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Wegleitung zum Erstellen der Patientenverfgung SRK
Wegleitung zum Erstellen der Patientenverfgung SRK
Diese Wegleitung untersttzt Sie beim Ausfllen Ihrer Patientenverfgung SRK. Sie gibt Ihnen ntzliche Informationen zu den einzelnen Punkten. Ergnzend dazu finden Sie im Glossar die wichtigsten Ausdrcke erlutert.
Vielleicht stossen Sie auf Erluterungen, die fr Sie Fragen offen lassen. Sie knnen die-se mit einem Berater, einer Beraterin des SRK besprechen und die Patientenverfgung wird mit Ihnen gemeinsam erstellt.
Erkundigen Sie sich ber die telefonische Auskunft nach einer Beratungsstelle SRK in Ihrer Nhe: 0800 998 844
Einleitung
Mit einer Patientenverfgung legen Sie rechtsverbindlich im Voraus fest, welchen medi-zinischen Massnahmen Sie im Fall von Urteilsunfhigkeit (1) zustimmen und welche Sie ablehnen (Art. 370ff ZGB ).
Das Schweizerische Rote Kreuz bietet fr das Erstellen einer Patientenverfgung Be-ratung und Untersttzung an. Als neutrale Organisation nimmt es weder politisch noch religis oder ideologisch Stellung zu den in der Patientenverfgung enthaltenen Anord-nungen. Sie alleine entscheiden frei darber, wie im Falle Ihrer Urteilsunfhigkeit bei medizinischen Behandlungen vorgegangen werden soll.
Sie haben zwei Mglichkeiten: Sie nutzen das Beratungsangebot des SRK und fllen die Pa-tientenverfgung gemeinsam mit einer Beraterin oder einem Berater aus (tel. Aus-kunft: 0800 998 844 / nchste Beratungsstelle) oder Sie knnen die Verfgung online herunterladen und diese alleine ausfllen.
1 Der Pfeil weist auf das Glossar
Wegleitung Patientenverfgung SRK 2
http://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdfhttp://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdf
Inhaltsverzeichnis Anleitung zum Ausfllen der Patientenverfgung 4
1. Persnliche Daten 5
2. Hausrztin/Hausarzt 5
3. Bevollmchtigung 5
4. Meine persnliche Werthaltung 6
5. Medizinische Anordnungen 7
6. Beratung 10
7. Aufbewahrung meiner Patientenverfgung SRK 10
8. Unterschrift 11
9. Weitere medizinische Anordnungen 11
10. Weitere Anordnungen 15
11. rztliche Besttigung der Urteilsfhigkeit zum Zeitpunkt des Erstellens 17
12. Unterschrift 18
Verwendete Literatur 19
Wegleitung Patientenverfgung SRK 3
Anleitung zum Ausfllen der PatientenverfgungMit einer Patientenverfgung legen Sie selbstbestimmt zuknftige medizinische Entschei-dungen bei Urteilsunfhigkeit fest. Nehmen Sie sich fr diese Themen Zeit.
Bitte fllen Sie die Patientenverfgung am Bildschirm aus. Sie stellen damit sicher, dass der von Ihnen dokumentierte Wille gut lesbar ist. Speichern Sie das Dokument anschlies-send ab; so steht es fr sptere nderungen auf Ihrem Computer zur Verfgung. Dru-cken Sie anschliessend die Patientenverfgung aus, datieren und unterzeichnen Sie das Dokument handschriftlich.
Die Patientenverfgung SRK ist in verschiedene Module unterteilt. Modul 1 umfasst die Mindestangaben und ist obligatorisch. Unter Modul 1 knnen Sie Angaben zum Hausarzt/Hausrztin, vertretungsberechtigten Personen, dem bergeordneten Behandlungsziel, Reanimation und Ihrer Werthaltung festhalten.
