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NEWS Fachbereich Wirtschaftswissenschaft Winter 2010 Die Tübinger Wirtschaftswissenschaft in neuen Strukturen Das Schwerpunktmodul International Business Der Imagefilm Wirtschaftswissenschaft – ein Aperitif fürs Studium Wirtschaftsethik – Eine Ehe zum Scheitern verurteilt?

WIWI-NEWS Winter 2010

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magazine of the school of economics and business at the university of tuebingen

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Page 1: WIWI-NEWS Winter 2010

NEWSFachbereich Wirtschaftswissenschaft Winter 2010

Die Tübinger Wirtschaftswissenschaft in neuen Strukturen

Das Schwerpunktmodul International Business

Der Imagefilm Wirtschaftswissenschaft – ein Aperitif fürs Studium

Wirtschaftsethik – Eine Ehe zum Scheitern verurteilt?

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Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3von Josef Schmid

Die Tübinger Wirtschaftswissenschaft in neuen Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . 4von Kerstin Pull und Thomas Bonenberger

Studium

Das Schwerpunktmodul International Business . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6von Markus Pudelko

Der Imagefilm Wirtschaftswissenschaft – Ein Aperitif fürs Studium . . . . . . . . . 8von Thomas Knoll

Karriere

Ten Years After – An der Schnittstelle zwischen Politik und Unternehmensberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10ein Interview von Thomas Knoll mit Ulrich Hörning

Ein Projekt mit Zukunft – der Förderverein Wirtschaftswissenschaft . . . . . . . . 13von Thomas Knoll

„International Business Venture“ – Ein Kurs mit hohen Anforderungen . . . . . 14von Markus Pudelko

IBWLopment – Engagement für Unternehmenskontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16von Maria-Lena Matysik

International

Zum Studium nach Budapest: Das ERASMUS-Programm macht es möglich . . . . 18ein Interview von Indira Gurbaxani mit Ina Chupil und Simon Grebbin

Von Budapest nach Tübingen: Eine unvergessliche Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20ein Interview von Indira Gurbaxani mit Bernadette Pólya

Events

„Auf den Schultern von Riesen“ – Der Dies Universitatis 2010 . . . . . . . . . . . . . . 22von Christian Fränzel und Indira Gurbaxani

Die Kraft des Orakels – Feierliche Zeugnisverleihung im Sommer 2010 . . . . . . 23von Thomas Knoll

Wirtschaftsethik – Eine Ehe zum Scheitern verurteilt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27von Michael Kölle

Forschung

Der wissenschaftliche Nachwuchs forscht: Renditezuschläge in Zeiten der Wirtschaftskrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 ein Interview von Christian Fränzel mit Tobias Gummersbach

Der wissenschaftliche Nachwuchs forscht: To patent or not to patent?! . . . . . . 31 von Alexandra Zaby

Hochrangige Gäste beim Workshop zu International Strategy and Cross-Cultural Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32von Markus Pudelko

Human Capital in Economic History: Ein spannender Workshop über ein stets aktuelles Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 34von Indira Gurbaxani

Aktuelles

von Kristin Chlosta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

WIWI-NEWS Winter 2010

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2009

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Liebe Leserinnen und Leser,

zum 1. Oktober 2010 erfolgte die orga-nisatorische Zusammenlegung der wirt-schaftswissenschaftlichen und der sozi-alwissenschaftlichen Fakultät. Es freutmich sehr, als eine meiner ersten Amts-handlungen in dieser Ausgabe derWIWI-NEWS ein Grußwort an Sie zurichten und mich auf diesem Wege alsDekan der neuen Wirtschafts- und Sozi-alwissenschaftlichen Fakultät (WiSo)vorzustellen. Ich bin seit 1998 Professor am Institutfür Politikwissenschaften der Universi-tät Tübingen. Eines meiner Arbeitsge-biete stellt die politische Wirtschafts-lehre dar. Diese inhaltliche Nähe zurWirtschaftswissenschaft, die bisherigeZugehörigkeit zur Sozialwissenschaftli-chen Fakultät sowie die langjährige Tä-tigkeit als Studiendekan bieten einegute Grundlage, um die Interessen unse-rer Fakultät nach außen zu vertreten. Die Neustrukturierung der Fakultätenstellt für die Universität eine große He-rausforderung dar. Ich bin überzeugt da-von, dass uns die Fusion der BereicheSoziologie, Wirtschafts-, Erziehungs-,Politik-, Sport- sowie der EmpirischenKulturwissenschaft gelingt und wir ge-meinsam erfolgreich in das zweite Jahr-zehnt des 21. Jahrhunderts star-ten werden. Im Rahmen derFusion unserer Fakultä-

ten erwarte ich insbesondere organisa-torische Vorteile. Mittelfristig könnenVerwaltungsabläufe optimiert werden,da wir voneinander lernen wollen undsich „best practices“ durchsetzen wer-den. Der Ablauf sowie die Inhalte IhrerStudiengänge bleiben von der Fakultäts-reform unberührt. Im nachfolgendenLeitartikel von meiner Kollegin KerstinPull und unserem Geschäftsführer Tho-mas Bonenberger können Sie Einzelhei-ten über die Zusammenlegung unsererFakultäten nachlesen.Neben der Reform der Fakultätsverwal-tungen stellt die Einführung eines Cor-porate Designs eine weitere Innovationan der Universität Tübingen dar. So er-scheint die aktuelle Ausgabe der WIWI-NEWS bereits im neuen Gewand. DieUmsetzung des Corporate Designs istzudem seit dem 1. Oktober 2010 auf denInternetseiten der Universität zu beob-achten. Noch im Laufe des Winterse-mesters werden unsere Fakultätsseitenebenfalls im neuen Design online er-scheinen. Ich freue mich auf die Arbeit als Dekander Großfakultät und wünsche Ihneneine interessante Lektüre dieser Aus-gabe der WIWI-NEWS.

Editorial

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Grußwortvon Josef Schmid

Dekan Professor Josef Schmid (Bild: Chlosta)

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Editorial

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Miteinander als Prozess

In einem von gegenseitigem Respektgekennzeichneten zweijährigen Fusions-prozess haben die Fa kultätsvorständeder Wirtschaftswissenschaftlichen Fa-kultät und der Fakultät für Sozial- undVerhaltens wissenschaften intensiv ander von der Universitätsleitung angesto-ßenen Reorganisation der Strukturengearbeitet. Der Prozess war geprägt vonder entwickelten Kultur eines Miteinan-ders der unterschiedlichen Fächer undFachkulturen in den Sozialwissenschaf-ten. Zugleich diente die arbeitsteilig undprofessionalisiert aufgestellte Fakultäts-verwaltung der Tübinger Wirtschafts-wissenschaft als Vorbild für die Verwal-tungsreform.Zusammenwachsen entsteht aber nichtdurch eine Verwaltungsreform allein.Erst gegenseitige Wahrnehmung, ge-meinsame Themen und Begegnungeneröffnen Perspektiven für ein aktivesMiteinander. Der neu gebildete Fakul-tätsvorstand mit Mitgliedern aus beidenAltfakultäten, der gemeinsame Fakul-tätsrat sowie auch die anderen neu ein-zurichtenden Gremien der entstande-nen WiSo-Fakultät werden hier einewichtige Rolle spielen. Aber getragenund mit Inhalt gefüllt wird die Fusionletztlich von allen Beteiligten: den For-schenden und Lehrenden, den Studie-renden und ganz zentral natürlich auchvon den Verwaltungs- und Servicemitar-beitern in den unterschiedlichen Berei-chen.

Das Fach stiftet die Identität

Dabei ist klar, dass an der Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Fakultätauch in Zukunft das Fach DIE identi-tätsstiftende Einheit für die Forschen-den und Lehrenden wie auch für dieStudierenden sein wird. Dies gilt für dieWirtschaftswissenschaft ebenso wie für

die im Fachbereich Sozialwissenschaf-ten organisierten Fächer: EmpirischeKulturwissenschaft, Erziehungswissen-schaft, Politikwissenschaft, Soziologieund Sportwissenschaft. Die Studieren-den, die Lehrenden und Forschendenund auch die Alumni der jeweiligen Fä-cher werden sich auch in Zukunft pri-mär dem jeweiligen Fach verbundenfühlen und ihre Identität aus ihremFach schöpfen. Für die Studierendender Tübinger Wirtschaftswissenschaft,für die Ehemaligen und für die in For-schung und Lehre Aktiven bedeutetdas, dass sie auch in Zukunft in ersterLinie Tübinger WiWis sein werden, wel-che allerdings – anders als zuvor – ingrößere Strukturen eingebettet sind.

Repräsentation von Fachinteressen und Gruppen

Möglichen Befürchtungen vor einemVerlust der Fachidentitäten wurde imFusionsprozess damit begegnet, dass dieneuen Strukturen durchweg eine Reprä-sentation der Fachinteressen vorsehen.Die neuen Entscheidungsstrukturen, dieSelbstverwaltungsgremien und die Fa-kultätsverwaltung wurden in den Gre-

mien der Altfakultäten und mit der Uni-versitätsleitung abgestimmt und bis indie Details ausgearbeitet: Grundord-nung, Fakultätssatzung und Fakultätsge-schäftsordnung wurden beschlossen.Diese regeln die Wahl und Arbeitsweisevon Fakultätsvorstand, Fakultätsrat undweiteren Gremien sowie die Stellungder Fachbereiche und Institute. Ent-würfe einer gemeinsamen Promotions-ordnung und einer fakultätsweiten Gra-duiertenakademie für die Großfakultätsind vorbereitet.

Erster Fakultätsvorstand gewählt

Am 28. Juni hat der neue gemeinsameFakultätsrat in seiner konstituierendenSitzung den Fakultätsvorstand gewählt:Neben Dekan Josef Schmid (Politikwis-senschaft) gehören diesem an: als Stell-vertretende Dekanin und Prodekaninfür das Ressort „Forschung“ ClaudiaBuch (Wirtschaftswissenschaft), die Stu-diendekane Thorsten Bohl (Erziehungs-wissenschaft) und Wilhelm Kohler(Wirtschaftswissenschaft) sowie der mitdem Ressort „Prüfungen“ betraute Pro-dekan Klaus-Peter Horn (Erziehungs-wissenschaft). Fachbereichsprecher und

Die Tübinger Wirtschaftswissenschaft in neuen StrukturenAm 1. Oktober 2010 trat die Fakultätsreform in Kraft: Aus 14 Fakultäten der Universität wurden sieben. Die bisherige Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät fusionierte mit der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften zur neuenWirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Die beiden „Altfakultäten“ gehen in den neu eingerichteten Fach -bereichen Wirtschaftswissenschaft und Sozialwissenschaften auf. Was bleibt, was ändert sich für die Tübinger Wirtschafts-wissenschaft?

von Kerstin Pull und Thomas Bonenberger

Thomas Bonenberger und Professorin Kerstin Pull (Bild: Gurbaxani)

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Editorial

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beratende Mitglieder im Fakultätsvor-stand sind Anke te Heesen (Fachbe -reich Sozialwissenschaften) und Laszlo Goer ke (Fachbereich Wirtschaftswissen-schaft; im WS 2010/11 vertreten durchKerstin Pull). Ebenfalls beratendes Mit-glied im Fakultätsvorstand ist als neuerGeschäftsführer der Großfakultät Tho-mas Bonenberger, der zuvor das Amtdes Geschäftsführers der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät inne hatte.

Größere Einheit als Chance

Die Neustrukturierung ist ein großesProjekt für die beteiligten Institutionen.Kurzfristige Erträge sind eher wenigwahrscheinlich. Die Fusion ist daher zu-nächst fokussiert auf eine Reorganisa-tion der Verwaltung. Hier eröffnet diegrößere Einheit Chancen. Eine dienst-leistungsorientierte und spezialisierteFakultätsverwaltung sowie effizient or-ganisierte Abläufe bedeuten Entlastungvon Wissenschaftlern. Das ist eine dergroßen Hoffnungen des von der Univer-sitätsleitung angestoßenen Prozesses.

Reform der Fakultätsverwaltung: Erste und nächste Schritte

Erste Ergebnisse der Verwaltungsre-form sind bereits zum Start der WiSo-Fakultät sichtbar. Die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des Dekanats, welchessich seit dem 1. Oktober 2010 in derNauklerstraße. 48 befindet, arbeiten un-ter Leitung des Fakultätsgeschäftsfüh-rers Thomas Bonenberger nach einemneu ausgearbeiteten Organisations- undGeschäftsverteilungsplan. Das Team desDekanats versteht sich als Dienstleisterfür alle Mitglieder der Wirtschafts- undSozialwissenschaftlichen Fakultät undist in allen Belangen ansprechbar. Als weiterer zentraler Schritt der Re -organisation der Verwaltung steht dieBildung eines Fakultätsprüfungsamtsan, welches in den ehemaligen Räumendes Dekanats der Sozial- und Ver -haltenswissenschaftlichen Fakultät inder Hausserstraße 11 untergebracht

werden soll. Außerdem laufen intensiveGespräche mit den Instituten zur Reor-ganisation der Finanz- und Personalver-waltung.

Change Management und die aktive Einbindung der Beteiligten

Mit der Erstellung von Entwürfen fürdie Verwaltungsreform hatte die Fusi-onskommission bereits frühzeitig Tho-mas Bonenberger betraut. Dieser hatseine Aufgabe als „Change Manager“für den Verwaltungsbereich der neuenGroßfakultät immer so verstanden, dasses bei einer Fakultätsfusion, die die Be-teiligten auch wirklich mitnehmen soll,zentral darum gehen muss, diese auchaktiv in den Fusionsprozess mit einzu-binden (siehe Kasten). Entsprechendwurden neben der Arbeitsgruppe Prü-fungen bereits frühzeitig – damals nochfakultätsübergreifend tätige – Arbeits-gruppen und Projekt-Teams eingerich-tet, die auch in der neuen Fakultät wei-ter zusammen arbeiten: die Arbeits-gruppen Studium, Praxis/Alumni, Infor-mation-Kommuni kation-Medien (IKM)und die Arbeitsgruppe Internationales.Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Ho-mepage sind und werden laufend online

im neuen Corporate Design der Univer-sität sichtbar(er): www.wiso.uni-tuebin-gen.de

Was bringt die Fusion?

Neben der Hoffnung auf eine Intensivie-rung der Zusammenarbeit über die altenFakultätsgrenzen hinweg wurden im Pro-zess immer wieder die potenziellen Sy-nergieeffekte durch Zusammenlegungund Professionalisierung in der Verwal-tung betont. Ob sich diese realisieren las-sen, wird die Zukunft zeigen; allerdingsgibt es durchaus erste Anhaltspunkte da-für, dass ein solches Potenzial besteht –trotz räumlicher und institutionellerGrenzen. In Zukunft kommen neue grö-ßere Aufgaben auf die Fakultäten zu:etwa im Bereich der Prüfungsverwaltungund des Qualitätsmanagements. WeitereHerausforderungen sind der starke An-stieg der Studierendenzahlen in und um2012 und die wachsenden Anforderun-gen an Außendarstellung und Vermark-tung unserer Leistungen und Angebote.Viele dieser Aufgaben sind in den neuenAbläufen und Strukturen besser abbild-bar. Klar ist aber auch, dass die innovati-ven und kreativen Kräfte aller Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter benötigt wer-den, um am Ende wirklich erfolgreich zusein. Dabei wird es zentral sein, das Ver-hältnis von Aufgabenumfang, Personal-ressourcen und Dienstleistungsqualitätaufmerksam im Blick zu behalten. Ohneden Erhalt der hohen Leistungsbereit-schaft und Motivation der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in den Instituts- undFakultätsverwaltungen ist bei aller Reor-ganisation nichts gewonnen.

Der neue Fakultätsrat der WiSo-Fakultät bei der Arbeit (Bild: Gurbaxani)

„Der Arbeitsalltag eines Change Mana-gers bedeutet viel Kommunikation, zu-hören und hinhören, Termine vereinba-ren, vor- und nachbereiten, informie-ren. Da der Arbeitstag – ich beginnemeist gegen acht Uhr morgens – damithäufig bis nach 18 Uhr gefüllt ist, heißtdas abends und am Wochenende nach-zudenken, Konzepte zu entwerfen, zuprotokollieren und Beratungsvorlagenzu schreiben. Über manche Strecke galtes auch durchzuhalten. Es ist schoneine Weile her, aber ich räume ein, esgab auch einsame Zeiten – zwischenden Stühlen gewissermaßen. VielenMenschen bin ich neu begegnet und

durch diese Begegnungen ermutigt undbereichert worden. Heute bin ich froh,dass der Zeitplan eingehalten und dieZiele für dieses Jahr vor dem Start er-reicht sind. Es ist das Ergebnis einerguten Zusammenarbeit der beiden am-tierenden Fakultätsvorstände, mit demgewählten hauptamtlichen Dekan Pro-fessor Josef Schmid, einem konstrukti-ven Miteinander mit den Gruppenver-tretern und mit meinen Kolleginnenund Kollegen der beiden alten Fakul-tätsverwaltungen.“

Thomas BonenbergerQuelle: Uni-Intern

Aus dem Alltag eines Change-Managers

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Studium

Bedingt durch die Globalisierung unddie damit einhergehende stärkere Ver-knüpfung der nationalen Volkswirt-schaften benötigen Unternehmen zu-nehmend Mitarbeiter, die über eine in-ternationale Ausbildung verfügen. Die-ser Anforderung wurde die Wirt-schaftswissenschaftliche Fakultät unteranderem durch Schaffung zweier Pro-fessuren in International Business und in International Economics gerecht. Da-mit einhergehend haben sich seit demWintersemester 2009/2010 die Wahl-möglichkeiten der Bachelorstudieren-den an der Fakultät um das Schwer-punktmodul International Business er-weitert. Im Gegensatz zu anderenSchwerpunktmodulen wird es lediglichdurch eine Abteilung, dem neugeschaf-fenen Lehrstuhl für International Busi-ness, vertreten. Allerdings unterstützensieben weitere Abteilungen diesesSchwerpunktmodul durch zusätzlicheLehrgebote, so dass den Studierendeumfangreiche Wahlmöglichkeiten offenstehen.

