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1 Ein Körper bewegt sich mit der konstanten negativen Beschleu- nigung a = -1 m·s auf einer Geraden. Seine Anfangsgeschwin- 2 digkeit beträgt v = 1 m·s . 0 1 Welche der Kurven (A) bis (E) zeigt den zugehörigen Geschwin- digkeits-Zeit-Zusammenhang? 2 In einem Zentrifugenröhrchen bewegen sich gleichzeitig zwei Sorten von Makromolekülen, die sich anfangs im selben Abstand von der Drehachse der rotierenden Zentrifuge befanden, mit den konstanten Geschwindigkeiten v = 1 mm/h und v = 2 mm/h 1 2 radial von der Drehachse weg. Nach welcher Zeit sind sie in radialer Richtung 1 cm voneinan- der entfernt? (A) 1 h (B) 2 h (C) 3 h (D) 5 h (E) 10 h A -1- Physikum Herbst 2002 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG

Welche der Kurven (A) bis (E) zeigt den zugehörigen ... · entsteht Natriumsalicylat und Natriumbenzoat. (D) Acetylsalicylsäure ist eine achirale Verbindung. (E) Acetylsalicylsäure

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1 Ein Körper bewegt sich mit der konstanten negativen Beschleu-nigung a = -1 m·s auf einer Geraden. Seine Anfangsgeschwin-−2

digkeit beträgt v = 1 m·s .0−1

Welche der Kurven (A) bis (E) zeigt den zugehörigen Geschwin-digkeits-Zeit-Zusammenhang?

2 In einem Zentrifugenröhrchen bewegen sich gleichzeitig zweiSorten von Makromolekülen, die sich anfangs im selben Abstandvon der Drehachse der rotierenden Zentrifuge befanden, mit denkonstanten Geschwindigkeiten v = 1 mm/h und v = 2 mm/h1 2

radial von der Drehachse weg.

Nach welcher Zeit sind sie in radialer Richtung 1 cm voneinan-der entfernt?

(A) 1 h

(B) 2 h

(C) 3 h

(D) 5 h

(E) 10 h

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3 Von den folgenden Teilchen hat die kleinste Ruhemasse das

(A) α-Teilchen

(B) Elektron

(C) Neutron

(D) Proton

(E) Deuteron

4 Ein Widerstandsthermometer hat einen Widerstand von 8,00 bei

0 °C und von 11,2 bei 100 °C.

Welcher Temperatur in Grad Celsius entspricht der Widerstands-wert 8,96 , wenn sich der Widerstand linear mit der Tempera-tur ändert?

(A) 15 °C

(B) 20 °C

(C) 25 °C

(D) 30 °C

(E) 35 °C

5 Etwa wie groß ist bei 27 °C der (potentielle) osmotische Druck(gegenüber reinem Wasser) einer Glucose-Lösung, die pro LiterWasser 18 g Glucose enthält?

(molare Masse von Glucose: 180 g/mol; universelle Gaskonstante: 8,3 J·K ·mol ;−1 −1

10 Pa = 1 bar)5

(A) 0,02 bar

(B) 0,08 bar

(C) 0,2 bar

(D) 0,8 bar

(E) > 1 bar

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6 Welchen Wert hat die elektrische Stromstärke durch den15 Ω-Widerstand?

(A) 100 mA

(B) 200 mA

(C) 400 mA

(D) 900 mA

(E) 1,8 A

7 Wenn man bei einem Plattenkondensator (ohne Dielektrikum) derKapazität C die anliegende Spannung halbiert und den Platten-1

abstand verdoppelt, so hat seine neue Kapazität C den Wert2

(A) C = 4·C2 1

(B) C = 2·C2 1

(C) C = C2 1

(D) C = C /22 1

(E) C = C /42 1

8 Ein Therapiegerät strahlt (elektromagnetische) Dezimeterwellenmit einer Wellenlänge von 69 cm (in Luft) ab.

Welcher der folgenden Werte liegt der zugehörigen Frequenz amnächsten?

(A) 400 kHz

(B) 4 MHz

(C) 40 MHz

(D) 400 MHz

(E) 4 GHz

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9 Das vom Objektiv eines Lichtmikroskops erzeugte Zwischenbildist

(A) vergrößert, reell, umgekehrt

(B) vergrößert, virtuell, umgekehrt

(C) vergrößert, virtuell, aufrecht

(D) verkleinert, reell, umgekehrt

(E) verkleinert, virtuell, umgekehrt

10 An der Grenze zweier Medien M und M mit den Brechzahlen n1 2 1

und n wird Licht ab einem bestimmten (Grenz-)Winkel total2

reflektiert, wenn

(A) n = n1 2

(B) n < n und das Licht aus M kommend auftrifft1 2 1

(C) n < n und das Licht aus M kommend auftrifft2 1 2

(D) die Lichtgeschwindigkeiten in M und M gleich groß sind1 2

(E) die Lichtgeschwindigkeit in M kleiner als die in M ist2 1

und das Licht aus M kommend auftrifft2

11 Ein Gramm natürliches Kalium emittiert wegen seines Gehaltesan radioaktivem K im Mittel pro Sekunde 3,0 Gammaquanten von40

1,5 MeV.

Etwa wie viel Gramm an (natürlichem) Kalium enthält einMensch, für den pro Sekunde 78 Gammaquanten von 1,5 MeV gemes-sen werden, wenn der Detektor nur 20 Prozent der vom ganzenKörper emittierten Gammaquanten erfassen kann und keine weite-re 1,5 MeV-Strahlung emittiert wird?

(A) 16 g

(B) 26 g

(C) 78 g

(D) 130 g

(E) 200 g

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12 Etwa welche kinetische Energie erreicht in einer Röntgenröhreein aus der Kathode austretendes Elektron (mit einer Anfangs-geschwindigkeit in Richtung Anode von null und der Ladung1,6·10 C) beim Auftreffen auf die Anode, wenn die Spannung−19

zwischen Kathode und Anode der Röhre 100 kV beträgt?

(A) 1,6·10 J−24

(B) 6·10 J−21

(C) 6·10 J−18

(D) 1,6·10 J−17

(E) 1,6·10 J−14

13 Welche Aussage zu Wasserstoffbrückenbindungen trifft nicht zu?

(A) Die Basenpaarung in der DNA erfolgt durch Wasserstoff- brückenbindungen.

(B) Wasserstoffbrückenbindungen sind schwächer als kovalente Bindungen.

(C) In Proteinen treten Wasserstoffbrückenbindungen auf.

(D) OH- und NH-Gruppen sind gute Wasserstoffbrücken-Donoren.

(E) Wasserstoffbrückenbindungen bedingen die hohen Schmelz- und Siedepunkte von Kohlenwasserstoffen.

14 Welche Aussage zum Cyanocobalamin - als Chelatkomplex betrach-tet - trifft nicht zu?

(A) Das Zentralion des Chelatkomplexes ist Kobalt.

(B) Das Zentralion besitzt sechs Koordinationsstellen.

(C) An das Zentralion ist ein Corrin-Ringsystem gebunden.

(D) An das Zentralion ist ein Benzimidazolrest gebunden.

(E) An das Zentralion ist der Imidazolrest eines Histidins gebunden.

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15 Welche Aussage zur abgebildeten Acetylsalicylsäure trifftnicht zu?

COOH

O

O CH3

(A) Acetylsalicylsäure enthält eine Carboxylgruppe.

(B) Acetylsalicylsäure enthält eine Estergruppe.

(C) Bei der Hydrolyse von Acetylsalicylsäure mit Natronlauge entsteht Natriumsalicylat und Natriumbenzoat.

(D) Acetylsalicylsäure ist eine achirale Verbindung.

(E) Acetylsalicylsäure kann aus Salicylsäure und Essigsäure- anhydrid hergestellt werden.

16 Welches Strukturmerkmal bzw. welche funktionelle Gruppe trittin der abgebildeten Verbindung nicht auf?

OH

OHH CH3

CH3

CH3

OHl3C

(A) tertiärer Alkohol

(B) Acetal

(C) Halbacetal

(D) zwei stereogene Zentren (Chiralitätszentren)

(E) Trichlormethylgruppe

17 Bei der Reaktion von Methylamin mit Essigsäure in wässrigerLösung bei 37 °C entsteht

(A) ein Carbonsäureamid

(B) eine Verbindung, die eine Peptidbindung enthält

(C) ein Salz

(D) ein sekundäres Amin

(E) Methylacetat

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18 Bei welchem der folgenden Verbindungspaare handelt es sich umDiastereoisomere?

(A) α-D-Glucose und β-D-Glucose

(B) (+)-Milchsäure und (-)-Milchsäure

(C) 1,2-Dibrompropan und 1,3-Dibrompropan

(D) Glucose und Fructose

(E) Dimethylether und Ethanol

19 Gegeben sind

10 mL eines Phosphatpuffers der Konzentration 0,1 mol/L und100 mL eines Phosphatpuffers der Konzentration 0,01 mol/L

bestehend aus gleichen Teilen KH PO und K HPO .2 4 2 4

Die Pufferlösungen

(A) können dieselbe Menge Base abpuffern

(B) können unterschiedliche Mengen Säure abpuffern

(C) enthalten unterschiedliche Elektrolytmengen in Gramm

(D) unterscheiden sich im pH-Wert

(E) stimmen in der Konzentration überein

20 Welche Aussage zu dem folgenden Gleichgewicht und den daranbeteiligten Verbindungen trifft nicht zu?

C COH

H

H

HC O

H3C

H

(1) (2)

(A) (1) und (2) werden Tautomere genannt.

(B) Es handelt sich um ein Keto-Enol-Gleichgewicht.

