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VWL 1 Bernd Noll Zusammenfassung für die Klausur 1.1 Wo ist die VWL im Gebäude der Wissenschaft anzusiedeln? Was unterscheidet sie von der BWL? Unter den Wissenschaften unterscheidet man allgemein die Formalwissenschaften („Hilfswissenschaften“ z.B. Mathe) und die Realwissenschaften. Die Realwissenschaften lassen sich weiter unterteilen in die Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften, welche sich noch weiter aufteilen in die Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, zu denen die VWL und die BWL gehören. Die VWL und BWL lassen sich eigentlich nur künstlich voneinander abgrenzen, da sich beide Wissenschaften mit Aspekten des Wirtschaftens befassen. Die BWL beschäftigt sich dabei mit dem einzelnen Betrieb und seinen Problemen und die VWL beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Einzelwirtschaften und gesamtwirtschaftlichen Problemen. 1.2 Mit welchen Grundproblemen befasst sich die VWL? Auf welche Fragen versucht sie Antwort zu geben? Grundprobleme: Erstellung des Inlandsproduktes durch Kombination der Produktionsfaktoren Verteilung des Inlandsproduktes durch Verteilung des Volkseinkommens auf die Produktionsfaktoren (funktionale Einkommensverteilung) Haushalte der Volkswirtschaft (personale Einkommensverteilung) Die VWL versucht die Wechselwirkungen zwischen den jeweils beteiligten Entscheidungsträgern (Staat, private Haushalte, Unternehmen) zu erklären. Fragen: Was ist? (Beschreibung) Warum ist es so? (Erklärung) Wird es so bleiben? (Prognose) 1.3 Begründen Sie, warum einzelwirtschaftlich sinnvolles Verhalten nicht notwendig im gesamtwirtschaftlichen Interesse liegen muss. Geben Sie Beispiele. Einzelwirtschaftliches Handeln kann zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Problemen führen Rationalitätenfalle! Einzelwirtschaftlich sinnvoll wäre es zum Beispiel Konkurrenz z.B. durch Kartelle komplett auszuschalten da hierdurch ein höherer Profit für den Einzelnen entsteht, Gesammtwirtschaftlich würde es allerdings mehr schaden als nutzen. Seite 1/ 23

VWL 1 Kontrollfragen Mit Lsg

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VWL 1 Kontrollfragen mit den Lösungen aus dem SS '08

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Page 1: VWL 1 Kontrollfragen Mit Lsg

VWL 1 Bernd Noll Zusammenfassung für die Klausur

1.1 Wo ist die VWL im Gebäude der Wissenschaft anzusiedeln? Was unterscheidet sie von der BWL?

Unter den Wissenschaften unterscheidet man allgemein die Formalwissenschaften („Hilfswissenschaften“ z.B. Mathe) und die Realwissenschaften. Die Realwissenschaften lassen sich weiter unterteilen in die Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften, welche sich noch weiter aufteilen in die Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, zu denen die VWL und die BWL gehören.Die VWL und BWL lassen sich eigentlich nur künstlich voneinander abgrenzen, da sich beide Wissenschaften mit Aspekten des Wirtschaftens befassen. Die BWL beschäftigt sich dabei mit dem einzelnen Betrieb und seinen Problemen und die VWL beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Einzelwirtschaften und gesamtwirtschaftlichen Problemen.

1.2 Mit welchen Grundproblemen befasst sich die VWL? Auf welche Fragen versucht sie Antwort zu geben?

Grundprobleme: Erstellung des Inlandsproduktes durch Kombination der Produktionsfaktoren Verteilung des Inlandsproduktes durch Verteilung des Volkseinkommens auf die Produktionsfaktoren (funktionale Einkommensverteilung) Haushalte der Volkswirtschaft (personale Einkommensverteilung)

Die VWL versucht die Wechselwirkungen zwischen den jeweils beteiligten Entscheidungsträgern (Staat, private Haushalte, Unternehmen) zu erklären. Fragen:

Was ist? (Beschreibung) Warum ist es so? (Erklärung) Wird es so bleiben? (Prognose)

1.3 Begründen Sie, warum einzelwirtschaftlich sinnvolles Verhalten nicht notwendig im gesamtwirtschaftlichen Interesse liegen muss. Geben Sie Beispiele.

Einzelwirtschaftliches Handeln kann zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Problemen führen Rationalitätenfalle!Einzelwirtschaftlich sinnvoll wäre es zum Beispiel Konkurrenz z.B. durch Kartelle komplett auszuschalten da hierdurch ein höherer Profit für den Einzelnen entsteht, Gesammtwirtschaftlich würde es allerdings mehr schaden als nutzen.

Die Verschmutzung der Umwelt kann auch Einzelwirtschaftlich sinnvoll sein, Gesammtwirtschaftlich allerdings nie

1.4 Warum ist der Begriff der Volkswirtschaftslehre zur Kennzeichnung der in der VWL behandelten Themen einerseits zu eng, andrerseits zu weit?

Einerseits befasst sich die VWL in der Mikroökonomie mit den einzelnen Märkten und z.B. der Preisbildung, hierbei ist der Begriff zu weit gefasst

Andrerseits betrachtet die VWL in der Makroökonomie gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge (BIP, „Gesetz der großen Zahl“), hierfür ist der Begriff zu eng gefasst, es gilt hierbei auch den Zusammenhang MEHRERER Volkswirtschaften zu betrachen.

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1.6 Skizzieren Sie aus Ihrer Kenntnis der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Debatte typische Volkswirtschaftliche Probleme

Übertriebene Managergehälter? Sind die hohen Gehälter der Manager zu rechtfertigen? Soll eine Grenze gesetzlich

vorgeschrieben werden? Welche Folgen würden daraus resultieren? Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland? Sollen die Unternehmen trotz höherer Produktionskosten im Inland bleiben? Wie kann man

den Auslagerungen entgegen wirken? Steuernachlässe? Reichensteuer? Sollen die Steuersätze für die Reichen der Bevölkerung erhöht werden? Wie lässt sich dies

rechtfertigen? Welche Folgen resultieren daraus? Kinderfreibeträge?

1.7 Volkswirtschaft ist die Wissenschaft der Märkte, stimmt das?

Die Volkswirtschaft beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Einzelwirtschaften und gesamtwirtschaftlichen Problemen auf den Märkten. Aus diesem Grund kann man die Volkswirtschaft als die Wissenschaft der Märkte beschreiben.

2.Welche Aufgaben erfüllen Märkte?

2.1. Welche Aufgaben hat die Mikroökonomie?(in Abgrenzung zur Makroökonomie!)Erläutern sie Fragen, die sie der Mikro- und Makroökonomie zurechnen würden!