Modul 2 ist freiwillig und bietet Platz fr detaillierte medizinische Anordnungen zu Medi-kamenten, knstlicher Ernhrungs- und Flssigkeitszufuhr, Beatmung etc. Zudem knnen Sie Angaben bezglich Behandlungsort, Organspende, Autopsie und weiteren Vorsorge-dokumenten treffen.
Sie haben die Mglichkeit, nur Modul 1 auszufllen und zu hinterlegen oder Modul 1 und 2 zusammen. Je mehr Angaben Sie in Ihrer persnlichen Patientenverfgung festhalten, desto genauer sind Ihre Angehrigen und/oder vertretungsberechtigten Personen ber Ihre Wnsche in Bezug auf medizinische Behandlungen im Falle einer Urteilsunfhigkeit informiert.
Textfelder In gelb ausgezeichneten Feldern knnen Sie Ihren Text sofort eingeben. Fassen Sie sich kurz. Zur Gliederung des geschriebenen Textes knnen sie diesen markieren und mittels rechter Maustaste den Textstil in fett, kursiv oder unterstrichen verndern.
Optionsfelder Bei Optionsfeldern haben Sie mehrere Antworten zur Auswahl. Sie mssen sich fr eine der angezeigten Antworten entscheiden. Durch das Anklicken des Optionsfelds bestti-gen Sie Ihre Auswahl. Ein schwarzer Punkt kennzeichnet Ihre Antwort.
Auswahlfelder Bei Auswahlfeldern haben Sie mehrere Antworten zur Auswahl. Sie knnen sich fr meh-rere Antworten entscheiden. Durch das Anklicken der Auswahlfelder besttigen Sie Ihre Auswahl. Ein schwarzes Hkchen kennzeichnet Ihre Antworten.
Wegleitung Patientenverfgung SRK 4
Weitere Informationen/Erluterungen Wichtige Begriffe sind mit einem roten Pfeil ausgezeichnet .
Wenn Sie diesen Pfeil anklicken, fhrt Sie dieser auf eine Internetseite, wo Sie die ent-sprechende Erklrung/Erluterung dazu erhalten.
Modul 1 (obligatorisch) 1. Persnliche Daten
Setzen Sie Ihren Vornamen, Namen sowie die weiteren Adressangaben, das genaue Geburtsdatum (Tag, Monat, Jahr) und Ihre heute gltige Sozialversicherungs-Nummer (ehemals AHV-Nummer) ein. Diese Angaben helfen dabei, eine Person genau zu identifi-ziert und Verwechslungen zu vermeiden.
2. Hausrztin/Hausarzt
Oft kennt eine Hausrztin oder ein Hausarzt die gesundheitliche Situation einer erkrank-ten Person, deren Werthaltungen oder persnlichen Anliegen. Es kann deshalb hilfreich sein, dass ein Spitalarzt mit dem Hausarzt Kontakt aufnimmt. Sie knnen zustzlich verlangen, dass die behandelnde rztin oder der behandelnde Arzt Kontakt mit dem von Ihnen genannten (Haus-)Arzt aufnehmen muss. Beantworten Sie dazu die Frage mit Ja oder Nein.
3. Bevollmchtigung
Sie haben die Mglichkeit, fr den Fall einer Urteilsunfhigkeit eine von Ihnen gewhlte Person (z.B. Familienangehrige, Freund/Freundin, Lebenspartner/-partnerin) sowie eine Ersatzperson, als sogenannte vertretungsberechtigte Person () zu bevoll-mchtigen (Art 370, Absatz 2 und 3 ZGB ()). Diese Person muss eine natrliche Person sein und selber urteilsfhig. (Punkt 1) (Das heisst, Sie knnen keine Organisation als vertretungsberechtigt benennen wie z.B. ein Treu-handbro.)
