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36 WASSER BERLIN INTERNATIONAL energie | wasser-praxis 3/2017 Mit der Herausgabe des DVGW-Ar- beitsblattes W 402-B1 „Netz- und Scha- denstatistik; Erfassung und Auswertung von Daten zur Instandhaltung von Wasserrohrnetzen – Beiblatt 1: Unter- nehmensübergreifende Datenerhe- bung“ im April 2015 [5] wurde die Da- tenerfassung für die Unternehmen strukturell angepasst und vereinfacht. Denn die Erfahrungen mit der vorher- gehenden Datenauswertung [4] hatten gezeigt, dass als optional gekennzeich- nete Datenfelder, z. B. zu Werkstoffge- nerationen, nur unvollständig, nicht plausibel oder gar nicht gemeldet wur- den. Weiterhin wurde aus den Rückmel- dungen von Wasserversorgungsunter- nehmen deutlich, dass die Zuordnung der Schadenkategorien unterschiedlich interpretiert wurde, sodass keine ein- heitliche und allgemeingültige Ablei- tung von Kennziffern möglich war. Es werden nunmehr nur noch solche Daten erhoben, die für die Berechnung einfacher Kennzahlen (u. a. Schadens- und Erneuerungsraten) notwendig sind. Außerdem steht die individuali- sierte Auswertung den teilnehmenden Wasserversorgungsunternehmen un- mittelbar nach Dateneingabe auf dem Onlineportal www.strukturdatener- fassung.de zur Verfügung. Die Datenmeldungen werden seit 2010 vollelektronisch über dieses Portal 1 abge- geben. Neben der am häufigsten genutz- ten Eingabe über den Web-Client kön- nen die Daten auch aus im Unternehmen vorhandenen Erfassungs- und Betriebs- mittelsystemen per SOAP-Client übertra- gen werden. Seit Veröffentlichung der DVGW-W 402-B1 im Juni 2015 gibt es zudem die Möglichkeit, die Struktur-, Be- stand- und Schadendaten per CSV-Mas- senimport in die GaWaS-Datenbank- struktur hochzuladen. Damit entsteht beim erfassenden Unternehmen der Vor- teil, bestehende Datenbanksysteme (wie z. B. Geo-Informationssysteme) unmit- telbar für die Datenbefüllung zu nutzen. Die Leitungsdaten können segment- bzw. abschnittweise per CSV in GaWaS übertragen werden. Somit entfällt die zeitaufwendige Aggregation der Daten für den jeweiligen Berichtszweck. Im folgenden Beitrag wird die Schadens- auswertung der Jahre 2013 bis 2015 präsentiert. Die Auswertemethodik und die Darstellung der Ergebnisse frü- herer Veröffentlichungen wurden da- bei weitestgehend übernommen [3, 4]. Es werden strukturelle Unternehmens- daten wie beispielsweise Wasserabga- ben oder mittleres Alter des Leitungs- netzes, Bestands- und Schadendaten von Haupt- und Versorgungsleitungen, Fern- und Zubringerleitungen, An- schlussleitungen sowie Bauteilen er- fasst. Diese Kennzahlen dienen den Wasserversorgungsunternehmen zur Einordnung ihrer Leistungsfähigkeit, z. B. im Rahmen von Benchmarks und Kartellverfahren, und sollen sie auch bei der Beurteilung ihres Instandhal- tungsprozesses nach dem DVGW- Merkblatt W 403 „Entscheidungshil- fen für die Rehabilitation von Wasser- verteilungsanlagen“ unterstützen [6]. Qualitätssicherung und Festlegung der Stichprobengröße Ausgewertet werden die von den Unter- nehmen freigegebenen Daten der Jahre 2013 bis 2015 mit Stand 30. September 2016. Für die Auswertung der statisti- schen Daten wird jeweils der aktuellste freigegebene Datensatz eines Unterneh- mens verwendet, für die statischen Be- trachtungen der Bestands- und Scha- dendaten bilden alle freigegebenen Da- tensätze der Berichtjahre 2013 bis 2015 die Gesamtstichprobe. Insgesamt flie- ßen somit 1.098 Datensätze (2013: 379 Datensätze, 2014: 384 Datensätze, 2015: 335 Datensätze) von insgesamt 453 Wasserversorgungsunternehmen in die Statistik ein. Dies ist mit den vorherigen Auswertungen [1] bis [4] vergleichbar. Schon während der Datenerfassung in GaWaS werden qualitative Eingabe- checks durchgeführt. Folgende Plausi- bilitätsregeln aus [3] sind bei der Daten- eingabe implementiert worden: Die Netzlängen müssen zwischen 0 und 10.000 km liegen. Die Gesamtlänge der Fern- und Zu- bringerleitungen darf nicht iden- Netz- und Schadenstatistik Wasser – Ergebnisse aus den Jahren 2013 bis 2015 Die hier vorliegenden Auswertungen haben die Autoren in Absprache mit den Vertretern von Versor- gungsunternehmen im DIN/DVGW-Gemeinschaftsarbeitsausschuss (dem früheren Technischen Komitee) „Wassertransport und -verteilung“ und dem zuständigen Projektkreis durchgeführt. Grundlage sind Daten aus den Berichtsjahren 2013 bis 2015. Der DVGW hat bislang vier Auswertungen der DVGW-Scha- denstatistik für die Jahre 1997 bis 1999 [1], 1997 bis 2004 [2], 2006 bis 2009 [3] und 2010 bis 2012 [4] veröffentlicht. von: Petra Maler (Berliner Wasserbetriebe) & Frank Dietzsch (DVGW e. V.) 1 vgl. https://gawas.strukturdatenerfassung.de