Das Arbeitsgebiet der Volkswirtschaftslehre wird in 2 große Teilbereiche gegliedert. Die Mikroökonomie hat die Aufgabe zu untersuchen, wie Haushalte und Unternehmungen Entscheidungen treffen und wie die Wirtschaftseinheiten auf den einzelnen Märkten zusammenwirken. Die Makroökonomie befasst sich mit gesamtwirtschaftlichen Phänomenen auf aggregierter Ebene(es werden hier mehrere gleichartige Größen zusammengefasst). Ein Mikroökonom mag sich mit den Auswirkungen einer Mietpreisbindung auf dem Wohnungsmarkt in München , der japanischen Konkurrenz auf dem deutschen Automobilmarkt oder der Schulpflicht auf das Lohnniveau, beschäftigen. Ein Makroökonom untersucht dagegen die Auswirkungen der Staatsverschuldung, die Veränderung der Arbeitslosenquote oder Effekte unterschiedlicher wachstumspolitsicher Maßnahmen auf den nationalen Lebensstandart.Oder kurz:Mikroökonomie: untersucht werden die Entscheidungen der Haushalte und Unternehmungen, sowie das zusammentreffen der Aktivitäten auf Märkten.Makroökonomie: Untersucht werden gesamtwirtschaftliche Phänomene auf aggregierter Ebene, insbesondere Inflation, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum. Da hier auf Basis von Einzelgrößen keine zuverlässige Aussage getroffen werden kann.

2. 2 Was versteht man unter der Ceteris-Paribus-Klausel? Welche Einflussfaktoren werden daher bei Konstruktion einer Nachfragekurve unberücksichtigt gelassen?

Ceteris – Paribus(unter sonst gleichen Bedingungen):Es wird angenommen, dass alle Einflussgrößen und Begleitumstände, die nicht untersucht werden sollen, im Modell unverändert bleiben.

2.3 Was dürfte auf dem Mietwohnungsmarkt passieren, wenn die Zahl der Deutschen zurückgeht?

Wenn die Zahl der deutschen, z. B durch Senkung der Geburtsrate, eine Epidemie oder ähnliches zurückgeht, dann gibt es in Deutschland weniger Menschen die Wohnraum brauchen bzw. eine Wohnung mieten. Die Nachfrage nach Mietwohnungen geht zurück und somit sinken auch die Preise für Mitwohnungen.

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2.4 Was schließen sie aus einem Verfall der Preise für Benzin?

Es wurden neue Quellen von Erdöl entdeckt, sodass Benzin nicht mehr als knapp gilt.die Preise sinken, da sie ein Knappheitsindikator sind.

Den Menschen wird unser Umweltproblem bewusst und sie fahren viel häufiger mit dem Fahrrad, Bus, Zug oder gründen Fahrgemeinschaften..nachfrage an Benzin geht zurück und somit sinken auch die Preise.

Neue Technologien, die das benzinbetriebene Auto ersetzen, kommen auf den Markt

2.5 Zeigen sie graphisch, wie sich die märkte für Video-Recorder und DVD-Player in den letzten Jahren entwickelt haben!

Bei Video - Recorder und DVD – Player handelt es sich um Substitutionsgüter.(Gut 1 kann durch Gut2 ersetzt werden)

2.6 Wie kommt es zu einer solchen drastischen Veränderung, der relativen Preise für Taschenrechner, Handys einerseits und Haarschnitte, Eintrittspreise für Kino oder Schwimmbäder andererseitsTechnische Geräte werden ständig weiterentwickelt, dadurch veralten neue Modelle relativ Schnell ihr Preis sinkt relativ zum Einstiegspreis, nach abverkauf werden Sie durch neue Geräte ersetzt welche Technologisch weiterentwickelt wurden, der Prozess beginnt von neuem. Bei Haarschnitt und Eintrittspreisen ist das „Gut“ immer relativ gleich es gibt keine nennenswerten Verbesserungen z.B. der Haarschneidetechnik somit sind diese Güter nur Konkurenzschwankungen unerworfen, während in letzter Zeit bei den Friseuren ein regelrecht vernichtender Preiskampf vollzieht sieht es bei den Eintrittskarten anderst aus, hier machen sich gestiegene Energie und Lohnkosten bemerkbar indem die Eintrittspreise schnell ansteigen. Technische Geräte und Dienstleistungen sind keine Substitutionsgüter somit können sich ihre Preise unabhängig voneinander Entwickeln.

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Die Nachfrage nach Videorekordern geht zurück hierdurch sinkt der Preis bei gleich bleibendem Angebot. Bei weiter sinkender Nachfrage würde sich auch die Angebotskurve ändern das Produkt würde teurer werden oder gänzlich vom Markt verschwinden

Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach DVD Playern, hierdurch würde sich der Preis verteuern, allerdings wird diese Teuerung durch Fortschritt in der Fertigungstechnik und vermehrte Konkurenz also änderung in der Angebotskurve wieder aufgefangen.

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3.1 Ermitteln Sie die Exportquote der Niederlande und der USA. Haben Sie eine Begründung für die recht unterschiedlichen Exportquoten?

Niederlande USA69,8 7,8Quote in % des BIP, Stand 2006

Niederlande ist im Vergleich zu den USA ein kleines Land, demzufolge bestehen im Inland auch kleinere Absatzmöglichkeiten. Durch Exporte eröffnet sich für Niederlande ein neuer Markt, welcher für ein kleines Land wie die Niederlanden im Vergleich zu den USA mehr neue Möglichkeiten zulässt.Die Exportquote gibt auch keine absolute Exportmenge an, sondern lediglich das Verhältnis der Exporte zum BIP, welche in einem kleineren Land in Folge der Globalisierung durchaus größer sein kann, als in einem kleineren Land.

3.2 Welche Opportunitätskosten entstehen Ihnen durch den Besuch einer Vorlesung?

Opportunitätskosten sind der Nutzenentgang, der bei mehreren Alternativen durch die Entscheidung für die eine und gegen die anderen Möglichkeiten entsteht. Durch den Besuch einer Vorlesung entstehen für mich die Opportunitätskosten, meine Zeit anders zu nutzen: Ich könnte zum Beispiel

für ein anderes Fach lernen, um dort bessere Ergebnisse zu erzielen morgens länger schlafen, damit ich ausgeruht und leistungsfähiger bin arbeiten gehen und so zusätzliches Geld verdienen Zeit mit meiner Familie oder Freunden verbringen und dadurch mehr Spaß haben U.v.m.

3.3 Erläutern Sie den Unterschied zwischen absoluten und komparativen Kostenvorteilen.

Ein absoluter Kostenvorteil besteht dann, wenn ein Land A ein Gut relativ günstiger produzieren kann, als ein anderes Land B. Ein komparativer Kostenvorteil besteht, wenn ein Land B zwar einen absoluten Kostennachteil bei den Produkten A und B hat, aber niedrigere Opportunitätskosten bei einem der beiden Produkte im Vergleich zum Land A( mit absoluten Kostenvorteil), besitzt.

3.4 Zeichnen Sie eine Produktionsmöglichkeitenkurve für eine Volkswirtschaft, die Milch und Semmeln herstellt. Was geschieht mit der Kurve, wenn eine Seuche die Hälfte der Kühe tötet.