(C) Das Gleichgewicht ist zugunsten von (1) verschoben, weil (1) durch intermolekulare H-Brücken stabilisiert wird.

(D) Sie können durch Oxidation eines Alkohols entstehen.

(E) Zwei Moleküle (2) können miteinander reagieren unter Bil- dung eines Aldols.

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21 Bei welcher der folgenden - bei Raumtemperatur gasförmigen -Verbindungen handelt es sich um ein Radikal?

(A) Chlorwasserstoff (HCl)

(B) Chlor (Cl )2

(C) Stickstoff (N )2

(D) Stickstoffmonoxid (NO)

(E) Ozon (O )3

22 Welche Aussage zu den folgenden Monosacchariden trifft nichtzu?

O

HO

CH2OH

OH

OH

HOCH2O OH

OH

HOCH2O OH

OH

OCH2

OH

(1) (2) (3)

(A) Alle drei Verbindungen liegen als Furanosen vor.

(B) Alle drei Verbindungen sind Pentosen.

(C) (1) und (2) liegen als Halbacetal vor.

(D) (2) ist ein 2-Desoxyzucker.

(E) (3) liegt eine Ketose zugrunde.

23 Welche Aussage zur abgebildeten Verbindung trifft nicht zu?

CHO

OH

OH

OH

CH2OH

(A) Es handelt sich um eine Aldopentose.

(B) Die Verbindung ist Baustein der Saccharose.

(C) Die Verbindung enthält drei stereogene Zentren (Chirali- tätszentren).

(D) Die Verbindung hat vier Hydroxylgruppen.

(E) Die Verbindung hat D-Konfiguration.

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24 Welche Aussage zu den nachfolgenden Verbindungen trifft nichtzu?

(1) (2)

CH2

C HH2N

COOH

CH2 OH

C HH2N

COOH

(A) (1) und (2) sind proteinogene α-L-Aminosäuren.

(B) (1) und (2) haben denselben isoelektrischen Punkt.

(C) (2) entsteht aus (1) mit Hilfe einer Monooxygenase.

(D) (1) und (2) werden zu Fumarat und Acetacetat abgebaut.

(E) (2) ist Biosynthesevorläufer des Adrenalins.

25 Welche Aussage zu folgender Verbindung trifft nicht zu?

H2

H2

C O C

O

CHOC

O

C O P O CH2 CH2 NH3

O

O

(A) Es handelt sich um ein Glycerinphosphatid.

(B) Die Verbindung enthält zwei Phosphorsäureesterbindungen.

(C) Die Verbindung enthält zwei Carbonsäureesterbindungen.

(D) Die Verbindung ist ein quartäres Ammoniumsalz.

(E) Bei der alkalischen Hydrolyse entsteht u.a. Ethanolamin.

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26 Im Gleichgewicht gilt: G° = -R · T · lnK

Welche Aussage zu dieser Gleichung und den darin enthaltenenGrößen trifft nicht zu?

(A) Die Gleichgewichtslage einer chemischen Reaktion ist temperaturabhängig.

(B) G° kann aus den freien Standardbildungsenthalpien der Edukte und Produkte berechnet werden.

(C) Für G° = 0 ergibt sich ein Verhältnis von Edukt- zu Pro- duktkonzentrationen von 1:1.

(D) G° beinhaltet sowohl die Reaktionsenthalpie als auch die Reaktionsentropie.

(E) Wärmezufuhr bewirkt für jede Reaktion eine Verschiebung der Gleichgewichtslage zugunsten der Produkte.

27 Welche Aussage zur Reaktion, deren Energieprofil gezeigt ist,trifft nicht zu?

(A) Die freie Reaktionsenthalpie errechnet sich als die Summe von "I" und "II".

(B) Der mit "II" gekennzeichnete Doppelpfeil gibt die freie Aktivierungsenthalpie an.

(C) An der mit "III" gekennzeichneten Stelle wird der Über- gangszustand der Reaktion durchlaufen.

(D) Die Geschwindigkeit der Reaktion wird durch den Wert von "II" bestimmt.

(E) Die Gleichgewichtslage wird durch den Wert von "I" be- stimmt.

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28 Saccharose

(A) enthält eine α-glykosidisch gebundene Fructose

(B) enthält eine α-glykosidisch gebundene Glucose

(C) weist eine freie halbacetalische OH-Gruppe auf

(D) kann mit Alkoholen Glykoside bilden

(E) entsteht bei der Spaltung von Stärke durch α-Amylase

29 Einen pK-Wert von ca. 6 im physiologischen Bereich hat die

(A) Carboxylgruppe der Seitenkette des Glutamats

(B) Carboxylgruppe der Seitenkette des Aspartats

(C) Imidazolgruppe der Seitenkette des Histidins

(D) Thiolgruppe der Seitenkette des Cysteins

(E) Guanidingruppe der Seitenkette des Arginins

30 Cytidintriphosphat ist Cofaktor bei der Biosynthese von

(A) Homoglykanen

(B) Hyaluronsäure

(C) Neutralfetten

(D) Phospholipiden

(E) Gallensäuren

31 Welche Aussage zu Serinproteinasen trifft nicht zu?

(A) Serinproteinasen spalten Proteine hinter Serylresten.

(B) Im aktiven Zentrum wird unter Beteiligung der OH-Gruppe eines spezifischen Serylrestes ein kovalenter Enzym-Sub- stratkomplex gebildet.

(C) Im aktiven Zentrum tragen Histidin und Aspartat zur Kata- lyse bei.

(D) Serinproteinasen sind an der Blutgerinnungskaskade betei- ligt.

(E) Substanzen, die kovalent an Enzyme binden, wie z.B. orga- nische Fluorphosphate, können Serinproteinasen inaktivie- ren.

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32 Eine Zelle habe ein Membranpotential (E ) von -80 mV und einm

Cl -Gleichgewichtspotential (E ) von ebenfalls -80 mV.−Cl

Welche Aussage zum Betrag des elektrochemischen Potentials(Trieb"kraft") für Cl und seiner Richtung für Cl trifft zu?− −

(A) 0 mV, weder hinein noch heraus

(B) 80 mV aus der Zelle heraus

(C) 80 mV in die Zelle hinein

(D) 160 mV aus der Zelle heraus

(E) 160 mV in die Zelle hinein

33 Welche Aussage zu Biomembranen trifft nicht zu?

(A) In Wasser bilden Membranlipide spontan Doppelschichten, die sich zu Vesikeln schließen können.

(B) Die Fluidität von Biomembranen wird durch gesättigte Fett- säuren erhöht.

(C) Cholesterin beeinflusst die Fluidität von Biomembranen.

(D) Anionische Membranlipide (z.B. Phosphatidylserin) finden sich typischerweise auf der zytoplasmatischen Seite von Biomembranen.

(E) Die Fluidität der Membranlipide erlaubt eine laterale Be- weglichkeit von Membranproteinen.

34 Cardiolipin ist ein charakteristisches Phospholipid vor allemvon

(A) Erythrozytenmembranen

(B) Mitochondrienmembranen

(C) Kernmembranen

(D) Membranen des endoplasmatischen Retikulums

(E) Markscheiden der Nervenfasern

35 Durch eine Monooxygenase wird nicht katalysiert die

(A) Hydroxylierung in Position 11 des Sterangerüstes bei der Synthese von Cortisol

(B) Synthese von Tyrosin aus Phenylalanin

(C) Synthese von Dopa aus Tyrosin

(D) Synthese von Malat aus Fumarat

(E) Epoxidbildung polyzyklischer Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Benzpyren

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36 Welche Aussage zu Glykosaminoglykanen trifft nicht zu?

(A) Sie sind aus Disaccharid-Einheiten aufgebaut, die aus Hexosaminen und (am häufigsten) Uronsäuren bestehen.

(B) Sie können mit Schwefelsäure verestert sein.

(C) Sie sind wesentlicher Bestandteil der Proteoglykane.

(D) Sie sind wesentlicher Bestandteil des Zytoskeletts.

(E) Heparin gehört zu den Glykosaminoglykanen.

37 Welche Aussage zu Histonen trifft nicht zu?

(A) Sie werden für den Aufbau von Nucleosomen benötigt.

(B) Sie finden sich vor allem im Nucleolus.

(C) Sie sind wegen ihres hohen Lysin- und Arginingehalts basische Proteine.

(D) Sie können acetylierte Lysylreste enthalten.

(E) Sie haben sich im Verlaufe der Evolution nur wenig verän- dert.

38 An der Bildung von Desoxyribonukleotiden ist nicht beteiligt:

(A) Ribonukleotidreduktase

(B) Thioredoxin

(C) Cytochrom-P -Monooxygenase450

(D) NADP und NADPH/H+ +

(E) FAD/FADH2

39 Bei einem Patienten mit Schmerzen in den Gelenken wird eineGicht diagnostiziert. Wegen der stark erhöhten Harnsäurekon-zentration im Serum und der Neigung zu Gichtanfällen sind be-stimmte diätetische Empfehlungen sinnvoll. Welche der folgen-den Empfehlungen gehört nicht dazu?

(A) Reduktion des Alkoholkonsums

(B) Reduktion des Fleischkonsums

(C) Reduktion des Konsums an Wurst und gebratener Leber

(D) Reduktion der Kohlenhydratzufuhr

(E) mehr Milch und Milchprodukte auf den Speiseplan setzen

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40 Welches Enzym wird durch Amethopterin (Methotrexat) gehemmt?

(A) Dihydrofolatreduktase

(B) DNA-Polymerase

(C) Thymidylat-Synthase

(D) Thymidin-Kinase

(E) Ribonukleotid-Reduktase

41 Welche Aussage zu Topoisomerasen trifft nicht zu?

(A) Sie werden für die Replikation benötigt.