WASSER BERLIN INTERNATIONAL Netz- und Schadenstatistik Wasser€¦ · WASSER BERLIN INTERNATIONAL energie asser-raxis 3/2017 Mit der Herausgabe des DVGW-Ar-beitsblattes W 402-B1 „Netz-

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W A S S E R B E R L I N I N T E R N A T I O N A L

energie | wasser-praxis 3/2017

Mit der Herausgabe des DVGW-Ar-beitsblattes W 402-B1 „Netz- und Scha-denstatistik; Erfassung und Auswertung von Daten zur Instandhaltung von Wasserrohrnetzen – Beiblatt 1: Unter-nehmensübergreifende Datenerhe-bung“ im April 2015 [5] wurde die Da-tenerfassung für die Unternehmen strukturell angepasst und vereinfacht. Denn die Erfahrungen mit der vorher-gehenden Datenauswertung [4] hatten gezeigt, dass als optional gekennzeich-nete Datenfelder, z. B. zu Werkstoffge-nerationen, nur unvollständig, nicht plausibel oder gar nicht gemeldet wur-den. Weiterhin wurde aus den Rückmel-dungen von Wasserversorgungsunter-nehmen deutlich, dass die Zuordnung der Schadenkategorien unterschiedlich interpretiert wurde, sodass keine ein-heitliche und allgemeingültige Ablei-tung von Kennziffern möglich war.

Es werden nunmehr nur noch solche Daten erhoben, die für die Berechnung einfacher Kennzahlen (u. a. Schadens- und Erneuerungsraten) notwendig sind. Außerdem steht die individuali-sierte Auswertung den teilnehmenden Wasserversorgungsunternehmen un-mittelbar nach Dateneingabe auf dem Onlineportal www.strukturdatener-fassung.de zur Verfügung.

Die Datenmeldungen werden seit 2010 vollelektronisch über dieses Portal1 abge-

geben. Neben der am häufigsten genutz-ten Eingabe über den Web-Client kön-nen die Daten auch aus im Unternehmen vorhandenen Erfassungs- und Betriebs-mittelsystemen per SOAP-Client übertra-gen werden. Seit Veröffentlichung der DVGW-W 402-B1 im Juni 2015 gibt es zudem die Möglichkeit, die Struktur-, Be-stand- und Schadendaten per CSV-Mas-senimport in die GaWaS-Datenbank-struktur hochzuladen. Damit entsteht beim erfassenden Unternehmen der Vor-teil, bestehende Datenbanksysteme (wie z. B. Geo-Informationssysteme) unmit-telbar für die Datenbefüllung zu nutzen. Die Leitungsdaten können segment- bzw. abschnittweise per CSV in GaWaS übertragen werden. Somit entfällt die zeitaufwendige Aggregation der Daten für den jeweiligen Berichtszweck.

Im folgenden Beitrag wird die Schadens- auswertung der Jahre 2013 bis 2015 präsentiert. Die Auswertemethodik und die Darstellung der Ergebnisse frü-herer Veröffentlichungen wurden da-bei weitestgehend übernommen [3, 4]. Es werden strukturelle Unternehmens-daten wie beispielsweise Wasserabga-ben oder mittleres Alter des Leitungs-netzes, Bestands- und Schadendaten von Haupt- und Versorgungsleitungen, Fern- und Zubringerleitungen, An-schlussleitungen sowie Bauteilen er-fasst. Diese Kennzahlen dienen den Wasserversorgungsunternehmen zur Einordnung ihrer Leistungsfähigkeit, z. B. im Rahmen von Benchmarks und

Kartellverfahren, und sollen sie auch bei der Beurteilung ihres Instandhal-tungsprozesses nach dem DVGW-Merkblatt W 403 „Entscheidungshil-fen für die Rehabilitation von Wasser-verteilungsanlagen“ unterstützen [6].

Qualitätssicherung und Festlegung der Stichprobengröße

Ausgewertet werden die von den Unter-nehmen freigegebenen Daten der Jahre 2013 bis 2015 mit Stand 30. September 2016. Für die Auswertung der statisti-schen Daten wird jeweils der aktuellste freigegebene Datensatz eines Unterneh-mens verwendet, für die statischen Be-trachtungen der Bestands- und Scha-dendaten bilden alle freigegebenen Da-tensätze der Berichtjahre 2013 bis 2015 die Gesamtstichprobe. Insgesamt flie-ßen somit 1.098 Datensätze (2013: 379 Datensätze, 2014: 384 Datensätze, 2015: 335 Datensätze) von insgesamt 453 Wasserversorgungsunternehmen in die Statistik ein. Dies ist mit den vorherigen Auswertungen [1] bis [4] vergleichbar.

Schon während der Datenerfassung in GaWaS werden qualitative Eingabe-checks durchgeführt. Folgende Plausi-bilitätsregeln aus [3] sind bei der Daten-eingabe implementiert worden:

• Die Netzlängen müssen zwischen 0 und 10.000 km liegen.

• Die Gesamtlänge der Fern- und Zu-bringerleitungen darf nicht iden-

Netz- und Schadenstatistik Wasser – Ergebnisse aus den Jahren 2013 bis 2015

Die hier vorliegenden Auswertungen haben die Autoren in Absprache mit den Vertretern von Versor-

gungsunternehmen im DIN/DVGW-Gemeinschaftsarbeitsausschuss (dem früheren Technischen Komitee)

„Wassertransport und -verteilung“ und dem zuständigen Projektkreis durchgeführt. Grundlage sind

Daten aus den Berichtsjahren 2013 bis 2015. Der DVGW hat bislang vier Auswertungen der DVGW-Scha-

denstatistik für die Jahre 1997 bis 1999 [1], 1997 bis 2004 [2], 2006 bis 2009 [3] und 2010 bis 2012 [4]

veröffentlicht.

von: Petra Maler (Berliner Wasserbetriebe) & Frank Dietzsch (DVGW e. V.)

