13
B 41248 F Nr.164 Ausgabe 1/14 www.guitar.de MIT CD ! magazin für gitarristen und bassisten Deep Purple ¤ Strange Kind of Woman + 2 Bonussongs zum Download ¤ System of a Down ¤ The Hives Lou Reed ¤ Vicious Robert Pehrsson’s Humbucker ¤ Haunt My Mind D: 3 5,90 A: 3 6,80 B: 3 7,00 L: 3 7,00 E: 3 8,00 I: 3 8,00 CH: SFR 10,50 (!#6.37.18* WORKSHOPS & STORYS Between the Buried and Me Deutschrock-Spezial Robert Pehrsson Leslie West Dregen GEAR- HIGHLIGHTS Mesa/Boogie Bass Prodigy Four:88 Fender Richie Kotzen Telecaster Vintage LV100AFD Paradise Randall RG3003 u. v. m. LEGENDS-SPECIAL K U RT CO B A IN In Utero Manifes t eines Rockstar s wider Willen ¤ www.facebook.com/guitarmagazin SONGS Die Er f inder des Riffs

WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

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Page 1: WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

B 4

1248

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Nr.164 Ausgabe 1/14

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MITCD! magazin für gitarristen und bassisten

Deep Purple Strange Kind of Woman

+2 Bonussongs zum Download System of a Down The Hives

Lou Reed Vicious

Robert Pehrsson’s Humbucker Haunt My Mind

D: 3 5,90 A: 3 6,80 B: 3 7,00 L: 3 7,00 E: 3 8,00 I: 3 8,00 CH: SFR 10,50

WORKSHOPS& STORYS

Between the Buried and Me

Deutschrock-SpezialRobert Pehrsson

Leslie WestDregen

GEAR-HIGHLIGHTS

Mesa/Boogie Bass Prodigy

Four:88 Fender

Richie Kotzen Telecaster

Vintage LV100AFD

Paradise Randall RG3003

u. v. m.

LEGENDS-SPECIAL

KURT COBAINIn Utero

Manifest eines Rockstars wider

Willen

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Die Erfinderdes Riffs

Page 2: WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

Nebst vielen anderen Themen erinnern wir mit dieser Ausgabe an zwei Musiker/Gitarristen, die nicht in die

Kategorie „Flitzefinger“ fallen, dafür jedoch einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf den Verlauf der Rockhistorie hatten und haben. Auf der einen Seite an den jüngst verstorbenen Lou Reed, der mit The Velvet Underground der Rockmusik in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre einen ruppigen Schubser in Richtung Underground gab, woher sie ursprünglich ja kam. Die Melange aus Avantgarde und hartem – und, ja, dilettantischem – Garagenrock war revolutionär, verkaufte sich in der Dekade der Beatles, Stones und Beach Boys entsprechend schlecht und beeinflusste dennoch in der Folgezeit unzählige werdende Musiker. Und legte den ersten Grundstein für das, was zehn Jahre später als Punk die Musikwelt endgültig umkrempelte. Seinen kommerziellen Erfolg läutete Lou Reed erst mit seiner zweiten Soloplatte Transformer ein, von der wir den Song „Vicious“ für euch transkribiert haben.

Ebenfalls Garagenrock zelebrierten Anfang der Neunziger zahlreiche Seattle-Bands. Nur hieß die Schublade nun „Grunge“, und der Gitarrensound war metallischer. Zur Vorzeige-figur erwuchs Kurt Cobain, der mit seinem

INTRO

Echte Punks?

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* Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Änderungen und Druckfehler vorbehalten

Trio Nirvana und der fein produzierten Überscheibe Nevermind die Charts stürmte – und letztlich an diesem Erfolg zerbrach. Einen authentischeren Einblick in die wahren musikalischen Ambitionen der Band – und in Cobains Innenleben – bietet das dritte und letzte Studioalbum In Utero, das gerade 20 Jahre alt wurde und das wir für euch samt der wichtigsten Riffs unter die Lupe nehmen. Ob Grunge, wie ihn Cobain herausrotzte, tat-sächlich der wahre Punkrock der Neunziger war, und nicht etwa Green Day und The Offspring, soll an dieser Stelle offen bleiben. Auch wenn einiges darauf hindeutet.