0

1

2

3

4

5

6

7

0 1 2 3 4 5 6

Hälfte der Milch undSemmel

Milch und Semmel

3.5 Warum sollten Boris Becker oder Madonna ihren Rasen nicht selbst mähen?

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Die Opportunitätskosten wären für beide Stars beim Rasenmähen zu hoch. Wenn sie ihre Zeit anders nutzen (z.B. TV-Auftritte, Werbespots), würden sie daran wesentlich mehr verdienen, als sie an einen Gärtner für das Rasenmähen bezahlen müssten

3.6 Warum plädieren Ökonomen typischerweise für einen freien internationalen Handel?

Beim freien internationalen Handel kann sich jedes Land auf das Produkt (die Produkte) spezialisieren, bei denen es im Vergleich zu anderen Ländern einen komparativen Kostenvorteil besitzt, es erhöht sich dabei insgesamt das Produktionsvolumen. Beim freien Handel erhöht sich dabei für beide Volkswirtschaften der Wohlstand. Auch die Konsumenten haben durch die freie Preisbildung beim freien internationalen Handel ihre Vorteile (günstige Preise durch Wettbewerb)

3.7 Diskutieren Sie mögliche Nachteile der Arbeitsteilung

Steigende Arbeitslosigkeit in manchen Teilbereichen (die Produktion erfolgt nun im Ausland, da dieses Land geringere Opportunitätskosten hat)

In einem entwickelten Land haben gering qualifizierte Arbeitskräfte schlechte Chancen Bsp.: Schere zwischen Armen und Reichen öffnet sich

Gewinner und Verlierer in einer Volkswirtschaft Internationale Arbeitsteilung fördert Strukturwandel, was jedoch Bereitschaft zur Anpassung

erfordert Mit verstärkter Arbeitsteilung und Spezialisierung entstehen neue Risiken Abhängigkeit von anderen Menschen, Firmen, Ländern ect. Gefahr der Unter- oder Überlastung wegen getrennter Kapazitäten wegen begrenzten Aufgabengebieten besteht die Gefahr der Monotonie und Einseitigkeit und

somit Abstumpfung Selbstständigkeit der Arbeiter geht verloren wenig Handlungsspielraum der Mitarbeiter wenn Planung und Umsetzung von verschiedenen Personen erledigt wird, kann es schnell zu

Verständnisproblemen kommen

3.8 Warum ist der zwischenstaatliche Handel nicht mit einem Spiel vergleichbar, in dem es einen Sieger und einen Verlierer gibt?

Im Allgemeinen betrachtet kann jedes Land, das am zwischenstaatlichen Handel teilnimmt, seine Vorteile erzielen. Verlierer und Gewinner könnte man nur innerhalb der Volkswirtschaft voneinander unterscheiden. Es ist ein Positivsummenspiel daher der Gewinn des einen ist nicht der Verlust des Anderen.

1. Beispiel

Frankreich Deutschland50 Mio Arbeitskräfte 50 Mio Arbeitskräft4 Autos pro Jahr 4 Autos pro Jahr10 t Weizen 5 t WeizenOpportunitätskosten für die Produktion von einem Auto:2,5 t Weizen 1,25 t Weizen

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Absoluter Vorteil bei der Produktion von Weizen

Komparativer Vorteil bei der Produktion von Autos

Je die Hälfte der Arbeitskräfte erzeugen Autos und Weizen

100 Mio. Autos250 Mio. t Weizen

100 Mio. Autos125 Mio. t Weizen

Situation bei Autarkie

Produziert nur Weizen:500 Mio. t Weizen0 Autos2,5 Mio. t Weizen = 1 Auto

Handel:Frankreich verkauft 187,5 Mio. t Weizen und erhält 100 Mio. Autos312,5 Mio. t Weizen (=62,5Mio. t mehr)100 Mio. Autos

Produziert nur Autos:0 t Weizen200 Mio. Autos1 Auto = 1,25 Mio. t Weizen

Handel:Deutschland verkauft 100 Mio. Autos und erhält 187,5 Mio. t Weizen187,5 Mio. t Weizen (= 62,5Mio. t mehr)100 Mio. Autos

3.9 Was sind Arbitragegeschäfte

Unter der Arbitrage versteht man, Preisunterschiede risikolos auszunutzen, dies führt zu einer Preisanpassung, weshalb der dadurch gewonnene Vorteil zeitlich begrenz ist. Arbitragegeschäfte sind oft voll gesichert und somit risikofrei. Arbeitrage Geschäfte leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Liquidität und Effizienz der Märkte.

VWL Noll Zusammenfassung Kapitel 4.

4.1 Erläutern sie was man unter Pro-Kopf-Einkommen versteht!

Das Pro-Kopf-Einkommen ist das Einkommen, das eine Person eines Landes durchschnittlich im Jahr verdient. Es ergibt sich aus dem Volkseinkommen dividiert durch die Bevölkerungszahl.Für internationale Vergleiche werden Pro-Kopf-Einkommen in eine einheitliche Währung umgerechnet. Häufig wird dafür der US-Dollar verwendet.Dennoch lässt sich aus dem Pro-Kopf-Einkommen der Wohlstand der Bevölkerung nicht sonderlich gut ablesen. So kann das Einkommen innerhalb der Bevölkerung mehr oder weniger ungleich verteilt sein. Auch sagt es nichts über das bereits bestehende Vermögen (z.B. Immobilien) der Bevölkerung aus.

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4.2 Warum sind die Divergenzen zwischen armen und reichen Ländern bei den Pro-Kopf-Einkommen in KKP gerechnet geringer als bei einem Pro-Kopf-Einkommensvergleich in U.S. Dollar?

Kaufkraftparität (KKP) ist ein Begriff der makroökonomischen Analyse. Die KKP zwischen zwei geografischen Räumen liegt dann vor, wenn Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbes für gleich hohe Geldbeträge erworben werden können => Die KKP ist die Anzahl an inländischen Währungseinheiten, welche nötig sind, um im Inland die gleiche Menge an Gütern zu kaufen, welche in den USA für einen US-Dollar zu erwerben sind. Die Güter müssen dabei identisch oder zumindest vergleichbar sein. Werden zwei unterschiedliche Währungsräume verglichen, so werden die Geldbeträge durch Wechselkurse vergleichbar gemacht. Eine weitere gängige wenn auch Ungewöhnliche Vergleichsgröße ist der Bürger Index, da MC Donalds in nahezu jedem Land vertreten ist kann man sehr gut vergleichen wie stark eine Währung ist im vergleich zu einer anderen indem man den Preis für einen Bürger gleicher Art und Sorte vergleicht.

4.3 Was sagt die (Arbeits-) Produktivität aus? Wie kann sie beeinflusst werden?

Der Lebensstandart eines Landes ist von der Produktivität der abhängig, welche somit ein Indiz für den Wohlstand ist. Die Produktivität wiederum hängt von dem Arbeitseinsatz, dem technischen Wissen, den natürlichen Ressourcen sowie dem vorhandenen Kapital ab.Beeinflusst kann die Produktivität werden, in dem Konsumverzicht geleistet wird, also gespart und das Gespart in eine Umwegproduktion investiert wird. So können neue Geräte entstehen, welche die Produktion erleichtern und somit auf Dauer steigern.

4.4 Erläutern sie, warum der Prozess der Kapitalbildung in entwickelten Volkswirtschaften typischerweise in 2 Teilakte zerfällt.