(B) Sie führen reversibel Strangbrüche in DNA-Moleküle ein.

(C) Sie verändern die Verwindungszahl von DNA.

(D) Sie können als Bakterien-spezifische Exonukleasen wirken.

(E) Bakterielle Topoisomerasen können Angriffspunkt einer antibiotischen Therapie sein.

42 Die Synthese von Ribonukleinsäure durch RNA-Polymerasen

(A) ist unabhängig von Desoxyribonukleinsäure

(B) geschieht durch Kettenverlängerung am 3'-OH des vorher- gehenden Nukleotids

(C) geschieht durch Knüpfen von Phosphorsäure-Anhydrid-Bin- dungen

(D) benötigt Nukleosid-Monophosphate als Enzymsubstrate

(E) wird durch eines der drei Terminationscodons des gene- tischen Codes abgebrochen

43 Welche Aussage zu membrangebundenen Ribosomen und ihrer Funk-tion trifft nicht zu?

(A) Sie enstehen aus freien Ribosomen durch SRP(signal recog- nition particle)-vermittelte Bindung an das endoplasma- tische Retikulum.

(B) Die wachsende Peptidkette wird cotranslational in das Lu- men des endoplasmatischen Retikulums transloziert.

(C) Sie kommen nur in Zellen mit hoher Proteinsekretion vor.

(D) Sie sind an der Synthese lysosomaler Hydrolasen beteiligt.

(E) Sie sind an der Synthese von Plasmamembranproteinen betei- ligt.

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44 Welche Aussage zu Aminoacyl-tRNA-Synthetasen trifft nicht zu?

(A) Sie benötigen ATP.

(B) Sie katalysieren die Bildung einer kovalenten Bindung zwischen einer Aminosäure und dem 3'-Ende einer tRNA.

(C) Sie sind jeweils spezifisch für eine einzige tRNA.

(D) Sie sind jeweils spezifisch für eine einzige Aminosäure.

(E) An der Erkennung der korrekten tRNA kann unter anderem das Anticodon beteiligt sein.

45 Reverse Transkriptase

(A) ist das Enzym der DNA-Replikation von DNA-Viren

(B) benötigt eine Primase zur Synthese eines Startermoleküls

(C) verwendet Desoxyribonukleosidtriphosphate als Substrate

(D) wird durch α-Amanitin gehemmt

(E) katalysiert bei Bakterien die Replikation extrachromosoma- ler DNA

Ordnen Sie jedem der in Liste 1 aufgeführten Apolipoproteinedie charakteristische Funktion aus Liste 2 zu!

Liste 1 Liste 2

46 Apolipoprotein C II (A) Ligand des VLDL-Rezeptors

47 Apolipoprotein B (B) Ligand des LDL-Rezeptors100

(C) Aktivierung der LCAT

(D) Aktivierung der Lipopro- teinlipase

(E) Inhibitor der Lipoprotein- lipase

48 In welchen Lipoproteinen ist der Gewichtsanteil der Triacyl-glycerine am größten?

(A) Chylomikronen

(B) VLDL (very low density lipoproteins)

(C) IDL (intermediate density lipoproteins)

(D) LDL (low density lipoproteins)

(E) HDL (high density lipoproteins)

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49 Zahlreiche Gewebe des Menschen haben nur eine geringe endoge-ne Cholesterinsynthese. Vielmehr nehmen sie Cholesterin ausdem Serum auf.

Welcher Serumbestandteil ist dafür am wichtigsten?

(A) Chylomikronen

(B) VLDL (very low density lipoproteins)

(C) LDL (low density lipoproteins)

(D) HDL (high density lipoproteins)

(E) Albumin

50 Welche Aussage zum Häm trifft nicht zu?

(A) Porphobilinogen enthält einen Pyrrolring und wird aus 5-Aminolävulinsäure synthetisiert.

(B) 5-Aminolävulinsäure entsteht durch Transaminierung von 5-Ketolävulinsäure in den Mitochondrien.

(C) Die 5-Aminolävulinsäure-Synthese ist Pyridoxalphosphat- abhängig.

(D) Die 5-Aminolävulinsäure-Synthese wird durch Häm gehemmt.

(E) Eisen wird - katalysiert durch die Ferrochelatase - unter Hämbildung in Protoporphyrin eingebaut.

51 Welche Aussage zum Bilirubin trifft nicht zu?

(A) Bilirubin ist das Endprodukt des Hämabbaus im Monozyten- Makrophagen-System von Milz, Leber und Knochenmark.

(B) Bilirubin entsteht durch Reduktion von Biliverdin.

(C) Bilirubin enthält 2 Carboxylgruppen und ist schwer wasser- löslich.

(D) Bilirubin wird in Milz und Knochenmark glucuronidiert.

(E) Bilirubin wird durch Darmbakterien in Sterkobilin umgewan- delt.

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52 Bilirubin

(A) enthält Fe(II)

(B) ist im Plasma an freie Fettsäuren gebunden

(C) wird als Diglucuronid aktiv in die Leber-Canaliculi sezerniert

(D) wird hauptsächlich über die Niere ausgeschieden

(E) wird in den Zellen der Dünndarmmukosa von Glucuronsäure abgespalten

53 Welche Aussage zum Glutathion (GSH) trifft nicht zu?

(A) GSH ist ein nicht-ribosomal synthetisiertes Tripeptid.

(B) GSH ist Bestandteil eines Leukotriens (Leukotrien C ).4

(C) GSH wird für den Einbau von Selen in Selen-haltige Enzyme benötigt.

(D) GSH kann in der Leber an Konjugationsreaktionen der Phase 2 beteiligt sein.

(E) GSH ist an Redoxreaktionen beteiligt.

54 Die Erythrozytenkonzentration im Blut eines Erwachsenen von70 kg betrage 5,0·10 /L, die mittlere Lebensdauer der Erythro-12

zyten 120 Tage (= 1,0·10 s).7

Welcher der folgenden Werte kommt der Neubildungsrate derErythrozyten wahrscheinlich am nächsten?

(A) 2,5·10 s4 −1

(B) 5,0·10 s4 −1

(C) 2,5·10 s5 −1

(D) 5,0·10 s5 −1

(E) 2,5·10 s6 −1

55 Die Anzahl der Retikulozyten im Blut ist gesteigert bei

(A) chronisch erhöhter Hämolyse

(B) Cobalaminmangel

(C) Eisenmangel

(D) Störungen der Hämsynthese

(E) Störungen der Globinsynthese

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56 Welcher der folgenden Faktoren ist an der Adhäsion der Throm-bozyten an der verletzten Gefäßwand wesentlich beteiligt?

(A) Hagemann-Faktor (= Faktor XII)

(B) Proaccelerin (= Faktor V)

(C) Prothrombin (= Faktor II)

(D) Stuart-Prower-Faktor (= Faktor X)

(E) von-Willebrand-Faktor (= vWF)

57 Welche Aussage zum Faktor X der Blutgerinnung (Stuart-Prower-Faktor) trifft zu?

(A) Faktor X ist ein Membranprotein von Endothelzellen.

(B) Faktor X verknüpft Fibrinmonomere kovalent untereinander.

(C) Faktor X wird bei Verletzung aus dem Gewebe freigesetzt.

(D) Faktor X wird sowohl durch das intra- als auch durch das extravasale System der Blutgerinnung aktiviert.

(E) Genetisch bedingter Mangel an Faktor X ist die Ursache der Hämophilie A.

58 Welche Aussage zum Protein C trifft nicht zu?

(A) Protein C wird in der Leber als inaktive Vorstufe synthe- tisiert.

(B) Protein C wird Vitamin-K-abhängig carboxyliert.

(C) Aktiviertes Protein C (APC) ist eine Proteinase.

(D) APC wirkt zusammen mit Protein S antikoagulierend.

(E) APC wird durch Thrombin inaktiviert.

59 Urokinase

(A) aktiviert Plasminogen zu Plasmin

(B) hemmt die Wirkung von aktiviertem Plasmin auf Fibrin

(C) ist Vitamin-K-abhängig

(D) phosphoryliert Plasminogen

(E) wirkt als PAI (Plasminogen-Aktivator-Inhibitor)

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60 Von neutrophilen Granulozyten wird/werden nicht gebildet:

(A) Sauerstoffradikale

(B) Elastase

(C) Myeloperoxidase

(D) Interleukin-2

(E) Kathepsin G

61 Welche der folgenden Zellen sind für die Phagozytose vonBakterien am wichtigsten?

(A) basophile Granulozyten

(B) eosinophile Granulozyten

(C) neutrophile Granulozyten

(D) Mastzellen

(E) T-Lymphozyten

62 Welche Aussage zu Makrophagen trifft nicht zu?

Ihre Beteiligung bei der Abwehr körperfremder Substanzen zeigtsich in der

(A) Fähigkeit, extrazelluläre Antigene aufzunehmen und zu fragmentieren

(B) Fähigkeit, den T-Helferzellen Antigenpeptide zu präsen- tieren

(C) Fähigkeit, opsonierte Bakterien zu phagozytieren

(D) Produktion von Interleukin-1

(E) Aktivierung des Komplementsystems

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63 Welche Aussage zu Antikörpern trifft nicht zu?

(A) Ein bestimmter Klon von Plasmazellen synthetisiert mono- spezifische, d.h. gegen ein bestimmtes Epitop gerichtete Antikörper.

(B) Das Blut des Menschen enthält ein Gemisch monoklonaler Antikörper.