1 vgl. https://gawas.strukturdatenerfassung.de

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tisch mit der Gesamtlänge der Haupt- und Versorgungsleitungen sein.

• Die Netzlängen von Grauguss, Poly-vinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE) bis 1980 und Faserzement aller Ein-gabefelder dürfen im Vergleich zu den Vorjahreswerten, soweit im Vor-jahr Daten durch den Benutzer ein-gegeben wurden, nicht zunehmen.

• Die Anzahl der Armaturentypen darf im Vergleich zu den Vorjahres-werten um nicht mehr als 20 Pro-zent abweichen.

• Die Gesamtschadensrate darf im Vergleich zum Vorjahr um nicht mehr als 20 Prozent abweichen.

• Zur einwandfreien Freigabe von Jah-resmeldungen sind vom Benutzer grundsätzlich Daten folgender For-mulare nach Maßgabe der vorheri-gen Regeln abzuliefern:

- Übermittlungen sämtlicher statis-tischer Kennzahlen

- Übermittlungen sämtlicher Arma-turenpopulationen

- Sofern Eingaben zu Versorgungs-leitungsbeständen getätigt werden, folgen immer auch Angaben zu An-schlussleitungen.

- Mindestens je eine der Bestandslis-ten von Versorgungsleitungen, Fern- und Zubringerleitungen und Anschlussleitungen ist auszufüllen.

- Übermittlungen sämtlicher Schä-den an Armaturen

- Sofern Eingaben zu Schäden an Versorgungsleitungen getätigt wer-den, folgen immer auch Angaben zu Schäden an Anschlussleitungen.

- Mindestens je eine der Schadenslis-ten von Versorgungsleitungen, Fern- und Zubringerleitungen und An-schlussleitungen sind auszufüllen.

Erst nachdem diese Kriterien erfüllt werden, kann das Unternehmen den (manuellen) Freigabeprozess durch-führen. Die Datenreihen besitzen ge-nau dann einen eindeutigen Status-wert in der Datenbank. Sofern der Be-arbeiter eines Wasserversorgungsun-ternehmens die manuelle Datenfreiga-be per Mausklick vergessen hatte, wer-den diese Werte nicht für die folgende Auswertung berücksichtigt.

Strukturelle Unternehmensdaten

453 Wasserversorgungsunternehmen haben mindestens einen validen und freigegebenen Datensatz im Berichts-zeitraum erzeugt. Sofern mehrere valide Datensätze vorliegen, wird jeweils der jüngste Satz genutzt. Die 453 Wasserver-sorgungsunternehmen verfügen über eine Population von 174.000 km Haupt- und Versorgungsleitungen, 20.000 km Fern- und Zubringerleitungen sowie 6,65 Mio. Stück Anschlussleitungen. Das mittlere Alter aller Versorgungslei-tungen (ohne Anschlussleitungen) be-trägt ca. 35 Jahre. Der durchschnittliche spezifische reale Wasserverlust liegt bei ca. 0,096 m³ / (h*km).

Die erfasste Wasserabgabe an Letztver-braucher entspricht mit 1,99 Mrd. m³ ca. 45 Prozent der bundesweiten Wasserab-gaben an Letztverbraucher in Höhe von 4,47 Mrd. m³ [6]. Bei dieser Grundge-samtheit kann die Auswertung als reprä-sentativ für den Zustand der deutschen Wasserverteilungsnetze angesehen wer-den. Die Wasserabgabe an Weitervertei-ler wiederum beträgt 0,67 Mrd. m³.

Aufgrund des Codeschlüssels (Unter-nehmens-ID) ist eine direkte Zuord-nung der Unternehmen zu einem Bun-desland möglich. Sofern die Wasserver-sorgungsunternehmen der deutschen Stadtstaaten Berlin, Hamburg oder Bre-men an der Netz- und Schadenstatistik teilgenommen haben, wurden diese in der Auswertung den angrenzenden Flä-chenbundesländern zugeordnet, um Anonymität zu gewährleisten. Die Da-ten von Berlin wurden dabei zu Bran-denburg, von Hamburg zu Schleswig-Holstein und von Bremen zu Niedersa-chen hinzugezählt. Die statistischen Auswertungen wurden analog zur Ver-öffentlichung [4] georeferenziert, d. h. den Bundesländern zugeordnet. Die in den Abbildungen verwendeten Länder-kürzel ergeben sich gemäß Tabelle 1.

Auswertung von Bestandsdaten

Die Abbildungen 1 und 2 stellen die Verteilungen der in Haupt- und Versor-gungsleitungen sowie in den An-

schlussleitungen eingesetzten Materi-alien in den einzelnen Bundesländern vergleichend zur gesamten Bundesre-publik dar. Es gehen ca. 415.000 km Haupt- und Versorgungsleitungen und ca. 16,6 Mio. Stück Anschlussleitungen in die Auswertungen ein.