Merke: Ob Glamrock-Avantgardist oder ver-meintlicher Hippie im Schlabberpulli – die Attitüde macht’s. Oder um John Lydon aka J. Rotten zu zitieren: „Ein echter Punk würde nie Punk-Klamotten tragen.“ Und der muss es ja schließlich wissen.

In diesem Sinne: Haut rein!

Jürgen EhneßChefredakteur

Page 3: WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

4 guitar 1/14

interviews/stories

34 Dregen38 Corroded42 Red Fang/David Sullivan46 Ski’s Country Trash48 Deutschrock-Spezial52 Robert Pehrsson’s Humbucker56 Leslie West

workshops

58 Legends-Special: The Kinks72 Promi-Workshop: Between the Buried and Me82 Masterpieces: Nirvana – In Utero (1993)94 Riffalong: Platten wie Pfannkuchen100 Fretboard-Compendium: Alles ist relativ103 Bluescafé: Scrapper Blackwell – „Blue Day Blues“106 Bassgroove: Wutzen ohne Matschepampe

songs172 So geht’s leichter – Sonderzeichentabelle173 Deep Purple – „Strange Kind of Woman“185 Lou Reed – „Vicious“196 Robert Pehrsson’s Humbucker – „Haunt My Mind“

1/14

Inhalt

Seite 82Masterpieces:Nirvana – In Utero (1993)

Seite 173Song: Deep Purple – „Strange Kind of Woman“

Seite 58Legends-Special: The Kinks

Seite 72Promi-Workshop:Between the Buried and Me

Seite 48Deutschrock-Spezial

Page 4: WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

gear

112 Special: Eric Claptons Blackie117 Marshall-Museum: Amps im Outback120 Build & Tune: Neubundierung mit Friseurbesuch126 Hannos Technik-Kolumne: Bist du schon protzig? Oder nur pervers?130 Vintage LV100AFD Paradise (E-Gitarre)132 LTD EC-1000FR (E-Gitarre)134 Fender Richie Kotzen Telecaster (E-Gitarre)136 Dean Zelinsky Private Label Zenyatta Custom (E-Gitarre)138 Ibanez Joe Satriani Signature JS24P-CA (E-Gitarre)140 Vox AC30C2CM (Amp)142 Randall RG3003H (Amp)144 Martin DRS1 (Akustikgitarre)146 Fender Squier Vintage Modified Precision Bass PJ RW LPB (Bass)148 Spector Korean Professional Series Coda Pro-4 Black Cherry Stain & Pro-5 Transparent Black Stain (Bass)150 Franz Bassguitars Wega 5 Flamed Maple (Bass)152 Mesa/Boogie Bass Prodigy Four:88 (Bassamp)154 Empress ParaEq w/Boost & Multidrive (Effekte)156 Eventide H9 (Effekte)158 Tech-Talk: Richter Straps160 Schaller M4 light & BM light (Zubehör)162 guitar-Shop: Trends und Neuheiten

rubriken3 Intro6 guitar-CD + Downloads8 guitar-Abonnement10 Kickoff: News, Gossip & Tourdaten16 Music-Shop: CDs, LPs & DVDs 26 Die guitar-Leserpolls & -Redaktionspolls 2013125 Pickup – zu gewinnen: Spector Korean Professional Series Coda Pro-5 Transparent Black Stain165 Anzeigenindex166 Händlerverzeichnis168 Outro: Königsberger Klopse170 Saitenansichten/Vorschau/Impressum171 CD-Booklet

Seite 125 Pickup – zu gewinnen: Spector Korean Professional Series Coda Pro-5 Transparent Black Stain

Seite 134Test: FenderRichie Kotzen Telecaster

Seite 26Leserpolls & Redaktionspolls 2013

Seite 142Test: Randall RG3003H

Seite 152Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy Four:88

Seite 130Test: Vintage LV100AFD Paradise

Page 5: WORKSHOPS & STORYS LEGENDS-SPECIAL GEAR ......Richie Kotzen Telecaster Seite 26 Leserpolls & Redaktionspolls 2013 Seite 142 Test: Randall RG3003H Seite 152 Test: Mesa/Boogie Bass Prodigy