(C) Antikörper der Klasse IgG können an der Auslösung der Komplementreaktion beteiligt sein.

(D) Antikörper der Klasse IgE bilden Dimere, die durch das Joining-Protein verbunden sind.

(E) Bei der Immunelektrophorese bilden Antikörper mit Antige- nen Präzipitate.

64 Welche Aussage zu MHC-Proteinen der Klasse I trifft nicht zu?

(A) Sie finden sich beim Menschen auf allen kernhaltigen Zel- len.

(B) Sie bestehen aus einer transmembranären Peptidkette und dem assoziierten β -Mikroglobulin.2

(C) Der T-Zell-Rezeptor zytotoxischer T-Zellen erkennt den Komplex aus Antigenpeptid und MHC-Proteinen der Klasse I.

(D) Sie zeigen einen hohen genetischen Polymorphismus.

(E) Sie stimulieren bei Virus-infizierten Zellen die Synthese von Interferon-γ.

65 Welche Aussage zum Komplementsystem trifft nicht zu?

Seine Komponenten

(A) sind Glykoproteine

(B) können bei der Abwehr von Fremdzellen durch limitierte Proteolyse aktiviert werden

(C) können teilweise Vorstufen von Mediatoren der Entzündung sein

(D) sind an der Agglutination von Toxinen beteiligt

(E) werden in der Leber synthetisiert

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66 Glutamat

(A) bindet an die Ryanodin-Rezeptoren

(B) hat im akut ischämischen ZNS eine verminderte Konzen- tration im Interstitialraum

(C) hemmt die Auslösung der Langzeitpotenzierung (LTP)

(D) ist ein inhibitorischer Transmitter im ZNS

(E) wird von den Gliazellen aus dem Interstitialraum des ZNS aufgenommen

67 Eine Strom-Spannungskennlinie (Maximalwerte) wurde für einbestimmtes Ion an einem Neuron in Gewebekultur durch sprung-hafte Depolarisation ausgehend von -90 mV bestimmt.

Dabei handelt es sich am ehesten um folgenden Ionenstrom:

(A) K+

(B) Na+

(C) Cl−

(D) Ca2+

(E) Mg2+

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68 In einem α-Motoneuron werde das Ruhemembranpotential inRichtung Hyperpolarisation verschoben.

Dies kann zustande kommen durch eine

(A) Abnahme der K -Leitfähigkeit der Membran+

(B) Erhöhung der Ca -Leitfähigkeit der Membran2+

(C) Erhöhung der Na -Leitfähigkeit der Membran+

(D) Erniedrigung der intrazellulären K -Konzentration+

(E) Zunahme der Aktivität der Na /K -ATPase+ +

69 Bei einer (willkürlichen) isometrischen Kontraktion des Muscu-lus triceps brachii mit 40 % der Maximalkraft ist am wahr-scheinlichsten:

(A) eine Erregung der Afferenzen der Kernkettenfasern (Nuclear-chain-Fasern)

(B) keine Reaktion der sekundären Muskelspindelafferenzen

(C) eine Hemmung der Aktivität der statischen γ-Motoneurone

(D) ein Sistieren der Aktivität in den Ib-Afferenzen

(E) eine Entladungsfrequenz der α-Motoneurone von weniger als 10 Aktionspotentialen pro Sekunde

70 Eine Erregung der Golgi-Sehnenorgane eines Muskels führt zu

(A) Aktivierung von intrafusalen Fasern im gleichen Muskel

(B) Auftreten einer H-Welle im EMG (Elektromyogramm)

(C) elektromechanischer Entkopplung

(D) Hemmung der α-Motoneurone dieses Muskels

(E) retrograder Aktivierung von γ-Motoneuronen

71 Die Purkinje-Zellen des Zerebellums, deren Axone zum Nucleusvestibularis lateralis projizieren,

(A) sind gleichmäßig im gesamten Kleinhirn angeordnet

(B) werden durch die Kletterfasern gehemmt

(C) benutzen als Transmitter Acetylcholin

(D) hemmen die Zellen des Nucleus vestibularis lateralis

(E) sind in einer zerebro-zerebellären Schleife in die Pro- grammierung der Willkürbewegung eingebaut

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72 Welche Aussage trifft für die lateralen Teile der Kleinhirn-hemisphären zu?

(A) Die sie erreichenden Kletterfasern kommen aus dem Rücken- mark.

(B) Die Purkinje-Zellen werden durch die Korbzellen erregt.

(C) Ihre Purkinje-Zellen werden überwiegend aus den Vestibu- larkernen erregt.

(D) Sie projizieren unter Umgehung des Thalamus direkt auf die Assoziationscortices.

(E) Dysmetrie bei Zielbewegungen ist ein typisches Ausfall- symptom.

73 Bei erwachsenen Patienten ist nach Durchtrennung des Corpuscallosum und der vorderen Kommissur (Split-brain-Operation)meist

(A) die linke Hemisphäre der rechten beim Umgang mit komplexen geometrischen Figuren überlegen

(B) die rechte Hemisphäre der linken im sprachlichen Aus- drucksvermögen überlegen

(C) die rechte Hemisphäre der linken bei der Lösung mathema- tischer, sequentiell ablaufender Operationen überlegen

(D) die rechte Hemisphäre noch fähig, Gegenstände auf nicht- verbale Weise zu identifizieren

(E) die Fähigkeit beider Hemisphären zur sprachlichen Artiku- lation gleich

74 Welche der folgenden Aussagen zur Langzeitpotenzierung (LTP)an den Pyramidenzellen des Hippocampus trifft zu?

(A) Sie kann in der Regel durch ein einziges präsynaptisches Aktionspotential ausgelöst werden.

(B) Der Überträgerstoff an der Synapse ist Dopamin.

(C) Starke postsynaptische Membrandepolarisation deblockiert die NMDA-Rezeptor-gekoppelten Ionenkanäle.

(D) Die intrazelluläre Ca -Konzentration in dem postsynapti-2+

schen Neuron fällt ab.

(E) Postsynaptisches Korrelat der LTP ist eine starke Hyper- polarisation der Zellmembran.

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75 Die unten stehenden Kurven zeigen die mögliche Antwort einesSensors (Sinneszelle, sensorische Nervenendigung) auf einenRechteck-Reiz.

Welche der folgenden Kurven stellt die Antwort eines Differen-tial-(D-)Sensors am treffendsten dar?

76 Korpuskuläre Endstrukturen an afferenten Hautnervenfasernfindet man am ehesten bei folgenden Typen von Hautafferenzen:

(A) mechanosensitiv mit dicken markhaltigen Axonen

(B) mechanosensitiv mit marklosen Axonen

(C) kalt-sensitiv

(D) warm-sensitiv

(E) nozizeptiv

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77 Wichtiger Transmitter der nozizeptiven Terminale im Rückenmarkist

(A) Acetylcholin

(B) Bradykinin

(C) Glutamat

(D) Glutamin

(E) Histamin

78 Welche Aussage zu den Zapfenzellen der Retina im Vergleich zuden Stäbchenzellen trifft zu?

(A) Ihre Anzahl ist höher.

(B) Ihre Absolutschwelle zur Auslösung eines Rezeptorpoten- tials ist höher.

(C) Sie besitzen das gleiche Opsin.

(D) Sie besitzen andere Konfigurationen von 11-cis-Retinal.

(E) Sie haben in der Projektion eine stärker ausgeprägte Konvergenz auf die Ganglienzellen.

79 Die Abbildungen (A)-(E) zeigen in den Gesichtfeldern vonPatienten mit Läsionen der Sehbahn die gemessenen Gesichts-feldausfälle (grau).

Welcher Gesichtsfeldausfall ist charakteristisch für eineDurchtrennung des linken Tractus opticus?

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80 M-Zellen (= magnozelluläre Zellen; α-Zellen) des Ganglienzell-systems der Retina

(A) haben kleinere rezeptive Felder als die parvozellulären Ganglienzellen

(B) haben monosynaptische Kontakte mit den Photorezeptoren

(C) projizieren in den Colliculus superior

(D) sind zahlreicher als die parvozellulären Ganglienzellen

(E) tragen wesentlich zum Sehen von Farbe bei

81 An den Sinneszellen des Vestibularorgans werden die Stereo-villi (= Stereozilien) in Richtung des Kinoziliums abgelenkt.

Welche Aussage zu den dadurch ausgelösten Vorgängen trifft zu?

(A) Die "tip links" werden entspannt.

(B) Durch die Transduktionskanäle diffundiert K in das+

Zellinnere.

(C) Die Rezeptorzellen werden hyperpolarisiert.

(D) An der Zellmembran der Rezeptorzelle bilden sich vermehrt Aktionspotentiale.

(E) Die Neurone des Ganglion geniculi werden erregt.

82 Durch die Übertragung der Schallenergie auf die Perilymphe derScala vestibuli wird im Innenohr folgender, am Transduktions-prozess beteiligter Effekt ausgelöst:

(A) Die resultierende Wanderwelle hat ein Maximum für hohe Frequenzen im Bereich des Helicotremas.

(B) Aktive oszillierende Längenänderungen der inneren Haarzel- len verstärken die Schwingungsamplitude lokal.

(C) Öffnung von Ionenkanälen an der Spitze der Mikrovilli führt zu einem Kaliumausstrom in die Endolymphe.

(D) Die stimulierten sekundären Sinneszellen setzen einen erregenden Transmitter frei.

(E) Durch Depolarisation der Reißner-Membran wird ein Mikro- phonpotential ausgelöst.

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83 Welche Aussage trifft für die Geschmacksqualität "sauer" zu?

(A) Sie hat die niedrigste Schwelle aller Geschmacksqualitä- ten.