Bei den Versorgungsleitungen domi-nieren in den südlichen Bundeslän-dern Rohre aus Grauguss und duktilem Guss. In den nördlichen Bundeslän-dern (Schleswig-Holstein, Niedersach-sen, Mecklenburg-Vorpommern, Sach-sen-Anhalt) wurden überwiegend Roh-re aus PE und PVC eingebaut. Auf ganz Deutschland bezogen sind ca. 51 Pro-zent der Versorgungsleitungen aus me-tallischen Werkstoffen (Stahl- oder Gussleitungen), ca. 40 Prozent sind aus Kunststoffen (davon 21 Prozent PVC, 19 Prozent PE), 6 Prozent aus Faserze-ment und die verbleibenden 3 Prozent sind sonstigen Werkstoffen zuzuord-nen. Von den 6 Prozent Stahlleitungen ist der Anteil der Stahlleitungen mit hochwertigem Korrosionsschutz (KKS) ungefähr dem ohne hochwertiges KKS.

Bei Anschlussleitungen ist überwie-gend PE im Einsatz (ca. 73 Prozent, da-von 51 Prozent PE ab 1981). In einigen Bundesländern, insbesondere in Bay-ern, Brandenburg und Hessen, ist auch häufig Stahl eingebaut.

Que

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Bundesland Kennziffer

Schleswig-Holstein SH+HH inkl. Hamburg

Niedersachsen NI+HB inkl. Bremen

Nordrhein-Westfalen NW

Hessen HE

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Saarland SL

Brandenburg inkl. Berlin BB+B

Mecklenburg-Vorpommern MV

Sachsen SN

Sachsen-Anhalt ST

Thüringen TH

Tabelle 1: Länderkürzel

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energie | wasser-praxis 3/2017

Hinsichtlich der Rehabilitation wur-den alle Leitungen berücksichtigt, an denen eine Erneuerung oder Sanie-rung stattgefunden hat. Maßnahmen, die ausschließlich der Reinigung oder Reparatur dienten, waren nicht zu mel-den. Es wurde eine bundeslandspezi-fische sowie eine materialspezifische Auswertung für alle Haupt- und Ver-sorgungsleitungen bzw. Anschlusslei-tungen durchgeführt. In die Abbil-dungen 3 bis 6 wurde jeweils eine durchschnittliche Rehabilitationsrate eingezeichnet. Bei den Haupt- und Ver-sorgungsleitungen beträgt die durch-schnittliche bundesdeutsche Rehabi-litationsrate ca. 0,67 Prozent. Grau-guss, Stahl ohne KKS und Faserzement wurden überdurchschnittlich oft er-neuert (Abb. 3). Aus Sicht der Bundes-länder fand in Schleswig-Holstein, Thüringen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen die höchste Rehabilitation der Leitungen statt (Abb. 4).

Bei den Anschlussleitungen beträgt die durchschnittliche bundesdeutsche Re-habilitationsrate ca. 0,42 Prozent. Grau-guss, Stahl, PVC und sonstige Werkstof-fe wurden überdurchschnittlich oft erneuert (Abb. 5). Mit Ausnahme der Bundesländer Thüringen und Sachsen ist die Rehabilitationsquote in den an-deren Ländern annähernd gleich hoch (Abb. 6). Mit Ausnahme von Schleswig-Holstein (inkl. Hamburg) folgen im Trend die Rehabilitationsraten bei den Anschlussleitungen den Quoten bei den Versorgungsleitungen.

Abbildung 7 zeigt die Anschlussdichte, d. h. die Anzahl der Anschlussleitun-gen je Kilometer Versorgungsleitung. Die durchschnittliche Anschlussdich-te beträgt 40 Anschlussleitungen je Ki-lometer Versorgungsleitung; rechnet man die Fern- und Zubringerleitungen noch mit ein (Abb. 8), sinkt die An-schlussdichte auf 36 Anschlussleitun-gen pro Versorgungsleitungskilometer. Die höchste Anschlussdichte inkl. Fern- und Zubringerleitungen weist Nordrhein-Westfalen auf, die geringste Anschlussdichte ist in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen. Die hohe Anschlussdichte von Thüringen

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Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

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Grauguss Duktilguss ohne hochwertigen KKS Duktilguss mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement sonstige

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Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

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Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstige

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Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

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Grauguss Duktilguss ohne hochwertigen KKS Duktilguss mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement sonstige

0,076 BRD gesamt

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Abb. 1: Prozentuale Aufteilung der eingesetzten Materialien von Haupt- und Versorgungsleitungen nach Bundesländern mit Angabe der ausgewerteten Länge (in km)

Abb. 2: Prozentuale Verteilung der eingesetzten Materialien von Anschlussleitungen nach Bundesland mit Angabe der ausgewerteten Stückzahl

Abb. 3: Rehabilitationsrate von Haupt- und Versorgungsleitungen nach Werkstoffen

Que

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12.896 53.426 136.862 24.253 21.189 35.356 50.902 9.529 32.797 11.126 20.025 2.245 3.989 414.595

509.066 2.057.601 6.070.051 881.659 900.869 1.585.223 1.910.355 449.938 1.093.905 288.512 564.560 85.129 205.564 16.602.432

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deckten Schäden, andererseits die Ge-samtzahl ihrer Armaturen gemeldet. Allerdings wird in der Regel aufgrund des mehrjährigen Überprüfungstur-nus nur ein Teil der Armaturen inner-

tungen ist jedoch folgende Tatsache übersehen worden: Die an der Daten-erfassung 2013 bis 2015 beteiligten Un-ternehmen haben im GaWaS-Portal einerseits die Zahl der pro Jahr ent-

ist aufgrund der geringen Stichprobe von 4.000 km Versorgungsleitungen als nicht repräsentativ einzuschätzen.