Schnauze voll!Was für ein Energiebündel dieser Aren Emirze doch ist. Er ist seit 20 Jahren dabei – und hat dennoch nichts von seiner Intensität eingebüßt. Im Interview kann er minutenlang über den allgemeinen Verlust von Ambition referieren, sich aufregen über die Garde junger Musiker, die zu gefällig und berechenbar sind. Die stets den Niedergang der Musikindustrie bedauern, statt mit guten Alben dagegen anzukämpfen. Eben: Sick and Tired of Being Sick and Tired – so heißt das letzte Album der Band. Stattdessen: Machen, machen, machen. Mit dem Wissen darum, dass man etwas Besonderes macht, erspielt man sich auch ohne große finanzielle Mittel seinen Platz im hiesigen Rock-Universum und überzeugt mit Idealismus, druckvoller Glaubwürdigkeit und einem hohen Grad an Individualismus. „Ich habe sehr viel Energie“, sagt Emirze, „und doch wundere ich mich, wo

diese Energie herkommt. Irgendwann kamen wir drauf, dass wir ein-fach die Nase davon voll haben, die Nase voll zu haben. Heute sind alle so larifari, alles ist schön und hübsch und nett. Aber kaum jemand hat noch die Eier, an die Grenzen zu gehen; es gibt viel zu wenige mutige Platten.“

Harmfuls Werk, eingespielt nach der ersten Veränderung in der Bandbesetzung mit Flo Weber, dem Drummer der Sportfreunde Stiller, ist eine mutige Platte. Und Harmful machen unbeirrt weiter. „Wenn man es als Musiker schafft, seiner Band auch nach zwei Jahrzehnten etwas Neues abzuringen, hat man doch ziemlich viel richtig gemacht“, sinniert Emirze. „Und es sollte doch auch anderen Bands das Gefühl vermitteln, dass es sich lohnt, um etwas Außergewöhnliches zu kämpfen.“

DEUTSCHROCK-SPEZIAL

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Aktuelles Album: Sick and Tired of Being Sick and Tired – perfekter

Noise-Rock mit Kraft und MelodieHarmful

Der Musikbranche geht es schlecht? Stimmt – aber das hindert viele Musiker nicht daran, trotzdem unbeirrt weiterzumachen. Mit immer wieder anders interpretiertem DIY-Gedanken schaffen es Bands wie Harmful, Turbostaat, Herrenmagazin, Black-mail oder Mega! Mega!, ihrem ganz eigenen Sound Gehör zu verschaffen. Wir haben uns die besten Indie- und Rock-Produktionen des deutschen Undergrounds im Jahr

2013 einmal näher angeschaut.

48 guitar 1/14

STORY

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Weltberühmte Mauerblümchen

„You Really Got Me“, „Lola“, „Waterloo Sunset“. Drei Songs, die nur die Spitze des Eisbergs bilden. Kaum eine Band hat ein so wunderbares und gleichzeitig

schrulliges Gesamtwerk hinterlassen wie die Kinks. Dennoch: So ganz groß wurden Ray Davies und die Seinen nie, dafür waren sie zu eigenwillig. In der Rockszene blieben sie Außenseiter – „Misfits“, wie es in einem ihrer schönsten Songs heißt.

-

CD/DOWNLOAD

TRACK 28 – 32

58 guitar 1/14

LEGENDS-SPECIAL

RAY DAVIES UND DIE KINKS-SAGA

C G

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Ausgeflippt (stehend v.l.): Peter Quaife (b),

Ray Davies (voc, g, keys), Dave Davies (g, voc);

(sitzend:) Mick Avory (d)

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72 guitar 1/14

„Wir sind Gitarren-Nerds!“

C M

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CD/DOWNLOAD

TRACK 33 – 38

BETWEEN THE BURIED AND ME

Die komplex und akribisch ausgearbeiteten Kompositionen von Between the Buried and Me verdeutlichen, warum Musik und Mathematik unter Umständen enger miteinanderverzahnt sind, als so manchem Schulbub lieb sein dürfte. Die Gitarristen Paul Waggoner und Dustie Waringlösen an dieser Stelle ein paar Unbekannte der mathe-matischen Gleichung für uns auf.

PROMI-WORKSHOP

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Zwei Jahre nach dem millionenschweren Nevermind erscheint 1993 das düstere In Utero. Band und Fans ehren es als wahrhaftigstes Nirvana-Album, als Cobains

künstlerisches Statement für die Ewigkeit – und als Vertrauensfrage an seine Generation. Von Kultproduzent Steve Albini binnen sechs Tagen überwiegend mit Raummikrofonen

aufgenommen, zeigt es Cobains Pendeln zwischen Noise und Melodie, zwischen Genialität und Schrott.

