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„Wie können Menschen heute Jesus Christus Kennenlernen?“ „Erkundungen im Land der Verheißung“ Lokale Kirchenentwicklung im Bistum Hildesheim Kleiner Katholikentag Dekanat Verden 5. November 2011 Martin Wrasmann, Bistum Hildesheim

„Wie können Menschen heute Jesus Christus Kennenlernen?“ „Erkundungen im Land der Verheißung“

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„Wie können Menschen heute Jesus Christus Kennenlernen?“ „Erkundungen im Land der Verheißung“ Lokale Kirchenentwicklung im Bistum Hildesheim Kleiner Katholikentag Dekanat Verden 5. November 2011 Martin Wrasmann, Bistum Hildesheim. WOHER WIR KOMMEN. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: „Wie können Menschen heute Jesus Christus Kennenlernen?“ „Erkundungen im Land der Verheißung“

„Wie können Menschen heute Jesus Christus

Kennenlernen?“

„Erkundungen im Land der Verheißung“

Lokale Kirchenentwicklung im Bistum Hildesheim

Kleiner Katholikentag Dekanat Verden 5. November 2011

Martin Wrasmann, Bistum Hildesheim

Page 2: „Wie können Menschen heute Jesus Christus Kennenlernen?“ „Erkundungen im Land der Verheißung“

Das Ende der Normalität

Normalität bedeutete das Verlässliche in der Gesellschaft. Es war jene Zeit, als Familie noch lebenslange Schicksalsgemeinschaft bedeutete und sich nicht ein- undausschalten ließ wie ein Pay-TV-Programm. Damals begann nach der Ausbildung der Ernst des Lebens und nicht das nächste Praktikum. Es war jene Zeit als man drei Freunde noch im Cafe traf und nicht 16.000 bei Facebook. Damals bekamen Banker noch einen Schreck, wenn sie das Wort Risiko hörten, und nicht wie ihre Nachfahren einen Erregungszustand, bei Kirche denkt niemand mehr an Enthaltsamkeit.

Das Kennzeichen unserer Zeit ist das Verschwinden der vielen Selbstverständlichkeiten. Millionen von Menschen spüren die Überforderung: jedes Mal, wenn man alle Antworten gelernt hat, wechseln die Fragen.

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Milieugeprägte Wirklichkeit des Christwerdens und Christbleibens

Christsein ist selbstverständlich und normiert (zur Kirche gehen, mitwirken und mitleben)

Christwerden und christliche Initiation geschieht in einem sozialen Katechumenat

Die Sakramente des Christwerdens werden in diesem Rahmen sinnvoll und gefeiert

Erwachsenwerden heißt Christwerden: von daher gibt es eine starke Option für die Jugend

Die Frage nach der Integration stellt sich nicht

Sehr starke milieugeprägte Spiritualität

Die Frage nach der Berufung stellt sich im Zusammenhang mit Priester/Orden

WOHER WIR KOMMENWOHER WIR KOMMEN

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WOHER WIR KOMMEN

Die Bedeutung des Sozialen Katechumenats

Familie – Umfeld – Schule – Pfarrei

Auflösung der Milieus

Individualisierung, Mobilität, Wahlentscheidung

Die Ambivalenz der Gemeindetheologie

Die Ambivalenz der Gottesdienstbesucherzahlen

Keine intergenerationelle Weitergabe der Tradition

Institutionalisierung und Professionalisierung

Gemeindetheologie als Antwort auf die Milieuauflösung

Ehrenamtliche – Hauptamtliche/Hauptberufliche – Priester

Kategoriale und territoriale Seelsorge

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Wohin wir gehen: über den Jordan Der Übergang der kath. Kirche in

Deutschland steht in einem Paradigmenwechsel des Kircheseins. Von einem Christentum des Erbes zu einem

Christwerden aus Berufung Von einer pfarrgemeindlichen Kultur zu einer

Pfarrei als Netzwerk kirchlicher Orte (Subsidiarität) Von einer institutionellen und professionellen

Zentrierung hin zu einer Fokussierung auf das gemeinsame Priestertum der Gläubigen (MitarbeiterInnen, Charismenorientierung, neue Rolle des Priesters)

Von einer gegebenen Pfarrfamilie hin zu einer gelebten Communio der Verschiedenheit (Vielfalt)

Der Übergang geschieht nicht flächendeckend und nicht gleichzeitig.