(B) Der charakteristische Geschmacksstoff ist Nikotin.

(C) Die Geschmackszellen für die Qualität "sauer" sind vorwie- gend in den Papillae filiformes lokalisiert.

(D) Saure Geschmacksstoffe blockieren apikale Ca -Kanäle.2+

(E) Sie wird durch Abnahme des pH-Werts im Geschmacksporus ausgelöst.

84 Welche der Empfindungen wird (bei der klinischen Geruchsprü-fung) durch Erregung von Afferenzen des N. trigeminus derNasenschleimhaut induziert?

(A) blumig

(B) erdig

(C) fäkal

(D) faulig

(E) stechend

85 Nach dem Laplace-Gesetz hängt der transmurale Druck P einerkugelförmigen Alveole von deren Radius r und der Oberflächen-spannung der die Wand auskleidenden Flüssigkeit ab.

Welche der folgenden Gleichungen beschreibt diesen Zusammen-hang?

(A) P = 2/r

(B) P = 2/r2

(C) P = 2 r

(D) P = 2 r2

(E) P = 2 r

86 Mangel an Surfactant führt am ehesten zu

(A) erhöhtem Residualvolumen

(B) erniedrigtem endexspiratorischem Alveolardruck

(C) stärker negativem endexspiratorischem Pleuradruck

(D) vermindertem Strömungswiderstand in den Atemwegen

(E) verminderter Atemarbeit

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87 Eine Versuchsperson (Körpertemperatur 37 °C) atmet 1 Stundelang 8 L/min vollständig mit Wasserdampf gesättigte Luft von37 °C (BTPS-Bedingungen) ein. Luft von 37 °C enthält unterNormaldruck bei voller Wasserdampfsättigung 43 mg H O/L.2

Etwa wie groß ist in dieser Stunde die respiratorische Perspi-ratio insensibilis?

(A) 0,0 mL

(B) 0,3 mL

(C) 2,6 mL

(D) 13 mL

(E) 26 mL

88 Ein Proband atmet von der Atemruhelage (Lungenvolumen =Funktionelle Residualkapazität, FRC) 1 L ein und dann vondiesem Wert aus mit maximaler Anstrengung bis FRC aus. Beidiesem Atemmanöver wird gleichzeitig der Pleuradruck gemessen.

Welche der Kurven (A)-(E) beschreibt am ehesten die Beziehungzwischen Lungenvolumen (Ordinate) und Pleuradruck (Abszisse)während dieser Exspiration?

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89 Ein 71-jähriger Patient mit chronischer Atemwegsobstruktionhat akute Anfälle von Atemnot, bei denen sich der Atemwegs-widerstand noch weiter erhöht.

Zur Behandlung dieser akuten Beschwerden ist am ehesten geeig-net eine Aktivierung von

(A) α -Adrenozeptoren1

(B) α -Adrenozeptoren2

(C) β −Adrenozeptoren1

(D) β -Adrenozeptoren2

(E) muskarinergen Cholinozeptoren

90 Welche Aussage zur β-Oxidation der Fettsäuren trifft nicht zu?

(A) Acyl-CoA wird mit FAD als Coenzym oxidiert.

(B) An eine 2,3(α,β)-ungesättigte, Coenzym-A-gebundene Fett- säure wird Wasser angelagert.

(C) Hydroxyacyl-CoA wird mit NAD als Coenzym oxidiert.+

(D) Mit Hilfe von Coenzym A wird Ketoacyl-CoA thiolytisch ge- spalten.

(E) Ungesättigte Fettsäuren werden zu Propionyl-CoA abgebaut.

91 Für welche der folgenden Substanzen ist der physiologischeBrennwert mehr als 10 % niedriger als der physikalischeBrennwert?

(A) Ethanol

(B) Glucose

(C) Glycin

(D) Glycerin

(E) Stearinsäure

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92 Nach Aufnahme einer Arbeit wird eine Zunahme des O -Verbrauchs2

von 0,3 L/min auf 0,6 L/min gemessen. Daraus lässt sich beieinem kalorischen Äquivalent von 20 kJ/L O der zusätzliche2

Energieumsatz berechnen als:

(A) 30 W

(B) 60 W

(C) 100 W

(D) 150 W

(E) 300 W

93 Welche Aussage zur Spiroergometrie am Fahrradergometer trifftnicht zu?

(A) Bei maximaler Belastung kommt es zu einem Absinken der endexspiratorischen CO -Konzentration.2

(B) Eine Belastung mit 5 Watt/kg Körpergewicht liegt über der Dauerleistungsgrenze eines gesunden Erwachsenen.

(C) Der Energieumsatz kann aus dem O -Verbrauch exakter ermit-2

telt werden, wenn außer dem O -Verbrauch auch der Respira-2

torische Quotient (RQ) bekannt ist.

(D) Infolge maximaler Belastung wird der Atemgrenzwert erreicht.

(E) Der Bruttowirkungsgrad liegt immer unter 30 Prozent.

94 Während schwerer dynamischer Muskelarbeit (mehr als 250 W) än-dert sich gegenüber Ruhe relativ am stärksten der

(A) arterielle O -Partialdruck2

(B) arterielle CO -Partialdruck2

(C) O -Partialdruck in der Arteria pulmonalis2

(D) koronarvenöse O -Partialdruck2

(E) koronarvenöse CO -Partialdruck2

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95 Ein Arbeiter, der bei großer Hitze am Hochofen arbeitet undstark schwitzt, löscht seinen Durst mit sehr mineralarmemLeitungswasser. Trotzdem entwickelt sich eine Dehydratation.

Welche der Veränderungen ist am wenigsten wahrscheinlich?

(A) vermindertes intrazelluläres Volumen

(B) verminderte Plasmaosmolalität

(C) niedrige Na -Konzentration im Harn+

(D) erniedrigter Blutdruck

(E) vermindertes Herzzeitvolumen

96 Welche Dehydrogenase ist nicht am Citratzyklus beteiligt?

(A) Isocitrat-Dehydrogenase

(B) α-Ketoglutarat-Dehydrogenase

(C) Succinat-Dehydrogenase

(D) Malat-Dehydrogenase

(E) Pyruvat-Dehydrogenase

97 Entkoppler der oxidativen Phosphorylierung

(A) erniedrigen den Sauerstoffverbrauch

(B) führen zu erhöhter Wärmebildung

(C) hemmen den Transport von Protonen über die innere Mito- chondrien-Membran

(D) erhöhen die Bildung von ATP aus ADP und Phosphat

(E) hemmen die Cytochromoxidase

98 Welche Aussage zum Troponin-Komplex trifft nicht zu?

(A) Der Troponin-Komplex ist am Kontraktionsvorgang im Herz- muskel beteiligt.

(B) Der Troponin-Komplex stabilisiert im Ruhezustand die Lage des Tropomyosins auf dem F-Actin.

(C) Die Untereinheit Troponin C ist weitgehend Struktur-homo- log zum Calmodulin.

(D) Ca -Bindung an Troponin C löst Konformationsänderungen2+

aus, die zur Freilegung der Bindungsstelle eines Myosin- kopfes auf dem F-Actin führen.

(E) Troponin C aktiviert in der Ca -gebundenen Form die Myo-2+

sinleichtkettenkinase (MLCK).

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99 An der Regulation von Enzymen des Glykogenstoffwechsels imMuskel ist nicht beteiligt die

(A) Bindung von Ca -Calmodulin an die Phosphorylase-Kinase2+

(B) Phosphorylierung der Glykogen-Phosphorylase

(C) allosterische Aktivierung der Glykogen-Phosphorylase durch AMP

(D) allosterische Hemmung der Glykogen-Synthase durch Inosi- tol-1,4,5-trisphosphat (IP )3

(E) Dephosphorylierung der Glykogen-Synthase

100 Welche Aussage zur Kontraktion von glatter Gefäßmuskulaturtrifft zu?

(A) Voraussetzung ist eine repetitive Depolarisation der motorischen Endplatten.

(B) Zur Kontraktionsauslösung muss Ca an Troponin C gebunden2+

werden.

(C) Eine Erhöhung der Myosin-Phosphatase-Aktivität steigert die Kontraktion.

(D) Die maximale Calcium-induzierte Verkürzung tritt bei einem intrazellulären Calciumspiegel von 10 mol/L auf.−9

(E) Um die gleiche Kraft/Querschnitt zu erzeugen, verbraucht sie weniger Energie als die Skelettmuskulatur.

101 Zur Reaktionskette der elektromechanischen Koppelung bei derErregung des Skelettmuskels gehört

(A) der Ca -Kanal-vermittelte Ca -Ausstrom aus dem Zytosol in2+ 2+

die transversalen Tubuli

(B) die Aktivierung des Dihydropyridinrezeptors durch zyto- solisches Ca2+

(C) die Dihydropyridinrezeptor-vermittelte Aktivierung der Ryanodinrezeptoren

(D) die Myosinphosphorylierung durch die Myosinleichtketten- kinase (MLCK)

(E) die Öffnung sarkoplasmatischer K -Kanäle+

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102 Aus welchem der folgenden Befunde lässt sich folgern, dass derHerzvagus bei der Einstellung der Ruheherzfrequenz gegenüberdem Herzsympathikus dominiert?

(A) Druck auf den Karotissinus erzeugt Bradykardie.

(B) Durch Ausdauertraining wird die Ruheherzfrequenz gesenkt.

(C) Intravenöse Injektion von Noradrenalin führt reflektorisch (über Blutdruckanstieg) zu Bradykardie.

(D) Nach Unterbrechung der ganglionären Übertragung im vegeta- tiven Nervensystem durch Gabe von Ganglienblockern steigt die Ruheherzfrequenz.