Im Februar 1993 sitzen Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl fest: Das Pachyderm Studio in Cannon Falls,

Minnesota, ist rundum eingeschneit, die Temperaturen sind arktisch, und noch ist ihr Equipment nicht eingetroffen, mit dem sie ihr drittes Album aufnehmen wollen. Insbesondere für Cobain stellt die Wartezeit einen seltenen Moment der Ruhe dar. Was seit dem Erfolg von Nevermind auf den schüchternen Jungen eingeprasselt ist, wiegt noch immer Tonnen:

NirvanaIn Utero

CD/DOWNLOAD

TRACK 39 – 44

Zum Messias einer ganzen Generation haben ihn die Medien ernannt, im Alleingang soll er die Geisteshaltung der Teenager vorgegeben, die Mode revolutioniert und den Haarspray-Hardrock begraben haben. Er ist zum Symbol geworden. Und hasst sich dafür.

Monster NevermindDabei haben Nirvana bloß ein paar Songs aufgenommen, wie sie sie zwei Jahre zuvor im Sound City Studio mit Produzent Butch Vig für

gut befanden und wie Vig die Verschmelzung von Lärm mit Popmelodien am besten meinte hervorheben zu können. Die Plattenfirma hatte mit 50.000 verkauften Exemplaren kalkuliert; es wurden 30 Millionen. Plötzlich hing die Welt an Cobains Lippen, legte jedes Wort auf die Goldwaage, projizierte sämtliche Lyrics auf ihn persönlich. Er versuchte zu erklären, dass die wenigsten Themen autobiografisch zu verstehen seien und dass er in seinen Texten eigene Erlebnisse mit poetischen Eingebungen

82 guitar 1/14

MASTERPIECES

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GEAR [e-gitarre]

130 guitar 1/14

AUSSTATTUNG:

Individualität I

Flexibilität

MOJO-FAKTOR:

Styler I Arbeitstier

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS:

Preis I

Leistung

Um das Werkzeug, das der Zylinder-träger mit der gebeutelten Leber bei den Aufnahmen zur ersten Guns-

N’-Roses-Langrille verwendet hat, ranken sich allerlei Mythen und Legenden. Heute gilt es als erwiesen, dass hauptsächlich zwei Jackson-Gitarren sowie eine rote B.C. Rich Warlock im Einsatz waren, als sich Slash für die Rhythmus-Spuren von Appetite hinsetzte. Erst bei den Overdub-Sessions schleppte der damalige GNR-Manager Alan Niven ein Re-plikat des berühmten Gibson-Modells an. Es wurde von Gitarrenguru Chris Derrig gefertigt. Zwar besaß der Ex-Gunner bereits davor einen Nachbau: die „Hunterburst“, benannt nach ihrem vermutlich ersten Besitzer Steve Hunter (Lou Reed, Alice Cooper, Peter Gabriel), die Slash in Howie Hubbermans Gitarrenladen im Austausch gegen eines seiner B.C.-Rich-Schätzchen bekam. Dieses wurde allerdings später beim Pfandleiher gegen Bares versetzt, damit Slash seinen damaligen Heroinkonsum finanzieren konnte.

Die Paradise von Vintage ist also in ihrer Ausrichtung das Replikat eines Replikats. Ist aber egal, denn ungeachtet der Einordnung in einen rockhistorischen Kontext spielt sie sich einfach wie Butter. Und davon können sich endlich auch alle überzeugen, die ihre Saiten „falschrum“ aufziehen – wir Lefties also.

Ein Traum in HoniggelbDie Vintage LV100AFD Paradise kommt mit einem massiven Single-Cutaway-Mahagonikorpus in Cherry-Red, einer gewölbten Ahorndecke, die ein wun-derschön geflammtes, tiefgelb ge-färbtes Ahornfurnier trägt und von einem elfenbeinfarbenen Binding gekrönt wird.

Um den nötigen Wumms küm-mern sich zwei Wilkinson-WVHZ-

Zebra-Humbucker. Der eingeleimte Mahagonihals und das Palisander-

griffbrett sorgen für den letzten optischen Schliff. Der Hals hat dabei ein angenehm

flaches Profil, das deutlich schlanker ausfällt als der bekannte 50’s neck. Mechaniken, Brücke und Tailpiece stammen – wie natürlich

bei allen Vintage-Exemplaren – ebenfalls von Wilkinson, denn schließlich ist Trevor Wilkinson das Mastermind hinter Vintage. Die verchromten Straplocks sind dann die Kirschen auf dem Sahnehäubchen. Die Unterschiede zu ihrer rechtshändigen Schwester hören bereits nach dem auf links gedrehten Korpus auf. In Sachen Material und sonstiger Ausstattung bleibt also alles beim Alten.