Dem Lehrstuhl International Businessgehören neben dem LehrstuhlinhaberProfessor Markus Pudelko aktuell vierakademische Mitarbeiter an: Dr. HeleneTenzer, Dr. Tara Patzelt, Dr. Stefan Volkund Jörg Büechl. Darüber hinaus er-fährt der Lehrstuhl wertvolle Unterstüt-zung von Bundeswirtschaftsministera.D. Professor Helmut Haussmann, VicePresident Capgemini Deutschland, derals Gastprofessor das Lehrstuhlteam er-gänzt. Weiterhin wird der Lehrstuhldurch die Abteilungssekretärin GabyGrüßhaber und studentische Hilfskräfteunterstützt.

Lehrangebote

Folgende Veranstaltungen werden vomLehrstuhl für International Business fürBachelorstudenten im Rahmen desgleichnamigen Schwerpunktmoduls an-geboten:Global Strategy. Das Fach Strategie giltzumindest in der angelsächsisch gepräg-ten Managementausbildung gemeinhin

als Hauptfach. Um den Studierendeneine Ausbildung in diesem Fach, das indeutschen BWL-Studiengängen oftmalsfehlt, zu ermöglichen, bietet der Lehr-stuhl für International Business jeweilsim Wintersemester die Grundlagenvor-lesung „Global Strategy“ an. Unterrich-tet wird dieser Kurs von Dr. Helene Ten-zer. Im Zentrum steht dabei die Führungmultinationaler Unternehmen. DieÜbung zur Vorlesung wird vor allemdurch das Bearbeiten von Fallstudienbestimmt. Diese Veranstaltung legt we-sentliche Grundlagen und sollte dahervon denjenigen Studierenden gewähltwerden, die sich für die Führung interna-tional aufgestellter Unternehmen inte-ressieren oder den Wunsch haben, dasFach International Business zu vertiefen.

International Business. Diese gleichfallsenglischsprachige Vorlesung wird vonDr. Stefan Volk jeweils im Sommerse-mester angeboten. Die Veranstaltungvermittelt Grundwissen zum Fachbe-reich International Business und ist da-mit als Eingangsveranstaltung für wei-tere Lehrangebote des Lehrstuhls zuverstehen. Für weiterführende Master-kurse des Lehrstuhls wird die erfolgrei-che Teilnahme an diesem Kurs grund-sätzlich vorausgesetzt. Im Vordergrundstehen dabei drei Themenkomplexe: dieRahmenbedingungen für InternationalBusiness, die Internationalisierung vonUnternehmen sowie die Funktionsbe-reiche eines multinationalen Unterneh-mens. Die Übung zur Vorlesung dientwie bei der Vorlesung „Global Stra-tegy“, der Bearbeitung von Fallstudiendurch die Kursteilnehmer.

Die Internationalisierung MittlererMarktführer: Grundlagen und Erfolgs-faktoren. Professor Helmut Haussmannbietet diese deutschsprachige Vorlesungjeweils im Wintersemester an. Mit dieserVorlesung wird eine wesentliche Lückeim Lehrangebot geschlossen, da zumeist

Das Schwerpunktmodul International BusinessMit der Vorstellung des Schwerpunktmoduls International Business setzen die WIWI-NEWS in dieser Ausgabe ihre Reihe zu den Vertiefungsmöglichkeiten in den B.Sc.-Studiengängen fort. Zielsetzung dieses Beitrags ist es, den Lesern einen Einblick in das Fach, so wie es am Lehrstuhl International Business gelehrt wird, zu verschaffen.

von Markus Pudelko

Das Team des Lehrstuhls International Business (v.l.: Jörg Büechl, Dr. Tara Patzelt, Profes-sor Helmut Haussmann, Professor Markus Pudelko, Dr. Helene Tenzer, Gaby Grüßhaber,Dr. Stefan Volk) (Bild: Wehrstein)

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Studium

bei der Diskussion von Internationali-sierungsstrategien nur große, multina-tionale Konzerne berücksichtigt wer-den; und dies obwohl für den deutschenExporterfolg gerade mittelständischeFirmen einen wesentlichen Beitrag leis-ten. Viele davon sind in der Öffentlich-keit kaum bekannt – sie werden daheroftmals als „Hidden Champions“ be-zeichnet. Professor Haussmann verbin-det in seinem Kurs theoretische Kon-zepte mit der Diskussion vieler aktuel-ler Fallstudien solcher „Hidden Cham-pions“ aus verschiedenen Branchen.Zusätzlich zur Vorlesung unternehmendie Kursteilnehmer eine Exkursion zueinem international operierenden mit-telständischen Unternehmen in der Re-gion und erstellen in Zusammenarbeitmit dem Unternehmen eine Hausarbeit.

Managing Across Cultures. Die obenbeschriebenen Bachelorvorlesungenwerden weiterhin durch Öffnung desenglischsprachigen Master-Kurses „Ma-naging Across Cultures“ von ProfessorPudelko für fortgeschrittene Bachelor-Studierende ergänzt. In dieser jeweilsim Sommersemester angebotenen Ver-anstaltung steht der Einfluss nationalerKulturen auf das Management multina-tionaler Unternehmen und die Bedeu-tung interkultureller Kompetenz imVordergrund. Zentrale Bestandteile die-ses Kurses sind das Verfassen und diePräsentation einer Gruppenarbeit sowiedie Bearbeitung von Fallstudien.

Bachelorseminar. Natürlich bietet derLehrstuhl für International BusinessStudierenden in jedem Semester dieMöglichkeit, das Bachelorstudium mit

dem Bachelorseminar und der Bache-lorarbeit abzurunden. Interessiertenwird dabei sehr empfohlen, zuvor min-destens eine der oben erwähnten Veran-staltungen absolviert zu haben. Es wirdzudem erwartet, dass die Bachelorarbeitin Englisch, der Unterrichtssprache desLehrstuhls, verfasst wird. Eine breiteAuswahl an Themen findet sich jedesSemester auf der Homepage des Lehr-stuhls. Um das nötige Rüstzeug für dasVerfassen der Bachelorarbeit zu erwer-ben, müssen Studierende zuvor das vonFrau Dr. Tenzer angebotene Seminar In-troduction into Research Methodologybelegt haben.

Wie bereits eingangs erwähnt, könnenBachelorstudenten aus dem Lehrange-bot weiterer sieben Lehrstühle Veran-staltungen mit internationalem Bezugfür das Schwerpunktmodul Internatio-nal Business wählen. Aus dem Fachge-biet Betriebswirtschaftslehre sind dies:„International Financial Management“,„Accounting of Financial Instruments“,„Multinationals & International HumanRessource Management“ sowie „Inter-national Accounting“. Zudem könnenfolgende Kurse aus dem FachgebietVolkswirtschaftlehre gewählt werden:„European Integration”, „DevelopmentEconomics”, „Trade Theory and TradePolicy”, „Open Economy Macroecono-mics“ sowie „Presentation Techniquesand Data Analysis”.

Ausrichtung der Lehre

Konkret bedeutet dies, dass der Lehr-stuhl für International Business bestrebtist, Studierende auf die Herausforderun-

gen, die eine Tätigkeit in einem interna-tional agierendem Unternehmen odereiner Organisation mit sich bringt, vor-zubereiten und ihnen dafür das nötigeRüstzeug an die Hand zu geben. Weiter-hin ist es eine Selbstverständlichkeit füruns, dass Veranstaltungen in englischerSprache durchgeführt werden, da dasKommunizieren auf Englisch essenziellfür die Arbeit im internationalen Um-feld ist. Inhaltlich behandeln Frau Dr. Tenzerund ich zentrale Fragestellungen in In-ternational Business, wobei sich unsereForschungsanstrengungen vor allem aufInternationalisierungsstrategien einer-seits und das Management internationa-ler Unternehmen andererseits konzen-trieren. Das Fach International Business– wie es am Lehrstuhl verstanden undgelehrt wird – beleuchtet dabei nichtvornehmlich einzelne betriebswirt-schaftliche Funktionen, sondern folgtvielmehr einem ganzheitlichen Ansatzder strategiebezogenen Management-lehre.Der Lehrstuhlinhaber und die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter bemühen sichferner, in all unseren Veranstaltun-gen innovative, interaktive und –wie wir hoffen – stimulierendeLehrmethoden einzusetzen.Hierzu zählt vor allem dieIntegration von Fallstudienin unseren Kursen, aberauch die Durchführung vonProjekten in Kooperationmit Unternehmen.Letzteres wird insbesondereim weiterführenden Masterstu-dium vertieft. So hat im vergange-nen Sommersemester Dr. Margitte Mül-ler erstmalig im Kurs „International Bu-siness Venture“ Masterstudenten anreale Projekte der ERBE GmbH heran-geführt (siehe Bericht über den Kurs indiesem Heft) Zwei studentische Teamsarbeiten während des Semesters eigen-ständig aber unter Anleitung durch dasUnternehmen zwei internationale Pro-jekte aus. Diese Möglichkeit wird Mas-terstudierenden auch in Zukunft jeweilsim Sommersemester zur Verfügung ste-hen, wobei Jörg Büechl nach dem Fort-gang von Frau Müller die Leitung diesesKurses übernehmen wird.

Der Artikel hat hoffentlich einen kur-zen Einblick in das Fach InternationalBusiness verschafft. Wir freuen uns amLehrstuhl über interessierte und moti-vierte Studierende!

Dem Grundsatz folgend, dass Hoch-schullehrer Internationalität nicht nurvon Unternehmen, Managern und Stu-dierenden fordern, sondern auch sel-ber vorleben und praktizieren sollten,war Professor Markus Pudelko in denletzten Monaten für einige Aktivitätenim Ausland. Im Mai hielt er in Rombeim Jahrestreffen der European Aca-demy of Management (EURAM), dergrößten Managementkonferenz Euro-pas, einen Vortrag; im Juni stellte er inRio de Janeiro bei der Jahreskonferenzder Academy of International Business(AIB), der weltweit größten Konferenzin International Business, ein weiteresPaper vor. Und im August hielt Profes-sor Pudelko in Montreal auf dem Jah-restreffen der Academy of Manage-ment (AoM), der weltweit größten

Managementkonferenz überhaupt, ei-nen dritten Vortrag. In seinen Redebei-trägen ging es stets um verschiedeneAspekte des Einflusses des makro-or-ganisationellen Kontexts auf die Leis-tung multinationaler Teams. Fernerwar er noch im Mai an der WarwickUniversity Business School als Exter-nal Examiner sowie in London um eingemeinsames Forschungsprojekt vo-ranzubringen. Den Monat Septemberverbrachte er schließlich an der FudanUniversity Management School inShanghai, einer der drei führenden Bu-siness Schools Chinas. Dort leitete erunter anderem im International MBAProgramm, das in Kooperation mitdem Massachusetts Institute of Tech-nology (MIT) durchgeführt wird, denKurs „Managing Across Cultures“.

International Business goes abroad

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Welches ist der erste Schritt, wenn mansich mit dem Thema „Imagefilm“ be-schäftigt? Richtig, eine Google-Abfrage.„Ungefähr 690.000 Ergebnisse“ heißt esdort. Im beliebten Videoportal Youtubefindet man unter demselben Suchbegriffimmerhin etwa 5.450 Filme. Braucht dieWelt also einen weiteren Imagefilm? Die Tübinger Wirtschaftswissenschafthat diese Frage im vergangenen Jahr –damals noch als Fakultät – mit „ja“ be-antwortet. Gründe dafür gab es reich-lich. Denkt man an die Universität Tü-bingen, so sind es vor allem Fächer wieTheologie und Medizin, die einem zu-nächst in den Sinn kommen. Zumindestder erste Gedanke gilt sicher nicht derWirtschaftswissenschaft – obwohl keinedeutsche Hochschule in diesem Fachüber eine längere Tradition verfügt alsdie Universität Tübingen. Hinzu

kommt, dass die damalige Wirtschafts-wissenschaftliche Fakultät mit der Ein-führung der Bachelor- und Masterstu-diengänge weitere Maßnahmen umge-setzt hat, welche qualitative Verbesse-rungen in der Lehre, aber auch imService für Studierende bewirkten. Ne-ben strengeren Auswahlkriterien fürStudienanfänger zählt dazu etwa dieSchaffung eines eigenen Schlüsselquali-fikationsprogramms. Die mit der Re-form für alle Studiengänge eingeführtenpersönlichen Auswahlgespräche bildenin der deutschen Hochschullandschaftimmer noch eine seltene Ausnahme.Gleiches gilt für das Angebot an inter-nationalen Studiengängen mit zweifa-chem Studienabschluss – früher Diplom,heute Master – in Kooperation mit un-seren Partnerhochschulen in Strasbourgund Pavia.

So sehr die Tübinger Wirtschaftswissen-schaft mit diesen Angeboten Anstren-gungen unternimmt, sich kontinuierlichzu verbessern, so wenig bekannt sinddiese Merkmale allerdings außerhalbder Universität. Nicht zuletzt deswegenhat man der 2008 geschaffenen und ausStudiengebühren finanzierten Unter-nehmenskontaktstelle im Aufgabenbe-reich „Öffentlichkeitsarbeit“ Maßnah-men zum Ziel des „Fakultätsbrandings“ins Pflichtenheft geschrieben. Die Wie-derauflage der FakultätszeitschriftWIWI-NEWS – in der Sie gerade lesen– ist eines der Resultate. Ein weiteres ist der im Juni 2010 fertig-gestellte Imagefilm. Die Idee dazu be-stand schon frühzeitig. Der eigentliche

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Studium

Der Image-Film Wirtschaftswissenschaft –Ein Aperitif fürs StudiumDie Kulturhauptstadt RUHR 2010 hat einen, der FC St. Pauli hat einen, die Jungen Liberalen haben einen. Daimler hat gleichmehrere, RWE sowieso. Aber auch die Freiwillige Feuerwehr Ettenheim hat einen, die Tourismusregion Oberlausitz hateinen, und die Erlanger Samenbank hat jüngst erst einen Film-Wettbewerb ausgerufen. Jetzt haben auch die TübingerWiWis einen.

von Thomas Knoll

Warum brauchen wir einenImage-Film, Frau Prof. Herbst?„Unter Marke-ting-Gesichts-punkten ist dieEntwicklungund der Einsatzdes Imagefilmessehr zu begrü-ßen. So wollensich zukünftigeStudierendeheute nicht mehrausschließlichüber Homepages, Broschüren undweitere Sachmaterialien über mögli-che Studienangebote informieren.Vielmehr wird es zunehmend wichti-ger, auch die Atmosphäre ihres mögli-chen Studienortes kennenzulernen.Dies gelingt aber nur dann, wenn manihnen neben der – ohne Zweifel wich-tigen – kognitiven Ansprache, auchemotionale Anknüpfungspunkte lie-fert. Genau dies leistet ein Imagefilm!“

„Zunächst ist es wichtig zu entscheiden,wen der Film in erster Linie ansprechensoll. Denn die Zielgruppe ist mit aus-schlaggebend für den Stildes Films. Der WiWi-Image-Film möchte vor allem jungeMenschen – potentielle Stu-dienbewerber – erreichen:schnelle Schnitte und dieMusik wirken jung und dy-namisch. Die kurze Abfolgeder abwechslungsreichenBilder gibt einen umfangrei-chen Einblick in das Lebenund Studieren in Tübingen.Wichtig ist, dass die Bildereines Image-Films eine positive Wir-kung auf die Rezipienten haben: la-chende Menschen bei strahlendem Son-nenschein etwa hinterlassen ein positi-ves Gefühl bei den Zuschauern. Unddas ist das Ziel eines Image-Films!

Es ist wichtig zu bestimmen, welcheKernaussagen der Film enthalten soll.Er sollte nicht zu überladen sein. Allge-

mein können positive Infor-mationen, beispielsweiserund um den Studienortund die Studiengänge, ambesten von „echten“ Men-schen vermittelt werden.Protagonisten wie Studie-rende und Professoren kön-nen in einem Interview diepositiven Seiten eines Studi-ums glaubhafter darstellen,als es der Sprecher des Off-Textes kann. Denn ihn hört

man nur, sieht ihn jedoch nie. Er istalso eher neutraler Erzähler. Emotio-nen gehören somit in den O-Ton derProtagonisten, über reine Fakten wer-den die Zuschauer vom Sprecher desOff-Textes informiert.“

Wie dreht man einen Image-Film, Frau Drewes?

(Bild: Gurbaxani)

(Bild: privat)

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Auslöser, dieses Vorhaben tatsächlich inAngriff zu nehmen kam allerdings vonstudentischer Seite. Hilfreich war sicher-lich, dass Marco Klapper von der FreienFachschaft Wirtschaftswissenschaften inseiner Kontaktaufnahme von einem„kleinen Filmchen“ schrieb – das klangnicht unbedingt nach allzu viel Arbeit.Ein grober Irrtum, wie sich noch zeigensollte. Sofort war allerdings klar, dassman professionelle Unterstützung benö-tigte. Dem Alumnus Stephan Ferdinand– Professor an der Hochschule der Me-dien in Stuttgart – war die Vermittlungder Studentin Stephanie Drewes als Re-gisseurin des Films zu verdanken. EinSchachzug, der sich als Erfolgsgarantherausstellte. In allen weiteren Fragender personellen und technischen Aus-stattung lag das Gute sprichwörtlich nah– schließlich verfügt die Universität Tü-bingen über eine bestens ausgestatteteMedienabteilung und ein eigenes Cam-pus TV. Für die technische Umsetzung –also vor allem Kamera, Ton und Schnitt– wurden mit Andreas Bückle undHanka Kehr zwei sehr begabte und be-reits erfahrene Studierende gewonnen.Initiator Marco Klapper und JosephineKoebe von der Freien Fachschaft Wirt-schaftswissenschaften komplettiertendas Team unter der Leitung der Unter-nehmenskontaktstelle. Damit lagen allekreativen und technischen Aufgaben instudentischer Hand, es handelt sich alsoum einen rein studentisch produziertenFilm. Selbst Felix Schubert, einer derKomponisten und Produzenten derFilmmusik ist Tübinger Absolvent. Un-terstützt wurde er dabei von Jan Orszag. Rückblickend war diese Konstellation si-cherlich ein entscheidender Faktor fürden Projekterfolg. Ohne die studentischeBeteiligung aus dem eigenen Fach hätte

nicht nur das Ergebnis anders ausgese-hen; vor allem wäre das Vorhaben nichtin dieser Weise vom Rückhalt der Studie-rendenschaft getragen worden. Natürlichwird in einem Imagefilm nicht angespro-chen, dass auch in Tübingen StudierendePrüfungen nicht bestehen oder dass esdurchaus qualitative Unterschiede in derLehre gibt – dies ist jedoch nicht die Auf-gabe des Mediums. Dennoch bestand derAnspruch darin, ein Bild des Fachbe-reichs zu entwerfen, in dem sich die eige-nen Studierenden wiederfinden. Ob diesgelungen ist oder nicht liegt naturgemäßim Auge des Betrachters. www.wiwi.uni-tuebingen.dewww.youtube.com/WIWI_Tübingen

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Studium

Kameramann Andreas Bückle bei den Dreharbeiten (Bild: Knoll)

„Für mich persönlich war der Film eine tolle Möglichkeit, dieUniversität Tübingen und besonders den Fachbereich WiWikennenzulernen. Sowohl die Homepage als auch der Filmwaren eine meiner ersten Anlaufstellen bei meiner Recherche.Insgesamt bietet der Film eine tolle Bandbreite an Informa-tionen. Seien es die internationalen Möglichkeiten, das Stu-dentenleben oder die Zukunftsmöglichkeiten – im Film wirdvielfältig auf wichtige Wahlkriterien eingegangen und allesmit Kommentaren von Studierenden und Bildern unterlegt,wodurch der Film überzeugt.“ (Birte Schulz aus Lüneburg,Economics and Business Administration).