(E) Unterbrechung der vagalen kardialen Innervation steigert die Ruheherzfrequenz.

103 Zur raschen Absenkung der zytosolischen Ca -Konzentration in2+

Myokardzellen nach einer Kontraktion trägt bei:

(A) Aktivität von Ca -ATPasen2+

(B) Aktivierung von Dihydropyridin-Rezeptoren in den transver- salen Tubuli

(C) Aktivierung von Ryanodin-Rezeptoren in den longitudinalen Tubuli

(D) Dephosphorylierung von Phospholamban

(E) elektrochemischer Gradient für Ca vom Zytosol in den2+

Extrazellulärraum

104 Während der PQ-Strecke im EKG (Ende P bis Anfang Q)

(A) beginnt die Depolarisation der Vorhofmuskulatur

(B) breitet sich die Erregung in der Kammermuskulatur aus

(C) breitet sich die Erregung in der Vorhofmuskulatur aus

(D) ist die Vorhofmuskulatur vollständig erregt

(E) ist die Vorhofmuskulatur vollständig repolarisiert

105 Der positiv inotrope Effekt am Ventrikelmyokard von Digitalis-glykosiden entsteht am wahrscheinlichsten durch:

(A) Blockade von Dihydropyridin-Rezeptoren

(B) Herabsetzung der Adenylatcyclaseaktivität

(C) Reduktion der Aktivität von Proteinkinase A

(D) Reduktion der Offenwahrscheinlichkeit von L-Typ-Calcium- Kanälen

(E) Verminderung der Na /K -ATPase-Aktivität+ +

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106 In welcher Aktionsphase des Herzzyklus ist die Mitralklappegeöffnet?

(A) Anspannungsphase

(B) Austreibungsphase

(C) Entspannungsphase

(D) Füllungsphase

(E) Systole

107 Nach pharmakologischer Blockierung der -Adrenozeptorenkommt es am ehesten zu einem Anstieg

(A) der Herzfrequenz

(B) des mittleren systemarteriellen Drucks

(C) des peripheren Gefäßwiderstands

(D) des diastolischen Blutdrucks

(E) des zentralvenösen Drucks

108 Ein Rohr(abschnitt) ist vollständig mit einer inkompressiblen,von links nach rechts (laminar) hindurchfließenden Flüssigkeitgefüllt. Für die Radien r und r der kreisförmigen Quer-1 2

schnittsflächen A und A gilt:1 2

r1r2

= 32

Welche Aussage zum Verhältnis der (mittleren) Strömungsge-schwindigkeiten v (bei A ) und v (bei A ) trifft zu?1 1 2 2

(A) v1v2

= 1681

(B) v1v2

= 49

(C) v1v2

= 23

(D) v1v2

= 32

(E) v1v2

= 94

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109 Die folgende Abbildung zeigt verkleinert einen Ausschnitteiner auf einem Papier registrierten Druckpulskurve derArteria brachialis, wobei 1 cm auf dem Papier 0,05 Sekundenentsprachen.

Etwa wie groß ist die Pulsfrequenz?

(A) 31 min−1

(B) 48 min−1

(C) 60 min−1

(D) 75 min−1

(E) 125 min−1

110 Welche Aussage über den totalen peripheren Widerstand imsystemischen Kreislauf (TPR) trifft zu?

(A) Aktivierung des Sympathikus erniedrigt den TPR.

(B) Bei maximaler körperlicher Dauerleistung ist der TPR gegenüber Ruhe angestiegen.

(C) Der TPR ist der Quotient aus dem systolischen Aortendruck und dem Herzzeitvolumen.

(D) Der TPR wird zu über 80 % vom Widerstand der Arteriolen bestimmt.

(E) Um den TPR genau zu berechnen, wird u.a. der zentrale Venendruck bestimmt.

111 Welcher der Mediatoren wirkt typischerweise direkt an derglatten Gefäßmuskulatur relaxierend?

(A) Adiuretin über V -Rezeptoren1

(B) Angiotensin II

(C) Noradrenalin über α -Rezeptoren1

(D) Stickoxid

(E) Thromboxan (TX) A2

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112 Das Bild zeigt die Pulskurve der V. jugularis mit ihren Druck-wellen (a, c, v) und Drucksenkungen (x, y).

Welche dieser Druckschwankungen wird durch die Vorhofkontrak-tion bewirkt?

(A) a-Welle

(B) c-Welle

(C) v-Welle

(D) x-Senkung

(E) y-Senkung

113 Mit der Doppler-Sonographie kann die Blutströmungsgeschwindig-keit aufgrund einer gegenüber dem eingesandten Ultraschall-impuls veränderten Frequenz der reflektierten Welle unterBerücksichtigung des Winkels zwischen Blutströmungs- undEinschallrichtung bestimmt werden.

Bei welchem der Winkel zwischen Blutströmungs- und Einschall-richtung erfolgt bei unveränderter Blutströmungsgeschwindig-keit die stärkste Verschiebung zu höheren Frequenzen?

(A) 20° (Schall fällt in flachem Winkel zur Strömungsrichtung ein)

(B) 60° (Schall fällt in steilem Winkel zur Strömungsrichtung ein)

(C) 90° (Schall fällt senkrecht zur Strömungsrichtung ein)

(D) 120° (Schall fällt in steilem Winkel entgegengesetzt zur Strömungsrichtung ein)

(E) 160° (Schall fällt in flachem Winkel entgegengesetzt zur Strömungsrichtung ein)

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114 Für die Umstellung des kindlichen Kreislaufs nach der Geburtgilt:

(A) Der Lungengefäßwiderstand nimmt zu.

(B) Der periphere Kreislaufwiderstand sinkt.

(C) Ein Druckgefälle vom linken zum rechten Vorhof führt zum Verschluss des Foramen ovale.

(D) Die Strömungsrichtung in den Vv. hepaticae kehrt sich um.

(E) Der im Ductus arteriosus in den ersten Tagen noch vorhan- dene Blutstrom fließt von der A. pulmonalis in die Aorta.

115 Welche Aussage zum Lungenkreislauf trifft zu?

(A) Bei Erhöhung der Aktivität pulmonaler Sympathikusfasern sinkt die Stromstärke in der A. pulmonalis.

(B) Bei Erhöhung des Herzzeitvolumens sinkt der Widerstand in der Lungenstrombahn.

(C) Bei Inspiration steigt der Widerstand in den größeren Lungengefäßen.

(D) Der mittlere Blutdruck in der A. pulmonalis beträgt etwa 4,0 kPa (30 mmHg).

(E) Der Widerstand im Lungenkreislauf ist etwa halb so hoch wie im Körperkreislauf.

116 Eine deutlich erhöhte Gesamtdurchblutung des Gehirns ist amehesten zu erwarten infolge von

(A) geistiger Anspannung

(B) Erhöhung des arteriellen CO -Partialdrucks auf 6,4 kPa2

(48 mmHg)

(C) Anstieg des arteriellen Mitteldrucks auf 130 mmHg

(D) intravenöse Gabe von α-Adrenozeptorenblockern

(E) Abfall des arteriellen O -Partialdrucks auf 9,3 kPa2

(70 mmHg)

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117 Einer 45-jährigen Frau musste wegen eines Darmtumors dasterminale Ileum entfernt werden. Etwa 3 Jahre später wird beider jetzt blass aussehenden Patientin eine Hämoglobinkonzen-tration von 90 g/L gemessen. Das MCV (mean corpuscular volume)ist auf 110 fl erhöht. Es wird die Diagnose einer Vitaminman-gelkrankheit gestellt.

Um welches Vitamin handelt es sich am wahrscheinlichsten?

(A) Folsäure

(B) Vitamin B1

(C) Vitamin B6

(D) Vitamin B12

(E) Vitamin K

118 Welche Aussage zu Folat trifft nicht zu?

(A) Tetrahydrofolat (FH ) ist die biologisch aktive Form4

der Folsäure.

(B) Die im Folatmolekül enthaltene p-Aminobenzoesäure kann nur von Pflanzen und Mikroorganismen synthetisiert werden.

(C) Dihydrofolat liefert die Methylgruppe des Thymins.

(D) Die Methylierung von Homocystein zu Methionin ist folat- abhängig.

(E) Methylen-FH entsteht durch Übernahme einer -CH -OH-Gruppe4 2

der Aminosäure Serin.

119 Vitamin B wird benötigt für die Methylierung von12

(A) dUMP zu dTMP

(B) Ethanolamin zu Cholin

(C) Tetrahydrofolat zu N -Methyltetrahydrofolat5

(D) Homocystein zu Methionin

(E) Guanidinoacetat zu Kreatin

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120 Welche Aussage zum Vitamin-D-Stoffwechsel trifft nicht zu?

(A) 7-Dehydrocholesterin (Provitamin D ) wird vor allem in der3

Leber synthetisiert.

(B) Aus 7-Dehydrocholesterin entsteht Cholecalciferol.

(C) Unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht wird ein Ring des 7-Dehydrocholesterins spontan (nicht-enzymatisch) gespalten.

(D) Cholecalciferol wird in der Haut durch Dehydrierung in die biologisch aktive Form umgewandelt.

(E) Das renale Enzym, das 25-Hydroxy- in 1,25-Dihydroxychole- calciferol umwandelt, wird durch Calcium- und Phosphat- Ionen gehemmt.