Modell Vintage LV100AFD Paradise

Herkunft Vietnam

Korpus Mahagoni, massiv, zweiteilig

Decke Ahorn, gewölbt

mit geflammtem Ahornfurnier

Hals Mahagoni, eingeleimt

Halsprofil D-Profil, flach,

Griffbrett Palisander

Griffbrettradius 12“

Halsbreite Sattel: 43 mm; 12. Bund: 53 mm

Bünde 22 Medium-Jumbo: 2,0 x 1,2 mm

Mensur 62,8 cm/24,75“

Pickups 2 x Wilkinson WVHZ Zebra Humbucker

Regler 2 x Volume, 2 x Tone

Schalter Dreiweg-Toggle

Hardware Wilkinson-Deluxe-WJ44-Chrome-

Mechaniken, Tune-o-matic-Bridge

mit Stop-Bar-Tailpiece

Gewicht 4,0 kg

Rechtshänder ja

Internet www.vintage-rocks.de

Empf. VK-Preis 559,- €

FACTS

Vintage LV100AFD Paradise

Guten AppetitDie Vintage LV100AFD orientiert sich – und damit bekommt das Buchstabenkürzel im Namen einen Sinn – klar am Sound von Slashs Paula auf dem ersten Gunners-Album Appetite for Destruction. Doch dabei soll es nicht bleiben ...

PREIS-LEISTUNGS-EMPFEHLUNG

AUSGABE 1/14

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GEAR [e-gitarre]

134 guitar 1/14

AUSSTATTUNG:

Individualität I

Flexibilität

MOJO-FAKTOR:

Styler I Arbeitstier

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS:

Preis I

Leistung

P oison, Mr. Big und aktuell The Winery Dogs – an diese Bands denkt man im Zusammenhang mit Richie Kotzen.

Der vielseitig versierte Gitarrist, Sänger und Multiinstrumentalist veröffentlicht seit 1989 in regelmäßigen Abständen Alben, darunter viele Soloscheiben. Aber auch die Liste seiner Projekte mit Kollegen ist lang und reicht von Glenn Hughes über Stevie Salas bis Stanley Clarke. Bei derartiger stilistischer Vielfalt freut man sich über ein Instrument, das einem in allen Lebenslagen gute Dienste leistet. Fender Japan hat ein Signature-Modell gebaut, das zunächst lediglich für den japanischen Markt bestimmt war. Aber man darf aufatmen: Mittlerweile ist die Richie Kotzen Telecaster auch in Europa erhältlich.

Sunburst und GoldRichies Tele kommt im Brown-Sunburst-Finish daher. Passend dazu entschied man sich für Gold-Hardware, die dem Instrument zusammen mit dem hellen Ahorn-Griffbrett und seinen Abalone-Inlays einen extrem edlen Touch verleiht. Einmal in die Hand genommen, fallen ein paar Dinge sofort auf: Im Gegensatz zu einer Standard-Telecaster ist hier der Korpus ergonomisch geformt. Ähnlich wie bei einer Stratocaster wurde die Stelle, an der der rechte Arm über der Gitarre hängt, leicht abgeflacht, was besonders das Spielen im Sitzen angenehmer macht. Die Gitarre wiegt ungefähr 3,7 Kilogramm, wirkt dabei jedoch verhältnismäßig schwer.