Abbildung 9 zeigt die Verteilung der Nenndurchmessergruppen bei den Versorgungsleitungen aller Material-gruppen. Diese sind gegliedert in die Nennweitengruppen ≤ DN 100, > DN 100 bis ≤ DN 200, > DN 200 bis ≤ DN 400, > DN 400 und DN unbe-kannt. Die Nennweiten ≤ DN 200 über-wiegen sowohl im Bundesdurchschnitt als auch in jedem Bundesland. Die pro-zentuale Verteilung lautet: 48 Prozent bis DN 100, 37 Prozent DN 100 bis DN 200, 10 Prozent DN 200 bis DN 400, 3 Prozent größer DN 400 und 2 Prozent DN unbekannt. Die Verteilung der Nennweitengruppen entspricht in je-dem Bundesland weitestgehend dem Bundesdurchschnitt.

Auswertung von Schadensdaten

Die ausgewerteten Schadensraten für Versorgungsleitungen und Anschluss-leitungen werden im Folgenden mit den im DVGW-Regelwerk festgelegten Grenzwerten verglichen. Die Grenz-werte für Schadensraten in Rohrnetzen (Haupt- und Versorgungsleitungen so-wie Anschlussleitungen) sind im DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 „Techni-sche Regeln Wasserverteilungsanlagen - TRWV; Teil 3: Betrieb und Instandset-zung“ definiert.

Die grafische Darstellung der Scha-densraten an Armaturen (Absperrar-maturen und Hydranten) 2013–2015 dient an dieser Stelle ausschließlich der Information. Auf eine Bewertung der Daten wurde verzichtet; im Rah-men der Einspruchsberatung zum Ent-wurf des DVGW-Arbeitsblattes W 400-3 B1 „Technische Regeln Wasservertei-lungsanlagen (TRWV); Teil 3: Betrieb und Instandhaltung – Beiblatt 1: Ins-pektion und Wartung von Ortsnetzen“ vom August 2015 hat sich gezeigt, dass die darin bislang gesetzten Grenzwerte für Absperrarmaturen und Hydranten unplausibel waren. Diese Grenzwerte wurden auf Basis der früheren Auswer-tungen festgelegt; bei diesen Auswer-

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS

PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement Sonstige

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstige

0,67 %

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Rehaquote

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

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1,85 %

0,38 %

0,88 %

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Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstiges

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Grauguss Duktilguss ohne hochwertigen KKS Duktilguss mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement sonstige

0,076 BRD gesamt

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GG GGG St PE bis 80 PE ab 81 PVC Sonstige

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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bundesweite Anschlussdichte (nur Haupt- und Versorgungsleitungen) liegt bei 40 HAL/km VL

höchste Anschlussdichte in NW, RP, BW, BY, SL und TH

40

36

2,53 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

0,42 % 0,47 % 0,26 % 0,25 % 0,41 % 0,34 % 0,52 % 0,40 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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bundesweite Anschlussdichte (nur Haupt- und Versorgungsleitungen) liegt bei 40 HAL/km VL

höchste Anschlussdichte in NW, RP, BW, BY, SL und TH

40

36

Abb. 4: Rehabilitationsrate von Haupt- und Versorgungsleitungen nach Bundesländern

Abb. 5: Rehabilitationsrate von Anschlussleitungen nach Werkstoffen

Abb. 6: Rehabilitationsrate von Anschlussleitungen nach Bundesländern

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W A S S E R B E R L I N I N T E R N A T I O N A L

energie | wasser-praxis 3/2017

halb eines Jahres auf Schäden inspi-ziert. Aussagefähige Schadensraten ergeben sich aber nur, wenn die Anzahl der schadhaften Armaturen auf die An-zahl der tatsächlich inspizierten Arma-turen bezogen wird. Dem wurde im Rahmen der Einspruchsberatung zum DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 B1 Rech-nung getragen, einschließlich Klärung der relevanten Schadensarten und ein-schließlich Berücksichtigung einer dif-ferenzierten Betrachtung hinsichtlich der jeweiligen Armaturendichte und -bedeutung.

Eine Auswertung von einzelnen Scha-densursachen für Schäden in Rohrnet-zen (Haupt- und Versorgungsleitungen sowie Anschlussleitungen) fand nicht statt, da diese Daten im GaWaS-Portal nicht mehr erhoben werden. Grund da-für ist die Tatsache, dass in der Vergan-genheit die Zuordnung von Schäden zur Ursache sehr unternehmensspezifisch erfolgte bzw. unter Praxisbedingungen mitunter keine eindeutige Ursache zu ermitteln ist. Dadurch waren keine be-lastbaren Daten vorhanden und eine gesicherte statistische Auswertung der Angaben nicht möglich.

Allerdings erfolgte die Abfrage sepa-riert nach nicht fremdverursachten Schäden und Fremdschäden. Unter Fremdschäden sind dabei Schäden zu verstehen, bei denen die Einflussnah-me Dritter in einem direkten temporä-ren und kausalen Zusammenhang zum Schaden steht. Fremdschäden ha-ben damit keine direkte Aussagekraft bezüglich des Zustands von Versor-gungs- und Anschlussleitungen.

Für die aktuelle Schadenstatistik wur-den insgesamt ca. 31.500 Schäden an Versorgungsleitungen, die von den teilnehmenden Unternehmen für den Zeitraum 2013 bis 2015 gemeldet wur-den, ausgewertet. Mit Bezug auf die je-weiligen Netzlängen ergibt sich damit im Bundesdurchschnitt für die Versor-gungsleitungen eine Schadensrate von 0,076 Schäden pro Kilometer und Jahr (Abb. 10). Nach DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 kann diese Schadensrate als niedrig eingestuft werden.