121 Welchen Metaboliten kann die Leber bei Nahrungskarenz nichtals Substrat für die Gluconeogenese nutzen?

(A) Aspartat

(B) Glycerin

(C) α-Ketoglutarat

(D) Acetacetat

(E) Lactat

122 Welche Aussage zu Palmitoyl-CoA trifft nicht zu?

(A) Es entsteht aus Palmitinsäure und Coenzym A unter Katalyse einer Thiokinase in einer ATP-abhängigen Reaktion.

(B) Es ist Substrat der Carnitin-Acyl-Transferase 1.

(C) Es hemmt die Triacylglycerin-Synthese.

(D) Es kann Substrat bei der Phosphoglyceridbiosynthese sein.

(E) Es kann unter Mitwirkung von Acyl-CoA-Desaturasen zu Pal- mitoleoyl-CoA oxidiert werden.

123 Für den Stoffwechsel im Fasten ist nicht charakteristisch:

(A) erhöhte Aktivität der ATP-Citratlyase im Fettgewebe

(B) verminderte Insulinsekretion aus den β-Zellen des Pankreas

(C) gesteigerte β-Oxidation in der Leber

(D) erhöhte Ketonkörperkonzentration im Blut

(E) Verstoffwechselung von Acetacetat im ZNS

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124 Welche Aussage über die Oxidation der Ketonkörper (Acetacetat,β-Hydroxybutyrat) trifft zu?

(A) Der größte Teil des Acetacetats wird nach Reaktion mit CoA-SH zu Acetyl-CoA gespalten.

(B) Die Ketonkörper können durch eine Phosphorylierung mit ATP aktiviert und zu Acetylphosphat gespalten werden.

(C) Acetacetat kann durch Reaktion mit Succinyl-CoA aktiviert werden.

(D) β-Hydroxybutyrat wird mit CoA-SH zu Hydroxybutyryl-CoA umgesetzt.

(E) β-Hydroxybutyrat wird bereits im Blut zu Acetacetat oxidiert.

125 Bei Phenylketonurie ist gestört die

(A) Hydroxylierung von Phenylalanin zu Tyrosin

(B) Transaminierung von Phenylalanin zu Phenylpyruvat

(C) Reduktion von Phenylpyruvat zu Phenyllactat

(D) Bildung von Phenylacetylglutamin

(E) Ausscheidung von Phenyllactat

126 Welche Aussage zur Regulation der Nahrungsaufnahme und desKörpergewichts trifft nicht zu?

(A) Am Sattheitsgefühl sind intestinale Peptidhormone beteiligt.

(B) Am Sattheitsgefühl sind vagale Afferenzen aus Magen und Dünndarm beteiligt.

(C) Der Hypothalamus enthält sowohl ein Esszentrum als auch ein Sattheitszentrum.

(D) Eine erhöhte Plasmakonzentration von Leptin vermittelt ein Hungergefühl.

(E) Kauen und Schlucken werden von Zentren in der Medulla oblongata gesteuert.

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127 An der endokrinen Regulation der H -Produktion durch die+

Belegzellen des Magens ist/sind nicht beteiligt:

(A) Gastrin

(B) Histamin

(C) Somatostatin

(D) Gastrin-releasing Peptide (GRP)

(E) Intrinsic Factor

128 Welche Aussage zum Pankreassaft trifft zu?

(A) Bei kleinen Sekretionsraten ist er stark hypoton.

(B) Seine azinäre Sekretion wird durch Acetylcholin gefördert.

(C) Sein pH-Wert beträgt etwa 6,5.

(D) Sein sezerniertes Volumen beträgt 6-8 Liter pro Tag.

(E) Stimulation der Gangsekretion senkt seine HCO -Konzentra-3−

tion.

129 Welches der genannten Verdauungsenzyme ist kein pankreatischesEnzym?

(A) Lipase

(B) α-Amylase

(C) α-Glucosidase (Maltase)

(D) Cholesterinesterase

(E) Ribonuklease

130 An der Verdauung von Stärke und der Resorption der Glucose istnicht beteiligt:

(A) die Spaltung α-1,4-glykosidischer Bindungen durch α-Amy- lase

(B) die Spaltung α-1,6-glykosidischer Bindungen durch Isomal- tase

(C) die Dephosphorylierung des in der α-Amylase-Reaktion ent- stehenden Glucose-1-phosphats

(D) der sekundär aktive Transport von Glucose in die Mukosa- zellen durch Na -Symport+

(E) die Abgabe der aufgenommenen Glucose in die intestinalen Blutkapillaren durch erleichterte Diffusion

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131 Welche Aussage zur HMG-CoA-Reduktase trifft zu?

(A) Die Reduktion von HMG-CoA erfolgt im Zytosol.

(B) Bei der HMG-CoA-Reduktase-Reaktion wird ein mol FAD redu- ziert.

(C) Produkt der HMG-CoA-Reduktase-Reaktion ist Acetacetyl- CoA.

(D) HMG-CoA-Reduktase ist das Schlüsselenzym der Ketonkörper- Synthese.

(E) HMG-CoA-Reduktase wird durch Cholesterin aktiviert.

132 Welche Aussage über Biotransformationsreaktionen trifft zu?

(A) Für die Hydroxylierung von Arzneimitteln werden Cyto- chrom P und eine Flavin-haltige Cytochrom-P -Reduktase450 450

benötigt.

(B) Die Arzneimittelhydroxylierung findet hauptsächlich in den Mukosazellen des Verdauungstraktes statt.

(C) Die Entgiftung von Methanol erfolgt durch Acetylierung mit Acetyl-CoA.

(D) Gabe von Barbituraten bewirkt eine Verminderung des endo- plasmatischen Retikulums.

(E) Die bei Neugeborenen verminderte Fähigkeit zur Bildung von Glucuroniden beruht auf der eingeschränkten Fähig- keit zur Synthese von UDP-Glucuronsäure.

133 Eine ausgeprägte Proteinurie kann zu Ödemen führen.

Wesentliche Ursache dafür ist, dass

(A) die damit verbundene Hypoproteinämie den onkotischen Druck im Interstitium erhöht

(B) dabei der effektive Filtrationsdruck in den Kapillaren des Körperkreislaufs ansteigt

(C) die dabei erhöhte Proteinkonzentration im Tubuluslumen die Na+-Resorption erhöht

(D) dabei die hydraulische Leitfähigkeit der Kapillarwand für Wasser steigt

(E) eine damit verbundene osmotische Diurese eine Na+-Retention bewirkt

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134 Die Zellen der Pars convoluta des distalen Nierentubulus

(A) besitzen einen Cl -Carrier, der durch Aldosteronantagonis-−

ten (z.B. Spironolacton) gehemmt wird

(B) besitzen Na -Kanäle in ihrer basolateralen Membran+

(C) resorbieren etwa 50 % des glomerulär filtrierten HCO3−

(D) resorbieren etwa 50 % des glomerulär filtrierten Na+

(E) resorbieren Na und Cl mit dem gleichen luminalen Carrier+ −

135 Wenn eine glomerulär frei filtrierte Substanz X in der Nieresezerniert, jedoch weder gebildet noch resorbiert wird, so istrichtig, dass die Clearance von X

(A) bei erhöhter glomerulärer Filtrationsrate absinkt

(B) bei steigender Plasmakonzentration ansteigt

(C) höchstens so hoch wie der renale Plasmafluss sein kann

(D) kleiner als die glomeruläre Filtrationsrate ist

(E) nicht höher sein kann als die Inulin-Clearance

136 Die K -Ausscheidung im Harn sinkt, wenn+

(A) das Extrazellulärvolumen akut absinkt

(B) die Angiotensin-II-Plasmakonzentration steigt

(C) der Na -K -2Cl -Kotransport im dicken Teil des aufsteigen-+ + −

den Schleifenschenkels medikamentös (Furosemid) gehemmt wird

(D) die Na -Cl -Resorption im distalen Tubulus medikamentös+ −

(Thiazide) gehemmt wird

(E) die Na -Resorption der Sammelrohr-Hauptzellen medikamentös+

(Amilorid) gehemmt wird

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137 Welche Aussage zum Eisenstoffwechsel trifft zu?

(A) Das meiste Eisen im Organismus ist an Transferrin gebun- den.

(B) Eisen ist aus Hämosiderin rascher mobilisierbar als aus Ferritin.

(C) Extraerythrozytäres Hämoglobin wird im Blutplasma an Hämopexin gebunden.

(D) Normalerweise werden mehr als 80 % des in der Nahrung enthaltenen Eisens im Dünndarm absorbiert.

(E) Transferrin dient dem Transport von Eisen-Ionen im Blut- plasma.

138 Welche Aussage zum Eisenstoffwechsel trifft nicht zu?

(A) Im Darm wird Eisen vorzugsweise in der zweiwertigen Form resorbiert.

(B) Die Eisenresorption kann durch Phosphat gehemmt werden.

(C) Caeruloplasmin oxidiert zweiwertiges zu dreiwertigem Eisen.

(D) Ferritin ist das Eisentransportprotein des Blutplasmas.

(E) Die Eisenaufnahme aus dem Blut in die Zelle erfolgt über einen spezifischen Membranrezeptor.

139 Welches Protein enthält kein Eisen?

(A) Katalase

(B) Hämosiderin

(C) Prolyl-Hydroxylase

(D) Cytochromoxidase

(E) Carboanhydrase

140 Welches der genannten Hormone bindet nicht an Rezeptoren, diean heterotrimere G-Proteine gekoppelt sind?

(A) Glukagon

(B) Adiuretin (Vasopressin)

(C) Atriopeptin (ANF)

(D) Noradrenalin

(E) Corticotropin (ACTH)

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141 Die Bindung welches der folgenden Transmitter an den Rezeptorführt zur Aktivierung eines G -Proteins der Zellmembran?s

(A) Acetylcholin → nikotinischer Cholinozeptor

(B) Glycin → Glycinrezeptor

(C) Glutamat → AMPA-Rezeptor

(D) Glutamat → NMDA-Rezeptor

(E) Noradrenalin → β -Adrenozeptor2

Ordnen Sie jedem der in Liste 1 genannten Katecholamin-Rezep-tortypen den jeweils zugehörigen Mechanismus der Signaltrans-duktion aus Liste 2 zu!