„Der Image-Film präsentiert die verschiedenen Facettendes Lebens und Studierens in Tübingen in ansprechenderForm. Er macht Lust auf mehr.“ (Adnan Jawaid aus Cloppenburg, International Business Administration).

„Der Image-Film des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaftist der überaus gelungene Versuch einiger Tübinger Studie-renden, vielen noch unentschlossenen Studieninteressiertenihre vielleicht zukünftige Fakultät, Hochschule und Stadtnäherzubringen und ihnen die Angst vor diesem neuen Lebensabschnitt zu nehmen. Mir persönlich hat der Filmdie Entscheidung für Tübingen wesentlich erleichtert.“ (Patrick Pospiech aus Hamburg, International Economics).

„Der Film verriet noch einige Details darüber, was uns alsAnfänger erwartet oder festigte einfach die bestehendenErwartungen. Gefreut hat mich die wichtige Rolle interna-tional Studierender, da ich mit meinem Studiengang auchzu dieser Gruppe zähle. Meine Entscheidung wurde davonaber wenig beeinflusst, weil Tübingen unter meinen Kandi-daten als klarer Favorit galt.“ (Richard Krebbers aus Krefeld, International Business Administration).

Wie hat Ihnen der Film gefallen? Wir fragten unsere Studienanfänger.

Birte Schulz (Bild: privat)

Adnan Jawaid (Bild: privat)

Richard Krebbers(Bild: privat)

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Karriere

WIWI-NEWS: Herr Hörning, Ihr Abschlussin Volkswirtschaftslehre mit SchwerpunktRegionalstudien – wie es damals nochhieß – liegt inzwischen zehn Jahre zurück.Sind Sie überrascht, wie schnell die Zeitvergangen ist, oder ist Ihnen Ihre Studi-enzeit noch sehr präsent?

Ulrich Hörning: Ganz eindeutig: Diezehn Jahre sind unheimlich schnell ver-gangen. Das liegt sicher daran, dass ichimmer eine sehr erfüllte Zeit hatte; dasgilt definitiv für alle meine bisherigenberuflichen Stationen.

WIWI-NEWS: In Ihrer Berufsbiographiefinden sich so unterschiedliche Stationen wie Booz Allen Hamilton, die Weltbank oder das Bundesministe-rium für Finanzen. Zwischendurch haben Sie noch einen Master an der Harvard Kennedy School of Governmentabgelegt. Haben Sie diesen Weg bewusstso gewählt, oder ergab sich eines aus dem anderen?

Ulrich Hörning: Tatsächlich habe ichmeinen beruflichen Werdegang zumin-dest teilweise schon im Studium ange-legt. Während meiner Praktika in fürVolkswirte eher klassischen Bereichender Politik und öffentlichen Verwal-tung war mir aufgefallen, dass diese In-stitutionen häufig eine Gemeinsamkeitaufweisen: gute Absichten bei gleich-zeitig ineffizienten Strukturen und Ab-läufen. Dieses Spannungsfeld habe ichschon frühzeitig für mich entdeckt,deshalb absolvierte ich zum Ende mei-nes Studiums bewusst noch ein Prakti-kum in der Unternehmensberatung.Der Reiz bestand für mich vor allemdarin, die öffentliche Hand mit demAnspruch einer pragmatischen Umset-zung zu konfrontieren. Diese Idee bil-det nun den roten Faden durch meineLaufbahn.

WIWI-NEWS: Wie hat sich dies konkret inIhren beruflichen Stationen dargestellt?

Ulrich Hörning:Während meiner erstenberuflichen Station bei Booz Allen Ha-milton war es so, dass ich eigentlich im-mer zu gleichen Teilen private und öf-fentliche Projekte betreute – auch imAusland. Das reichte dann von der Pro-jektsteuerung für Telekommunikations-anbieter über die Koordination des Lo-kale Agenda-Prozesses für die nord-rheinwestfälische Landesregierung bishin zur Einführung der Postzustellung inden Vereinigten Arabischen Emiraten.Dass ich diese Tätigkeit noch einmal zu-gunsten meiner Weiterqualifizierung ineiner Public Policy School unterbrechenwürde, war ein langgehegter Wunsch ausdem Studium. Schon in Tübingen begeg-neten mir im Klappentext vieler Fach-bücher ständig Autoren, die an der Ken-nedy School lehrten – so entstand derWunsch, dies hautnah zu erleben. Ausmeiner Abschlussarbeit ergab sich dannwiederum ein Beratervertrag für dieWeltbank, bevor ich zu Booz Allen Ha-milton zurückkehrte.

WIWI-NEWS: Ihre anschließende Tätigkeitim Finanzministerium fiel mitten in dieFinanz- und Wirtschaftskrise. Wie habenSie diese Zeit erlebt?

Ulrich Hörning: Eine meiner Aufgabenwar die politische Planung und Kommu-nikation von Finanzmarktreformen inder Krise. Zu jener Zeit wurden japlötzlich eherne Glaubenssätze des poli-tischen Ordnungsrahmens hinterfragt,bis hin zur Diskussion um die Verstaatli-chung von Banken. Das war nicht nurunheimlich spannend, sondern es warauch schön zu sehen, dass die eine oderandere eigene Idee sich durchaus mal ineinem Gesetzestext oder in der Pressewiederfindet. Es ging ja nicht nur um die

Ten Years After – An der Schnittstelle zwischen Politik und UnternehmensberatungVon Booz Allen Hamilton bis zu den Vereinten Nationen, von der Weltbank bis zu französischen und deutschen Ministerien –für sie alle hat Ulrich Hörning schon gearbeitet. Wie ihm dies in nur zehn Jahren gelungen ist erzählt er im Gespräch mit denWIWI-NEWS.

Ulrich Hörning in seiner neuen Funktion bei der Stadt Mannheim (Bild: Stadt Mannheim)

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Karriere

Entwicklung einer Strategie, sondernauch um deren Vermittlung in der Öf-fentlichkeit. Die Bedeutung einer „poli-tischen Erzählung“ wurde mir dabei sorichtig bewusst.

WIWI-NEWS: Mittlerweile sind Sie Leiterder Verwaltungsmodernisierung der StadtMannheim und damit ein Experte fürChange Management. Was ist dort IhreAufgabe?

Ulrich Hörning: In der Regel wird dieArbeit der öffentlichen Verwaltung nuram Input und am Output gemessen – wirhalten dies für falsch. Letztlich ist derOutcome – also die Wirkungen – ent-scheidend. Daran wollen wir uns in un-serem Erneuerungsprojekt Change2 ori-entieren. Letzten Endes bestimmt dieQualität der Verwaltung ganz wesentlichdie Leistungsfähigkeit der Stadt. Des-halb ist der Prozess zunächst primärnach innen gerichtet, soll sich aber in un-mittelbar für die Bürger spürbaren posi-tiven Wirkungen niederschlagen. Interngeht es dabei um nichts Geringeres alseinen Mentalitätswandel, so sind etwaZielvereinbarungen für viele Dienststel-len ein absolutes Novum. Meine Auf-gabe dabei ist es vor allem, Verständi-gung herzustellen. Es handelt sich gewis-sermaßen um eine öffentlich-politische,aber in der Herangehensweise „manage-rial“ geprägte Rolle. Für mich persönlichentspricht dies genau der Wunschposi-tion, wie ich sie schon zum Ende meinesStudiums vor Augen hatte.

WIWI-NEWS: Auch die Universität Tübin-gen befindet sich inmitten eines großenUmstrukturierungsprozesses. Haben Sieden einen oder anderen Expertentipp fürIhre Alma Mater?

Ulrich Hörning: Da ich die Einzelheitender Universitätsreform nicht kenne,kann ich sicherlich nicht mit einer de-taillierten Expertise dienen. Einesscheint mir jedoch eine wichtige Grund-voraussetzung für das Gelingen einersolchen Reform zu sein: Managementund Führung sind eigene, vollwertigeAufgaben, die in ihrer Fachlichkeit aner-kannt werden sollten. Wer dies beher-zigt, befindet sich auf einem guten Weg.

WIWI-NEWS: Es fällt auf, dass Sie bereitswährend Ihres Studiums hochrangigePraktika wie etwa bei den Vereinten Na-tionen absolviert haben; Ihre Diplomar-beit schrieben Sie im französischen Wirt-

schafts- und Finanzministerium, im Rah-men des Masterstudiums forschten Sie inKooperation mit der Weltbank in Brasilia.Können Sie unseren Studierenden einenTipp geben, wie man an solch attraktiveAngebote kommt?

Ulrich Hörning: Glück und Zufall gehö-ren natürlich auch dazu; vor allem abersollte man für ein Thema „brennen“,sich begeistern. Letztlich entscheidetimmer das Fachliche, das heißt wem esgelingt, mit den Fachleuten ins Ge-spräch zu kommen und dabei zu über-zeugen, bekommt schon mal eine Ein-trittskarte in die Hand gedrückt. Natür-lich schadet der gute Ruf der eigenenUniversität dabei nicht.

WIWI-NEWS: Rückblickend betrachtet:Was hat Ihnen das Studium an der Univer-sität Tübingen gebracht?

Ulrich Hörning: Zunächst ist das be-triebswirtschaftliche Handwerkszeug zunennen – das Beherrschen von Bu-chungssätzen und Bilanzen bildet dieGrundlage für vieles andere. Gleichesgilt für die Mikroökonomie – man mussdie Themen mikroökonomisch verstan-den haben, um die realen Erscheinungs-formen erfassen zu können. Außerdemhaben mich einzelne Professoren sehrgeprägt. Da wären etwa Professor UweWalz sowie Professor Wolfgang Wiegard,der ehemalige Vorsitzende des Sachver-

ständigenrates, mit dem ich zwischen-zeitlich auch beruflich in Kontakt kam.

WIWI-NEWS: Haben Sie heute noch Kon-takt zu Ihrer ehemaligen Fakultät oder zuehemaligen Kommilitonen?

Ulrich Hörning: Mit einzelnen Kommi-litonen bin ich nach wie vor eng be-freundet. Anfangs haben wir uns auchhäufig beim Friedrich-List-Fest gesehen.Mit der Zeit – bedingt auch durch dieAuslandsaufenthalte – ging dies dannleider verloren. Die nun räumlicheNähe zu Tübingen bietet natürlich Gele-genheit, diese Tradition wieder auflebenzu lassen.

WIWI-NEWS: Sie haben eine verantwor-tungsvolle Aufgabe, sind dazu ehrenamt-lich aktiv und halten Vorträge – bleibt da-bei überhaupt noch Zeit für den Privat-menschen Ulrich Hörning?

Ulrich Hörning: Meinen ehrenamtli-chen Aktivitäten – früher bei AIESEC,später im Ehemaligen-Netzwerk derFriedrich-Ebert-Stiftung und in derDeutschen Gesellschaft für AuswärtigePolitik – kann ich natürlich nicht mehrim früheren Umfang nachgehen. Meinliebstes Hobby ist aber die Familie. DiePrioritäten haben sich mit der Zeit ganzeindeutig verschoben.

Das Interview führte Thomas Knoll.

M wie MasterMaster (lat. „Magister“: „Lehrer“,„Vorsteher“, „Meister“) bezeichnet ei-nen zweiten berufsqualifizierendenakademischen Abschluss, der auf ei-nem Bachelor-Abschluss aufbaut. ImZuge des Bologna-Prozesses wurdenin vielen Ländern Europas die Bache-lor- und Masterstudiengänge einge-führt, um einen gemeinsamen europäi-schen Hochschulraum zu schaffen unddie Mobilität in der akademischenAusbildung zu fördern. Auch der Fachbereich Wirtschaftswis-senschaft hat sein Studienangebot aufBachelor- und Masterstudiengängeumgestellt und bietet bereits seit demSommersemester 2007 die Studien-gänge International Economics and Fi-nance, International Economics andAmerican / East Asian / European /Middle Eastern Studies. Accounting andFinance, General Management und In-

tegrierte binationale Studiengänge mitdoppeltem Abschluss (in Zusammenar-beit mit unseren Partnerhochschulenin Strasbourg und Pavia) mit dem aka-demischen Studienabschluss Master ofScience (M.Sc.) an. Die Absolventender Masterstudiengänge haben dieMöglichkeit, im Anschluss an ihr Stu-dium ins Berufsleben einzutreten oderdie akademische Karriere mit einerPromotion fortzusetzen. Im kommen-den Jahr ist im Rahmen der Integra-tion der Masterausbildung in einestrukturierte Doktorandenausbildungeine Reform der Masterprogrammegeplant. Ziel dieser Anpassung ist es,die Organisation und die Inhalte derStudiengänge zu optimieren.

Info: www.wiwi.uni-tuebingen.de/master,[email protected]

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Mit über 170 Kollegen ist BW PARTNER eine der großen unabhän-gigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Baden-Württemberg. Das alleine zeichnet uns noch nicht aus.Das Besondere an unserer Arbeit ist der Ansatz der aktiven Beratungauf höchstem Niveau sowie der Anspruch, unseren Mandanten immer einen entscheidenden Mehrwert zu bieten.

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Löwenstark im Team.

Der Mehrwert entscheidet.

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Auf den ersten Blick mag dieses Vorha-ben Fragen aufwerfen: Verfügt der Fach-bereich Wirtschaftswissenschaft mit derFriedrich-List-Stiftung nicht über einbewährtes Fundraising-Instrument? Bil-det das gleichnamige Fest nicht seitmehr als dreißig Jahren eine bewährtePlattform für die Kontaktpflege zu un-seren Ehemaligen?Beides stimmt, reicht jedoch allein nichtaus. Es ist kein Geheimnis, dass dieSpendenerträge der Friedrich-List-Stif-tung stark rückläufig sind. Nach Exper-tenmeinung hat dies zunächst mit einemWettbewerbsnachteil zu tun: „Der Er-folg auf dem Spendermarkt steht undfällt mit der affektiven Aufladung undemotionalen Berührung, die ein Themaauslöst. Themen wie menschliche Not,Katastrophen, Einzelschicksale, Gesund-heit etc. motivieren Geber stark. Themenwie Wissenschaft und Hochschule mit ih-rer rationalen, nüchternen Anmutungschaffen es selten, Geber so zu berühren.Hinzu kommen entsprechend rationale,eher intellektuelle Kommunikationsstile,mit denen sich Hochschule und Wissen-schaft in der Regel öffentlich präsentie-ren, die also eher auf den Kopf als aufdas Herz einer Öffentlichkeit zielen“(Armbruster, Hüning, Langer: Fundrai-sing von und für Hochschulen, 2007). Armbruster, Hüning und Langer kom-men zu dem Schluss, dass sich Hoch-schulen im Vertrauen auf „den gutenZweck“ viel zu einseitig auf den Spen-denmarkt konzentrieren. PotentielleFörderer, seien es private Unterneh-men, öffentliche Institutionen aber auchEinzelpersonen erwarten hingegen eineangemessene Gegenleistung für ihr En-gagement. Gerade für Partner aus derWirtschaft besteht diese Gegenleistungneben Recruiting-Aktivitäten an derHochschule in einem aus der Sichtbar-keit als Partner resultierenden Image-

Transfer. Einzelpersonen – und hier zu-vorderst die Alumni – erwarten von ih-rer Alma Mater Kommunikationsleis-tungen, und zwar nicht nur einseitig inForm von Newslettern und Rundschrei-ben, sondern auch in umgekehrter Rich-tung: Sie möchten – aus gutem Grund –um Rat und Unterstützung gebetenwerden. „Die Absolventen sollen denStudenten Türen zu Praktika und Stellenöffnen, in Vorlesungsreihen und Mento-renprogrammen Berufe vorstellen undBewerbungsmappen prüfen“, so heißt es(Wyssuwa: Alte Freunde lassen sichnicht lumpen, FAZ, 19.07.2008). Dem isthinzuzufügen: Sie sollen es nicht nur, sietun es auch gerne. Alumni haben in derTat weit mehr zu bieten, als jährlich kurzvor Weihnachten einen symbolischen

Betrag an die Herkunftsuniversität zuüberweisen. „Mir sind fünf, die begeistertvon Leipzig erzählen, wichtiger als fünf,die je 10 Euro spenden“, hat ChristianWätzel, Alumni-Beauftragter der Uni-versität Leipzig erkannt (FAZ,19.07.2008). Der Hochschulmarketingexperte Hans-Peter Pohl aus Hamburg bestätigt diehäufig einseitige Perspektive der Hoch-schulen. Nach seiner Einschätzung ver-laufen viele Fundraising-Aktivitäten un-ter anderem deswegen im Sande, weil„sich an Hochschulen viel mit dem eige-nen Bedarf, aber wenig mit den Motivenpotenzieller Spender, Stifter, Erblasserund Sponsoren auseinandergesetzt wird“(attempto! 21/2006).Dieser Befund führt unweigerlich zu

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Karriere

Ein Projekt mit Zukunft – der Förder verein WirtschaftswissenschaftEin ereignisreiches Jahr prägt die Tübinger Wirtschaftswissenschaft. Die erfolgreiche Fusion zur Wirtschafts- und Sozial-wissenschaftlichen Fakultät ist erst wenige Wochen alt, die Umstellung im neuen Corporate Design der Universität nochnicht vollzogen, da steht bereits das nächste Großprojekt vor der Tür: die Gründung eines Fördervereins. Das kann allerdingsnur gelingen, wenn die WiWis mit einem schlagkräftigen Team an den Start gehen.

von Thomas Knoll

Sie haben eine Idee für den Namen unseres neuen Fördervereins? Senden Sie ihn an [email protected]. Der Vorschlag,der den Zuschlag erhält wird mit einem kleinen Preis belohnt.