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0,72 % 0,55 % 0,59 % 0,54 % 0,51 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

0,42 % 0,47 % 0,26 % 0,25 % 0,41 % 0,34 % 0,52 % 0,40 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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bundesweite Anschlussdichte (nur Haupt- und Versorgungsleitungen) liegt bei 40 HAL/km VL

höchste Anschlussdichte in NW, RP, BW, BY, SL und TH

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0,72 % 0,55 % 0,59 % 0,54 % 0,51 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

0,42 % 0,47 % 0,26 % 0,25 % 0,41 % 0,34 % 0,52 % 0,40 %

0,51 % 0,73 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

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bundesweite Anschlussdichte (nur Haupt- und Versorgungsleitungen) liegt bei 40 HAL/km VL

höchste Anschlussdichte in NW, RP, BW, BY, SL und TH

40

36

der Haupt- und

BRD-Durchschnitt: (DN bis 100) 48 %, (DN 101–200) 37 %, (DN 201–400) 10 %, (DN > 400) 3 %, (DN Unbekannt) 2 %

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

DN bis 100 DN 101-200 DN 201-400 DN > 400 DN unbekannt

Abb. 7: Anschlussdichte ohne Fern- und Zubringerleitungen nach Bundesländern (Anzahl Anschlussleitungen pro km Versorgungsleitung)

Abb. 8: Anschlussdichte mit Fern- und Zubringerleitungen nach Bundesländern (Anzahl Anschlussleitungen pro km Versorgungsleitung)

Abb. 9: Verteilung der Nenndurchmessergruppen der Haupt- und Versorgungsleitungen in den Bundesländern

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41energie | wasser-praxis 3/2017

Der insgesamt sehr geringe Anteil an Fremdschäden an Versorgungsleitun-gen führt zu keiner Beeinflussung der Schadensrate im Bundesdurchschnitt oder der Schadensraten der einzelnen Bundesländer.

Im Vergleich zur Schadensstatistik 2010 bis 2012 (0,09 Schäden pro Kilo-meter und Jahr) ist festzustellen, dass eine weitere Reduktion erfolgte, der Trend der Vorjahre setzt sich also fort. Allerdings unterscheidet sich die Höhe der Schadensraten in den einzelnen Bundesländern deutlich: Während die Schadensrate in der Mehrzahl der Bun-desländer weit im niedrigen Bereich liegt, weisen einige Bundesländer we-sentlich höhere Schadensraten auf. In Sachsen und Thüringen beispielsweise wird der Wert der niedrigen Schadens-raten überschritten, allerdings liegen diese immer noch auf einem unteren mittleren Niveau (Wert mittel nach DVGW 400-3 > 0,1 ≤ 0,5 Schäden je Kilometer und Jahr).

In Abbildung 11 sind die Schadensra-ten von Versorgungsleitungen bezogen auf die Materialart dargestellt. Hier er-folgte im Vergleich zu den Schadens-daten 2010 bis 2012, analog der Daten-eingabe im GaWaS-Portal, eine diffe-renzierte Betrachtung.

In der aktuellen Auswertung wurden die Materialien Grauguss und Stahl nach den Kriterien mit und ohne hochwertigen Korrosionsschutz un-terteilt, PE nach Baujahren bis und nach 1980. Stahl ohne hochwertigen Korrosionsschutz weist dabei die höchsten Schadensraten auf, gefolgt von Grauguss, PE Baujahr bis 1980 und Sonstigen, mit Werten im mittle-ren Bereich gemäß DVGW-Arbeits-blatt W 400-3. Alle weiteren Materia-lien verzeichnen niedrige Schadens-raten (≤ 0,1 Schäden pro Kilometer und Jahr). Damit bestätigt sich die Feststellung der Vorjahre, dass Schä-den erfahrungsgemäß gehäuft an nicht korrosionsgeschützten Stahllei-tungen sowie an PE- Leitungen älterer Generationen sowie an Graugusslei-tungen auftreten.

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS

PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement Sonstige

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstige

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Rehaquote

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

0,42 %

1,85 %

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Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstiges

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Grauguss Duktilguss ohne hochwertigen KKS Duktilguss mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement sonstige

0,076 BRD gesamt

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GG GGG St PE bis 80 PE ab 81 PVC Sonstige

2,7 BRD gesamt

0,076 BRD gesamt

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

Grenzwert nach DVGW 400-3

Tabelle 3 S. 32 niedrig:

≤ 0,1 Schäden/km

1,56

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

2,7 Bundesrepublik gesamt

Grenzwert nach DVGW 400-3 Tabelle 3 S. 32

niedrig: ≤ 5 Schäden/1.000 Anschlüsse

Abb. 10: Schadensraten an Versorgungsleitungen in den Bundesländern

Abb. 11: Schadensraten an Versorgungsleitungen nach Materialart

Abb. 12: Schadensraten an Anschlussleitungen in den Bundesländern ohne Fremdschäden

Für die aktuelle Schadenstatistik wur-den insgesamt ca. 48.200 Schäden an Anschlussleitungen, die von den teil-nehmenden Unternehmen für den

Zeitraum 2013 bis 2015 gemeldet wur-den, ausgewertet. Abbildung 12 zeigt die durchschnittlichen Schadensraten bei den Anschlussleitungen im bun-

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W A S S E R B E R L I N I N T E R N A T I O N A L

energie | wasser-praxis 3/2017

desdeutschen Vergleich ohne Berück-sichtigung der Fremdschäden. Abbil-dung 13 stellt die durchschnittlichen Schadensraten bei den Anschlusslei-tungen im bundesdeutschen Vergleich inklusive der Fremdschäden dar.