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WOHIN WIR GEHEN: CHRISTWERDEN

Kultur der Berufung und der Gabenorientierung

Sakramentenpastoral im klassischen Sinne ist nichts mehr und nichts weniger als Erstverkündigung

Hauptaugenmerk: Katechumenale Kultur

Grundkurse und Glaubensinformation

Verschiedene Möglichkeiten des Andockens

Kategoriale Orte: „Beginnerkirchen“

Die Bedeutung geistlicher Zentren für das Christwerden

Die Bedeutung der Katechese und der mystagogischen Liturgie

Sendungsorientierung: den Menschen diesen

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ZEICHEN DER ZEIT…

Ich bin dann mal weg: „Pilger auf dem Weg“

„Pilger und Konvertiten“ – „Praktizierende Katholiken“

Die neue Diaspora und ihre Herausforderungen

„Der größte Teil der Christen in Europa sind Katechumenen und

das müssen wir ernst nehmen.

Die Neuentdeckung der Wege des Christwerdens für

Erwachsene

Kirchen für Beginner

Glaubenskurse für Erwachsene und „fresh expressions of church“

Kennzeichen des Neuen:

Christwerden als Berufungserfahrung – große Weite der

Zugehörigkeiten

Gemeinschaften des Christwerdens

Eine neue Erfahrung des Kirchewerdens: Kleine Gemeinschaften als dezentrales Netzwerk…

Neue Rolle der Laien und Priester

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Was wird werden:Kirche in Reichweite

Durch die strukturellen Maßnahmen der Bistümer entstehen „pastorale Räume“, die zu einer neuen Aufgabenverteilung und Gestalt der Pfarrei und ihren Gemeinden führt

Nicht „eine Gemeinde“, sondern eine Pfarrei mit mehreren Gemeinden

Eine deutliche Unterscheidung zwischen der pfarrlichen Ebene und der Gemeindeebene: Eucharistie, sakramentale Leitung als Dienst an der Einheit und Aufgaben der Initiation – subsidiäre Eigengestaltung und Entwicklung der Traditionen

Geprägte Zweigleisigkeit zwischen Bewahrung und Erneuerung

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Wohin wir leben:Kirche in den Lebensräumen der MenschenNeben den kirchortzentrierten Gemeinden gewachsener

Prägung wird der Blick auf andere Orte des Kirchewerdens fallen:

Lebens- und sozialräumliche Kirchenbildung: Kleine Christliche Gemeinschaften als Kirche in der Nachbarschaft

„kategoriale Orte“: Schule, Altenheim, Kindergarten

Neue Fragen nach Orten des Christwerdens: wie können neue Christen Kirche werden, wenn sie selten einen Zugang in die Kerngemeinden finden?

Gemeinden und neue Orte des Kircheseins werden selbstverständlich von Teams geleitet

Aufgabe des Pfarrers: Dienst an der Einheit als Dienst an der Vielfalt

Einheitsstiftung durch die Feier der Eucharistie

Die zentrale Bedeutung der Sendung: Kirche wird dort, wo die Armen sind.

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Optionen lokaler Kirchenentwicklung

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Prozesse lokaler Kirchenentwicklung

Seht, ich schaffe Neues, merkt ihr es nicht(Jes 43,18)Wir sind davon überzeugt, dass die Erneuerung der Kirche schon im vollen Gange ist. An vielen Orten wächst Neues, wächst Bereitschaft zur Erneuerung und ist Energie zur Neugestaltung vorhanden.

Der Prozess der Lokalen Kirchenentwicklung will,

mit den Menschen vor Ort gemeinsam diese neue Perspektiven entdecken und

Räume der Vernetzung schaffen, an denen das Neue, das Gott schafft, ansichtig wird.