Beim Hals orientierte man sich an Tele-Hälsen aus den Fünfzigern. Er

gleicht einem fetten Prügel, der aber – Flitzefinger und Freunde von schlanken

Hälsen sollten an dieser Stelle nicht gleich in Panik verfallen – trotzdem extrem leicht

zu bespielen ist und gut in der Hand liegt. Die Saiten sind von hinten durch den Korpus

gezogen. Statt der klassischen Telecaster-Bridge mit nur drei Saitenreitern wurde ein

Modell Fender Richie Kotzen Telecaster BSB

Herkunft Japan

Korpus Esche

Decke Ahorn, geflammt

Hals Ahorn, verschraubt

Halsprofil C-Profil, extrem kräftiges

Griffbrett Ahorn

Griffbrettradius 12“

Halsbreite Sattel: 42 mm; 12. Bund: 52 mm

Bünde 22 Jumbo: 2,2 x 1,5 mm

Mensur 64,8 cm/25,5“

Pickups Hals: DiMarzio DP173 Twang King;

Steg: DiMarzio DP384 Chopper T

Regler & Volumen-Regler,

Schalter Dreiwege-Pickup-Wahlschalter,

Series/Parallel Rotary Switch

Hardware Gold-Hardware, Telecaster-Bridge mit

sechs Saitenreitern, Gotoh-Mechaniken

Gewicht 3,7 kg

Linkshänder nein

Internet www.fender.de

Empf. VK-Preis 2.259,81 €

FACTS

Fender Richie Kotzen Telecaster

Power-Strat im Tele-CutJeder Gitarrist fällt schwere Entscheidungen: Im Bluescafé am Ort ist heute wieder Jam-Session, wo stilistisch alles geboten wird. Und deshalb quält den ambitionierten Saitenhexer tagelang nur eine Fra-ge: Mit welcher Axt spiele ich den Gig? Damit ist jetzt Schluss! Das Signature-Modell, das Fender für Richie Kotzen gebaut hat, ist ein piekfeiner Allrounder.

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GEAR [amp]

142 guitar 1/14

AUSSTATTUNG:

Individualität I

Flexibilität

MOJO-FAKTOR:

Styler I Arbeitstier

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS:

Preis I

Leistung

Der RG3003 ist das größte Modell der preisgünstigen RG-Serie. Es handelt sich um einen dreikanaligen Voll-

verstärker, dessen Klangregelung auf einen gemeinsamen EQ beschränkt wurde. Dabei gibt es reichlich Leistung in Form einer 300 Watt starken Transistorendstufe, die kräftig hinlan-gen kann, aber auch bei Zimmerlautstärken sinnvoll nutzbar ist.

Neben dem RG3003 sind zwei weitere Mo-delle mit 100 und 150 Watt sowie ein 2x12“-Combo mit 150 Watt Ausgangsleistung zu haben. Ausstattungsseitig bieten auch die Mo-delle RG1503/RG1503-212 und RG1003 drei Kanäle, ersetzen jedoch das Noisegate des RG3003 durch einen eingebauten Hall. Als passende Boxen hält Randall sowohl 2x12“- als auch 4x12“-Modelle mit dekorativem

Modell Randall RG3003

Herkunft China

Leistung 300 Watt an 4 Ohm

Kanäle 3

Regler Ch1-3: Gain, Volume;

EQ: Bass, Middle, Treble, Presence;

Master: Master, Threshold

Schalter Ch1: Bright;

EQ: Bass Boost, Mid Scoop

Noise Gate, Ground Lift (Bal Out)

Anschlüsse Inputs: Input, Return, Stereo Media

Input (3,5 mm); Outputs: 2 x Speaker,

Send, Bal Out (XLR)

Maße 63 x 27 x 27 cm

Gewicht 15,5 kg

Internet www.randallamplifiers.com

Empf. VK-Preis RG3003H Head 593,81 €

RG1503H Head 415,31 €

RG1003H Head 355,81 €

RG1503-212Combo 593,81 €

RG412 Cabinet 391,51 €

FACTS

Stahlgitter und frontseitigen Reflexöffnungen bereit, die mit Randall-eigenen Lautsprechern bestückt wurden.

Die Vorstufe entspricht im Wesentlichen dem in Ausgabe 10/2013 getesteten RG13, wird aber um besagtes Noisegate ergänzt, das sich gemeinsam für die Kanäle 2 und 3 zu-schalten lässt. Die Transistorvorstufe bietet unabhängige Gain- und Volume-Regler pro Kanal. Alle Kanäle greifen auf dieselbe Klangregelung mit Bass-, Mitten-, Treble- und Presence-Regler zurück. Dabei ist der Pre-sence-Regler ebenfalls Teil der Vorstufe. Hinzu kommen ein Brightschalter im Cleankanal so-wie ein Bass-Boost- und Mid-Scoop-Schalter im EQ. Schließlich gehört auch ein robuster Fußschalter zur Kanalumschaltung zum Lie-ferumfang, der zudem den ebenfalls vorhan-

Randall RG3003H

Kraftwerk für EinsteigerÜber viele Jahre standen Gitarrenverstärker aus dem Hause Randall für den bewussten Einsatz von Transistortechnik. Während die großen Modelle heute allesamt auf Röhrenbasis arbeiten, führt der amerikanische Hersteller mit der RG-Serie inzwischen wieder eine Auswahl günstiger Transistorverstärker im Angebot.