Hier soll die Heimat des neuen WiWi-Vereins sein (Bild: Bückle)

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Eine Kombination zwischen Wissenschaft und Praxis

Bei diesem Masterkurs handelt es sichum ein Kooperationsprojekt zwischendem Lehrstuhl International Businessund der Firma ERBE ElektromedizinGmbH. Ich selbst habe diesen Kurs kon-zipiert, Professor Helmut Haussmannhat den Unternehmenskontakt für denLehrstuhl hergestellt und Dr. MargitteMüller hat ihn mit großem Engagementbegleitet. Auch auf Unternehmensseitewar eine Vielzahl von Personen invol-viert, vom geschäftsführenden Gesell-schafter und Präsidenten der Industrie-

und Handelskammer Reutlingen, Chris-tian O. Erbe, Mitgesellschafter ReinerThede sowie dem Leiter des weltweitenMarketings und Vertriebs Jürgen Klein,dem Exportleiter Georg Frosch bis zumLeiter der Marktforschung Volker Hil-ler.

Vorbereitung und Anforderungen für den Kurs

Nachdem Dr. Müller die Studierendeneinige Tage lang intensiv auf die bevor-stehende Projektarbeit vorbereitethatte, erhielten die Kursteilnehmer, ein-geteilt in zwei Teams, eine eintägige

Einweisung in das Unternehmen. Sielernten die Produktpalette kennen undwurden mit dem jeweils zu bearbeiten-den Unternehmensprojekt vertraut ge-macht. Hierbei handelte es sich zum ei-nen um die Bestimmung des Verkaufs-potenzials für ein neues medizinischesProdukt und zum anderen um die Ein-führung des Customer RelationshipManagement-Systems für den Export.Dem Lehrstuhl und dem Unternehmenkam es hierbei darauf an, dass es sichjeweils um reale Projekte handelte unddie Studierenden damit für das Unter-nehmen einen genuinen Mehrwert er-brachten.

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Karriere

dem Schluss, dass eine Stiftung alleinenicht die geeignete Struktur für dieseForm des „Beziehungsmanagements“darstellen kann; selbst eine gut funktio-nierende Alumni-Abteilung reicht dafürhäufig nicht aus. Gefragt sind Service-Strukturen und Kommunikationswege,die den Einbezug aller Interessengrup-pen ermöglichen: der Hochschule undihrer Mitglieder, der Alumni, der Part-ner aus Wirtschaft und Praxis und nichtzuletzt der Studierenden. Diesen Anfor-derungen soll der neue Förderverein ge-recht werden und kann deswegen auchkein reiner Alumni-Club sein. Studie-rende, Ehemalige und Hochschulmit-glieder sind herzlich dazu eingeladen,sich über die Vereinsarbeit aktiv am uni-versitären Geschehen zu beteiligen.Dazu gehört nicht zuletzt das Mitspra-cherecht über die Mittelverwendung,wenn es etwa um die Frage geht, ob Fei-erlichkeiten, Forschungsaktivitäten deswissenschaftlichen Nachwuchses oderstudentisch organisierte Exkursionengefördert werden sollen. Die Verbesse-rung der Lehre, die Förderung der For-schung aber auch der Ausbau der Ser-viceangebote an der Heimathochschule

sollen die Leitgedanken jeglicher Ver-einsaktivität darstellen.Dass unsere Idee eines Fördervereinsim oben beschriebenen Sinne umsetzbarist, zeigt beispielsweise das seit mehr als15 Jahren erfolgreiche Kuwi-Netzwerkdes Departments für Kulturraumstudienan der Uni Passau. Das Angebot reichtvon wissenschaftlichen Symposien undTagungen, Kommunikationsdienstleis-tungen wie der Vereinszeitschrift, einemNewsletter und einem Online-Forum biszur Karriereförderung durch das Prakti-kumsbüro und das Mentoring-Pro-gramm des Vereins sowie dem Absol-ventenjahrbuch – alles aus einer Hand. Der Weg dahin mag aus heutiger Sichtweit erscheinen, aber die Tübinger Wi-Wis verfügen mit geschätzten 7000 Ab-solventen seit Mitte des letzten Jahrhun-

derts und derzeit etwa 1500 eingeschrie-benen Studierenden über ein großarti-ges Potential, die Vision eines Förder-vereins zu realisieren. Lassen sie es unsgemeinsam nutzen! Der FachbereichWirtschaftswissenschaft wird durch zu-sätzlich bereitgestellte personelle Res-sourcen die Gründungs- und Aufbau-phase des Vereins unterstützen. Dabeisoll vor allem die Unternehmenskon-taktstelle die Rolle des „Geburtshelfers“spielen, wie es Thomas Bonenberger,Geschäftsführer der Wirtschafts- undSozialwissenschaftlichen Fakultät aus-drückt. Damit das Kind auch tatsächlichlaufen lernt, braucht es allerdings zu-sätzliche Unterstützung von Eltern undPädagogen, von Mentoren, Beraternund von Lotsen. Es liegt also an uns undIhnen.

Sie möchten sich im Förderverein engagieren? Schreiben Sie an [email protected]. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Vereinssatzung und laden Sie zur Gründungsversammlung ein.

„International Business Venture“ – Ein Kurs mit hohen Anforderungen Praxisnähe, die Vermittlung relevanten Managementwissens und interaktives Lernen – so lauten häufig die Anforderungenan zeitgemäße Lehre. Der Kurs „International Business Venture“ vom Lehrstuhl für International Business wird dengenannten Zielen in besonderer Weise gerecht. Fazit: Viel Arbeit, die sich in jedem Fall lohnt.

von Markus Pudelko

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Eigeninitiative gefordert

Nach der Vorbereitungsphase war vonden Studierenden ein hohes Maß an Ei-geninitiative, Kreativität und Manage-mentfähigkeiten gefordert. So galt esunter anderem einen Teamleiter zu be-stimmen, die Aufgaben aufzuteilen, ei-nen Zeitplan aufzustellen, die Arbeits-schritte zu koordinieren, sich in die rele-vante Managementliteratur einzuarbei-ten, im Unternehmen zur Daten -ge ne rierung eine Vielzahl von Inter-views durchzuführen, mathematischeModelle zu entwickeln und über dieZwischenergebnisse in regelmäßigenAbständen zu berichten. Am Endestand das Verfassen eines 70- bzw. 140-seitigen Projektberichts in Englischsowie eine ebenfalls englischsprachigeErgebnispräsentation vor dem Unter-nehmensmanagement einschließlich derGeschäftsleitung.Nach der Anspannung bei den Präsenta-tionen war beim anschließenden ge-meinsamen Mittagessen die Erleichte-rung der Studierenden spürbar. Auchbeim abendlichen, von ERBE gespon-serten Umtrunk zeigte sich der berech-tigte Stolz über die gemeinsam im Teamerbrachte Leistung.

Also alles „eitel Sonnenschein?“

Keinesfalls. Die Studierenden hattennach eigener Aussage noch nie so vielfür einen Kurs gearbeitet, sie fühltensich teilweise von der Aufgabe überfor-

dert, sie waren über sich ändernde Un-ternehmensvorgaben frustriert (aber soist das reale Leben eines Unterneh-mensberaters nun einmal), sie hattenmit kulturellen Unterschieden im eige-nen Team zu kämpfen (über Problemein multinationalen Teams wird nicht nurim Kurs „Managing Across Cultures“gelehrt, es gibt sie tatsächlich) und sie

hatten sich mit Trittbrettfahrern im eige-nen Team auseinanderzusetzen. Fernerhatten einige Studierende zu verarbei-ten, dass sie zwar für ihre herausragendeintellektuelle Arbeit und ihr hohes En-gagement sehr gut vom Unternehmenbewertet wurden, aber nur ausreichendeNoten für Teamarbeit bekamen (dasUnternehmen hat jeden Kursteilnehmeranhand von etwa 20 Kriterien bewertet,wobei diese Bewertungen in die Ge-samtnote einflossen).Somit stellt der Kurs „International Bu-siness Venture“ eine echte Herausforde-rung für die Teilnehmer dar und ist da-mit auch kein Seminar, mit dem sich derLehrstuhl bei den Studierenden leichtbeliebt machen kann. Doch wer sich vollengagiert, lernt nach Aussage der Teil-nehmer sehr viel: über den Transfer vonTheorie in die Praxis, Projektarbeit, dieArbeit eines Unternehmensberaters, dasZusammenarbeiten im Team, das Ver-fassen von Unternehmensberichten, dasPräsentieren vor größerem und hochka-rätigem Publikum, interkulturelle Kon-flikte und nicht zuletzt auch über sichselbst. Insofern war der Kurs auch „su-per spannend“, wie Katharina Koberskiim Schwäbischen Tagblatt berichtete.Die Fortsetzung mit neuen Projekten imHause ERBE folgt im Sommersemester2011.

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Karriere

Enge Betreuung – ein Garant für den Kurserfolg (die Kursteilnehmer Katharina Koberskiund Dominic Seitz (außen) mit Volker Hiller von der Firma ERBE und Professor Pudelko) (Bild: Erbe Elektromedizin GmbH)

N wie Numerus ClaususDer Begriff „Numerus Clausus“, kurzauch „NC“ genannt, kommt aus demLateinischen und lässt sich etwa mit„geschlossene (An)Zahl“ übersetzen.Dass damit die allgemeine Zulassungs-beschränkung an Hochschulen ge-meint ist, wissen Studienbewerber und-anfänger nur allzu genau. In jedem Jahr interessieren sich weit-aus mehr Bewerber für die TübingerWirtschaftswissenschaft als Studien-plätze zur Verfügung stehen. Aus die-sem Grund wird bei der Auswahl derBewerber auf Basis der Abiturnoteeine Rangfolge gebildet. In die Vor-auswahl werden dann zunächst deut-lich mehr Bewerber einbezogen, alsStudienplätze erhalten können. DerNC beziffert diese Auswahlgrenze fürjeden Studiengang unterschiedlich.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dieWartezeit eines Studieninteressiertenkeinen direkten Einfluss auf den NChat. Denn in einem separaten Aus-wahlverfahren werden in Tübingen10% der vorhanden Studienplätze reinnach Wartezeit vergeben; der NC isthier nur sekundäres Kriterium. (EinIrrglaube ist, dass sich pro halbes JahrWartezeit der NC eines Studienbewer-bes automatisch um 0,1 „verbessert“.)Nach der Vorauswahl wird mit Hilfevon persönlichen Auswahlgesprächeneine endgültige Entscheidung über dieZulassung gefällt. Da jedes Jahr die Anzahl der Bewer-bungen und auch die Verteilung derAbiturnoten variieren, bildet sich auchder NC in jedem Jahr wieder vonNeuem; die Abweichungen zum Vor-jahr sind allerdings meist minimal.

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IBWLopment – Engagement für UnternehmenskontakteDie Studierendeninitiative IBWLopment knüpft Kontakte zu Unternehmen und setzt sich für die Belange der Studierendendes Studiengangs International Businness Administration ein.

von Maria-Lena Matysik

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Karriere

Das Round Table Konzept

Im Sommersemester trafen sich 40 Stu-dierende des Bachelorstudienganges In-ternational Business Administration(IBA) und des Masterstudienganges Eu-ropean Management im angenehmenAmbiente des Restaurants Rosenau, ummit Vertretern vonDeutschlands Top-Unternehmen insGespräch zu kom-men und Kontaktezu knüpfen. Die Idee zu dem Abendhatten vor sieben Jahren einige enga-gierte Studierende. Sie gaben ihrenKommilitonen die Möglichkeit, wäh-rend eines mehrgängigen Menüs Unter-nehmen kennenzulernen, indem sienach jedem Gang den Tisch wechseln.Ziel ist es, uns selbst als Studierende be-kannter zu machen und den TübingerStudiengang IBA in der freien Wirt-schaft vorzustellen. Im Verlauf desAbends finden an jedem Tisch anre-gende Diskussionen und interessanteGespräche statt. Die Unternehmensver-treter sind stets sehr offen und moti-viert. Häufig entsenden die Unterneh-men jüngere Mitarbeiter zu diesen Ver-

anstaltungen. Viele von ihnen habenselbst in Tübingen studiert und dort denGrundstein für ihre Karriere gelegt. Ne-ben den Geschichten aus dem Uni-All-tag gehören natürlich auch möglicheKarrierechancen und Berufsbilder zuden Gesprächsthemen. Die anwesendenUnternehmensvertreter geben kurze

Einblicke in ihrenArbeitsplatz unddie Unterneh-menskultur. Wei-tere interessante

Themenfelder sind etwa die Internatio-nalität im Berufsalltag oder die „Work-Life-Balance“. In diesem Jahr haben wir das erfolgrei-che Konzept des Round Table gleichmehreren Veränderungen unterzogen.Die wichtigste war die Aufteilung derUnternehmen in die Kategorien „Indus-trie“ und „Finanzen“, so dass der neunteRound Table gleich an zwei Abendenstattfinden konnte. Wir hatten uns be-sondere Mühe gegeben, das Spektrumder anwesenden Unternehmen zu er-weitern, um nicht nur die finanzaffinenStudierenden anzusprechen. So konnteman sich unter anderem einen Eindruckvom Konsumgüterkonzern Procter &

Gamble, der Flughafen Stuttgart GmbHoder der Unternehmensberatung Ro-land Berger verschaffen. Eine Wochespäter lag der Schwerpunkt des RoundTable auf Finanzdienstleistungen. DieStudierenden erhielten dabei Einblickein die Deutsche Bank sowie die „BigFour“ der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaften Deloitte, KPMG, Ernst &Young und PricewaterhouseCoopers.

Die Anfänge

Begonnen hatte IBWLopment vor eini-gen Jahren mit einem ersten großenEvent: ein Treffen mit der Unterneh-mensberatung McKinsey & Company.Dank dem Engagement eines Profes-sors und einiger IBWL-Studierendenwurde es ein voller Erfolg. So wurde dieIdee der Round-Table-Gespräche gebo-ren. Schnell bildete sich eine kleine be-geisterte Gruppe, um diese Veranstal-tung vorzubereiten. Im Laufe der Se-mester kamen dann immer mehr Unter-nehmen dazu und das Spektrumerweiterte sich. Manche Unternehmensind von dem Konzept so begeistert,dass sie sich schon im laufenden Jahrfür den folgenden Round Table anmel-den.

Das Engagement geht weiter

Nachdem sich im letzten Semester viele„alte Hasen“ von IBWLopment verab-schieden mussten – sie sind in die Ar-beitswelt ausgeschwärmt – haben wirübriggebliebenen Zweit- und Viertse-mester beschlossen, wieder ein wenigmehr Dynamik in die Organisation zubringen. Dazu gehörte in erster Linie,die Freie Fachschaft Wirtschaftswissen-schaften (FFW) bei der Durchführungder Info-Cafés für die Studienanfängerzu unterstützen. Denn wer kennt sienicht, die Startschwierigkeiten im erstenSemester? Indem wir uns als Ansprech-partner für IBA-spezifische Fragen zurWie immer herrschte gute Stimmung beim Round Table (Bild: IBWLopment)

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Verfügung stellen, wollen wir die Hilfe-stellung der FFW ergänzen und hoffenauf positive Resonanz der „Erstis“. Da-rüber hinaus haben wir unsere Zusam-menarbeit mit der Unternehmenskon-taktstelle aufgefrischt und am „ForumBerufseinstieg“ mitgewirkt. Wir habenim letzten Semester auch wieder einenVertreter ins Fachsprachenzentrum ent-

sandt, der dort für die Belange der IBA-Studierenden eintritt und Kritik sowieVerbesserungsvorschläge einbringenkann. Unser Hauptaugenmerk soll jedochauch in Zukunft auf das Knüpfen vonUnternehmenskontakten gerichtet sein.Dafür haben wir einige fast vergesseneIdeen wieder aufleben lassen. Nachdem

vor einiger Zeit ein Cocktail-Workshopein voller Erfolg war, soll es neben dengroßen Round Tables in den nächstenSemestern auch wieder mehrere klei-nere Events geben, an denen jeweils einUnternehmen und wenige Studierendeteilnehmen. Gemeinsam mit Unterneh-mensvertretern bilden die Teilnehmerdabei ein Team und lösen knifflige Auf-gaben. Unser Ziel ist es, auf diese WeiseTeam-Building und Gruppendynamikzu fördern. Es haben schon erste Unter-nehmen Interesse angemeldet. Wir in-formieren euch, wenn es so weit ist!Das Wichtigste ist, dass all diese Arbeit,das Organisieren und Entwickeln derIdeen, auch Spaß macht. Während derletzten Semester, in denen wir beiIBWLopment aktiv waren, haben wirviel gelernt, was in keinem Studienplansteht. Wir können allen Studierendennur empfehlen, jede Möglichkeit wäh-rend des Studiums zu nutzen, sich zu en-gagieren und auszuprobieren. Bei unssind neue Ideen immer willkommen.

Karriere

Round Table 2010: Gelegenheit, um mit Praxisvertretern ins Gespräch zu kommen (Bild: IBWLopment)

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Rainer Bauer leitet seit dem 1. Okto-ber 2010 das neue Prüfungsamt derWirtschafts- und Sozialwissenschaftli-chen Fakultät Seit Januar 2004 war erbereits mit seinem Team für die Prü-fungsbelange in der damals Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät zu-ständig. Er selbst hat Volkswirt-schaftslehre in Tübingen studiert undarbeitete schon als studentische Hilfs-kraft im Prüfungsamt. Herr Bauerlässt sich von nichts so leicht aus derRuhe bringen. Seine SprechstundenMontag und Mittwoch sind gut be-sucht und auf (fast) jede Frage weißHerr Bauer eine Antwort. ÜblicheThemen, mit denen sich Studierendean ihn wenden, sind Fragen zum Stu-dium allgemein, prüfungsrechtlicheFragen wie zum Beispiel „Habe ichmeinen Prüfungsanspruch verloren?“oder „Was muss ich noch belegen, umdas Studium zu beenden?“. Vieleskönnten die Studierenden auch in denBroschüren (gedruckt oder im Inter-net) nachlesen, aber der Weg zuHerrn Bauer mit der „sicheren Aus-kunft“, ist den meisten Studierenden

lieber. Als Voraussetzung für seineArbeit benötigt Herr Bauer nebendem Fachwissen vor allem Geduldund Gelassenheit. Zwei Tugenden, dieer als Vater von drei Söhnen auch be-nötigt. Ein Hauptwunsch von RainerBauer wäre eine noch einfachere Prü-

fungsverwaltung, als dies derzeit überdas CAMPUS-System der Fall ist. DieZusammenlegung der beiden Fakultä-ten stellt den Leiter des Prüfungsam-tes natürlich vor besondere Heraus-forderungen. Aber so wie wir ihn ken-nen, wird er auch diese meistern.