Der direkte Vergleich in Abbildung 14 verdeutlicht, dass der Anteil an Fremd-schäden, im Gegensatz zu den Versor-gungsleitungen, durchaus Einfluss auf die Schadensrate im Bundesdurch-schnitt und die Schadensraten der ein-zelnen Bundesländer hat und keines-falls zu vernachlässigen ist. Die durch-schnittliche Schadensrate inklusive der Fremdschäden beträgt im Bundes-durchschnitt 2,9 Schäden pro 1.000 Anschlüsse und Jahr.

Die durchschnittliche Schadensrate ohne Fremdschäden, die tatsächlich den Zustand der Anschlussleitungen in Verantwortung der Unternehmen beschreibt, beträgt dagegen lediglich 2,7 Schäden pro 1.000 Anschlüsse und Jahr. Im Vergleich zu den Scha-densraten 2010 bis 2012 (3,2 Schäden pro 1.000 Anschlüsse und Jahr) ist da-mit ein erheblicher Rückgang zu ver-zeichnen. Allerdings wurde in der vergangenen Bewertung aufgrund der Datenlage noch nicht eindeutig zwi-schen Fremdschäden und sonstigen Schäden differenziert, sodass bezüg-lich der genauen Höhe des Rückgangs der Schadensraten eine gewisse Un-schärfe besteht.

Mecklenburg-Vorpommern weist ak-tuell die höchsten Schadensraten auf, Sachsen-Anhalt dagegen Werte weit unter dem bundesweiten Durch-schnittswert. Nach DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 sind jedoch alle Schadensra-ten deutlich im niedrigen Bereich ein-zustufen und bezeugen den guten Zu-stand der Anschlussleitungen im Bun-desdurchschnitt.

Abbildung 15 zeigt die Schadensraten für die im Anschlussbereich eingesetz-ten Materialien. Auch hier erfolgte analog der Dateneingabe im GaWaS-Portal eine im Vergleich zu den Scha-densdaten 2010 bis 2012 leicht diffe-

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS

PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement Sonstige

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SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH BRD

Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstige

0,67 %

1,43 %

0,24 % 0,29 % 0,26 %

2,23 %

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Rehaquote

Grauguss Duktilguss mit hochwertigem KKS Duktilguss ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS PE bis 1980 PE ab 1981 Faserzement PVC Sonstiges

Abb. 5: Rehabilitationsquote von Anschlussleitungen nach

0,42 %

1,85 %

0,38 %

0,88 %

0,33 %

0,25 %

0,66 % 0,65 %

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0,20 %

0,40 %

0,60 %

0,80 %

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1,20 %

1,40 %

1,60 %

1,80 %

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Grauguss Duktilguss Stahl PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Sonstiges

0,16

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Grauguss Duktilguss ohne hochwertigen KKS Duktilguss mit hochwertigem KKS Stahl ohne hochwertigen KKS Stahl mit hochwertigem KKS PE bis 1980 PE ab 1981 PVC Faserzement sonstige

0,076 BRD gesamt

11,21

4,81

6,48

3,79

1,62

2,32 2,14

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

10,00

12,00

GG GGG St PE bis 80 PE ab 81 PVC Sonstige

2,7 BRD gesamt

1,82

3,04 2,92

1,95

3,18 3,02

2,14

3,60

4,25

1,53

2,49

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

Grenzwert nach DVGW 400-3 Tabelle 3 S. 32

niedrig: ≤ 5 Schäden/1.000 Anschlüsse

2,9 Bundes-republik gesamt

Fremdschäden beeinflussen die Schadensrate an AL

2,64 2,61

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

3,50

4,00

4,50

5,00

SH+HH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST TH

ohne Fremdschäden mit Fremdschäden

Grenzwert nach DVGW 400-3 Tabelle 3 S. 32

niedrig: ≤ 5 Schäden/1.000 Anschlüsse

2,7 Bundesrepublik gesamt ohne Fremdschäden

Abb. 13: Schadensraten an Anschlussleitungen in den Bundesländern mit Fremdschäden

Abb. 14: Schadensraten an Anschlussleitungen mit und ohne Fremdschäden im Vergleich

Abb. 15: Schadensraten an Anschlussleitungen nach Materialart

Que

lle: D

VGW

Que

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VGW

Que

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hen Schadensraten (Wert mittel nach DVGW- Arbeitsblatt W 400-3 > 5 ≤ 10 Schäden pro 1.000 Anschlüsse und Jahr) und weist damit die höchsten Schadensraten auf.

In Abbildung 16 sind die Schadensraten von Absperrarmaturen (ohne Armaturen in An-schlussleitungen) und Hydranten dargestellt. Wie oben erläutert, wird hier auf eine Bewer-tung verzichtet. Berücksichtigt man, dass nach

renzierte Betrachtung: Anschlussleitungen aus PE werden nun nach Baujahren bis und nach 1980 unterschieden. Anschlussleitungen aus PE ab Baujahr 1981 weisen dabei die niedrigste Schadensrate auf. Die Materialien PE bis Bau-jahr 1980, PVC, duktiles Gusseisen und Sonsti-ge liegen ebenfalls im Bereich der niedrigen Schadensraten. Anschlussleitungen aus Stahl hingegen verzeichnen eine mittlere Schadens-rate. Grauguss liegt im unteren Bereich der ho-

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

7,00

SH NI+HB NW HE RP BW BY SL BB+B MV SN ST

Absperrarmaturen (ohne AL) Hydranten

Abb. 16: Schadensraten an Absperrarmaturen und Hydranten (Schäden pro 1.000 Armaturen und Hydranten)

Que

lle: D

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W A S S E R B E R L I N I N T E R N A T I O N A L

energie | wasser-praxis 3/2017

und Versorgungsleitungen. Die Daten zu Reha-bilitationsquoten wurden hier erstmals einbe-zogen und lassen in Kombination mit den Da-ten der Schadensraten die Vermutung zu, dass Wasserversorgungsunternehmen Leitungen genau dann auswechseln, wenn es die Umstän-de tatsächlich erfordern. Das DVGW-Arbeits-blatt W 400-3 B1 wird voraussichtlich eine An-passung der Datenerfassung für Absperrarma-turen und Hydranten nach sich ziehen. W

Literatur[1] DVGW (2002): DVGW-Schadenstatistik Wasser – Auswertungen für

die Erhebungsjahre 1997 – 1999, DVGW-Wasser-Information Nr. 67, Dezember 2002.