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GEAR [bassamp]

152 guitar 1/14

Der Bass Prodigy Four:88 knüpft an die Tradition der Vollröhrenbass-verstärker von Boogie an, wenn

auch nicht ganz nahtlos. Optisch wurzelt er in der Boogie-Jetztzeit. Der direkte Vorgänger war der Mesa Bass 400+, ein 19-Zoll-Bolide, der seine Kraft aus zwölf 6L6-Röhren bezog. Allerdings hat der Prodigy mit maximal 250 Watt erheblich weniger Pferde unter der wohlgestalteten Haube. Ob das reicht, wird sich auf der Bühne herausstellen.

Der Prodigy ist mit vier Endstufenröhren vom Typ KT88 bestückt, dazu kommen drei 12AX7 in der Vorstufe sowie eine Handvoll ICs für die aktive Klangregelung. An Buchsen wurden durchweg stabile Klinkenbuchsen ver-wendet, auch für die drei Lautsprecheran-

Modell Mesa/Boogie Bass Prodigy Four:88

Herkunft USA

Leistung 125/250 Watt an 4 oder 8 Ohm

Röhren 4 x KT88, 3 x 12AX7

Regler Gain, Bass, Mid, Treble, Master,

DI-Level, Solo

Schalter Bright/Normal/Active, Voice, Mute,

Full/Half Power, DI Pre/Post, Ground Lift,

Power, Standby

Anschlüsse Input, 3 x Ext. Switch, FX Loop

Send/Return, Tuner out, Slave out,

3 x Speaker out Klinke, Foot Switch,

DI Out

Maße 41 x 23 x 17cm

Gewicht 14 kg

Internet www.mesaboogie.com

Empf. VK-Preis 2.445,- €

FACTS

Mesa/Boogie Bass Prodigy Four:88

Sensationell leichtRöhrenwatt seien mit Transistorwatt nicht zu vergleichen, heißt es. Lassen wir die Kontroversen unbeachtet und beurteilen den 250 Watt starken Mesa Prodigy als das, was er ist: der Vollröhren-Bassverstär-ker einer amerikanischen Edelschmiede, angesiedelt im obersten Preisbereich und angetreten, die Besten der Besten herauszufordern – wer auch immer das sein mag.

schlüsse. Das Ganze ist verpackt in ein Metall-gehäuse und wiegt etwa 14 Kilogramm. Das ist sensationell wenig!

Der einzelne Metallbügelgriff auf der Ober-seite reicht für dieses Gewicht aus. Er verhin-dert zudem zuverlässig, dass man beispiels-weise einen Wireless-Empfänger darauf ab-stellt. Das ist so schlecht nicht, denn dort be-finden sich die Lüftungsschlitze für die Röh-ren. Ein sensorgesteuerter Ventilator verhin-dert, dass es dabei zu heiß hergeht.

Blaues LichtNach dem Einschalten des Amps wird das Innere in ein kühles, blaues Licht getaucht. Die überaus informative Anleitung rät, den Amp mindestens drei Minuten lang vorheizen

zu lassen. Die ersten Töne hören sich über-raschend leise an. In der guten Stube scheint er nicht wesentlich lauter zu sein als ein 100-Watt-Top. Hier macht sich auch das Grundrauschen des Amps bemerkbar.

Dieser Eindruck ändert sich im praktischen Einsatz im Proberaum und auf der Bühne ra-dikal. Zwar scheint er immer noch nicht laut zu sein, aber sogar bei brachial lauten Drum-mern und wütenden Gitarristen muss man ihn nicht wesentlich weiter als bis zur Hälfte auf-drehen. Dann ist er wohl doch laut ...