Who is Who? Oder: Wer steckt hinter den Kulissen?von Indira Gurbaxani

Rainer Bauer bei einer seiner Hauptbeschäftigungen (Bild: Gurbaxani)

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International

Zum Studium nach Budapest: Das ERASMUS-Programm macht es möglichViele Bewerber für einen ERASMUS-Platz können sich nur schwer vorstellen, an einer osteuropäischen Universität zu studie-ren. Wie die WIWI-NEWS von Ina Chupik und Simon Grebbin erfuhren, ist Budapest in jedem Fall ein Auslands semester wert.

WIWI-NEWS: Warum haben Sie sich für ei-nen Auslandsaufenthalt entschieden undwar es schwierig, ein entsprechendes An-gebot zu finden? Wussten Sie gleich, dassSie nach Ungarn wollen?

Ina Chupik: Ein Auslandsaufenthalt istheutzutage unverzichtbar, egal, in wel-chem Bachelor man eingeschrieben ist.Nur so kann man den Horizont erwei-tern, neue Sprachen lernen, interkultu-relle Kompetenz gewinnen und – wasmeiner Meinung nach sehr wichtig ist –seine Stärken und Schwächen in einerkomplett anderer Umgebung überprü-fen. Das Auslandsangebot an unsererUniversität ist sehr groß – neben einerVielzahl von anderen Möglichkeiten wieetwa ERASMUS. Kam die Rede aufUngarn, die dortige Kultur und das Stu-dentenleben, habe ich nur begeisterteStimmen gehört. Von Ungarn aus kannman außerdem sehr einfach und günstigsehr viele andere Staaten besuchen.Simon Grebbin: Für mich stand schonzu Beginn meines Studiums in Tübingenfest, dass ich auf jeden Fall ein Aus-landssemester machen wollte. Ich habeschon einige Reisen in weit entfernteLänder unternommen, so dass ich nunEuropa besser kennen lernen wollte.Das ERASMUS-Programm der Fakul-tät bietet diese Chance. Voraussetzungfür mich war, dass ich ein Land finde, indem die Vorlesungen auf Englisch statt-finden. Ich war überrascht, dass vieleosteuropäische Universitäten Kurse inenglischer Sprache anbieten.

WIWI-NEWS: Was war der entscheidendeGrund dafür, dass Sie sich dann für Buda-pest als Studienort entschieden haben?

Ina Chupik: Der entscheidende Grundwar die Vielzahl an Lehrveranstaltun-gen an der Corvinus Universität in Bu-dapest, die einfach perfekt zu meinenVertiefungen und Interessen gepasst ha-ben.

Simon Grebbin: Die Corvinus Universi-tät war meine Zweitwahl. Durch eineStudienfahrt in der Schule kannte ichUngarn und Budapest schon ein wenig.Da ich Budapest in ganz besonders gu-ter Erinnerung hatte, war ich nicht soenttäuscht, dass meine Erstwahl nichtklappte. Entscheidend war für mich dasgroße Angebot an englischsprachigenKursen – sowohl an der Economics- alsauch an der Business AdministrationFakultät.

WIWI-NEWS: Welche Erfahrungen würdenSie nach Ihrem Aufenthalt in Budapest alsbesonders wichtig bezeichnen – zum ei-nen, was das Studium betrifft, zum ande-ren, was die Stadt betrifft? Fiel Ihnen dieUmstellung von einer kleinen Universi-tätsstadt zur Hauptstadt Ungarns schwer?

Ina Chupik: Meine Erwartungen wur-den weit übertroffen. Die Uni ist aufdem modernsten Stand der Technik;

Ausstattung und Räume waren hervor-ragend. Ungarische Studierende undProfessoren sind sehr engagiert und ar-beiten sehr eng zusammen, was durchkleine Gruppen von 15-20 Personen inder Vorlesung sowie in den Seminarenermöglicht wird. Budapest selbst ist ei-nerseits eine richtig moderne europäi-sche Stadt, andererseits gibt es Traditionund alte Kultur. Die Umstellung vonTübingen war sicher spürbar, aber fürmich nicht schwer, da ich bereits 5 Jahrein Minsk studiert habe. Sicher ist es an-genehm, alles mit dem Fahrrad errei-chen zu können wie in Tübingen, aberdas wird durch die Vielfalt an kulturel-len Angeboten in Budapest mehr alsüberkompensiert. Durch die Zuverläs-sigkeit von öffentlichen Transportmit-teln gab es bei mir keine logistischenProbleme. Simon Grebbin: Natürlich ist es ein ge-waltiger Sprung von einer Stadt derGröße Tübingens in eine Großstadt wie

Ina Chupik vor der Corvinus Universität (Bild: privat)

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International

Budapest. Da ich bis dato noch nie in ei-ner so großen Stadt gelebt hatte, wardies zunächst natürlich eine gewisseUmstellung. Aber man gewöhnt sichschnell an den Luxus einer Straßenbahnund U-Bahn direkt vor seiner Wohnung.Budapest bietet einfach Vielfalt in jederBeziehung. Egal ob Kunstliebhaber,Partygänger oder Naturliebhaber, jederfindet seine Lieblingsplätze. Obwohl ich(leider) kein Ungarisch spreche, konnteich mich meist mit Englisch undDeutsch gut verständigen.

WIWI-NEWS: Wo sehen Sie die größtenGemeinsamkeiten und Unterschiede, wasdas Studieren in Budapest im Vergleich zuTübingen angeht?

Ina Chupik: Gleich ist das große Enga-gement von Studierenden und Professo-ren und das Niveau des Unterrichts. An-ders ist, dass die Plätze in allen Vorle-sungen begrenzt sind und man sich dieVorlesungen nicht beliebig aussuchenkann. Wer sich am schnellsten anmeldet,der ist im Kurs. Interessant ist auch dieExistenz von „Midterm“-Klausuren;diese Klausuren in der Mitte des Semes-ters machen oftmals die Hälfte der End-note aus.Simon Grebbin: Die Kurse dort erfor-derten während des Semesters einen hö-heren Lernaufwand, verglichen mit Kur-sen hier. Wöchentliche Hausaufgaben,das Vorbereiten von Präsentationenoder Gruppenarbeiten sind bei den

meisten Professoren Pflicht. Da diesebenotet werden und zusammen oftmalsetwa 30 Prozent der Endnote ergeben,ist der Druck bei den Abschlussklausu-ren nicht ganz so hoch. Durch die ge-ringe Kursgröße entsteht oftmals einepersönliche Atmosphäre zwischen derLehrkraft und den Studierenden. Auf-fällig war, dass viele Lehrende aus demAusland kamen. So wurde ich beispiels-weise von einem Professor aus derSchweiz und einer Professorin aus Sin-gapur betreut. Inhaltlich sind die Kursein den meisten Fächern nicht so theore-tisch-abstrakt wie teilweise an der UniTübingen, was ich als eine recht ange-nehme Abwechslung empfunden habe.Das Kursangebot ist sehr groß und er-laubt jedem Studierenden, je nach per-sönlichem Gusto seinen Stundenplanzusammenzustellen.

WIWI-NEWS: Wo sehen Sie Gemeinsam-keiten beziehungsweise Unterschiede imtäglichen Leben?

Ina Chupik: Trotz der weit verbreitetenMeinung, dass Preise und Lebenshal-tungskosten mit Deutschland vergleich-bar sind, kann man viel sparen, wennman sich auskennt. Beispielsweise sindKino, Theater, Opernbesuche oft un-glaublich günstig. Nur ein Beispiel: etwazwei Euro kostet das billigste Ticket fürdie Ungarische Staatsoper. Simon Grebbin: Man sieht Budapestseine bewegte Vergangenheit an. Es

fehlt an Geld, um alle historischen Häu-serfassaden der Stadt zu erneuern. Wiein jeder Großstadt zeigt sich dies nichtunbedingt in der Innenstadt, sondernvielmehr in den äußeren Bezirken, dieman nachts jedoch ohnehin besser mei-den sollte. Überrascht hat mich vor al-lem die Internationalität der Stadt. Nie-mals hätte ich gedacht, so viele unter-schiedliche Kulturen anzutreffen: Ame-rikaner, Engländer, Russen, Brasilianer,Franzosen und viele andere. Im tägli-chen Leben konnte ich kaum Unter-schiede feststellen. Die gesellschaftli-chen Probleme des Landes sind dennochnicht zu übersehen. Die weitere Integra-tion in die EU ist neben anderen ein bri-santes und viel diskutiertes Thema.

WIWI-NEWS: Wie lautet Ihr Fazit nach einem Semester in Budapest?

Ina Chupik: Eine Menge Spaß, eineMenge gelernt, viele Freunde aus derganze Welt gewonnen, sechs erfolgrei-che Prüfungen und das Gefühl, ein wei-teres Semester bleiben zu wollen. Kurzgesagt: Verliebt in Budapest. Ich glaube,ein besseres Fazit kann man sich nichtwünschen.Simon Grebbin: Es war ein sehr lehrrei-ches und interessantes Semester in Bu-dapest. Die Stadt mag nicht die schönstesein, sie hat jedoch viel Charakter undCharme.

WIWI-NEWS: Möchten Sie Ihren Kommili-tonen noch einen Rat geben?

Ina Chupik: Wenn Ihr Ungarisch lernenwollt, braucht ihr mindestens zwei Se-mester. Es ist eine sehr schwierige Spra-che. Simon Grebbin: Traut euch, die nochimmer vorhandenen Vorurteile gegen-über dem Studium in einem osteuropäi-schen Land abzulegen. Wenn euch Bu-dapest interessiert, wenn ihr auf Kurz-trips über das Wochenende nach Öster-reich oder Slowenien während desSemesters Lust habt, wenn ihr eine Uni-versität mit einer großen Auswahl an in-teressanten englischsprachigen undnicht ganz so theorielastigen Kursensucht, dann ist die Corvinus Universitäteine wirklich gute Wahl.

WIWI-NEWS: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Indira Gurbaxani.

Simon Grebbin vor dem Burgpalast (Bild: privat)

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International

Von Budapest nach Tübingen: Eine unvergessliche ZeitBernadett Pólya hat ein Semester an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Tübingen studiert. Im WIWI-NEWS-Interview berichtet sie über eine spannende Zeit.

WIWI-NEWS: Warum haben Sie sich für einen Auslandsaufenthalt entschieden?

Bernadett Pólya: Ich liebe es zu reisen,Sprachen zu lernen, neue Leute vonüberall aus der Welt kennen zu lernenund neue Erfahrungen zu sammeln.Deshalb war es für mich klar, dass ichwährend meines Studiums unbedingtmindestens ein Auslandssemester ver-bringen werde.

WIWI-NEWS: Was war der entscheidendeGrund dafür, dass Sie sich dann für Tübin-gen als Studienort entschieden haben?

Bernadett Pólya: Die Corvinus Univer-sität von Budapest hat sehr gute Aus-landsbeziehungen, also habe ich michum ein ERASMUS-Stipendium bewor-ben. Erst wollte ich unbedingt in einLand gehen, wo ich mein Französisch

oder Englisch verbessern kann, aber dasklappte nicht. So ergab sich die Mög-lichkeit, nach Deutschland zu gehen. Ichdachte: Warum nicht? Ich kannDeutsch, ich mag Deutschland. Es kannnicht schief gehen. Zunächst wusste ichehrlich gesagt nur, dass Tübingen ir-gendwo in Baden-Württemberg liegtund ungefähr 80.000 Einwohner hat.Meine Koordinatorin sagte mir außer-dem, dass Tübingen sehr schön sei.Dann kam die Bestätigung, dass ichnach Tübingen für ein Semester gehendarf. Trotz bürokratischer Hürden vonSeiten unserer Universität konnte michnichts mehr davon abhalten, nach Tü-bingen zu gehen.

WIWI-NEWS: Welche Erfahrungen würdenSie nach Ihrem Aufenthalt in Tübingen alsbesonders wichtig bezeichnen – zum ei-

nen, was das Studium betrifft, zum ande-ren, was die Stadt betrifft? Fiel Ihnen dieUmstellung von einer großen Universi-tätsstadt zu Tübingen schwer?

Bernadett Pólya: Ehrlich gesagt dachteich, dass Tübingen im Vergleich zu Bu-dapest zu ruhig und langweilig für michwird. Aber das war eine völlig falscheVorstellung. Jetzt denke ich, dass es einelebendige und traumhaft schöne Stadtist, mit wahnsinnig netten Leuten undvielen Möglichkeiten. Man kann sowohl‚Action’ als auch Ruhe finden – man hatdie Wahl. Ich wohnte im WHO-Studen-tendorf. Das war für mich etwas Neues,weil ich in Budapest noch bei meinerFamilie wohne. Zuerst kannte ich nie-manden, aber im Wohnheim und mit derHilfe von StudIT habe ich sehr schnellsehr viele Leute kennengelernt; darun-ter auch viele andere Studierende aus

Bernadett Pólya in historischer Pose hinter der Neuen Aula (Bild: privat)

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International

dem Ausland. Ich fühlte mich sehrschnell wie zu Hause. In einer kleinenStadt kann man sich einfacher orientie-ren. Auch an der Uni war alles einfachzu erledigen, denn alle waren sehr hilfs-bereit. Ich fand auch die Bibliothekenund das ganze System in Tübingen un-heimlich gut. Insgesamt war ich total be-eindruckt.An Tübingen fühlt man, dass es einerichtige Universitätsstadt ist, wo sich je-der wohl fühlen kann. Man hat das Ge-fühl, dass alles in Ordnung ist. Es istsehr angenehm, die Leute sind nichtstressig, und durch die vielen Studieren-den ist es auch sehr lebendig. Man kannPartys feiern und trotzdem jeden Tagvoll studieren.

WIWI-NEWS: Wo sehen Sie die größtenGemeinsamkeiten, was das Studieren inBudapest im Vergleich zu Tübingen an-geht? Welche Unterschiede gibt es?

Bernadett Pólya:Was den Studiengangangeht, sind Budapest und Tübingensehr ähnlich. Auch bei uns gibt es Vor-

lesungen und Übungen, so wie in Tü-bingen. Die Struktur der Bachelor-Aus-bildung und die Studieninhalte des Stu-diums sind ebenfalls vergleichbar. DieGrundfächer in der BWL-Ausbildungsind fast gleich, aber in Budapest gibtes zum Beispiel auch ein Fach Touris-mus, was meine Fachrichtung ist. Wasich an der Fakultät in Tübingen sehrgut fand war, dass wir den Ablauf desSemesters schon am Anfang wussten.Alles ist sehr präzise geplant. Auch dieKommunikation und Informationsver-mittlung zwischen den Professoren undden Studierenden war sehr gut. ZumTeil persönlich, aber auch mit Hilfe desILIAS-Systems. Die Professoren warenwirklich hilfsbereit und auch sehr flexi-bel. Was ich schade fand war, dass ichkeine Möglichkeiten hatte, an prakti-schen Seminaren teilzunehmen. Damuss man sich sehr früh bewerben unddie Plätze sind begrenzt. Das gilt auchfür die Fremdsprachenkurse. Ich hattejedoch Glück, dass ich an einem Fran-zösischkurs teilnehmen konnte. Auchdie Sportmöglichkeiten fand ich er-

staunlich, ich habe viele Sportartenprobiert.

WIWI-NEWS: Was ist Ihr Fazit nach einemSemester in Tübingen?

Bernadett Pólya: Das Fazit dieses Se-mesters ist, dass ich wunderbare Leutegetroffen habe, woraus viele Freund-schaften entstanden. Ich habe allemeine Sprachkenntnisse – sogar in derFachsprache – verbessert und vor allemviel von der deutschen Kultur und Men-talität kennen gelernt. Mit meinem Se-mesterticket konnte ich die nähere Um-gebung erkunden und unternahm auchetwas größere Ausflüge, zum Beispielnach Straßburg. Ich verbrachte ein sehraktives Semester in jedem Sinne: Sozial-leben, Studieren, Reisen und vielesmehr. Es war wunderbar und unvergess-lich. Ich kann die Universität wirklichallen Studierenden empfehlen.

WIWI-NEWS: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Indira Gurbaxani.

Friedrich-List-Stiftung

Der Zweck der Stiftung ist es, die Pflege von Wirtschaftund Recht in Forschung und Lehre an der UniversitätTübingen zu unterstützen (§ 2 Satz 2 der Satzung).

Die Mittel fließen den Studierenden vor allem in Formvon Anschaffungen für die Bibliothek zu.

Kontoverbindung:Konto 231 020, Kreissparkasse Tübingen (641 500 20)

Spendenquittungen werden automatisch zugesandt.