Um Kapital zu bilden, muss zuerst Geldkapital investiert werden, bevor dann aus dem entstandenen Realkapital Güter produziert werden, welche dann verkauf werden können und zur Kapitalbildung beitragen.

4.5 Unterscheiden sie die Begriffe Geld-, Sach- und Humankapital voneinander.

Geldkapital sind all diejenigen Finanzmittel, die für Investitionen bereitgestellt werden.Sachkapital sind all die Güter, die zur Produktion erforderlich sind.Humankapital, sind die vorhandenen Fertigkeiten und Fähigkeiten der Menschen.

4.6 Erläutern sie den Zusammenhang von Investieren und Kapital.

Durch Investition von Geld oder Sachkapital in bestimmte Güter kommt es zur Kapitalbildung.

4.7 Ist es ein Akt der Kapitalbildung wenn

- Sie mit ihren Freunden ein Kaffee trinken gehen? nein- Sich ein Auto zulegen? ja- Ein Unternehmen eine Maschine anschafft? ja- Ein Untenehmen einen Mitarbeiter zu einer Fortbildung schickt? Ja Humankapital

4.8 Wie lässt sich der Zins in einer Marktwirtschaft begründen? In welchen Ländern müsste er eigentlich höher sein: In Entwicklungsländern oder in hoch entwickelten Ländern?

Der Zins in einer Marktwirtschaft ist als Endgeld für die Bereitschaft Konsumverzicht zu leisten sowie abzuwarten zu sehen. Der Zins müsst eigentlich in Entwicklungsländern höher sein, da hier Kapitalbildung dringend von Nöten ist und nur durch hohe Zinsen die Motivation besteht sein Kapital zu Investieren und auf vorläufigen Konsumverzicht zu verzichten.

4.9 Überlegen sie ob der Zins dem Gewinn entspricht?

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Nicht eindeutig festzulegen. Fließt Geld in eine Investition, wodurch die Produktivität stark gesteigert wird und somit ein großer Gewinn entsteht, würden die entsprechenden Zinsen geringer ausfallen als der Gewinn durch die gesteigerte Produktion. Würde die Investition allerdings in ein Gut mit wenig Nutzen fließen, wären die entsprechenden Zinsen höher.

4.10 M. Miegel meint, der Wohlstand der meisten Bürger sei „Wohlstand aus zweiter Hand“. Können sie dem zustimmen?

Pro: Ein einzelner Mensch wäre niemals in der Lage sich so einen Wohlstand zu erarbeiten, da nur durch Arbeitsteilung eine so hoch entwickelte Volkswirtschaft entstehen kann und jeder ein Stück weit von dem Wissen und den Ideen eines Anderen profitiert. Auch profitieren die Menschen durch die Erfahrungen der vorherigen Generationen und haben zu ihrem Wohlstand nur teilweiße beigetragen.Contra: In großen und Ganzen bringt es nichts, wenn nur die Menschen mit den genialen Ideen vorhanden wären, da es so nie zur Produktion und Umsetzung ihrer Güter und Ideen käme. Es handelt sich um ein geschlossenes System von Ideen, Umsetzen, Verkaufen und Kaufen zu dessen Funktionalität alle beitragen müssen. Jeder hat seinen eigenen Wohlstand zu einem guten Teil selbst in der Hand

4.11 Erläutern sie, was man unter einem Teufelskreis der Armut versteht? Versuchen sie den Gedanken auf die Geschichte vorindustrieller Gesellschaften anzuwenden.

In den Entwicklungsländern ist das BIP pro Kopf sehr niedrig, allerdings steigt das BIP an sich, da sich die Entwicklungsländer in einer Wachstumsphase befinden. Dadurch ist die Konsumquote Co hoch und somit wird wenig gespart. So entsteht wieder eine geringe Kapitalausstattung pro Arbeitsplatz (C/A), wodurch die Produktivität (X/A) gering ausfällt. Durch die geringe Produktivität schließt sich der Teufelskreis der Armut, da nur ein geringes pro Kopf BIP vorhanden sein kann.Vor der industriellen Revolution gab es Größen wie das BIP und ähnliche Statistiken nicht. Außerdem waren die Menschen viel weniger von der allgemeinen Situation eins Landes abhängig, da jede Familie fast alle benötigten Güter selbst erzeugte und somit unabhängiger war. Gesellschaften waren damals kleine Gruppen, die die Größe einer Stadt nicht überschritten, da es kaum Verbindungspunkte zu anderen Städten gab. Ein Teufelskreis konnte allerdings auch durch den Tauschhandel entstehen, da mit Wenig auch nicht viel produziert werden konnte und das Pro-Kopf-Vorhandene gering bleibt. Die Industrielle Revolution machte den Wohlstand in heutiger Form überhaupt erst möglich, will man dass die Entwicklungsländer auch auf dieses Wohlstandsniveau kommen muss man die entsprechenden Strukturen anpassen.

4.12 War die DDR eine kapitalistische Volkswirtschaft?

Das vorherrschende Wirtschaftssystem in der DDR war eine Planwirtschaft mit Fünfjahrplänen und staatlichen Betrieben und Großbetrieben. Am Anfang der 1970er-Jahre war die DDR für kurze Zeit das zehntgrößte Industrieland der Erde, gemessen an ihrer Produktionsleistung. Zur Zeit der Wende nahm sie noch einen Platz unter den fünfundzwanzig stärksten Industrienationen ein. Dennoch waren in der DDR in einigen Bereichen fast immer Konsumgüter knapp. Für einen Autokauf musste man sich beispielsweise anmelden, um dann, je nach Modell, bis zu 15 Jahre warten zu müssen. Preise und Löhne wurden überwiegend staatlich festgelegt. Die geringe Arbeitsproduktivität und die ineffizienten Produktionsmethoden, vor allem aber die Auswirkungen der Währungsunion kurz vor der Wiedervereinigung brachten die Exportwirtschaft 1990 fast zum erliegen. Viele tausende Arbeitsplätze gingen durch die größer werdenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Betriebe verloren.

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VWL Noll Zusammenfassung Kapitel 5

5.1 Erläutern sie was A.Smith mit der Metapher von der „unsichtbaren Hand der Konkurrenz“ meint!

Jeder Marktteilnehmer handelt vorrangig in seinem eigenen Interesse und zu seinem eigene Nutzen (homo öconomicus). Zugleich dient dieses Handel aber auch dem allgemeinen Vorteil, da jeder für sich das Beste will und somit ein Ideal auf dem Markt entsteht. Es ergibt sich eine „natürliche Ordnung“. Die Konkurenz sorgt dafür das ein Unternehmer sich nicht auf seinen „Lohrbeeren“ ausruht sondern immer weiter voran geht.

1. Welche Freiheitsrechte sind Vorraussetzung dafür, dass sich eine marktwirtschaftliche Ordnung durchsetzten kann? Wagen sie hierzu ein Blick in das Grundgesetz.

