland und Bulgarien macht sich Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer, Honorargeneralkonsul der Repu-blik Bulgarien, schon lange stark. So kam es, dass er im letzten Jahr den Kontakt zwischen YFU und der Hilfsorganisation BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ herstellte. Der Verein zeigte sich vom Schüleraustausch begeistert und sagte eine großzügige Spende zur Unterstützung von bedürftigen Schülern aus Bul-garien zu. Zahlreiche Jugendliche konnten sich dann im März 2012 auf das Vollstipendium bewerben und in einem Aufsatz deutlich machen, warum sie ein Austauschjahr in Deutschland verbringen möchten. Yana Lyapova (15) und Vasil Gogichev (16) sind nun die beiden Glücklichen, die sich mit ihren Fami-lien über ein Vollstipendium in Höhe von je 5.300 Euro freuen dürfen. Die Jugendlichen sind der Hilfsorganisation BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ sowie Prof. Dr. Imeyer dankbar, dass sie ihren Deutschlandaufenthalt im Sommer starten können.

Fonds für Vielfalt

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Geben Sie benachteiligten Jugendlichen eine Chance

Stipendien für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Jana ist eine ganz normale Austausch-schülerin aus Bayern, die ein Jahr im japanischen Osaka verbringt. Doch sie ist auch Stipendiatin des Fonds für Vielfalt, aus dem Jugendliche mit Mi- grationshintergrund gefördert wer-den. Gemeinsam mit Freunden und För-

derern setzt YFU sich durch den Fonds dafür ein, dass noch mehr Schülerinnen wie Jana, die in Kiew geboren wurde, den Schritt ins Austauschjahr wagen. Denn noch immer haben Jugend- liche mit Migrationshintergrund in Deutschland schlechtere Bildungschancen als andere Jugendliche. Damit kann und will YFU sich als gemeinnütziger Träger der freien Jugendhilfe nicht abfinden.

Nur Dank der Unterstützung vieler einzelner Spender war es möglich, dass bislang schon 15 Stipendien aus dem Fonds für Vielfalt vergeben werden konnten und Jana ihren japani-schen Traum nun leben kann. Eine große Ehre, derer sich das junge Mädchen bewusst ist:

„Ich bin den vielen Leuten, die mit ihren Spenden zu meinem Stipendium beigetragen haben, unendlich dankbar. Der Fonds für Vielfalt hat mir eine unglaubliche Chance ermöglicht, die

• 250 Euro finanzieren zum Beispiel die Teilnahme der Jugend- lichen an der wichtigen einwöchigen Vorbereitungstagung vor dem Austauschjahr.

• 50 EURO Taschengeldzuschuss monatlich erleichtern es, das Jahr im Ausland sorgenfrei zu erleben.

• Ein Teilstipendium in Höhe von durchschnittlich 3.000 Euro erfüllt den Austauschtraum eines Jugendlichen mit Migrati-onshintergrund.

SPENDENKONTOEmpfänger: Deutsches YFU Komitee e.V.Konto-Nummer: 09 08 03 02 01BLZ: 200 800 00 (Commerzbank Hamburg)Referenz: Fonds für Vielfalt

Fördern Sie Jugendliche mit MigrationshintergrundSpenden in den Fonds für Vielfalt helfen Jugendlichen, die viel zu oft benachteiligt werden!

YFU PSF 762167 22069 HamburgPostvertriebstück, DPAG, Entgeld bezahlt

*68306#000#000*

Max MustermannMusterstraße 2020000 Hamburg

www.yfu.de/spenden

www.yfu.de

ich so wohl sonst nie bekommen hätte. Seit ich hier in Japan angekommen bin, hat sich mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Jeder Tag birgt neue Erfahrungen und Erlebnisse. Ich bin mir sicher, hier in dieser fremden Welt das beste Jahr mei-nes Lebens verbringen zu werden und gemeinsam mit meiner lieben Gastfamilie und Freunden eine wunderschöne Zeit zu haben.“

Um auch weiterhin Jugendlichen mit Migrationshintergrund diese unvergesslichen Erfahrungen zu ermöglichen, bittet YFU herzlich um Spenden für den Fonds für Vielfalt!