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Events

„Auf den Schultern von Riesen“ – Der Dies Universitatis 2010Bei der traditionellen akademischen Feier zum Auftakt des Studienjahres erhielten die neuen Professoren Jens RobertSchöndube und Martin Biewen im Rahmen ihrer Antrittsvorlesungen die Möglichkeit, sich an ihrer neuen Wirkungsstätte zupräsentieren. Auch der neue Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Professor Josef Schmid nutztedie Gelegenheit, sich dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaft vorzustellen. Ein interessanter und spannender Nachmittagüber Managerial Accounting als Informationsdisziplin und die Einkommensverteilung im In- und Ausland.

von Christian Fränzel und Indira Gurbaxani

Zahlreiche Professoren, Mitarbeiter,Studierende und Alumni besuchtenauch in diesem Jahr wieder den DiesUniversitatis. Vor Beginn der beidenAntrittsvorlesungen begrüßte ProfessorSchmid die Anwesenden und wies aufdie Neuerungen hin, die die Mitgliederder zum 1. Oktober 2010 gegründetenWirtschafts- und Sozialwissenschaftli-chen Fakultät betreffen. Es folgte einknapper geschichtlicher Rückblick, indem er sowohl die Chronik des im letz-ten Semester neu besetzten Lehrstuhlsfür Managerial Accounting als auch diedes Lehrstuhls für Statistik, Ökonome-trie und Quantitative Methoden erklärte.„Wir stehen auf den Schultern von Rie-sen, wenn wir uns in das Labyrinth derWiWis begeben“, betonte er und ver-sinnbildlichte damit auch den Werde-gang von Professor Eberhard Schaich,der nach seiner Zeit als Lehrstuhlinha-ber von Statistik, Ökonometrie undQuantitative Methoden zum Rektor derUniversität gewählt wurde.Die Vorstellung der beiden Professorenübernahm die neue Prodekanin Profes-sorin Claudia Buch. Neben den Vitaebeschrieb sie auch die Forschungs-schwerpunkte der Neuzugänge. So be-fasst sich Professor Biewen hauptsäch-lich mit angewandter Ökonometrie, Arbeitsmarktökonomik, Einkommens-verteilung und Bildungsökonomik, wo-

hingegen Professor Schöndube sich ins-besondere Corporate Governance- Fra-gestellungen sowie optimalen Perfor-mancemessungen in Anreizsystemenwidmet. Darüber hinaus machte sieauch deutlich, dass man mit ProfessorBiewen und Professor Schöndube nichtnur zwei in Wissenschaft und Lehre her-vorragend ausgewiesene Forscher ge-funden habe, sondern auch zwei Kolle-gen, die sich bereits jetzt sehr gut in dashiesige Team integriert hätten.

„Was wissen wir über die Einkommens -verteilung?“

Im Anschluss trat Professor Biewen andas Rednerpult und gab den Zuhörerneinen Überblick über aktuelle empiri-sche Untersuchungen der Einkommens-verteilung in Deutschland und in ande-ren Ländern. Er begann mit der Vorstel-lung verschiedener Datenquellen, diesich als Grundlage für Einkommensana-lysen eignen und diskutierte danach ver-schiedene Messprobleme, die sich be-züglich Einkommensungleichheit undEinkommensarmut ergeben. Dar überhinaus erklärte er, dass in Deutschlandein Trend zu steigender Einkommens-ungleichheit existiere. Dennoch würdesich die Einkommensverteilung inDeutschland im Vergleich zu vielen an-deren Ländern durch ein eher modera-

tes Niveau an Ungleichheit auszeichnen.Professor Biewen beendete seine An-trittsvorlesung mit einer abschließendenAnalyse der Einkommensdynamik be-ziehungsweise -mobilität. Letztere führezu dem Ergebnis, dass nur ein bestimm-ter, aber durchaus beträchtlicher Teilvon Einkommensungleichheiten perma-nenter Natur ist.

„Managerial Accounting als ökonomischeDisziplin“

Nach einführenden Worten der Prode-kanin übernahm anschließend ProfessorSchöndube das Wort und stellte den Zu-hörern seine Profession vor. Er erklärte,mit welchen ökonomischen Problemensich das Managerial Accounting befasstund mit welcher Methodik diese Pro-bleme analysiert werden können. „Defi-niert man das Managerial Accounting alsein Informationssystem zur Führungsun-terstützung, dann kann die generierte In-formation insbesondere für zwei Aufga-ben genutzt werden: zur Entscheidungs-unterstützung und zur Verhaltensbeein-flussung von Managern“, beschreibtProfessor Schöndube den Kernpunktseiner Arbeit. Im weiteren Verlauf desVortrags erläuterte er klassische Pro-blemstellungen des Managerial Accoun-ting und die damit verbundenen, kom-plexen ökonomischen Sachverhalte. Ab-schließend charakterisierte ProfessorSchöndube das Managerial Accountingals Informationsdisziplin, deren For-schungsbeiträge auch für andere Infor-mationswissenschaften von Bedeutungsein können – und widerlegte damit dieoft überspitzt formulierte Darstellung,dass es sich bei diesem Fach nur um„Erbsenzählerei“ handele.Im Anschluss an den Dies Universitatisluden die beiden Protagonisten zumBuffet und Gesprächen im Foyer desKupferbaus.

Die ProfessorenSchöndube

und Biewen (vorne,von links) im Kreisder neuen Kollegen(hinten: Professorin

Hecker und Professor Wagner)(Bild: Gurbaxani)

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Events

Die Kraft des Orakels – Feierliche Zeugnisverleihung im Sommer 2010Den wenigsten Studienanfängern ist das Glück beschieden, gleich beim Erstkontakt mit dem Lehrpersonal am zukünftigenStudienort einem leibhaftigen Orakel gegenüberzusitzen. Umso erfreulicher ist es, wenn man zum Ende des Studiums fest-stellen kann, dass sich dessen Prophezeiung erfüllt hat. Erstaunliches wurde bei der feierlichen Zeugnisverleihung am 25. Juni 2010 berichtet.

von Thomas Knoll

Ein Orakel zum Studienbeginn

Es ist gute Tradition an der – nun ehe-maligen – WirtschaftswissenschaftlichenFakultät, bei der feierlichen Zeugnisver-leihung einem Vertreter des Absolven-tenjahrgangs das Wort zu übergeben,um stellvertretend für sich und seineKommilitonen einen Rückblick auf dieStudienzeit und einen Ausblick auf alleswas folgt zu geben. Fast immer ist dieserBeitrag einer der Höhepunkte derZeugnisverleihung gewesen, selten je-doch sprach ein Vertreter aus dem Kreisder Absolventen seinen Jahrgangsge-nossen so sehr aus dem Herzen wie Jus-tin Liesenfeld.

Er werde „ganz sicher mit den bestenKommilitonen studieren“, prophezeiteihm ein Wirtschaftsprofessor schon imAuswahlgespräch für einen Studienplatzin International Business Administra-tion. Justin Liesenfeld wäre nicht JustinLiesenfeld, hätte er sich dieses Verspre-chen nicht gemerkt. Wie konnte es an-ders sein: Der Professor hatte natürlichrecht behalten, so Liesenfeld in seinerRede. Sein Urteil begründet der frischgebackene Bachelor-Absolvent aller-dings weniger mit den fast durchweg gu-ten und hervorragenden Leistungen sei-ner Kommilitonen. Was für ihn den Un-terschied ausmachte, waren die vielenanregenden Gespräche mit den Studien-genossen, das großartige Engagementder zahlreichen studentischen Organisa-tionen, aber auch die durchfeiertenNächte – schlicht das auf unvergesslicheWeise gemeinsam zurückgelegte StückLebensweg. Erfreulich war außerdem,

dass Justin Liesenfeld nicht vergaß,Dankesworte nicht nur an die Lehren-den, sondern auch an die Verwaltung inder Wirtschaftswissenschaft zu richten,die nach seiner Erfahrung weitaus bes-ser funktioniert als manch andere Orga-nisationseinheit dieser Universität.

Noch ein Orakel als Empfehlung

Zuvor hielt letztmalig in ihrer Rolle alsDekanin der Wirtschaftswissenschaft -lichen Fakultät Professorin Kerstin Pulldie Eröffnungsrede. Natürlich war der„historische Moment“ der bevorstehen-den Fusion zur Wirtschafts- und Sozial-wissenschaftlichen Fakultät ein Themaihrer Begrüßung, doch auch in ihrenWorten an die Absolventen war es einOrakel, dem eine besondere Rolle zu-kam. Sie zitierte aus Baltasar Graciáns„Handorakel und Kunst der Weltklug-heit“ einige der Handlungsempfehlun-

Justin Liesenfeld – ein würdiger Absolven-tenvertreter (Bild: momentum-photo.com)

Dekanin Kerstin Pull freut sich mit der Absolventin Mia Reinwald (Bild: momentum-photo.com)

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gen, die auch 350 Jahre später noch Gül-tigkeit gerade insbesondere für die Le-benssituation junger Menschen imÜbergang zum Beruf besäßen. So emp-fahl sie den Absolventen, sich die er-lernten „Werkzeuge“ zunutze zu ma-chen, aber auch eine wohlüberlegte„Wahl“ für den nächsten Lebensschrittzu treffen. Vor allem aber, so Professo-rin Pull, käme es auf die „gutenFreunde“ an, die wie ein „zweites Da-sein“ seien – eine weitere Parallele zuJustin Liesenfelds Beitrag.

Charmante und ungewöhnliche Redner

Offenbar gut gehört auf das Handora-kel hatte Professorin DeborahSchanz – sie hat den erfolgreichenStart in den Beruf längst hintersich. Die Professorin für Be-triebswirtschaftliche Steuer-lehre an der WHU – OttoBeisheim School of Mana-gement hatte ihr BWL-Stu-dium an der UniversitätTübingen im Jahr 2001 ab-geschlossen und anschlie-ßend bei Professor FranzWagner promoviert. DieJahrgangspatin themati-

sierte in Ihrer Rede insbesondere dieHerausforderung der Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf.Dekanin Kerstin Pull wiederum über-nahm dann in Vertretung des Prüfungs-ausschussvorsitzenden Professor FranzWagner den Höhepunkt der Veranstal-tung, die eigentliche Zeugnisübergabe.Bei den anschließenden Preisverleihun-gen – traditionell dem letzten Punkt desoffiziellen Teils der Veranstaltung –sorgte ein Gast aus dem Ausland für ei-nen letzten Höhepunkt. Professor Mi-

chael Kalika, Direktor der Partner-hochschule EM Strasbourg war es vor-behalten, den Werner-Diez-Preis fürden besten deutsch-französischen Dop -pel abschluss zu überreichen. Er tat diesauf eine so humorvolle und charmanteWeise, dass die Tübinger WiWis ihn zu-künftig gerne bei jeder Zeugnisverlei-hung begrüßen würden.

Doktorjubilare als Vorbilder

Ein weiterer guter Brauch am Tag derZeugnisverleihung ist die Ehrung derDoktorjubilare. Mit Dr. Wolfgang Ar-nold, Dr. Carl Maier und Dr. ErwinMerz sowie Dr. Jürgen Ott, Dr. Wer-ner Stauß und Dr. Joachim Stetterdurfte die Fakultät jeweils dreiJubilare zum 60. beziehungs-weise 50. Jahrestag der Pro-motion beglückwünschen.Ein Bestandteil der Eh-rung war die musikalischeUmrahmung durch dasARCADEMIA QUAR-TETT, das ja schon seiteinigen Semestern für diefeierliche Untermalungder Zeugnisverleihungsorgt.

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Events

Die Absolventen des Sommersemesters 2010 (Bild: momentum-photo.com)

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So unterschiedlich die Berufs- und Le-benswege der Jubilare sich auch entwi-ckelten, so weisen sie doch bemerkens-werte Parallelen auf. Sie alle sind derRegion treugeblieben und haben ihrenSachverstand zum Wohle der regionalenWirtschaft eingebracht, sei es in Unter-nehmen der Strickwarenindustrie undder Immobilienbranche wie Dr. Maier

oder in der Unternehmensberatung be-ziehungsweise Wirtschaftsprüfung wieDr. Ott, Dr. Arnold und Dr. Stetter. Dr.Merz war in hochrangigen Positionenverschiedener baden-württembergischerHandwerkskammern tätig, Dr. Staußverbrachte – ebenfalls nur einen Stein-wurf von Tübingen entfernt – einenGroßteil seiner beruflichen Laufbahn

bei einer Sparkasse. Das große gesell-schaftliche Engagement und die zumin-dest in geringem Umfang berufliche Be-tätigung weit über den formalen Ruhe-stand hinaus sind zwei weitere erfreuli-che Gemeinsamkeiten fast allerDoktorjubilare. Tugenden also, die mangerne auch den frischgebackenen Absol-venten mit auf den Weg geben möchte.

Events

Die Doktorjubilare Dr. Wolfgang Arnold, Dr. Carl Maier, Dr. Erwin Merz, Dr. Jürgen Ott, Dr. Werner Stauß und Dr. Jürgen Stetter (vonlinks nach rechts) (Bild: momentum-photo.com)

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KPMG’s RaceMission America

Wagen Sie den Sprung ins Ungewisse!

Stellen Sie sich vor, Sie begeben sich auf eineEntdeckungsreise, ohne das genaue Ziel zu kennen.Steht Ihnen der Sinn nach diesem Abenteuer?

Die Vorauswahl für die Mission America findet in derEifel statt. 40 Studentinnen und Studenten haben vom13. bis 16. Januar 2011 die Gelegenheit, sich fürdas Race zu qualifizieren. In verschiedenen Disziplinen stellen Sie Ihr Fachwissen und Ihre Geschicklichkeitunter Beweis, erleben KPMG und unsere Mitarbeiter.

Die zwei besten Teams begeben sich dann vom14. bis 23. März 2011 auf eine interaktive Schnitzeljagd(Geocaching) quer durch die USA.

Sind Sie bereit?

Weitere Informationen zu KPMG’s Race – MissionAmerica sowie zum Bewerbungsverfahren fi nden Sieunter www.kpmg.de/careers.

Bewerbungsschluss: 12. Dezember 2010

KPMG. Willkommen im Team.

© 2010 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“),einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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Events

Wirtschaftsethik – Eine Ehe zum Scheitern verurteilt?Eigentlich ist die Rollenverteilung an der Universität eindeutig: Das wissenschaftliche Personal lehrt und forscht, und dieStudierenden versuchen, so viel wie möglich davon aufzunehmen. In Tübingen aber kann es schon mal vor kommen, dassengagierte Studierende die Organisation von Lehrveranstaltungen selbst in die Hand nehmen. Mit durchschlagendemErfolg, wie nach „Frisch gewagt ist halb geschwommen“ im letzten Jahr nun auch die Studium Generale-Reihe zum ThemaWirtschaftsethik eindrucksvoll bewies.

von Michael Kölle

Was haben die Allianz, die Commerz-bank und Henkel gemeinsam? „Sie allesind große deutsche Unternehmen“,würde ein BWL-Student im Grundstu-dium antworten. Im Hauptstudium fieledie Antwort wohl schon differenzier-

ter aus – je nachdem, auf wel-che Schwerpunkte sichdie Studierenden inden späteren Se-mestern speziali-siert haben.„Am Dax gelis-tet seit Grün-dung des Ak-tienindex“,würde dieStudentin mitSchwerpunktFinance ant-worten. „Alledrei Unterneh-men gehören zu

den 100 beliebtestenArbeitgebern Deutsch-

lands“ der Personaler.„Alle drei Unternehmen sind

Teilnehmer des UN Global Compactund wurden für ihre Nachhaltigkeitsbe-richterstattung ausgezeichnet“ – ja, werwürde das denn sagen?Die Teilnehmenden der Vorlesungsreihe„Wirtschaftsethik – Eine Ehe zum Schei-tern verurteilt?“, die im Sommersemes-ter 2010 im Rahmen des Studium Gene-rale stattfand, wären mögliche Kandida-tinnen und Kandidaten für obige Aus-sage. Organisiert wurde die Ring vor-lesung von der neu gegründeten Tübin-ger Lokalgruppe von sneep – dem stu-dentischen Netzwerk für Wirtschafts-und Unternehmensethik im DeutschenNetzwerk für Wirtschaftsethik (DNWE).Das Team besteht aus Studierenden derWirtschaftswissenschaft, Psychologieund Rhetorik. Nach der von der studen-

tischen Unternehmensberatung InOneConsult e.V. veranstalteten Reihe„Frisch gewagt ist halb geschwommen“ist dies bereits die zweite semesterlangeStudium-Generale-Reihe in Folge, diemaßgeblich von Studierenden organi-siert wurde. „Auch wir stoßen damit ineine Lücke im Lehrangebot der Fakultät.Nach der Wirtschafts- und Finanzkrisewar es höchste Zeit, über normative Fra-gen der Wirtschaft zu sprechen – geradean einer Universität. Denn nur durch dieAuseinandersetzung mit ihnen könnenneue und umfassende Lösungen gefun-den werden. Der mündige Wirtschaftsak-teur reflektiert über seine eigene Rolle“,erklärt Lukas Clade die Zielsetzung derOrganisatoren.Dass mit Wirtschaftsethik keine kapita-lismusfeindliche Diskussion von Gut-

menschen gemeint ist, wurde den teil-weise bis zu 300 Besuchern im Publi-kum schnell klar. Vielmehr zeigte die alsGrundlagenvorlesung konzipierte Ver-anstaltung, dass die im Titel der Vorle-sung gestellte Frage „Eine Ehe zumScheitern verurteilt?“ ganz klar mit„nein“ beantwortet werden kann. MitSchwerpunkten von Grundvorstellun-gen von Gerechtigkeit bis hin zu Einbli-cken in das Alltagsgeschäft mit Mikro-krediten sollte sie nicht nur ein thema-tisch breites Spektrum abdecken, son-dern auch die Balance zwischen Theorieund Praxis sowie zwischen Referat undDiskussion wahren.Die ersten Vorlesungen dienten dabeider Erarbeitung von philosophisch-ethi-schem Basiswissen über die Grundlagender Wirtschaftsethik und wurden von

Im Gespräch: Professor Bernhard Emunds (NBI St. Georgen) und Magnus Graf von Schlieffen (Merrill Lynch Deutschland) (Bild: Kölle)

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Wissenschaftlern aus Ökonomie, Theo-logie, Psychologie und Soziologie gehal-ten. Der zweite Teil der Reihe diskutiertekonkrete, aktuelle Fragestellungen derWirtschaft aus ethischer Perspektiveund ließ besonders die innovative Dyna-mik des Faches deutlich werden. Dienormative Frage: „Wie soll Wirtschaftsein?“machte sich bei den meisten Red-nern nicht an einer Analyse der vergan-genen Fehler fest, sondern führte zu in-novativen Konzepten und Handlungs-vorschlägen für die Gestaltung der Zu-kunft: Wie soll der Finanzmarktumgestaltet werden, um Mechanismenzur Selbstkorrektur einzuführen? Wer-den Mikrokredite und andere „SociallyResponsible Investments (SRI)“ zu ei-ner breiten Anlageklasse? Welche Kon-zepte haben Automobilhersteller für dieMobilität der Zukunft?Für diese und andere Fragen präsentier-ten die Redner Lösungsvorschläge – sovielfältig, wie zum Beispiel in der Vorle-sung zum hochaktuellen Thema der Fi-nanzkrise. „Das Problem ist, dass wiralle gemeinsam (an der Finanzkrise) be-teiligt sind mit unserer Renditeerwartung,die schlicht und ergreifend zu hoch war“,erinnerte Magnus Graf von Schlieffenvon Bank of America Merrill Lynch dasPublikum an die Notwendigkeit zur Mä-ßigung bei vielen Anlegern. Professor