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Prozesse lokaler Kirchenentwicklung

„Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden“(Ex 3,5)

Wir sind überzeugt, dass jeder Ort, jede Pfarrei, jede Gemeinde, jede katholische Einrichtung ein „Charisma“ hat.

Der Prozess der Lokalen Kirchenentwicklung will dazu anregen, dieses Charisma des Raumes gemeinsam und mit möglichst vielen Beteiligten (neu) zu entdecken.

Konkrete Schritte:

Lokale Pastoraltage zur eigenen Vergewisserung und Orientierung

Zukunftskonferenzen mit Beteiligung unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppierungen

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gabenorientierte

Beteiligung

nährende Gottesdiens

te

geteilte Visiongeistliche

Wachstumsprozesse

bevollmächtigende Leitung

vernetztes Team

lebensraumorientierte

Evangelisation

achtsame Beziehunge

n

zweckmäßige

Strukturen

nachhaltigeRessourcenpla

nung

Zentrale Wirkfaktorenfür (lokale)Kirchenentwicklung

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Beispiele lokaler Kirchenentwicklung- Kleine Kirche Kindergarten

- Beerdigungsdienst/Trauerpastoral/Kolumbarien

- Hospiz- und Palliativ-Care

- Demenzinitiativen

- Freiwilligenbörsen

- Erstkommunionkatechese

- Firmuni

- Migrationsdienste/Migrationslotsen

- Milieuspezifische Gottesdienste

- Exerzitien für „Atheisten“

- „Friedhofsmobil“

- „soul side linden“ (Hannover)

- Kleine christliche Gemeinschaften

- Fresh expressions of church/Glaubenskurse für Erwachsene

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Die fetten Jahre kommen erst….

Teams gemeindlicher Leitung

• Wahl eines mehrköpfigen Teams am Kirchort

• Beauftragung mit der Leitung des Kirchortes durch den Bischof

• Vollmacht für die Gestaltung der Grunddienste

• Teams gemeindlicher Leitung verschiedener Kirchorte bilden den Pastoralrat (auf der Grundlage des KVVG)

• Vorsitzender des Pastoralrates ist der Pfarrer

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Wofür wir stehen:Eine neue Kultur des Kircheseins

Kultur des Vertrauens und des Experiments Österliche Kultur des Wachsens: ohne

Sterben keine Auferstehung Kultur des Rufes und der Gabenorientierung Kultur der pluralen Einheit Kultur der Subsidiarität und

Dezentralisierung Kultur expliziter Spiritualität und einer

Spiritualität in Gemeinschaft Kultur der geistlichen Unterscheidung Kultur politischer Diskurse

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Was sich ändert

• Vom Stellenplan zum Gestaltungsplan

• Vom pastoralen Separatismus zur Kirche in der Welt

• Von liturgischer Erstarrung zur Gotteserfahrung

• Der amtliche Leitungsdienst: zwischen Ermöglicher und Wanderprediger

• Das Ehrenamt wird team- charismenorientierter Leitungsdienst

• Kirche:

zwischen Wikipedia und Google

zwischen Jüngerschaft und Facebook

als Zwischenheimat für Mobilnomaden

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Summa Summarum

Die Zukunft wird entschieden in denBlick genommen und das Volk Gotteszum Aufbruch ermutigt

Stärkung der innovativen Kräfte

Entwicklung einer Kultur des Vertrauens und des begleiteten Experiments

Profilierung des gemeinsamen Priestertums – Profilierung des Priestertums des Dienstes

Vertiefte Spiritualität der Christusmitte

Eine neue Gestalt der Pfarrei als Netzwerk kirchlicher Orte

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Lokale christliche Gemeinschaften…

Beziehungs-raum /Nach-

barschaft

BibelTeilen

Sendung/SozialesHandeln

Verbindung mit

Pfarrei undKirche

‚Vor Ort

Lebt Kirche‘.

Leben und Glauben

verbinden!