Das Grundrauschen spielt nun nicht mehr die geringste Rolle. Das freut den Toninge- nieur und unterstreicht den Anspruch des Pro-

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173

UNTER DER LUPE

Deep PurpleStrange Kind of Woman

Git. 1 & 2 Fender-Style (Strat) Pickups/Position Singlecoil/Hals Gain (Amp) 6 EQ (Bass/Mid/Treble) 5/6/7Schwierigstes Element Solo

Ritchie Blackmores geschmackvolles Spiel bei diesem Rock-Klassiker zeigt, warum er seinerzeit zu den Besten seiner Zunft zählte.

SCHWIERIGKEITSGRAD

1 110 10

Song Solo

gen und sowohl als normaler Moll- wie auch als Moll-7-Akkord vor. Im Interlude hat die Gitarre bis auf die letzten drei Übergangstakte Pause – es ist ein reiner Orgel-Teil.

Ritchie Blackmore baut seine beiden Solo-Teile auf der H-Blues-Tonleiter auf, die der pentatonischen H-Moll-Skala plus verminder-ter Quinte entspricht. In H sind das die Töne H - D - E - F - F# - A. Für einige Licks ver-wendet er auch die normale H-Moll-Skala (H-äolisch), zusätzlich baut er für chroma-tische Läufe Durchgangstöne wie G#, A# oder C ein. Für Ritchies Sound bieten sich der Hals-pickup einer Stratocaster sowie ein Marshall-Amp an; der sollte allerdings eher vintage- und nicht highgainmäßig orientiert sein, denn viel Verzerrung braucht es nicht. C

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Die englische Rockband Deep Purple existiert seit 1968. Sie gelten als Pio-niere des modernen Hardrock und

Heavy Metal, begannen ursprünglich aber als Progressive-Rock-Band und spielten erst ab 1970 Hardrock (In Rock). In der Band-Historie gab es reichlich Wechsel im Line-up; die verschiedenen Besetzungen werden allge-mein als Mk I bis Mk VIII bezeichnet. Die kommerziell erfolgreichste war Mk II, die von 1969 bis 1973, 1984 bis 1989 und noch mal 1992/93 bestand. Zwischen 1976 und 1984 legte die Band eine längere Pause ein.

„Strange Kind of Woman“ erschien im Fe-bruar 1971 als Nachfolge-Single für den Top-Ten-Hit „Black Night“. Der Song enstand wäh-rend der Aufnahmen zum fünften Album Fire-ball, dem zweiten mit dem klassischen Mk-II-Line-up. Er ist dort allerdings nur auf den amerikanischen und japanischen Veröffentli-chungen enthalten; auf den europäischen fin-det man seiner Stelle „Demon's Eye“. „Strange Kind of Woman“ ist bis heute ein fester Be-standteil von Deep Purples Live-Set.

Der Song ist klar und eindeutig gegliedert; die Abfolge der einzelnen Teile ist: Intro, 1. Strophe, 1. Refrain, 2. Strophe, 2. Refrain, Interlude, Solo, 3. Refrain, 3. Strophe, 4. Re-frain und Outro-Solo. Der harmonische Rah-

men ist extrem übersichtlich gehalten, denn bis auf Intro und Interlude werden alle ande-ren Teile mit nur drei Akkorden bestritten. Trotzdem wirkt die Nummer nicht langweilig; sie ist zu Recht ein echter Rock-Klassiker ge-worden, und einen nicht unerheblichen Anteil daran hat Ritchie Blackmore, der hier mit sei-nem geschmack- und gefühlvollen Spiel de-monstriert, warum er seinerzeit zu den Besten seiner Zunft zählte.

Sein hervorragendes (im wahrsten Sinne des Wortes) Fingerspitzengefühl demonstriert Sir Ritchie gleich im Intro mit dem triolischen Lauf. Dass die ganze Nummer als Shuffle ge-spielt werden muss, zeigen die kleinen einge-klammerten Noten hinter der Tempoangabe an. Die erste und zweite Strophe werden – bis auf die Akkorde im dritten Takt – mit Double-stops in Quarten gespielt. Die dritte Strophe klingt etwas fetter, da viele der Doublestops zu dreistimmigen Powerchords abgewandelt wer-den. In den Refrains kommt die gleiche Ak-kordfolge wie in den Strophen zum Einsatz: H-Moll (geschrieben Bm), A-Dur, E-Moll und wieder H-Moll.

Während in den Strophen der Em immer als Sept-Akkord (Em7) und immer in dersel-ben Lage gespielt wird, kommt er in den Re-frains dagegen in zwei unterschiedlichen La-

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TRACK 2 – 10