Bernhard Emunds (Nell-Breuning-Insti-tut der Hochschule Sankt Georgen) hin-gegen schlug vor, das „Ethos des Invest-mentbankings“ in den Berufsverbändender Finanzanalysten zu stärken: „DasSelbstverständnis vieler Banker ist, dasssie einen guten Job machen wollen“.In der Reihe zeichnete sich ab, dassWirtschaftsethik nicht nur dem Men-schen in seinen verschiedenen Rollenals wirtschaftlicher Akteur eine Refle-

xion über sein Handeln ermöglicht.„Auch viele Unternehmen haben schonlange erkannt, dass die Welt sich geänderthat und dass immer mehr Kunden, Inves-toren und Mitarbeiter genau daraufschauen, was Unternehmen im BereichCorporate Social Responsibility (CSR)machen“, findet Nura Behjat, eine derOrganisatorinnen der Reihe.Unternehmen reagieren: Sie zertifizie-ren beispielsweise die Zulieferfirmen ih-rer globalen Wertschöpfungskette, wieProfessor Martin Müller (UniversitätUlm) erklärte. Ihnen steht nun mit ISO26.000 ein anerkannter internationalerStandard ihrer CSR-Aktivitäten zurVerfügung, dessen EntstehungsprozessProfessor Josef Wieland von der HTWGKonstanz dem Tübinger Publikum auseigener Erfahrung anschaulich erklärte.Auch die Organisatoren der Reihekonnten neben ihrem persönlichen Ho-rizont wichtige praktische Fähigkeitenentwickeln und erweitern. Die ein Dut-zend Veranstaltungen umfassendeReihe wurde vollständig in Eigenregiekonzipiert, durchgeführt und teilweiseauch moderiert. Der Einladung der Stu-dierenden nach Tübingen waren nebenbekannten Unternehmerpersönlichkei-ten auch die wichtigsten Vertreter derWirtschaftsethik an deutschen Universi-täten gefolgt. „Die Nachfrage nach Ver-anstaltungen wie dieser ist nicht nur beiden Studierenden da, sondern auch inWissenschaft und Wirtschaft. Dies zeigtesich auch daran, dass uns viele Menschenvon sich aus ihre Unterstützung anbotenund uns bei Marketing oder Moderation

Events

Fast immer volle Hörsäle in der Vorlesungsreihe „Wirtschaftsethik“ (Bild: Kölle)

Publikumsdiskussion über Gerechtigkeit, moderiert vom Unternehmensberater und Tübin-ger Alumnus Martin Priebe (v.l. Professor Michael Schramm (Universität Hohenheim),Dr. Olaf Schumann (Universität Frankfurt) und Martin Priebe) (Bild: Kölle)

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zur Seite standen“, berichtet CharlotteDiemer aus ihrer Erfahrung. Besondere Unterstützung erfuhr dieGruppe dabei von Oikocredit, die alsKooperationspartner der Veranstaltungauftraten. Damit entstand nach der Ini-tiierung einer Praktikumspartnerschaftzwischen der Fakultät und Oikocredit(die WIWI-NEWS berichteten im Win-ter 2009) bereits zum zweiten Mal inner-halb kurzer Zeit eine Zusammenarbeitmit dieser Institution.Die Lehrveranstaltung wurde von Dr.Olaf Schumann (Universität Frankfurtund Lehrbeauftragter der UniversitätTübingen) wissenschaftlich begleitet.Somit konnten Studierende der Fakul-tät durch eine erfolgreich abgelegteschriftliche Prüfung einen Leistungs-nachweis als Schlüsselqualifikation(SQ) erwerben. „Ganz im Sinne derVorlesung erhoffen wir natürlich, dassunser Engagement auch nachhaltigwirkt und die Themen in Zukunft auchals unverzichtbarer Bestandteil einerwirtschaftswissenschaftlichen Ausbil-dung verstanden werden – als Teil desKernkurrikulums, nicht als SQ-Zusatz“,drückt Mitorganisatorin KatharinaBrecht ihre Hoffnung aus. Unternehmen gehen hier mit gutemBeispiel voran und integrieren seit Jah-ren systematisch Nachhaltigkeitsaspekte

in Geschäftsprozesse zur Steigerung ih-rer Wettbewerbsfähigkeit – als Teil desKerngeschäfts, nicht als CSR-Zusatz.

Die Inhalte der Vorlesungsreihe undMitschnitte der meisten Vorträge stehenauf www.wirtschaftswerte.net zur Verfü-gung.

Events

Im WS 2010/2011 bietet Professor Joa-chim Starbatty wieder eine StudiumGenerale Veranstaltung an, die in die-sem Jahr unter dem Titel „Geld-Kultur-Werte“ in Kooperation mit ProfessorJürgen Wertheimer vom Deutschen Se-minar mittwochs um 20h c.t. im Hör-saal 21 des Kupferbaus stattfindet.

Vor der zweiten Weltwirtschaftskriseder Moderne hoffte alle Welt, dasschnelle Geld machen zu können. Washat sich im kulturellen Umfeld gewan-delt, dass Werte wie Verlässlichkeit,Vertrauen, Nachhaltigkeit, Eintretenfür das gesellschaftliche Ganze kaumnoch zählen? Welche Rahmenbedin-gungen müssen gesetzt und entwickeltwerden, damit Verantwortungsbe-wusstsein und Nachhaltigkeit im öko-nomischen und politischen Handeln inden Vordergrund rücken?Beginnend am 27.10.2010 mit demPhilosophen Professor HermannLübbe (Zürich), werden Vertreter ausunterschiedlichen Disziplinen denThemenkomplex beleuchten. Studie-rende der Wirtschaftswissenschaft so-wie der Germanistik, Neue DeutscheLiteratur und Komparatistik könneneinen Schein erwerben (90 Min. Klau-sur, 4 ECTS).

„Geld-Kultur-Werte“ – aktuelle Themen und hochrangige Referenten im Studium Generale“

(Bild Gurbaxani)

Die studentischen Veranstalter von sneep (v.l.: Charlotte Diemer, Lukas Clade, Nura Behjat, Katharina Brecht, Anselm von Stülpnagel und Michael Kölle) (Bild: Kölle)

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Der wissenschaftliche Nachwuchs forscht:Renditezuschläge in Zeiten der WirtschaftskriseHeute arbeitet Tobias Gummersbach an der Universität Hamburg an seiner Promotion im Bereich Quantitatives Risikomana-gement. Nachdem er seinen Bachelor in International Economics and Middle Eastern Studies in Tübingen abgeschlossenhatte, studierte er dort auch International Economics and Finance; zwei Semester davon verbrachte er am Trinity College inHartford, USA. Im Jahr 2009 beendete er dieses Studium mit seiner Master-Arbeit „Explaining Credit Spread Changes usinga Regime Switch Model with Time Varying Transition Probabilities“. Darin befasst er sich mit der Erklärung von Aufschlägenauf den „risikolosen“ Zins von Staats- oder Unternehmensanleihen – sprich „Spreads“ – im Zeitverlauf.

WIWI-NEWS: Wie sind Sie aufdas doch sehr komplexe ThemaIhrer Master-Arbeit gestoßen?

Tobias Gummersbach: DasThema ist während der „Sub-prime“-Krise im wahrstenSinne des Wortes „aus der Notheraus“ entstanden: Zu die-sem Zeitpunkt war ich alsPraktikant bei einer Invest-mentfirma in den USA in derAbteilung für strukturierte Fi-nanzprodukte tätig, die natur-gemäß besonders stark vonden Vorgängen an den Finanzmärktenbetroffen war. Auf dem Höhepunkt derKrise stiegen Spreads für Unternehmens-anleihen und strukturierte Wertpapiereinnerhalb von nur wenigen Tagen um einVielfaches an – ein bis dahin unbekann-ter und undenkbarer Vorgang. Da ver-gleichbare historische Beobachtungen inden Datenbanken fehlten, wurden gän-gige Standardmodelle zur Modellierungvon Spread-Verläufen innerhalb kürzes-ter Zeit unbrauchbar. Mit Ausweitungder Krise machte immer häufiger der Be-griff „Regime Shift“ die Runde – einefundamentale Änderung in der Funkti-onsweise der Märkte. Damit war die Ideefür meine Masterarbeit geboren.

WIWI-NEWS: Was war und ist für Sie besonders spannend daran?

Tobias Gummersbach: Das besondersspannende an dieser Arbeit war und istdie Relevanz des Themas, und die Mög-lichkeit, das Modell auch in der prakti-schen Anwendung zu testen. Hinzukommt, dass das Basispaper, das meinerArbeit zugrunde liegt, genau vor der„Sub-prime“-Krise – also ohne die wirk-lich interessanten Daten – verfasstwurde.

WIWI-NEWS: Wie war Ihre Vorgehensweise imersten Umgang mit diesemThema?

Tobias Gummersbach:Wie bereits erwähnt,stand die Grobrichtungmeines Themas relativfrüh fest. Beim Durchsu-chen der wissenschaftli-chen Literatur zumThema „Regime Shift“und „Credit Spread Mo-dellierung“ stieß ich

schnell auf ein grundsätzlich geeignetes,aber noch recht unflexibles Modell. Indiesem Modell waren die Übergangs-wahrscheinlichkeiten zwischen den zweiZuständen „Krise“ und „Normalität“exogen vorgegeben, also unabhängigvon ökonomischen Einflussfaktoren.Das erschien mir wenig realistisch. MitHilfe einer Erweiterung konnte ich die-sem Modell die Eigenschaft der zeitver-änderlichen Übergangswahrscheinlich-keiten hinzufügen und damit den Über-gangsprozess explizit an Veränderungenvon ökonomischen oder für Finanz-märkte relevanten Indikatoren koppeln.

WIWI-NEWS: Welche Ergebnisse Ihrer Arbeit sind besonders relevant?

Tobias Gummersbach: Aus meiner Stu-die gehen zwei besonders spannendeErgebnisse hervor: Zum Einen lassendie Ergebnisse darauf schließen, dasssich relevante Einflussfaktoren auf denZinsaufschlag, den Unternehmen be-zahlen müssen, unterscheiden – je nach-dem ob sich die Wirtschaft in einer Kri-sen- oder eher einer ruhigen Phase be-findet. Die Ergebnisse legen die Vermu-tung nahe, dass in ruhigen Märkten eher„weiche“ Faktoren (beispielsweise Ver-

änderungen im kurzfristigen Zinssatzoder historische Spreadveränderungen)eine Rolle spielen, während in Krisen-zeiten tendenziell eher „harte“ Fakto-ren (beispielsweise die Produktionsni-veaus der Firmen) den Zinsaufschlagbestimmen. Zum Anderen erscheint derÜbergang in eine Krisenperiode mitsteigender Inflationsrate wahrscheinli-cher, und die Rückkehr zur „Normali-tät“ bei gleichbleibend hoher Inflationals eher unwahrscheinlich.

WIWI-NEWS: Inwiefern lassen sich IhreErgebnisse in die Praxis übertragen?

Tobias Gummersbach: Für die Praxis er-geben sich besonders interessante Mög-lichkeiten durch die gewählte Modeller-weiterung: Mit Hilfe dieses Modells las-sen sich neben den Einflussfaktoren auf„Credit Spreads“ auch die makroöko-nomischen oder finanzmarktspezifi-schen Indikatoren bestimmen, die denÜbergangsprozess zwischen dem „nor-malen“ und dem „Krisenzustand“ be-sonders gut beschreiben.

WIWI-NEWS: Woran könnte man noch weiter forschen?

Tobias Gummersbach: Jetzt, da die Kriseüberstanden zu sein scheint und „CreditSpreads“ ihr urspüngliches Niveau fastwieder erreicht haben, ist es besondersinteressant, die Analyse mit den aktu-ellsten Daten zu wiederholen oder Stich-proben- Tests durchzuführen. Alternativkönnte man natürlich auch schon malvorsichtig über Prognosen von „CreditSpreads“ nachdenken, was wiederum fürdie Praxis interessant sein dürfte.

WIWI-NEWS: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Fränzel.

Tobias Gummersbach (Bild: privat)

Forschung

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Forschung

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Der wissenschaftliche Nachwuchs forscht:To patent or not to patent?!Alexandra Zaby hat Anfang des Jahres ihre Promotion zum Thema „The Decision to Patent“ am Lehrstuhl für Wirtschafts-theorie bei Professor Manfred Stadler abgeschlossen. In den WIWI-NEWS berichtet sie über ihren Forschungsschwerpunktund erklärt, warum sie ihr nächstes großes Forschungsprojekt nach Australien führen wird.

von Alexandra Zaby

Meine erste Zeit als Nachwuchswissen-schaftlerin verbrachte ich mit intensiverLiteraturarbeit. Dabei stieß ich auf fol-gende Ungereimtheit: In der theoreti-schen Literatur wird häufig unterstellt,dass jede Innovation patentiert wird. Inder Realität jedoch patentieren Unter-nehmen unter Umständen auch ganzbewusst nicht. Zu diesem Ergebnis kom-men verschiedene empirische Studien.Als meine Suche nach theoretischenAnalysen der Patententscheidung weit-gehend erfolglos blieb, war mein Disser-tationsprojekt geboren.

Patentieren oder Geheimhalten?

Um zu verstehen, wodurch das Nicht-Patentieren, also die Geheimhaltung ei-ner Innovation, motiviert sein kann,muss man sich zunächst klar machen,was patentieren eigentlich bedeutet:Laut Patentgesetz wird dem Patentinha-ber ein temporäres Monopol gewährt(Schutzeffekt), während dieser im Ge-

genzug seine Innovation der Allgemein-heit offenlegen muss (Offenlegungsef-fekt). Dieser Offenlegungszwang wird inden meisten theoretischen Modellen soumgesetzt, dass alle Unternehmen nachAblauf des Patents die Innovation kos-tenlos imitieren können. Tatsächlich – somein Ansatz – kann die Offenlegungdem Patentinhaber, wenn die Konkur-renten das offenbarte Wissen als Inputfür ihre eigene Forschung verwendenkönnen, schon vor Ablauf des Patentsschaden: Die Weiterentwicklung der ori-ginären Erfindung zu einem Produkt,das nicht mehr unter den Patentschutzfällt, ist schneller oder auch kostengüns-tiger möglich. Patentieren wird ein Un-ternehmen folglich nur dann, wenn derpositive Schutzeffekt des Patents dennegativen Offenlegungseffekt überwiegt.

Modelltheoretische Analysen

Im theoretischen Teil meiner Arbeithabe ich die Patententscheidung aufMärkten mit horizontal beziehungs-weise vertikal differenzierten Güternuntersucht. Meine Analyse kommt zudem Ergebnis, dass die Entscheidung zupatentieren zentral davon abhängt, wiegroß der technologische Vorsprung ei-nes Unternehmens ist: Durch den Of-fenlegungszwang verliert das innovativeUnternehmen seinen Vorsprung. Wenndieser Vorsprung groß war, reicht derpositive Schutzeffekt eines Patents nichtdazu aus, den negativen Offenlegungsef-fekt zu kompensieren. In diesem Fall be-vorzugt das Unternehmen Geheimhal-tung.

Empirische Überprüfung

Nachdem meine Forschungsfrage empi-risch motiviert war, sollte eine empiri-sche Überprüfung der theoretischen Er-gebnisse die Arbeit abrunden. Gemein-sam mit meiner Koautorin Diana Hegervom ZEW in Mannheim entstand derempirische Teil meiner Dissertation: Die

zu mehreren Hypothesen zusammenge-fassten Modellergebnisse wurden aufBasis der Daten des Mannheimer Inno-vationspanels (MIP) empirisch über-prüft. Einige der Kernaussagen dertheoretischen Modelle finden empiri-sche Unterstützung. Für andere, insbe-sondere zur zentralen Aussage der Rolledes technologischen Vorsprungs, fandenwir nur indirekte Unterstützung für denpostulierten Wirkungszusammenhang:In Branchen, in denen Produkte leichtimitiert werden können (zum Beispiel inder Pharmaindustrie), profitiert ein Un-ternehmen stark vom Schutzeffekt einesPatents, so dass der Offenlegungseffektüberkompensiert wird. In anderenBranchen hingegen, in denen Imitationaufgrund der Komplexität der Produkteschwierig ist (etwa in der Luft- undRaumfahrttechnik), hat die Höhe destechnologischen Vorsprungs einen signi-fikant negativen Effekt auf die Patent-entscheidung.

Nach dem Projekt = vor dem Projekt

Im Laufe unserer Arbeit wurde unsklar, dass wir die inhaltliche Grundlagefür eine neue spannende Fragestellunggeschaffen hatten: Implizit sind wir dieganze Zeit davon ausgegangen, dasseine sogenannte „research exemption“Teil der Patentgesetzgebung ist. Einesolche „Forschungsausnahme“ besagt,dass patentgeschützte Informationen zuForschungszwecken verwendet werdendürfen. Während dies tatsächlich in Eu-ropa der Fall ist, existiert in anderenLändern, wie den USA oder Australienkeine Ausnahme vom Patentschutz fürForschungszwecke. Welche Auswirkun-gen die Einführung einer „researchexemption“ auf die Innovationstätigkeitund die Patentneigung von Unterneh-men hätte, ist Gegenstand meinesnächsten Forschungsprojekts, an demich aktuell gemeinsam mit Diana Hegerund Paul Jensen (University of Mel-bourne, Australien) arbeite.

Alexandra Zaby – wie fast immer mit Spaßbei der Arbeit (Bild: Chlosta)

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Forschung

Hochrangige Gäste beim Workshop zu International Strategy and Cross-Cultural ManagementAm 08. und 09. Oktober 2010 fand an der Universität Tübingen der 8. EIASM (European Institute for Advanced Studies inManagement) Workshop on International Strategy and Cross-Cultural Management statt.

von Markus Pudelko

Organisation und Zielsetzung

Zielsetzung der Veranstaltungsserie istes, die Diskussion zwischen Internatio-nal Strategy und Cross-Cultural Mana-gement zu fördern sowie Schnittstellenund Gemeinsamkeiten zwischen beidenGebieten herauszuarbeiten. Insbeson-dere durch den Workshop-Charakterwird dabei ein intensiver Austausch derTeilnehmer sichergestellt. Neben re-nommierten Wissenschaftlern nehmenstets auch einige Doktoranden teil, sodass auch gezielt Nachwuchsförderungstattfinden kann.