- Vertragsfreiheit- Berufsfreiheit- Eigentum, Erbrecht

5.2 Inwiefern unterscheidet sich die Konzeption der „Sozialen Marktwirtschaft“ von der freien Marktwirtschaft.

Bei der Sozialen Marktwirtschaft wird das Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs verbunden. Unternehmen, Markt und Wettbewerb steuern das Wirtschaftsgeschehen (entspricht freier Marktwirtschaft), andererseits greift der Staat als ordnugsschafende Instanz in das Wirtschaftsgeschehen ein und legt die Rahmenbedingungen fest (soziale Marktwirtschaft). Weiterhin wird der Marktprozess in der „sozialen Marktwirtschaft“ durch eine staatliche Sozialpolitik, welche für den sozialen Ausgleich sorgt ergänzt.

5.3 Ferdinand Lassalle, Gewerkschaftsführer des letzten Jahrhunderts, war der Auffassung die klassisch Liberalen wollten einen „Nachtwächterstaat“. Welche Funktion hat ein Nachtwächter? Übertragen sie dieses Überlegungen auf die Funktionen eines Staates.

Der Nachtwächterstaat ist die von Ferdinand Lassalle (1825–1864) geprägte polemische Bezeichnung für einen Staat, der ausschließlich für innere und äußere Sicherheit zuständig ist – in Anspielung auf die Aufgabe eines Nachtwächters.In dieser Marktform wird der freie Markt nicht durch Sozialpolitik oder Wirtschaftspolitik beeinflusst, der Staat nimmt die Rolle eines reinen Rechtshüters ein. Diese reine Form des Wirtschaftsliberalismus wird auch Laissez-faire genannt.Historisch gesehen haben sich die als Nachtwächerstaaten bezeichneten Staaten allerdings nicht auf die Sicherung von Freiheit und Eigentum beschränkt, sondern durchaus Interessenpolitik betrieben.

5.4 Erläutern sie die Grundelemente der Sozialen Marktwirtschaft.

- Unternehmen, Markt und Wettbewerb steuern das Wirtschaftsgeschehen - Staat als ordnugsschafende Instanz, die nur indirekt in den Marktprozess eingreift und die

Rahmenbedingungen festlegt- Marktprozess wird ergänzt durch eine staatliche Sozialpolitik, welche für den sozialen

Ausgleich sorgt

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5.5 Erläutern sie in welchem Verhältnis Marktprinzip und Sozialprinzip in der Konzeption einer „Sozialen Marktwirtschaf“ zueinander stehen.

Marktprinzip und Sozialprinzip stehen in vielfacher Wechselwirkung zueinander, da sie sich nicht nur ergänzen, sondern auch in einem Rang- und Spannungsverhältnis stehen.Das Marktprinzip muss durch das Prinzip des sozialen Ausgleichs ergänzt werden, da der Markt Einkommen nur über Leistung verteilt, da man sich über den Markt nicht für alle Risiken absichern kann und da generell nicht alle Bürger bereit sind, sich langfristig und hinreichend abzusichern da sie Risiken unterschätzen.Rangverhältniss: Sicherung des Marktmechanismus ist das vorrangige, Schaffung eines sozialen Ausgleichs das nachgeordnete Prinzip.Spannungsverhältnis: sozialer Ausgleich über ein progressives Steuersystem, über Sozialabgeben mindert die Anreize, sich am Markt zu engagieren.

Kapitel 6

6.1 Zwei Verdächtige sitzen in Einzelhaft. Sie haben ein Verbrechen begangen, können aber nicht überführt werden. In getrenntem Verhör können sie gestehen oder schweigen.

Strafmatrix im Gefangenen DilemmaHaftstrafe in Jahren

Gefangener 1

Gefangener 2

gesteht schweigt

Gesteht Jeweils 4 Jahre Haft Gefangener 1: 7 JahreGefangener 2: 0 Jahre

schweigt Gefangener 1: 0 JahreGefangener 2: 7 Jahre

Jeweils 2 Jahre Haft

a) Erläutern Sie anhand der Matrix, welche „Strategie“ für beide „Spieler die beste ist.Für beide das beste wäre zu schweigen jeder würde in diesem Fall nur 2 Jahre Haft absitzen. Da jeder allerdings seinen eigen Vorteil im Blick hat wird er gestehen da er hofft in diesem Fall Straffrei auszugehen, wenn der andere gesteht ist es auch besser zu gestehen somit bekommen alle „nur“ 4 Jahre statt 7 Jahre statt der Höchststrafe, da Sie sich ja nicht sicher sein können das der andere auch Schweigt und man selber am Ende die Höchststrafe bekommt.b) Erläutern Sie, dass Menschen im praktischen Leben – Steuern hinterziehen, Vorteilsnahme, Schwarzfahren – häufig vor ähnlichen Problemen stehenAuch im alltäglichen Leben hat man Angst, dass die Mitmenschen stets nur ihren eigenen Vorteil im Blick haben und man selbst somit geschädigt oder ausgenutzt wird. Um sich zu schützen, beginnt man auch damit, zuerst die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen und Vorteile zu sichern. Man wird selber zum Trittbrettfahrer, da man nicht will, dass man gegenüber anderen einen Nachteil hat (z.B. mehr Steuern zahlen als andere, oder für das Busticket zahlen und somit andere Mitfahrer mit zu finanzieren)

6.2 Diskutieren Sie, mit Hilfe der beiden Kriterien „Ausschlussprinzip“ und „Rivalität bei der Nutzung“, welche Güterarten sich unterscheiden lassen.

„Ausschlussprinzip“ und „Rivalität bei der Nutzung“ bedeuten, dass nicht jeder Zugang zu den betreffenden Gütern hat

solche Güter bezeichnet man als private GüterBsp. Brötchen, Kleidung

Güter, auf die diese beiden Kriterien nicht zutreffen, bezeichnet mal als öffentliche GüterBsp. Bundeswehr, LeuchtturmZudem treten noch Mischformen auf:Rivalität bei der Nutzung aber kein Ausschlussprinzip: Allmende Güter: FischfanggründeKeine Rivalität bei der Nutzung aber Ausschlussprinzip: Mautgüter: Kabelfernsehen, Straßen

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6.3 Öffentliche Güter?

Öffentliche Straßen: kein öffentliches GutStraßen sind zwar für jeden zugänglich, aber es gibt eine Rivalität bei der Nutzung: Staus

Freibier:Kein öffentliches GutAlkoholgenuss ist erst ab 16 Jahren erlaubt: AusschlussprinizipEs gibt nicht unendlich viel Bier, irgendwann gibt es (bei der Veranstaltung) keins mehr: Rivalität bei der Nutzung

Deutsche Bahn:Keine öffentliches GutAusschlussprinzip: Erst nach Bezahlung, darf man mit der Bahn fahrenEs gibt eine Rivalität bei der Nutzung, weil die Fahrzeuge nur eine begrenzte Anzahl an Fahrgästen transportieren können

6.4 Sind öffentliche Güter freie Güter?

Nein, da bei öffentlich Gütern sowohl kein Ausschlussprinzip gilt als auch keine Rivalität bei der Nutzung vorliegt. Freie Güter unterliegen zwar ebenfalls nicht dem Ausschlussprinzip, aber es liegt eine Rivalität bei der Nutzung vor (Bsp.: Fischfanggründe, Sand am Meer, Waldpilze)

6.5 Was versteht man unter externen Effekten? Geben Sie Beispiele für positive und negative externe Effekte an. Wie könnte man für eine Internalisierung der Effekte sorgen?Unter externen Effekten versteht man die Auswirkungen eines bestimmten Gutes oder eines bestimmten Verhaltens auf die Umgebung und Mitmenschen. Zu positiven externen Effekten kann man eine Impfung zählen: Man schützt zwar in erster Linie sich selbst vor einer Krankheit, verhindert aber auch gleichzeitig deren ihre weitere Ausbreitung.Zu den negativen externen Effekten kann man die Nutzung eines PKWs zählen: Man kommt zwar schneller von A nach B, verschmutzt dadurch aber auch dir Umwelt.Negative Effekte kann man internalisieren, indem man sie zusätzlich besteuert.