Die rztin, der Arzt muss diese Person im Falle Ihrer Urteilsunfhigkeit ber alle Um-stnde und geplanten medizinischen Massnahmen informieren: ber die Grnde, den Zweck, die Art, die Risiken , Nebenwirkungen einer Behandlung, sowie deren Kosten. Die rztin, der Arzt muss auch ber die Folgen informieren, wenn die Behandlung nicht durchgefhrt wird, sowie ber alternative Behandlungsmglichkeiten. Diese Person gibt dann an Ihrer Stelle rechtsgltig die Zustimmung oder lehnt Behandlungen oder Mass-nahmen ab. Die vertretungsberechtigte Person ist an Ihre Aussagen in dieser Patienten-verfgung gebunden. Eine Bevollmchtigung ist empfehlenswert. Es ist sehr zu emp-
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http://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdfhttp://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdfhttp://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdfhttp://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdfhttp://www.patientenverfuegung-srk.ch/pdf/glossar.pdf
fehlen, die vertretungsberechtigte Person ber das Vorhandensein und den Inhalt Ihrer Patientenverfgung zu informieren und ihr Einverstndnis zu dieser Aufgabe einzuholen. Diese Person hat auch das Recht, die Krankengeschichte einzusehen.
Kann die vertretungsberechtigte Person nicht kontaktiert werden oder ist diese nicht fhig oder bereit, die Aufgabe zu bernehmen, tritt die vertretungsberechtigte Ersatzperson an deren Stelle.
Wichtig:
Eine vertretungsberechtigte Person hat das Recht, diese Aufgabe abzulehnen und nicht als Bevollmchtigte zu handeln. Sie kann diese Ermchtigung nach ihrer Annahme auch jederzeit beenden. Beispielsweise, weil sie sich in der aktuellen Situation berfordert fhlt und fr Sie keine keine rechtsverbindliche Entscheidung treffen kann. Falls Sie auf eine Bevollmchtigung verzichten, vermerken Sie dies in Ihrer Patientenverfgung SRK (Punkt 2). Ihre Vertretung richtet sich dann nach der gesetzlichen Regelung von Art. 378 ZGB ().
4. Meine persnliche Werthaltung
In diesem Abschnitt der Patientenverfgung erfahren vertretungsberechtigte Personen und das Behandlungsteam, welche allflligen Befrchtungen bei Ihnen vorhanden sind, welche Lebenseinstellungen und Werte Ihnen bei medizinischen Entscheidungen wichtig sind und welche Erwartungen Sie diesbezglich hegen.
Motivation: Was bringt Sie dazu, eine Patientenverfgung zu verfassen? Gibt es einen konkreten Anlass? Dies kann z.B. die Erkrankung eines nahestehenden Menschen, Berichte in den Medien, das eigene lterwerden, die Lebenssituation oder eine Krankheitsdiagno-se sein. Was wollen Sie mit einer Patientenverfgung erreichen bzw. was wollen Sie damit vermeiden? Geht es fr Sie darum, in erster Linie sicherzustellen, dass Ihr Wille zum Tragen kommt oder mchten Sie Angehrige entlasten? Gibt es Lebens- oder Krankheitszustnde, die Sie vermeiden mchten?
Persnliche Einstellungen, Religion, Werte, Wnsche und ngste: Haben Sie persnliche berzeugungen, die Ihre Grundhaltung gegenber Krankheit und Lebensende bestimmen? Welche Werte sind fr Sie dabei leitend? Gibt es medizi-nische oder pflegerische Handlungen, die sich aufgrund Ihrer persnlichen oder religi-sen berzeugungen verbieten? Gibt es Handlungen oder Rituale, die aufgrund Ihrer weltanschaulichen oder religisen berzeugungen unmittelbar nach dem Tod beachtet oder vollzogen werden sollten (Umgang mit dem Krper etc.)?
Wegleitung Patientenverfgung SRK 6
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Lebensqualitt: Welche Aktivitten, welche Inhalte und Werte bestimmen Ihr Leben aktuell? Ist es fr Sie mit Blick auf eine mgliche Erkrankung oder das fortschreitende Alter denkbar, dass Sie Ihre Vorstel