Internationale Präsenz

Am Tübinger Workshop partizipiertennunmehr Wissenschaftler aus 14 Län-dern, die sich zuvor mit einem einge-reichten Beitrag für die Teilnahme qua-lifiziert hatten. Von Tübinger Seite wa-ren neben Professor Pudelko (mit ei-nem Beitrag zum Einfluss nationaler

Kultur auf multinationale Teams) auchDr. Helene Tenzer (mit Pudelko zu in-stitutionell und kulturell bedingtenKonflikten in Auslandsniederlassungen)und Dr. Stefan Volk (mit Pudelko zurkulturellen Anpassungshypothese) ver-treten. Als Gastredner fungierten dieses JahrProf. Pervez Ghauri (Kings College,London University), Herausgeber derInternational Business Review und Eu-ropaherausgeber des Journal of WorldBusiness, der zum Einfluss der Globali-sierung auf Unternehmensstrategiensprach sowie, als Praxisvertreter, Dr.Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender derElring Klinger AG, der die Internationa-lisierungsstrategien seines Unterneh-mens erläuterte. Der von den Organisa-toren vergebende Best Paper Awardging dieses Jahr an Dr. Aida Hajro (Bru-nel University) und an Dr. Abhijit Man-dal (Middlesex University). Mit diesemPreis wurde ihr Paper zu gescheitertenländerübergreifenden Unternehmens-

akquisitionen und -fusionen gewürdigt.Mit dem Best PhD Student PaperAward wurde Robert Untiedt (Univer-sität Freiberg) ausgezeichnet. Sein Bei-trag handelte vom Zusammenhang vonCorporate Portfolio Management undUnternehmenserfolg.

Nachlesbare Ergebnisse

Im nächsten Jahr wird ein von denWorkshop-Organisatoren herausgege-benes Sonderheft der Schmalenbach

Gastredner Prof. Pervez Ghauri (KingsCollege, London University) (Bild: Tenzer)

O wie OttobeurenVom 12. bis 15. September 2010 fandzum 40. Mal das Wirtschaftswissen-schaftliche Seminar Ottobeuren statt.Diese renommierte internationale Ta-gung findet jährlich zu wechselndenökonomischen Fragestellungen statt.Seit dem Jahr 1998 liegt die Organisa-tion des Seminars am Lehrstuhl vonProfessor Manfred Stadler, der in die-sem Jahr gemeinsam mit ProfessorHans Jürgen Ramser und ProfessorBernd Genser (beide UniversitätKons tanz) 22 Experten zum Thema„Umverteilung und Soziale Gerechtig-keit“ eingeladen hatte, unter ihnendrei Mitglieder unserer Fakultät (Pro-

fessorin Kerstin Pull, Professor MartinBiewen und Dr. Agnes Stribeck). Die Themen werden in Referaten undKorreferaten von unterschiedlichstenBlickwinkeln beleuchtet und analy-siert. In diesem Jahr standen beispiels-weise Fragen der Einkommensvertei-lung, die ökonomischen Auswirkungender Einführung von Mindestlöhnensowie die Effekte einer Erbschafts-steuer auf der Agenda. Sämtliche wissenschaftlichen Beiträgestehen auf der Homepage des Semi-nars zur Verfügung und werden in demjährlich erscheinenden Tagungsbandim Verlag Mohr Siebeck, Tübingen,publiziert.

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Forschung

Business Review er-scheinen, das die bestenBeiträge des TübingerWorkshops beinhaltet.Im August diesen Jahreshaben sie ferner einSonderheft des Interna-tional Journal of Cross-Cultural Management, ba-sierend auf dem 2008 Work-shop, veröffentlicht und imSeptember ein Sonderheft desScandinavian Management Jour-nal, welches ausgewählte Beiträgedes 2009 Workshops vorstellt.

Tübingen als Tagungsort

Der Tübinger Workshop fand in einemfür die Teilnehmer beeindruckendemRahmen in den Räumlichkeiten desSchlosses Hohentübingen statt.

Um den Austausch über die eigentlicheTagung hinaus zu fördern, wurde denTeilnehmern auch ein interessantesRahmenprogramm geboten. Dies be-

stand in einem gemein-samen Stadtrundgang,einer Stocherkahnfahrtauf dem Neckar, einerFührung durch Klosterund Schloss Bebenhau-sen sowie einem Abend -essen in typisch schwäbi-schen Restaurants.Organisiert wurde derWorkshop im siebten Jahr inFolge von Prof. Markus Pu-

delko, zusammen mit seinen Kol-legen Professor Chris Carr (Univer-

sity of Edinburgh) und Assistant Pro-fesor Sebastian Reiche (IESE, Barce-lona). Die Vorbereitung und Durch -führung der Veranstaltung haben Dr.Helene Tenzer, Gaby Grüßhaber sowiedie studentische Hilfskraft Anja Kunz-mann tatkräftig unterstützt. Ihnen giltder Dank der Organisatoren.

Schloss Hohentübingen – ein idealer Veranstaltungsort (Bild: Gurbaxani)

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Forschung

Human Capital in Economic History: Ein spannender Workshop über ein stetsaktuelles ThemaAm letzten Augustwochenende empfingen Professor Jörg Baten und sein Team vom Lehrstuhl Wirtschaftsgeschichteinternational renommierte Forscher, um über das Thema Humankapitalforschung zu diskutieren. Auch hier zeigte sich, dassTübingen eine ideale Forschungsatmosphäre schafft.

von Indira Gurbaxani

Internationale Besetzung

Rund 30 Wissenschaftler aus vier Konti-nenten, darunter so renommierte For-scher wie Professor Ludger Wössmann(Universität München, ifo-Institut) undProfessor Sascha Becker (University ofWarwick, UK), Professor David Mitch(University of Maryland) sowie Profes-sor Jaime Reis (ICS & Uni Lissabon)präsentierten auf dem Workshop Hu-man Capital in Economic History: Mea-surement, Determinants ans Implicati-ons ihre aktuellen Forschungsergeb-

nisse. Die Themen waren breit gefächertund boten Impulse für wichtige Fragender aktuellen und historischen Hum-ankapitalforschung. In achtSektionen setzten sich dieForscher intensiv mitden Themen die In-dustrielle Revolutionund EuropäischeHumankapitalfor-mation, die Rolleder Fertilität, Ge-schlechter, Kulturund Humankapital,

Frühe Entwicklungen, Humankapitalauf drei Kontinenten, Migration und ihreAuswirkungen, und der Einfluss vonHumankapital auf Berufswahl und Ent-wicklung auseinander. Auch akademi-scher Nachwuchs aus der Tübinger For-schungsgruppe und andere Doktoran-den trugen ihre Arbeit vor. Zusätzlichwurde in sogenannten Poster-Sektionenein Einblick in weitere spannende For-schungsbereiche gegeben.

Der Tübinger „Forschungsflair“

Die Veranstaltung war sowohl inhaltlichals auch atmosphärisch ein voller Er-folg. Das Who-is-who der Humankapi-talforschung war vertreten und stelltespannende neue Studien zum Themavor. Das Tübinger Schloss und die sichan die Tagung anschließende Stocher-kahnfahrt boten ein vergnügliches Am-biente für fachliche Diskussionen undGespräche.In einer abschließenden Sitzung unterdem Vorsitz von Professor Jörg Batenwurde über die bisherige Humankapi-talforschung Bilanz gezogen und darü-ber diskutiert, welche Richtung zukünf-tige Forschung einschlagen könnte. Die Veranstaltung wurde vom Netzwerkder Europäischen Forschungsgesell-schaft Globalizing Europe und der EU

HIPOD-Initiative unterstützt. DasOrganisationskomitee vorOrt bildeten ProfessorJörg Baten, ValeriaPrayon und YvonneStolz. Von studenti-scher Seite halfenKatharina Ko-berski, Irene Gas-ser, Marie-ChristinScholl und KatrinWegele.

Professor Ludger Wössmann bei seinem Vortrag (Bild: Gurbaxani)

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Aktuelles

Aktuellesvon Kristin Chlosta

PersonenProfessor Jahnke beging sein 40-jähri-ges Dienstjubiläum, zu dem die dama-lige Dekanin im Namen der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät gratulierte.

Professor Bernhard Boockmann wurdezum außerplanmäßigen Professor er-nannt. Die Mitglieder der Fakultät gra-tulieren ihm herzlich und freuen sichauf die Zusammenarbeit.

Die Professoren Berndt, Biewen, Goerke, Jahnke und Stadler haben imWintersemester 2010/11 ein Forschungs-semester.

Professor Günter Bamberg beging sei-nen 70. Geburtstag, zu dem Dekan JosefSchmid im Namen der Fakultät gratu-lierte.

Seinen 60. Geburtstag beging ProfessorRainer Schöbel, auch ihm gratulierteder Dekan im Namen der Fakultät.

Professor Martin Biewen beging seinen40. Geburtstag, auch ihm sprach der De-kan die Glückwünsche der Fakultät aus.

Dr. Benjamin Jung vertritt im Winterse-mester 2010/11 die W3-Professur für In-ternational and Monetary Macroecono-mics an der Universität Konstanz.

Dipl.-Kauffrau Kristin Chlosta undMarc Melzer, B.Sc. übernehmen bis zum1. Mai 2011 die Vertretung der Fakul-tätsreferentinMelanie Goletz.

ForschungUnter dem Titel „CLIO-INFRA – Research Infrastructure for the Study ofGlobal Inequality“ fördert die NationaleForschungsgemeinschaft der Nieder-lande (NWO) ein Forschungsprojekt amLehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte vonProfessor Jörg Baten. Die Förderungs-summe des Projektes beläuft sich auf 1,7Mio. Euro, der Tübinger Anteil beträgt

170.000 Euro. Das Tübinger Teilprojektuntersucht die Bereiche Bildungs- undLebensstandardentwicklung in globalerPerspektive.

Das Projekt „Mangelndes Vertrauen –eine Barriere im internationalen Handelvon Gütern und Dienstleistungen“ amLehrstuhl für Internationale Wirtschafts-beziehungen von Dr. Benjamin Jungwurde in das Förderprogramm fürNachwuchswissenschaftlerInnen derUniversität Tübingen aufgenommen. Eswird mit 16.750 Euro gefördert.

Im Rahmen des Forschungsprogrammsdes Zentrums für Europäische Wirt-schaftsforschung (ZEW) „StrengtheningEfficiency and Competitiveness in theEuropean Knowledge Economies(SEEK)“ wird ein gemeinsam von Dr.Alexandra Zaby, Dr. Diana Heger(ZEW, Mannheim) und Professor PaulJensen (Universität Melbourne, Austra-lien) eingereichtes Forschungsprojektmit 91.000 Euro gefördert. Das Projektläuft über den Zeitraum von 18 Mona-ten und wird aus Mitteln des LandesBaden-Württemberg finanziert.

Die Zusammenarbeit zwischen Ernst &Young und dem Lehrstuhl Bankwirt-

schaft zum Thema „Bankenaufsicht undBankbilanzierung“ wurde bis März 2015verlängert.

StudiumAus dem PROMOS-Programm desDAAD gehen Stipendien in Höhe vonetwa 30.000 Euro an Studierende wirt-schaftswissenschaftlicher Studiengänge.Der Fachbereich Wirtschaftswissen-schaft gratuliert den Stipendiaten undwünscht einen erfolgreichen Auslands-aufenthalt.

Professor Helmut Haussmann, Bundes-wirtschatfsminister a. D. bietet im Win-tersemester die Vorlesung „Die Interna-tionalisierung Mittlerer Marktführer“an.

Seit Einführung der Studiengebührenim April 2007 wurde die Seminarbiblio-thek mit Mitteln in Höhe von ca. 62.000Euro sukzessive in der Ausstattung ver-bessert. Neben der Neugestaltung desEingangsbereichs erfolgt unter anderemeine Neuaufteilung der Räumlichkeiten,Neumöblierung der Lesesäle sowie derAustausch aller Benutzer-PC.

Herr Meier-Metz geht in denRuhestandAm 6. Dezember 1999 kam HerrMeier-Metz an die Wirtschaftswissen-schaftliche Fakultät. Den Mitgliedernder Fakultät ist er als ruhige, stetsfreundliche und immer hilfsbereite Bi-bliotheksaufsicht bekannt. „Am meis-ten werde ich meine Kolleginnen undKollegen vermissen, wenn ich zum Jah-resende die Bibliothek verlasse“, bedau-ert er seinen Abschied. Eine interes-sante Beobachtung gibt er den WIWI-NEWS noch mit: „Die „Diplomer“ ha-ben nicht unter solch einem Druck studiert und haben die Bücher der Bibliothekwirklich genutzt. Heute wird viel aus dem Internet heruntergeladen“. Wir wün-schen Herrn Meier Metz alles Gute für seinen verdienten Ruhestand.

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PreisträgerDer Tübinger Nachwuchswissenschaft-ler aus dem Schwerpunktbereich Inter-nationale Rechnungslegung und Wirt-schaftsprüfung, Dipl.-Kfm., Dipl.-Bw.(FH) Marko Ljubicic, wurde bei der 2ndAnnual International Conference of Ac-counting, Business, Leadership and In-formation Management (ICABLIM)2010 der Loyola University New Orle-ans/USA mit dem Best Paper Awardausgezeichnet.

Der RWT-Preis für herausragende Pro-motionen ging an Dr. Benjamin Jungund Dr. Kerstin Kehrle.

Dr. Agnes Stribeck erhielt bei der zen-tralen Promotionsfeier der UniversitätTübingen den Promotionspreis derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

Der Fachbereich Wirtschaftswissen-schaft gratuliert den Preisträgern herz-lich.

Neu an der FakultätDipl.-Volkswirt Gideon Becker, Abtei-lung Econometrics, Statistics and Empi-rical Economics

Dipl.-Kaufmann Konrad Lang, Abtei-lung Managerial Accounting

Dipl.-Kauffrau Carolin Mauch, Abtei-lung Managerial Accounting

Ann-Kathrin Münsinger,Auszubildendeim Prüfungsamt

TermineWintersemester 2010/11

Mittwochs, 18 Uhr s.t.: ÖkonomischerWorkshop im Raum E04, Mohlstraße36. Dort präsentieren Wissenschaftleraus ihren aktuellen Forschungsprojek-ten. Informationen zum Programm fin-den Sie auf unserer Homepage

Mittwochs, 20 Uhr c.t.: Studium-Gene-rale-Reihe zu „Geld-Kultur-Werte“, or-ganisiert von Professor Joachim Star-batty und Professor Jürgen Wertheimer,Hörsaal 21, Kupferbau, Hölderlin -straße 5

17. und 18. November 2010: Studientagefür Schüler/innen

26. November 2010: Feierliche Zeugnis-und Preisverleihung des FachbereichsWirtschaftswissenschaft

01. Dezember 2010, 18 Uhr c.t.: Fakul-tätskolloquium: Professor Jörg Rocholl,European School of Management andTechnology, Berlin: „Rules versus Di-scretion in Relationship Lending“, RaumE04, Mohlstraße 36

06. Dezember 2010: Sitzung des Fakul-tätsrats

Vorlesungsfreie Tage: 24. Dezember2010 bis 7. Januar 2011 (Weihnachten)

12. Januar 2011, 18 Uhr c.t.: Fakultäts-kolloquium: Professor Christian Schlag,Goethe Universität Frankfurt am Main,Raum E04, Mohlstraße 36. Der Titel desVortrages wird noch bekannt gegeben

15. Januar bis 15. Februar 2011: Rück-meldefrist für das Sommersemester

05. Februar 2011: Ende der Vorlesungendes Wintersemesters

Bewerbungsschluss für M.Sc.-Studien-gänge im Wintersemester 2011/12: 15. März 2011

Sommersemester 2011

Beginn der Vorlesungen: 11. April 2011

24. Juni 2011: Zeugnis- und Preisverlei-hung und List-Fest in Bebenhausen

Vorlesungsfreie Tage: 22.-25. April 2011(Ostern), 2. Juni 2010 (Christi Himmel-

fahrt), 13.-17. Juni 2011 (Pfingstwoche),23. Juni 2011 (Fronleichnam)

Bewerbungsschluss für B.Sc.-Studien-gänge im Wintersemester 2011/12: 15. Juli 2011

Ende der Vorlesungen: 23. Juli 2011

Wintersemester 2011/12

Beginn der Vorlesungen: 10. Oktober2011

Vorlesungsfreie Tage: 01. November2012 (Allerheiligen), 24. Dezember 2011bis 7. Januar 2012 (Weihnachten)

Bewerbungsschluss für M.Sc.-Studien-gänge im Wintersemester 2012/13: 15. März 2012

Ende der Vorlesungen: 04. Februar 2012

Briefe – MailboxWir freuen uns über Leserbriefe mitKritik und Anregungen von Ihnen. Bitteschreiben Sie uns:

[email protected]

oder auf dem Postweg:

Wirtschafts- und SozialwissenschaftlicheFakultät – Fachbereich Wirtschaftswis-senschaftRedaktion WIWI-NEWSNauklerstraße 47D-72074 Tübingen

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Aktuelles

Mit freundlicher Unterstützung der:

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Impressum

Eberhard Karls Universität Tübingen

I �Herausgeber:Der Fachbereichssprecher Wirtschaftswissenschaft der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen In Zusammenarbeit mit den Abteilungen der Wirtschaftswissenschaft

I �Redaktion:Thomas Knoll, Kristin Chlosta, Dr. Indira Gurbaxani, Christian Fränzel Nauklerstraße 47 · 72074 Tübingen www.wiwi.uni-tuebingen.de

I �Layout & Herstellung:druckpunkt tübingen Jopestraße 8 · 72072 Tübingen

I �Umschlag-Layout:ketchumpleon, Christian Fränzel

Diese Publikation ist für Studierende und Ehemalige des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft sowie für die breite Öffentlichkeit bestimmt.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach Rücksprache mit der Redaktion.Für den Inhalt sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 02. November 2010