6.6 Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen positiven externen Effekten und öffentlichen Gütern?

Öffentlich Güter haben stets positive externe Effekte. Dies lässt sich auf das Prisoners-Dilemma zurückführen: Die positiven externen Effekte, sind für jedermann vorhanden, auch für Leute, die nichts dafür gezahlt haben, oder die sich nicht für das entsprechende Gut eingesetzt haben. Privatpersonen wollen solche Güter nicht ohne Gegenleistung finanzieren, also muss der Staat diese Aufgabe übernehmen.

6.7 Erläutern Sie anhand von Beispielen, was unter Mautgütern und Allemendegütern zu verstehen ist. Bei welchen Gütern sind am ehesten negative externe Effekte zu erwarten?

Mautgüter: Keine Rivalität bei der Nutzung, aber Ausschlussprinzip: Kabelfernsehen, InternetAllemdegüter: kein Ausschlussprinzip aber Rivalität bei der Nutzung:Fischfanggründe, WaldpilzeBei den Allmendegütern sind am ehesten negative externe Effekte zu erwarten, da diese Güter keinem klaren Besitzer zugeordnet werden können und auch wieder das Prisoners-Dilemma eine wichtige Rolle spielt. Weil jeder Angst hat, dass ein anderer die Fische wegfängt, wird er selber versuchen, so viele Fische wie möglich für sich zu beanspruchen ohne daran zu denken, dass irgendwann vielleicht keine Fische mehr da sind. Die Allemendegüter müssen demnach geschützt werden, aber da kein klarer Besitzer zugeordnet ist, übernimmt niemand die Aufgabe.

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6.8 Was versteht man unter dem Subsidiaritätsprinzip? Suchen sie nach Beispielen für die Beachtung und Nichtbeachtung im Bereich der Sozialpolitik.

Hilfe zur Selbsthilfe! Es handelt sich um eine Zwischenlösung von Individualprinzip (Jeder ist nur für sich selbst verantwortlich) und Solidarprinzip (Jeder ist für Jeden verantwortlich).Subsidiarität ist eine politische und gesellschaftliche Maxime und stellt Selbstverantwortung vor staatliches Handeln. Demnach sind bei einer staatlich zu lösenden Aufgabe zuerst und im Zweifel die untergeordneten, lokalen Glieder wie Stadt, Gemeinde oder Kommune für die Umsetzung zuständig, während übergeordnete Glieder zurücktreten.Die Subsidiarität tritt unter der Bedingung ein, dass das untergeordnete Glied in der Lage ist, die Probleme und Aufgaben eigenständig lösen zu können. Gleichwohl soll das kleinste Glied nicht überfordert werden und die übergeordnete Ebene ggf. unterstützend tätig werden.Das Subsidiaritätsprinzip ist eine wichtige Grundlage der Europäischen Union, um die Organe der EU in der europäischen Gesetzgebung zu beschränken. Beachtet wird die Subsidiarität bei Hartz 4 Nicht beachtet wird die Subsidiarität z.B. beim Kindergeld

6.9 In der Bundesrepublik bekommt jeder Familienvater für seine Sprösslinge ein Kindergeld. Entspricht diese Sozialleistung eher einer wohlfahrtsstaatlichen oder einer liberalen Denkhaltung, die sich nach dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet fühlt?

Kindergeld entspricht nicht dem Subsidiaritätsprinzip sondern eher einer wohlfahrtsstaatlichen Leistung, da Kindergeld unabhängig vom Bedürfnis gezahlt wird und somit nicht nur diejenigen, die das Geld wirklich benötigen etwas bekommen sondern alle.

6.10 Erläutern die, wie eine dem Konzept der „Sozialen Marktwirtschaft“ angemessenen Pflegefallversicherung aussehen könnte.

Die Versicherungspflicht ist unabdingbar und somit für Jeden eine erforderliche Pflichtversicherung, da dies der Rahmengebung der sozialen Marktwirtschaft entspricht. Sonst würden Einige das Risiko unterschätzen und dies müsste dann wieder die Allgemeinheit tragen. Diese Pflicht sollte jedoch auf ein Minimum an Beiträgen beschränkt werden, sodass die zu erwartenden Kosten gerade gedeckt werden können. Es sollte dann Jedem selbst überlassen werden ob und wenn in wie weit zusätzlich Vorsorge getroffen wird. Die Absicherung müsste über private Versicherungen laufen, welche in Konkurrenz zueinander stehen da es so zu einer Effizienz- und Bedarfsteigerung kommen würde. Im Pflegefall sollte außerdem nicht die Pflegestufe über die Bezüge entscheiden, sondern die Bedürftigkeit.

7. (Wie) schafft der Staat soziale Gerechtigkeit?7.1 Was versteht man unter dem Werturteilsfreiheitspostulat?

Das Werturteilspostulat fordert in der Empirischen Wissenschaft Aussagen ohne Wertung rein auf Empirischen Daten zu formulieren. Daher die Wissenschaft muss positive Aussagen formulieren, oder Definitionen

7.2 Unterscheiden sie positive von normativen Aussagen. Machen dies an Beispielen klar.

1.Bsp .:Polly:“ Mindestlohnbestimmungen verursachen Arbeitslosigkeit.“positive Aussage:

Intersubjektive Überprüfbarkeit(wahr oder falsch) Sind beschreibend und richten sich darauf wie die Welt ist

2.Bsp. :Norma:“ Man sollte die vorgeschriebenen Mindestlöhne erhöhen.“normative Aussage:

Imperative Nicht intersubjektiv überprüfbar Präskriptiv; richtet sich darauf wie die Welt sein sollte

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7.3 Sind Definitionen wohl positive oder normative Aussagen?

Definitionen sind weder normative noch positve Aussagen sondern Festlegungen, das einzigste was Kritisiert werden kann ist ob diese Festlegung Zweckmäßig ist

7.4 Die Mehrheit der Deutschen hält das soziale Sicherheitssystem für ungerecht !“ Ist dies eine positive oder normative Aussage?

