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Was ist das LANDMARK Projekt? Das LANDMARK Projekt will europäischen Kommunen dabei helfen, bei der öffentlichen Beschaffung faire Bedingungen in den globalen Lieferketten zu fördern. Durch verändertes Konsumverhalten in Europa sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitern in Asien und Teilen des sub-saharischen Afrikas verbessert werden - vor allem im Textil-, Nahrungsmittel-, Bau- und Elektroniksektor. LANDMARK richtet sich an die Einkaufspraktiken der öffentlichen Haushalte in Europa und konzentriert sich vor allem auf kommunale Beschaffung. Die gezielte Bündelung der öffentlichen Kaufkraft auf die Nachfrage von fairen Produkten und Dienstleistung kann die globalen Lieferketten entscheidend beeinflussen. Über 2 Billionen Euro geben die öffentlichen Verwaltungen in Europa jährlich aus – allein drei Millionen Computer und Monitore werden jährlich von europäischen Behörden erworben. Außerdem ist der öffentliche Sektor für 40% aller Bauaktivitäten in der EU verantwortlich. LANDMARK ist ein internationales, von der Europäischen Union (Europe Aid Programm) gefördertes Projekt. Es basiert auf der Partnerschaft von sieben Europäischen Organisationen, darunter Städte, Gemeindeverwaltungen und nationale und internationale Expertenorganisationen. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren, von April 2011 bis März 2014, angelegt. Wie kann das LANDMARK-Projekt globale Lieferketten durch öffentliche Beschaffung beeinflussen? Rechtsunsicherheit und Wissenslücken der Behörden sind Hindernisse auf dem Weg zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Durch eine Reihe von Aktivitäten zielt das LANDMARK Projekt auf die Beseitigung dieser Hindernisse ab und entwickelt Lösungen: Neue Ansätze im öffentlichen Einkauf entwickeln – Öffentliche Auftraggeber verfügen über begrenzte Ressourcen um zu kontrollieren ob die Produkte die Kriterien an die Lieferketten (etwa an Arbeitsbedingungen) tatsächlich erfüllen. Deshalb wird LANDMARK neue Kontrollmechanismen entwickelt und testen, unter anderem Multi-Stakeholder-Initiativen, unabhängige Qualitätskontrollen und verschiedene Kooperationsprogramme mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im globalen Norden und Süden. Diese Arbeit wird durch eine wissenschaftliche Studie ergänzt, die juristische Fragen der Einbindung sozial verantwortlicher Kriterien in den Beschaffungsprozess und ihrer Kontrolle untersucht. Bewusstsein im öffentlichen Sektor stärken – Eine Reihe von Aktivitäten soll das Bewusstsein über die Zusammenhänge globaler Lieferketten für verschiedene Produktgruppen erhöhen. Wir veröffentlichen Erfolgsgeschichte, die zeigen, wie öffentliche Einrichtungen sozial verantwortliche Beschaffung erfolgreich verwirklicht haben. Um die Kernbotschaften zu vermitteln, werden wir einen Dokumentarfilm (DVD) produzieren, Pressemitteilungen veröffentlichen, eine öffentlichkeitswirksame Website erstellen sowie einer Reihe von Multi-Media-Ausstellungen im öffentlichen Raum (z.B. in Rathäuser und Gewerkschaftsgebäuden) organisieren.

Was ist das LANDMARK Projekt? - Weed Online · 2011. 8. 23. · • Bewusstsein im öffentlichen Sektor stärken – Eine Reihe von Aktivitäten soll das Bewusstsein über die Zusammenhänge

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Page 1: Was ist das LANDMARK Projekt? - Weed Online · 2011. 8. 23. · • Bewusstsein im öffentlichen Sektor stärken – Eine Reihe von Aktivitäten soll das Bewusstsein über die Zusammenhänge

Was ist das LANDMARK Projekt? Das LANDMARK Projekt will europäischen Kommunen dabei helfen, bei der öffentlichen Beschaffung faire Bedingungen in den globalen Lieferketten zu fördern. Durch verändertes Konsumverhalten in Europa sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitern in Asien und Teilen des sub-saharischen Afrikas verbessert werden - vor allem im Textil-, Nahrungsmittel-, Bau- und Elektroniksektor.

LANDMARK richtet sich an die Einkaufspraktiken der öffentlichen Haushalte in Europa und konzentriert sich vor allem auf kommunale Beschaffung. Die gezielte Bündelung der öffentlichen Kaufkraft auf die Nachfrage von fairen Produkten und Dienstleistung kann die globalen Lieferketten entscheidend beeinflussen. Über 2 Billionen Euro geben die öffentlichen Verwaltungen in Europa jährlich aus – allein drei Millionen Computer und Monitore werden jährlich von europäischen Behörden erworben. Außerdem ist der öffentliche Sektor für 40% aller Bauaktivitäten in der EU verantwortlich.

LANDMARK ist ein internationales, von der Europäischen Union (Europe Aid Programm) gefördertes Projekt. Es basiert auf der Partnerschaft von sieben Europäischen Organisationen, darunter Städte, Gemeindeverwaltungen und nationale und internationale Expertenorganisationen. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren, von April 2011 bis März 2014, angelegt.