[2] Niehues, B. (2006): DVGW-Schadenstatistik Wasser – Ergebnisse aus den Jahren 1997 bis 2004, in: DVGW energie | wasser-praxis, Nr. 10/2006.

[3] Walther, G., Schroeder, T., Drescher, D. (2012): DVGW-Schadensta-tistik Wasser – Ergebnisse aus den Jahren 2006 bis 2009, in: DVGW energie | wasser-praxis, Nr. 12/2012.

[4] Dietzsch, F., Walther, G. (2014): Netz- und Schadenstatistik Wasser. Ergebnisse aus den Jahren 2010 bis 2012, in: DVGW energie | wasser-praxis, Nr. 6-7/2014.

[5] Büschel, K. (2015): Netz- und Schadenstatistik – Erfassung und Auswertung von Daten zur Instandhaltung von Wasserrohrnetzen, in: DVGW energie | wasser-praxis, Nr. 6/2015.

[6] Drescher, D., Walther, G. (2014): Netzstrategien für Betreiber von Energienetzen –Aufbau und Implementierung eines Instandhaltungs-prozesses nach G 403 (Teil 1), in: DVGW energie | wasser-praxis, Nr. 6/2014.

[6] Statistik (2013): Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2013, Wasserabgabe an Letztverbraucher, online unter www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_jb10_jahrtabu2.asp.

dem alten DVGW-Arbeitsblatt W 392 beispiels-weise ein Überprüfungszyklus von vier Jahren für Hydranten vorgesehen war, wurden pro Jahr also lediglich 25 Prozent der Hydranten über-prüft; die dargestellten Zahlen werden sich also überwiegend auf diese Teilmengen beziehen.

Neben den bereits genannten Gründen ist nach der aktuellen Datenerfassung nicht zu differen-zieren, ob sich die gemeldeten Schäden nur auf die inspizierten Armaturen beziehen oder auch auf Zufallsbefunde, wie schadhafte Armaturen mit Wasseraustritt, oder Defekte, die im Zusam-menhang mit Baumaßnahmen und nötigen Absperrungen aufgefunden wurden.

Zusammenfassung und Fazit

Aufgrund der Erfahrungen der letzten Auswer-tungen [3, 4] wurde die Erfassungsgrundlage der Netz- und Schadenstatistik angepasst und vereinfacht. Das DVGW-Arbeitsblatt W 402-B1 bildet die aktuelle Grundlage, um den Zustand von Wasserverteilungsanlagen objektiv beur-teilen und nachvollziehbare Entscheidungen zur Instandhaltung treffen zu können. Die be-reits bei der Dateneingabe systemisch imple-mentierte Datenplausibilisierung hat dafür ge-sorgt, dass vollständigere und belastbarere Da-ten für die Auswertung zur Verfügung standen. Die Teilnehmerquote entspricht den bisherigen Erwartungen und liegt auf vergleichbarem Ni-veau mit den vorherigen Auswertungen [1–4]. Erstmals werden die Rehabilitationsquoten in den einzelnen Bundesländern dargestellt.

Die Auswertungen der gemeldeten Daten der Jahre 2013 bis 2015 zeigen, dass die Schadensra-ten im Bundesdurchschnitt auf einem niedrigen Niveau liegen. Insbesondere die Schadensraten der Anschlussleitungen befinden sich in allen Bundesländern auf einem Niveau, das deutlich unter dem Grenzwert „niedrig“ nach dem DVGW-Regelwerk liegt. Es gibt jedoch Unter-schiede zwischen den einzelnen Bundesländern und Werkstoffgruppen: So sind die Schadensra-ten bei Grauguss und Stahl ohne hochwertigem KKS (sowohl Haupt- und Versorgungsleitungen als auch Hausanschlussleitungen) im Vergleich zu anderen Materialien am höchsten.

Die bundesweit durchschnittliche Rehabilita-tionsquote befindet sich – bei einer gleichzeitig weiter zurückgegangenen Schadensrate – im niedrigen Bereich von ca. 0,76 Schäden pro Lei-tungskilometer, 0,67 Prozent bei den Haupt-

Dipl.-Ing. Petra Maler ist Fachexpertin Rohrnetz

im Geschäftsbereich Wasserversorgung der

Berliner Wasserbetriebe.

Dipl.-Ing. Frank Dietzsch ist als Hauptreferent

Gasversorgung der zentrale Projektleiter für GaWaS

(Gas-Wasser-Statistik) beim DVGW.

Kontakt:

Petra Maler

Berliner Wasserbetriebe

Neue Jüdenstr. 1, 10179 Berlin

Tel.: 030 8644-1329

E-Mail: [email protected]

Internet: www.bwb.de

Frank Dietzsch

DVGW Deutscher Verein des Gas- und

Wasserfaches e. V.

Technisch-wissenschaftlicher Verein

Josef-Wirmer-Str. 1-3, 53121 Bonn

Tel.: 0228 9188-914

E-Mail: [email protected]

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