Positive Aussage, da sie intersubjektiv überprüfbar ist (man kann z. B durch Umfragen feststellen ob die Aussage wahr oder falsch ist)

7.5 Erläutern Sie den Unterschied zwischen kommutativer und distributiver Gerechtigkeit!

Kommutative Gerechtigkeit:Tauschgerechtigkeit; Verträge oder Rahmenbedingungen sind für beide Partner gelich z. B GWBEs wird so getauscht, dass die Vertragspartner beide etwas gleichwertiges erhalten.Distributive Gerechtigkeit:Verteilungs- und Umverteilungsgerechtigkeit „soziale Gerechtigkeit“ Hoheitlich organisierte Umverteilung:z. B von Reich nach Arm und von Jung nach Alt

7.6 Was versteht man unter intergenerativer Gerechtigkeit?

Nachhaltige Gerechtigkeit:Zum Beispiel in der Umweltpolitik wird angehalten mit nicht erneuerbaren Ressourcen sparsam umzugehen- Substainable development:- Befriedigung gegenwärtiger Bedürfnisse ohne Gefährdung künftiger Generationen- Renten Gerechtigkeit

7.7 Stellen sie die Herangehensweise des Utilitarismus und der Vertragstheorie gegenüber!

Utilitarismus:Politische Philosophie, wonach der Staat Maßnahmen ergreifen sollte, die den Nutzen aller Gesellschaftsmitglieder maximieren,Abwägung was ist am besten was verursacht geringste Opertunitätskosten. Hierfür wird jede Entscheidung mit einem Happines Quantor belegt, diejenige welche den höchsten Happines Wert hat wird genommenNutzen: Ein Maß für glück und ZufriedenheitKritik: nimmt individuelle Aspekte nicht ernstVertragstheorie:Institutionen und Umverteilungsmaßnahmen gelten als gerecht, wenn sie die Zustimmung aller Gesellschaftsmitglieder finden bzw. finden könnten. Sie werden unter dem Schleier des Nichtswissens getroffen daher die Personen entscheiden sich unter der Premisse das Sie nicht wissen in welcher Gesellschaftlichen Gruppe Sie sich befinden daher Sie könnten auch in die am schlechtesten gestellte Gruppe gehören. In diesem Fall wird versucht für die schlechtest gestellte Gruppe den Nutzen zu maximieren.Kritik: wir brauchen Risiken

7.8 Erläutern sie, welche grundsätzlichen Anreizprobleme (=mora l- hazard - Problem) bei staatlicher Umverteilung zu beachten sind!Anreizprobleme(der Bedürftigen):Wenn die Sozialleistungen des Staates zu hoch sind , dann besteht kein Anreiz für Arbeitslose sich um eine neue Arbeit zu bemühen.

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8.1 Was ist unter staatlicher Finanzpolitik zu verstehen?

Die Finanzpolitik bedient sich der staatlichen Ein- und Ausgaben zur Verwirklichung öffentlicher Ziele.

8.2 In der Finanzpolitik wird zwischen allokativen, distributiven und stabilisierungspolitischen Aufgaben der Finanzpolitik unterschieden. Verdeutlichen Sie diese 3 Aufgaben jeweils anhand von Beispielen.

Die Finanzpolitik entscheidet zum Beispiel, welche Haushaltspositionen aus konjunkturellen Gründen geändert werden(Stabilisierung), wie die angebotenen öffentlichen Güter zu finanzieren sind(Allokation), wer die Finanzierungslasten übernimmt und wie über Steuern und Transfers Einkommen umverteilt werden(Distribution).

8.3 Erläutern Sie den Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern.

Direkte Steuern: Steuerzahler und Steuerträger stimmen übereinBsp.: Lohn- und Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer Indirekte Steuern: Steuerzahler und Steuerträger sind verschieden, die Steuern werden

überwälztBsp.: Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Tabaksteuer

8.4 Was versteht man unter einer Lenkungssteuer? Geben Sie Beispiele!

Lenkungssteuer ist eine Steuer, die als Hauptzweck nicht die Erzielung von Einnahmen hat, sondern in erster Linie das Ziel verfolgt, das Verhalten der Steuerpflichtigen in eine bestimmte, vom Gesetzgeber gewünschte Richtung zu lenken.Beispiele: Kraftfahrzeugsteuer, Tabak – und Alkoholsteuer

8.5 Erläutern Sie den Unterschied zwischen Nettokreditaufnahme und Schuldenstand! Was ist eine Strom- und eine Bestandsgröße?

Nettokreditaufnahme: größere Ausgaben als Einnahmen der GebietskörperschaftenSchuldenstand: akkumulierten Schulden (Gesamtschulden)Stromgröße: zeitraumbezogene GrößeBsp.: Einkommen, Umsatz, Kosten, Investitionen, Abschreibungen, Bestandsgröße: zeitpunktbezogene GrößeBsp.: Mitarbeiterzahl, Lagerstand, Vermögen (gespartes Einkommen), Kapitalstock, Bevölkerungsabzahl

8.6 Was ist unter Grenzabgabenbelastung zu verstehen? Warum ist diese für Entscheidungen von Arbeitnehmern/Arbeitgebern eine besonders wichtige Kategorie?

Die Grenzabgabenbelastung entspricht der zusätzlichen Belastung, die man tragen muss, wenn man vom Arbeitgeber ein zusätzliches Entgelt erhält (wenn der Arbeitgeber einen zusätzlichen Lohn zahlt).Für die Arbeitgeber spielt die Grenzabgabenbelastung dann eine Rolle, wenn sie z.B. Weihnachtsgeld zahlen. Für dieses müssen sie höhere Lohnnebenkosten zahlen, als für den regulären Lohn.Für den Arbeitnehmer spielt die Grenzabgabenbelastung dann eine Rolle, wenn sie z.B. Überstunden erbringen und diese ausgezahlt bekommen. Durch dieses höhere Einkommen kann man in eine höhere Steuerklasse rutschen und somit stellt sich die Frage, ob sich die zusätzliche Arbeit bei dem gegebenen Aufwand auch lohnt, bsp wenn man von 100 EUR zusätzlich nur 20 Bekommt dafür aber 3 Std je woche extra Arbeiten muss.

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8.7 Was versteht man unter der Zinslastquote? Warum ist diese Quote für den Handlungsspielraum für die praktische Finanzpolitik entscheidend?

Die Zinslastquote bezeichnet den Anteil der Zinszahlungen für die Staatsverschuldung an den Staatsausgaben. Die Zinslastquote ist also ein Gradmesser für den Schuldenstand eines Landes in Bezug auf den Umfang seines Gesamthaushaltes. Wenn die Zinslastquote ein vertretbares Maß übersteigt, so spricht man von einer Verschuldungskrise des Staates. Die Finanzpolitik muss nun darauf achten, die Einnahmen besser zu verwalten um den Staat wieder aus dieser Schuldenkrise zu führen. Es sollte also keine Nettokreditaufnahmen stattfinden.

8.8 Welchen Einwänden ist die Staatsquote als Indikator für die Aktivitäten des Staates einer Volkswirtschaft ausgesetzt?