Wie kann das LANDMARK-Projekt globale Lieferketten durch öffentliche Beschaffung beeinflussen? Rechtsunsicherheit und Wissenslücken der Behörden sind Hindernisse auf dem Weg zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Durch eine Reihe von Aktivitäten zielt das LANDMARK Projekt auf die Beseitigung dieser Hindernisse ab und entwickelt Lösungen:

• Neue Ansätze im öffentlichen Einkauf entwickeln – Öffentliche Auftraggeber verfügen über begrenzte Ressourcen um zu kontrollieren ob die Produkte die Kriterien an die Lieferketten (etwa an Arbeitsbedingungen) tatsächlich erfüllen. Deshalb wird LANDMARK neue Kontrollmechanismen entwickelt und testen, unter anderem Multi-Stakeholder-Initiativen, unabhängige Qualitätskontrollen und verschiedene Kooperationsprogramme mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im globalen Norden und Süden. Diese Arbeit wird durch eine wissenschaftliche Studie ergänzt, die juristische Fragen der Einbindung sozial verantwortlicher Kriterien in den Beschaffungsprozess und ihrer Kontrolle untersucht.

• Bewusstsein im öffentlichen Sektor stärken – Eine Reihe von Aktivitäten soll das Bewusstsein über die Zusammenhänge globaler Lieferketten für verschiedene Produktgruppen erhöhen. Wir veröffentlichen Erfolgsgeschichte, die zeigen, wie öffentliche Einrichtungen sozial verantwortliche Beschaffung erfolgreich verwirklicht haben. Um die Kernbotschaften zu vermitteln, werden wir einen Dokumentarfilm (DVD) produzieren, Pressemitteilungen veröffentlichen, eine öffentlichkeitswirksame Website erstellen sowie einer Reihe von Multi-Media-Ausstellungen im öffentlichen Raum (z.B. in Rathäuser und Gewerkschaftsgebäuden) organisieren.

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• Dialog fördern – Workshops mit kommunalen Behörden, Produzenten, Lieferanten, NGOs und anderen Stakeholdern werden die Kooperation zwischen Konsumenten und Anbietern in der öffentlichen Beschaffung verbessern.

• Umsetzung in der öffentlichen Ausschreibung – Kommunale Verwaltungen in Bremen (Deutschland), Manresa (Spanien) und Loures (Portugal) werden die im Projekt entwickelten Beschaffungsrichtlinien in ihre eigene Einkaufspraxis umsetzen.

• Weiterbildung und Capacity Building – Für die Ausbildung in den Verwaltungs-akademien werden mehrsprachige Schulungsprogramme und –materialien zur sozial verantwortlichen Beschaffung entwickelt. Der Inhalt eines Kernmoduls wird die Kontrolle und den Nachweis der von der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) empfohlenen Kernarbeitsnormen sowie die Prinzipien von Fair Trade beinhalten. Weiterbildungsmaßnahmen werden in Deutsch, Spanisch und Portugiesisch angeboten.

Wie kann sich meine Organisation beteiligen? Jede öffentliche Behörde, die sich der sozial verantwortlichen Beschaffung verpflichtet fühlt, ist eingeladen an den Projektaktivitäten teilzunehmen:

• Tragen Sie zu unserer Best-Practice-Studie zur Nutzung von ILO Kernarbeitsnormen und Fair Trade Prinzipien bei – Wie kontrolliert Ihre Organisation die Einhaltung bei der Beschaffung?

• Fehlt Ihrer Organisation das nötige Know-How in der sozial verantwortlichen Beschaffung? Wir bieten Workshops für Beschaffungsverantwortliche an.

• Wir organisieren Fortbildungsseminare für Ausbilder – hat Ihre lokale Verwaltungsakademie Interesse?

• Die Einbindung der Anbieter ist für uns zentral – haben Sie Interesse an einer gemeinsamen Veranstaltung zum Thema sozial verantwortliche Beschaffung für öffentliche Auftraggeber und Anbieter vor Ort?

• Helfen Sie uns, das Bewusstsein für sozial verantwortliche Beschaffung unter Ihren Mitarbeitern und Kollegen zu erhöhen – unsere Multi-Media Show kommt auf Anfrage in Ihre Region.

Diese Publikation wurde mit Mitteln der Europäischen Union gefördert . Die Inhalte liegen in der alleinigen Verantwortung des LANDMARK Konsortiums und geben in keiner Weise die Positionen der Europäischen Union wider.

Das LANDMARK-Konsortium

ICLEI – Local Governments for Sustainability (Projektkoordination)

Stadt Bremen (Deutschland)

Instituto Marquês de Valle Flôr (Portugal)

Gemeindeverwaltung Loures (Portugal)

Gemeindeverwaltung Manresa (Spain)

SETEM – Catalunya (Spanien)

Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung (WEED e.V.) (Germany)

Weitere Informationen:

Kontaktieren Sie [email protected] von WEED e.V.– oder besuchen Sie www.landmark-project.eu (online ab September 2011)