Liste 1 Liste 2

142 α -Rezeptor (G -vermittelt) (A) Hemmung von Kaliumkanälen2 i

143 β -Rezeptor (G -vermittelt) (B) Hemmung von Chloridkanälen1 s

(C) Aktivierung der Adenylat- cyclase

(D) Hemmung der Adenylat- cyclase

(E) Hemmung der Phospholipase Cβ

144 Bei der Bildung von ACTH (adrenocorticotropem Hormon) ausseinem Vorläufermolekül entsteht zusätzlich

(A) CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon)

(B) β-Endorphin

(C) IGF-I (Somatomedin C)

(D) Leptin

(E) Melatonin

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145 Welche Aussage zum Angiotensin II trifft nicht zu?

(A) Angiotensin II entsteht durch Abspaltung eines Dipeptids aus Angiotensin I.

(B) Angiotensin II wirkt über Sieben-Transmembrandomänen- Rezeptoren.

(C) Angiotensin II aktiviert eine membrangebundene Guanylat- cyclase.

(D) Angiotensin II stimuliert die Aldosteronsekretion.

(E) Angiotensin II erhöht den Blutdruck durch Vasokonstrik- tion.

146 Welche Aussage zum Insulin trifft nicht zu?

(A) Insulin führt zu einer Verminderung der cAMP-Konzentration in den Hepatozyten.

(B) Insulin stimuliert die Glucoseaufnahme im Skelettmuskel.

(C) Insulin induziert die Lipoprotein-Lipase des Fettgewebes.

(D) Insulin reprimiert die Fructose-1,6-Bisphosphatase der Hepatozyten.

(E) Insulin induziert den Glucosecarrier GLUT 2 der Hepato- zyten.

147 Die Signalsequenz, welche für die Einschleusung des Insulin-Vorläufermoleküls ins endoplasmatische Retikulum benötigtwird, ist eine Teilsequenz des

(A) Proinsulins

(B) Präproinsulins

(C) C-Peptids (connecting peptide)

(D) reifen Insulins

(E) Insulinrezeptors

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148 Welche Aussage zum Insulin und zum Insulinrezeptor trifftnicht zu?

(A) Insulin bindet an die extrazellulären α-Untereinheiten des tetrameren Insulinrezeptors.

(B) Nach Insulinbindung wird auf der zytosolischen Seite der transmembranären β-Untereinheiten eine Proteinkinase akti- viert.

(C) Der aktivierte Insulinrezeptor phosphoryliert Tyrosylreste von Proteinen der intrazellulären Signalübertragung.

(D) Durch Autophosphorylierung inaktiviert sich der Insulin- rezeptor und wird dadurch insulinresistent.

(E) Insulin stimuliert die Translokation eines Glucosetrans- porters aus Endosomen in die Plasmamembran.

149 Ein 12-jähriger Junge klagt seit mehreren Wochen über starkenDurst und trinkt täglich mehrere Liter Wasser, obwohl er sichweder körperlich besonders anstrengt noch heißes Wetterherrscht. Jetzt fühlt er sich schlecht und erbricht mehrfach.Der Arzt stellt die Verdachtsdiagnose Diabetes mellitus Typ I.

Welcher Befund würde zu dieser Diagnose passen?

(A) Basenüberschuss im Blut von +7 mmol/L

(B) erhöhte Plasmakonzentration von C-Peptid

(C) erniedrigte Konzentration freier Fettsäuren im Plasma

(D) Hyperventilation

(E) Hypokaliämie

150 Welche Aussage zur Wirkung von Cortisol trifft nicht zu?

(A) Durch Hemmung der Proteinsynthese und Stimulierung der Proteolyse in der Skelettmuskulatur bewirkt Cortisol eine verstärkte Freisetzung von Aminosäuren.

(B) Unter dem Einfluss von Cortisol werden vermehrt Substrate für die Gluconeogenese bereitgestellt.

(C) Cortisol hemmt die Synthese der Pyruvatcarboxylase.

(D) Cortisol hemmt die Synthese von Zytokinen, wie z.B. IL-2.

(E) Cortisol hemmt die Freisetzung von Arachidonsäure aus Phospholipiden der Plasmamembran.

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151 Der Ausfall der Steroid-21-Monooxygenase (21-Hydroxylase)führt nicht

(A) zu verminderter Cortisolsynthese

(B) zur Mehrproduktion von ACTH

(C) zur Mehrproduktion von Progesteron

(D) zur Mehrproduktion von Androgenen

(E) zur Mehrproduktion von Aldosteron

152 Parathormon (PTH)

(A) hemmt die Osteoklasten

(B) wird infolge Hyperkalzämie vermehrt sezerniert

(C) erhöht die renale Synthese von Calcitriol (1,25-[OH] -2 Cholecalciferol)

(D) senkt die renale Phosphatausscheidung

(E) hemmt die renale Ca -Reabsorption2+

153 Eine 32-jährige Frau konsultiert wegen Sehstörungen einenAugenarzt, der eine Scheuklappenblindheit (bitemporale Hemi-anopsie) feststellt. Im vergangenen Jahr sind der PatientinSchuhe und Fingerringe zu eng geworden, und ihr Gesicht hatsich vergröbert. Es wird die Diagnose eines diese Symptomeverursachenden, hormonproduzierenden Tumors gestellt.

Welches der Hormone wird vom Tumor am wahrscheinlichstenvermehrt produziert?

(A) adrenocorticotropes Hormon (ACTH)

(B) Lutropin (LH, ICSH)

(C) Somatomedin C (IGF 1)

(D) Somatotropin (STH)

(E) Thyreotropin (TSH)

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154 Welche Aussage zum männlichen Keimdrüsenhormon trifft nichtzu?

(A) Die Testosteron-Synthese in den Leydig-Zellen des Hodens steht unter dem Einfluss des luteinisierenden Hormons (LH) aus dem Hypophysenvorderlappen.

(B) Testosteron entsteht aus Progesteron durch Hydroxylierung von C17 und Abspaltung der Seitenkette.

(C) Testosteron wird in der Prostata durch eine 5α-Reduktase zu Dihydrotestosteron umgewandelt.

(D) In der Leber wird Testosteron durch eine Aromatase zu Androstendion inaktiviert.

(E) Testosteron hemmt die Freisetzung von LH-Releasing-Hormon (LH-RH oder Gonadoliberin) im Hypothalamus.

155 Die Abbildung zeigt den Verlauf einer Hormonkonzentration imBlutplasma während des Menstruationszyklus der Frau.

Um welches Hormon handelt es sich am ehesten?

(A) Estradiol

(B) Follitropin (FSH)

(C) Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)

(D) Lutropin (LH)

(E) Progesteron

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156 Der geschwindigkeitsbestimmende Teilschritt einer enzymkataly-sierten Reaktion ist im Allgemeinen die

(A) Bildung des Enzym-Substrat-Komplexes

(B) Umwandlung des Enzym-Substrat-Komplexes zum Enzym-Produkt- Komplex

(C) Assoziation von Enzym und Coenzym

(D) Dissoziation der prosthetischen Gruppe

(E) Spaltung des Enzym-Substrat-Komplexes zu Enzym und Substrat

157 Welche Aussage zur Michaelis-Konstante K einer Enzym-kataly-M

sierten Reaktion

E + S ES E + Pk1

k-1

k2

trifft nicht zu?

(A) K ist abhängig von der Enzymkonzentration.M

(B) K hat die Dimension mol/L.M

(C) K entspricht der Substratkonzentration bei 1/2 V .M max

(D) K ist ein Maß für die Affinität des Enzyms zum Substrat,M

wenn k k ist.2 −1

(E) K kann bei der Darstellung nach Lineweaver-Burk aus demM

Schnittpunkt der Geraden mit der x-Achse ermittelt werden.

158 Welche Aussage über Enzyminhibitoren trifft zu?

(A) Bei einer isosterischen Hemmung bindet der Hemmstoff an einer Stelle außerhalb des aktiven Zentrums des Enzyms.

(B) Die chemische Struktur eines allosterischen Hemmstoffs ähnelt der des Substrats.

(C) Substrat und kompetitiver Hemmstoff konkurrieren um die gleiche Bindungsstelle am Enzym.

(D) Ein kompetitiver Hemmstoff senkt die scheinbare ("appa- rente") Michaelis-Konstante für das entsprechende Sub- strat.

(E) Nichtkompetitive Hemmstoffe erhöhen V bei gleichzeitigermax

Erniedrigung von K .m

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159 Welche Aussage zur Glucokinase trifft nicht zu?

(A) Glucose-6-phosphat hemmt die Aktivität der Glucokinase.

(B) Glucokinase kommt in B-Zellen des Pankreas vor.

(C) Glucokinase kommt in Hepatozyten vor.

(D) In der Leber ist die Michaelis-Konstante der Glucokinase größer als die der Hexokinase.

(E) Das Produkt der Glucokinasereaktion ist ein Substrat des Pentosephosphatwegs.

160 An Schlüsselreaktionen der Gluconeogenese ist nicht beteiligt:

(A) Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase

(B) Pyruvatkinase

(C) Pyruvatcarboxylase

(D) Fructose-1,6-bisphosphatase

(E) Glucose-6-phosphatase

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