Die Staatsquote: Verhältnis der Staats Ausgaben zum BIPDie Indikatoreigenschaft ist begrenzt, da sich mehr staatlicher Einfluss nicht (primär) in höheren Einnahmen und Ausgaben im Staatshaushalt niederschlägt und weil der Staat durch das konkret gewählte finanzpolitische Instrument (Ausgaben: Subventionen, Sozialausgaben, Einnahmen: Steuern, Zölle) die Höhe des Staatsanteils selbst mit beeinflusst. Auch werden nicht alle Kosten bei den Ausgaben berücksichtigt (z.B. Bürokratieüberwälzungskosten)(Achtung: Die Staatsquote ist nur eine unecht Quote: Unterscheidung in Transformationsausgaben (produzierender Staat) und Transferausgaben (umverteilender Staat). Die Transferausgaben sind in Deutschland in den letzten Jahren stark angewachsen)

8.9 Sind folgende Tätigkeiten des Staates in die Kategorie der Transformationsausgaben oder der Transferausgaben einzuordnen?

Transformationsausgaben TransferausgabenDie Gemeinde stellt einen Pass gegen eine Gebühr ausBau bzw. Restauration das Bode-Museums in Berlin

Direkter Gegenwert für den Staat

Eine Hochschule stellt unentgeltlich Vorlesungen bereitVergabe von BAFÖG-Leistungen an Studenten aus einkommensarmen FamilienSchaffung eines Elterngeldes für Ehepaare, die ein Kind bekommenErhöhung des Arbeitslosengeld II – Zahlungen

8.10 Welche Argumente könnten aufgeführt werden, um den Staatsanteil in unserer Volkswirtschaft zu senken?

Statt höherer Steuern mehr Freibeträge einführen, Umverteilung reduzieren Staatliche Einrichtungen privatisieren

Soziale Ausgaben senken, um gleichzeitig Motivation für Arbeitseinsatz zu steigern

9.1 Welche Funktion haben Unternehmer und Gewinne in einer Marktwirtschaft?Unternehmen sind für die Güterversorgung zuständig, daher ist die zentrale Aufgabe die Kombination der Produktionsfaktoren. Der Gewinn entlohnt die Bereitschaft zur Risikoübernahme, hat Anreiz- und Indikatorfunktion und ist somit Wohlstandssteigernd.

9.2 Verschiedentlich wird erwogen, die Gewinne von Großunternehmen zu begrenzen. Was halten sie von diesen Positionen bei Zugrundelegung einer ökonomischen Perspektive.Bei zu Grundlage einer ökonomischen Perspektive erscheint es sinnlos die Gewinne von Großunternehmen beschränken zu wollten. Eines der wichtigsten Prinzipien der freien Marktwirtschaft, nämlich das Leistungsprinzip würde dadurch ausgeschaltet. Der Anreiz zur Gewinnmaximierung würde fehlen und die Marktwirtschaft hätte Einbußen zu verzeichnen, was sich wiederum negativ auf das BIP auswirken würde. Durch eine Begrenzung von Gewinnen für Deutsche Firmen würden diese im Ausland nicht mehr konkurrenzfähig anbieten können ihr Wachstum wäre gehemmt, Sie würden von Ausländischen Firmen aufgekauft oder würden selbst Ausländische Töchter gründen um die Beschränkung zu umgehen.

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9.3 Unterscheiden sie Gewinn von Kapitalzins.

Kapitalzins entschädigt für Konsumverzicht = Bereitstellung des KapitalsGewinn entschädigt für die Übernahme des unternehmerischen Risikos

9.4 Wer erfüllt welche Unternehmensfunktionen in einer Aktiengesellschaft?

Aktionär: Kapitalbereitschaft (stellen Kapital zur Verfügung) und RisikoübernahmeVorstand: Unternehmensführung d.h. Lenkung der Produktionsfaktoren

9.5 Erläutern sie, was sie unter einer Pricipal-Agency-Probelmatik verstehen? Welche Rolle spielt diese Problematik bei Kapitalgesellschaften? Übertragen sie das vorgestellte Konzept auf andere Lebensbereiche.

Der Principal ist der Aktionär, der Agncy der Vorstand. Zwischen diesen zwei Seiten kommt es nun sehr schnell zu Informationsasymmetrien. Diese führen zu diskretionären Verhaltensspielräumen, was wiederum zu prohibiten Kontrollkosten führt. Der Agent legt ein opportunistisches Verhalten an den Tag, was bedeutet, dass er sich auf seine eigenen Interessen konzentriert und dass Nichtwissen der anderen Seite ausnutzt. Besonders problematisch ist, dass es sich dabei um eine kurzfristige Denkweiße handelt und nicht langfristig geplant wird.Die Kapitalgesellschaft ist eine Form der juristischen Person zur Erreichung eines gemeinsamen wirtschaftlichen Ziels. Kapitalgesellschaften sind die Aktiengesellschaft (AG), die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sowie die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Nur bei Kapitalgesellschafte sind diese Informationsassymetrien gegeben, da hier eine Trennung zwischen Kapital und Unternehmensführung besteht.Auch in der Politik sind Prinzipal Agency Verhältnisse anzutreffen wir wählen unsere Vertreter welche dann ihrerseits die Regierung wählen...

9.6 Diskutieren sie die so genannte Berle / Means-Hypothese.

These: Streuung des Aktienkapitals steigt => Einfluss der Aktionäre sinkt => Management emanzipiert sich von den Interessen der Anteilseigner => Macht- und Einkommensstreben der Manager dominiert. Die Denkweise der meisten klein Aktionäre ist eher kurfristig orrientiert (Steigerung des Aktienkurses, Ausschüttung von Dividende), dies ist auf Dauer für ein Unternemen problematisch, hierbei ist zu bedenken dass Manager dieses Macht Vakuum nuten, da sich Kleinaktionäre wenig mit Unternehmerischen Entsheidungen ausseinander setzen können und wollen. Dies führt zu immer weiter steigenden Einkommen der Manager da auch dieser nur Ökonomisch denkt und sein Einkommen maximieren will, wenn keine wirksamme Kontrolle besteht gelingt ihm dies auch meist.

9.7 Eruieren sie die Gewinnverwendungsregeln nach dem Aktiengesetz! Diskutieren sie, ob die dort formulierten Regeln eher das Problem des Managerkapitalismus verschärfen oder hilfreich zur Lösung des Konflikts sind?

Der Bilanzgewinn einer Aktiengesellschaft wird in der Gewinnverwendungsrechnung ermittelt und ergibt sich, indem der Jahresüberschuss eines Jahres um Gewinn- oder Verlustvorträge aus dem Vorjahr, Entnahmen aus bzw. Einstellungen in Rücklagen und Ausschüttungen erhöht oder verringert wird.Aufsichtsrat und Vorstand beschließen den Jahresabschluss, hierdurch entfällt häufig die Entscheidung der HV über den Jahresabschluss nur wenn der AR es will darf die HV über den Jahresabschluss entscheiden., dies verschärft noch den Manager Kapitalismus da der HV die Möglichkeit genommen wird selbst festzulegen was mit dem Gewinn geschieht, allerdings wäre hierzu auch die Kompetenz vieler Aktionäre nicht ausreichend.

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